KVV SoSe2014 - Master - Institut für Film-, Theater

Transcrição

KVV SoSe2014 - Master - Institut für Film-, Theater
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
INSTITUT FÜR FILM-, THEATERUND EMPIRISCHE
KULTURWISSENSCHAFT
BEREICH
THEATERWISSENSCHAFT
KOMMENTIERTES VERZEICHNIS DER
MASTER-LEHRVERANSTALTUNGEN
SOSE 2014
INHALTSVERZEICHNIS
Kontakt, Lehrende…………………………………………………………………………………...…………….2-5
Allgemeine Hinweise zum Studium……………………………………………….....……………………6-7
Veranstaltungsübersicht………………………………………………...…...……………………………...8-12
Veranstaltungen…………………………………………………………………………………………………13-30
Bitte beachten Sie,
dass das vorliegende ‚Kommentierte Vorlesungsverzeichnis’ auf Grund des
späteren Redaktionsschlusses einige Abweichungen gegenüber dem ‚Personenund Vorlesungsverzeichnis’ der Universität aufweist. Die hier angeführten
Informationen sind die gültigen.
1|Seite
Institut für Film-, Theater- und empirische Kulturwissenschaft
Bereich T H E A T E R W I S S E N S C H A F T
Leitung Bereich:
Theaterwissenschaft
Univ.-Prof. Dr. Friedemann Kreuder
Tel. 39-23784, Philosophicum Zi. 03-513
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
(Anmeldung über Liste im Sekretariat)
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: Anmeldung über Liste
im Sekretariat
Juniorprofessuren:
Jun.-Prof. Dr. Michael Bachmann
Tel. 39-25507, Philosophicum Zi. 03-517
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
(Anmeldung über Liste im Sekretariat)
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Jun.-Prof. Dr. Julia Stenzel
Tel. 39-25506, Philosophicum Zi. 03-528
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
(Anmeldung über Liste im Sekretariat)
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Wissenschaftliche
MitarbeiterInnen:
Nadine Civilotti M.A.
Tel. 39-38448, Aerongebäude, Hegelstr. 59, Zi. 05-213
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Sabrina Eisele M.A.
Tel. 39-23845
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Caroline Fries, M.A.
Tel. 39-23845, Philosophicum, Zi. 03-525
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
2|Seite
Benjamin Hoesch M.A.
Tel. 39-27968, Philosophicum, Zi. 03-528
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Stefanie Husel M.A.
Tel.: 06131-39-24858
Gresemundweg 4
Raum 01 413
Ellen Koban M.A.
Tel. 39-23783, Philosophicum, Zi. 03-523
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde: nach Vereinbarung
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Dr. Julia Pfahl
Tel. 39-25507, Philosophicum, Zi. 03-517
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Annika Rink M.A.
Tel. 39-25507, Philosophicum, 03-517
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Nikola Schellmann M.A.
Tel. 39- 23845, Philosophicum Zi. 03-525
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde: Di 16-17 h
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Dr. Constanze Schuler, Akademische Rätin (Freistellung)
Tel. 39-23783, Philosophicum, Zi. 03-523
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Dorothea Volz, M.A.
Tel. 39-23845, Philosophicum, Zi. 03-525
E-Mail: [email protected]
3|Seite
Sprechstunde: Do, 12 – 13 h
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Hanna Voss M.A.
Tel. 39-21009, Gresemundweg 4, 02-435
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Annika Wehrle, M.A.
Tel. 39-20659, Philosophicum, Zi. 03-517
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Sarah Wendel, M.A. (Elternzeit)
Tel. 39-27968, Philosophicum, Zi. 03-507
E-Mail: [email protected]
Sprechstunde:
Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor
Semesterende
Geschäftszimmer:
Jeanette Müller
Tel. 39-23775, Philosophicum, Zi. 03-507
E-Mail: [email protected]
Öffnungszeiten: Di und Do 13:00 – 15:00 Uhr
Studienfachberatung:
Dr. Julia Pfahl
Tel. 39-25507, Philosophicum, Zi. 03-517
E-Mail: [email protected]
a) Sprechstunde für Erstsemester:
Di, 15.04.2014, 12:00 -14:00 Uhr
b) in der Vorlesungszeit:
c) in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor Semesterende
Nikola Schellmann M.A.
Tel. 39-25507 Philosophicum, Zi. 03-517
E-Mail: [email protected]
a) Sprechstunde für Erstsemester:
Di, 15.04.2014, 12:00 -14:00 Uhr
b) in der Vorlesungszeit:
c) in der vorlesungsfreien Zeit: siehe Aushang vor Semesterende
Studienbüro
4|Seite
KulturTheaterFilm:
Renate Kochenrath,
Studienmanagerin
Theaterwissenschaft,
Kulturanthropologie/Volkskunde und Filmwissenschaft
Sprechstunde Theaterwissenschaft: Do, 14:00 – 15:00 Uhr
Sprechstunde Kulturanthropologie: Mi, 12:00 – 13:00 Uhr
Sprechstunde Filmwissenschaft: Di, 12:00 – 13:00 Uhr
Tel. 39-21033/39-23364/39- 31728
E-Mail: [email protected]
[email protected]
[email protected]
http://www.blogs.uni-mainz.de/studienbuero-kulturtheaterfilm/
Edith Baier
Prüfungs- und Lehrveranstaltungsmanagement Theater- und
Filmwissenschaft, Kulturanthropologie/Volkskunde
Sprechstunde: Mo - Do, 14:00 – 15:30 Uhr
Tel. 39-21032
E-Mail: [email protected] / [email protected]
[email protected]
http://www.blogs.uni-mainz.de/studienbuero-kulturtheaterfilm/
Erasmusbeauftragte:
Dorothea Volz M.A.
http://www.theaterwissenschaft.uni-mainz.de/469.php
Homepage:
www.kulturtheaterfilm.uni-mainz.de/index.php
www.theaterwissenschaft.uni-mainz.de
www.blogs.uni-mainz.de/studienbuero-kulturtheaterfilm/
5|Seite
Allgemeine Hinweise zum Studium
Die aktuelle Studienordnung für den Master Theaterwissenschaft in der Fassung vom
13.12.2011 zu Letzt geändert am 22.05.2013 sowie die entsprechende Prüfungsordnung
befinden sich auf der Homepage der Universitätsverwaltung:
http://www.uni-mainz.de/studlehr/1874.php
Weitere Informationen erhalten Sie in den Sprechstunden der Studienberatung.
Anmeldung
1. [JOGU]-StINe Anmeldephasen zur Lehrveranstaltungsanmeldung
für das Sommersemester 2014:
Allgemeine Hauptanmeldephase (für bereits immatrikulierte Studierende)
Mo, 20.01.2014, 13 Uhr bis Do, 06.02.2014, 13 Uhr
Zweite Anmeldephase (insbes. für Erstsemester, Fach- und Hochschulwechsler/innen)
Mo, 14.04.2014, 13 Uhr bis Do, 17.04.2014, 13 Uhr
Dritte Anmeldephase (Restplatzvergabe)
Mi, 23.04.2014, 13 Uhr bis Fr, 25.04.2014, 13 Uhr
2. Die Anmeldung zur Summer School (Modul 5 +6) findet vom
26.05.2014, 13 Uhr bis 30.05.2014, 13 Uhr,
23.06.2014, 13 Uhr bis 27.06.2014, 13 Uhr
30.06.2014, 13 Uhr bis 04.07.2014, 13 Uhr statt.
Im Rahmen der Summer School werden weitere Übungen/Hauptseminare angeboten,
die im Laufe des Sommersemesters auf www.performedia.uni-mainz.de
bekanntgegeben werden.
6|Seite
Seminarbesuch
Falls nicht anders angegeben, beginnen die Veranstaltungen c.t. (mit akademischem
Viertel); es sei denn, der Beginn ist ausdrücklich auf s.t. (ohne akademisches Viertel) oder
auf 30 Minuten nach der vollen Stunde (z.B. 9.30-11.00 Uhr) festgelegt.
Für die Seminare besteht Anwesenheitspflicht.
Bitte beachten Sie, dass Jogustine grundsätzlich alle Module anzeigt, die in einem Semester
angeboten werden -- auch wenn sich diese nicht an Sie, sondern z.B. an Studierende in
einem höheren Semester richten.
Welche Module wir Ihnen in einem bestimmten Semester anbieten, entnehmen Sie bitte
der folgenden Übersicht.
Eine ausführliche Erklärung finden Sie im Modulhandbuch und Studienverlaufsplan unter
http://www.blogs.uni-mainz.de/studienbuero-kulturtheaterfilm/downloadtheaterwissenschaft/
1.-2. Semester (Einführungsphase)
Modul I: Dramen- und Theatergeschichte
Modul II: Theorien und Ästhetik
Modul III: Theater und die anderen Künste
Modul IV: Wissenschaftliche Grundlagen und Grundkompetenzen
Modul V: Performance Analysis
2-3. Semester (Aufbauphase)
Modul VI: Performance/Culture/Media
Modul VII: Vertiefungsmodul: Dramaturgie
Modul VIII: Vertiefungsmodul: Gegenwartstheater, Kultur und Medien
3-4. Semester (Abschlussphase)
Modul IX: Forschungs- und Abschlussmodul
Masterarbeit
7|Seite
VERANSTALTUNGSÜBERSICHT
Einführungsveranstaltung
für Studienanfänger, Fach- und Hochschulortwechsler:
Di. 15.04.2014, 10:00 – 12:00 Uhr, P 105
R. Kochenrath /N. Schellmann
Sprechstunde für Erstsemester: Di. 15.04.2014, 12:00 – 14:00 Uhr
Philosophicum, Raum 03-525
N. Schellmann
MASTER THEATERWISSENSCHAFT
Modul I: Dramen- und Theatergeschichte
VL. Theatergeschichte
2-std., Mi, 10 – 12 Uhr, P4
Beginn: 30.04.2014
J. Stenzel
HS. Theater und Dramengeschichte - Zwischen „postmemory“
A. Vennemann
und „remembrement“: Auseinandersetzungen mit der Shoah im
deutschsprachigen Gegenwartstheater am Beispiel Elfriede Jelineks und Peter Wagners
30. April (13:30-16 Uhr); IPP
15.Mai, (13-16 Uhr) GFH 02-709
16.Mai; GFH, 02-521
30.-31. Mai; GFH, 02-521
13. - 14. Juni; GFH, 02-521
freitags jeweils von 10-12 Uhr und 14-17 Uhr und samstags von 10-13 Uhr
Modul III-1: Wahlpflichtmodul Musikwissenschaft
Bitte wählen Sie eine der Vorlesung:
VL. Musikgeschichte im Überblick VI: Das 20. Jahrhundert
2-std., Mo, 12 – 14 Uhr
Beginn: 29.04.2014
VL. Aspekte der Musikgeschichte des 16. Jahrhunderts
2-std., Di, 8 – 10 Uhr
Beginn: 22.04.2014
U. Kramer
A. Beer
Bitte wählen Sie eines der Hauptseminare aus.
HS. Geste, Form, Klang: Musik-TheaterM. Bachmann/G. zu Nieden/ B. Petersen
Komposition im 21. Jahrhundert
Block: 06.06.14, 27.06.14, 04.07.14, 14 – 18 Uhr, Beethovensaal
ACHTUNG!! Veranstaltung wird auch als Ästhetik des Gegenwartstheaters gewertet
8|Seite
HS. Repräsentationsformen des Friedens in der Musik
14-tägig, Fr, 10 – 14 Uhr
Beginn: 25.04.2014
S. Ehrmann-Herfort
Modul III-2: Wahlpflichtmodul Kunstgeschichte
VL. Geschichte und Methoden der Kunstgeschichte
2-std.,Fr, 10 – 12 Uhr, HS 7
Beginn: 25.04.2014
Bitte wählen Sie eines der Hauptseminare aus.
E. Oy-Marra
HS. Malerei in Neapel im 17. Jahrhundert
2-std., Do, 10 – 12 Uhr
Beginn: 24.04.2014
E. Oy-Marra
HS. Medienkonkurrenz in der Vormoderne: die Etablierung der Druckgraphik
als künstlerisches Medium im 15. und 16. Jahrhundert
2-std., Di, 14 – 16 Uhr
Beginn: 22.04.2014
M. Müller
Modul III-3: Wahlpflichtmodul Romanische Literaturwissenschaft
FRANZÖSISCH
VL. Nach dem Tod des Königs: Die französische Literatur
von der Restauration bis zum II. Kaiserreich
2-std., 14:00 -16:00 Uhr, P 204
Beginn: 22.04.2014
S. Leopold
Bitte wählen Sie eines der Hauptseminare aus:
HS. Denis Diderot
2-std., Mi, 14:00 -16:00 Uhr, BKM 003
Beginn: 23.04.2014
V. Porra
HS. La reprise du canon français dans les littératures francophones
2-std., Mo, 14:00 – 16:00 Uhr, P 15
Beginn: 26.04.2014
V. Porra
HS. Henri Michaux
2-std., Mi, 12:00 – 14:00 Uhr, BKM 008
Beginn: 23.04.2014
HS. Literarische Transparenzträume - Rousseau, Proust, Duras und die Folgen
2-std., Di, 12:00 – 14:00 Uhr, BKM 025
Beginn: 23.04.2014
E. Geisler
D. Scholler
ITALIENISCH
9|Seite
VL. Italienische Gedichtzyklen I (Dante, Petarca)
2-std., Do, 12:00 – 14:00 Uhr, P 3
Beginn: 24.04.2014
D. Scholler
HS. Ugo Foscolo: Ultime lettere di Jacopo Ortis
2-std., Do, 10:00 – 12:00 Uhr, SB II, 01-531
Beginn: 24.04.2014
D. Scholler
SPANISCH
VL. Spanische Literatur des 19. Jahrhunderts
2-std., Di, 10 – 12 Uhr
Beginn: 22.04.2014
E. Geisler
Bitte wählen Sie ein Hauptseminar aus:
S. Transformationen des Pikaresken: Von der Lozana andaluza zum Buscón
2-std., Mi, 12 – 14 Uhr, P 108
Beginn: 23.04.2014
S. Theoretische Traktate des Siglo de Oro
2-std., Mi, 16 – 18 Uhr, P 108
Beginn: 23.04.14
S. Leopold
E. Geisler
PORTUGIESISCH
VL. Brasilianische Literatur (Po)
2-std., Do, 16 – 18 Uhr, SB II, 01-525
Beginn: 24.04.2014
S. Vozes femininas da lietatura lusófona (Po)
2-std., Di, 12 – 14 Uhr, SB II, 01-525
Beginn: 22.04.2014
E. Geisler
Y. Hendrich
Modul IV: Studium Generale
Bitte wählen Sie einen von zwei Themenschwerpunkten und dazu zwei
Begleitlehrveranstaltungen.
VL Argumentation, Kommunikation, Rhetorik
2-std., Di, 14:00 – 16:00 Uhr, N 6
Beginn: 22.04.2014
J. Henrich
Ü. Argumentation, Kommunikation, Rhetorik I
2-std., Mo, 12:00 - 14:00 Uhr, BKM 008
Beginn: 27.04.2014
D. Schmicking
10 | S e i t e
Ü. Argumentation, Kommunikation, Rhetorik II
2-std., Mo, 14:00 – 16:00 Uhr, SB II 03-144
Beginn: 27.04.2014
VL./Vortragsreihe: Gut und Böse
2-std., Mo, 18:00 – 20:00 Uhr, N 1
Beginn: 27.04.2014
D. Schmicking
div. Referenten
Ü. Gut und Böse I
2-std., Mi, 10:00 – 12:00 Uhr, SB II, 05-432
Beginn: 23.04.2014
A. Hütig
Ü. Gut und Böse II
2-std., Mi, 12:00 – 14:00 Uhr, SB II 05-432
Beginn: 23.04.2014
A. Hütig
Modul V: Performance Analysis
Bitte wählen Sie eines der Hauptseminare aus:
HS. Ästhetik des Gegenwartstheater –
M. Bachmann
Geste, Form, Klang: Musik-Theater-Komposition im 21. Jahrhundert
Block: 06.06.14, 27.06.14, 04.07.14, 14 – 18 Uhr, Beethovensaal
Kooperationsveranstaltung mit der Hochschule für Musik
ACHTUNG!! Diese Veranstaltung wird auch im WPF Musikwissenschaft gewertet
HS. Ästhetik des Gegenwartstheaters - Der reale nackte
Körper im künstlerischen Raum. Ästhetische Positionen in Theater,
Tanz und Performance.
Block:
Sa, 24.5. 14, P 105
So, 25.5.14, P 105
Sa, 31.5.14, P 7
So, 1.6.14, P 7jeweils 12.00 - (ca.) 18.00
S. Tigges
Bitte wählen Sie eine der Übungen aus der Summer School aus.
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Das Nicht-Heilige in performativen Kontexten. Performance und Ritual
Blockveranstaltung: 19.07. – 20.07.14, 10 - 17 Uhr, GFH 01-501
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Performing tourists, performing locals
Blockveranstaltung: 19.07. – 20.07.14, 10 - 17 Uhr, GFH 01-611
Ü. Theater- und Medienpraxis –
Theaterkritik. Einführung und Praxis
Blockveranstaltung: 12.07. – 13.07.2014, 10 – 17 Uhr, GFH 02-601
M. Jochmann
B. Hoesch
G. Götze
11 | S e i t e
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Wahnsinn inszenieren – Zur Konstruktion und Dekonstruktion
von Abnormität im Alltag und auf der Bühne
Blockveranstaltung: 19.07. – 20.07.14, 10 - 17 Uhr, GFH 01-701
S. Eisele
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) Künstlerische Auslandsaufenthalte und Residency-Programme im Blickfeld
Blockveranstaltung: 12.07. – 13.07.2014, 10 – 17 Uhr, GFH 02-607
B. Wind
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) Von der Idee zum Werk: Angewandte Dramaturgie und kreatives Schreiben
Blockveranstaltung: 19.07. – 20.07.14, 10 – 17 Uhr, GFH 01-731
D. Kempf
MA Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Acolyte – Revolutionary – Ascetic: Carmelo Bene as a theatre artist
Blockveranstaltung: 12.07. – 13.07.14, 09:30 – 17:00 Uhr, HS 11
G. C. Pfeiffer
MA Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) - The Comic Edge
Blockveranstaltung: 12.07. – 13.07.14, 09:30 – 17:00 Uhr, Linke Aula
MA Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Everyman as critical device
Blockveranstaltung: 19.07. – 20.07.14, 09:30 – 17:00 Uhr, Linke Aula
E. Weitz
D. Lesnikowski
Bitte beachten Sie, dass die meisten Übungen innerhalb der Summerschool angeboten werden
und die Daten zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen.
Modul 6: Performance/Culture/Media
Evening Lectures
(Vorlesungsreihe im Rahmen der Summer School)
div. Referenten
Neben dem Besuch der Vorlesung wählen Sie bitte eines der Hauptseminare aus.
HS Performance/Culture/Media
M. Jochmann
HS Performance/Culture/Media
B.Hoesch
Bitte beachten Sie, dass die meisten Hauptseminare innerhalb der Summerschool angeboten
werden und die Daten zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen.
Modul VIII: Vertiefungsmodul: Gegenwartstheater, Kultur und Medien
Der Studienverlaufsplan sieht für das Modul VIII einen Vorlesungspool vor. Wir empfehlen
Ihnen dabei herzlich, bereits im ersten Semester damit zu beginnen. Bitte suchen Sie sich
eine Veranstaltung aus.
Den
Vorlesungspool
finden
Sie
unter
http://www.theaterwissenschaft.unimainz.de/541.php
12 | S e i t e
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre Studienmanagerin Renate Kochenrath M.A.
Modul IX: Forschungsmodul
HS. Forschungskolloquium –
Wissenschaftliche Schreibwerkstatt
2.std., Di, 12 – 14 Uhr, GFH 01-701
Beginn: 22.04.2014
S. Eisele/F. Kreuder/M. Bachmann/J. Stenzel
HS. Forschungskolloquium
F. Kreuder/M. Bachmann/J. Stenzel
Treffen erfolgen nach Terminvereinbarung in den Sprechstunden
13 | S e i t e
MASTER THEATERWISSENSCHAFT
Modul I: Dramen- und Theatergeschichte
Ausgehend von Grundlagen- und Überblickswissen behandeln die Lehrveranstaltungen des
Moduls spezifische Fragestellungen aus dem Schwerpunktbereich „Dramen- und
Theatergeschichte“. In der - in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Arbeitskreises
(IAK) Drama und Theater stattfindenden – Vorlesung „Drama und Theater“ werden
wechselnde Untersuchungsgegenstände mit Verweis auf die enge Verknüpfung von
Dramen- und Theatergeschichte historisch wie systematisch untersucht. Eine breit
gestreute kulturelle und interdisziplinäre Perspektive ist durch die Beteiligung
verschiedener FachvertreterInnen gewährleistet und schult das Bewusstsein für die
kulturelle und historische Vielfalt theatraler Ereignisse. Die Vorlesung „Theatergeschichte“
stellt die Theatralität und Medialität geschichtlicher Entwicklungen in den Fokus des
Interesses und untersucht bzw. problematisiert dies im Kontext unterschiedlicher
historischer Epochen. Im Seminar werden einschlägige Texte zu den Forschungsfeldern
„Theaterhistoriographie“, „Dramaturgie“ und „Theatralität“ diskutiert und auf konkrete
Anwendungsbeispiele bezogen. Das Modul erstreckt sich über zwei Semester und wird
durch eine wissenschaftliche Hausarbeit abgeschlossen.
VL. Theatergeschichte
J. Stenzel
„Freie und schöne Öffentlichkeit“? Gegenwart und Utopie, Geschichte und Mythos,
Medienpraxis und Medientheorie im Theater des 19. Jahrhunderts.
Europa ist im ,langen 19. Jh.‘ nach der Französischen Revolution Schauplatz massiver
politischer, gesellschaftlicher und kultureller Wandlungsprozesse. 1948 entladen sich die
Spannungen zwischen Restauration einerseits, liberalem und demokratischem
Gedankengut andererseits in der bekannten Märzrevolution, die ihrer Latenzphase - dem
Vormärz - den Namen gab. Auch das Theater durchläuft im 19. Jh. eine Transformation von
der spätbarocken Hoftheaterkultur zu einer Diversität theatraler Formen und Institutionen
zum Ende des Jahrhunderts, deren Spuren - ästhetisch und pragmatisch - noch im Theater
unserer Gegenwart ablesbar sind. Die Vorlesung versucht, diese Spuren entlang dreier
thematischer Schwerpunkte nachzuvollziehen: Erstens soll es um das Verhältnis von
Theater und Öffentlichkeit gehen: Sowohl hinsichtlich des konkreten ,settings‘ der an der
Aufführung Beteiligten (Darsteller, Publikum), als auch hinsichtlich seiner Konzepte des
idealen Schauspielers/Zuschauers und der in den Aufführungen verhandelten Themen im
Verlauf des Jahrhunderts lässt sich beschreiben, wie dieses Verhältnis im Verlauf des
Jahrhunderts immer wieder modifiziert und neu ausgehandelt wurde. Im Vormärz etwa
wurde Theater zum Modell für eine sich entwickelnde bürgerliche Öffentlichkeit. Zweitens
thematisiert die Vorlesung das „Theater als Ort des Erinnerns“ (Kreuder) und der
Verhandlung (oder Konstruktion) kulturellen Gedächtnisses - etwa in den AntikeInszenierungen und Antike-Dramen seit der Mitte des Jahrhunderts oder, anders gewendet,
auch bei Richard Wagner, von dem das Zitat im Titel der Vorlesung stammt: Über die (Re)konstruktion einer gemeinsamen ,Geschichte‘, sei es in Form des Geschichtsdramas oder
der Evokation eines mythischen Substrats, wird Theater insbesondere in Deutschland, der
,Nation ohne Staat‘, als Stifter kultureller Identität(en) funktionalisiert. Mit den beiden
ersten Schwerpunkten steht die Frage nach der Wirksamkeit von Theater in engem
Zusammenhang, die Frage nach seinem Verhältnis zu anderen Medien und nach seiner
eigenen medialen Spezifik. Entsprechend wird es drittens um eine Mediengeschichte des
14 | S e i t e
Theaters im 19. Jahrhundert gehen: Wie wird der Medienwechsel vom geschriebenen Text
hin zur performativen Konkretisation konzeptualisiert - auch vor dem Hintergrund eines
sich professionalisierenden und strukturell differenzierenden Theaterwesens? Und wie
wird die Aufführungssituation unter den sich massiv verändernden ästhetischen und
technischen Bedingungen einer beginnenden Moderne neu kalibriert? Und nicht zuletzt:
Wie schlägt sich dies alles in theatertheoretischen Schriften, aber auch in der
Dramenproduktion und in der Art und Weise nieder, wie von Seiten der (professionellen
und nicht-professionellen) Rezipienten über ,das Theater‘, aber auch über konkrete
Aufführungen gesprochen wird?
HS. Theater und Dramengeschichte - Zwischen „postmemory“
und „remembrement“: Auseinandersetzungen mit der Shoah im
deutschsprachigen Gegenwartstheater am Beispiel Elfriede Jelineks
und Peter Wagners
A. Vennemann
Mit dem Aussterben der letzten Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges ändert sich nicht nur
die Perspektive, aus der heute jene Epoche der Verfolgung und Vernichtung betrachtet
wird, sondern auch die Art und Weise, wie an die Untaten erinnert und der Opfer gedacht
wird. Im Mittelpunkt der Untersuchungen steht das zeitgenössische Theater der
österreichischen Autoren Elfriede Jelinek (geb. 1946) und Peter Wagner (geb. 1956), die
die Naziverbrechen zwar nicht mehr erlebt haben, diese jedoch ins Zentrum ihres
künstlerischen Schaffens gestellt haben. Die Inszenierungen, Hörspiele und Theatertexte
der letzten zwanzig Jahre, denen sich das Seminar widmet, reflektieren geläufige
Darstellungen des Austrofaschismus und lenken die Aufmerksamkeit des Rezipienten auf
die Stimmen der Täter und der Opfer. Welche Formen und Räume von Erinnerung und
Gedächtnis entfalten sich dabei und welche Funktion übernimmt der Zuschauer/hörer und Leser innerhalb eines solchen Theaters erinnernder Wieder-Holung? Das
Seminar stellt die Frage nach den Unterschieden und Gemeinsamkeiten primärer und
sekundärer Zeugenschaft innerhalb eines performativen Prozesses und versucht diese in
die „Postmemory“- Debatte einzuordnen. Inwiefern nimmt das Gegenwartstheater der
Wiener Nobelpreisträgerin und des burgenländischen Lokalkünstlers an der
Geschichtsschreibung teil, entzieht sich oder kontert ihr? Von Maurice Halbwachs
Überlegungen zum individuellen und kollektiven Gedächtnis ausgehend sollen die sehr
unterschiedlichen Werke Elfriede Jelineks und Peter Wagners vorgestellt und miteinander
verglichen werden.
Modul III-1: Wahlpflichtmodul Musikwissenschaft
Das Modul richtet den Fokus auf Musik als Kulturtechnik in ihren unterschiedlichen
Erscheinungs- und Überlieferungsformen. Im Vordergrund steht dabei die Musik als
Ausdruck und Vollzug kulturellen Handelns. Hieraus ergeben sich als wesentliche
inhaltliche Schwerpunkte die Vermittlung und Diskussion unterschiedlicher
kulturanthropologischer Parameter wie Identitätskonstruktion durch musikalische
Performanz, symbolische Kommunikation, Generierung kulturellen Kapitals und Musik als
essentiellem Anteil des kulturellen Gedächtnisses. Besonderes Augenmerk wird dabei auf
das ontologische Spannungsverhältnis zwischen der Musik als Klangphänomen, den
Formen ihrer oralen und medialen Tradierung sowie ihren verschriftlichten
Repräsentationen in Notat und Wort gelegt.
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VL. Musikgeschichte im Überblick VI: Das 20. Jahrhundert
U. Kramer
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten zeitgenössische Intellektuelle über die
Unüberschaubarkeit der Welt geklagt; dies wurde im Lauf der Jahrzehnte nicht besser, im
Gegenteil: das „anything goes“, die unendlichen Möglichkeiten nicht nur, aber eben auch
des Komponierens und damit der Entfaltung von Musikgeschichte lassen das 20.
Jahrhundert im Rückblick als ungleich pluraler und pluralistischer erscheinen als alle
älteren Zeiten. Die Vorlesung wird die wichtigsten Strömungen und Tendenzen
diskutieren, dabei einerseits der Kompositionsgeschichte in ihrer „Ungleichzeitigkeit des
Gleichzeitigen“ Rechnung tragen, andererseits aber auch Musikgeschichte als Teil einer
umfassenden Historie verorten, für die Ereignisse wie die beiden Weltkriege, die Weimarer
Republik, das NS-Regime, die bundesrepublikanische Restauration sowie die immer
stärkere Globalisierung entscheidende Verständnisschlüssel darstellen.
VL. Aspekte der Musikgeschichte des 16. Jahrhunderts
A. Beer
Bitte wählen Sie eines der Hauptseminare aus.
HS. Geste, Form, Klang:
M. Bachmann/G. zu Nieden/B. Petersen
Musik-Theater-Komposition im 21. Jahrhundert
ACHTUNG
Diese Veranstaltung wird auch als S. Ästhetik des Gegenwartstheaters gewertet
Der 1975 geborene italienische Komponist Oscar Bianchi stellt fest: »Die grundlegenden
Elemente meiner Musik sind: Gesten, Formen und Farben. Die Gesten sind für mich das
Intuitive, der uranfängliche Einfall, Objekte, die in ihrem Sein und in ihrem Werden auf das
Wesen des Klanges projiziert werden. Die Geste ist Grundpfeiler des Ritus, der Bewegung
und des Tanzes. Die Form ist meiner Meinung nach die Mutter der Zeit, sie wird Spiegel der
Existenz, sie verkörpert die Wucht und die Verwirrung des Alltäglichen. Wenn das
Unbewusste auf Abwegen ist, leidet die Form als erstes. Die Farben, die Orchestration sind
die am meisten anmutenden Dimensionen des Klanges. Als Herrscherin des Klanges
kontrolliert und bestimmt die Orchestration die Form in ihrem dramaturgischen Aspekt.«
Das interdisziplinäre Seminar untersucht kompositorische, ästhetische und
inszenatorische Praktiken im Musiktheater der Gegenwart. Ausgehend von Oscar Bianchis
Thanks to my Eyes (Regie: Joël Pommerat, Aix-en-Provence 2011) stehen dabei die
Beziehungen von Geste, Form und Klang im Mittelpunkt. Neben Bianchi beschäftigen wir
uns in diesem Zusammenhang voraussichtlich mit den Arbeiten von Heiner Goebbels,
Helmut Lachenmann (Das Mädchen mit den Schwefelhölzern]), mit Jörg Widmanns und
Peter Sloterdijks Babylon (Inszenierung: La Fura dels Baus, München 2012) sowie mit
Peter Eötvös, dessen Kammeroper Der goldene Drache (nach dem Stück von Roland
Schimmelpfennig) im Juni 2014 in Frankfurt uraufgeführt wird.
HS. Repräsentationsformen des Friedens in der Musik
S. Ehrmann-Herfort
Dass sich Musik bestens mit Funktionen verknüpft lässt, ist ein bekanntes Faktum. Ein
besonders spannender Teilbereich musikalischer Funktionalisierung ist die Rolle der
Musik im Kontext von Krieg und Friedensschlüssen. In diesem Hauptseminar sollen
Darstellungsmodi des Friedens in der Musik untersucht werden, wie sie sich
kontrastierend von musikalischen Repräsentationen des Krieges abheben, reflektieren
16 | S e i t e
Musik und Kunst doch vielfach die im Laufe der Jahrhunderte allgegenwärtigen
kriegerischen Handlungen und die daran anschließenden Friedensschlüsse.
Musikalische Friedensrepräsentationen finden sich in einem breiten Spektrum
unterschiedlicher Musikformen. Dazu gehören die geistliche Musik, in der
Friedensvorstellungen explizit oder implizit thematisiert werden können; Festmusiken zu
Friedens- und Siegesfeiern; politische Propaganda, wie sie beispielsweise von Opern auf
die Bühne gebracht wird, bis hin zu Liedern und Songs, in denen sich Friedenssehnsucht
artikuliert. Im Zentrum der Veranstaltung stehen ausgewählte musikalische
Friedensszenarien, die Analyse ihrer musikalischen Mittel und die emotionalen, religiösen,
politischen und sozialen Kontexte. Angesichts einer fast unüberschaubaren Fülle von
Beispielen für musikalische Friedensszenarien kann die Thematik nur exemplarisch
erarbeitet werden, dabei sind Wünsche der Studierenden sehr willkommen.
Bitte beachten Sie das Vorlesungsverzeichnis der Musikwissenschaft
Modul III-2: Wahlpflichtmodul Kunstgeschichte
Die Studierenden werden in die Grundlagen und Grundprobleme der Kunstgeschichte,
sowie deren Ansätze und Methoden eingeführt, d. h.
1. Werkanalyse auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Beschreibungs- und
Befundsicherungsmethoden, deren Anwendbarkeit auch im Hinblick auf neue Medien
reflektiert werden,
2. moderne kulturwissenschaftlich orientierte Kontextforschung, sowie
3. Einführung
in
die
vielfältigen
kunstbzw.
architekturtheoretischen,
bildwissenschaftlichen,
philosophischen,
religiösen,
anthropologischen
und
psychologischen sowie kulturwissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Diskurse,
die in Geschichte und Gegenwart aus den Künsten heraus entwickelt bzw. mit ihnen
verbunden wurden und werden.
Über die klassischen Medien der Architektur, Malerei, Skulptur und des Kunsthandwerks
hinaus sind auch die Fotografie sowie die neuen Medien wie Film, Video, Comic
selbstverständlicher Bestandteil kunsthistorischer Untersuchung.
VL. Geschichte und Methoden der Kunstgeschichte
E. Oy-Marra
Die Vorlesung wird in einzelnen Einheiten das kunsthistorische Methodenspektrum an
Fallbeispielen erläutern. Neben der Benennung und Anwendung der Methoden werden
diese auch auf ihre historische Verankerung und Entstehung hin befragt. Literatur wird in
den einzelnen Sitzungen vorgestellt.
HS. Malerei in Neapel im 17. Jahrhundert
E. Oy-Marra
Neapel bildet sich im 17. Jahrhundert zu einem künstlerischen Zentrum aus, das zunächst
von einer heterogenen Situation verschiedener imporierter Stile geprägt ist und langsam
von zwei Malern, Luca Giordano und Francesco Solimena geprägt wird. Insbesondere in
der ersten Hälfte des Jahrhunderts sind verschiedene Strömungen auch aufgrund
imigrierter Künstler, unterschiedlicher Auftraggeber und deren Geschmacksrichtungen in
der Stadt präsent. Das reicht vom Caravaggismus, der sich im Anschluss an die Besuche
Caravaggios 1606/07 und 1609/10 zu verbreiten beginnt, über den Klassizismus
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bolognesischer Prägung durch den Aufenthalt von Domenichino und Giovanni Lanfranco
bis hin zu Giuseppe Ribera und Salvator Rosa. Es ist der Spanier Giuseppe Ribera, der sich
zudem um das Revival venezianischer Malerei verdient macht und den künstlerischen
Austausch in seiner Werkstatt lebt, indem er mit Velazquez hier bei dessen Neapel Besuch
zusammenarbeitet.
Das Seminar ist eine erste Vorbereitung auf eine Ausstellung und wird einzelne zentrale
Werke Caravaggios, sowie  die Ausmalung der Cappella del Tesoro im Dom und die
von San Martino, wie auch die Werkstatt Giuseppe Riberas, Luca Giordanos und Francesco
Solimenas in den Vordergrund stellen und dabei nach den Dynamiken des künsterlischen
und kulturellen Austausches als Voraussetzung für eine eigene Standortbestimmung
HS. Medienkonkurrenz in der Vormoderne: die Etablierung der Druckgraphik
als künstlerisches Medium im 15. und 16. Jahrhundert
M. Müller
Bitte beachten Sie das Vorlesungsverzeichnis der Kunstgeschichte
Modul III-3: Wahlpflichtmodul Romanische Literaturwissenschaft
FRANZÖSISCH
VL. Nach dem Tod des Königs: Die französische Literatur
von der Restauration bis zum II. Kaiserreich
S. Leopold
Mit der Hinrichtung Ludwigs XVI. im Januar 1793 und der sich daran anschließenden
Terreur, der ein Gutteil des Adels zum Opfer fällt, ist die blutige Demarkationslinie der
Moderne gezogen; denn in der Revolution vollzieht sich zugleich ein epistemologischer
Bruch, den auch die diversen Restaurationsbewegungen – Empire, Restauration, II.
Kaiserreich – nicht mehr werden aufheben können: Treten nun an die Stelle einer in Gott
gefügten Ordnung mit dem Vitalismus und den neuen Geschichts-, Gesellschafts- und
Lebenswissenschaften Diskurse, die Welt vor allem als veränderlich begreifen, so kommt in
dem aufgrund der Industrialisierung einsetzenden Finanzkapitalismus der individuellen
Performanz eine Bedeutung zu, wie sie bislang undenkbar war. Die Literatur der Moderne
wird sich in diesem Spannungsfeld zu konstituieren und zu verteidigen haben. Sie beginnt
in der Romantik mit gleichsam ,souveränen‘ Entwürfen von Autorschaft, muß sich jedoch
alsbald als ein Produkt unter anderen auf dem dynamisierten Unterhaltungsmarkt
behaupten. Von Hugos krepuskularer Tiefenschau zu Baudelaire, dem „Dichter im Zeitalter
des Hochkapitalismus“, von Stendhals Selbstbespiegelungskabinetten zu Balzacs
frenetischen Maskeraden, von der ,unheimlich‘-romantischen Phantastik zur kühlen Feier
der Dingwelt auf dem Parnaß – das werden einige Stationen des Parcours sein, den wir in
dieser Vorlesung durch die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts unternehmen wollen.
Bitte wählen Sie eines der Hauptseminare aus.
HS. Denis Diderot
V. Porra
L’œuvre de Denis Diderot, qui, de son temps, n’a pas toujours été estimée à sa juste valeur,
est considérée de nos jours par de nombreux critiques comme l’une des plus importantes
avancées vers la modernité littéraire, notamment de par l’aspect expérimental de certains
de ces écrits et l’ouverture de la réflexion sur le genre. Dans le cadre de ce séminaire, nous
étudierons les textes les plus emblématiques de cette tentation d’un renouveau de la forme
18 | S e i t e
et du discours, leur potentiel de rupture avec les conceptions esthétiques et philosophiques
précédentes ainsi que leur importance dans l’évolution de l’histoire littéraire.
Les étudiants devront se procurer et lire les œuvres suivantes:
Diderot, Denis: Jacques le Fataliste et son maître [1771] (Folio)
—— : Le Neveu de Rameau et autres textes [1762](Folio)
—— : Paradoxe sur le comédien [1773](Folio)
HS. La reprise du canon français dans les littératures francophones
V. Porra
Nombreux sont les textes des littératures francophones faisant référence à des œuvres
majeures de la littérature française. Le traitement de ces œuvres est varié : les littératures
postcoloniales tendront vers un travail subversif de la forme initiale, tandis que la majeure
partie des littératures migrantes reprendra ces références dans un traitement proche de
l’allégeance culturelle. Au niveau méthodologique, nous nous pencherons sur la notion de
canon littéraire, mais nous interrogerons aussi sur l’applicabilité à la sphère francophone
de notions tirées des théories postcoloniales anglo-saxonnes, telles le «writing back»,
l’hybridité, etc…Ce séminaire sera par ailleurs l’occasion de revoir l’importance de certains
textes et auteurs du canon français (Du Bellay, La Fontaine, Montesquieu, Diderot par
exemple) ainsi que leur signification dans l’histoire littéraire. Les étudiants sont invités à se
procurer et à lire les œuvres suivantes: Monique Agénor: [i]Comme un vol de papang’
[/i](Le Serpent à Plumes)Boubacar Boris Diop: [i]Le Temps de Tamango [/i](Le serpent à
Plumes)Henri Lopes: [i]Le Pleurer-Rire [/i](Présence Africaine) Un dossier
complémentaire sera mis à la disposition des étudiants au début du semestre
HS. Henri Michaux
E. Geisler
Der in Belgien geborene, später in Paris lebende Henri Michaux (1899-1984) ist eine der
großen Einzelgänger-Figuren des 20. Jahrhunderts. Der mit ihm befreundete Émile Cioran
hielt ihn für den „wahrscheinlich intelligentesten Schriftsteller seiner Zeit“. Das Seminar
unternimmt den Versuch, die Bedeutung dieses Autors zu verstehen und zu beschreiben.
Zu diesem Zweck sollen Kurzprosa-Sammlungen wie Qui je fus, La nuit remue, Épreuves,
exorcismes, Face aux verrous sowie Plume, précedé de Lointain intérieur gelesen werden.
Die an die Chaplin-Figur angelehnten Plume-Geschichten stellen wahrscheinlich den
leichtesten Zugang zu diesem Werk dar. Dabei bietet das Nachwort zu Plume ein zentrales
Dokument, um Michaux‘ radikale Modernisierung des Menschenbildes nachzuvollziehen.
Sein Begriff des dezentrierten Wesens, der an die Stelle idealistischer Vorstellungen vom
Subjekt tritt, kann anhand von „Le portrait des Meidosems“ (enthalten in La vie dans les
plis) studiert werden. Reisebücher wie insbesondere das frühe Werk Écuador sollen
ebenso herangezogen werden wie die Protokolle der vor allem in späteren Jahren
vorgenommenen Experimente des Autors mit Meskalin. Michaux, das soll deutlich werden,
ist ein Autor, der mit seltener Konsequenz selbstverantwortliche Existenz vorgelebt – darin
ist er viel tiefer und überzeugender als die Existentialisten – und Selbsterforschung
betrieben hat, um absolute Freiheit – auch im politischen Sinn, wenn er etwa gegen die
deutschen Besatzer Frankreichs rebelliert – zu erreichen. Er untersucht die
intersubjektiven Verhältnisse in Spiegelung und Triangulierung, um deren Gesetze zu
brechen. Dass sein Werk eine einzigartige Überwindung des abendländischen Logos
darstellt, wird vollends in seiner Malerei deutlich, in der er ebenso von ungewöhnlichem
Rang ist. In seinen Zeichnungen und Malereien führt er – in seinem Buch Émergences –
Résurgence beschreibt er diesen Prozess – seine eminente Sprachkritik fort, die ihn immer
weiter von der Tradition des Buches wie auch der Schrift entfernt. Ausgewählte
bildnerische Arbeiten sollen am Schluss des Seminars vorgestellt und besprochen werden.
19 | S e i t e
– Die gesammelten schriftstellerischen Werke von Michaux liegen in einer dreibändigen
Ausgabe der Pléiade vor (Gallimard). Kritische Arbeiten dazu wie auch zur Malerei werden
in einer Bibliographie zu Beginn den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. Es empfiehlt sich,
bereits in den Semesterferien sich in ausgewählte kurze Texte einzulesen.
HS. Literarische Transparenzträume –
Rousseau, Proust, Duras und die Folgen
D. Scholler
Die französische Erzählliteratur der Moderne lässt sich ‒ grob gesagt ‒ in
zwei Traditionslinien aufteilen: Die eine hält ihre Figuren mittels Dialog, Erzählerbericht
und Polyperspektivität auf Distanz und sagt in der Regel "er" oder "sie", die andere zielt
dagegen auf Transparenz ab und sagt gewöhnlich "ich". Während die erstgenannte Linie
von Flaubert über Georges Simenon zum Nouveau Roman der Nachkriegszeit führt, beginnt
der in diesem Hauptseminar im Zentrum stehende egologische Transparenztraum
zweifellos mit Rousseaus emphatischer Reise in die Abgründe des Ich, die er mittels
gezielter Aufrichtigkeitseffekte und herzergreifenden Beglaubigungsgesten in seinen
Confessions wirkmächtig ausinszenierte. Proust hält zwar am autobiographischen Ich und
auch noch am Rousseauschen Gestus frenetischer Selbstsuche fest, sein Ich-Erzähler in der
Recherche kommt aber zu der Einsicht, dass der Traum vom durchsichtigen Selbst sich in
dem Maße verflüchtigt, wie die systematische Suche danach verstärkt wird. Erst durch den
Zufall der unwillkürlichen Erinnerung erhält der Ich-Erzähler 'Marcel' Zugang zu seiner
Vergangenheit. Das unter der Bezeichnung mémoire involontaire berühmt gewordene
Verfahren steht dagegen Marguerite Duras nicht mehr zur Verfügung. Es wird in ihren
autofiktionalen Romanen allenfalls noch ironisch zitiert. Am Ende des Seminars wollen wir
schließlich aktuellen, zunehmend automedial geprägten Transparenzträumen nachgehen,
wofür sich naturgemäß die Blogosphäre als reichhaltiges Explorationsfeld anbietet. Um der
Gefahr einer historischen Springprozession zu entgehen, werden bei unseren Lektüren die
jeweiligen mediengeschichtlichen Rahmenbedingungen Berücksichtigung finden.
Folgende Textgrundlagen werden zu Beginn des Seminars als bekannt vorausgesetzt: 1.)
Rousseau: Confessions (Livres 1‒3); 2.) Proust: Recherche (Première partie:
Combray); 3.) Duras: L'amant.
ITALIENISCH
VL. Italienische Gedichtzyklen I (Dante, Petarca)
D. Scholler
In der auf zwei Semester angelegten Vorlesung wird ein Überblick über die wirkmächtige
Tradition italienischer Gedichtzyklen gegeben.
Im ersten Teil wird Dantes Vita nova im Mittelpunkt stehen, ein Prosimetrum, das am Ende
des Duecento entstand und von einer Dame namens Beatrice handelt, die dem Ich-Sprecher
erstmals im Alter von neun Jahren begegnet und ihn fortan als "donna gentile" bzw. "donna
de la salute" in ihren Bann zieht. Auf der Ebene der erzählten Geschichte ist Beatrice
allerdings abwesend. Man erfährt wenig über sie. Prägnanz erlangt sie hauptsächlich in
Träumen und Visionen bzw. durch den wunderbaren bis erschütternden Eindruck, den sie
beim Sprecher hinterlässt, wovon Letzterer zum wiederholten Mal Zeugnis ablegt.
Zunächst werden wir uns mit der Makrostruktur der Vita nova befassen, mit der
Segmentierung der Handlung, der Semantisierung von Raum und Zeit sowie mit der
Figurenkonstellation. Ein zweiter Schwerpunkt wird mit der textnahen Übersetzung und
Interpretation ausgewählter Gedichte gesetzt. Dabei wird es u.a. um Fragen der
20 | S e i t e
mittelalterlichen Allegorese, der Autorschaft sowie um die Funktion von Träumen und
Visionen gehen. Im zweiten Teil der Vorlesung wird Petrarcas Canzoniere in das Zentrum
des Interesses rücken, der wohl bekannteste Gedichtzyklus der abendländischen Literatur.
Auch hier steht eine Dame im Vordergrund. Sie heißt Laura, und ihr Name steht u.a. für den
Lorbeer, den der Ich-Sprecher mit seinen pseudo-bescheidenen Rerum vulgarium
fragmenta erringen möchte. Zu diesem Zweck entfaltet Petrarca ein intrikates Wechselspiel
fein nuancierter Gefühlszustände, die zwischen den Polen der affetti lieti und der affetti
dogliosi mäandern und eine Poetik des Aufschubs ins Werk setzen, die genauer zu
analysieren und im Horizont frührinascimentaler Pluralisierung zu interpretieren ist.
Da sich die Vorlesung auch an Studierende im Bachelorstudium richtet, wird der
Vorlesungsstoff in kompakter Form auf Folien präsentiert und zusammengefasst. Dabei
werden Fachbegriffe grundsätzlich erläutert.
HS. Ugo Foscolo: Ultime lettere di Jacopo Ortis
D. Scholler
Der Brieferzähler Jacopo Ortis trägt nicht ganz von ungefähr den Vornamen eines
hochberühmten Zeitgenossen: den von Jean-Jacques Rousseau. Haben wir es doch mit
einem typischen romantisch-empfindsamen Protagonisten zu tun, dessen steile Ideale mit
den Mühen der erotisch-politischen Alltagsebene nicht auf einen Nenner gebracht werden
können. Jacopo Ortis möchte nämlich aufrichtig und authentisch sein. Er hat es aber um
1800 mit einer verdorbenen Menschheit im Allgemeinen und galant-durchtriebenen
Paduanerinnen im Besonderen zu tun. Einzig Teresa findet Gnade bei ihm, ist aber
‒ die Konventionen machen ihm einen Strich durch die Rechnung ‒ aus
ökonomischen und genealogischen Gründen bereits an Odoardo vergeben. Es erstaunt
daher nicht, dass der Briefroman Ultime lettere eine einzige und zugleich einzigartige
Lamentation über die unglücklichen Zeitläufte darstellt. Dabei inszeniert Jacopo seine
medial schriftlichen Stoßseufzer auf neuartige Weise im Gestus konzeptioneller
Mündlichkeit und situiert sie in einem bukolischen Ambiente, das phasenweise ins
Erhabene transponiert wird. Da er in seinen Herzensangelegenheiten scheitert und
außerdem an der politischen Lage seines Vaterlandes verzweifelt, wählt Jacopo am Ende
den Freitod als letzten Ausweg.
Dem hier skizzierten thematischen Parcours entsprechend werden folgende Sujets
behandelt: Rousseauismus, romantische Präsenzästhetik, Aufrichtigkeitseffekte,
Mündlichkeit und Schriftlichkeit, Liebeskonzepte, Landschaftsdarstellung, das politische
Unbewusste.
Bitte besorgen Sie sich in den Semesterferien eine beliebige Ausgabe der Ultime lettere.
Der Romaninhalt wird zu Semesterbeginn als bekannt vorausgesetzt.
SPANISCH
VL. Spanische Literatur des 19. Jahrhunderts
E. Geisler
Die Vorlesung skizziert die Hauptentwicklungen der spanischen Literatur im 19.
Jahrhundert. Diese setzen ein mit dem Costumbrismo, der durch Fernán Caballero und
seinem (ihrem) Roman La gaviota besonders gut repräsentiert wird. Diese Strömung geht
dem Realismus voraus, teilt aber nicht dessen gesellschaftskritische Haltung, sondern ist
eher verklärender Natur. Als Vertreter der Romantik soll Gustavo Adolfo Bécquer genauer
berücksichtigt und studiert werden. Seine Gedichte weisen – trotz der christlichen
Bekenntnisse des Autors - bereits weit in die Moderne voraus, weshalb sie bedeutsam sind
und analysiert werden sollen. Wichtigster Repräsentant des Realismus in Spanien ist
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Benito Pérez Galdós, dessen Romane einlässlich vorgestellt werden sollen. Ein später
Roman, La incógnita, soll dabei abschließend besondere Aufmerksamkeit finden, da der
Autor in ihm moderne Erschütterungen des Schreibens vorwegnimmt. Auch ein
möglicherweise eher marginaler Schriftsteller wie Juan Valera soll mit mindestens einem
Roman gelesen werden. Als zentrales Werk der spanischen Romanliteratur muss La
regenta von Clarín (Leopoldo Alas) angesehen werden, den Maria Vargas Llosa zum besten
Roman des 19. Jahrhunderts in Spanien schlechthin erklärt hat und durch gesellschaftliche
wie psychologische Analyse sowie intertextuelle Verwebung besticht. Als Vorausblick in
der 98-Generation wird der Essay Idearium español von Angel Ganivet sowie das
naturalistische Erzählen eines Blasco Ibáñez behandelt.
HS. Transformationen des Pikaresken:
Von der Lozana andaluza zum Buscón
S. Leopold
Zwischen 1479 und 1521 erfährt das, was man als Spanien bezeichnet, einen
grundlegenden Bedeutungswandel: Miteinander rivalisierende Feudalkönigreiche
verschmelzen zu einem Territorialstaat, dessen Herrschaftsgebiet sich über weite Teile
Italiens und die Neue Welt erstreckt und der von 1520 bis 1558 zudem zum Kernland des
Hl. Römischen Reichs aufsteigt. Hand in Hand mit dieser Extensionsdynamik geht die sog.
,frühkapitalistische Kulturrevolution‘, die für eine bis dato unvorstellbare soziale Mobilität
sorgt und die Herausbildung eines neuartigen Konzepts von Subjektivität – des ,infamen
Subjekts‘ – befördert. Während bis 1500 feudale Narrative das literarische Feld bestimmen,
entwickelt sich nunmehr mit der Pikaresken eine Gattung, die den Ritterroman gleichsam
auf die Füße stellt und eben das in die Literatur hineinholt, was diese zuvor ausgrenzte:
eine Wirklichkeit jenseits sicherer Standesstrukturen und den Parcours eines Antihelden in
einer kontingent gewordenen Welt. Wie sehr das ,infame Subjekt‘ dabei Teil der
,frühkapitalistischen Kulturrevolution‘ ist, zeigt sich bereits an einem der Gründungstexte
der Gattung. Francisco Delicados Lozana andaluza (1528) zeichnet die Erfolgsgeschichte
einer Prostituierten nach, die nicht nur mit ihrem Körper Geld verdient, sondern die
zugleich auch als ein Subjekt körperlicher Lust entworfen wird. Diese Definition des
Subjekts aus dem Fleisch bestimmt auch La vida de Lazarillo de Tormes (1552), einen Text,
der bei näherem Hinsehen ebenfalls von der Prostitution als erfolgreichem
Geschäftsmodell handelt. Während die Lozana und der Lazarillo einigermaßen
unverhohlen prekäre Aufstiegsgeschichten ausphantasieren, stellt Francisco de Quevedos
Buscón (1628/40) vorderhand einen Text der Abwehr dar: Jeder Aufstiegsversuch
des Helden Pablos endet mit einem bedeutungsvollen Sturz, und am Ende bleibt dem
wiederholt Gedemütigten nur noch die Flucht in die Neue Welt. Es griffe allerdings zu kurz,
den Buscón nur als eine konservative Schließung rinascimentaler Diskursvielfalt zu lesen.
Wie kein anderer pikaresker Roman ist er von einem derart exzessiven Spiel der
Signifikanten getragen, daß es schwer fallen dürfte, ihn auf eine einsinnige Bedeutung
zurückzuschneiden. Ziel unseres Seminars wird es sein, anhand dieser drei
paradigmatischen Texte Struktur und Funktion pikaresken Schreibens zu untersuchen und
uns dabei vor allem auch die Frage nach ihrer pragmatischen Bedeutung zu stellen: Was
kann die Gattung leisten innerhalb eines Diskursdispositivs das von der
Aufbruchstimmung in der Renaissance bis zum Bewußtsein der declinación im Barock
reicht?
S. Theoretische Traktate des Siglo de Oro
E. Geisler
Idee des Seminars ist, die Teilnehmer mit verschiedenen theoretischen Schriften aus dem
Spanien des 16. und 17.Jahrhunderts bekannt zu machen, um auf diese Weise Denkmuster
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und Denkhorizonte des Siglo de Oro kennenzulernen und die Epoche in ihren verborgenen
Spannungen und Widersprüchen, traditionalistischen Reprisen und kühnen
Avanciertheiten zu entdecken. Traktate aus Theologie, Philosophie, Psychologie, Kunst und
Ökonomie sind zu diesem Zweck zur Lektüre vorgesehen. Als Autoren seien u.a. genannt:
Pérez de Oliva, Francisco Sánchez, Juan Huarte de San Juan, Cristóbal Pérez de Herrera,
Francisco Pancheco del Río und Baltasar Gracián. Nützliche methodologische
Instrumentarien können Diskursanalyse (Michel Foucault) und Dekonstruktivismus
(Jacques Derrida) sein; bibliographische Hinweise hierzu werden gegeben. Das Programm
des Seminars wird rechtzeitig erarbeitet, wobei darauf geachtet wird, dass die zu
behandelnden Bücher in der Bibliothek der Mainzer Romanistik vorhanden sind.
PORTUGIESIESCH
VL. Brasilianische Literatur (Po)
E. Geisler
Die Vorlesung widmet sich der brasilianischen Literatur insbesondere des 20. Jahrhunderts
und gibt einen Überblick von Regionalromanen etwa der Rachel de Queiroz oder des José
de Vasconcelos über das literarisch und sprachlich besonders anspruchsvolle Werk von
José Guimarães Rosa hin zu Autoren der gegenwärtigen jungen Generation (Andréa del
Fuego, Daniel Galera, Carola Saavedra), wie sie auf der dem Gastland Brasilien gewidmeten
Frankfurter Buchmesse zu sehen und zu hören waren. Gerade diese jüngste literarische
Produktion ist bedeutend und zeigt, wie die Autoren dieses großen Landes in der Lage sind,
interessante Beiträge zur Weltliteratur zu liefern. Natürlich sollen eben auch frühere
Bücher nicht zu kurz kommen, in denen die brasilianischen Schriftsteller sich mit der
Geschichte und Kultur ihres Landes befassen (etwa João Ubaldo Ribeiro, Viva o Povo
Brasileiro). Die Rolle der jüdischen Immigration thematisiert ein Autor wie Moacyr Scliar.
Auch der „Fall“ der von vielen Rezensenten hochgerühmten, in Deutschland gerade neu
übersetzten bzw. verlegten Clarice Lispector soll einer kritischen Revision unterzogen
werden. Möglicherweise kann der erfahrene Übersetzer Bertolt Zilly (FU Berlin) für einen
Vortrag innerhalb der Vorlesung gewonnen werden. Eine reiche Literatur ist zu
besichtigen.
S. Vozes femininas da literatura lusófona (Po)
Y. Hendrich
Este seminário propedêutico debruçar-se-á, ao considerar as diferentes condições
históricas e socio-culturais, sobre a prosa contemporânea de autoria feminina no contexto
lusófono, nomeadamente em Portugal, no Brasil e em Moçambique. Além de escritoras
conhecidas como Lídia Jorge (Portugal), Rachel de Queiroz (Brasil) ou Paulina Chiziane
(Moçambique), focaremos jovens autoras como Carola Saavedra (Brasil) ou Tatiana Salem
Levy (Brasilien). Dieses Proseminar wird sich unter Berücksichtigung der jeweiligen
historischen sowie sozio-kulturellen Bedingungen mit der zeitgenössischen Prosa von
Autorinnen aus dem lusophonen Kontext, insbesondere aus Portugal, Brasilien und
Mosambik, auseinandersetzen. Neben bekannten Schriftstellerinnen wie Lídia Jorge
(Portugal), Rachel de Queiroz (Brasilien) oder Paulina Chiziane (Mosambik) sollen aber
auch junge Autorinnen wie Carola Saavedra (Brasilien) oder Tatiana Salem Levy (Brasilien)
zu Wort kommen.
Bitte beachten Sie das Vorlesungsverzeichnis der Romanistik
23 | S e i t e
Modul IV: Studium Generale
Die Studierenden werden in fächerübergreifende Grundlagen und Grundprobleme der
Wissenschaft sowie in interdisziplinäre und transdisziplinäre Ansätze und Methoden
eingeführt. Exemplarisch werden zentrale wissenschaftstheoretische, philosophische,
ethische und kulturwissenschaftliche Fragestellungen erörtert und anhand von aktuellen
Entwicklungen in Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur veranschaulicht. Das Modul kann
in vier unterschiedlichen thematischen Ausrichtungen studiert werden. Die Studierenden
wählen einen der folgenden Themenbereiche: – Grundlagen wissenschaftlicher Erkenntnis
– Grundfragen der Ethik
– Kultur und Kulturbegegnung
– Argumentation, Logik, Rhetorik
Pro Semester werden jeweils zwei dieser thematischen Schwerpunkte, bestehend jeweils
aus einer Übung und einer Vorlesung, angeboten; d. h. innerhalb eines Jahres werden die
vier Themenbereiche durchlaufen. Die Auswahl und inhaltliche Ausrichtung der
Vorlesungsbeiträge in ihrer Gesamtheit folgt dabei dem Prinzip der Interdisziplinarität: Die
einzelnen Vorlesungen der wechselnden Referenten/innen zeigen jeweils deren
fachspezifische Zugänge, Methoden und Erkenntnisse zu zentralen Bereichen des Themas
auf. Die begleitenden Übungen des Studium generale gehen auf inter- und transdisziplinäre
Aspekte ein, vertiefen und verdeutlichen fächerübergreifend die Grundzüge und
Grundinhalte des Rahmenthemas.
Bitte beachten Sie das Vorlesungsverzeichnis unter Studium Generale Exportmodule
MA/MSc
Bitte wählen Sie einen von zwei Themenschwerpunkten und die dazugehörigen zwei
Begleitlehrveranstaltungen aus.
Vorlesung/Vortragsreihe: Argumentation, Kommunikation, Rhetorik
J. Henrich
Dass Menschen argumentiert haben, lässt sich bis in vorwissenschaftliche Zeiten
zurückverfolgen. Seit dem Beginn der Wissenschaften entstand jedoch auch ein Bedarf
daran, die Methodik der Argumentation zu theoretisieren und deren Wahrheits- und
Korrektheitsbedingungen auszuformulieren. Die Vorlesung widmet sich der Theorie und
Geschichte der Argumentation und auch deren Bedeutung in Kommunikation und
Rhetorik.
Übung: Argumentation, Kommunikation, Rhetorik I
D. Schmicking
Kommunikation bedient sich zahlreicher Medien und findet auf verschiedenen Ebenen
statt: willkürlich und unbewusst, verbal und nonverbal, laut- und schriftsprachlich,
gestisch, mimisch, bildlich, analog und digital etc. Sie hat evolutionäre Wurzeln und
universale kognitive Grundbedingungen, nimmt aber kulturelle und historische
Ausprägungen an, die zu kommunikativen Grenzen führen. – In der wissenschaftlichen
Kommunikation spielt eine kommunikative Form eine herausragende Rolle: die
Argumentation. Sie ist ein dialogisches, rationales Verfahren, mit dessen Hilfe Andere von
der Richtigkeit einer Aussage oder eines Standpunktes mittels weiterer begründender
24 | S e i t e
Aussagen überzeugt werden sollen. Dabei sind alle Beteiligten an die Rationalität dieses
Verfahrens gebunden bzw. gewährleisten sie. Rationalität ist allerdings nicht auf die
Anwendung logischer Regeln zu reduzieren. Fragen der Historizität, des Stils und der
Diversität stellen sich auch hier. Zudem zielt ein großer Teil der alltäglichen
Kommunikation mehr auf Wirkung und Überredung als auf rationale Rechtfertigung und
Überzeugung. Die recht jungen Disziplinen der informellen Logik und der Neuen Rhetorik
(die keinesfalls eine bloße Lehre vom „Redeschmuck“ ist) stellen feinkörnige Instrumente
zur Verfügung, um diese Kommunikationsformen in Wissenschaft und anderen Feldern
beschreiben und analysieren zu können. – Die Übung vermittelt einen Überblick über die
verschiedenen Definitionen, Formen und Systeme der Kommunikation aus linguistischer,
psychologischer und evolutionärer Perspektive und sie thematisiert den Begriff und
Anspruch rationaler und persuasiver Kommunikation anhand von Theorien und Modellen
aus der Argumentationstheorie, der Informellen Logik und der Neuen Rhetorik. Damit
leistet sie einen wichtigen Beitrag zur methodischen Reflexion der Grundlagen von
Kommunikation und Wissenschaft und leitet mittels konkreter Übungen zur Optimierung
der Schlüsselkompetenz des Argumentierens an.
Übung: Argumentation, Kommunikation, Rhetorik II
D. Schmicking
Kommunikation bedient sich zahlreicher Medien und findet auf verschiedenen Ebenen
statt: willkürlich und unbewusst, verbal und nonverbal, laut- und schriftsprachlich,
gestisch, mimisch, bildlich, analog und digital etc. Sie hat evolutionäre Wurzeln und
universale kognitive Grundbedingungen, nimmt aber kulturelle und historische
Ausprägungen an, die zu kommunikativen Grenzen führen. – In der wissenschaftlichen
Kommunikation spielt eine kommunikative Form eine herausragende Rolle: die
Argumentation. Sie ist ein dialogisches, rationales Verfahren, mit dessen Hilfe Andere von
der Richtigkeit einer Aussage oder eines Standpunktes mittels weiterer begründender
Aussagen überzeugt werden sollen. Dabei sind alle Beteiligten an die Rationalität dieses
Verfahrens gebunden bzw. gewährleisten sie. Rationalität ist allerdings nicht auf die
Anwendung logischer Regeln zu reduzieren. Fragen der Historizität, des Stils und der
Diversität stellen sich auch hier. Zudem zielt ein großer Teil der alltäglichen
Kommunikation mehr auf Wirkung und Überredung als auf rationale Rechtfertigung und
Überzeugung. Die recht jungen Disziplinen der informellen Logik und der Neuen Rhetorik
(die keinesfalls eine bloße Lehre vom „Redeschmuck“ ist) stellen feinkörnige Instrumente
zur Verfügung, um diese Kommunikationsformen in Wissenschaft und anderen Feldern
beschreiben und analysieren zu können. – Die Übung vermittelt einen Überblick über die
verschiedenen Definitionen, Formen und Systeme der Kommunikation aus linguistischer,
psychologischer und evolutionärer Perspektive und sie thematisiert den Begriff und
Anspruch rationaler und persuasiver Kommunikation anhand von Theorien und Modellen
aus der Argumentationstheorie, der Informellen Logik und der Neuen Rhetorik. Damit
leistet sie einen wichtigen Beitrag zur methodischen Reflexion der Grundlagen von
Kommunikation und Wissenschaft und leitet mittels konkreter Übungen zur Optimierung
der Schlüsselkompetenz des Argumentierens an.
Vorlesung/Vortragsreihe: Gut und Böse
div. Referenten
Gut und Böse bilden das elementare Begriffspaar jeder moralisch-ethischen Bewertung von
Absichten, Handlungen oder Personen. Das Wissen um unser evolutionäres Erbe und die
historische und kulturelle Varianz bewertender Zuschreibungen lässt uns aber auch fragen,
ob sie tatsächlich unabhängig von subjektiven Setzungen und frei von strategischen
Überlegungen und Interessen sind: was wir als gut oder böse bezeichnen, kann immer auch
25 | S e i t e
als Ausdruck unserer persönlichen Wertschätzungen, unserer kulturellen Vorurteile oder
als Ergebnis evolutionärer Anpassungen gedeutet werden. Auf der anderen Seite
schockieren uns extreme Überschreitungen moralischer Grenzen wie Terroranschläge,
Kriegsverbrechen oder Kindesmisshandlungen so sehr, dass wir uns mit jedem Versuch
einer Verarbeitung schwer tun und nach Begriffen und Erklärungen suchen.
Wir bleiben somit weiterhin auf die Kategorien Gut und Böse angewiesen, auch wenn wir
Moral nicht zwingend begründen können. Wo liegen die biologischen und psychologischen
Ursprünge für Altruismus oder Aggression? Lassen sich bei Gewalttätern psychische oder
neuronale Besonderheiten feststellen? Wie geht das Rechtssystem mit extremen Taten um?
Welche Antworten geben Religionen und Kulturen, welche die Philosophie auf die Frage
nach Gut und Böse? – Diese und weitere Aspekte möchten wir in der Vorlesungsreihe aus
der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen diskutieren.
Übung: Grundfragen der Ethik I
A. Hütig
Die Übung vermittelt einen Überblick über Grundfragen der Ethik und über verschiedene
Theorien, die darauf antworten. Weitere Schwerpunkte bilden die Reflexion auf den
verantwortungsvollen Umgang mit Wissenschaft und die Integration von Fachwissen in
übergeordnete lebensweltliche Zusammenhänge sowie die Auseinandersetzung mit dem
Thema und den Vorträgen der Vortragsreihe "Gut und Böse".
Übung: Grundfragen der Ethik II
A. Hütig
Die Übung vermittelt einen Überblick über Grundfragen der Ethik und über verschiedene
Theorien, die darauf antworten. Weitere Schwerpunkte bilden die Reflexion auf den
verantwortungsvollen Umgang mit Wissenschaft und die Integration von Fachwissen in
übergeordnete lebensweltliche Zusammenhänge sowie die Auseinandersetzung mit dem
Thema und den Vorträgen der Vortragsreihe "Gut und Böse".
Modul V: Performance Analysis
HS. Ästhetik des Gegenwartstheater Geste, Form, Klang: Musik-Theater-Komposition im 21. Jahrhundert
M. Bachmann
Der 1975 geborene italienische Komponist Oscar Bianchi stellt fest: »Die grundlegenden
Elemente meiner Musik sind: Gesten, Formen und Farben. Die Gesten sind für mich das
Intuitive, der uranfängliche Einfall, Objekte, die in ihrem Sein und in ihrem Werden auf das
Wesen des Klanges projiziert werden. Die Geste ist Grundpfeiler des Ritus, der Bewegung
und des Tanzes. Die Form ist meiner Meinung nach die Mutter der Zeit, sie wird Spiegel der
Existenz, sie verkörpert die Wucht und die Verwirrung des Alltäglichen. Wenn das
Unbewusste auf Abwegen ist, leidet die Form als erstes. Die Farben, die Orchestration sind
die am meisten anmutenden Dimensionen des Klanges. Als Herrscherin des Klanges
kontrolliert und bestimmt die Orchestration die Form in ihrem dramaturgischen Aspekt.«
Das interdisziplinäre Seminar untersucht kompositorische, ästhetische und
inszenatorische Praktiken im Musiktheater der Gegenwart. Ausgehend von Oscar Bianchis
Thanks to my Eyes (Regie: Joël Pommerat, Aix-en-Provence 2011) stehen dabei die
Beziehungen von Geste, Form und Klang im Mittelpunkt. Neben Bianchi beschäftigen wir
uns in diesem Zusammenhang voraussichtlich mit den Arbeiten von Heiner Goebbels,
Helmut Lachenmann (Das Mädchen mit den Schwefelhölzern]), mit Jörg Widmanns und
Peter Sloterdijks Babylon (Inszenierung: La Fura dels Baus, München 2012) sowie mit
26 | S e i t e
Peter Eötvös, dessen Kammeroper Der goldene Drache (nach dem Stück von Roland
Schimmelpfennig) im Juni 2014 in Frankfurt uraufgeführt wird.
Das Seminar findet als Blockseminar an den folgenden Terminen statt: 6. Juni, 27. Juni und
4. Juli, jeweils von 14-18 Uhr. An einem weiteren – noch festzulegenden – Termin wird der
Komponist Oscar Bianchi zu Gast sein. Verpflichtend ist zudem ein Besuch von Der goldene
Drache an der Oper Frankfurt (Ende Juni/Anfang Juli). Es handelt sich um ein
interdisziplinäres Seminar, das gemeinsam mit der Hochschule für Musik (Prof. Birger
Petersen) und dem Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft (Prof. Gesa zur
Nieden) durchgeführt wird.
HS. Ästhetik des Gegenwartstheaters - Der reale nackte
Körper im künstlerischen Raum. Ästhetische Positionen in Theater,
Tanz und Performance.
S. Tigges
Nackte, in künstlerischen Rahmungen auftretende Körper berühren unmittelbar sinnlichreflexiv, wobei der präsente und/oder (re-)präsentierte, (un-)geschützte weibliche oder
männliche Körper je nach Strategie in seiner Authentizität, Verletzlichkeit und
persönlichen Würde attackiert oder potenziert erscheinen kann. Folgen wir der Diagnose
des Bühnenbildners und Ausstatters Johannes Schütz, so nimmt das Theater im Vergleich
zu den anderen Künsten in der Frage der Nacktheit eine Sonderstellung ein: „Das
emanzipierte Menschenbild des entblößten Körpers, welches sich in der Skulptur und der
Malerei – und in der Folge in der Fotografie und im Film – einen Ausdruck verschafft hat,
mobilisiert im Theater leider oft nur antiquierte, naive Kostümierungsenergien: bemalte
Trikots und Gummibusen. Reale Nacktheit auf der Bühne ist immer noch Bestandteil des
Katalogs der Hässlichkeiten und der Obszönitäten, während der bekleidete und
kostümierte Mensch die höheren Werte der kulturellen Errungenschaften reklamiert,
häufig gut getarnt durch den hedonistischen Umgang mit enblößten Frauenkörpern“.
Inwiefern gilt diese Diagnose im Hinblick auf zeitgenössische Ästhetiken noch immer und
wie lässt sich die behauptete Sonderstellung des Theaters unter Einbeziehung von
(jüngeren) kultur- und ästhetikgeschichtlichen Momenten - wie speziell den
körperzentrierten avantgardistischen Kunstströmungen seit den 60er Jahren - genauer
erklären? Gerade weil die als Entblößung und Aufdeckung erfahrene Nacktheit so schwer
zu fassen und nach Agamben nie festzuhalten ist (Agamben, Nacktheiten, 2010), erweist es
sich als spannend diese in aktuellen Kunstformen aufzuspüren und auf ihre spezifischen
Funktionen und Bedeutungen hin zu analysieren. Doch wann beginnt eigentlich ein Körper
nackt zu sein, wie äußert sich dessen Entblößtheit und welche politische Dimension
schwingt in diesen Prozessen mit? Ist Nacktheit nicht auch als ein Kostüm bzw. als ein
künstlerischer Schutzmantel zu begreifen, den die Darsteller individuell, kollektiv als auch
mit dem Publikum spielerisch aushandeln? Nacktheit im Theater, so eine der
Ausgangsthesen, ist erst dann künstlerisch und theoretisch relevant, wenn diese über die
bloße Behauptung von Wahrhaftigkeit hinausgeht, die formale Ausdruckskraft des Körpers
in seinen Formen selbst liegt und weniger in dem, so Robert Hughes in einem Essay über
Lucian Freud, was der Körper erzählerisch zu vermitteln hat. Wir werden uns in der
Blockveranstaltung sowohl mit körperzentrierten spiel- und darstellungstheoretischen
Positionen (u.a. Agamben, Klein, Waldenfels, Traub) als auch mit künstlerischen
Standpunkten (z.B. Schleef, Gosch, Castellucci, Nitsch, Le Roy, Dubois, Uhlich)
auseinandersetzen und diese immer wieder kritisch aufeinander beziehen.
Die Teilnahme setzt eine intensive Lektüre der im Vorfeld der Veranstaltung bekannt
gegebenen Texte voraus.
27 | S e i t e
Neben dem Besuch des Hauptseminars ist eine der folgenden Übungen Bestandteil des
Moduls:
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
M. Jochmann
Das Nicht-Heilige in performativen Kontexten. Performance und Ritual
Sowohl Theater als auch die institutionalisierten Glaubensrituale der großen
Weltreligionen basieren auf dem Kollektiv, der Gemeinschaft, der Gemeinde. Zwar wird der
Tod als etwas Drittes immer wieder thematisiert, doch ist er der stets drohende und
natürliche Feind des Rituals im Kollektiv. Wo das Individuum wegfällt, beginnt die
Gemeinschaft sich aufzulösen. Auch deshalb gilt Abwesenheit im Konventionellen (noch?)
als das Gegenteil dessen, was Theater ausmacht. Ist also das vergegenwärtigte
Verschwinden eines Individuums in performativen Kontexten als Kritik am kollektiven
Ritual zu verstehen? Ist das Verschwinden Kritik an der Gemeinde? Heißt Abwesenheit
Destruktion?
In einem auf zwei Tage angelegten praktischen Workshop sollen Strategien diskutiert,
entwickelt und als Versuchsanordnungen unterschiedlicher 'theatraler' Art umgesetzt
werden, die das Verschwinden vergegenwärtigen (Installation, Performance, Text, ...). Die
Ergebnisse können den Teilnehmern der IPP SummerSchool zugänglich gemacht werden.
Es werden keine praktischen Erfahrungen vorausgesetzt. Vorbereitend sollten sich die
Teilnehmer mit dem Werk Christoph Schlingensiefs auseinandersetzen.
Vorzubereitende Lektüre: Sarah Kane: 4.48 Psychosis // Georges Bataille: „die
Welt in der wir sterben“ in: Bataille, Georges: Henker und Opfer
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Performing tourists, performing locals
B. Hoesch
Reisen schlägt sich zwar in vielfältigen medialen Erzählungen und Repräsentationen
nieder, ist aber zunächst immer eine proxemische Praxis: Bewegung des Körpers im Raum
sowie seine innehaltende Präsenz an Orten. Tourismus, eine der prominentesten
Kulturpraktiken unserer Zeit, trägt daher stets auch einen Aspekt von Theatralität: als
kulturell hochgradig codifizierte Rezeptionsweise einerseits sowie als performative Praxis
des Auftretens und Darstellens andererseits. In ihrer Suche nach Erlebnis und Erfahrung
differenzieren sich Touristen performativ, nicht nur sehr auffällig entlang der sozialen
Unterscheidungen von Geschlecht, Alter, Nationalität, Klasse etc., sondern besonders auch
entsprechend einer paradoxen touristischen Logik der Selbstablehnung – nach der
Touristen immer nur die anderen sind: so grenzen sich deutlich etwa Individualtouristen
von Pauschaltouristen, Kulturtouristen von Erlebnistouristen, Erholungstouristen von
Partytouristen und Backpacker von ihnen allen ab. Da demonstrative Tourismuskritik
selbst zu den charakteristischen Praktiken des Touristen zählt, fällt gerade die
größtmögliche Distanzierung – ‚abseits der ausgetretenen Touristenpfade‘ – immer wieder
in die Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster des touristischen Dispositivs zurück.
Doch auch die Gegenfiguren der Touristen, die Einheimischen, sind an touristischen Orten
keineswegs voraussetzungslos gegeben, sondern müssen die ‚authentische‘ Zugehörigkeit
zu ‚ihrem‘ Ort immer wieder performativ herstellen. Die – gerade auch politisch relevante –
Rolle des Einheimischen lässt sich besonders gegenüber und im Zusammenspiel mit
Touristen aktualisieren, durch performative Strategien von Gastfreundlichkeit,
Dienstleistung oder Ablehnung. Hierbei wird immer auch das Selbst- und
Fremdverständnis einer kulturellen Identität der Einheimischen über deren
Repräsentationen ausgehandelt.
28 | S e i t e
Der praktische Workshop will diesen performativen Praktiken von Touristen und
Einheimischen durch szenische Übungen, Mikro-Performances und Bildaufnahmen im Kurs
sowie im öffentlichen Raum der Mainzer Innenstadt nachspüren. Dabei können über die
reproduktive Bestandsaufnahme hinaus auch die Möglichkeit der Intervention in
touristische Abläufe sowie Entwürfe einer anderen touristischen Praxis jenseits antitouristischer Selbstverleugnung erprobt werden. Kreativität und eigene Erlebnisse der
TeilnehmerInnen sollen den Workshop maßgeblich mitbestimmen.
Deshalb werden alle gebeten, als Ausgangspunkt der gemeinsamen Arbeit ein Objekt, das
sie mit auf touristische Reisen genommen haben, sowie ein eigenes Urlaubsfoto
mitzubringen.
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Theaterkritik. Einführung und Praxis
-
G. Götze
Im Vorfeld des Seminars eine aus Sicht des Teilnehmers gelungene Theaterkritik an
die Workshop-Leiterin mailen bis zum 6.7.14
Die Bereitschaft, am ersten Seminarabend gemeinsam ins Theater zu gehen und bis
zum nächsten Morgen eine Kritik darüber zu schreiben.
Im zweitägigen Workshop sollen die Studenten praktische Erfahrungen mit Theaterkritik
machen und eigene Kriterien für einen spannenden Text entwickeln. Zunächst werden
ausgewählte Kritiken besprochen und Erwartungen an journalistisches Schreiben erörtert.
Am Abend findet ein gemeinsamer Theaterbesuch statt. Bis zum nächsten Morgen soll
jeder Teilnehmer eine Kritik geschrieben haben. Die Texte werden am zweiten Seminartag
anonymisiert und im Plenum besprochen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich über die
Arbeitsbedingungen im Journalismus auszutauschen.
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Wahnsinn inszenieren – Zur Konstruktion und Dekonstruktion
von Abnormität im Alltag und auf der Bühne
S. Eisele
Im Mittelpunkt dieser zweitägigen Übung steht die Frage, wie Gesellschaften die Labels
‚verru¨ckt‘ bzw. ‚wahnsinnig‘ oder auch ‚normal‘ bzw. ‚gewöhnlich‘ fu¨r ihre Mitglieder
vergeben, wie also die Grenze, der eigentu¨mliche Kippmoment, zwischen ‚normal‘ und
‚abnorm‘ bestimmt wird. Wer heute im städtischen Leben eine Person beobachtet, die laut
mit sich spricht, bewertet dieses Verhalten zunächst eher als befremdlich, wird dann
allerdings der ‚Knopf im Ohr‘ oder das Handy-Headset sichtbar, so scheinen die
Normalitätskriterien wieder erfu¨llt zu sein. Wie eine solche Konstruktion und
Dekonstruktion von Abnormität funktioniert, lässt sich unter anderem mittels der Analyse
narrativer Texte und ihrer Inszenierungen beobachten, wobei das Thema vor allem zu
Beginn des 20. Jahrhunderts als Motiv in der Literatur oder dann später in den 60er und
70er Jahren im Rahmen der so genannten Anti-Psychiatrie-Debatte besonders relevant
wird. Im Rahmen der Übung sollen deshalb zunächst verschriftlichte
Abnormitätskonstruktionen und zugehörige Inszenierungen unter die Lupe genommen
werden, wie etwa Georg Bu¨chners Fragment „Lenz“ (1839) und der Roman „März“ (1976)
von Heinar Kipphardt, der im Fru¨hjahr 2014 von Johan Simons an den Mu¨nchner
Kammerspielen auf die Bu¨hne gebracht wurde. Von hier aus sollen die Bedingungen
untersucht werden, unter welchen Wahnsinn und Normalität auf der Bu¨hne oder auch in
der literarischen und filmischen Fiktion erscheinen. Zudem soll hier auch – verknu¨pft
unter anderem mit den Argumenten einer nach wie vor akuten Debatte der Genieästhetik –
29 | S e i t e
die Frage interessieren, wieviel Wahnsinn/Abnormität in Bezug auf die Ku¨nstlerfigur
die Kunst eigentlich verträgt bzw. sogar benötigt. Ausgehend von dieser Beschäftigung
sollen die Teilnehmer dann selbst eigene Inszenierungen von Kippmomenten zwischen
Wahnsinn und Normalität – sei es nun als Performance, Lesung oder auch photographische
Ausstellung – entwickeln und im Rahmen der Summer School 2014 einem ausgewählten
Publikum präsentieren.
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) B. Wind
Künstlerische Auslandsaufenthalte und Residency-Programme im Blickfeld
Was sind Artist-in-Residence-Programme und welche Formen von Arbeit und
Weiterbildung ermöglichen sie? Der zweitägige Workshop richtet sich an StudentInnen des
BA und MA, die sich für Artist In Residence Programme bzw. Arbeitsmöglichkeiten und Bedindungen im Ausland interessieren oder ihr Wissen in dieser speziellen Nische
künstlerischer Tätigkeit vertiefen möchten. Da die tatsächliche Arbeitsumgehung und die
allgemeinen Rahmenbedingungen für Residencies von Ort zu Ort und Institution zu
Institution variieren, werden beispielhaft Orte und Programme im Performancebereich
vorgestellt, um einen ersten Überblick über die Vielfalt der Angebote zu bekommen.
In praktischen Übungen zu Recherche, Bewerbung sowie Residency-typischen
Herausforderungen und Lösungsstrategien werden sowohl der Vorlauf als auch der
mögliche Auslandsaufenthalt modellhaft durchgespielt. Neben praktischen Informationen
zu Institutions- und künstlerischen Profilen, Bewerbungsvorgang und konkretem
Arbeitskontext liegt ein Schwerpunkt des Workshops darauf, anhand konkreter
Fallbeispiele und im offenem Austausch mit den TeilnehmerInnen die Situation von
KünstlerInnen in Residencies in einem größeren rechtlichen und politischen Kontext zu
diskutieren. Der Workshop schöpft aus der breiten persönlichen Erfahrung, die Bettina
Wind mit Artist in Residence Programmen sammeln konnte.
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) Von der Idee zum Werk:
Angewandte Dramaturgie und kreatives Schreiben
D. Kempf
Geschichten lassen sich auf Urformen zurückführen, die sich schon in oral tradierten
Erzählungen, Sagen und Mythen wiederfinden. Diese Urformen sind universell in Bezug auf
die menschliche Existenz in der Welt, deren Verhandlung sich heute und immer schon an
den immer gleichen Situationen und Schicksalsschlägen entzündet und stellen einen
verbindenden, transepochalen Bereich dar. Erst durch sie wird der Rezipient gefesselt und
befähigt, die Leiden und Bedürfnisse von Figuren in ihren fiktionalen Welten
nachzuvollziehen. Das Seminar beschäftigt sich nicht mit den besten, eigenwilligsten oder
außergewöhnlichsten Geschichte, sondern einer einfachen dramaturgischen Form,
innerhalb derer jede Idee verhandelt werden kann. Welche Eigenschaften muss der Held
einer Geschichte haben? Wie schafft er es, das Interesse der Rezipienten bis zum Ende der
Geschichte zu fesseln? Durch Beispiele und die Ausarbeitung eines eigenen
dramaturgischen Konzepts sollen die Studierenden zu einem tieferen Verständnis von
Dramaturgie gelangen. Das Seminar folgt dabei einfachen Übungen, durch die die
TeilnehmerInnen ins Erzählen gebracht werden und sich ihren Figuren und ihrem
Erzählkosmos annähern. Gleichzeitig wird der dramaturgische Verlauf der Geschichte
geplottet. Am Ende des Seminars steht eine praktische Anleitung, wie die
SeminarteilnehmerInnen ihre Geschichten ausgestalten können und in welchem Medium
sie sie am geschicktesten platzieren.
30 | S e i t e
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Acolyte – Revolutionary – Ascetic: Carmelo Bene as a theatre artist
G. C. Pfeiffer
How is it possible to reconcile the figures of the acolyte, the revolutionary and the ascetic in
theatrical activity? The radical theatre artist Carmelo Bene (1937-2002) provides – and
himself is – a response to the extent that he contextualizes this question in theory and
practice, consistently and uncompromisingly, with the help of great minds, such as Foucalt,
Lacan, Schopenhauer, Kleist, Klossowski and Poe, and uses the result for his own benefit,
his language. Bene did not only just stir the pot with his lifelong opus – as theatre artist,
filmmaker, writer, scandalous and ascetic man as well as enfant terrible – rather and above
all he enrolled in the self-chosen genealogy of »Diderot-Wilde-Meyerhold-Artaud-Bene«.
He learned from catholic priests, had 'destroyed the theatre to save it', embraced fools and
saints equally, lived like a monk and left his legacy as echo (eco, CB). During this seminar
we will follow Carmelo Bene throughout his (de)constructions, his mise en scène, his
criticizing actions (Deleuze) both on stage as well as in film and, in particular, as voice
artist (phoné, CB). His practical actions, coined by religion and deeply rooted in his native
Southern Italy, form an integral part of this process.
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) - The Comic Edge
E. Weitz
This workshop will interweave studio exercises and theoretical engagement to explore
how comic practice acquires and deploys a political edge. The humour transaction always
seeks a validation of prejudice, which, in most cases, provides the affective charge for fullbodied laughter. It is by nature conservative, trading on biases already held by the laughers
– there are, however, strategies of unsettling this polarity, which will inform the main
thrust of the workshop.
To analyse all the vectors of influence at the site of any comic utterance, one must look at
all those involved – who’s joking? who’s listening? at whose expense is the joke being
made? – as well as the sociocultural context, joking technique and joking material. We will
look both at classic theorists and contemporary humour scholars and submit some of these
lines of thought to practical exploration. We will delve into existing dramatic texts as well
as carrying out a series of practical ‘experiments’.
Ü. Theater- und Medienpraxis (Summer School) –
Everyman as critical device
D. Lesnikowski
This workshop provides an opportunity to extend understanding of the ‘morality play’
aesthetics as a critical device through practical exercises and their critical application. A
series of practical classes is to use methods of work and preparation of performances in the
politically and socially involved alternative theatre. The aim of the exercises is to shape the
universal space of the performance, deprived of scenography, the space which becomes
meaningful due to the work with an object that is polysemic, to do some acting that opts for
a model of reserved acting, non-realistic, being in contrast to psychological acting. The
reference material will include the fragments of alternative and institutional theatre
performances based on contemporary dramas which offer the audience a kind of moral
guidance and use the exemplification of the topos of Everyman as an aesthetic device of
ideological and religious critical practice.
Modul 6: Performance/Culture/Media
Evening Lectures
(Vorlesungsreihe im Rahmen der Summer School)
div. Referenten
31 | S e i t e
Bitte wählen Sie eines der Hauptseminare aus.
Performance/Culture/Media (Summer School) –
Oberammergauian Negotiations - The Passion Play
as a Religious Trade Mark
J. Mohr
First performed in 1662, the Oberammergau Passion Play was one of numerous similar
events linked to local traditions and religious practice. Today it is a public event of global
relevance. The seminar focuses on how the Oberammergau play evolved as a generator of
various transnational and transcultural ad-hoc-communities (Warstat). In looking at the
constellations of the play, its functions, and the respective audiences, the seminar also
proposes a broader historical perspective: The evolution of the play text and its
performances shouldn‘t be thought of as pending on a telos or intended by a (collective)
subject. The revisions of the text are reactions on critical voices pointing at either
theological or political matters and/or on the expectations of its respective audiences.
Thus, change is emerging out of shifts in the constellation constituted by religion, tradition,
and community. In the seminar, we will discuss the pictorial record and different versions
of the play text as well as (historical and actual) reviews since the enormous
transformations of the performances and their function in mid 19th century.
Performance/Culture/Media (Summer School) –
The Nerve Bible: Between Psychosis, the Sacred and National Socialism
A. Read
One of the most widely discussed texts in psychiatric literature, Daniel Paul Schreber’s
Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken (Memoirs of My Nervous Illness), first published
in 1903, was written during the latter’s stay at Castle Sonnenstein, near Dresden, at the
time a Royal Public Asylum for the mentally ill. Only a few decades later, that same site
would be turned into an NS-Tötungsanstalt, an extermination center to carry out the
National Socialist euthanasia program in what historian Raul Hilberg has called the
“conceptual as well as technological and administrative prefiguration of the ‘Final
Solution.’” When the euthanasia program was stopped in 1941, shortly before the death
camps were set into operation, 15,000 people had already been gassed in Sonnenstein
alone. Through a series of three case studies dealing with National Socialism, the seminar
will discuss the relation between psychoanalytic concepts (such as trauma, psychosis, and
working-through) on the one hand, and practices of sacralisation on the other: First, we
will examine how Schreber shares with Fascism a modern crisis of the symbolic that, while
hinting at “the theological dimension of political and social authority” (Eric Santner),
interrupts the “performative magic” of investiture (i.e., of assuming one’s identity). Then
we will turn to the film Our Hitler (1977) by German film and theatre director Hans-Jürgen
Syberberg, who undertakes a highly problematical “work of mourning” to work through
the history of Germany. While the first two case studies return us to the sometimes
conflicting histories accumulating in “actual” sites, the third case study displaces a site and
its traumatic history onto the stage: Hotel Modern’s KAMP (premiered 2007) rebuilds the
extermination camp of Auschwitz-Birkenau as a theatrical model through which 3000
puppets are being moved. Starting from the relationship between psychosis, the sacred,
and National Socialism, we will move towards a broader discussion of issues such as sitespecificity, “investments” in identity, and performance.
32 | S e i t e
Performance/Culture/Media (Summer School) –
The Role of Theatre in Questioning Church and State
S. Wilmer
Religion remains a powerful force in society. When combined with nationalism, it can
become empowering or dangerous depending on whether one is included in or excluded
from normative practices. Many national governments such as Ireland, Israel and India
were formed with religious orthodoxies as part of their founding tenets. Others such as
Nazi Germany, the Soviet Union and North Korea developed their own ideologies that
functioned effectively as religions. The theatre has been used both to support and to
critique state religious practices from the Greeks to the present. In this seminar we will
consider the ways that theatrical performances have questioned the power of religious
figures and religious beliefs, from Aeschylus’s "Prometheus Bound" and Sophocles’
"Antigone" to contemporary plays about child abuse and slave labour in Irish religious
institutions like The Broken Talkers' performance of "The Blue Boy".
Performance/Culture/Media (Summer School) –
Topos of Everyman as an Aesthetic Device of Ideological
and Religious Critical Practice in Modern Drama
A. Bartosiak, P. Drábek
“Everyman”, a moral play of Dutch origin has been very popular in 16th century. It has
been almost immediately translated into English, Latin, German and many other languages.
But, what is more important, it has several reinterpretation within a century, which served
as a kind of dramatic argument in ideological and religious discussion of that age in Europe,
especially in Germany. After three centuries, it has been revived by H. Hofmannsthal and its
dramatic structure served as a point of reference for several ideologically infused dramas,
as well revolutionary and political, as Christian and religious. Hence, topos of Everyman
seems to form a kind of universal dramatic archetype of special rhetorical power that
makes it a kind of aesthetic device serving for critical practices in different cultural and
ideological contexts. The seminar will focus the history and origins of the topos of
Everyman, its cognitive and dramatic structure, and the 20th century reinterpretations.
Modul VIII: Vertiefungsmodul: Gegenwartstheater, Kultur und Medien
Das Vertiefungsmodul erweitert die im Studienbereich „Theorie und Ästhetik /
Gegenwartstheater“ erworbenen Kenntnisse in Hinblick auf die Verortung zeitgenössischer
Theaterformen in ihrer jeweiligen Kultur und mit Rücksicht auf die sie umgebenden
Kunstformen und Mediensysteme. In Vorbereitung auf und/oder parallel zu dem Seminar
besuchen die Studierenden zwei frei wählbare Vorlesungen aus dem Bereich der o.g.
Fächer (Vorlesungspool). Das dort vermittelte Grundlagenwissen wird im Seminar auf
Fragestellungen der Theaterwissenschaft als vergleichender Medien-, Kunst- und
Kulturwissenschaft bezogen, wobei die große Auswahl verschiedener Vorlesungen für
einen multiperspektivischen Blick sorgen soll. Im Seminar können z.B. Fragen des
kulturellen Stellenwerts von Theater oder seiner medialen Vernetzung (mit Internet,
Fernsehen, Presse, etc.) im historischen Vergleich diskutiert werden, ebenso wie
medienökonomische Fragen oder die Wechselwirkungen und gegenseitigen
Einflussnahmen zwischen verschiedenen Medien und Kunstformen, etwa Theater, Film,
Fernsehen, Literatur und Hörspiel.
Der Studienverlaufsplan sieht für das Modul VIII einen Vorlesungspool vor. Wir empfehlen
Ihnen dabei herzlich, bereits im ersten Semester damit zu beginnen. Bitte suchen Sie sich
33 | S e i t e
eine
Veranstaltung
aus.
Den
Vorlesungspool
http://www.theaterwissenschaft.uni-mainz.de/541.php
finden
Sie
unter
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre Studienmanagerin Renate Kochenrath M.A.
Modul IX: Forschungsmodul
Das Forschungs- und Abschlussmodul erstreckt sich über zwei Semester, in denen die
Studierenden zunächst intensiver (4 SWS inklusive einer Wissenschaftlichen
Schreibwerkstatt), dann im zweiten Semester – dem Fortschritt ihrer Abschlussarbeit
entsprechend – mit etwas weniger Kontaktzeit (2 SWS) regelmäßig beim Verfassen ihrer
Masterarbeit betreut werden. Im ersten Semester wählen die Studierenden das Thema der
Abschlussarbeit, das sie mit einem schriftlichen Exposé und einem mündlichen Vortrag im
Forschungskolloquium vorstellen. Parallel dazu werden in einer Wissenschaftlichen
Schreibwerkstatt
die
Praktiken
wissenschaftlichen
Arbeitens
(Zitierweisen,
Gliederungsmöglichkeiten, etc.) sowie Recherchemethoden aufgefrischt und vertieft.
Passend zu den jeweiligen Abschlussarbeiten wird im Kolloquium aktuelle
Forschungsliteratur vorgestellt und diskutiert.
HS. Forschungskolloquium – Wissenschaftliche Schreibwerkstatt
HS. Forschungskolloquium
S. Eisele
F. Kreuder/M. Bachmann/J. Stenzel
34 | S e i t e