Das Jahrbuch „Kreis Wesel 2002“
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Das Jahrbuch „Kreis Wesel 2002“
IHK und Niederrhein Das Jahrbuch „Kreis Wesel 2002“ In einer Auflage von 4000 Exemplaren Mit mehr als 40 Beiträgen aus Geschichte, Kunst, Denkmalpflege, Natur, Umwelt, Erzählung, Dichtung und Volkskunde wartet das neue Jahrbuch Kreis Wesel auf. Der 23. Jahrgang des Jahrbuches – erschienen in einer Auflage von 4000 Exemplaren – ist in den Buchhandlungen zum Preis von 16 Mark erhältlich. Das Titelbild zeigt eine Karte des großen niederrheinischen Kartographen Christian Sgrooten (um 1520 bis 1603), die man im Dresdener Hauptstaatsarchiv gefunden hatte. Die Karte, auf der der Niederrhein abgebildet ist, verdeutlicht, dass Wesel seinerzeit weitaus bedeutender war als Duisburg. Kreisarchivar Dr. Meinhard Pohl hatte wie immer die Redaktion des Jahrbuches. Er freute sich darüber, dass der MercatorVerlag Duisburg wiederum zahlreiche Farbseiten ermöglicht hat und dass das Jahrbuch dieses Mal sogar 254 Seiten stark ist, bei unverändertem Preis. Das Buch lädt wiederum zum Schmökern und Blättern ein. Es ist durch zahlreiche Abbildungen aufgelockert. Themen sind unter anderem: Die Straßenbahn in Dinslaken, Gedanken zum Preußenjahr 2001, Zukunftsenergie Biogas, Die Münzstätten der Grafen und Herzöge von Kleve in Wesel und Büderich, Baudenkmäler der Stadt Moers, Die erfolgreiche Wiederansiedlung des Laubfrosches in der Dingdener Heide, Die Bislicher Insel, Die Beatbandszene der 60er Jahre, Wildbienen in der Obrighovener Heide, eine kleine Deichgeschichte und ein Familienstammbuch mit Gesundheitsregeln. ■ Kraftstoffkosten sparen Elsbett bringt Lkw mit Pflanzenöl auf Touren Das Kompetenz-Centrum Logistik (KCL) hatte am 22. November in den Börsensaal der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer zu Duisburg zu seiner ersten Informationsveranstaltung, mit der mittelfränkischen Elsbett AG, eingeladen. Im Vordergrund der Veranstaltung stand eine Umrüsttechnologie, die es ermöglicht, Lkw-Motoren mit reinem Pflanzenöl (kein Biodiesel) zu betreiben – und dadurch Kraftstoffkosten von bis zu 35 Prozent einzusparen. Der Name Elsbett ist seit Jahrzehnten bekannt als Ideen- und Innovationsschmiede im Dieselmotorenbereich, durch Entwicklungen wie dem 1975 vorgestellten direkteinspritzenden Pkw-Dieselmotor. Die Ursprünge des Unternehmens liegen jedoch in der Lkw-Technik. Ein Vorreiter war Elsbett auch in der Nutzung von reinem Pflanzenöl für den Motorenbetrieb. Dieses Wissen hat nun zur Entwicklung eines Umrüstsatzes geführt, mit dem Lkw-Motoren auf den Betrieb mit reinem Pflanzenöl umgestellt werden können – ohne ihre Dieseltauglichkeit einzubüßen. Die Umrüstung, welche zum Preis von unter 10 000 Mark angeboten werden soll, kann sich für Vielfahrer bereits nach einem halben Jahr amortisieren. Pflanzenöle sind grundsätzlich geeignete Kraftstoffe, doch sind sie unreiner und zähflüssiger als das mehrfach raffinierte Diesel, und sie weisen einen höheren Verbrennungspunkt auf. Durch die Umrüstung werden nun Motor und Leitungssystem hinreichend erwärmt, die Kraftstoffleitungen durchschnittsvergrößert und Filterstufen integriert. Zudem sind elektronische Steuerung sowie Einspritztechnik entsprechend anzupassen. Das Betanken mit herkömmlichem Dieselkraftstoff ist bei den umgerüsteten Fahrzeugen nach wie vor und in jedem Mischverhältnis möglich. Neben dem Vorstand Klaus Elsbett und dem technischen Leiter Professor Günter Elsbett war auf der Informationsveranstaltung auch der Spediteur Rainer Pflaum aus Bamberg als Referent anwesend. Dessen umgerüstete Scania-Lastzüge haben mit reinem Pflanzenöl bereits rund 700 000 Kilometer ohne Beanstandungen zurückgelegt. Bei allem ökologischen Nutzen, der mit dem CO2-neutralen Pflanzenölbetrieb einhergeht, stehen für Pflaum die Einsparungsmöglichkeiten im Vordergrund: Mit Literpreisen zwischen 0,80 Mark und 0,95 Mark kann er seine Kraftstoffkosten um bis zu 35 Prozent reduzieren. Die Elsbett AG wird ebenfalls für alle Umrüstkunden – sofern gewünscht – die Pflanzenölversorgung gewährleisten. Neben der Versorgung über regionale Öl- 24 Thema Wirtschaft 1/2002 mühlen stehen hierbei Versorgungsabkommen mit osteuropäischen und kanadischen Rapsanbietern sowie mit Pflanzenölaufbereitern im Vordergrund. Reines Pflanzenöl (zum Beispiel Rapsöl) ist nicht zu verwechseln mit dem herkömmlichen Biodiesel. Während Biodiesel auf dem gleichen pflanzlichen Rohstoff basiert, wird es in einem aufwendigen chemischen Aufbereitungsprozess verestert und weist danach einen etwa 20-prozentigen Methanolanteil auf. Biodiesel kostet deshalb deutlich mehr als der Ausgangsstoff und weist zudem einen zirke neun Prozent geringeren Energiewert – und einen entsprechend höheren Kraftstoffverbrauch – auf. Reines Pflanzenöl wirkt sich dagegen in keiner Weise nachteilig auf das Leistungsvermögen oder den Kraftstoffverbrauch des Motors aus. Die Elsbett AG ist zurzeit dabei, deutschlandweit mit einer begrenzten Zahl von Flottenbetreibern eine erweiterte Straßenerprobung im Ganzjahresbetrieb durchzuführen, bevor die Technologie auf breiter Basis eingeführt wird. Geeignet sind für diese Erprobung insbesondere Lastzüge mit Pumpe/Düse-Technik. Interessenten können sich direkt an die Elsbett AG (www.elsbett.com) oder an den Projektleiter des Kompetenz-Centrums Logistik, Jörg Scharrenbroich, wenden (Telefon 02 03/2 95 54 18). ■