Eckpunktepapier - Stadt Königswinter

Transcrição

Eckpunktepapier - Stadt Königswinter
Integrative
Gesamtschule
in Ganztagsform
Eine neue Schulform in Königswinter
stellt sich vor!
Eckpunktepapier zur neuen Gesamtschule in Königswinter
1
Inhalt
Vorbemerkung ........................................................................................................ 3
Ausgangslage ........................................................................................................ 3
Das Raumkonzept - Entwicklung der Gesamtschule ............................................. 3
Raumverteilung - Größe der Schule ....................................................................... 6
Was ist eine Gesamtschule? .................................................................................. 6
Abschlüsse ............................................................................................................. 7
Unterricht ................................................................................................................ 8
Unterrichtsprinzipien ............................................................................................... 9
Methodentraining........................................................................................ 10
Individuelle Förderung................................................................................ 10
Kooperatives Arbeiten ................................................................................ 11
Selbstständiges Lernen.............................................................................. 11
Soziales Lernen.......................................................................................... 12
Inklusion................................................................................................................ 12
Unterrichtszeiten, Rhythmisierung und Ganztag................................................... 12
Schulbusverkehr ................................................................................................... 13
Besondere Konzepte für die Zukunft .................................................................... 14
Berufsorientierung und Lebensplanung...................................................... 14
Beratungskonzept ...................................................................................... 15
Schulsozialarbeit ........................................................................................ 15
Schüler engagieren sich ....................................................................................... 16
Paten für die Eingangsklassen................................................................... 16
Sporthelfer ................................................................................................. 16
Streitschlichter............................................................................................ 17
Schulsanitäter ............................................................................................ 17
Impressum ............................................................................................................ 18
Eckpunktepapier zur neuen Gesamtschule in Königswinter
2
Vorbemerkung
Dieses Eckpunktepapier soll die Rahmenbedingungen der neuen Schule in Königswinter
aufzeigen und Eltern einen Blick auf die künftige Gesamtschule ermöglichen. Es kann und
soll nicht alle Fragen heute schon abschließend beantworten. Einige Ausprägungen und
Details werden naturgemäß erst im realen Betrieb der neuen Schule durch die gemeinsame Schulkonferenz von Eltern, Schülern und Lehrern entschieden werden können und in
ein Schulkonzept münden.
Ausgangslage
Das Schulzentrum Königswinter-Oberpleis teilen sich aktuell das Gymnasium am Oelberg,
die Realschule für Jungen und Mädchen Oberpleis und die Gemeinschaftshauptschule
Oberpleis.
Der Rat der Stadt Königswinter hat am 24. September 2012 entschieden, dass zum Schuljahr 2013/14 eine neue integrative Gesamtschule im Ganztagsbetrieb errichtet werden
soll. Gleichzeitig werden die Realschule Oberpleis und die Gemeinschaftshauptschule
Oberpleis keine neuen Eingangsklassen mehr bilden und gleitend bis zum Schuljahr
2017/18 auslaufen.
Die neue Schule soll zum Schuljahr 2013/14 an den Start gehen. Das Anmeldeverfahren
wird in der ersten Februarhälfte 2013 stattfinden, beginnend am 1. Februar 2013.
Grundsätzlich muss für die neue Schule kein zusätzlicher Schulraum geschaffen werden,
sondern die Gesamtschule wird Jahrgang für Jahrgang die freiwerdenden Räume von
Hauptschule und Realschule übernehmen.
Das Raumkonzept – Entwicklung der Gesamtschule
Die neue Gesamtschule wird im Gebäudekomplex der Hauptschule, B-Trakt, beginnen.
Hier waren in den letzten Jahren die Eingangsklassen der Realschule untergebracht. Der
B-Trakt ist für die beiden ersten Jahrgänge der Gesamtschule mit Klassenräumen, Fachund Nebenräumen, Toilettenanlage, einem kleinen Lehrer- sowie Leitungsraum nahezu
ausreichend. Lediglich 3 Räume müssen im 2. Jahr im angrenzenden, baulich verbundenen Trakt zusätzlich genutzt werden. Diese werden dann von der Hauptschule nicht mehr
benötigt.
Im dritten Jahrgang der Gesamtschule sind die Klassenstärken von Haupt- und Realschule soweit zurückgegangen, dass die Hauptschule mit den verbliebenen Klassen in die Realschule umziehen könnte. Fach- und Ganztagsräume wird die Hauptschule noch weiter
nutzen, ggfs. gemeinsam mit der Gesamtschule.
Die Leitung und Verwaltung der Gesamtschule kann dann auch den Verwaltungstrakt der
Hauptschule beziehen.
Der Gesamtschule (Sekundarbereich I) stehen dann auch die, voraussichtlich in 2013
grundsanierten und neu ausgestatteten, naturwissenschaftlichen Räume der Hauptschule
zur Verfügung. Weitere Klassen-, Fach- und Kursräume, insbesondere für den Sekundarbereich II, werden in der jetzigen Realschule eingerichtet.
Haupt- und Realschule enden mit dem Schuljahr 2017/18, die Gesamtschule beginnt mit
der Sekundarstufe II mit dem Schuljahr 2019/20.
In den Anlagen sind das Raumprogramm (nach den bis zum 31.12.2010 geltenden
Grundsätzen für die Aufstellung von Raumprogrammen für allgemeinbildende Schulen und
Förderschulen) und die zeichnerische Darstellung für die Entwicklung der Sekundarstufe I
der Gesamtschule dargestellt. Außerdem wird dargestellt, welche Räume im Gebäudekomplex Realschule für den Sekundarbereich II der Gesamtschule zur Verfügung stehen.
Eckpunktepapier zur neuen Gesamtschule in Königswinter
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Eckpunktepapier zur neuen Gesamtschule in Königswinter
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„Schulstraße“
Innenhof zur Hauptschule
Flur
Musikraum
Klassenraum
Kunstraum
Eckpunktepapier zur neuen Gesamtschule in Königswinter
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Raumverteilung/Größe der Schule
Die vorstehenden Bilder vermitteln einen Eindruck über die Schulräume.
Das gesamte Schulzentrum wurde durch die Stadt Königswinter in den vergangenen 10
Jahren umfassend saniert und erneuert. Dazu zählen unter anderem
• Fassaden und Dächer
• Bau einer Mensa und eines Selbstlernzentrums
• Heizzentrale (Erneuerung und Umstellung auf umweltfreundliche Holzhackschnitzelheizung)
• Beleuchtung in allen Klassen- und Fachräumen
• Sanierung und Neuausstattung der naturwissenschaftlichen Räume
• Sanierung und Erweiterung von Hauswirtschafts- und Technikräumen
• Einrichtung bzw. Ausbau von PC-Klassen
• Sanierung der Großsporthallen und der Aula
Für die Errichtung der Gesamtschule sind mittelfristig nur noch die Erweiterung des Ganztagsbereichs und die Aufwertung der naturwissenschaftlichen Räume für Oberstufenunterricht in Physik und Chemie erforderlich. Ansonsten ist das gesamte Schulzentrum wegen
der Investitionen im vergangenen Jahrzehnt in einem sehr guten baulichen Zustand.
Die neue Gesamtschule soll fünfzügig geführt werden. Das bedeutet, jedes Jahr sollen 5
Eingangsklassen mit maximal 140 Schülern gebildet werden. Im 9. Jahr wird die Schule
ihre maximale Größe mit dann rund 1.000 – 1.100 Schülern erreichen.
Was ist eine Gesamtschule?
An der integrativen Gesamtschule in Oberpleis werden alle Schüler1 mit ihren unterschiedlichen Begabungen, Leistungsstärken und individuellen Fähigkeiten aufgenommen. Die
Gesamtschule arbeitet mit Kindern und Jugendlichen aller Leistungsstärken und hält Laufbahnentscheidungen möglichst lange offen. Aufgrund ihres besonderen pädagogischen
Konzeptes ist die integrative Gesamtschule eine gebundene Ganztagsschule. Der Klassenfrequenzrichtwert beträgt 25 Schüler.
Die Gesamtschule umfasst in der Sekundarstufe I die Klassen 5 bis 10 und in der Sekundarstufe II (gymnasiale Oberstufe) die Jahrgangsstufen 11 bis 13 (G 9). Bei guten Leistungen können die Schüler ggf. direkt in die Jahrgangsstufe 12 wechseln. In die Klasse 5 bis
9 gehen die Schülerinnen und Schüler jeweils ohne Versetzung.
Der Unterricht an der Integrativen Gesamtschule in Oberpleis wird in den Klassen 5 und 6
im Klassenverband erteilt. Er knüpft an Unterrichtsformen und -inhalte der Grundschule
an. Die Umsetzung der UN-Konvention im Bereich der Inklusion ist Verpflichtung und Ziel
der Gesamtschule.
An die Sekundarstufe I schließt sich eine gymnasiale Oberstufe an, die das Abitur in 13
Jahren ermöglicht, das bedeutet mehr Zeit zum Lernen.2
1
2
gemeint sind immer Schülerinnen und Schüler
www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Schulformen/Gesamtschule/index.html
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6
Die Grafik3 stellt den Schulverlauf dar:
Abschlüsse
In der Gesamtschule in Oberpleis können alle Abschlüsse der Sekundarstufe I erworben
werden:
• Fachoberschulreife nach Klasse 10
• Fachoberschulreife nach Klasse 10 mit Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe
• Hauptschulabschluss nach Klasse 10
• Hauptschulabschluss
In der Sekundarstufe II (3 Jahre) der Gesamtschule können folgende Abschlüsse erworben werden:
• Allgemeine Hochschulreife (Abitur)
• Fachabitur nach Klasse 12
Die Abschlüsse in der gymnasialen Oberstufe sind in Gesamtschulen und Gymnasien einheitlich.4 Die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule in Oberpleis setzt den Bildungsgang der Klassen 5 bis 10 fort. In Grund- und Leistungskursen können die Schüler nach
den Vorgaben der Richtlinien frei wählen. Je nach Größe und Wahlverhalten soll das
Spektrum der Leistungskurse eine breite Vielfalt (z. B. auch Sport, Kunst) ermöglichen.
3
4
www.bildung.koeln.de/schule/schullaufbahn/schulformen/gesamtschule
www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Schulformen/Gesamtschule/index.html
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Die Grafik zeigt die Möglichkeiten mit den verschiedenen Abschlüssen:
Gymnasiale Oberstufe
13 Allgemeine Hochschulreife (Abitur)
12
Schulischer Teil der Fachhoch-
Berufskolleg
Ausbildung
- Berufsschule
- Berufsfachschule
- Fachoberschule
11 schulreife
Fachoberschulreife
mit Berechtigung zum Besuch
der gymnasialen Oberstufe
Fachoberschulreife
Hauptschulabschluss nach Klasse 10
10 Mittlere Bildungsabschluss
Hauptschulabschluss nach Klasse 10
9 Hauptschulabschluss
8
Grund- und Erweiterungskurse in Deutsch
7
Grund- und Erweiterungskurse in Englisch und Mathematik,
bilingualer Unterricht möglich
Neigungsdifferenzierung:
2. Fremdsprache / Arbeitslehre / Naturwissenschaften / Darstellen und Gestalten
Unterricht im Klassenverband
6
5
Unterricht
Der Unterricht setzt sich aus drei Bausteinen zusammen:
Unterricht
Pflichtbereich
Wahlpflichtbereich
Ergänzungsstunden
Der Unterricht im Pflichtbereich wird in folgenden Fächern bzw. Lernbereichen erteilt:
• Deutsch
• Englisch (1. Fremdsprache ab Klasse 5)
• Mathematik
• zweite Fremdsprache ab Klasse 6 (siehe Wahlpflichtunterricht)
• Gesellschaftslehre (Erdkunde, Geschichte, Politik)
• Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik)
• Arbeitslehre (Technik/Wirtschaft/Hauswirtschaft)
• Musik/Kunst
• Religionslehre/Praktische Philosophie
• Sport
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Wahlpflichtunterricht
Bereits in Klasse 5 können die Schülerinnen und Schüler eine Arbeitsgemeinschaft im
MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) wählen.
In der Klasse 6 setzen die Schüler erste individuelle Schwerpunkte, indem sie zusätzlich
ein weiteres Fach wählen. Dieser Wahlpflichtunterricht umfasst entweder:
• eine zweite moderne Fremdsprache oder
• Arbeitslehre (Technik, Wirtschaft, Hauswirtschaft) oder
• Naturwissenschaften oder
• den Lernbereich Darstellen und Gestalten.
Je nach Wahlverhalten der Schüler kann die Option eines bilingualen Fachunterrichts ab
Klasse 7 ermöglicht werden, dafür sind ab Klasse 5 zusätzliche Englischstunden erforderlich.
Ab Klasse 8 wird eine weitere Fremdsprache als zweite oder dritte Fremdsprache angeboten.
Fachleistungskurse, Ergänzungsstunden
Um den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und Fähigkeiten der Schüler gerecht zu
werden, bietet die Gesamtschule in einigen Fächern Fachleistungskurse an. Fachleistungskurse sind Lerngruppen, in denen der Unterricht unterschiedlich hohe Anforderungen
stellt. Die Zuweisung zu einem Grund- oder Erweiterungskurs erfolgt mit Zustimmung der
Eltern.
Ab Klasse 7 gibt es Fachleistungskurse in Englisch und Mathematik, ab Klasse 8 oder 9 in
Deutsch und ab Klasse 9 in Physik oder Chemie. Bis zur Klasse 10 können die Jugendlichen bei entsprechender Leistung zwischen Grund- und Erweiterungskurs wechseln, in
der Regel zu Beginn des Schuljahres. Zusätzliche Förderangebote begleiten den Kurswechsel und ermöglichen z. B. die Aufarbeitung von Lernrückständen.
Fester Bestandteil des Unterrichtsangebots sind die so genannten Ergänzungsstunden.
Sie dienen vor allem der Förderung in den Fächern Deutsch, Mathematik, in den Fremdsprachen, im Lernbereich Naturwissenschaften und in dem Fach des Wahlpflichtunterrichts.5
Unterrichtsprinzipien
Methodentraining
Individuelle
Förderung
Inklusion
Kompetenzerwerb
Soziales
Lernen
Kooperatives
Arbeiten
Selbstständiges Lernen
5
www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulsystem/Schulformen/Gesamtschule/index.htm
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Methodentraining
Das Methodentraining soll den Schülern die für den Lernerfolg in allen Fächern notwendigen Kompetenzen vermitteln. Denn neben der Beherrschung schulischer Standardqualifikationen werden heutzutage Schlüsselqualifikationen wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, selbstständiges Lernen sowie Lern- und Leistungsbereitschaft gefordert. Deshalb soll die Vermittlung von Methodenkompetenzen zum festen Bestandteil unseres
Schulprogramms werden. Unser Methodenkonzept soll:
• die Qualität des Unterrichts nachhaltig und überprüfbar verbessern
• die Arbeits- und Lerntechniken der Schüler weiterentwickeln
• die Teamfähigkeit und sozialen Kompetenzen der Schüler fördern
• das Lern- und Arbeitsverhalten nachhaltig verbessern, damit ein lebenslanges Lernen stattfinden kann
Die Schüler sollen:
• sich selbst und ihr Arbeitsumfeld organisieren können
• sicher mit verschiedenen Lerntechniken umgehen können
• ihren persönlichen Lerntyp kennen und entsprechende Lernmethoden nutzen können
• selbstständig Texte unterschiedlicher Unterrichtsfächer bearbeiten und bewerten
können
• erarbeitetes Wissen sachgerecht und zugleich für ihre Mitschüler6 verständlich präsentieren können
• verschiedene Sozialformen des Unterrichtes beherrschen und anwenden können
• sich selbst erkennen und präsentieren können
Individuelle Förderung
ist wesentlich durch vier Handlungsfelder gekennzeichnet:
• das Bemühen, die jeweilige Lernausgangslage, den Lernstand und Lernbedarf der
Schüler zu ermitteln und dazu die geeigneten Instrumente und Verfahren anzuwenden
• die konzeptionell geleitete Unterstützung, Förderung und Begleitung der jeweiligen
Lernprozesse
• eigene Förderangebote auch aus der Perspektive des nachfolgenden Systems zu
betrachten, um die Anschlussfähigkeit des Wissens sicherzustellen und Übergänge
gezielt vorzubereiten
• die Dokumentation und Auswertung der Fördermaßnahmen, die schulinterne Überprüfung ihrer Wirksamkeit und die Weiterentwicklung der Förderkonzepte
Gleichzeitig setzt individuelle Förderung unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte. Gute
Beispiele einer gelingenden Praxis der individuellen Förderung zeigen, dass die Handlungsfelder in der Schulpraxis für drei Zielgruppen von besonderer Bedeutung sind:
• Auf der Ebene der Schüler geht es darum, die Potenziale jedes einzelnen zu erkennen, zu entwickeln, zu fördern und den Bildungsverlauf durch systematische individuelle Beratung zu begleiten
• Für Lehrer7 gilt es, eigenständiges Lernen im Kontext der Lerngruppen zu organisieren und zu begleiten. Für die Gestaltung der Lernprozesse sind Hinweise zu
Kompetenz- und Leistungsprofilen in der Lerngruppe und zu Motivations- und Interessenslagen von besonderer Bedeutung
6
7
gemeint sind immer Mitschülerinnen und Mitschüler
gemeint sind immer Lehrerinnen und Lehrer
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10
•
Auf der Ebene der Schule als System werden Rahmenbedingungen für die Förderung einzelner Schüler in unterschiedlichen Kontexten gesetzt. Hierzu zählen z. B.
strukturierte Angebote zur inneren und äußeren Differenzierung, Patenschaften sowie die innerschulische Konkretisierung der individuellen Förderung unter Berücksichtigung der individuellen Interessenlagen und der Potenziale des schulischen
Umfeldes8
Kooperatives Arbeiten
Kooperatives Lernen ist mehr als Gruppenarbeit, es hängt von der Gestaltung sozialer
Arbeitsformen ab. Die Aufgabenstellungen müssen so angelegt sein, dass Kooperation
sinnvoll wird und die Schüler durch das Zusammenarbeiten für ihr Lernen profitieren.9
Für die Motivierung des Lernens spielt die soziale Einbindung durch Kooperation eine
wichtige Rolle. Kooperation schafft die Grundlage für das Gefühl, in eine Gemeinschaft
einbezogen zu sein und die individuellen Fähigkeiten gewinnbringend einsetzen zu können.
Kooperative Arbeitsformen können die Schüler dazu veranlassen
• Gedachtes sprachlich verständlich zu fassen
• zu argumentieren
• andere Perspektiven einzunehmen
• mit widersprüchlichen Ansichten und Urteilen umzugehen
Selbstständiges Lernen
Selbstständiges Lernen wird meist gleichbedeutend wie eigenverantwortliches Lernen,
eigenständiges Lernen, autonomes Lernen, selbstorganisiertes Lernen, selbstgesteuertes
Lernen, selbsttätiges Lernen und selbstbestimmtes Lernen verwendet. Der Begriff des
selbstständigen Lernens umfasst eine große pädagogische Spannweite: Von der selbstständigen Aneignung von Kenntnissen und Lernverfahren unter genauer schriftlicher Anleitung ohne direkte Steuerung durch die Lehrkraft bis hin zur selbstständigen Entscheidung über Ziele, Inhalte und Methoden des Lernens durch die Schüler selbst.
Selbstständiges Lernen im schulischen Rahmen wird oft zu einseitig in die typischen
Schritte von der Informationsbeschaffung bis zur Darstellung operationalisiert. Vielmehr
besteht selbstständiges Lernen in der Aneignung eines neuen Inhalts, Fachgebiets oder
der Einübung einer Fähigkeit, also in „Lernen“ im engeren Sinne. Deshalb ist selbstständiges Lernen auf Methode angewiesen. Diese Methoden müssen mit den Schülern gemeinsam entwickelt werden.
Selbstständiges Lernen kann sich dabei nicht nur in der Auseinandersetzung des einzelnen mit einem Gegenstand bzw. einer Aufgabe vollziehen. Es bedarf der Gruppe. Selbstständig mit anderen zusammen zu lernen und zu arbeiten, fordert durchaus noch einmal
andere, besondere Fähigkeiten - soziale Kompetenzen, die selbst ein eigenes wichtiges
Lernziel der Schule darstellen.10
Möglichkeiten der Umsetzung sind
• die Nutzung des Selbstlernzentrums
• das Arbeiten in der Bibliothek
• das Arbeiten im Computerraum oder mit den Netbooks
• das Arbeiten an Lernstationen oder in Lernwerkstätten
• das eigenverantwortliches Lernen in Projektarbeit
8
www.chancen-nrw.de/
sinus-transfer.uni-bayreuth.de
10
www.schulministerium.nrw.de/BP/Unterricht/Sicherung_von_Lernzeit.pdf
9
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11
•
Langzeitaufgaben für Schüler und Lerngruppen, z. B. durch Wochenpläne oder
Monatsaufgaben
Soziales Lernen
Im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen die Schüler an der integrativen Gesamtschule in
Oberpleis. Dabei sollen nicht nur die Leistungsstärke im fachlichen Bereich, sondern auch
die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Hinblick auf ihre Selbstständigkeit in sozialer Verantwortung gefördert werden.
Jeder ist als individuelles Wesen gleichzeitig auch ein Teil der menschlichen Gesellschaft.
Deshalb sind neben der fachlichen Wissensvermittlung gerade auch die Vermittlung von
Schlüsselkompetenzen des menschlichen Zusammenlebens, Selbst- und Sozialkompetenzen, wichtige Ziele und gehören nicht nur zur Familie sondern auch zum schulischen
Alltag. Dazu zählen:
• Wahrnehmung und Akzeptanz der eigenen Gefühle und Bedürfnisse
• Vertrauensbildung in die eigenen Fähigkeiten und deren selbstkritische Beurteilung
• Entfaltung der eigenen Person
• Stärkung des Selbstvertrauens
• Förderung der Kommunikationsfähigkeit
• Entwicklung der Kooperations- und Konfliktfähigkeit
• Sensibilisierung von Hilfsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein
• Entwicklung sozialer Verantwortung
• Erziehung zur Toleranz
Inklusion
Inklusive Bildung bedeutet, dass allen Schülern die gleichen Möglichkeiten offen
stehen, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale zu entwickeln –
unabhängig von Geschlecht, Religion, ethnischer Zugehörigkeit, besonderen Lernbedürfnissen, sozialen oder ökonomischen Voraussetzungen.11
Für die integrative Gesamtschule bedeutet Inklusion die konsequente Entwicklung des
pädagogischen Leitbildes „Gemeinsam sind wir stark“. Dabei versteht sich Inklusion als
eine große Herausforderung und Chance, nicht nur für die Kinder, Eltern, Lehrkräfte und
Schulleitung, sondern auch für die Entwicklung einer individuellen Förderung und Forderung im Unterricht.
Inklusive Pädagogik richtet ihren Blick auf das selbstverständliche Zusammensein und
Lernen unterschiedlicher Menschen. Deshalb werden die sozialen Kompetenzen in hohem
Maße gefördert. Die Kinder und Jugendlichen erfahren wechselseitige Rücksichtnahme
und Hilfe, gegenseitige Akzeptanz sowie Toleranz und erweitern ihren Blick auf die Mitmenschen.
In der integrativen Gesamtschule in Oberpleis sollen von den 5 Klassen je Jahrgang 2 integrativ unterrichtet werden. Das bedeutet, dass in diesen Klassen Kinder ohne und mit
sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam am Unterricht teilnehmen. Diese Klassen
werden weniger Schüler aufnehmen (maximal 25 je Klasse).
Unterrichtszeiten, Rhythmisierung und Ganztag
Im Ganztagsbereich der Gesamtschule kann die physiologische Leistungskurve der Schüler bis weit in den Nachmittag hinein berücksichtigt werden. Die Verlagerung von Unterrichtsfächern – auch von Kernfächern – in den Nachmittag ermöglicht auch mehr Raum für
den Wechsel zwischen natur- und geisteswissenschaftlichen Fächern einerseits sowie
11
Deutsche UNESCO-Kommission e.V.
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musischen und praktischen Fächern andererseits im Stundenplan des Vormittags und somit einen – bereits durch die jeweiligen Unterrichtsinhalte bedingt – verstärkten Wechsel
zwischen Belastungs- und Entspannungsphasen.
Die gleichmäßig über die Woche verteilten Unterrichtsfächer sollen ergänzt werden durch
Arbeitsgemeinschaften, Wahlpflichtunterricht, Methodentraining, Förderstunden, Soziales
Lernen und weitere Zusatz- und Freizeitangebote.
Die Unterrichtsblöcke sollen möglichst in Doppelstunden (90 Minuten) unterricht werden,
um so den Schülern genügend Zeit einzuräumen, das Gelernte anzuwenden. Diese können durch Einzelstunden ergänzt werden. Am Konferenztag (Dienstag) endet der Unterricht mittags.
Die Unterrichtszeiten der integrativen Gesamtschule sind an die Schulbeginn- und
-endezeiten der anderen Schulen im Schulzentrum angepasst. Unterrichtsbeginn ist um
7.50 Uhr und Unterrichtsende gegen 15.30 Uhr. Damit ist sichergestellt, dass der Schulbusverkehr für alle Schüler optimal geplant werden kann und auch die Nutzung von Sporthalle, Aula, Selbstlernzentrum und Mensa durch alle Schulen möglich ist.
Aktive Mittagspause
Die Schüler der Gesamtschule in Oberpleis können in den täglichen Mittagspausen in der
Mensa ein Mittagessen zu sich nehmen oder sich selber versorgen.
Nach dem Mittagessen bietet sich für alle Schüler die Möglichkeit „offene Angebote“ wahrzunehmen, z. B.:
• Sportangebote (Fußball, Basketball, Tischtennis, Badminton, Diabolo, Flag Football
usw.)
• Kickerturnier, Spieleraum
• Teestube
• Ruheraum
Schulbusverkehr
Das Schulzentrum in Königswinter-Oberpleis ist über den Busbahnhof Oberpleis durch
folgende Linien der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) zu erreichen:
•
•
•
•
•
•
•
520
521
525
535
536
537
539
• 541
• 560
Niederdollendorf – Thomasberg - Oberpleis
Königswinter-Altstadt – Ittenbach - Oberpleis
Hennef – Söven – Sand – Frohnhardt – Oberpleis
Siegburg – Birlinghoven – Uthweiler – Oberpleis
Sassenberg – Eudenbach – Oberpleis
Bonn – Beuel – Stieldorf – Oberpleis
Asbach – Buchholz – Eudenbach – Oberpleis (Zubringer durch Linie
522 aus Kölsch-Büllesbach bis Buchholz)
Königswinter-Altstadt – Oberkassel – Vinxel – Rauschendorf –
Oberpleis
Bad Honnef – Aegidienberg – Oberpleis (Zubringer durch Linie 562 aus
Windhagen bis Aegidienberg)
Schüler aus Königswinter-Tal erreichen das Schulzentrum Oberpleis mit den Linien 520
und 521. Bad Honnefer Schüler mit der 560 über Aegidienberg oder mit der Stadtbahn
Linie 66 über Königswinter (520) oder Dollendorf (521).
Genauere Informationen können Sie im Internet der Fahrplanauskunft der RSVG entnehmen (www.rsvg.de).
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Die Stadt Königswinter wird für die Schüler der Gesamtschule in Oberpleis ebenfalls das
SchülerTicket einführen. Diese Schüler sind selbstverständlich den anderen Schülern im
Schulzentrum Oberpleis gleichgestellt. Soweit eine gesetzliche Freifahrtberechtigung besteht (Entfernung über 3,5 km bzw. 5 km in der Oberstufe) müssen die Eltern nur einen
Eigenanteil von 12 € (für den Freizeitanteil) zahlen. Für das 2. Kind sind 6 € zu zahlen. Ab
dem 3. Kind entfällt auch der Eigenanteil. Wenn keine Freifahrtberechtigung besteht, haben die Eltern die Möglichkeit ein SchülerTicket zum Preis von z. Zt. 27,90 €/Monat zu
erwerben.
Besondere Konzepte für die Zukunft
Berufsorientierung und Lebensplanung
Um in Zeiten eines rückläufigen Ausbildungsmarktes die Chancen der Schüler auf eine
Ausbildungsstelle nach Klasse 10 zu erhöhen, setzt sich die Gesamtschule in Oberpleis
zum Ziel, den Jugendlichen sowohl ein möglichst breites Spektrum an praktischen Fertigkeiten mitzugeben, als auch ihnen die allgemeinen Arbeits-, Leistungs- und Sozialtugenden wie Zuverlässigkeit, Höflichkeit, Pünktlichkeit, angemessenes Auftreten und Benehmen sowie Bereitschaft zur Leistung zu vermitteln. Nur mit diesen Qualifikationen können
sie im zukünftigen Berufsleben bestehen und erfolgreich sein.
Der Ganztagsbetrieb der Gesamtschule kann hier entscheidend mehr dazu beitragen, Defizite aufzuarbeiten und eine solide schulische und vorberufliche Bildung zu erreichen.
Ziele
Die jungen Menschen sollen befähigt werden, eigene Entscheidungen im Hinblick auf den
Übergang ins Erwerbsleben vorzubereiten und selbstverantwortlich zu treffen.12
Teilziele sind
• Stärken erkennen, Chancen nutzen
• Förderung von Schlüsselqualifikationen
• Förderung von praktischen und berufsbezogenen Kompetenzen
• Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
• Berufsfelder/Berufsalltag kennen lernen
Umsetzung
• Fachunterricht: Arbeitslehre/Wirtschaft
• Beratungsgespräche durch Lehrkräfte, Berufswahlkoordinatoren und Sozialpädagogen
• Berufsberatung durch die Agentur für Arbeit
• Berufswahlpass, BOB
• Berufsinformationstag, Jobbörse, BIZ-Besuche
• Betriebserkundungen, Schülerbetriebspraktika
• Bewerbungstraining, Einstellungstests, Kompetenzcheck
• Elternarbeit, externe Partner
• Infoveranstaltungen von Berufskollegs und Universitäten
• Klassenfahrten, Projekttage
• Mädchenberufsbörse, Mädchen-/Jungentag
• Vertiefte Berufsorientierung (Stiftung Partner für Schule)
12
Runderlass des Ministeriums für Schule und Weiterbildung
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Das BerufsOrientierungsBüro (BOB)
In den Öffnungszeiten des BOBs stehen den Schülern Internetzugänge für die Recherche
zur Verfügung, umfangreiches Informationsmaterial, sowie Beratung und Hilfestellung bei
der Erstellung von Bewerbungsunterlagen und in Fragen der Berufsorientierung. Auch
Lehrer und Eltern können sich mit Beratungswünschen an die Berufswahlkoordinatoren
wenden. Im BOB findet die Koordination und Organisation aller Berufswahlprojekte statt.
Beratungskonzept
Unter dem Begriff „Beratung“ werden folgende Bereiche zusammengefasst:
Zielgruppe Schüler
• Schullaufbahnberatung
• Berufsberatung
• Suchtvorbeugung (Peer education in der Suchtvorbeugung)
• Beratung bei Lernstörungen und zur Lerntechnik
• Beratung in persönlichen Krisen
• Kooperation mit externen Anbietern (z.B. BIZ, Schulpsychologischer Dienst, Kommissariat Vorbeugung)
Zielgruppe Eltern
• Beratung zu Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Schüler
• Beratung zur Kooperation in pädagogischen Fragen
• Beratung und Zusammenarbeit bei Erziehungsschwierigkeiten
• Beratung bei Suchtproblemen
• Kooperation im Bereich der Suchtvorbeugung
• Schullaufbahn- und Berufsberatung
Grundsätzlich nehmen alle Lehrer Beratungsfunktionen wahr und stehen für Fragen und
Probleme zur Verfügung. Die Beratungslehrkräfte koordinieren die verschiedenen Beratungsbereiche:
• Schullaufbahnberatung
• Berufswahlorientierung
• Suchtvorbeugung
• Individualberatung
Die Beratungslehrer begleiten die Schüler über mehrere Jahre hinweg. Sie werden tätig,
wenn sie von
• Schülern
• Klassenlehrern
• Fachlehrern
• Eltern
angesprochen werden oder selbst einen Beratungsbedarf feststellen.
Schulsozialarbeit
Betreuung der Eingangsklassen im 5. und 6. Schuljahr
• Soziales Lernen als einstündiges Unterrichtsfach in den 5. und 6. Klassen gemeinsam mit dem Klassenlehrer
• Hilfe bei der Integration in das neue Lernumfeld
Begleitung der Schüler bei der Berufswahlvorbereitung in den Jahrgangsstufen 7 bis 10
und in der Jahrgangstufe 12 und 13
• Hilfe bei der Suche nach Plätzen für das Betriebspraktikum
• Hilfe bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle in Kooperation mit dem Arbeitsamt
und dem Berufskoordinator
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Schüler engagieren sich
Paten für die Eingangsklassen
Ziel der Gesamtschule in Oberpleis ist es, die Schüler zu verantwortungsbewussten Mitmenschen zu erziehen. Dazu gehört eine bewusste Auseinandersetzung mit Wertehaltungen sowie Werteordnungen, die unter anderem hilft, sich in bestimmten Situationen mit
anderen besser orientieren zu können.
Hierbei werden die Schüler der Klassen 10 eine besondere Aufgabe erhalten, indem sie
die Betreuung der Jahrgangsstufe 5 als Paten mit übernehmen. So verstehen sie sich für
die jüngeren Mitschüler als Ansprechpartner, beispielsweise bei Orientierungsschwierigkeiten in der neuen Schule sowie bei Problemen mit Klassenkameraden13. Dabei vereinbaren die Paten mit den Schülern der Jahrgangstufe 5 ein regelmäßiges Treffen in der
großen Pause in einem eigens dafür eingerichteten Raum. Hier können Anliegen in Ruhe
erörtert werden.
Ziel dieser Patenschaft wird sein, den älteren Schülern Verantwortung zu übertragen und
somit ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Zudem wird den Fünftklässlern die Eingewöhnung
in die weiterführende Schule erleichtert und gleichzeitig ein engeres Zusammengehörigkeitsgefühl in der Schülerschaft erzeugt.
In den Jahren des Aufbaus werden Schüler der 10. Klassen der benachbarten Schulen,
Realschule und Hauptschule, diese Patenschaften übernehmen. Die Schüler werden am
Ende der Klasse 9 auf diese Patenschaften vorbereitet und ausgebildet.
Sporthelfer
Die geplante Ausbildung zur Sporthelferin oder zum Sporthelfer richtet sich an 13- bis
17jährige Schüler, die auf Grund ihres Interesses, ihrer Begabung und ihres Gesamtverhaltens geeignet sind, für sich und ihre Mitschüler im Bereich Sport Verantwortung zu
übernehmen. Die Schulung umfasst 35 Unterrichtsstunden und findet in Form einer Kompakttagung unter Leitung eines Sportlehrers und anderer Sportlehrkräfte aus dem RheinSieg-Kreis statt. Einen weiteren Teil der Ausbildung übernimmt der Malteser-Hilfsdienst
(Erste-Hilfe-Kurs).
Die Lehrgangsteilnehmer erhalten eine Bescheinigung, dass sie befähigt sind, Aufgaben
bei Planung, Mitgestaltung und Leitung von sportlichen Angeboten in der Schule zu übernehmen.
Durch die Ausbildung kann es gelingen, vermehrt Schüler für die aktive Mitgestaltung des
außerunterrichtlichen Schulsports zu gewinnen und ihnen Gelegenheit zu geben, sportliche Situationen mit zu gestalten (z. B. Sportfeste), Sportangebote zu organisieren (selbstständiges Leiten einer Schüler-Sport-AG, Angebote von Pausensport, Organisation von
Fußball-, Volleyball-, Handballturnieren etc.) und des Weiteren in Kenntnis der Erste HilfeMaßnahmen verantwortliche Entscheidungen zu treffen. Dies setzt natürlich voraus, dass
sie angeleitet werden, die Gestaltung der Lern- und Trainingsprozesse zunehmend mitzutragen.
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gemeint ist immer die weibliche und männliche Form
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Streitschlichter
Eine geplante Aufgabe wird die Ausbildung und Betreuung der Streitschlichter sein. Zu
ihren Aufgaben gehören auch die Konzeptionsüberarbeitung und die Anpassung des
Streitschlichtermodells an unsere Schulbedingungen. Fachlich begleitet wird die Streitschlichtung durch den Schulpsychologischen Dienst. Im Einzelnen werden folgende Aufgaben erfüllt:
• Analysieren der Konfliktsituationen
• Beschämende Situationen erfahrbar machen
• Trainieren von angemessenem Verhalten
• Erwerb von sozialen Kompetenzen
• Anwendung des Schlichterverfahrens
• Rekrutierung und Ausbildung von Streitschlichtern in der Jahrgangsstufe 8
• Schlichtungen ab der Jahrgangsstufe 9
In den ersten Jahren der integrativen Gesamtschule in Oberpleis werden die Streitschlichter der benachbarten Schule, Realschule und Hauptschule, diese Aufgaben übernehmen.
Schulsanitätsdienst
Im Bundesdurchschnitt hat jeder 11. Schüler jährlich einen anzeigepflichtigen Schulunfall,
nicht eingerechnet die vielen kleinen Verletzungen, die der (Schul-)Alltag so mit sich
bringt14. Ein geplanter Schulsanitätsdienst ist ständig vor Ort und kann somit schnell und
zuverlässig kleinere Unfallfolgen mindern oder Versorgungen übernehmen.
Der Schulsanitätsdienst ist ein Zusammenschluss von qualifizierten Schülern, die vor Ort
sind und wenn nötig Erste Hilfe leisten können. Zu festen Zeiten wie beispielsweise in den
Pausen, an Wandertagen oder etwa beim Sportfest leisten sie ihren „Dienst“ und stehen
mit ihren Erste-Hilfe-Kenntnissen zur Verfügung. Die Erste-Hilfe-Versorgung wird durch
den Schulsanitätsdienst ganz wesentlich ergänzt.
Ohne beständiges Üben, Anwenden und Auffrischen der Erste-Hilfe-Maßnahmen besteht
jedoch keine sichere Grundlage für eine Notfall-Versorgung. Den Schulsanitätern15 hingegen wird eine fundierte Erste-Hilfe-Ausbildung geboten, deren Inhalt durch kontinuierliches
Üben und Anwenden gefestigt wird. Die Hilfsbereitschaft der Schüler wird in konkretes
Handeln umgewandelt, das Vertrauen in eigene Fähigkeiten wird gestärkt und die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme wird gefördert. Ausgebildete Schulsanitäter handeln
sachgerecht, überlegt und verantwortungsbewusst und sind in der Folge kompetente Ersthelferinnen und Ersthelfer. Zudem wirken sich der Einsatz und die dauerhafte Präsenz der
Schulsanitäter positiv auf das soziale Klima einer Schule aus. Schulsanitäter leisten einen
wesentlichen Beitrag zur Unfallverhütung, Gesundheitserziehung und Sicherheit einer
Schule und sind somit wichtiger Teil einer Schulgemeinschaft. Für Schüler, die später in
medizinischen und pflegerischen Berufen tätig werden wollen, ermöglicht der Schulsanitätsdienst das Sammeln erster Erfahrungen.
Diese ehrenamtliche Arbeit wird in einem Beiblatt zum Zeugnis beurkundet, formal ist der
Schulsanitätsdienst eine freiwillige Arbeitsgemeinschaft.
14
15
vgl.www.dguv.de/inhalt/zahlen/schueler/su_veranstaltung/index.jsp
gemeint ist immer die weibliche und männliche Form
Eckpunktepapier zur neuen Gesamtschule in Königswinter
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Impressum
An diesem Eckpunktepapier haben mitgewirkt
Redaktion
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Godehard Mai, Rektor Gemeinschaftshauptschule Oberpleis
Käthemarie Gundelach, Realschulrektorin Realschule Oberpleis
Johannes Braß, 1. Konrektor Realschule Oberpleis
Barbara Büsch, 2. Konrektorin Realschule Oberpleis
Holger Jung, Schuldezernent Stadt Königswinter
Hans-Peter Giesen, Geschäftsbereichsleiter Schule und Jugend
Volker Grahn, Servicebereichsleiter Schulverwaltung Stadt Königswinter
unter Beteiligung von
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Franziska Müller-Luhnau, Förderschulrektorin Drachenfelsschule
Sabine Willmeroth, Rektorin Stenzelberggrundschule Heisterbacherrott
Anke Hennig, Konrektorin Stenzelberggrundschule Heisterbacherrott
Alexandra Weber, Konrektorin Grundschule am Sonnenhügel Oberpleis
unter Anwesenheit von
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Dr. Friedrich Krautschneider, Oberstudiendirektor Gymnasium am Oelberg
Sonja Friedrich, Studiendirektorin Gymnasium am Oelberg
Layout
• Karina Franke, Servicebereich Schulverwaltung Königswinter
Eckpunktepapier zur neuen Gesamtschule in Königswinter
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