Heft - Schwarzwaldverein

Transcrição

Heft - Schwarzwaldverein
E 6246
1/2008
Zwischen Wildnis und Zivilisation
Eine Annäherung an das Thema Landschaft und Heimat
Auch Winterzeit ist Wanderzeit
In drei Tagen auf Schneeschuhen von Titisee nach St. Blasien
Outdoor und Jugendwandern
Spannende Angebote der Jugend im Schwarzwaldverein
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Inhalt
Inhalt
Naturschutz
4
Zwischen Wildnis und Zivilisation
Annäherungen an das Thema Landschaft
und Heimat
8
Heimliche Wanderer im
Schwarzwald
Bär, Luchs und Wolf können durchaus
auch Lebensraum im Schwarzwald finden
10
Wandern
Heimatmuseum mit offener Tür
In Bad Rippoldsau baute der Schwarzwaldverein ein Waldkulturhaus
Im südlichsten Zipfel der Dolomiten, Seiten 14–17
14
Schneeschuhwandern im
südlichsten Zipfel der Dolomiten
Auf weiten Hängen zwischen zackigen Felsgraten in der Pala unterwegs
24
Auch Winterzeit ist Wanderzeit
Vom Titisee nach St. Blasien – Drei
Tage auf Schneeschuhen durch
den Schwarzwald
18
Nepalesische Hunde
schlafen tagsüber
25
Trekking
33
Einkehr in der „Arche“
Ein besonderes Heimatmuseum in
Furtwangen
35
„Täfelesnagler“
auf dem Fohrenbühl
Tagung und Ausflug der Wegewarte des Bezirkes Nagoldtal
Heimatpflege
31
Aktuell
(H)enne und denne –
Nachbarn an der Grenze
Stühlingen und Schleitheim arbeiteten
ihre gemeinsame Vergangenheit au
Jugend&Familie
36
Jugendprogramm 2008
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Impulse für die
Ausbildung
Ein neues Konzept
der Bildungsarbeit
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warzwaldverein.de
2008
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„Es gibt so gut wie kein Amt,
das ich nicht innehatte.“
Treffen mit ehemaligen Mitarbeitern
des Jugendverbandes
Naturschutz
Naturschutz
Zwischen Wildnis und Zivilisation
Annäherungen an das Thema Landschaft und Heimat
Von Dr. Karl-Ludwig Gerecke
Eine typische Schwarzwälder Kulturlandschaft: Blick vom Bubshorn in das Wiesental
„Landschaft und Heimat“, so war
die letzte Hauptversammlung des
Schwarzwaldvereins in Appenweier überschrieben. Und „Zwischen Wildnis und Zivilisation“
war das Thema zweier fachbereichsübergreifender Exkursionen
der Bezirksfachwarte im Nordund im Südschwarzwald. Beide
Veranstaltungen beschäftigten
sich mit dem Wandel der Kulturlandschaft und sollten zugleich
einer „Positionsbestimmung“ des
Schwarzwaldvereins dienen.
Grund genug, das Thema nochmals aufzugreifen.
„Wildnis“ – einst und heute
Wenn wir uns „draußen in der Natur“ bewegen, dann tun wir das in einer mehr oder
weniger vom Menschen geprägten oder
4
zumindest beeinflussten Landschaft. Ursprüngliche Naturlandschaft ohne menschliche Veränderung finden wir in Mitteleuropa
außerhalb der Alpen so gut wie nicht mehr.
„Wildnis“ findet nur noch in kleinen Nischen
statt. Gewollt in manchen Naturschutzgebieten oder in Bannwäldern, wo „Natur Natur
sein lassen“ zum Programm gehört. Oder
auch ungewollt im Grenznutzen-Bereich der
Landwirtschaft, wenn sich der Wald die
früher beweideten Flächen wieder zurückholt. Auch wenn es ein „zurück in die Wildnis“ in Mitteleuropa und auch im Schwarzwald nicht geben wird und wohl auch nicht
geben soll: Wir sollten darüber Bescheid
wissen, wie unsere Landschaft ausgesehen
hat, bevor der Mensch sie zur Kulturlandschaft verändert hat.
Grundgestein und Relief sind vorgegeben,
das gilt für alle Landschaften dieser Erde.
Daran wird auch eine noch so weit fortgeschrittene Technik nichts Wesentliches
ändern können. Verändern kann der Mensch
dagegen die Vegetation, und er tat dies möglicherweise schon viel früher, als wir es von
der bisher bekannten Besiedlungsgeschichte
des Schwarzwalds annehmen. 2000 Jahre vor
unserer Zeit bedeckten Buchen- und Tannenurwälder den Großteil der Schwarzwaldhöhen. Freiflächen gab es nur wenige: In den
Kernbereichen der Moore, wo sich kein Baumaufwuchs halten kann, in Felsen, Blockhalden und Lawinenbahnen, und in den
Flusstälern, wo mäandrierende Wildflüsse
und Überschwemmungen baumfreie Kiesund Sandbänke zurückließen. OLTMANNS
hat dies im Eingangskapitel seines 1922
erschienenen „Pflanzenleben des Schwarzwalds“ anschaulich beschrieben. Heute finden wir nur noch wenige Relikte dieser
Urlandschaften, und wir tun gut daran, sie als
Naturerbe zu schützen. Wer sich einen Eindruck der mitteleuropäischen Urwälder, wie
sie auch den Schwarzwald geprägt haben,
verschaffen will, der muss weit fahren.
Großflächig sind solche Wälder nur noch in
den Karpaten erhalten geblieben.
Stadt- und Industrielandschaften
Wenn wir die ursprüngliche Naturlandschaft
mit dem Begriff der „Wildnis“ belegen, dann
ist ihr Gegenpol die Zivilisation. Am extremsten ausgeprägt in der Form der Stadt- und
Industrielandschaften. Hier dominiert die
Technik über eine nur noch in Resten vorkommende Natur, zurückgedrängt auf kleine
Flächen und eingezwängt in das Korsett
„Städtischen Grüns“. Ohne Zweifel können
auch zivilisationsgeprägte Landschaften eine
starke Ausstrahlung haben. Man denke an
die Skyline von New York, die sich fest ins
kollektive Gedächtnis eingeprägt hat. Oder,
etwas näher liegend: Wer mit dem ICE in
Frankfurt einfährt, oder bei Nacht westlich
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Illusion einer Urlandschaft – Blick vom Feldberg über das Wiesental. Dunst und Gegenlicht
verbergen den Einfluss des Menschen.
Leipzigs die Leunawerke passiert, der wird
sich der Faszination einer technikgeprägten
Ästhetik schwer entziehen können. Manche
Stadtlandschaft geht mit ihrer Umgebung
eine charakteristische und unverwechselbare
Synthese ein. Viele Beispiele ließen sich
anführen, gerade in den Mittelgebirgen: Heidelberg mit dem Neckartal, Straßburg mit
dem Münster vor der Vogesenkette, Freiburg
am Tor zum Schwarzwald. Dresden hat es
damit auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gebracht – und droht diesen Status
jetzt zu verlieren, da die neue Elbbrücke den
weltbekannten Blick auf die Stadtsilhouette
irreversibel beeinträchtigen wird.
Kulturlandschaft im
Ländlichen Raum
Was liegt dazwischen, zwischen dem großstädtischen Ballungsraum und dem kaum
mehr vorhandenen Rest Wildnis? Es ist die
Kulturlandschaft der „ländlichen Räume“,
geprägt durch ein Nebeneinander von Siedlung und Nutzung. Beides zusammen hat in
Deutschland zu einer großen Vielfalt unterschiedlicher Siedlungsformen und charakteristischer Landschaftsbilder geführt, von der
Lüneburger Heide bis zu den Almen im
Hochgebirge. Nicht nur die Wildnisreste,
auch die gewachsenen Kulturlandschaften
sind für den Naturschutz von hohem Wert. Es
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„Aus der römischen Zeit haben wir
bereits schriftliche Überlieferungen, und
deswegen ist es vielleicht gut, wenn wir
bei diesen einen Augenblick stehen bleiben und uns vergegenwärtigen, wie
damals das Badner Land ausschaute.
Kein Zweifel, daß den eigentlichen
Schwarzwald ein großer, zusammenhängender Wald bedeckte und daß diese
Waldbedeckung des Schwarzwaldes in
Zusammenhang stand mit derjenigen
der mitteldeutschen Gebirge bis zum
Harz hin und über ihn hinaus. Die
sind vor allem die kleinstrukturierten Kulturlandschaften, welche die größte Artenvielfalt
aufweisen. Oft ist sie größer als in der
ursprünglichen Naturlandschaft, wo dichte
Wälder im Laufe der Nacheiszeit die Arten
der Tundren- und Steppenlandschaft verdrängt haben. Doch ist nicht alles Gold, was
glänzt – auch Kulturlandschaften haben ihre
Schattenseiten. Vor allem dort, wo sie zu
grossflächigen Monokulturen umgewandelt
wurden. Am Ende steht die ausgeräumte
Agrarsteppe, geprägt von industrieller Pflanzen- und Tierproduktion, abhängig von
Großtechnik und Düngereinsatz. Weit fort-
Waldmasse war nicht unterbrochen
durch die prächtigen Wiesen und Matten, die heute das Auge erfreuen. Höchstens waren die Moorgebiete um Hinterzarten und um die Seen herum, die
Gegend des Kniebis, der Hornisgrinde,
der Badener Höhe und des Holoh frei
von höheren Bäumen. Aus dem Waldmeer mochten wohl auch die kahlen
Kuppen des Feldbergs, des Belchens und
des Schauinslands hervorlugen.“
Friedrich Oltmanns Pflanzenleben des
Schwarzwalds, Freiburg 1922
geschritten vor allem im Osten Deutschlands:
Auch 17 Jahre nach der Wiedervereinigung
ist die einstige Teilung Deutschlands im
Satellitenbild erkennbar, an der unterschiedlichen Größe der Landwirtschaftsflächen in
West und Ost.
Heimat
Und wo liegt jetzt die Heimat? Lässt sie sich
überhaupt in irgendein Schema einordnen?
Ein paar Gedanken dazu müssen wir uns
schon machen, denn schließlich ist „Heimatpflege“ eine der tragenden Säulen unse-
5
Naturschutz
Naturschutz
rer Vereinsarbeit. Fragt man Schwarzwaldvereins-Mitglieder, wo sie die „Heimat“
ansiedeln würden, so antwortet die Mehrheit „in der Kulturlandschaft“. Eine Positionsbestimmung, die für Angehörige eines
Wandervereins nicht überrascht. Also eine
Identität von Kulturlandschaft und Heimat?
Das scheint auf den ersten Blick plausibel,
greift aber zu kurz. Denn dieselbe Frage an
einen anderen Personenkreis gerichtet
bringt ganz andere Antworten. Großstädter
werden antworten, ihre Heimat ist in Berlin,
oder München, oder in Breslau oder auch
New York. Fragt man dagegen, was Heimat
bedeutet, dann werden sich die Antworten
wieder ähnlich: Wo ich mich zugehörig
fühle, wo ich herstamme, wo ich Familie
und Freunde habe… Heimat ist nicht auf
den Ländlichen Raum abonniert, auch wenn
Heimatfilm und Musikantenstadl entsprechende Klischees bedienen. Wolf Biermann,
seinerzeit aus der DDR ausgebürgerter Liedermacher und jeglicher Heimattümelei
sicher unverdächtig, hat es in einem Interview so formuliert: Heimat ist, wo die Menschen sind. Der einfache Satz bringt es auf
den Punkt: Ohne Menschen ist Heimat nicht
denkbar. Deshalb kann Dorf oder Großstadt
gleichermaßen Heimat sein, nicht aber die
menschenleere Wildnis, genauso wenig wie
die Agrarsteppe. Und bei den Menschen
geht es nicht um beliebige Personen, sondern um Menschen, mit denen man vertraut
ist. Das haben in der älteren Generation
diejenigen schmerzlich erfahren, die ihre
Heimat verlassen mussten. Viele haben
nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ die
Stätten ihrer Kindheit und Jugend wieder
besucht. Mancherorts hat sich die Landschaft in den ehemals deutschen Ostgebieten kaum verändert, auf jeden Fall nicht so
rasant wie im Westen. Trotzdem sind nur
ganz wenige zurückgekehrt, denn die vertrauten Menschen leben nicht mehr dort.
Landschaft allein ist nicht Heimat.
Der Schwarzwaldverein hat sich Naturschutz und Heimatpflege gleichrangig auf
die Fahnen geschrieben, sie sind neben
Wandern und dem dafür gepflegten Wegenetz Programm und Säulen der Vereinsaktivitäten. Welche Konsequenzen hat dies für
unser Verständnis von Natur und Landschaft, oder anders gefragt: Für welche
Landschaften fühlen wir uns als Wanderverein besonders verantwortlich? Sicherlich
nicht für zivilisationsbestimmte Industrielandschaften, und auch nicht für die Großstädte - auch wenn lebenswerte Städte von
Bild links oben: AKW Leibstadt; Bild links unten: Bannwald Schwarzhalden;
Bild oben rechts: Natur und Mensch prägen das Erscheinungsbild der Landschaft.
Bild unten rechts: Weidenröschen am Schluchsee
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nicht zu unterschätzender Bedeutung sind.
Es ist auch nicht die Wildnis, sonst hätten
sich unsere Altvordern auf ganz andere
Regionen verlegen müssen, jedenfalls nicht
auf den Schwarzwald „vor der Haustür“.
Also landen wir doch wieder bei der Kulturlandschaft. Und zwar in einer Kulturlandschaft, die im Einklang mit den natürlichen Lebensgrundlagen steht, und die den
dort wohnenden und arbeitenden Menschen Heimat bietet. Es sind dies Landschaften, in denen man sich zuhause fühlt,
mit denen man sich identifizieren kann.
Landschaften, auf die die Begriffe „Eigenart,
Vielfalt und Schönheit“ zutreffen, wie sie
auch das Naturschutzgesetz kennt. Sie stehen für die ästhetische Dimension des
Naturschutzes, und für die meisten Menschen sind als schön empfundene Landschaften, ob bewusst oder unbewusst, die
wichtigsten sinnlichen und emotionalen
Zugänge zur Natur.
Nachhaltigkeit: Zukunft der
Kulturlandschaft
Kulturlandschaften sind stets im Wandel. Veränderte Bedürfnisse des Menschen haben
Auswirkungen auf die Art der Landnutzung
und damit auch auf das Landschaftsbild. Es
hat daher keinen Sinn, vertraute Landschaftsbilder „einzufrieren“ oder unter die
vielbemühte „Käseglocke“ zu stellen. Das
würde dem gesellschaftlichen Wandel nicht
gerecht. Allerdings lässt der Wandel der letzten Jahre befürchten, dass die Eigenart und
Schönheit vieler Landschaften verloren geht.
Weniger weil hier und dort im Grenzertragsbereich der Landwirtschaft die „Wildnis“
vorrückt. Hauptgrund ist vielmehr der nach
wie vor ungebremste Flächenverbrauch für
Siedlung, Gewerbe und Verkehr. Hinzu
kommt eine zunehmend von Gesichtspunkten der Zweckmäßigkeit und Kosteneinsparung geprägte Architektur. Dies gilt
besonders für die Gewerbegebiete, die von
Flensburg bis Waldshut mehr oder weniger
gleich aussehen. Unübersehbar ist dieser
Trend auch bei landwirtschaftlichen Nebengebäuden im Außenbereich. Auch die Hinwendung der Landwirtschaft zum großflächigen Anbau einiger weniger Energiepflanzen
lässt für Landschaftsbild und Artenvielfalt
nichts Gutes erwarten. Wie kann oder soll es
weitergehen? Die Zukunftschance für das
Überleben unserer als schön empfundenen
Landschaften besteht in der Verknüpfung mit
der Idee der Nachhaltigkeit. Eine nachhaltige
Entwicklung nutzt die natürlichen Lebensgrundlagen, ohne sie zu zerstören. Nachhaltig wirtschaften heißt von den Zinsen, nicht
vom Kapital leben. Schon gar nicht auf
Kosten folgender Generationen.
Eine ausgeräumte, auf Massenproduktion
ausgerichtete und von Fremdenergie abhängige Agrarsteppe ist nicht nachhaltig. Auch
nicht eine Museumslandschaft, in der die
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Naturschutz
haben, sie muss uns allen etwas wert sein.
Was für städtische Theater gilt, das gilt auch
für die Kulturlandschaft! Für den besiedelten
Raum besteht die Herausforderung darin,
charakteristische Siedlungsformen aufzugreifen und landschaftsangepasst weiterzuentwickeln. Nicht immer ist die „Nachverdichtung“ erste Wahl. Und architektonisch gibt es
gute Beispiele, wie regionale Baustile aufgegriffen und modern, aber trotzdem unverwechselbar umgesetzt werden können.
Phantasie ist gefragt! Es muss nicht sein,
künftigen Generationen genau dieselbe
Landschaft zu hinterlassen, wie wir sie heute
kennen. Wohl aber eine Landschaft, die auch
in Zukunft in ihrer Eigenart als schön und
vielfältig erlebt werden kann. Genau dafür
müssen sich die Gebirgs- und Wandervereine einsetzen, jeder in „seinem“ Gebiet, und
Naturschutz
landwirtschaftliche Erzeugung von staatlichen Pflegeprogrammen abgelöst wird,
abhängig vom Tropf knapp bemessener
öffentlicher Haushalte. Die Wahrheit liegt
auch hier in der Mitte. Für die Land- und
Forstwirtschaft bedeutet dies: Gesunde
Lebensmittel aus regionaler Erzeugung, Holz
aus naturnah bewirtschafteten Wäldern, faire
und auskömmliche Preise für den Landwirt
und Waldbesitzer – damit wäre schon viel
gewonnen. Und wenn diese Entwicklung mit
Fördermitteln unterstützt wird, dann ist das
mehr als gerecht, auch wenn in der Diskussion um „Agrarsubventionen“ oft andere
Töne angeschlagen werden. Denn es geht
auch um einen Ausgleich zwischen Stadt und
Land, steht doch die „freie Landschaft“ allen
als Erholungs- und Ausgleichsraum zur Verfügung. Kultur ist nicht zum Nulltarif zu
zusammen mit einer nicht zu übersehenden
Mitgliederzahl. Es ist dies unser ureigenster
Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung
„unserer“ ländlichen Räume. Auch wenn sich
vielleicht nicht alles rechnet: Es lohnt sich!
Info
Gemeinsame Veranstaltung des
Schwarzwaldvereins und des Schwäbischen Albvereins zum Thema:
Wie sieht`s den bei uns im Land aus?
Perspektiven für die Kulturlandschaft in Baden-Württemberg
Samstag, 8. März 2008, 10 Uhr
Herrenberg, Alte Turnhalle
Weinlese am Lieler Rebberg
Wie der Schwarzwaldverein Winzerbetrieb wurde
M
itglieder des Schwarzwaldvereins
kennen die Flaschen Gutedel,
Regent und Spätburgunder mit
dem Vereinslogo. In den Ortsgruppen wird
solch ein Fläschchen gerne zur Ehrung von
Jubilaren überreicht. Doch wo kommt er her,
der Wein mit der roten Raute auf dem Etikett?
Wir verdanken den Vereinswein der Arbeitsgruppe Naturschutz Markgräflerland (ANM)
und vielen freiwilligen Helfern. Die ANM,
eine Tochterorganisation des Schwarzwaldvereins, besitzt fast 100 Hektar Biotopflächen, darunter Bergwiesen, Feuchtgebiete, Streuobstwiesen und neun kleine
Rebflächen von insgesamt 66 A. Das Grundstück am Lieler Rebberg kam eher zufällig in
den Besitz der Naturschutzgruppe. Beim
Kauf eines Waldbiotops machte der Besitzer
den zusätzlichen Erwerb der Rebfläche zur
Bedingung. Für die Naturschützer wurde der
Weinberg zu einer neuen Herausforderung.
Zunächst ging es ihnen um den Erhalt und
die Restaurierung der Weinbergstrockenmauern. Wissenschaftliche Untersuchungen
belegen, dass in Weinbergen durch die
Beseitigung von Mauern und Böschungen
circa 150 Pflanzenarten verschwunden sind.
Neben ihrer Stützfunktion haben die Mauern
also einen hohen ökologischen Wert. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und
Kleintiere. Auf der warmen Mauerkrone
wachsen Hauswurz, Steinbrech und Mauerpfeffer. Im mittleren Mauerbereich gedeihen
Streifen- und Tüpfelfarn, Zimbel- und Schöllkraut. Am frostsicheren Fuß der Mauern
findet man Mauergänsefuß, Malven, Storchschnabel und Steinkraut. Zahlreiche Insekten sowie Eidechsen, Blindschleichen
und Ringelnattern fühlen sich in den
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Info
Der Markgräfler Wiiwegle-Wii ist in der
Hauptgeschäftsstelle in Freiburg
(07 61-38 05 30) erhältlich.
Postversand ab 6 Flaschen für Mitglieder
versandkostenfrei.
Herrlich ist der Ausblick vom Lieler Rebberg ins
Markgräflerland.
Trockenmauern wohl, und am Mauerfuß siedeln Erd- und Kreuzkröten, Grasfrösche,
Mäuse, Igel und verschiedene Vögel. Auch
bei der Pflege der Rebfläche steht der Artenschutz im Mittelpunkt. Die typische Frühjahrsflora im Weinberg ist heutzutage kaum
noch zu finden. Den Naturschützern liegt
daran, das Gedeihen der blauen Träubelhyazinthe, der gelben Weinbergstulpe und
anderer rar gewordener Pflanzen durch entsprechende Pflege zu fördern. Die Vorsitzende der ANM, Angelika Hofer-Hermann,
hat sich der Bewirtschaftung der Rebflächen
angenommen. Mit den ehrenamtlichen Helfern der Ortsgruppe Lörrach werden Winterschnitt, Entlauben und Lesen bewältigt.
Angebaut werden traditionelle Markgräfler
Rebsorten Gutedel und Spätburgunder so
wie der neu gezüchtete Regent. Der Regent
gilt derzeit als bedeutendste pilzwiderstandsfähige Qualitäts-Rebsorte weltweit
und liefert farbintensive, kräftige Rotweine.
Die Entscheidung für den Regent war naheliegend, da die Bekämpfung von Pilzkrankheiten mit Pflanzenschutzmitteln aus ökologischer Sicht unerfreulich ist. In liebevoller
Handarbeit werden die notwendigen Arbeiten am steilen Weinberg vorgenommen. Nur
die besten Trauben mit einem Mostgewicht
von mindestens 80 Grad Oechsle werden
zur Verarbeitung bei der Winzergenossenschaft Schliengen-Müllheim abgeliefert und
zu unserem Vereinswein gekeltert. Als
„Markgräfler Wiiwegli Wii“ werden allein
vom Regent circa 5000 Liter abgefüllt und
verkauft. Die Erlöse aus dem Weinhandel
kommen nach Abzug der Herstellungskosten dem Naturschutz zugute.
Ute Aschendorf
7
Naturschutz
Naturschutz
Heimliche Wanderer
im Schwarzwald
Bär, Luchs und Wolf können durchaus auch
Lebensraum im Schwarzwald finden
D
ie Wanderer, die im Schwarzwald
tagsüber unterwegs sind, berühren
vermutlich auch Gebiete, in denen
ein anderer Wanderer in den Felsen der
Steilhänge liegt und auf die Dämmerung
wartet, um mit ausgedehnten Pirschgängen
das Waldareal zu durchstreifen.
Gemeint ist der Luchs, auf dessen Anwesenheit in unregelmäßigen Abständen von
Fachleuten geprüfte Spuren hinweisen. Es
sind nur vereinzelte Tiere, deren Herkunft
noch nicht geklärt werden konnte. Wenn es
mehr wären, hätten wir, wie zum Beispiel
die Sächsischen Schweiz, einen ausgezeichneten Werbeträger, nach dem Motto, wo der
Luchs lebt, ist die Natur noch in Ordnung.
Doch wenn ein männlicher Luchs hier auch
genügend Nahrung in Form von Rehen
erbeuten kann, eins sucht er vergeblich: Ein
Weibchen. Deshalb führt seine Wanderung
oft wieder in sein ursprüngliches Streifgebiet zurück, wo auch weibliche Artgenossen leben. Um den Luchs hier zu halten,
müsste man bestandsstützende Maßnahmen
in Form von gezielten Aussetzungen in die
Wege leiten, wie sie in der Schweiz oder im
Harz bereits mit Erfolg durchgeführt wurden. Doch bei uns werden solche
Bemühungen durch ein Gesetz aus der
Nazizeit erschwert. Bei seinem Inkrafttreten
– der Initiator war der damalige Reichsjägermeister Hermann Göring – galten alle
Tiere als einheimisch, die zu dieser Zeit im
Geltungsbereich des Gesetzes lebten.
Das führte zu einer heute noch geltenden
schizophrenen Situation: So zählen Exoten
wie Muflon, Sikahirsch und Damwild als
einheimische Tiere. Luchs, Bär und Wolf,
die Jahrtausende mit uns ihre Vorkommengebiete teilten und die nicht etwa durch
Lebensraumveränderungen aus unseren
Wäldern verschwanden, sondern ausschließlich durch menschliche Nachstellungen, zu Fremdlingen. Dieses Gesetz bedarf
deshalb dringend einer Überarbeitung,
denn Luchs und Wolf sind inzwischen in
überlebensfähigen Populationen wieder bei
uns heimisch, Luchse im Harz und im
Grenzgebiet Bayerischer Wald/Böhmerwald/Österreich und Wölfe in vier Rudeln
mit insgesamt 36 Tieren in der Muskauerund Neustädter Heide, und irgendwann
8
wird der Bär von Italien/Österreich kommend wieder unseren Alpenraum durchstreifen. Das genannte Gesetz hat eine weitere unverständliche Auswirkung, die jeden
von uns treffen kann. Kollidieren wir mit
dem fahrenden Auto mit einem Reh oder
Wildschwein, wird der Schaden von der
Teilkasko-Versicherung ersetzt. Ist der Schadensverursacher einer der drei genannten
großen Beutegreifer, geht der Geschädigte
leer aus, denn die Versicherung kommt nur
für Schäden auf,
die durch einheimische Tiere verursacht werden
und dazu zählen
weder Luchs, Bär
noch Wolf. Der
Grund für die rigorosen Nachstellungen von Bär,
Luchs und Wolf
lag in den damaligen Gesellschaftsverhältnissen.
Sie störten als
Konkurrenz
die
von den Herrschenden beliebten
Gesellschaftsjagden. Diese Gesellschaftsform hat
sich zwar überlebt,
nicht jedoch in
jedem Fall das
KonkurrenzdenWolfsrudel
ken. Das ist bei
dem Luchs jedoch
völlig unbegründet. Wenn er erfolgreich
jagen will, darf er einzelne Teile seines Jagdgebietes nicht überstrapazieren, das heißt,
sein Streifgebiet ist so riesig, dass sich die 60
Rehe, die er im Jahr benötigt auf einen so
großen Raum verteilen, dass sich ihr Verlust
kaum bemerkbar macht. Doch eins ist in der
Schweiz und im Bayerischen Wald wissenschaftlich belegt: die Verbissschäden gingen
in seinem Vorkommensgebieten merklich
zurück.
Doch wie könnte es sich mit den Schäden
verhalten, die Meister Pinselohr in der Landwirtschaft anrichtet? Dazu ein Beispiel aus
der nahen Schweiz. Im Wallis leben etwa
60 000 Schafe, die im Sommer überwiegend
unbeaufsichtigt die Almen beweiden, und
das in einem Luchsgebiet, welches voll etabliert ist. Mit einer solchen Armada an leicht
zu erlangender Beute unvermittelt konfrontiert, hält er sich jedoch weiterhin an Wildbret. Dass heißt, Schafverluste treten kaum
auf. Im Schwarzwald, mit seiner völlig
anders strukturierten Landwirtschaft, sind
nennenswerte Verluste an Schafen und Ziegen nicht zu befürchten. Bei der MutterkuhHaltung (die Rinderherde verbringt im Sommer auch die Nächte auf der Weide und die
Kälber werden hier ebenfalls geboren)
muss heute noch das Panik-Argument her-
halten. Danach fällt der Luchs in die Herde
ein, die in Panik die Umzäunung niedertrampelt und auf den Straßen durch Verkehrsunfälle Schäden in Millionenhöhe verursacht. Wie sieht hier die Wirklichkeit aus?
Seit 1971 ist die Schweiz wieder Luchsgebiet, Österreich etwas später. In diesem
Zeitraum kam es in den beiden Ländern zu
zwei Kälberrissen durch den Luchs. Dazu
kam es noch zu einem weiteren Verlust im
Münstertal im Schwarzwald. In allen Fällen
riss der Luchs die Kälber in der Dunkelheit,
vermutlich ohne dass es die Mutterkuh
überhaupt bemerkte. Also keine Panik und
keine Millionenschäden. BUND, NABU,
Luchsinitiative, Landesjagdverband und
Ökologischer Jagdverband haben außerdem einen Fonds gegründet, durch den
durch den Luchs verursachte Verluste
1/2008
Naturschutz
waldverein beitreten könnten, wären es in
der Mehrzahl nur männliche Tiere, denn
die sind äußerst wanderlustig, während
Bärinnen sich lieber in der Nähe ihres
Geburtsortes ansiedeln. Deshalb sind für
die Stabilisierung des Bestandes Aussetzungen von weiblichen Tieren notwendig. Gibt
es mit den Bären doch Probleme, werden
diese durch so genannte Bärenanwälte
geregelt, die auf eine Eingreiftruppe zurückgreifen können. Diese machen durch Gummigeschosse und Leuchtspurmunition vertrauten Tieren klar, dass die Begegnung mit
Menschen auch sehr unangenehm sein
kann. Was haben Menschen vor Meister
Petz zu befürchten? Bei der Beachtung
gewisser Regeln nichts. In Bärengebieten
laut auftreten, bei Begegnungen sich langsam absetzen (eine Verhaltensregel, die als
Folge des Teddybären-Syndroms schon oft
missachtet wurde), den Bären nicht in die
Augen schauen, das fasst er als Angriff auf.
Bärin am Wasser
dem Wege, und das fällt ihnen bei ihren gut
ausgebildeten Wahrnehmungsvermögen
noch nicht einmal schwer.
Der Bär wird sich wohl in absehbarer Zeit
auf den Alpenraum beschränken, doch das
ist ein Gebiet, welches auch Wanderer aus
unserer Region aufsuchen. Nun sind wir
durch „Bruno“, den berühmten Bären, der
während der Fußballweltmeisterschaft dieses Ereignis sogar einige Male von den Titelseiten der Presse verdrängte, etwas unsicher. Doch keine Angst, in Österreich leben
wieder 25 bis30 Bären und zwar so, wie es
sich für Bären gehört: unauffällig und meistens auch wohl gelitten. Unsere Nachbarn
versuchen sogar, durch Aussetzungen diesen Bestand so zu erhöhen, dass er in allen
Alpenregionen dieses Landes wieder heimisch wird. Wenn Bären dem Schwarz-
Dort kam es zu zwei tödlichen Begegnungen. Eine 1904 und eine 2004. In beiden
Fällen handelte es sich um angeschossene
Tiere.
Und wie sieht es mit Präventivmaßnahmen aus, die Haustiere vor den Angriffen
der drei großen Beutegreifer schützen?
Beim Luchs minimieren sich die Verluste
beim Einsatz von Herdenschutzhunden und
Herdenschutzeseln, beim Wolf sind es
ebenfalls Herdenschutzhunde, sowie Elektrozäune, die auch Bärenbesuche an Bienenständen wirksam verhindern.
Die drei großen Beutegreifer haben uns
inzwischen gezeigt, dass sie sich in unserer
dicht besiedelten Kulturlandschaft erstaunlich gut einleben, deren Wald- und Wildanteil noch nie so hoch war wie heute. Wir
brauchen ihnen nur die Akzeptanz entgegen zu bringen, die ein solches Miteinander
ermöglicht.
Roland Kalb
Info
Grundsätzlich lässt sich sagen, europäische
Bären entwickeln gegenüber Menschen
nicht die Aggressivität ihrer amerikanischen
Vettern. Beispiel: in Schweden leben
etwa 2000 Bären.
Ein Buch vom selben Autor informiert
ausführlich. Sein Titel: „Bär – Luchs –
Wolf – Verfolgt – Ausgerottet – Zurückgekehrt“, 376 Seiten über 260 farbige
Abbildungen, Leopold Stocker Verlag,
Graz, ISBN 978-3-7020-1146-8,
¤ 29,90.
Zwei adulte Luchse
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9
Naturschutz
unbürokratisch abgegolten werden.
Wie steht es bei uns im Schwarzwald mit
dem Wolf? Wir sind von Wölfen eingekreist.
Aus Österreich und der Schweiz liegen
Wolfsnachweise vor, in Frankreich leben
etwa 55 Wölfe, und die vier Rudel in der
Lausitz und Brandenburg umfassen ca. 36
Tiere (Stand 2007). So ist es nicht auszuschließen, dass es einen Wanderwolf auch
einmal in den Schwarzwald verschlägt.
Dazu eine wichtige Aussage: Eine schwedische Forschergruppe hat herausgefunden,
dass es in den letzten hundert Jahren in
Europa zu keinen einzigen Wolfsangriff auf
Menschen gekommen ist. Alle anders lautenden Berichte gehören in das Reich der
Fabel. Europäische Wölfe haben im Gegenteil eine panische Angst vor den Menschen,
was man von wildernden Hunden nicht
immer behaupten kann. Die gleiche Aussage trifft auch auf den Luchs zu. Beide
Tiere gehen den Menschen tunlichst aus
Naturschutz
Naturschutz
Heimatmuseum mit offener Tür
In Bad Rippoldsau baute der Schwarzwaldverein ein Waldkulturhaus
Von Peter Lutz
Freiwillige Helfer beim Schindeldecken auf dem
Dach des Waldkulturhauses
S
chönstes Wetter herrschte am 23. September 2007, als in Bad Bad Rippoldsau das neue Waldkulturhaus des
Schwarzwaldvereins eingeweiht wurde.
Über den ganzen Tag hinweg strömten unerwartet viele, neugierige Besucher ins Tal
unweit des Kniebis, um sich das Bauwerk –
einen offenen, architektonisch sehr ansprechenden Holzpavillon – anzuschauen und
mitzufeiern.
Standesgemäß begonnen hatte an dem
strahlenden Morgen die festliche Einweihung
mit einem Signal aus einem Riesenhorn – ein
aus einem Kuhhorn gefertigtes Signalhorn,
mit dem sich die Waldarbeiter früher beim
gefährlichen Holzriesen verständigten.
Geblasen wurde es von Erich Schmid, dem
Naturschutzwart des Ortsgruppe Bad Rippoldsau und dem Initiator des Waldkulturhauses. Seit über zwei Jahren hatte er auf diesen Tag hingearbeitet. In seiner Rede, zu der
die vielen Festbesucher und zahlreiche Prominente begrüßen konnte, ließ er nochmals
die Entstehungsgeschichte Revue passieren.
10
Wolfacher Flößer beim Bau eines „Vorplätz“ für
das Floßmodell im Waldkulturhaus
Im Jahre 2004 hatte er die Idee entwickelt,
die alten Waldgewerbe, wie sie früher im
ganzen Mittleren Schwarzwald – und auch im
oberen Wolftal am Fuße des Kniebis – praktiziert wurden, an Ort und Stelle zu präsentieren. Dabei lag ihm besonders das Holzriesen am Herzen. Früher befördert man das
Holz nicht mit Karren aus dem Wald, sondern
„rieste“ es in extra dafür gebauten Holzrinnen, den „Riesen“, bergab. Man spitzte die
frisch geschlagenen Holzstämme an und ließ
sie die Rinne hinunter schießen – eine sehr
gefährliche Arbeit für die Holzknechte, denn
oft rasten die Stämme aus den Riesen,
schwere Unfälle mit tödlichem Ausgang
waren keine Seltenheit. Erich Schmid wollte
dies nicht in Vergessenheit geraten lassen.
Der Bau einer original großen Riese im Wald
kam für ihn nicht in Frage, denn nach nur
wenigen Jahren zerfällt ein solches Bauwerk
und wird unansehnlich. Also kam nur ein
Ries-Modell unter Dach in Frage – womit die
Idee des Waldkulturhauses geboren war.
Hier fanden nun auch andere Ideen Platz
Bei der Einweihungsfeier dankt Präsident
Eugen Dieterle (links) Erich Schmid.
unter seinem Dach: Flößerei und andere
Waldgewerke. Das Gebäude sollte ein Zentrum für Waldpädagogik, Lernort für die
Natur und Ausgangspunkt für Wanderungen
und Führungen in den Wald werden. Ein
Platz für das Projekt in Ortsteil Holzwald von
Bad Rippoldsau war schnell gefunden. Nahe
der Wolf, die hier durch ein schönes
Schwarzwaldtal fließt, sollte der Bau inmitten
von grünen Wiesen errichtet werden. Alle,
die Erich Schmid mit seiner Idee ansprach,
waren sofort begeistert mit dabei. Das Forstamt stellte den Platz für das Haus zur Verfügung und signalisierte auch große Bereitschaft, das Projekt mitzutragen. Nicht einfach
war die Finanzierung. Zwar plante Erich
Schmid, den Bau nur mit ehrenamtlicher
Arbeit zu errichten, aber dennoch ergaben
die Berechnungen des Architekten Manfred
Harter einen Finanzbedarf von ca. 100 000
Euro! Schließlich wandte er sich an Präsident
Dieterle und gewann durch ihn den Hauptverein als Träger des Projektes und als Bauherren. Mit diesem Rückhalt konnte nun
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Naturschutz
einen Antrag an den Naturpark Mitte/Nord
auf eine Unterstützung gestellt werden. Dort
zeigte man, angetan von der Idee, großes
Interesse und signalisierte eine erfreuliche
Quote von 70% Zuschuss, so dass „nur“ noch
30 000 Euro aufgebracht werden mussten.
Doch für Erich Schmid war selbst dieser
Betrag kein Problem: Der Schwarzwaldverein Bad Rippoldsau, der Kurförderverein von
Bad Rippoldsau und die Stiftung „Natur- und
Kulturlandschaft Schwarzwald“ des Schwarzwaldvereins gaben je 5 000 Euro. Das E-Werk
Mittelbaden zeigte sich besonders spendabel
und schenkte 16 000 Euro. Nun musste noch
die Bevölkerung für das Projekt begeistert
werden – für Erich Schmid die wichtigste
Angelegenheit. An einem Informationsabend
im März 2006 war das Interesse unerwartet
groß, die Teilnehmer waren allesamt angetan
von seinem Projekt. An dem Abend meldeten sich 93 Interessierte spontan zur Mitarbeit
an – ein überraschendes und ermutigendes
Zeichen, denn nicht nur wenige, sondern die
ganze Bevölkerung im Wolftal stand hinter
der Idee und unterstütze das Projekt tatkräftig von Anfang an. Mit diesen Zusagen im
Hintergrund ging es dann schnell ans Werk.
Bereits wenige Wochen danach war der Spatenstich. Die Erdarbeiten begannen, das Herrichten des Bauplatzes und die Vorbereitungen zum Aufrichten der Holzkonstruktion
folgten alsbald. Das im nahen Wald geschlagene Weißtannenholz wurde vom Land zur
Verfügung gestellt. Es musste aber zunächst
entrindet, zugesägt und von den Zimmerleuten hergerichtet werden. Aufgerichtet
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wurde die einem Schwarzwaldhaus nachempfundene Konstruktion im Herbst, denn
vor dem Wintereinbruch sollte noch das
Dach eingedeckt werden. Obwohl das Bauwerk nur mit ehrenamtlichen Helfern errichtet wurde, fehlten Erich Schmid nie die notwendigen Mitarbeiter, denn in der Bad
Rippoldsauer Bevökerung war (und ist man
noch heute) begeistert vom Waldkulturhaus.
Im Oktober wurde dann auch zünftig das
Richtfest gefeiert, das vom Waldblick-Hotel
auf dem Kniebis ausgerichtet und spendiert
worden war. Bis dahin waren am Bau bereits
um die 2 000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet worden, wobei unter den Freiwilligen
zahlreiche fachkundige Handwerker waren,
die ihre ganze Erfahrung und ihr Geschick
einbrachten. Nicht zuletzt Erich Schmid, der
als Bauleiter bei allen Arbeitsschritten dabei
war, engagierte sich mit enormen Fleiß.
Ohne ihn – dem eigentlichen Motor des Bauprojektes – wäre das Projekt nicht vonstatten
gegangen. Der milde Winter 2006/07 gestattete einen schnellen Baufortschritt und
ermöglichte die Fertigstellung des traditionellen, aufwändigen Holzschindeldaches.
Im Frühling 2007 ging dann der Ausbau weiter, manche Hürde musste da genommen
werden. Parallel dazu lief auch die Erarbeitung der Informationsmaterialen für die
Wald- und Naturpädagogik, die Schautafeln
und Modelle. Durch weitere Spenden wurde
für das Waldkulturhaus ein mobiles Bildungslabor in Form eines „Umweltbildungskoffers“ angeschafft, mit dem Schulklassen
Wasser, Boden sowie die Tier- und Pflan-
Naturschutz
Das neu erbaute Waldkulturhaus des Schwarzwaldvereins fügt sich hervorragend in das obere
Wolftal ein.
zenwelt untersuchen können. Zimmermänner erklärten sich bereit, eine modellartige
Holzriese, das wichtige Ausstellungsstück im
Waldkulturhaus, einzubauen; Flößer banden
Holzstämme zu zwei „Gstören“ und einem
kleine Floß zusammen, das ebenfalls Platz
fand. So sind die alten Waldberufe, die einst
im Tal alltäglich waren und ihm bescheidenen Wohlstand brachten, nun wieder direkt
anschaulich vorhanden und im wahrsten
Sinn des Wortes begreifbar. Im Sommer
schließlich vollendet das kreative und begeisterte Helferteam den Bau: letzte Arbeiten an
der Holzkonstruktion, die Gestaltung des
Außengeländes und die Einbettung des
offene Pavillons in die Umgebung mussten
geleistet werden. Im Inneren fand die Installation der Einrichtung statt. Als der Tag der
Eröffnung nahte, wurde klar, wie gelungen
das Waldkulturhaus ist. Bis dahin hatten die
ehrenamtlichen Helfer ca. 6 250 Stunden (!)
unentgeltlich gearbeitet und mit ihrer hervorragenden Leistung ein nicht minder
außergewöhnliches Projekt vollendet.. Bei
der Einweihung galt dann diesen fleißigen
und stillen Helfern der ausdrückliche Dank
aller Redner. Der besondere Dank aber galt
Erich Schmid, der unermüdlich das Projekt
vorangetrieben hatte. Präsident Dieterle würdigte sein Engagement, die Mitbürger für
seine Vision begeistert und mitgerissen zu
haben. Er würdigte seinen langen Atem und
seinen Mut, seine Idee auch in die Tat
umgesetzt zu haben. Erich Schmid habe mit
seinem „Heimatmuseum mit offener Tür“
Ungewöhnliches geleistet und ihm gebühre
das höchste Lob des Schwarzwaldvereins.
Nun gelte es, das Haus mit Leben zu erfüllen. Als Zeichen des Dankes überreichte er
Erich Schmid einen Zinnteller, als Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag. Nach
Abschluss des Baues steht nur die „Belebung“ des Waldkulturhauses auf dem Plan.
GEFÖRDERTES PROJEKT
Stiftung Naturund Kulturlandschaft
Schwarzwald
Zusammen mit den Schulen der Region, die
das attraktive Haus als Naturklassenzimmer
nutzen sollen, und dem Naturschutzzentrum Ruhestein wird nun ein interessantes
Programm zu den früheren Waldgewerken,
zu Naturschutz und Waldpädagogik ausgearbeitet. Das Waldkulturhaus soll nun Ausgangspunkt von Exkursionen und Wanderungen werden und zum Anlaufpunkt für
alle „Waldinteressierten“ in der Region. In
der Zeit nach der Eröffnung war das Interesse am Waldkulturhaus groß – viele Gruppen wollten Haus und seine Ausstellung
bereits kennen lernen.
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Naturschutz
Naturschutz
Rüttibrennen –
ein seltenes Schauspiel
Der Bezirk Kinzigtal lässt alte Brandtechnik wieder aufleben
Von Gerhard Blum und Peter Lutz
I
m vergangenen Frühjahr war es wieder
soweit. Mitglieder aus dem Bezirk Kinzigtal und der Flößergemeinschaft aus
Schiltach rückten auf das Gelände des Harterhofs in Wolfach-Halbmeil, nahe des
Schiltacher Ortsteils Vorderlehengericht. Sie
hatten sich mit Säge, Axt und Säsle, einem
speziellen Haumesser, versammelt, um mit
dem Abschlagen von Büschen und Bäumen
die übers ganze Jahr sich erstreckenden
Arbeiten fürs Rüttibrennen zu beginnen. Sie
ließen damit die alte Bewirtschaftungsform,
die früher im Mittleren Schwarzwald weit
verbreitet war und vor vielleicht 50 Jahren
ausgestorben ist, wieder aufleben. Damals
war die Reutfeldwirtschaft für die Eigenversorgung der Höfe, die unter den schlechten
Verkehrsverbindungen litten, unverzichtbar,
denn man gewann durch sie etliche Dinge
für den täglichen Bedarf.
Doch zurück zu der mühseligen Feldbearbeitung. Zunächst hauten die Männer das
dichte Gestrüpp aus Haselbüschen, knorrigen Eichen, Eschen, und anderen Bäumen
in anstrengender Handarbeit ab. Am steilen
Hang, auf den die Frühlingssonne bereits
brennt, ist diese schweißtreibende Arbeit
kein Zuckerschlecken. Das abgehauene
Holz wird in so gennante „Ruedern“ senkrecht zum Berghang gelegt, das dünnere
Geäst legt man quer zum Hang in die Zwischenräume, auch „Ju“ genannt. Hier soll
das Material den Sommer über trocknen, bis
es beim Rüttibrennen in Flammen aufgeht.
Die Eichen auf der Rüttifläche blieben zunächst stehen, damit etwas später – meist im
Mai – das Eichenschälen durchgeführt werden konnte. Damit sich die Rinde gut vom
Stamm löst, müssen die Eichen nämlich gut
im Saft sein. Die Bäume werden gefällt, die
Rinde eingeritzt und mit dem Rindenlöffel,
einem speziellen Werkzeug, von den frischen Eichenstämmen gelöst. Die dünneren
Äste werden mit einem Hammer geklopft ,
damit sich die Rinde ablöst. Die abgelösten
Rindenteile müssen vor dem Verkauf sehr
gut getrocknet werden. Die Eichenrinde enthält einen hohen Anteil an Gerbstoffen, mit
denen man Tierhäute zu Leder gerbt. Früher
verkauften die Bauern die Rinde als „Lohe“
an Gerbereien; der Erlös spielte für die Existenz der Schwarzwaldhöfe eine wichtige
Rolle. Vor hundert Jahren war die Erzeugung
von Lohe noch so lohnenswert, dass man im
Schwarzwald auf sonnigen, felsigen Hängen
sogar besondere „Eichenschälwälder“ anpflanzte. Man kann sie heute als „durchgewachsene“ Eichenwälder, unter anderem
auch auf dem Harterhof, noch bewundern.
Am 22. Juni fand im Rahmen des Schiltacher Flößerfestes dann der Höhepunkt, das
eigentliche Rüttibrennen, als imposantes
Spektakel statt. Viele Zuschauer waren nach
Vorderlehengericht gekommen, um bei der
Aktion dabei zu sein. In der Gemeindehalle
war eine kleine Ausstellung über Flößerei,
Waldwirtschaft und das Rüttibrennen aufgebaut; sie fand viel Beachtung. Auch war dort
für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.
Doch die Hauptattraktion spielte sich am
gegenüberliegenden Hang ab. Am oberen
Ende des Hanges, der durch die Vorarbeiten
Im Juni (letzten Jahres) war es dann am Harterhof soweit – das Rüttibrennen fand statt.
Mit langen Stangen wird die Feuerwalze den Berg herab gezogen.
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Naturschutz
gut vorbereitet war, entzündete man unter
der Leitung eines erfahrenen Rüttibrenners
das im Frühjahr abgelegte trockene Geäst.
Mit langen Haken zogen die Mitglieder des
Schwarzwaldvereins und der Schiltacher
Flößer, angetan in zünftiger Arbeitskleidung,
dem „Blauen Anton“, die Feuerwalze den
Hang hinab. Dabei waren auch ein paar
„Veteranen“, die das Rüttibrennen auf den
Höfen in ihrer Jugend selbst mitgemacht
Trotz des Rindenlöffels ist es mühsam, am steilen und sonenbeschienenen Hang die Rinde von
den liegenden Eichenstämmen anzuschälen.
Nach dem Rüttibrennen muss im Herbst die
Fläche aufgehackt werden, um sie für die
Einsaat von Roggen vorzubereiten.
entfernt und die Asche, die den Boden
düngen soll, untergeharkt. Nachdem der
Boden auf diese Weise mühsam vorbereitet
war, begann die Einsaat des Roggens. Dabei
verwendete Gerhard Blum eine ältere Winter-Roggensorte, die nicht mehr einfach zu
bekommen ist. Sie hat längeres Stroh (heute
bevorzugt man kürzere Halme), das man
früher zur Dacheindeckung verwendete.
Das Roggenstroh vom Reutberg war auch
als besonders zähes Material für das Strohschuhbinden sehr begehrt. Das ausgesäte
Getreide ist noch im Herbst aufgelaufen,
wintert nun aus und stockt für eine reiche
Ernte in diesem Jahr. Im Sommer werden
die Schwarzwaldvereinsmitglieder mit
Sense und Sichel erneut anrücken, um den
reifen Roggen zu ernten. Nach dem Betrieb
als Getreidefeld wurden teilweise im zweiten und dritten Jahr auch Kartoffeln angebaut. Die Organisation der ganzen Arbeiten
für das Rüttibrennen,die sich bis ins nächste Jahr hineinziehen und am Harterhof vielleicht auch in den kommenden Jahren wiederholt werden, lagen bei Gerhard Blum,
Bezirksnatur-schutzwart im Bezirk Kinzigtal, Siegfried Brückner, Naturschutzwart
Ortsgruppe Wolfach, sowie bei Hartmut
Brückner von den Schiltacher Flößern. Das
Rüttibrennen ist offenbar nicht nur für den
Schwarzwald interessant. Die letztjährige
Aktion und die im Jahresverlauf damit
zusammenhängenden Arbeiten konnten bei
einem „Internationalen Symposium zu
Feuereinsätzen in Natur- und Kulturlandschaften“ der Universität Freiburg vorgestellt werden.
Themen der Zusammmenkunft waren
der Einsatz von Feuer für den Naturschutz,
die Brandrodungen, die es weltweit gibt,
und natürlich auch die Verhinderung von
unkontrollierten Feuern. Es stellte sich heraus, dass es neben dem Rüttibrennen des
Schwarzwaldvereins in Europa oder Asien
kaum ein anderes Beispiel für eine solche
Traditionspflege alter Landbewirtschaftungen mit Feuer gibt.
Stolz präsentieren die Rüttibrenner nach getaner Arbeit ihre Feuerhaken
(zweiter von links: Gerhard Blum, Bezirksnaturschutzwart; vierter von rechts: Siegfried Brückner)
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Naturschutz
Schon im April ist am Harterhof der Niederwald
aus Hasel, Eiche und Esche abgehauen und
liegt zum Trocknen bereit.
haben und wichtige Tipps und Details beisteuerten. Das lodernde Feuer verzehrte das
Geäst im Nu, die Männer mussten sich mit
ihren breitkrempigen Hüten vor der gleißenden Glut schützen. Nach etwa einer dreiviertel Stunde waren die Männer mit ihrer
gefährlichen Arbeit unten am Ju angekommen, dort erlosch das Feuer von selbst, da
alles Holz verbraucht war. Mitte Oktober
begannen die nächsten Arbeiten auf dem
nun freigeräumten Feld. Mit Hauen wurde
die abgebrannte Fläche aufgelockert, die
bereits wieder aufgewachsene Vegetation
Wandern
Wandern
Schneeschuhwandern im
südlichsten Zipfel der Dolomiten
Auf weiten Hängen zwischen zackigen Felsgraten in der Pala unterwegs
Von Karlheinz Scherfling
Weite schneebedeckte Hänge vor den Felszacken der Pala laden zum Schneeschuhwandern ein.
G
roße Schneeschuhrunde in der Pala
– Bizarre Dolomitengruppe über
dem Rollepass“ stand in der Ausschreibung. Nun, weder mit Pala noch mit
Rollepass konnte ich etwas
anfangen und die
Suche in SüdtirolReisführern brachte
mich auch nicht
weiter. Für einen
reiselustigen Kollegen, der gern mit
dem Motorrad
unterwegs ist,
war der Rollepass indes ein
Begriff, Rollepass muss man kennen! Und er führte
mich auf die Spur,
im Trentino nachzuschauen.
Trentino, da wurden Erinnerungen
wach an Brenta, an
Klettersteige. Liegt die
Brenta nur unweit
14
westlich von Trento, so findet man die Pala
gut eine Autostunde östlich, markantester
Ort ist San Martino di Castrozza. Wie man
da hinkommt, darüber machte ich mir keine
Gedanken, denn wir wurden von unserem
Tourenführer vom DAV Summit Club Giancarlo Biatel in Trento am Bahnhof abgeholt.
Während der Autofahrt erzählte er uns
einiges über seine Heimat und wir erfuhren,
das Trento früher Trient hieß und Trentino
auf Deutsch Welschtirol, das Land von Trient und Teil der historisch gewachsenen
Alpenregion Tirol ist. Heute bildet es politisch die Autonome Provinz Trient. Zusammen mit der Autonomen Provinz Bozen Südtirol bildet diese die Region TrentinoSüdtirol. Im Gegensatz zur Provinz Bozen
spricht man im Trentino italienisch, abgesehen von einigen deutschen Sprachinseln
der Zimbern im Gebirge nördlich und südlich des oberen Val Sugana.
Für eine Woche waren wir in Fiera di primiero einquartiert, unweit des berühmten
Tourismusortes San Martino di Castrozza
(deutsch historisch auch: Sankt Martin am
Sismunthbach). Von dort, so kündigte er an,
würden wir auch mit einer Seilbahn direkt
ins Herz der Palagruppe fahren. Mittlerweile
waren wir in Fiera die Primiero angekommen, wo wir im Albergo el Mondin erwartet wurden.
Bald schon war es Zeit zur Kennenlernrunde, denn wir Schneeschuhwanderer
kamen aus allen Ecken Deutschlands, und
zum ersten Abendessen. Uns erwartete eine
italienisch-alpenländische Küche, herzhaft
von der Vorspeise bis zum Nachtisch. Es
passierte in der Woche mehrfach, dass der
Koch uns fragte, ob es uns nicht
geschmeckt habe, weil die Schüsseln halbvoll in die Küche zurückkamen. Aber es
hatte uns immer sehr gut geschmeckt, nur
waren wir alle irgendwo Büromenschen,
die es nicht gewohnt sind, so viel und so
herzhaft zu essen. Schon allein die Gnocchi
mit einer köstlichen Soße als Vorspeise
waren eigentlich ein Hauptgericht.
Dann Polenta mit Funghi und Soppressa
(dahinter verbarg sich eine deftige Wurst),
und zur Nachspeise gab es Panacotta, einen
Sahnepudding mit Wildfrüchten. Ein anderes Mal wurde als Vorspeise Pasta et fagioli
(Bohnen) serviert, dann gab’s Tagliata di
cavallo (Pferdesteak) und zum Nachtisch
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Wandern
Wandern
Info
Veranstalter: DAV Summit Club, Am
Perlacher Forst 186, 81545 München
Führer: Helmut Pitsch, Dolomiten –
Palagruppe, Bergverlag Rudolf Rother,
München, und Westliche Dolomiten,
von Mark Zahel, Bruckmann-Verlag,
Karte: Wanderkarte mit Beschreibung
der Bergwanderungen, 1:50 000, Belluno – Feltre – S. Martino di C. – Agordino – Zoldano
Am Rollepass beherrscht das „Matterhorn“
der Pala, die Cimone de Pala, das Panorama.
Bild oben: Schneeschuhwandern vor der
Kulisse der Pala; Bild Mitte: Die Dolomiten im
Wolkenmeer; Bild unten: Blick nach Süden zu
der letzten Bergkette vor der Poebene
Pavarese, eine Käsesahnetorte. Was hab’ ich
mir noch alles gemerkt: Kaninchen, Kartoffeln und Artischockenherzen, oder eine
Spezialität: Carne salada, das ist eingelegtes
Rindfleisch mit Parmesan, oder eine
Crostata mit Waldfrüchten, bei uns würde
man Linzertorte sagen. Das konnte ja heiter
werden mit unseren Bergtouren, denn
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schließlich waren wir ja zum Wandern und
nicht zum Schlemmen gekommen.
Nun, Giancarlo hatte ein Einsehen mit
uns am nächsten Morgen. Wir fuhren in
einem Kleinbus, unsere Gruppe bestand
nur aus sechs Leuten, hinauf zum Passo
Rolle. Hatte es in unserem Ferienort Fiera in
760 Meter Höhe noch keinen Schnee, so
wurde es auf dem Weg zum 1980 Meter
hohen Rollepass rasch weiß, es gab Schnee
in Massen. Giancarlo erzählte, dass man
hier bis zu fünf Monate lang Wintersport
treiben könne.
Wie im Prospekt empfing uns ein strahlend blauer Himmel, und aus den weiten
weißen Bergrücken ragten die dunklen
Zacken der Palagruppe empor. Wir zogen
auf der Alm Malga Rolle unsere Schneeschuhe an, machten uns nach monatelanger
Pause mit den Quadratlatschen wieder vertraut, stellten die Stöcke auf die richtige
Länge ein und stapften los. Sanft steigen die
Hänge an, genau das Richtige, um sich einzulaufen. Schon bald hatte sich ein gleichmäßiger Schritt eingestellt, der Atem ging
ruhig, ebenso der Puls, schönstes Bergwandern im Winter. Wir gewannen dennoch an
Höhe, bald waren die Autos unten auf dem
Parkplatz nur noch kleine dunkle Punkte.
Nach knapp zwei Stunden gelangten wir zu
einer Almhütte, schaufelten einen Sitzplatz
frei (wir hatten ja Lawinenausrüstung dabei,
und dazu gehört auch eine Schaufel) und
genossen in der frischen Luft unser Vesper.
Giancarlo nannte uns die Namen der
Felsklötze in unserer unmittelbaren Nähe,
etwa den des „Matterhorns“ der Pala, den
Cimon della Pala, oder die Cima Vezzana
oder die Cima Bareloni und den großen
Klotz zur linken, den Monte Melat. Wir sollten diese Zacken in den nächsten Tagen
mehrfach wieder sehen, aus unterschiedlichen Richtungen.
Dann ging’s weiter, jetzt schon mehr
ansteigend, bis es ganz heftig steil wurde.
Der Puls war deutlich zu spüren, der Atem
ging kürzer, wir waren ja inzwischen auch
schon über 2000 Meter hoch. Nach dreieinhalb Stunden seit dem Aufbruch standen
wir auf dem ersten Gipfel des Jahres, auf
dem 2333 Meter hohen Castelazzo. Der
Buckel ist wie ein Aussichtsberg aufgetürmt
vor der Felsenfront der Pala im Süden und
der weiten Dolomitenkulisse im Norden
15
Wandern
Wandern
und Nordosten. Unser Blick schweifte bis
zur Marmolata, den Ötztalgipfeln und den
Spitzen des Rosengartens. So schön kann
Schneeschuhwandern in den Alpen sein!
Berauscht von diesen Eindrücken gleich am
ersten Tag stiegen wir beschwingt ins Tal
hinab, wo wir nach weiteren zwei Stunden
wieder den Parkplatz erreichten. Nach
einem Cappucino oder einem kühlen Bier
ging’s zurück in unser Ferienhotel, wo uns
wieder ein herzhaftes Abendessen erwartete, eingeleitet von einem Aperitif, Vino
bianco con Aperol. Der erste Bergwandertag, die frische Luft, das köstliche Essen hat-
Auf Schneeschuhen kommt man rasch voran.
ten zur Folge, dass wir alle schon bald
bettreif waren.
Am nächsten Morgen steuerten
wir die Berge auf der anderen Seite des
Passo Rolle an.
Unser Ziel war
die Cavalezza.
Der Weg dorthin führte
zunächst
durch
Schneeschuhe sind
ideal für
Winterwanderungen
16
lichte Nadelwälder, dann in weitem Bogen
durch blockhaltiges Gestrüpp rasch ansteigend. Bald hatten wir den Bergrücken
erreicht und der Blick öffnete sich nach
Süden in die Vette Feltrine, der letzten Bergkette vor dem Abbruch der Alpen in die
oberitalienische Poebene.
Die Schneeverhältnisse waren für einen
weiteren Aufstieg nicht so günstig, und so
begnügten wir uns mit dem kleinen Gipfel,
mit der Cavalezza piccola, die wir nach zwei
Stunden Aufstieg erreichten. Es war noch zu
früh fürs Mittagessen, und so stiegen wir
hinab durch einen lichten Lärchenwald bis
Besitz der Bischöfe von Feltre, die es im 15.
Jahrhundert den Tiroler Welspergs zu Lehen
gaben. Es lebte vom Handel, aber auch vom
Erzbergbau. Das brachte der Gemeinde
Wohlstand, der noch heute an den eleganten Häusern im Zentrum und an der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt zu sehen ist, die
im 15. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet wurde. Der Minenverwalter residierte in
dem benachbarten Palazzo delle Miniere,
der auch aus dem 15. Jahrhundert stammt
und eher an eine Festung denn an einen
Palazzo erinnert (auch damals schon gab es
Spitzbuben, die auf Gold und Silber scharf
Rast auf der Forcella Folga, im Hintergrund die Palagruppe
zu einer Hütte an den Lagi die Colbricon.
Das Haus war zwar geschlossen, aber auf
der Terrasse standen Tische und Bänke, wo
wir uns mit unserem Vesper ausbreiten und
uns stärken konnten. Zurück zum Bus war
es dann nur noch ein Katzensprung und wir
waren recht früh wieder in Fiera zurück.
Giancarlo hatte das aber genau berechnet, denn er wollte uns bei einem Spaziergang die Orte des Tales zeigen. Ja, es sind
zwei Orte, einmal Fiera di Primiero, auf der
einen Seite des Baches gelegen, und Transacqua (der Ort jenseits des Baches). Fiera ist
die kleinste Gemeinde Italiens, besticht aber
durch eine Reihe stattlicher Bürgerhäuser,
eine imposanten Kirche und einen burgartigen Palazzo. Seinen Namen hat das historisch bedeutende Dorf von einem Jahrmarkt
(Fiera). Das Dorf war im Mittelalter im
waren). Im 16. Jahrhundert wurde der Palast
umgebaut, heute beherbergt er ein
Museum, in dem auch an den Ingenieur
Luigi Negrelli erinnert wird, den Projekteur
des Suezkanals. Giancarlo lud uns zum
Abschluss des Rundgangs in ein Café ein,
wo traditionsgemäß die Einheimischen vor
dem Heimweg einen Aperitif trinken:
„Spritz bianco con Aperol“.
Der nächste Morgen brachte uns wieder
schönes Wetter, wir fuhren zum Passo Valles und stiegen auf zur Malga (Alm) Valezza
und weiter auf den Juri Brutto (zu Deutsch
Hässlicher Juri), wo wir nach gut drei Stunden Aufstieg in 2 697 Meter (schon wieder
ein Gipfel) unser Vesper verdient hatten.
Der Abstieg zum Lago di Juri Brutto und zur
Malga di Juri Brutto zog sich dann aber zwei
Stunden hin, und so waren wir am Abend
1/2008
Wandern
einem Seilhang geendet. Nebel wäre hier
lebensgefährlich. Erinnerungen an den
Dachstein wurden wach. Aber Giancarlo
kannte sich von unzähligen Touren aus,
fand den verschlungenen Weg, erklärte
uns die Gipfel und Übergänge, bis er nach
zweieinhalb Stunden meinte, es wäre Zeit
zu vespern und umzukehren. Ein geplanter Gipfelaufstieg war wegen der Schneeverhältnisse zu gefährlich.
Auf dem Rückweg konnten wir uns ein
Bild davon machen, wie gefährlich diese
Umgebung werden kann, denn der Wind
hatte unsere Spuren verblasen, und alles
sah ganz anders aus. Unser Führer brachte
uns aber sicher zur Bergstation zurück, wo
inzwischen ein munteres Völkchen in der
Gaststube saß. Wir gesellten uns dazu,
aßen eine heiße Suppe, tranken einen
Südtiroler. Wir waren auch an diesem Tag
wieder mehr als fünf Stunden unterwegs
gewesen.
Der letzte Tag brachte uns noch in eine
andere Gegend: Wir fuhren mit dem Bus
zum Lago Calaita, der natürlich zugefroren
war. Noch einmal erlebten wir eine alpine
Schneeschuhtour wie aus dem Bilderbuch.
Erst folgten wir einem breiten verschnei-
Aperitif
Rast vor einer Almhütte
weite Hochebene aus, umsäumt von
lauter Bergzacken. Die Palagruppe
gleicht einem Hufeisen, das von Felszacken gebildet wird. Im Sommer gibt
es hier neben Bergwanderwegen auch
herrliche Klettersteige zu begehen. Wir
begnügten uns an diesem Wintertag
mit einer gemütlichen Tour über die
Hochebene.
Und bald verstanden wir, warum
Giancarlo gute Wetterverhältnisse abgewartet hatte: Es ging immer leicht bergauf und bergab, durch Senken und
über kleine Felsrippen, im Schnee war
natürlich kein Weg zu sehen, und Wegweiser oder Steinmanderl waren so gut
wie keine zu sehen. Wenn man nur dem
Gefühl nach gegangen wäre, hätte der
Weg gar oft vor einem Abbruch oder
1/2008
Eine der intensiveren täglich genießbaren Freuden besteht im feinen
Genuss, vor dem Mittag- oder Abendessen einige Minuten zu zögern und
mit einem leichten Getränk und kleinen Delikatessen zu verhindern, dass
das Leergefühl im Magen Hunger
wird. Obwohl die schon für das
Abendessen vorbereiteten Gaumen
und Magen keine gesuchte Befriedigung finden, sind sie so aufnahmefähig worden, dass sie alles intensiver
als normal genießen können.
Diese ist die Seele des Aperitifs, das
sich seit Jahrzehnten in den italienischen Kneipen und Plätzen täglich
wiederholende Ritual, bei dem Tausende von Leuten sich treffen, um sich
für eine Stunde vor einigen Delikatessen und einem Glass Spritz (das
typische Getränk mit Weißwein, Campari oder Aperol, Selterswasser und
Eis) miteinander zu unterhalten. Man
kann Spuren dieses Brauches mit verschiedenen Varianten schon seit dem
Ende des 19. Jahrhunderts finden, es
ist aber erst seit den 20ern des vorigen Jahrhunderts so, dass der Aperitif
definitiv in die italienische Geschichte
als Alltagsphänomen eingetreten ist.
Nach dem Gipfel gemütlicher Abstieg
ten Forstweg durch einen lichten Hochwald, den wir bei der Malga Grugola nach
einer Stunde verließen, um nach einer
Teepause und einem kurzen Blick in das
einfach eingerichtete Sommerquartier der
Hirten über weite zum Teil stark ansteigende Almflächen hinauf auf die Forcella
Folga zu gelangen. Die Lawinenlage verbot einen weiteren Aufstieg, und so machten wir auf dem Grat eine ausgiebige Rast,
blickten in die weite Runde der Trentiner
Berge, drüben grüßten die uns schon vertrauten Zacken der Pala. Dann ging’s mit
großen Schritten talwärts, die Sonne stand
schräg über den Lärchenwäldern, als wir
am Bus zum letzten Mal unsere Schneeschuhe abschnallten. Es war nur zum letzten Mal in dieser Woche, in der eigentlich
alles stimmte.
17
Wandern
vor dem köstlichen Essen eigentlich froh,
unsere müden Muskeln noch in der hauseigenen Sauna aufwärmen zu können.
Inzwischen war schon Donnerstag, und
wir hatten uns eigentlich nur um die Pala
herum bewegt. Giancarlo wollte für die
Pala-Gruppe einen optimalen Tag erwischen, und das gelang ihm auch. Wir fuhren bis zum Wintersportort San Martino
und als einzige Gäste mit der Seilbahn
hinauf zur Forcella alta della Fragusta.
Im Bergstationsrestaurant standen die
Stühle noch auf dem Tisch, aber wir wollten ja wandern. Vor uns breitete sich eine
Wandern
Wandern
Nepalesische Hunde
schlafen tagsüber
Yak fast am Ende des Langtangtals
Trekking durch die Wälder des Langtangtals
zu den heiligen Seen von Gosainkunda
Von Irene Schnell
S
eit einigen Jahren organisiere ich für
die Ortsgruppe Lossburg-Rodt Trekkingtouren in Nepal. Nepal – der
Name klingt schon ziemlich verheißungsvoll, auch nach meinen zahlreichen Besuchen hat sich daran nichts geändert. Die
Ankunft am Flughafen katapultiert jeden
Ankommenden gleich in eine andere Welt.
Das Leben spielt sich auf der Straße ab.
Menschen, Tiere, Autos und Motorräder
verursachen ein großes Durcheinander, das
wir aus Europa nicht kennen. Zahlreiche
Jahre waren wir auf unserer Trekkingtour im Kali-Gandakital unterwegs und
genossen
das
Gefühl, in diesem Tal zwischen zwei
18
der höchsten Berge der Welt hindurch zu
wandern. Rechts tauchte bereits am ersten
Tag die Ostflanke des 8 167 m hohen Dhaulagiri auf, und wenig später versetzte uns auch
die Westseite des Annapurna 1 (8 091m) in
Erstaunen. Nachdem aber bereits im Jahre
2003 dort begonnen wurde, eine Straße zu
bauen, waren die Verhältnisse 2006 nicht
mehr mit den Wünschen nach unberührter
Natur, Einsamkeit und einer Welt ohne Hektik und Verkehr zu vereinbaren. Es wurde
daher Zeit, sich nach einer neuen Tour umzuschauen. Schnell stieß ich auf das Langtangtal
und die Gosainkundseen. Diese Landschaft
wurde mir als ebenso phantastisch und noch
nicht ganz so touristisch geprägt wie die des
Annapurna-Gebiets beschrieben. Nun, ich
kann mich dieser Meinung nur anschließen,
es ist eine sehr abwechslungsreiche und wunderbare Strecke, die durch dichte Wälder,
kahle Pässe und bebaute Terrassenlandschaften führt.
Der Anfang der Tour lag wie bei
allen anderen Trekkingtouren auch in
Kathmandu. Von dort suchten wir mit
Hilfe eines einheimischen Führers einen
Bus, der uns über Trisuli und Dhunche
nach Syabru Besi beförderte. Bereits diese
Fahrt war ein unvergessliches Erlebnis.
Direkt nach dem Verlassen des Kathmandu-
Tals öffnet sich ein weiter Blick und die Massive des Annapurnas und Manaslu (beides
Achttausender) tauchen am Horizont auf.
Sie zählen zu den höchsten Bergen der
Welt, wie die weiteren Achttausender in
Nepal. Durch die Bewegung der indischen
Platte nach Norden und dem Zusammenprall
mit der eurasischen Platte türmt sich das
Gebirge seit mehreren Millionen Jahren auf.
Auch heute noch ist diese Region in Bewegung, die Berge wandern langsam nach Norden, wachsen, und werden aber auch gleichzeitig durch die Erosion wieder abgetragen.
Bei den unterschiedlichen Landschaften, die
wir auf der Trekkingtour durchwandern, wird
einem die Vergänglichkeit auch dieser „ewigen“ Gebirgsmassive wieder bewusst.
Die Straße schlängelt sich in zahlreichen
Serpentinen am Trisuli Fluß entlang nach Norden, zunächst noch asphaltiert, dann aber als
eine Schotterpiste, so dass man über einen der
vorderen Sitzplätze dankbar war. Zwischendurch wurde der Bus recht voll, und
man hatte schon mal eine Frau halb auf dem
Schoß sitzen oder ein Kind im Arm, weil sich
die Mutter anders nicht festhalten konnte.
Nach neun Stunden, die wir für die gut 100
Kilometer lange Strecke brauchten, waren wir
froh, endlich aussteigen zu können, um uns
ein Hotel für die Nacht zu suchen. Der Name
1/2008
Wandern
Nachdem ich meine übliche vegetarische
Nudelsuppe bestellt hatte, ging ich hinunter
und setzte mich auf einen trockenen Platz
zwischen den Stromschnellen und dem rauschenden Wasser und kühlte meine Füße.
Das Wasser ist eiskalt – kein Wunder,
kommt es doch direkt von den Gletschern
des Himalayas. Bis zu unserer Übernachtungsstation in Lamahotel sahen wir noch
Affen und Languren und wanderten durch
einen hellen, freundlichen Rhododendrenwald mit roten, weißen, rosa und violetten
Blüten. Mit den Schneebergen im Hintergrund ergaben sich fantastische Motive für
viele Fotos.
Auch die nächsten zwei Tage wanderten
wir das Langtang-Tal hinauf, durch einen
dichten Rhododendrenwald mit vielen
Moosen und Flechten, so dass wir uns vorkamen wie im Regenwald des Amazonas.
Nach dem Überqueren der Vegetationsgrenze auf ca. 3 200 m sind die Sechstausender und Siebentausender des Langtang
Himals und des Doarley Himal unsere ständigen Begleiter. Beim Ausflug zu einem
kleinen Gletscher fanden wir die Moränen
noch nicht bewachsen und dies ließ uns
erahnen, wie auch hier die Gletscher Jahr
für Jahr abschmelzen und immer kürzer
werden. Wir befanden uns hier oben praktisch in einer Sackgasse, nur 10 km Luftlinie
von Tibet entfernt mit hohen Schneebergen 360° um uns herum, nur durchbrochen
von dem schmalen Tal des Langtang Flusses. Die starken Sonnenstrahlen ließen
alles glitzern und reflektierten den Schnee
der Hänge.
Wie in den Bergen Nepals üblich, überwiegen auch hier die Buddhisten, während
in Kathmandu 90 Prozent aller Einwohner
Hindus sind. Die beiden Religionen kommen im Allgemeinen sehr gut miteinander
aus, und es werden teilweise auch dieselben Heiligtümer verehrt. Nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der
Buddhismus einstmals aus dem Hinduismus
hervorgegangen ist. Auf unserem Weg
begleiten uns die Manimauern (Steinmauern mit eingemeißelten Segenswünschen)
als Zeichen der buddhistischen Religion Die
Aussicht machte uns den Abschied am
nächsten Tag schwer, als wir uns wieder
abwärts bewegten. Am Nachmittag wurden
die Wolken immer dichter, und in der Ferne
hörte man den Donner grollen. Zunehmend
erhellten auch Blitze die mystische, düstere
Stimmung. Der Wald wurde zu einem nebligen Zauberwald mit leichtem Nieselregen.
Wir fragten uns, ob wir wirklich denselben
Weg wieder hinunter gingen, alles sah völlig anders aus. Vom sich nähernden Gewitter getrieben, liefen wir nicht gerade langsam zurück, und waren froh, als wir endlich
die Häuser von Lamahotel aus dem Nebel
auftauchen sahen. Wir hatten Glück, und
machten es uns nach einer lauwarmen
Lauribinayak Pass 4 600m mit Blick nach Süden Kurz vor den Gosainkund Seen mit Langtang Himal
Typische Beschäftigung der nepalesischen Dorfbevölkerung
1/2008
Kyangjin kurz vor dem Aufbruch,
im Hintergrund der Langtang Liru (7 227m)
19
Wandern
Hotel ist etwas irreführend, hier in den Bergen handelt es sich um „Lodges“, die in
etwa mit den Hütten in den Alpen zu vergleichen sind. Allerdings bleibt es einem
erspart, in Massenlagern zu übernachten,
sondern man kann sich über den Luxus
eines 2-Bett-Zimmers freuen.
Das erste Abendessen nahmen wir in
dem großen Gemeinschaftsraum an einem
Holzofen ein. Die Speisekarte gibt alles her,
von Pizza über Schweizer Rösti und Spaghetti bis zu Dal Bath, dem traditionellen
nepalesischen Essen. Die Einheimischen
essen den Reis, das Gemüse und die Linsensoße mit den Händen, uns brachte man
einen Löffel, der die Prozedur deutlich vereinfachte. Je nach Jahreszeit und Höhenlage
schmeckt das Dal Bath immer anders, da die
gerade vorhandenen Gemüsearten verwendet werden.
Nach einer ab und zu durch Hundegebell
unterbrochenen Nacht – nepalesische
Hunde schlafen tagsüber und sind nachts
wach – machten wir uns nach einem stärkenden Frühstück mit Müsli und Apfelpfannkuchen auf den Weg. Unsere Träger
liefen vor uns durch Dörfer, in denen die
Nepalesen Reis dreschen, und Gemüse
trocknen. Langsam wanden wir uns
zunächst durch Terrassen, später durch
einen lichten Wald das Langtang Tal hinauf.
An einer kleinen Häuseransammlung legten
wir direkt am Fluss unsere Mittagspause ein.
Wandern
Wandern
Dusche gerade am kuscheligen Ofen
bequem, als es draußen richtig losging, und
ein Gewitterschauer über uns hinwegzog.
Zufrieden tranken wir unseren Tee mit Rum
und genossen es, hier im Trockenen mit Träger Lanka und unserem Führer Rabindra
Karten zu spielen.
Gegen Ende des nächsten Wandertages
bogen wir nach Süden ab und verließen das
Langtangtal, um den Pass Lauribinayak
(4 600m) nach den heiligen Gosainkundseen
zu überqueren, dabei mußten wir an zwei
Tagen 2 000 Höhenmeter überwinden. Wir
durchquerten blühende Rododendren- und
Kiefernwälder, bis wir die Vegetation wiederum unter uns ließen. In der Nacht war
Neuschnee gefallen, der im Sonnenschein
des nächsten Tages funkelte und glitzerte
und uns zu einer Schneeballschlacht einlud.
Die Aussicht wurde mit jedem Schritt, den
wir weiter nach oben stiegen, spektakulärer.
Wir sahen die gesamte Langtangkette mit
dem Langtang Liru (7 227m), den Tibet
Himal und die Annapurna- und Manaslukette am Rande des Horizonts. Es zahlte sich
aus, dass wir früh aufgebrochen sind, denn
die üblichen Wolken zogen bereits auf, nach
wenigen Augenblicken war das Schauspiel
vorbei, und die Sicht wurde immer eingeschränkter. Schließlich tauchten unter uns in
einem breiten ehemaligen Kar die heiligen
Seen des Hindugottes Shiva vor uns auf.
In der Lodge – wir befanden uns immerhin schon auf 4 380 m – zogen wir uns nur
schnell möglichst warme Kleider an und verbrachten die restliche Zeit zusammen mit
anderen Treckern rund um den Ofen im
Essensraum. Es ist erstaunlich, wie gut es
uns trotz der Höhe ging. Wir hatten weiterhin einen gesunden Appetit, und auch von
Kopfschmerzen blieben wir verschont. Die
Akklimatisierung im Langtangtal und die
massive Flüssigkeitszufuhr schienen sich
tatsächlich ausgezahlt zu haben.
Am nächsten Morgen schälten wir uns
bereits um 5:30 Uhr wenn auch nur widerwillig aus dem warmen Bett, um unten am
See ein kleines Bad zu nehmen. Da alles
zugefroren war und es nur mühsam gelang,
ein Loch in das Eis zu hauen, beschränkten
wir uns auf ein paar Wasserspritzer. Es wird
gesagt, dass Gott Shiva den Pilgern einen
Wunsch erfüllt, wenn sie die Mühen auf sich
genommen haben, hierher zu pilgern und
sich nüchtern mit heiligem Wasser benetzen.
Unser Führer Rabindra ließ sich auch vom
Eis nicht von einem Bad abbringen. Zähneklappernd erzählte er uns von seinem Bad
im Quellwasser und mit den blauen Lippen
glaubten wir ihm sofort jedes Wort. Nach
einem stärkenden Frühstück machten wir
uns durch den Schnee auf, die letzen 220
Höhenmeter bis zum höchsten Punkt der
Reise zu erklimmen. Der Weg ist nicht sehr
anstrengend und bald waren wir oben. Der
See funkelte unter uns im strahlenden Sonnenschein. Mit dem blauen Himmel gab es
eine wunderbare Sicht, ein letztes Mal auf
20
die Nordseite, wo wir jetzt 7 Tage unterwegs
gewesen waren. Nach Süden verhinderten
tief liegende, dichte Haufenwolken den
Blick. Sie bildeten eine Schicht, die sich wie
ein Daunenkissen über die Landschaft breitete. Je weiter wir abstiegen, desto näher
kamen wir der Wolkenschicht. Wir durchwanderten einige Schneefelder und fühlten
uns wie auf einer Gipfelexkursion zum Everest. Die letzten zwei Stunden stiegen wir
noch einmal hinauf, und nach einem 8,5
Stunden langen Wandertag hatten wir auch
unseren eigenen Everest bestiegen. Am
nächsten Morgen war die Anstrengung wie
weggeblasen, die Beine fühlten sich an wie
neu, und wir machten uns frisch auf den
Weg. Mit zunehmendem Abstieg mehren
sich die Terrassen und während der letzen
Bid oben: Nepalesin beim Abwaschen
Bild unten: Mittagessen in einer der zahlreichen
Lodges
drei Tage der Trekkingtour wechseln sie
immer wieder mit lichten Wäldern ab. Wir
konnten unterschiedliche Flusstäler aus
unserer Vogelperspektive beobachten. Die
Zersiedlung nimmt in Richtung Kathmandu
immer mehr zu. Überall sind Häuser, kleine
Dörfer, einzelne Bauernhöfe und Wege zu
sehen. Hierbei handelt es sich immer noch
um die alten Verbindungswege und an
Motorräder oder Autos ist nicht zu denken.
Nach der naturgeprägten Landschaft der
letzten Tage ist diese Kulturlandschaft eine
interessante Abwechslung.
Unseren letzten Abend in den Bergen ver-
brachten wir in Chisapani. Wie es der Zufall
wollte, war es der Silvesterabend des Jahres
2063 nach dem nepalesischen Kalender.
Auch mit Everest Bier, das wir in den
Trecking-Tagen stets genossen haben und
das in den Bergen hervorragend schmeckt,
schafften wir es nicht, bis Mitternacht wach
zu bleiben und das neue Jahr zu begrüßen.
Mit dem Schwung des neuen Jahres
durchwanderten wir einen letzten Wald und
standen nach zwei Stunden am Rande des
Kathmandutals. Die Straße, auf der wir
wenig später mit dem Taxi zurück zu unserem Hotel fuhren, war bereits zu sehen. Der
Abstieg führte durch ein weiteres Dorf, in
dem aber schon deutlich die Prägung der
nahen Metropole zu erkennen ist. Die Menschen tragen moderne Kleidung wie Jeans ,
und der traditionelle Sari ist nur noch bei
wenigen Frauen zu sehen. Kurz vor dem
Ziel kamen wir an einem der Grundwasserspeicher für Kathmandu vorbei. Die Wasserversorgung ist dort ein großes Problem,
da die Stadt täglich wächst, und es im Winter sehr trocken ist. An den großen Pipelines
entlang wanderten wir durch die Vorgärten
der ersten Stadthäuser nach Sundarijal. Das
Chaos und die vielen Menschen verwirrten
uns auf der halbstündigen Fahrt nach Kathmandu zunächst etwas, und nach der Stille
und der Einsamkeit in den Bergen brauchte
es eine Weile, sich wieder an die Vorzüge
(warme Dusche, fließendes Wasser im
Hotelzimmer) und die Nachteile (schlechte
Luft, Menschenmassen) einer Metropole zu
gewöhnen.
Das Abendessen auf einer Dachterrasse in
einem der zahlreichen Restaurants stand
noch ganz im Zeichen der Ereignisse, die
wir in den letzten knapp zwei Wochen in
den Bergen des Himalayas erlebt hatten. Es
zogen zahlreiche phantastische Momente,
Aussichten und Bilder an unserem inneren
Auge vorbei. Dabei handelte es sich nicht
ausschließlich um die Reize der hohen
Berge, sondern auch um Situationen, die wir
in einer traditionellen Landschaft mit dessen
Bewohnern erlebt und die sich unvergessen
in unserem Kopf eingeprägt haben.
Nach dem Erlebten wird es uns schwer
fallen, wieder im Alltag in Deutschland zu
leben. Die Freundlichkeit, Ehrlichkeit und
Offenheit der Nepalesen werden wir zu
Hause vermissen.
Info
Informationen über die Wanderung bei:
Wanderführerin der Ortsgruppe
Lossburg-Rodt: Irene Schnell,
Telefon 0 70 71/85 54 48,
E-Mail: [email protected] oder
Internet: www.nepalfan.de
1/2008
Wandern
Wandern
Heimat- und Wanderakademie
Baden-Württemberg
Exkursionen
Samstag, 23. Februar in Vaihingen/Enz –
Bonbon Museum mit Peter Holota, Information Schwäbischer Albverein
Samstag, 1. März – Die Festung Belfort,
Bus ab Freiburg mit Manfred Metzger und
der Compagnie Belfort Loisirs, Anmeldung
Schwarzwaldverein
Sonntag, 16. März – Durch’s Hungerbrunnental – Tertiäre Klifflinie und Brezgamarkt
mit Wolfgang Pösselt, Information Schwäbischer Albverein
Samstag, 29. März – Die Insel Reichenau,
Teil 2 mit Dr. Elmar Zohren, Information
Schwarzwaldverein
Samstag, 29. März – Zu den Pirschgängen
bei Stuttgart-Rohr mit Rudolf Haller, Anmeldung Schwäbischer Albverein
Sonntag, 13. April in Emmendingen –
Auf den Spuren der Mönche von Tennenbach mit Ratold Moriell und Günther
Schmidt, Arbeitskreis für Heimatkunde
Emmendingen, Anmeldung Schwarzwaldverein
Sonntag, 13. April in Blaustein-Herrlingen – Schlösser, Burgruinen und Burgstellen im Blautal und kleinen Lautertal mit
Willi Siehler, Anmeldung Schwäbischer
Albverein
Samstag, 19. April in Karlsruhe – 60 Jahre
Rheinland-Pfalz, Radtour mit Adalbert
Grießhaber, Anmeldung Schwarzwaldverein
Sonntag, 20. April am Hohenneuffen –
Von Kelten, Most und dem Neuffen mit Wolf
Herder/Rudolf Müllerschön, Anmeldung
Schwäbischer Albverein
Donnerstag, 1. Mai in Lottstetten – Der
Locherhofbrunnen mit Jakob Kriegbaum,
Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 5. April in Loßburg – Radwandern mit Wilfried Süß, Gunter Schön,
Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 3. Mai in Karlsruhe – Das Bruchsaler Schloss mit Wilfried Süß, Anmeldung
Schwarzwaldverein
Samstag, 5. April in Freiburg – Rhetorik
für Wanderführer mit Roland Luther, Anmeldung Schwarzwaldverein
Sonntag, 4. Mai auf dem Feldberg – Der
Wichtelpfad im Auerhahnwald mit Hildegard
Vögele, Information Schwarzwaldverein
Wochenende 12./13. April in Emmendingen – GPS-Seminar 4: Computer, DIGI-Karten, GPS mit Reinhold Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 10. Mai in Oberbergen im Kaiserstuhl – Orchideenwanderung mit Konrad
Baumer, Information Schwarzwaldverein
Pfingstmontag, 12. Mai in Hornberg –
Mühlenführungen am Deutschen Mühlentag mit Hermann und Rosi Nick, Anmeldung
Schwarzwaldverein
Samstag, 17. Mai in Leonberg – Christian
Wagner, ein Dichter und seine Landschaft
mit Silvia Meyer-Staufenbiel, Anmeldung
Schwarzwaldverein
Wochenende 19./20. April in Enzklösterle
– Wanderführertreffen mit Gunter Schön,
Karl-Heinz Lautenschlager, Anmeldung
Schwarzwaldverein
Wochenende 26./27. April in Emmendingen GPS-Seminar 5: Orientierungsverfahren bis zum 19ten Jh. mit Reinhold
Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein
Fortbildungen
Wochenende 16./17. Februar in Emmendingen GPS-Seminar 1: GPS-Technik mit
Reinhold Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein. Achtung: Ausweichtermin
8./9. März möglich, bitte melden Sie sich
bei uns, wenn Interesse besteht.
Wochenende 23./24. Februar in Emmendingen – GPS-Seminar: Digitale Karten am
PC bearbeiten mit Reinhold Piroschinski,
Anmeldung Schwarzwaldverein
Freitag, 29. Februar in Freiburg – Wir
lernen das Kartenspiel Cego mit Alfred
Löffler, Cego-Meister, Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 26. April in Sulz (bei Lahr) –
Kräuterführung mit Ursula Weiher, Information Schwarzwaldverein
Wochenende 1./2. März in Emmendingen
– GPS-Seminar 2: GPS-Handhabung mit
Reinhold Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein
Sonntag, 27. April in Kandern – Die Sausenburg, Frauenwanderung mit Frühstück
mit Diana Jacoby, Anmeldung Schwarzwaldverein
Samstag, 29. März in Bollschweil – Von
Wünschelruten und Erdstrahlen, Vortrag
und Praktische Übungen mit Gerhard Jung,
Anmeldung Schwarzwaldverein
Donnerstag, 1. Mai in Neckarmühlbach –
Wenn Geier über Burg Guttenberg kreisen,
mit Adalbert Grießhaber, Information
Schwarzwaldverein
Wochenende 29./30. März in Emmendingen – GPS-Seminar 3: GPS-Anwendung
(Praxis) mit Reinhold Piroschinski, Anmeldung Schwarzwaldverein
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Fr. bis So., 18. bis 20. April in Stuttgart –
Familienkongress – Anmeldung Schwäbischer Albverein
Infos
Bitte fordern Sie unser vollständiges
Programm an oder informieren Sie sich im
Internet unter www.wanderakademie.de
Schwäbischer Albverein e. V.
Hauptgeschäftsstelle
Heimat- und Wanderakademie
Karin Kunz
Hospitalstr. 21 B
70174 Stuttgart
Tel. 07 11/2 25 85 26
Fax 07 11/2 25 85 92
[email protected]
Schwarzwaldverein e. V.
Hauptgeschäftsstelle
Heimat- und Wanderakademie
Katja Camphausen
Schloßbergring 15
79098 Freiburg
Tel. 07 61/3 80 53 23
Fax 07 61/3 80 53 20
[email protected]
www.wanderakademie.de
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21
2008
Wandern
Wandern
Wir stellen vor:
Günther Hennig – Referent der Wanderführer-Ausbildung
M
ein Name ist Günther Hennig,
Jahrgang 1945, und ich bin von
Beruf Betriebswirt. Viele Jahre war
ich als Betriebsleiter in mehreren deutschen
Großkonzernen im In- und Ausland tätig. Als
Ausgleich für die beruflichen Aktivitäten bin
ich gewandert und habe Wanderungen
geführt. Kanu- und Segelsport sorgten für
die erforderliche Vielfalt der familiären Interessen. Im Ruhestand angekommen, trat ich
dem Schwarzwaldverein bei und wurde 2003
in den Vorstand der Ortsgruppe Donaueschingen als Kassierer gewählt. 2004 nahm
ich an der Wanderführer-Ausbildung der
Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg teil. Diese Ausbildung hat mich
nachhaltig begeistert und fasziniert. So
bewarb ich mich mit Erfolg um die Stelle als
Referent der Wanderführerausbildung. Zu
meiner Freude konnte ich ein breites Spektrum von Themen übernehmen. Im Grund-
lehrgang Wandern bin ich zuständig für die
Themen Planung und Durchführung einer
Tageswanderung, Rhetorik, Ausrüstung und
Bekleidung und Erste Hilfe für Wanderführer. Außerdem referiere ich im Aufbaulehrgang Natur und Kultur die Themen Naturund Kulturgeschichte und die Geschichte
des deutschen Waldes. In mehreren Arbeitsgruppen wirke ich bei der Gestaltung der
Lehrbücher und Begleitdokumentationen
mit. Das große Interesse und die aktive Mitarbeit der Teilnehmer begeistern mich in
jedem Kurs aufs Neue und sind mir Ansporn
zur weiteren Optimierung. Da ich den Ruhestand vorzugsweise aktiv erlebe, betreibe ich
seit einigen Jahren eine Unternehmensberatung und gebe meine Erfahrung in Managementseminaren auf allen Führungsebenen
weiter. Mein großes Hobby neben dem Wandern ist die Herstellung von naturreinen
Likören und Schnäpsen aus unbehandelten
Günther Hennig
Kräutern und Früchten.Unter dem Firmennamen „Feine Liköre“ betreibe ich mit
großem Erfolg eine Likörmanufaktur in
Donaueschingen. Neben ca. 30 verschiedenen Sorten ist der Rosenlikör eine besondere Spezialität unseres Hauses, der sich
auch auf der Insel Mainau einer besonderen
Beliebtheit erfreut. Bei den Likören ist es
mir wie bei der Wanderführerausbildung
wichtig, Naturerlebnisse ehrlich, glaubwürdig und interessant zu vermitteln.
Wanderführerausbildung 2008
Kompaktlehrgang:
16. bis 24. Mai
07./08. Juni
(Leistungszentrum Herzogenhorn/
Feldberg). Freiburg (16.) ab 16:00 Uhr
Anreise und Samstag (24.) bis 17:00 Uhr.
In Laufenburg/Schlößle:
27./28. September
11./12. Oktober
25.26. Oktober
08./09. November
Abschlusslehrgang 22./23. November
Nachschulung
Zur Nachschulung zum Natur- und Landschaftsführer nach BANU werden Sie in
der nächsten Ausgabe über die geplanten
Wochenend-Termine informiert.
Badengruppe und Rando St. Maur
in der Eifel
S
eit vielen Jahren besteht der deutschfranzösische Austausch und die Partnerschaft zwischen Rando St.-Maur
und der Badengruppe Pforzheim. Vier Tage
lang erwanderten unter Leitung des Vorstandes der Badengruppe SWV Pforzheim
die Teilnehmer Sehenswürdigkeiten im
Gebiet Vulkan-Eifel. Es ging von Manderscheid, der „Perle der Eifelorte“ zum Liesertal mit Blick auf die beiden bekannten
Burgruinen Manderscheids. Die „Augen“
der Eifel, die Maare, waren weitere Wanderziele. Die deutsch-französische Wandergruppe erwanderte den Dronke-Turm, der
den Namen des Begründers des Eifelvereins trägt. Das nächste Maar, das Weinfelder oder „Totenmaar“, faszinierte alle Teilnehmer wegen seines düsteren Charakters,
in dem der Sage nach Pontius Pilatus den
Freitod suchte. Von der römischen Besied-
22
lungsgeschichte
her
gesehen
erscheint
dies
nicht unmöglich.
Die nahe Stadt
Trier, die älteste
deutsche Stadt, als
Colonia Augusta
Treverorum von
Augustus gegründet, war bis um
400 nach Christus
Partner, nein, Freunde aus St. Maur und Pforzheim wanderten gemeinsam
eine der römischen
durch die Eifel.
Hauptstädte.
Am lieblichen Schalkenmehrener Maar eines noch aktiven Vulkanismus in der Eifel.
wurde die Rundwanderung abgeschlossen. Nach einer kürzeren Rundwanderung bei
Zum Schluss fuhren die beiden Wander- Wallenborn trennten sich die Freunde,
gruppen noch nach Wallenborn, wo ein schon voller Vorfreude auf die nächste
kleiner, aktiver Geysir alle 40 Minuten eine Begegnung – Pfingsten 2008.
Fontaine in die Höhe schickt – Zeugnis
H. Lederle
1/2008
Wandern
Wandern
Neue Techniken beim Wandern
Das GPS-Gerät
D
ie Wanderführer des Schwarzwaldvereins erkennen mit zunehmendem Interesse die zukunftweisende
Bedeutung von GPS (Global Positioning
System) und dessen Anwendungsmöglichkeiten. „Die Faszination“, so Reinhold
Piroschinski, Leiter und Referent dieser
Seminarreihe, „liegt in der scheinbar spielerischen, virtuellen Machbarkeit von
Anwendungsmöglichkeiten, die gleichzeitig einen hohen Nutzen in der Praxis
ermöglichen.“ So ist es nicht verwunderlich, wenn Seminarteilnehmer nach der
Fortbildung ihre eher distanzierte Meinung
revidieren. Einige der Teilnehmer haben
sich zwischenzeitlich zu Co-Referenten in
Sachen GPS qualifizieren können. Ein
bemerkenswerter Erfolg der Heimat- und
Wanderakademie des Schwarzwaldvereins
nach einem Jahr Arbeit.
Um den Mitgliedern nun diese Technik
etwas näher zu bringen, werden wir
zukünftig an dieser Stelle Begriffe aus der
Welt des Global Positioning Systems, aber
auch der dieses System umgebenden Technik, erklären. Zuerst aber versuchen wir zu
beschreiben, was es mit dieser Technik auf
sich hat. Bei einer geführten Wanderung hat
der Wanderführer die volle Verantwortung
und als solcher für die größtmögliche
Sicherheit in der Gruppe zu sorgen, nach
Stand seiner Ausbildung und nach Stand
der Technik. Bei der Rettung stehen ihm
heute zwei wichtige Geräte zur Hilfe-Anforderung zur Verfügung. Zum einen das
Handy und zum andern das GPS-Gerät.
Beide Geräte sind heute für den schnellstmöglichen Notfallablauf unersetzlich –
wenn die Funktionsfähigkeit sichergestellt
ist. Aber auch bei der Vorbereitung und
Durchführung der Wanderung kann das
GPS-Gerät eine große Hilfe sein.
GPS hat einen hohen professionellen
Anspruch an den Anwender, da sein „Können” von den Messbedingungen und deren
Auswertungen des Anwenders (Users)
abhängt. Das heißt im Klartext: GPS kann
nur soviel, wie sein User beherrscht. Um
das alles in der Praxis sicher umsetzen zu
können, müssen alle Störgrößen und
Unzulänglichkeiten zu diesem Messverfahren genau bekannt sein und genau interpretiert werden. Dazu gehören fundamentale Kenntnisse von der Arbeitsweise eines
GPS-Geräts selbst, aber auch – wie immer
im Leben – jede Menge praktische Erfahrung. Die GPS-Technik kann viel – so viel,
dass heute noch nicht absehbar ist, welche
Rolle das GPS in der Zukunft spielen wird.
Eines steht jedoch schon fest – in nur wenigen Jahren wird GPS in irgendeiner Form
und Anwendung nahezu jeden von uns
1/2008
erreichen. Schon heute wird es für
Personenortung, Schulwegüberwachung,
Speditionssteuerung, Wegezollverfahren,
Pkw-Überwachung, Standortfindung, Flächenvermessung, Geländeschnitte, BiotopPlanungen, Grenzvermessungen (Jäger/
Wildfolge), Höhenvermessungen, Kartierungen, Navigieren von Schiffen und Flugzeugen, zum Personen- und Diebstahlschutz usw. genutzt. Die Vielzahl der
GPS-Geräte, die heute genutzt werden (4,3
Millionen verkaufte Geräte in Deutschland
mit stark steigender Tendenz), teilen sich
die Autobranche (PNA), der GPS-Single
(Handhealds), der PC-User (PDA) sowie die
Mobiltelefonbranche. Alle diese Geräte (ca.
180 Typen) haben unterschiedliche Software für Topo-Karten und Autorouting. Alle
sind untereinander nicht kompatibel. Man
muss schon sehr genaue Gerätekenntnisse
haben, um sich für das richtige Gerät entscheiden zu können.
Im Verlaufe der nächsten Ausgaben von
„Der Schwarzwald“ erklären wir Begriffe wie:
1 Standortbestimmung (wo bin ich?)
2 Standortfindung (wo ist was?)
3 Streckenverlauf (wo war ich?, aufzeichnen einer Tour)
4 Hochladen/Runterladen von Touren
GPS<>Computer
5 Tourenarchivierung in Ordnern ablegen (ausleihen, versenden, nachlaufen
usw.)
6 Peilung (Kürzester Weg zum Ziel und:
Wie komme ich am besten dort hin?)
7 Streckenausarbeitung (Anforderungsund Leistungsprofil einer Tour)
Info
Sie können sich jederzeit genauer informieren, indem Sie eine Fortbildungsveranstaltung der Akademie besuchen.
Dazu gibt es auch immer Informationen
hier im Heft, unter www.wanderakademie.de oder direkt in der Hauptgeschäftsstelle (Telefon 07 61/3 80 53-23).
Gerne können Sie auch weitere Themen
anregen.
8 3D-Animation (geografische Ortskunde
und Geländeeinschätzung)
9 POI-Punkte von Interesse (z.B. Ordner
anlegen für alle Bergspitzen der Alpen)
Aber auch Themen wie die folgenden werden in dieser Rubrik verhandelt: „Digitale
Karten und PC“, „Computer, GPS, DigiKarten“, Internet, „Eigene Hompage erstellen“, „Kompass-Technik und Anwendung“, „Mit dem Mobiltelefon auf DU“,
„PC kompakt – Kenngrößen der Hard- und
Software“.
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Wandern
Wandern
Auch Winterzeit
ist Wanderzeit
Vom Titisee nach St. Blasien –
Drei Tage auf Schneeschuhen durch den Schwarzwald
Von Karlheinz Scherfling
Wenn der Hochschwarzwald unter einer dicken weißen Schneedecke
versinkt, muss das noch lange nicht heißen, dass Wanderer jetzt bis
ins Frühjahr auf ihre nächsten Tourenmöglichkeiten warten müssen.
Auch Winterzeit ist Wanderzeit, und Schneeschuhe sind dazu das
geeignete Fortbewegungsmittel. Schnallen wir sie an am Titisee,
wandern über den Hiochfirst nach Lenzkirch, folgen dort einem Teil
des Mittelwegs nach Schluchsee und finden den Weg durch Muchenland nach St. Blasien.
A
n drei Tagen haben wir diese reizvolle, gemütliche Tour gemacht.
Wer in der Nähe wohnt, kann die
Ausgangspunkte an verschiedenen Tagen
leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln anfahren. Wer von weiter weg in den Südschwarzwald anreist, findet viele gemütliche
Unterkünfte an den Etappenzielen. Schneeschuhe sind das Zauberwort für solche winterlichen Unternehmungen. Wer sie nicht
gleich kaufen möchte, kann sie inzwischen
in vielen Sportgeschäften oder Tourist-Infos
für ein paar Euro leihen. Sie passen auf jeden
Bergwanderstiefel. Dann braucht man noch
ein paar Stöcke und dann kann’s losgehen.
Beim Rucksack sollte man darauf achten,
dass man die Schneeschuhe auch daran
24
befestigen kann, denn auf solchen winterlichen Wanderungen gibt es oft Wegpassagen,
wo man die „Quadratlatschen“ nicht braucht,
weil nicht genügend Schnee liegt oder weil
der Weg bestens gebahnt ist. Dann verstaut
man sie mit ein paar Handgriffen auf dem
Rucksack, bis die weiße Pracht wieder etwas
dicker kommt. Bei der Tourenplanung sollte
man beachten, dass die Kilometerleistung
mit Schneeschuhen geringer ist als jene vier,
fünf, die man sonst für eine Tour pro Stunde
plant. Eine Taschenlampe oder Stirnlampe
im Rucksack ist auch nicht verkehrt, denn
gerade um den Jahreswechsel sind die Tage
sehr kurz, und da ist es uns auch schon mal
passiert, dass wir uns mit der Weglänge verschätzt haben und in die Dunkelheit gerieten. Was noch in den Rucksack gehört? Es
Der Schluchsee, Ausgangspunkt für unsere zweite
Etappe, ist mit einer dicken Eisschicht bedeckt.
gibt im Schwarzwald zwar alle paar Kilometer hübsche Dörfer mit Gaststätten. Wer
aber in einer Thermoskanne ein heißes
Getränk mitnimmt, kann unterwegs in der
frischen Winterluft seine Vesperpausen
machen. Wir hatten gleich am ersten Tag
dazu Gelegenheit in einer hübschen Hütte
mit herrlichem Ausblick. Doch dazu später.
Und zur Orientierung? Es genügen die Wanderkarten Auf Schusters Rappen, auf denen
die neuen Markierungen des Schwarzwaldvereins eingezeichnet sind, und wenn man
weiß, wo man hin will, helfen die exakten
Wegweiser bestens weiter.
Titisee – Saig-Lenzkirch
Zurück zum Ausgangspunkt: Titisee. Vom
Bahnhof aus gehen wir durchs Dorf in Richtung Hochfirst. Mit uns sind sehr viele Menschen ausgestiegen, die es zum See zieht, in
diesem Dezember war er mal wieder zugefroren und hatte so seine besonderen Reize.
Unser Weg führt aber weg vom See, wir folgen der Westwegmarkierung bis zum Seehof
und queren die B 500. Dort verlassen wir die
Fernwanderwege und steigen durch eine
lichten Hochwald an bis zum Waldrand oberhalb von Saig. Der Weg ist als Hochfirstrunde
1/2008
Wandern
Lenzkirch – Schluchsee
Am nächsten Tag werden wir nicht von so
blank geputztem blauen Himmel wie auf
der ersten Etappe verwöhnt. Der Fotoapparat bleibt die meiste Zeit in der Tasche. Aber
das fahle Winterlicht, der Hochnebel, der
zäh über der Landschaft hängt, die fast menschenleere Landschaft, auch das unwiederbringliche Eindrücke einer Winterwanderung im Hochschwarzwald. Unser heutiges
Etappenziel ist Schluchsee. Vier Stunden
haben wir eingeplant, es soll ja alles gemütlich gehen. Im Sommer wäre das höchstens
eine Halbtagestour, und mein Wanderkamerad Götz hatte zunächst das Gesicht
etwas verzogen, als ich meinte, das würde
reichen. Doch als wir uns dann in Schluchsee am späten Nachmittag (im Sommer
wäre es am frühen Nachmittag gewesen)
bei einem Cappuccino aufwärmten, war
auch er zufrieden. Man muss nicht immer
Kilometer fressen. Im Zentrum von Lenzkirch gibt es viele Wegweiser unseres neuen
Markierungssystems. Wir folgen dem mit
der blauten Raute und als Ziel Cyriakskapelle (3 km). Gleich hinter Lenzkirch führt
der Weg entlang des Urseebachs, der den
gleichnamigen See entwässert, durch ein
breites Tal, und zwei kleine Hütten ziehen
unsere Aufmerksamkeit auf sich. Wer mag
darin wohl hausen? Sie sind so niedrig.
Tafeln klären uns auf, dass hier der
Schwarzwaldverein ehemalige Brunnstuben
(Quellfassungen) wieder restauriert hat.
Beim Silberbrünnle queren wir die Autostraße und wandern auf einer Waldfahrtstraße entlang des Schwendelbächles hinauf
zur Schwende, einer einst gerodeten Waldfläche, auf der jetzt der Schwendehof steht
und am Waldrand die Cyriakskapelle. Wir
halten Einkehr, sind tief beeindruck von der
Schlichtheit und Schönheit dieser Bauernhofkapelle. Bis jetzt waren die Schneeschuhe noch auf dem Rucksack, aber hinter
dem Schwendehof, wo der ungebahnte
Fahrweg stark ansteigend zur Fischbacher
Höhe (1 110 Meter) führt, schnallen wir sie
an, stapfen bergan und kommen schließlich
zu einer Kreuzung, wo wir etwas orientierungslos sind. Aber bald entdecken wir das
in der Karte eingezeichnete Feldkreuz und
hinter einer Dickung dann auch den
umfangreichen Wegweiser neben einem
Waldspielplatz. Nach St. Blasien sind es jetzt
noch gut 20 Kilometer, aber für eine Winterwanderung ist das zu weit für diesen Tag.
Unser Weg führt jetzt zu dem Weiler Hinterhäuser und von dort leider ein ganzes
Stück auf der Fahrstraße bis zu einem Hof
namens Vogelhaus mit einigen interessanten heimatkundlichen Exponaten. Jetzt ist
es nicht mehr weit nach Schluchsee. Da der
Hochnebel sich zäh in die Schwarzwaldtannen verbissen hat, verzichten wir
auf einen Aufstieg zum Riesenbühlturm,
wandern um den Riesenbühl herum und
gelangen in das Wohngebiet von Schluchsee, wo wir bei besagtem Cappuccino diesen Wandertag beenden.
Der Dom von St. Blasien ist ein Besuch am
Ende der Tour wert.
Schluchsee – St. Blasien
Heute ist der Himmel wieder blank geputzt,
schönste Voraussetzungen für den letzten
Abschnitt von Schluchsee nach St. Blasien.
Schnee liegt genügend, so dass wir die meiste Zeit unsere Schneeschuhe nicht auf dem
Rucksack, sondern an den Füßen haben.
Gleich hinter der Staumauer schnallen wir
sie an, steigen auf einem Weg hinab zu dem
Weiler Eisenbreche und auf dem als Dreiländerweg markierten Weg nach Muchenland.
Wir wandern auf der Sommerseite des
Habsmossbächle-Tals und entsprechend
genießen wir die fahle Wintersonne. Von
Muchenland führt der tief verschneite Fahrweg um den Bötzberg herum zum Neuhäuserbächle-Tal in Richtung St. Blasien. Wir
steigen aber nicht ins Albtal ab, sondern
bleiben auf der Höhe, um nach einem leichten Anstieg zum Wildgehege mitten im Wald
zu gelangen.
Den ganzen Tag waren wir keiner Menschenseele begegnet, jetzt treffen wir auf
Familien, die hier an einem Winternachmittag mit ihren Kindern die heimischen
Wildtiere besuchen. Jetzt ist es nicht mehr
weit bis hinab nach St. Blasien. Bevor wir
uns in einem Gasthaus aufwärmen, kümmern wir uns noch auf einem großen
Busparkplatz um die nächste Busverbindung. Es gibt regelmäßige Verbindungen
nach Schluchsee zur dortigen Schwarzwaldbahn, und so besuchen wir noch in
aller Ruhe den Dom von St. Blasien und
eine hübsche Gaststätte und besprechen
bereits die nächste Schneeschuhtour im
winterlichen Hochschwarzwald.
Vom Weg oberhalb von Saig hat man einen Blick auf den schneebedeckten Feldberg.
1/2008
25
Wandern
markiert. Dies war jetzt auch schon der einzige größere Aufstieg. Jetzt wandern wir in
großem Bogen um Saig herum, genießen die
Aussicht ins Tal, können noch einen Abstecher zum Hochfirstturm machen. Unser Ziel
ist jedoch eine kleine Hütte, die Balzenwaldhütte, wo wir unsere ausgiebige Vesperpause eingeplant haben. Sie ist halb offen
und gibt eine herrlichen Blick auf die Feldberglandschaft frei. Noch folgen wir der Markierung des Querwegs Kaiserstuhl-Bodensee, je nach Schneelage ohne Schneeschuhe
auf einem Forstweg, der uns durch den Beerwald zum Franzosenkreuz oberhalb von
Kappel bringt. In Kappel landen wir vor
einem Gasthaus, das geschlossen ist, der Bus
nach Lenzkirch fährt auch nicht demnächst
ab, und so suchen wir uns markierungslos
eine Weg quer über verschneite Wiesen
hinüber nach Lenzkirch, wo wir in einer
Konditorei landen, in der es sagenhaft große
Schwarzwälder Kirschtortenstücke gibt.
Wandern
Wandern
Es ist einfach ein gutes Gefühl, loszugehen. Für ein paar Tage, eine
Woche, gerne auch länger. Gehen
reinigt den Geist, soviel wussten
schon die Vorsokratiker, und legten Wert darauf, nicht statisch zu
bleiben, sondern eben in Bewegung. Alles fließt. Im Fluss des
Lebens und des Denkens und im
Umhergehen, eben dem „peripathos“. Trekking, die moderne,
inzwischen zum Breitensport
mutierte abgemilderte Variante
des klassischen Nomadentums,
hat von allem etwas. Vom peripahtos der Griechen, von der Freiheit des Denkens, vom Fluss des
Lebens, von der Rastlosigkeit des
Gipfestürmers und vom Entdeckungsdrang eines Forschers.
Denn nur wo du zu Fuß warst,
meinte Goethe, warst du wirklich.
Nachdenklichkeiten und Überlegungen zu einer Lebensart.
Trekking
Vom Glück, einfach zu gehen
Von Joachim Chwaszcza
Unterwegs am Kilimandscharo
D
ie ungläubigen Blicke sind selten
geworden, wenn man im trauten
Kreis der Kollegen verkündet, seinen Urlaub diesmal nicht in sich ruhend am
Strand zu verbringen, sondern wandernd,
rastlos umherziehend mit dem Zelt. In
Nepal, in Tibet, Ecuador oder in der Wüste.
Einmal wieder in das einfache Leben
zurückkehren, in dem alle Bedürfnisse aus
dem Rucksack oder dem Seesack gestillt
werden. In dem morgens im wärmenden
Licht der frühen Sonnenstrahlen der erste
Blick nicht in den Spiegel fällt, sondern auf
atemraubende Berggipfel und Tautropfen.
Tage, in denen die Füße manchmal abends
schmerzen und das verknitterte Funktionshemd am Kragen eindeutig einen Rand aufweist, anstatt frisch gebügelt im Schrank zu
hängen. Trekking ist zum Volksport geworden. Allein, organisiert, in weiter Ferne oder
direkter Nähe.
Vielleicht sind manchmal die Begrifflichkeiten nicht eindeutig geklärt, aber im
Wesen ist Trekking nichts anderes als tagelanges Gehen. Übers verlängerte Wochenende oder über Wochen hinweg. Mit dem
26
Zelt, von Hütte zu Hütte, von Lodge zu
Lodge. Bei jedem Wetter auf vorgegebener
Route. Nicht mehr, nicht weniger. Und trotzdem ist es mehr als nur ein stures Wandern,
gerade weil man für längere Zeit unterwegs
ist. Vielleicht sind es besondere Endorphine, die sich erst nach tagelangem Auf
und Ab ausschütten, vielleicht ist es das
klassische Ideal der Griechen, dass der gereinigte Geist das Denken und damit auch
das Sehen und Fühlen schärft. Tatsache ist,
dass Trekking wenig mit Wandern und
schon gar nichts mit Gipfelstürmen zu tun
hat. Wandern ist Erholung, eine Auszeit vom
Alltag. Ein längeres Trekking ist eine eigenständige, vom Alltag gänzlich verschiedene
Lebensform. Hat man diesen Unterschied
einmal erfahren, werden die meisten süchtig. Hat man diesen Unterschied einmal verinnerlicht, wird der Alltag sich ändern. Zwei
Herzen in einer Brust, das geht selten gut.
Der Faktor Zeit ist ein ganz wesentliches
Element für ein gutes und gelungenes Trekking. Oftmals sogar wichtiger als das Ziel
selbst. Es dauert eben, bis man sich einläuft,
bis der ungestüme Tatendrang und die
Auf einem Mulipfad in Nepal
1/2008
Wandern
Wandern
Durch den Sandsturm im Kali-Gandaki-Tal im Annapurna-Gebiet (Nepal) nach Jomsom
ewige Zielvorgabe der „Freiheit zu Gehen“
gewichen ist. Zu gehen, zu gehen, zu verstehen. Natürlich gibt es immer wieder
„Trekker“, für die es wichtiger ist, die angegebenen Gehzeiten zu unterbieten, den
Pass als erster zu erreichen oder notwendige Höhenakklimatisationen beiseite zu
wischen. Aber meistens sind sie die Ausnahme, laufen sich mürbe, bremsen sich
selbst aus. Die Diskrepanz zwischen dem
„sportlichen“ Erfolg und dem Defizit des
Verstehens und Erlebens ist zu groß. Und
mit dem Faktor Zeit wird der Erfolg
nebensächlich und der Mangel zwingend.
Also ändert sich das Verhalten. Es dauert
nur. Zwei, drei Tage, manchmal länger.
Aber erfahrene Trekkingführer wissen, auch
der Rastlose wird einmal über kurz oder
lang zur Ruhe finden und damit zum wirklichen Sinn des Trekkings kommen.
Der größte Gewinn beim Trekking ist die
Verbindung zwischen Natur und Kultur. Im
Gegensatz zum reinen Bergsteigen verbinden sich beim Trekking eine Vielfalt von
Komponenten. Natürlich geht es um ein
Bergerlebnis – aber wo Berge sind, da sind
1/2008
auch Täler. Und da sich ein Trekking über
viele Tage hinzieht, wird man diese Täler
auch durchqueren. Egal ob im Wallis oder
im Khumbu Himal – diese Täler sind
bewohnt und vermitteln ihre eigene Kultur,
mit der man unvermeidlich in Berührung
kommt. Man erlebt Menschen: auf der Alm,
im Reisfeld, Hirten mit Wasserbüffeln,
Lamas, Kamelen oder mit Yaks. Man kommt
in Kontakt mit ihrer Kultur, ihrer Lebensweise, ihrer Religion. Mit dem tristen Alltag
und den Festen, Geburt und Tod, Freud
und Leid. Direkt und unvermittelt und einfach so nebenbei. Und es wäre schändlich,
taub, blind und unverschämt, an all diesen
wunderbaren Erlebnissen vorbeizulaufen.
Auch das Ausgesetztsein der Natur gegenüber, nicht nur ein paar Stunden, sondern
viele Tage, ist eine ganz besondere Trekkingerfahrung. Tagelanger Regen im
Dschungel kann ebenso zermürbend sein
wie die schattenlose Gluthitze in der Rhub
al-Kali. Nichts ist so nervig wie der ständig
blasende eiskalte Sturmwind auf dem tibetischen Hochland oder die Myriaden von
Mücken in der sibirischen Taiga. Abends die
regennassen Klamotten gegen halbfeuchte,
klamme Wechselwäsche einzutauchen
macht nur bedingt Freude. Aber man meistert diese Situationen und in der Summe
sind sie großartige Erlebnisse, die im
Gedächtnis bleiben. Ebenso wie das Gefühl,
es gemeinsam geschafft zu haben. Gruppendynamische Prozesse wie das Entstehen
einer Freundschaft oder das Erlebnis der
positiven Einsamkeit prägen bei den tagelangen Wanderungen. Auch und vor allem
beim Trekking.
Der vielleicht wichtigste Punkt beim
Trekking ist es, sich selbst einschätzen zu
lernen und dementsprechend zu handeln.
Mit den Kräften zu haushalten und sich an
die Höhe anzupassen, sind Grundeigenschaften, die gerade bei Einzelwanderern
oft und gerne vergessen werden. Im Regelfall sind über alle Trekkingwege detailgetreue Beschreibungen vorhanden, die
Höhenmeter ebenso vorgegeben wie die
Tagesetappen. Diese sind meist weise
gewählt und beruhen auf Erfahrungswerten. „Ich könnte noch stundenlang weiterlaufen“, denkt sich der unstete Geist. Aber
27
Wandern
Wandern
oft kommt später keine Wasserstelle, kein
geeigneter Zeltplatz oder die Höhenanpassung wird über den Haufen geworfen.
Gerade bei organisierten oder kommerziellen Trekkingreisen wird auf eine sinnvolle
Routenplanung und optimale Tagesetappen
sehr viel Wert gelegt. Viele Einzelwanderer
neigen dazu, eingeplante Rast- und Akklimatisationstage zu streichen. Ganz nach
dem Motto „wer rastet, der rostet“. Nicht selten trifft man diese Trekkingathleten ein
paar Tage später krank in einer Lodge oder
ausgepowert am Passübergang sitzend.
Weiße Lippen, Schwindel, auf den Stock
gestützt, höhenkrank, sich erbrechend. Auch
das mag eine Erfahrung sein.
Es dürfte schwierig sein, einen Rat zu
Bescheidene Unterkunft
geben, wo man nun seine Trekkingkarriere
beginnen sollte. Zu unterschiedlich sind die
Länder und Regionen, Kulturen und Landschaften. Vielleicht sollte man aber auch da
beginnen, wo alles begann, in Nepal. Dieses
kleine Land am Himalaya, selbst politisch
krisengeschüttelt und eingeklemmt zwischen den beiden Riesen China und Indien,
birgt ein wahres Schatzkästlein an Bergzielen
und Trekkingwegen. Alleine wegen der Szenerie von gletscherglitzernden Achttausendern, aber nicht nur. Nepal bietet eine einzigartige Kulturlandschaft mit Terrassen bis
auf 4 000 m Höhe. Große Kulturschätze sind
nicht nur im Kathmandutal zu finden, sondern mit etwas Spürsinn auch in jedem Seitental. Außerhalb des Kathmandutales
durchwandert man eine autofreie Landschaft, begegnet den großen Religionen des
Subkontinents, nimmt teil am alltäglichen
und bescheidenen Leben der Menschen.
Hohe Passübergänge mit 5 000 m und mehr
befriedigen den sportlichen Ehrgeiz wie die
Bergblicke den Fotografen. In Nepal wurde
das moderne Trekking entwickelt und nirgendwo sonst gibt es eine derart perfektionierte Infrastruktur. Nepaliköche zaubern auf
zwei Gasflammen im Zelt in knapp 5 000 m
Höhe Vier-Gänge-Menüs und fast schon
Berghotel zu nennende Komfort-Lodges
erlauben es auch weniger outdoor-ambitionierten Kunden Summitgefühle im Anblick
von Everest oder Cho Oyu zu entwickeln.
28
Wer einmal den Weg vom tropischen Pokhara hinauf zum winterlichen Thorong- Pass
bewältigt hat, kommt wieder. Garantiert.
Nepal ist der Klassiker für Wiederholungstäter. Zuerst Annapurna, dann Everest,
am Schluss Mustang. Der Sprung nach Tibet
liegt nahe und Zanskar im Winter wird plötzlich zum gar nicht so fernen Traum. Einmal
am Baltoro-Gletscher und an der legendären
Märchenwiese stehen, den Concordiaplatz
und natürlich den Nanga Parbat sehen. Das
Suchtverhalten ist deutlich erkennbar. Pathologische Fälle schaffen nicht den Absprung
und wenden sich Südamerika zu. Der Inkatrail, Cimborazo, Fitz Roy, Patagonien und
der Perito-Moreno-Gletscher. Ziemlich sicher
kommt dann Afrika, der dunkle Kontinent
ren Mitteln. Sehr viele Trekkingländer sind
Dritte und Vierte Welt. Der Tageslohn für
einen Träger in Nepal, der normalerweise
bei einer organisierten Trekkingreise zwischen 20 – 25 kg Gepäck über rund 1 000
Höhenmetern bei 6 bis 8 Stunden Gehzeit
aufbuckelt, liegt niedriger als das Trinkgeld
für die Bedienung im Biergarten, der man
zufrieden und großzügig den Rechnungsbetrag aufrundet. Das kann und darf es
nicht sein. Jeder von ihnen – gleichgültig ob
nun in Ecuador oder Nepal, im Jemen oder
auf den Kapverden, in Äthiopien oder in
Tibet – ist unterbezahlt. Trinkgelder, wie sie
üblicherweise am Ende einer Tour gegeben
werden, verringern zwar etwas die Ungerechtigkeit, ändern aber nichts an der Tatsa-
Träger sorgen für den Gepäcktransport am Kilimandscharo.
mit dem Kilimandscharo, Mount Kenia,
Ruwenzori. Und irgendwann natürlich die
Eindeutigkeit, die Wüste: Libyen, Jemen,
Taklamakan. Irgendwann beruhigen sich
plötzlich die Gemüter, die Ziele werden
weniger spektakulär, aber der Grundansatz
bleibt. Natur, Laufen, Einsamkeits- oder
Gruppenerlebnis, Land und Leute, Kultur.
Fast könnte man an Augustinus denken,
„ruhelos ist mein Herz, bis es rastet in Dir“.
Nach einigen Trekkingjahren und überstandenen „Abenteuern“ sieht man plötzlich die
Faszination des Nahen, die „Welten, die sich
gleichen“. Wo ist der wirkliche Unterschied
zwischen einem Südtiroler Bergbauern und
einem Sherpa? Man genießt das Nahe und
freut sich daran, nicht Tausende von Flugkilometern zurücklegen zu müssen. Man
scheint geheilt. Aber so manch einer wird
nach vielen Jahren wieder rückfällig,
muss noch einmal zurück zum Anfang.
Noch einmal muss er fort, nach Nepal,
nach Indien oder Südamerika. Dorthin wo alles begann. Warum? Weil er
tief im Inneren spürt, dass er beim
ersten Mal nichts gesehen hat. Weil
der Berg oder der Pass im Mittelpunkt stand und nicht das Trekking und die Menschen. Trekking
ist ein Berg- und Naturerlebnis.
Aber wie bei der modernen Bergsteigerdebatte gilt auch hier der
Grundsatz „by fair means“ - mit fai-
che. Das Mindeste also, was man bei einer
Trekkingreise beachten sollte, ist nicht nur zu
nehmen in Form von Bildern, Eindrücken,
Freundschaften, sondern auch zu geben in
Form einer anständigen Bezahlung, einer
höflichen und respektvollen Umgangsart mit
den Menschen, einer umweltschonenden Art
des Reisens. Ein „Drecksack“ in dem man
seine mitgebrachten Batterien wieder mit
nach Hause nimmt, ist da bei weitem zu
wenig. Respekt, Höflichkeit und Anstand
sind Tugenden, an denen wir uns erfreuen,
die uns aber nicht selten selbst schwer fallen.
Gastfreundschaft bei armen Menschen ist
nur zu gerne für uns eine Selbstverständlichkeit, und nur aus Unkenntnis der Gepflogenheiten und Gebräuche brüskieren wir
unsere Gastgeber, indem wir die
Speisen zurückweisen, aufdringlich fotografieren, in jedem Winkel der Hütte rumstöbern. Natürlich – wir tun es ohne es besser
zu wissen. Aber wir tun es. Die
Freiheit zu Gehen bedeutet beim
Trekking nicht, einfach aufzustehen und loszurennen. Gehen reinigt den Geist und der Weg ist
das Ziel. Mehr gibt es zum Trekking nicht zu sagen.
Aus dem Buch „Die Freiheit zu
gehen“, Edition Summit, siehe
Buchbesprechungen Seite 43.
1/2008
Wandern
Der Löwe von Belfort
Blick auf Belfort von der Festung aus
Das Wanderheim der CBL
Gemeinsam im Elbsandstein-Gebirge unterwegs
Zu Gast in Belfort, der Stadt des Löwen
Wanderakademie und Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl laden ein
E
rstmals wird die Compagnie Belfort
Loisirs (CBL) aus Belfort (Frankreich)
im Rahmen der Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg am 1.
März 2008 ein kulturelles Erlebnis in Belfort
anbieten. Die Teilnehmer erfahren bei einer
Besichtigung und Führung (auf Deutsch)
durch die Festung von Belfort etwas über
die Geschichte der Stadt des Löwen (Belfort,
la Cité du Lion) und der Region. Danach ist
ein gemeinsames Mittagessen mit den
Freunden der CBL organisiert und anschließend eine kleine Wanderung zu besonderen Punkten um Belfort geplant. Die Teilnehmerzahl ist allerdings auf 50 Personen
beschränkt. Näheres siehe Programm der
Heimat- und Wanderakademie 2008.
Ermöglicht wird diese deutsch-französische Begegnung durch unsere Ortsgruppe
Freiburg-Hohbühl. Sie pflegt seit mehr als 40
Jahren eine lebendige Partnerschaft zu den
Wanderern im Südelsass.
Es war an Ostern 1964, als eine Gruppe
Franzosen auf einer Wanderung wegen des
schlechten Wetters Zuflucht im Wanderheim
der Ortsgruppe Freiburg Hohbühl, dem
„Berglusthaus“ bei St. Ulrich, suchte. Eigentlich wollten sie weiter zum Feldberg, aber
der starke Schneefall machte ein Weiterkommen fast unmöglich. Zufällig hatte der
spätere Vorsitzende der Ortsgruppe, Alfred
Pross, Hüttendienst und bot den Franzosen
Übernachtungsmöglichkeit an. Im Laufe des
Abends tauschte man Gedanken zu Wanderungen und Hüttenaufenthalten aus. Die
Franzosen erzählten von ihrem Verein und
so stellte man fest, dass beide Vereine die
gleichen Interessen und Ziele haben. In der
Folge entwickelte sich zunächst ein Briefwechsel zwischen Alfred Pross und dem
Vertreter der Franzosen, Roger Zurbach.
Auch traf man sich gelegentlich, und dabei
kam der Gedanke einer offiziellen Partnerschaft auf.
Damals war auch die Zeit, in der der
kleine Mann – neben der großen Politik –
zeigen wollte, dass nunmehr die Feindschaft
zwischen Franzosen und Deutschen end-
1/2008
gültig vorbei war. So wurde am 19. September 1971 die Freundschaft zwischen Mitgliedern des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe
Freiburg-Hohbühl mit Sitz in Freiburg und
der Compagnie Belfort Loisirs (CBL ) mit Sitz
in Belfort offiziell als Partnerschaft begründet und im Rathaus der Stadt Belfort durch
den Bürgermeister in einer Feier bestätigt
und beurkundet. Die CBL wurde 1946 von
einigen Lohnempfängern des damaligen
Hauptarbeitgebers in der Region Belfort –
der Firma Alstom – als Freizeitverein gegründet. Mit diesem Verein wollten sie der
Jugend so unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg ein Vorbild geben. Die Aktivitäten
waren Theater spielen, musizieren, singen
und einige sportliche Aktivitäten; auch
etwas Wandern. Anfang der fünfziger Jahre
hat die CBL ihre Aktivitäten auf Fahrradtourismus erweitert, mehr Wanderungen und
Skitouren. Reduziert wurde im Theater- und
Musik-Bereich. Kräftig gewachsen, von 200
Mitgliedern in den fünfziger Jahren, zählt
die CBL heute fast 1 100 Mitglieder. Pro Jahr
bietet der Verein zwischen 250 und 300 verschiedene Veranstaltungen an. Das Freizeitangebot wurde immer wieder erweitert bzw.
den Wünschen der Mitglieder angepasst. Es
gibt inzwischen Mountain-Biking, Inlinern,
Hochgebirgs-Skitouren, Klettern, kulturelle
Veranstaltungen, Reisen und Besichtigungen, aber der Schwerpunkt ist immer das
Wandern. Die Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl
unternimmt zusammen mit der CBL regelmäßig gemeinsame Wanderungen hier im
Schwarzwald oder in den Vogesen. So gibt
es zwei große Gemeinschaftswanderungen,
zweimal im Jahr eine Donnerstagswanderung, verschiedene Treffen zu kulturellen
Veranstaltungen
und
Besichtigungen,
gemeinsame Besuche von Weihnachtsmärkten in Frankreich oder in Freiburg und
gemeinsame Feiern, zum Beispiel am 1. Mai
oder zur Sonnwende mit einem großen
Johannisfeuer beim Wanderheim der CBL in
Belfahy (30 km hinter Belfort). Seit einigen
Jahren werden auch gemeinsame Wanderwochen in Deutschland oder Frankreich mit
Info
Sie sind eingeladen, am 1. März die
Festung Belfort zu besichtigen.
Anschließend findet ein gemeinsames
Mittagessen und eine kleine Wanderung
mit den Franzosen statt.
Infos und Anmeldung unter
07 61/3 80 53-23 oder unter
www.wanderakademie.de
jeweils 25 deutschen und 25 französischen
Wanderfreunden unternommen. Solche
Wanderreisen finden großen Anklang, so
dass sie auch mal wiederholt werden müssen. Der Vorstand beider Vereine trifft sich
auf freundschaftlicher Basis zur Abstimmung
der gemeinsamen Aktivitäten jeweils im
Wanderheim der Freiburger oder im Wanderheim der CBL in Belfahy.
Am 29. Oktober 2006 wurde anlässlich
der 60. Geburtstagsfeier der CBL und der 35jährigen offizielle „Jumilage“ mit der Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl die Freundschaft
im Rahmen eines Empfanges beim Ersten
Bürgermeister der Stadt Belfort erneut
bekräftigt. Eingeladen waren Delegationen
beider Vereine und auch weitere Vertreter
der Stadt Belfort. Der Bürgermeister würdigte die engen Kontakte beider Vereine
über die Grenzen hinweg über eine so lange
Zeit. Obwohl Sprachschwierigkeiten bestehen, haben sich immer mehr gemeinsame
Aktivitäten entwickelt und auch private enge
Freundschaften geschlossen.Der jetzige Präsident der CBL, Francis Peroz, und der Vorsitzende der Ortsgruppe Freiburg-Hohbühl,
Manfred Metzger, sind sich darin einig, auch
in Zukunft die Kontakte aufrecht zu erhalten
und zu vertiefen. Beide Seiten haben in den
35 Jahren viel voneinander gelernt und
respektieren die unterschiedlichen Lebensweisen. Die Franzosen haben den Deutschen Frankreich, besonders das Elsass,
näher gebracht, und die Deutschen konnten
den Franzosen Deutschland und natürlich
ganz besonders den schönen Schwarzwald
zeigen.
Weitere Infos zur CBL:
www.cbl-belfort.com.
Heinz Kohl
29
Wandern
Wandern
Im Land der 3 000 Seen
Ortsgruppe Reichenbach besuchte die Masurische Seenplatte
in Polen
Der Hafen in Mikolajki/Polen
D
ie 25. Reisewoche führte die Mitglieder des Schwarzwald- und Verschönerungsvereins Reichenbach im vergangenen Sommer nach Masuren, zur
größten Seenlandschaft Polens. „Die Reise
war ein unvergessliches Erlebnis“,
schwärmte Reiseleiter Egon Billian von der
unberührten Natur und Landschaft sowie
der Gastfreundschaft der Menschen. Seit 28
Jahren ist der Schwarzwaldverein Reichenbach jeweils eine Woche unterwegs jenseits
der bekannten Wanderwege. Der Urlaubs-
ort Mikolajki war bei der jüngsten Reise das
Ziel der Reisegruppe. Mit dem Flugzeug
ging es zunächst nach Warschau und von
dort auf die Masurische Seenplatte im südlichen Teil des ehemaligen Ostpreußens.
Eine großartige und unberührte Natur trafen
die Besucher aus Reichenbach an, die noch
mehr von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen in Masuren beeindruckt waren. Eine Schiffsreise mit der
„weißen Flotte“ gehörte zum Ausflugsprogramm durch das Land der 3000 Seen. Zu
einem Naturerlebnis der besonderen Art
wurde auch eine Fahrradtour durch die
herrliche Landschaft mit Besichtigung eines
großen Tierparks, während eine zweite
Gruppe mit einer Pferdekutsche ein Hofgut
mit Pferdezucht besichtigte. Gemeinsam
besuchten die Reichenbacher die Wallfahrtskirche „Heilige Linde“, erlebten dort
ein Orgelkonzert und sangen selbst Marienlieder. Mit dem Segen eines Jesuitenpaters ging die Fahrt weiter zur Wolfsschanze. „Die Besichtigung war sehr
bedrückend“, erzählte Billian über die Bunkeranlage des Zweiten Weltkriegs. Nach
einer Stadtführung in Danzig, dem Aufsuchen einiger Geburtshäuser von Fahrtteilnehmern und einer Schiffsfahrt auf dem
Spirdingsee stand zum Abschluss noch Lötsen auf dem Besuchsprogramm. Für die 30
Teilnehmer stand am Ende fest: „Es war
eine wunderschöne Woche mit vielen Eindrücken und Erlebnissen“.
Wolfgang Beck
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1/2008
Heimatpflege
Stühlingen und Schleitheim arbeiteten ihre gemeinsame
Vergangenheit auf
Von Jutta Binner-Schwarz
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5
Bild 1: Vernissage auf der Landesgrenze: Künftig erinnert der Reiher des Schleitheimer Künstlers Hans Russenberger (4.von rechts) an (H)enne & denne; Bild 2: Schmackhaftes Begleitprogramm: Fasnachtsküechli-Backkurs! Bild 3: Stüehlinger Männle und Schlaatemer Stier begegnen sich. Davor die ortstypischen Trachten. Bild 4: Tiere kennen keine Grenzen und so
fühlt sich der Biber auf beiden Seiten der Wutach wieder wohl. Bild 5: Der Wiizemer Steg
verbindet Wanderwege und Naturschutzgebiete von (H)enne & denne. (Modell: Helmut Lang)
D
ie jüngste Ausstellung der Ortsgruppe Stühlingen war eine die Landesgrenzen überschreitende. Allein
in der vereinseigenen Schür am Stadtgraben
sahen vom 19. Oktober bis zum 11. November 2007 über 2 000 Personen „(H)enne &
denne – Stühlingen und Schleitheim, Nachbarn mit Grenze(n)“. Ebenfalls stolze Besucherzahlen konnte der Schweizer Ausstel-
1/2008
lungsteil aufweisen. Er ist im dortigen Ortsmuseum noch bis Ende März 2008 zu
bewundern. Partner des Schwarzwaldvereins war der Verein für Heimatkunde um
Präsident Willi Bächtold. In vielen gemeinsamen Sitzungen hatten die Teams das Konzept festgeklopft, Themen verteilt, Ausstellungsgegenstände ausgetauscht und ein
Rahmenprogramm festgelegt. Daneben
arbeiteten Stühlinger und Schleitheimer in
ihren Bereichen, forschten, sammelten und
fassten zusammen. Der Anknüpfungspunkte
zwischen (h)enne und denne – hüben und
drüben – gab es gar viele, ohne dass dabei
die Sandkörnchen im Getriebe des Miteinanders übersehen wurden. In der Schür wartete ein ganzes Kapitel heimischer Nachkriegsgeschichte auf die Besucher. Wer hätte
gedacht, dass die letzten Kriegshandlungen
von Oberwiesen aus mit bangen Augen
betrachtet wurden? Wie sehr die Schweizer
Nachbarn mitfieberten und sich um das
Schicksal der Hohenlupfenstädter sorgten,
ist in Artikeln des „Schleitheimer Boten“ zu
lesen. Sobald die Franzosen am 26. April
1945 Stühlingen besetzt hatten, machten sich
Lehrer Paul Rahm und Redakteur Egon
Stamm auf den Weg über die lange geschlossene Wutachbrücke, um Unterstützung und
Hilfe anzubieten. Dass diese über die Grenze
hinweg in reichlichem Maße gewährt wurde,
belegen Dokumente und „Bot“-Artikel. Auf
die Besucherinnen und Besucher warteten
in diesem Zusammenhang aber nicht nur
Unterlagen, sondern auch viele Exponate. So
wies zum Beispiel ein Berg alter Schuhe auf
den für uns heute unvorstellbaren Schuhnotstand hin. Ebenso interessant wurde es
unter der Überschrift „Shoppingmeile Oberwiesen“. Für die Stühlinger lag das Schweizer Einkaufsparadies mit Kaffee, Kakao,
Schokolade und Zigarren gleich hinter dem
Zoll. Dort warteten ein kleiner Laden und
ein Kiosk mit freundlichen Besitzern, aber
auch der unvergessene „Migros-Wagen“.
Natürlich gab es hierzu spannende Schmuggelgeschichten zu erzählen. Wirtschaftliche
Verbindungen zwischen den beiden Grenzorten wurden ebenso aufgezeigt wie kirchliche. So beantwortete der Schwarzwaldverein im Obergeschoss unter anderem die
Frage, warum in Schleitheim die Mehrzahl
der Gläubigen reformiert, im nahen Stühlingen jedoch katholisch ist. Im ersten Untergeschoss ging es unter der viel sagenden
Überschrift „Ein weites Feld“ um die Landwirtschaft und die damit verbundenen Dissonanzen beim Landkauf durch Schweizer
Bauern. Ein breiter Raum wurde der
Wutach, ihren Brücken, Hochwassern sowie
der Natur und ihrem Schutz eingeräumt.
Hier lockten nicht nur ein „Naturschutzkrimi“, sondern auch viele an der Wutach
beheimatete Tiere wie der Biber oder der
Eisvogel. Der Liebling der Kinder war eine
Wutachinstallation im tiefsten Keller, bei der
es eine Menge zu entdecken gab. Und im
Ortsmuseum Schleitheim? Dort befassten
sich die Mitglieder des Vereins für Heimatkunde mit allen Facetten der Grenze. Ein
wichtiges Kapitel waren hierbei die Beziehungen im Zusammenhang mit der so
genannten „Hostiz“, dem Hoheitsgebiet der
Grafen von Lupfen, der Reichserbmarschälle
von Pappenheim, der Grafen und Fürsten
von Fürstenberg und des Großherzogs von
31
Heimatpflege
(H)enne und denne –
Nachbarn an der
Grenze
Heimatpflege
Heimatpflege
Baden, das diese auf der Gemarkung
Schleitheim von 1491 bis 1839 besaßen. Die
„Hostiz“ führte zu vielen eher konfliktgeladenen Kontakten unter den Nachbarn. Dass
es im Bereich „Vereine“ anders aussieht,
belegt eine entsprechende Präsentation, für
die viele Vereine und die Feuerwehren beidseits der Grenze aktuell angefragt wurden.
Des weiteren galt es, Schulluft zu schnuppern, schließlich war es von 1848 bis 1965
üblich, dass Stühlinger Schüler in Schleitheim die Realschulbank drückten. Zum
grenzüberschreitenden Alltag gehörten auch
regelmäßig Eheschließungen zwischen Partnern aus beiden Ländern, denn die Liebe
macht(e) nicht an der Wutach halt. Ein bis-
schen wehmütige Nostalgie musste sein und
die garantierte die Kino-Ecke. In Scharen
pilgerten früher die jungen Schleitheimer
nach Stühlingen ins Lichtspielhaus
„Camera“. Nicht nur die alte Neonreklame
lud zur gedanklichen Zeitreise. Fehlten noch
die Blicke von (h)enne nach denne und
umgekehrt. Ein Aufruf in der Bevölkerung,
die auch sonst die Ausstellung eifrig unterstützte, bescherte eine Vielzahl interessanter
Gemälde und Fotografien. Als bleibende
Erinnerung an das Großereignis, mit dem
der kleine Grenzverkehr erfolgreich angekurbelt wurde, präsentiert sich auf der Wutachbrücke ein Graureiher aus Aluminiumguss. Der Schleitheimer Bildhauer Hans
Russenberger schuf ihn als bleibendes Symbol des Miteinanders, denn den im Wutachtal häufig beheimateten Reiher interessiert es nicht, auf welcher Seite der Grenze
er sich niederlässt. Zahlreiche themenspezifische Wanderungen, die auch von anderen
Ortsgruppen rege genutzt wurden, regelmäßige Führungen, ein Konzertabend unter
dem Titel „Musik kennt keine Grenzen“,
Gottesdienste, Seniorennachmittag und Kindersonntag sowie ein „Rickli“- und „Fasnachtsküchle“-Backkurs erfreuten sich
ebenfalls größter Beliebtheit. Weitere Erinnerungen an die Ausstellung sind bis auf
weiteres unter www.schwarzwaldvereinstuehlingen.de zu finden.
25 Jahre
Wanderstüble
V
or 25 Jahren bezog der Schwarzwaldverein Bad Dürrheim sein Vereinsheim in der Salinenstraße. Am
Sonntag, 5. August, fand das Jubiläumsfest
im Wanderstüble, wie das Vereinsheim
genannt wird, und im Festzelt davor statt.
Mit einem Fassanstich und anschließendem
Frühschoppenkonzert mit den „Unterbaldinger Musikanten“ wurde das Fest durch
den Vorsitzenden Berthold Bury und durch
den Bad Dürrheimer Bürgermeister Walter
Klumpp eröffnet. Es wurde ein großer Mittagstisch geboten und am Nachmittag
wurde mit Kaffee und Kuchen bewirtet.
Hierzu spielte dann die Guggä-Musik
„Schräge Büchs“. Bei herrlichstem Wetter
konnten viele Besucher bewirtet werden
und im Festzelt und Wanderstüble waren
alle Plätze belegt.
1963 wurde der Schwarzwaldverein Bad
Dürrheim gegründet. Die Mitgliederzahl
wuchs ständig und der Wunsch nach einem
eigenen, zumindest gemieteten Heim, war
verständlich. Man wurde fündig und fand in
der ehemaligen Ölmühle in der Friedrichstraße das erste Vereinsheim. Im Jahr 1977
verstarb die Vermieterin der Vereinsräume
und das Anwesen wurde verkauft. Doch
schon im Jahr 1978 bot sich die Möglichkeit,
Räume der ehemaligen Saline von der Stadt
Bad Dürrheim anzumieten. Es wurde vereinbart, dass diese vom Schwarzwaldverein
auf eigene Kosten auszubauen sind und
diese dafür auf die Dauer von 45 Jahren
mietfrei genutzt werden können. Mit einem
Aufwand von 1 500 Stunden von Seiten der
Mitglieder und einem Betrag von rund
65 000 DM, den der Verein bzw. die Mitglieder aufbringen mussten, konnte das Vereinsheim fertiggestellt werden. Wenn man
bedenkt, in welchem Zustand das ehemalige Salinengebäude war, hätte niemand zu
32
Ein Schmuckstück: das
Wanderstüble
der Ortsgruppe Bad
Dürrheim
hoffen gewagt, dass ein Heim entstehen
würde, das ein Lob des Denkmalamtes
erhielt, und andererseits auch den Interessen des Vereins entsprach.
Am 9. Mai 1981 war es dann endlich
soweit. Der Schwarzwaldverein konnte sein
neu gestaltetes Heim nach dreijähriger Bauzeit der Öffentlichkeit präsentieren. Eugen
Höfler, der seinerzeitige Vereinsvorsitzende,
konnte vom Architekten Werner Bruch den
Schlüssel des Vereinsheimes entgegennehmen. Zwei Tage dauerten die Feierlichkeiten, die unter der Schirmherrschaft vom
damaligen Bürgermeister und Kurdirektor
Gerhard Hagmann stattfanden.
Nun sind 25 Jahre vergangen, in denen
im Wanderstüble Vereinsgemeinschaft und
Geselligkeit gelebt wurden. Im monatlichen
Rhythmus findet der „Monatshock“ statt, an
dem die Hüttenwarte Martha und Walter
Etter für das leibliche Wohl der Gäste sorgen. Seniorennachmittage, Sitzungen des
Vorstandes und speziell geplante Einzelveranstaltungen werden in den Räumen ausgerichtet und tragen auch zum Wachsen des
Vereins bei. Im Jahr 2006 konnte dann das
Vereinsheim eigentumsrechtlich von der
Stadt Bad Dürrheim übernommen werden.
Bürgermeister Walter Klumpp sagte die
Unterstützung der Stadt zu und bereitete
somit den Weg, dass dieses Wanderstüble
auch noch den nachfolgenden Generationen als Begegnungsstätte erhalten bleibt.
Der Vorsitzende, Berthold Bury, und sein
Stellvertreter, Ewald Weber, begeisterten die
Vereinsmitglieder für dieses große Vorhaben, das einen finanziellen Kraftakt sowie
viele Stunden freiwillige Arbeit abverlangte.
Mit der Übernahme der Immobilie fand
gleich die erste Mammutaufgabe für die Mitglieder statt – das Dach musste neu eingedeckt werden. Zusammen mit den Nachbarn Turnerbund und Pfadfinderschaft
wagte man sich an dieses große Vorhaben
heran. Diese gemeinsame Aktion war ein
Positivbeispiel für die Zusammenarbeit
mehrer Vereine. Allein zwanzig Helfer des
Schwarzwaldvereins leisteten bei den Dacharbeiten insgesamt 300 Arbeitsstunden.
Doch das Dach war nicht die einzige Baustelle am neu erworbenen Haus; es zeigte
sich, dass auch die Nord- und Westseite
renovierungsbedürftig waren. Wieder fanden sich viele Vereinsmitglieder, die 160
Arbeitsstunden für die Sanierung der Nordund Westseite sowie des Stufengiebels leisteten. Alle Arbeiten wurden am 14. Juli
abgeschlossen, so dass zum Jubiläumsfest
das Wanderstüble nun in gutem Zustand
dastand.
Annette Scholderer
1/2008
Heimatpflege
Heimatpflege
Einkehr in der „Arche“
Ein besonderes Heimatmuseum in Furtwangen
D
ie Zufahrt zum Katzensteiger Tal in
Furtwangen „bewacht“ ein stattliches
Gebäude aus dem 18. Jahrhundert.
Weiße Sprossenfenster leuchten aus dunkelbraun geschindelter Fassade, die auf einer
mächtigen Tafel die „Restauratjon zur Arche“
ankündigt. Aufgefrischt und zu neuem Leben
erweckt, präsentiert sich nach jahrzehntelangem Dornröschenschlaf ein ganz und gar einmaliges Objekt seit dem Jahr 2005: Wer hier
eintritt, fühlt sich in eine vergangene Welt versetzt, angesichts der holzgetäfelten Gaststube
mit den Vorhängen aus den 50er Jahren, dem
mächtigen Orchestrion, das mit Spiegeln und
Perlenlämpchen versehen eine halbe Zimmerwand einnimmt und längst vergessene
Melodien von seinen Papierrollen abspulen
lässt; und auch einen Flipperkasten vermisst
hier niemand, denn zu weiterer Unterhaltung
steht ein prunkvoll gestalteter Billardtisch zur
Verfügung. Aber dass dieses Haus einst auch
Gäste beherbergte, bezeugen vier Gästezimmer mit ihrer unveränderten Möblierung und
Ausstattung, die der Besucher betreten und
wo er so richtig das Raumgefühl der Altvordern nachempfinden kann. Weitläufig ist das
In der „Restauratjon
zur Arche“ In Furtwangen ist die Küche
zwar schon lange
kalt, dafür erlebt der
Besucher des neuen
Heimatmuseums
Nostalgie pur.
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Telefon:
0 77 23/50 57 62
E-Mail:
[email protected]
Haus, und so lassen sich auch noch die Spuren der früheren landwirtschaftlichen Nutzung verfolgen, sowie einige Schrift- und
Bildzeugnisse des Fremdenverkehrs in der
Region studieren. Darüber hinaus sind in
halbjährigem Wechsel Ausstellungen zu stadtgeschichtlichen Themen zu sehen. Jeden
Sonntag zwischen 14 und 17 Uhr erwarten
die Besucher Kaffe und Kuchen, sowie Vesper, Bier oder Wein, serviert von Mitgliedern
des Geschichts- und Heimatvereins Furtwangen, der dieses Museum ehrenamtlich
betreut. Auch außerhalb der sonntäglichen
Öffnungszeit sind nach Anmeldung Sonderführungen oder Vermietungen für private
Festlichkeiten möglich .
Harte Knochenarbeit an einer Steintreppe
M
it gezielten Hammerschlägen
treibt Reinfried Holtz das letzte
Vierkantrohr zur Stufensicherung
in den Waldboden. Rund 30 Arbeitsstunden haben der Wegewart der Ortsgruppe
Gaggenau und seine Helfer für die Erneuerung der bereits nach Sturm „Lothar“ angelegten Steintreppe am Sandhüttenweg
unterhalb des Bernstein-Massivs investiert.
Die 17 Treppenstufen schließen sich auf
dem mit einer blauen Raute gekennzeichneten Wanderweg von Gaggenau
zum Bernsteingipfel an einen schmalen
Wegewart
Reinfried Holtz
betreut die
Wanderwege
rund um
Gaggenau –
eine mitunter
schweißtreibende Arbeit,
vor allem beim
Bau neuer
Stufen.
Fußpfad an. „Der schlechte Zustand der
ersten Treppe machte einen kompletten
Neuaufbau erforderlich. Wir haben die
Findlinge aus Buntsandstein im Wald ausgegraben und vor Ort verlegt“, beschreibt
Reinfried Holtz die harte Knochenarbeit.
Danach verstärkten und sicherten die Männer jede Stufe mit Tannenholz und mit je
zwei Vierkantrohren. Nun hoffen der
Wegewart und seine fleißigen Helfer, dass
die für Wanderer vorgesehene neu gerichtete Treppe von allzu wagemutigen Mountainbikern verschont bleibt.
Caritas verdiente Geld als „Hüttenwirt“
U
m ihren „Caritas-Hilfsfond Kinzigtal“
weiter aufzufüllen, entwickeln die
Mitarbeiter (-innen) des Caritasverbandes Wolfach-Kinzigtal immer neue
Ideen. Jetzt betätigten sie sich einen Sonntag
lang in der Kreuzsattelhütte Oberwolfach –
direkt am Westweg gelegen – ehrenamtlich
als Hüttenwirte. Der Schwarzwaldverein
Oberwolfach bietet dort mit der sonntäglichen „Verpachtung“ seiner Hütte Vereinen
und Verbänden im Kinzigtal die Chance,
ihre Vereinskassen aufzufüllen. Dem CaritasHilfsfonds brachte der Arbeitseinsatz einschließlich der zwanzig gespendeten
Kuchen immerhin fast 500 Euro, die nun
Menschen in Not unbürokratisch und
schnell weiter helfen können. Die Mitarbeiter (-innen) der Caritas freuen sich
schon jetzt auf einen neuen Hüttenwirteinsatz im nächsten Jahr.
Etappenziel: Kreuzsattelhütte Oberwolfach
1/2008
33
Heimatpflege
Heimatpflege
Weitere Ehrung für die ehemalige Wallfahrtskapelle „Unser liebe Froun Zinßbach“
E
rneut bekam die Ortsgruppe Pfalzgra- bei den Recherchen für die historischen tionstalent und das große Engagement der
fenweiler einen Preis für die Schaf- Zusammenhänge genannt. Dazu gehörte Mitglieder bei der Umsetzung dieser Idee
fung eines Gedenkplatzes über die mit die Präsentation der wertvollen Land- wurden in die Waagschale geworfen. So
der Reformation abgegangene Wallfahrtska- schaftsskizze von Hans Baldung Grien aus konnte die Erinnerung an die einstige Wallpelle „Unser liebe Froun Zinßbach“. Der dem Jahr 1515 von dieser Anlage sowie Kar- fahrtskapelle an ihrem Standort und auf
Stiftungsrats des Schwarzwaldvereins hatte tenausschnitte vom Herzoglichen Rat ihrem Fundament wieder lebendig werden.
bereits den diesjährigen Kulturpreis des Georg Gadner aus der Zeit um 1600. Auch Nicht nur die Erstellung des Gedenkplatzes
Schwarzwaldvereins bei der Hauptver- die entwickelte Zähigkeit, das Organisa- an sich, auch die Anlage von Wegen und
sammlung in Appendie Pflege des Umfelweier an die Ortsdes sowie die Rückhogruppe überreicht.
lung dieses historiJetzt erhielt sie auch
schen Platzes in das
noch den Kulturkulturelle Gemeindelandschaftspreis des
leben durch Lesungen,
Schwäbischen HeiKonzerte und Jakobusmatbundes, der im
feste bewertete die
Oktober 2007 in FellJury positiv.
bach bei übergeben
Für diese sehr ungewurde. Unter vielen
wöhnliche und sehr
Bewerbungen beerfolgreiche Idee und
preiste die Jury das
deren Umsetzung hat
geschichtsträchtige
die Jury den SchwarzObjekt im Zinsbwaldverein Pfalzgraachtal mit dem Sonfenweiler mit dem
derpreis bei den
diesjährigen SonderKleindenkmalen.
preis Kleindenkmale
Als Gründe hierfür
zum KulturlandschaftsPreisverleihung; von links: Fritz Eberhard Griesinger, Vorsitzender des Schwäbischen
wurde das beeinpreis ausgezeichnet.
Heimatbundes, Werner Großmann und Daniel Dieterle, Rentenermaurer, Staatssekretärin
druckende FeingeFriedlinde Gurr-Hirsch, Frieder Haug, Vorsitzender der Ortsgruppe Pfalzgrafenweiler und
Dr. Volker Kracht, Juryvorsitzender
Frieder Haug
fühl der Ortsgruppe
Abendwanderungen mit Gedichten
Ortsgruppe Freudenstadt entdeckt „Wandernische“
D
ie Eichendorff-Plakette, zum 100jährigen Bestehen feierlich verliehen, ist der Stolz vieler Ortsgruppen
des Schwarzwaldvereins. Doch was kennen
wir von dem Dichter Joseph Freiherr von
Eichendorff, und wie pflegen wir sein Erbe?
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er in die weite Welt.“ So
singt sein „Taugenichts“ in strengen
Zeiten von der Freiheit des Wanderns.
„O Täler weit, o Höhen, o schöner
grüner Wald“ intoniert der Chor, und
hier wie in vielen zum Lied gewordenen
Gedichten zeigt uns der preußische Beamte
Eichendorff, dass es auch eine andere Sicht
auf die Dinge des Lebens gibt. Wanderer
kennen dieses Erlebnis, und warum sollten
wir es nicht vertiefen durch eine Wanderung mit Gedichten, vorgetragen an schönen Orten an einem hellen Sommerabend?
Gute Erfahrungen ermutigen zu solchen
34
Angeboten. Eichendorff, Hesse, Mörike bieten leicht je zehn bis zwölf Texte. Johann
Peter Hebels Gedichte kann nur ein Alemanne vortragen, doch viele Kalenderge-
„Wem Gott will rechte Gunst
erweisen, den schickt er in die
weite Welt.“
dichte eignen sich
gut zu kurzem Stehenbleiben auf der Wanderung. Heiter besinnliche Texte haben Vorrang, da bietet auch der junge Goethe kecke
Verse, die selbst bei einer Hotelführung gut
ankommen, mit Gästen nicht nur aus dem
Süden. Für einen Verein, mit dem Ziel der
Heimatpflege, ist regionale Auswahl möglich: Mit Schwabendichtern unterwegs –
Uhland, Kerner, Hauff, oder mit Sebastian
Blau. „Freude, schöner Götterfunken“ auch
beim Schwaben und Weltbürger Schiller
wird man fündig mit passenden Texten
für eine etwa zweistündige Wanderung. Freilich, diese Themen ziehen
nicht Massen an, es ist ein Nischenangebot.
Auch andere Gruppierungen bieten inzwischen „liturgische, geistliche,
literarische“ Spaziergänge an, warum nicht
Natur und Kultur zu verbinden, da für
haben wir im Verein Fachleute – oder
gewinnen sie dazu! Dann weist die
Jubiläums-Plakette in die Zukunft. Nicht nur
Joseph Freiherr von Eichendorff könnte sich
darüber freuen.
Lotte Treiber-Beuttler
1/2008
Aktuell
Aktuell
„Täfelesnagler“auf dem Fohrenbühl
Tagung und Ausflug der Wegewarte des Bezirkes Nagoldtal
Unsere fleißigen Wegewarte
W
ie man eine Arbeitstagung der
Wegewarte lebendig und interessant gestalten kann, das zeigt
immer wieder der Bezirk Nagoldtal im
Schwarzwaldverein. Bezirkswegewart Gerhard Schuler, mit tatkräftiger Unterstützung
von Ehefrau Renate, verbindet schon seit Jahren die Bezirks-Herbsttagung mit einem
zweitägigen Ausflug. Dieses Jahr waren die
„Täfelesnagler“, teilweise mit ihren Frauen,
zu Gast im Wanderheim Fohrenbühl. Die
Ausflügler nutzten die Anfahrt durchs Kinzig-
und Gutachtal zur Besichtigung des Emaillierwerkes Allgeier in Triberg. Firmenchef
Hettich empfing die Gruppe sehr freundlich
und gab bereitwillig Auskunft über die Produktpalette seines Unternehmens. Er erklärte
anschaulich die verschiedenen Arbeitsgänge
vom Blechzuschnitt über das Emaillieren bis
zum Siebdruck und beantwortete bereitwillig die vielen Fragen. So konnten die Wegewarte hautnah erleben, wie ihr Markierungsmaterial für den Schwarzwaldverein
entsteht. Nach dem Abendessen folgte der
theoretische Teil der Tagung. Renate Schuler, Stellvertreterin des Bezirkswegewartes,
begrüßte die Teilnehmer herzlich, unter
ihnen Hauptwegewart Bernd Wernet mit
Frau und den Bezirksvorsitzenden des
Bezirkes Nagoldtal, Albrecht Bacher.
„O Schwarzwald, o Heimat, wie bist du so
schön“…, dass dieses viel besungene Wanderlied durchaus seine Berechtigung hat,
davon konnten die Nordschwarzwälder sich
bei der Wanderung am Sonntagmorgen über-
zeugen. Der Blick aus dem Fenster versprach
einen wundervollen Wandertag. Raus aus
den Federn und rein in die Wanderschuhe,
der Mittelweg lockte. Doch zuvor stärkten
sich die Wanderer bei einem reichhaltigen
Frühstück und verabschiedeten sich vom
freundlichen Personal. Auf schönen Wanderwegen ging es nun abwärts in Richtung
Schiltach, immer auf die Wegemarkierung
achtend. Da fehlte doch tatsächlich eine
Raute, zum Glück hatte der Wanderführer
eine Mittelwegsraute dabei, so dass die Markierungslücke geschlossen werden konnte,
sowas nennt man „Nachbarschaftshilfe“. Die
schöne Landschaft und das prächtige Herbstwetter sorgten für beste Stimmung, so
erreichten die Gruppe frohgelaunt das alte
Flößerstädtchen Schiltach, wo sie den Ausflug ausklingen ließ. Der Dank gilt dem Ehepaar Schuler für die Organisation und dem
Personal im Wanderheim Fohrenbühl für die
freundliche Aufnahme und Bewirtung. Zur
Nachahmung empfohlen.
Willi Bosch
3 000 Euro für die Heimatpflege
im Schwarzwaldverein
E
ine wahrlich schöne Bescherung gab
es zu Weihnachten für die drei
Schwarzwaldvereins-Ortsgruppen im
Geschäftsgebiet der Volksbank Nordschwarzwald. Mit jedem Losbeitrag aus dem
VR-GewinnSparen fördert die Volksbank
jährlich gemeinnützige, soziale oder kulturelle Projekte. Für 2007 erhielten die Ortsgruppen Altensteig, Pfalzgrafenweiler und
Waldachtal aus diesem Geldtopf je 1 000
Euro als Dank und Anerkennung für ihre
Heimatpflege und den Unterhalt des Wanderwegenetzes. Die Ortsgruppe Altensteig
kann dadurch die für Vereinsabende not-
wendige Großleinwand nun früher
beschaffen und zusätzlich die zur Ortsgruppe gehörende Flößerzunft Oberes
Nagoldtal unterstützen. In Pfalzgrafenweiler wird der runde Betrag ganz in die inzwischen mehrfach preisgekrönte Gedenkstätte „Unsere liebe Frau im Zinsbach“
fließen. Zur Pflege öffentlicher Anlagen
wie Ehrenmale soll in Waldachtal ein
Rasenmäher beschafft werden. Kurz vor
Weihnachten erhielten die drei Vorsitzenden im Rahmen einer kleinen Feier von
Bankvorstand Heinz Weiß in Pfalzgrafenweiler den großen Scheck überreicht.
Bankvorstand Heinz Weiß (links) und Werbefachfrau
Susanne Dölker von der Volksbank Nordschwarzwald
(zweite von rechts) überreichen Spendenscheck an die
drei Ortsgruppen.
Gesetz zur Bahnprivatisierung
P
räsident Eugen Dieterle hatte in
einem Schreiben an alle verkehrspolitisch Verantwortlichen in Bund und
Ländern sowie an die Fraktionen im Deutschen Bundestag seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass in großem Maßstab
Bahnhöfe geschlossen und bundesweit
tausende von Kilometern des Schienennetzes, vor allem im ländlichen Raum, stillgelegt werden könnten. Dies sei sozialund umweltpolitisch nicht vertretbar und
schade der Bevölkerung auf dem Lande.
Außerdem sei dies „ein Schlag ins Gesicht
1/2008
der Wanderer“, die durch ihr Verhalten,
den öffentlichen Personen- und Nahverkehr zu nutzen, zum Klimaschutz beitragen. In den Antworten wurde besonders
darauf hingewiesen, dass das Schienennetz
im ländlichen Raum nicht ausgedünnt,
sondern durch zweckgebundene „Regionalisierungsmittel“ des Bundes an die Länder gestärkt werde. Die Bundesländer können somit eigenverantwortlich den
schienengebundenen Personennahverkehr organisieren. Eine Teilprivatisierung
sei notwendig, damit das Unternehmen
DB AG am europäischen Markt wettbewerbsfähig bleiben kann. Besonderes
Augenmerk werde auch auf den Wettbewerb auf der Schiene gelegt, da der Verkehrsträger „Schiene“ insgesamt attraktiver
wird und sich gegen die Konkurrenz der
Straße besser behaupten könne. Der Bund
verspricht, dass die Bahn öffentliche Aufgabe bleibt und der Bund seine grundgesetzliche Infrastrukturverantwortung auch
weiterhin wahrnimmt. Der Schwarzwaldverein wird dies sehr aufmerksam verfolgen und sich, falls notwendig, einmischen.
35
Jugend
Jugend
Jugendprogramm 2008
N
F
ür dieses Jahr hat die Jugend im
Schwarzwaldvereins ihre Schwerpunkte klar gesetzt: „Touren und
Aktionen draußen sind nun mal unser
Markenzeichen“ erläutert Jörg Schött, der
Leiter des Jugendverbandes. So finden sich
im Jahresprogramm 2008 wieder zahlreiche
Freizeiten, Touren und Lehrgänge, bei
denen die Themen Outdoor und Jugendwandern im Vordergrund stehen. Dabei versucht die Jugendorganisation das Wandern
für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene spannend und zeitgemäß zu gestalten.
„Schließlich soll Wandern Spaß machen,
statt junge Leute anzuöden“, so Jörg
Schött. Dass dies gelingen kann, davon
überzeugt ein Blick ins neue Jugendprogramm: eine Tour mit Eseln, Geocaching,
eine Skatertour, Rafting und vieles andere
mehr verspricht spannende Abenteuer.
36
Auch der Bereich der Jugendfreizeiten
trumpft auf mit Outdoor- und Naturerlebnis für verschiedene Altersgruppen:
Auf dem Programm stehen eine Wanderfreizeit in den Pfingstferien, Zeltlager, Wildwasserabenteuer in Frankreich und eine spannende Reise
„Quer durch BaWü“. Zu allen Veranstaltungen sind auch Nichtmitglieder willkommen. Für die Ortsgruppen ist das Jugendprogramm
eine gute Möglichkeit, für die
Jugendarbeit des Schwarzwaldvereins zu werben.
Das aktuelle Programm kann
bei der Jugendgeschäftsstelle
auch in größeren Stückzahlen kostenlos
angefordert oder auf der Webseite des
Jugendverbandes als PDF geladen werden
(www.jugend-im-schwarzwaldverein.de).
www.
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de
1/2008
Jugend
Jugend
Impulse für die
Ausbildung
Ein neues Konzept der Bildungsarbeit
Selbermachen: Bei den Lehrgängen des Jugendverbandes stehen nicht immer
nur die Referenten vorne
Gemeinsam mit der Schwäbischen Albvereinsjugend hat sich
die Jugend im Schwarzwaldverein
auf ein neues Ausbildungskonzept verständigt, dass 2008 erstmals in die Praxis umgesetzt wird.
Unter dem Dach der Deutschen
Wanderjugend (DWJ) in BadenWürttemberg soll ein neu gestaffeltes, vielfältiges Ausbildungsprogramm den ehrenamtlichen
Mitarbeitern in der Jugendarbeit
neue Möglichkeiten bieten.
Warum ein neues
Kurskonzept?
Das bisherige Konzept der Ausbildung für
unsere Jugendleiter basierte auf den beiden
Pädagogischen Grundlehrgängen, die in
ihrer jetzigen Form seit fast zehn Jahren
angeboten werden. Es hat sich in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass diese
Angebotsstruktur für die Belange der verschiedenen Zielgruppen (Jugendgruppenleiter, Freizeitleiter, Tourenleiter) nicht flexibel genug ist: So mussten z.B. Freizeitteamer
oder Tourenleiter Themen mitbearbeiten,
1/2008
die im Grunde mit ihrer Tätigkeit nichts zu
tun haben (z.B. Finanzierung). Sehr unerfahrene Teilnehmer standen pädagogisch
anspruchsvolleren Themen in den Grundlehrgängen wegen des fehlenden Erfahrungshintergrundes etwas hilflos gegenüber.
Die weiteren Ausbildungsangebote der
beiden Jugendwanderverbände waren bislang in ein Konzept nicht eingebunden. Das
gilt auch für die Angebote an Zielgruppen,
die noch nicht das Jugendleiter-Alter
erreicht haben, also z.B. das Junior-TeamerKonzept. Diese sind nun als Vorbereitungskurse mit klarer Abgrenzung zu den
Jugendleiter-Angeboten im Ausbildungskonzept verankert. Eine Vielzahl von Themen wurde bisher in die beiden Grundlehrgangswochenende hineingepresst. Ein
Splitting nach Basis- und Aufbauthemen soll
hier eine Entzerrung bringen. Mit einem flexibleren Konzept, das einen Basiskurs und
verschiedene „Wahlbereiche” umfasst, können sich Mitarbeiter in Zukunft ihre Ausbildung passgenau zusammenstellen.
Das neue Kurskonzept
Mehr Flexibilität für die Teilnehmer und
Integration der Angebote beider DWJJugendverbände in Baden-Württemberg
sind Ziel des neuen Ausbildungskonzeptes.
Es besteht aus vier Säulen:
Einsteigerkurs
Basiskurs
Aufbaukurse
Ergänzungskurse
Einsteigerkurse richten sich an Teilnehmer ab 14 Jahre, die für ein späteres
Engagement als Teamer oder Jugendleiter motiviert und vorbereitet werden
sollen. Die Kursinhalte sollen einen
Ausblick auf die im Basiskurs behandelten Themen bieten. Die Einsteigerkurse
bietet jeder Verband für seinen eigenen
Nachwuchs an. Darin sollen keine
Inhalte des Basiskurses vorweggenommen werden. Die Teilnahme an einem
Einsteigerkurs kann später im Umfang
eines Ergänzungskurses, also maximal
10 Unterrichtseinheiten (UE = 45 Minuten) bei der JuleiCa-Beantragung angerechnet werden. Mögliche Inhalte der
Vorbereitungskurse: Infos zum Verband,
Spiele, Outdoorkompetenzen (wie z.B.
Geocaching), Teamkooperation, erste
Grundlagen der Aufsichtspflicht. „Einsteiger” können auch an geeigneten
Ergänzungskursen teilnehmen.
Der Basiskurs ist das Kernstück der
Ausbildung. Dieses Angebot findet im
Frühjahr für alle Zielgruppen statt und
wird von den Bildungsreferenten beider
Verbände gemeinsam geleitet. Seine
Inhalte sollen unabhängig von der Ausrichtung des Engagements für alle Mitarbeiter relevant sein (Recht, Aufsichtspflicht, Pädagogik, Methoden u.a.). Ein
ausgewogenes Verhältnis von Theorie
und Praxis sowie ein unmittelbarer
Bezug zur praktischen Jugendarbeit
kennzeichnen diesen Kurs. Er umfasst
20 Unterrichtseinheiten und ist für die
37
Jugend
Jugend
Beantragung der JugendleiterCard obligatorisch.
Aufbaukurse bietet jeder Verband
zweimal im Jahr an. Die Aufbaukurse
werden von Bildungsreferenten und
ehrenamtlichen Mitarbeitern, sowie ggf.
von externen Referenten geleitet. Der
Aufbaukurs hat ein Schwerpunktthema
zum Inhalt und umfasst mindestens 10
Unterrichtseinheiten, kann also auch
zweitägig angeboten werden. Ein ausgewogenes Verhältnis von Theorie und
Praxis sowie ein unmittelbarer Bezug
zur praktischen Jugendarbeit kennzeichnen diesen Kurs. Für die JuleiCa
sind pro Aufbaukurs 12 Unterrichtseinheiten anrechenbar, auch wenn der
Kurs tatsächlich länger dauert. Aufbaukurse geben auch Gelegenheit zur Vertiefung, z.B. bei rechtlichen Themen.
Inhalt, Veranstaltungsort und Termin
werden zwischen den Verbänden abgestimmt.
Jugendleiter-Card (JuleiCa)
Um die Jugendleiter-Card beantragen zu
können, müssen im Zeitraum von drei Jahren mindestens 40 Unterrichtseinheiten à 45
Minuten erbracht werden. Hier gilt folgender Schlüssel:
Basis-Kurs, Frühjahr 20 UE, (obligatorisch)
+ Aufbaukurs(e) (einer obligatorisch)
mindestens 10 UE (maximal 12 UE können pro Aufbaukurs angerechnet werden)
+ Ergänzungskurs oder Vorbereitungskurs
bis zu 10 UE (sofern nicht über Aufbaukurs abgedeckt)
+ obligatorisch: Erste-Hilfe (mindestens
Sofortmaßnahmen am Unfallort, nicht
älter als drei Jahre)
Die Ehrenamtlichen können also auswählen,
ob sie neben dem Basiskurs einen Aufbaukurs belegen und den Rest mit Ergänzungskursen „auffüllen” oder ob sie neben dem
Basiskurs zwei Aufbaukurse belegen. Ein
Vorbereitungskurs kann, sofern er nicht
mehr als 36 Monate zurückliegt, ebenfalls
statt eines Ergänzungskurses angerechnet
werden. Für die JuleiCa-Beantragung muss
die Ausbildungsleistung innerhalb von 36
Monaten erbracht sein. Die Vorlage einer
Bescheinigung über einen Erste-Hilfe-Kurs
ist zusätzlich Pflicht. In begründeten Ausnahmefällen ist auch die Anerkennung anderer Kursformate möglich.
Info
Fragen beantwortet gerne Bildungsreferent Stephan Seyl auf der Jugendgeschäftsstelle der Jugend im Schwarzwaldverein:
Schloßbergring 15
79098 Freiburg
Fon: 07 61/3 80 53-14
[email protected]
Infos im Web: www.jswv.de/ausbildung
Mitmachen: In Kleingruppen
werden Aufgaben zu den
Lehrgangsthemen bearbeitet
und anschließend im Plenum
präsentiert
Mögliche Varianten zum Erwerb der JuleiCa
38
Ergänzungskurse umfassen mindestens
8 UE und können auch von Ehrenamtlichen oder externen Referenten mit
besonderen Kenntnissen alleine geleitet
werden. Sie vermitteln praxisbezogene
Spezialkenntnisse (Handwerk, Kultur,
Sport, Outdoor...) wie sie in der Jugendarbeit benötigt werden. Das Thema muss
in der Aufbereitung im Lehrgang jedoch
nicht unbedingt einen jugendarbeiterischen Bezug haben. Ein Lehrgangscharakter muss erkennbar sein, z.B. durch
Vermittlung von neuen Inhalten und Hintergrundwissen. Je nach Thema soll die
Teilnahme auch für Mitglieder ab 14 Jahren möglich sein.
1/2008
Jugend
Jugend
„Es gibt so gut wie kein Amt,
das ich nicht innehatte.“
Treffen mit ehemaligen Mitarbeitern des Jugendverbandes
G
ut ein Dutzend ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugend
im Schwarzwaldverein waren im
November der Einladung des Jugendbeirates nach Freiburg gefolgt. Thema dieses
Treffens war der Austausch zur Jugendarbeit gestern und heute. Hauptjugendleiter
Jörg Schött nannte in seiner Begrüßung als
Wandern kein Brüller“, sagte der ehemalige Hauptjugendwart Ernst-Günter Hahn.
In vielen Beiträgen wurde deutlich, dass
auch damals das Zusammensein mit
Gleichaltrigen eine große Bedeutung
hatte. „Man kam ja sonst kaum raus. Mit
dem Schwarzwaldverein kamen wir bis in
die Vogesen, das war damals nicht alltäg-
An vielen Stellen des Gesprächs wurde
deutlich, dass die Aktiven sich bewusst sind,
für ihr eigenes Leben aus ihrer Zeit in der
Jugendarbeit des Schwarzwaldvereins profitiert zu haben.
Und auch damals schon erfüllte die
Jugendarbeit die wichtige Aufgabe, Kinder
aus naturfernen Milieus in den Schwarzwald zu holen, wie eine Erzählung aus
zurückliegenden Zeiten zeigte, in der ein
zwölfjähriger Junge zum ersten Mal ein
Lagerfeuer sah. Im zweiten Teil am Nachmittag stellte der Jugendbeirat die aktuelle
Jugendarbeit mit ihren Problemen und
Erfolgen vor, was in einer spannenden Diskussion mündete, die zeigte, dass die ehe-
Auf einer Zeitleiste wird das persönliche Engagement datiert – manche müssen dabei
weit zurückdenken.
Beweggründe für das Treffen die Erkenntnis, dass auch zurückliegendes Engagement
anerkannt werden müsse.
Zudem sei sich der Jugendbeirat bewusst,
so gut wie gar nichts über die Geschichte
des Jugendverbandes zu wissen. In der Vorstellungsrunde wurde schnell deutlich, dass
das Engagement mancher Aktiven bis in die
50er Jahre zurückreichte. Manche der Gäste,
die zum Teil auch heute noch im Verein
aktiv sind, mussten sich bei der Aufzählung
der Stationen ihres Engagements aus Zeitgründen arg beschränken und es in Sätzen
wie „Es gibt so gut wie kein Amt im Jugendverband, das ich nicht innehatte“ zusammenfassen.
Am Vormittag ging es um den Blick in die
Vergangenheit. Moderiert von Jörg Schött
wurden im Gespräch viele Aspekte der
Wanderjugendarbeit der zurückliegenden
Jahrzehnte beleuchtet und manche Anekdote preisgegeben. „Auch damals war das
1/2008
lich“, so eine Teilnehmerin. Manche hatten
über den musischen Bereich wie Volkstanz und Musik den Zugang zur Jugendarbeit gefunden. Deutliche Parallelen zur
Jugendarbeit heute blitzten immer wieder
auf, wenn es zum Beispiel um die Unterstützung der Jugendarbeit durch die Ortsgruppen ging. „Die, die Jugendarbeit hatten, waren stolz, doch wenn es ums Geld
ging, wurde es schwierig“, erinnerte sich
Manfred Broghammer. Verbessert hat sich
jedenfalls die Unterstützung durch den
Hauptverein, mit dem vor Jahrzehnten,
wie Ernst-Günter Hahn berichtete, um
jedes Blatt Briefpapier und das Portogeld
gekämpft werden musste.
Der heutigen Zeit voraus hatte die
Jugendarbeit vor Jahrzehnten zumindest die
Teilnehmerzahlen: Es wurde von Jugendleiterlehrgängen mit 100 Teilnehmern und von
Ortsgruppenwanderungen mit 150 Kindern
und Jugendlichen berichtet.
Hauptjugendleiter Jörg Schött zeigt das
Schwarzweiss-Foto eines Jugendleiter-Lehrgangs
maligen Mitarbeiter sich auch heute noch
schnell in das Thema Jugendarbeit hineindenken können.
Am Ende eines aufschlussreichen und
interessanten Austauschs gingen die ehemaligen und die aktuellen Mitarbeiter auseinander in dem Bewusstsein, dass jede
Seite von diesem Tag profitiert hatte. Eine
kurze Dokumentation dieses Treffens liegt
vor und wird auf Anfrage auch gerne an
Interessierte verschickt, die nicht teilnehmen konnten oder die die Einladung nicht
erreicht hatte.
Jörg Schött, Hauptjugendleiter
39
Service
Service
Spendenaktion für das Gedächtnishaus Fohrenbühl
Für die Modernisierung des Unterkunftstraktes des Gedächtnishauses Fohrenbühl wurde ein
Spendenkonto eingerichtet, Konto-Nummer: 412 782 102, BLZ 680 800 30, Dresdner Bank
Stand des Spendenkontos per 28. Dezember 2007: 103 000 Euro
Spender vom 16. September bis 28. Dezember 2007. Gespendet haben die Damen und
Herren (die Reihenfolge entspricht dem Eingang
der Spenden): H. Längerer, Stuttgart; R. Mönkemöller, Stuttgart; G. Oertel, Ludwigsburg;
E. Seelinger, Stuttgart; W. Elser, Stuttgart; Dr. L.
Flügel, Stuttgart; H. Grimmeis, Filderstadt; W.
Kraus, Kornwestheim; M. Plank, Leinfelden-Echterdingen; Prof. Dr. H. Schedwill, Weinstadt; H.
Sevboldt, Stuttgart; E. Sommer, Waiblingen; H.
Schlumberger, Stuttgart; M. Bosch, Esslingen; R.
Hiss, Stuttgart; G. Mack, Stuttgart; G. Roos, Leonberg; L. Sambeth, Stuttgart; R. Schaber, Ditzingen; M. Schornberg, Kernen; G. Stenull, Stuttgart; U. von Stetten, Stuttgart; E. Wöhrle; W.
Roth, Stuttgart; K. Binder, Stuttgart; E. Bönsch,
Korntal; G. Doh, Stuttgart; Dr. I. Kirn, Stuttgart;
H. Seid, Leinfelden-Echterdingen; H. Wimpff,
Altbach; A. Koch, Stuttgart; A. Brischle, Offenburg; B. Waidele, Bad Rippoldsau; E. Jung, Bietigheim-Bissingen; H. Roller; A. Bury, Bad Dürrheim; J. Müller, Villingen-Schwenningen; W.
Arnswald; G. Götz, Dornstetten; M. Maisch,
Gaggenau; R. Reichle, Laufenburg; G. und W.
Eberhardt; M. Albers; V. und Dr. U. Bopp; E.
Storm; M. Gähr; N. und L. Meyer; R. Müller, Steinen; W. Lauber, Binzen; S. Winterhalter, Lauterbach; Dr. D. Röther; E. Denk; D. und E. Hundt,
Kandern; M.L. Keller; S. Broer, Pforzheim;
D. Salon; Dr. W. Groh, Mannheim; K. G. Korf;
M. Ebel, Nagold; D. Schmehling, Kuppenheim;
J. Bopp; R. Zimmermann, Forbach; K. Endres,
Lauchringen; H. Krüger, Lauf; M. Metzger,
Freiburg; I. Thimm; G. Rubel, Muggensturm;
U. Schmidt, Rickenbach; Dr. O. Kotteritzsch, W.
Schwörer, Eisenbach; H. Frietsch, Gaggenau; E.
und B. Storch, Hohenahr; C. Eichler;
W. Brenk; Dr. R. Schmid, Oberndorf/N; H-J
Schuler; W. Schubel, Brühl; H. Kloock, Rietbach;
N. Naehr; G. Unz, Bad Liebenzell; Prof. Dr. H.
Fritz; A. Hettich; D. Fuchs, Bad Liebenzell; H.
Roth; G. und I. Zimmer; D. Kirchhofer; D. Stängle, Heimsheim; Dr. M. Fohr, Freiburg; B. Stutz,
Böblingen; Dr. Ph. Brucker, Lahr; B-J Läufer,
Überlingen; G. Cron, Donaueschingen; V. Flassig; H. Kübler; K. und W. Becht; W. Hall, Bad
Dürrheim; G. Fuchs: M. Spengler; I. Hermann,
Singen; H. Langerer, Stuttgart; F. Hampel, Neuenburg; S. Schulz; G. Armbruster; G. Neumann,
Pforzheim; H. Jungbauer, Karlsruhe; V. Bauer;
W. Seidel, Gärtringen; M. Gerstenmeyer, Schopfheim; G. Schlichtenmaier; B. Boedecker, Düsseldorf; A. Haas, Tuttlingern; W. Kiefer, Waldshut; H. Bischof; V. Jacke, Köln; W. Riester,
Müllheim; W. Arnold, Pforzheim; F. Faller, Gundelfingen; S. Singer, Villingen-Schwenningen;
Dr. R. Würkert, Schramberg; K. Hehl, Loßburg;
M. Schäuble; K. Kienzle, Deislingen; P. Ruf; R.
und E. Schulze, Freudenstadt; G. Güdemann,
Backingen; A. Keller, Haslach; E. Staiger,
Schramberg; G. Steinig, Stutensee; G. Keller,
Rickenbach; W. Skusa, Witten; E. Link, R.A. Jolles; J. und M. Doelker, Wolfach; H. Tauchnitz,
Waldbronn; E.-M. Gotte-Schmid; M. Becker,
Mannheim; L. Maisch; F. Fornbacher, Mönchweiler; K. Riesch, Bietigheim-Bissingen; E. Berger, Grenzach-Wyhlen; H.-P. Schneider, Renchen; W. Zimmer, Lichtenau; Dr. K. Derkmann,
Müllheim; E. und R. Mirbach, Sindelfingen; W.
Knapp, Renningen; K. Dziddek, Loßburg; E. Lorenz
Die Ortsgruppen Schömberg, Löffingen, Zell im
Wiesental, Merdingen, Hinterzarten-Breitnau,
Hausach, Schönwald, Schramberg, Basel, Karlsruhe. Kandern, Birkenfeld, Bad Dürrheim, Elzach, Seelbach, Schopfloch, Dachtel, Lauterbach, Überlingen, Radolfzell, Altensteig,
Denzlingen, Klosterreichenbach, Kenzingen,
Mönchweiler, Zusenhofen, Singen
Der Bezirk Donau-Hegau-Bodensee (Vereinsvorstände)
Die Firmen Armin Kopp, Tennenbronn; Lutz
Haas, Gutach; Müller GmbH, Eisenbach;
Schwarzenberger und Endres GmbH + Co,
Lauchringen
Info
Präsidium und Hauptvorstand danken
allen Spendern sehr herzlich für ihre
Solidarität und Unterstützung!
Sie können auch über das Internet spenden:
www.gedaechtnishaus-fohrenbuehl.de
Leserbriefe
Zum Beitrag „Rätselhafte Alte Weinstraßen
durch den Nordschwarzwald“, veröffentlicht in der Ausgabe DER SCHWARZWALD
IV/2007
In Veröffentlichungen heimatkundlicher Beiträge wird häufig die Frage aufgeworfen, woher
im Schwarzwald die vielen „Alten Weinstraßen“
kommen. Wird der Name ausschließlich vom
Weingetränk her abgeleitet?
Der Beitrag im Abschnitt „Heimatpflege“ beschäftigt sich mit dem Thema „Römer- und
Weinstraßen“, versucht eine Erklärung zu finden, und bleibt auf der Frage „Worauf führt die
Alte Weinstraße nun eigentlich ihren Namen
zurück?“ doch eine klare Antwort schuldig.
Die in der Forschungssache „Historische Straßen und Wege“ bisher interessanteste und aufschlussreichste Darstellung hat mir der Autor
Dr. Hansmartin Ungericht gegeben, und zwar
mit dem Beitrag „Historische Straßen und ihre
Bedeutung für den Landkreis Calw“, veröffentlicht im Jahrbuch des Landkreises Calw, Band
40
6/1988. Er schreibt dort unter anderem: „Alte
Weinstraßen“ gibt es im gesamten deutschen
Sprachraum. Die Silbe „Wein“ kommt aus dem
Althochdeutschen „winan = kämpfen, streiten,
toben, leiden“ und verbindet sich etymologisch
mit altslawisch „vonja = Krieg“ und lateinisch
„venari = jagen“. Im Kreis Calw heißen die Alten
Weinstraßen teilweise auch Römerstraßen,
Heer- und Hubstraße, Alte Straße und Landstraße.
An anderer Stelle erläutert der Autor außerdem
die „Historischen Straßen“ mit den „Warten-Systemen“ im Enz-, Murg- und Neckarraum. Dabei
veranschaulicht er im Einzelnen Entstehung und
Herkunft der Straßen und Wege, die seiner Meinung nach nicht mittelalterlich, sondern älter
sind. Im Übrigen seien die Planungs- und Vermessungssysteme einem einheitlichen Prinzip gefolgt, zum Beispiel im Raum Calw/Nagold aneinander gereihten Bildern von Vogelfiguren. Die
Warten als Wegeorientierung (Steinhaufen mit
Merkzeichen) an den historischen Durchgangsstraßen seien nach einem trigonometrischen
Vermessungssystem festgelegt gewesen. Trotz der Forschungserkenntnisse samt
Ausdeutungen bleiben noch viele Fragen offen.
So fragt der Autor selbst: „Sind die alten Weinstrassen römische Steinstrassen gewesen?“ und
stellt in einem Atemzug dazu fest: „Wir müssen
im Raum Calw/Nordschwarzwald noch genauer
forschen!“.
Der eine oder andere Wegeabschnitt „Alte
Weinstraße“ mag seinen Namen vom Weingetränk und -transport her ableiten. Das gilt aber
sicher nicht rundum für die Vielzahl der „Alten
Weinstraßen“ im Schwarzwald vom Norden bis
zum Süden!
Ernst Fischer
1/2008
Service
Donaueschingen trifft Saverne in Hinterzarten
D
ie vor Jahresfrist wiederbelebte Partnerschaft zwischen dem Schwarzwaldverein,
Ortsgruppe Donaueschingen und dem
Club Vosgien Saverne trägt die ersten Früchte.
So trafen sich 30 Wanderfreunde aus Donau-
Wanderfreunde je nach Lust und Laune am frühen Morgen begannen.
Erstes Ziel war zunächst das „Straßburger
Brünnele“ auf dem Weg zum Rinken als verbindendes Symbol zwischen den beiden Wander-
kopf anzusteuern. Dort trafen sich die Wanderer
und genossen den herrlichen Ausblick über den
Schwarzwald, in das Zastler- und Höllental und
bis hinunter in die Freiburger Bucht und hinüber zu den Vogesen. Dabei konnte Tilman von
Kutzleben die interessierten Wanderfreunde mit
mancherlei Anekdoten gemeinsamer Verbindungen beiderseits des Rheins bekannt machen.
So die Brautfahrt von Marie-Antoinette durch
das Höllental im Jahre 1770 oder über den Bau
der Höllentalbahn. So gab es ausgiebigen Gesprächsstoff zwischen den Wanderfreunden aus Saverne und
Donaueschingen,
der bei Kaffee
und
Kuchen in
und
Die Inschrift lautet:
Worum trennt uns e Rhi?
Ass mir zeige chenne wie
mer Brucke bäut.
Wanderfreunde aus Saverne und Donaueschingen am Ort des Straßburgers Brünnele bei
Hinterzarten. Die Tafel über dem Wasseraustritt ist hineinmontiert.
eschingen und 25 Wanderfreunde aus Saverne
zur ersten „offiziellen“ Wanderung im Schwarzwald. Ziel war Hinterzarten, wo die Wanderfreunde aus Saverne auf die Donaueschinger
Gruppe trafen und von der Vorsitzenden Renate
Seiffert herzlich begrüßt wurden. Von den Wanderführern Tilmann von Kutzleben, Heiner Geilenberg und Christel Hugle wurden drei verschiedne Wanderrouten angeboten, welche die
vereinigungen. Dieses Kulturdenkmal wurde
von der Straßburger Sektion des Schwarzwaldvereins errichtet und später der Ortsgruppe Hinterzarten-Breitnau übergeben. Nach Jahre der
Vergessenheit restaurierte diese Ortsgruppe das
Kulturdenkmal und übernahm es in Pflege.
Weiter ging es zum Rinken, wo sich die
Gruppe nach ausgiebiger Mittagsrast teilte, um
auf verschiedenen Wegen das Ziel Hinterwald-
an der
Brandenkopfhütte vertieft wurde. Nachdem auch die Gruppe
unter der Führung Frau
Hugles nach einer Käsereibesichtigung wieder zugestoßen war,
kehrte man gemeinsam zum Ausgangsort Hinterzarten zurück. Dort bedankte sich der Saverner Wanderführer Paul Velten, der zusammen
mit Hans Peter Probst für die Wiederbelebung
verantwortlich zeichnete, herzlich für die
freundschaftliche Aufnahme und die herrliche
Wanderung, und natürlich wurde zum Abschluss
auch der geplante Besuch in Saverne im kommenden Jahr besprochen.
Club Vosgien Sarverne
Schwarzwaldverein Donaueschingen
Andreas Trautmann wurde 95
M
an sieht es ihm nicht an, aber es ist so:
Andreas Trautmann, wohnhaft im Laufer Wohngebiet „Aubach“, feierte am
Samstag, 27. Oktober, seinen 95. Geburtstag. Zu
den ersten Gratulanten am Jubiläumstag zählte
der Schwarzwaldverein Sasbach: hier hat sich
der Jubilar über Jahrzehnte hinweg engagiert
und sich besondere Verdienste erworben. Hierfür wurde er schon vor einigen Jahren zum Ehrenmitglied ernannt. Schon bald, als sich Trautmann als langjähriger Chef des Appenweierer
Schuhfachgeschäfts Trautmann, bekannt auch
durch seine hochqualifizierte Orthopädieschuhtechnik, ins Privatleben zurückzog und hier seinen Wohnsitz nahm, trat er dem Obersasbacher
Gesangverein und dem Kirchenchor bei, ebenso
dem einige Jahre zuvor gegründeten Schwarzwaldverein Sasbach. Dort setzte er seine Idee,
eine Seniorenabteilung zu gründen, in die Tat
um, wobei er über viele Jahre hinweg als Senio-
1/2008
Andreas Trautmann
renobmann tätig war und unzählige Wanderungen, Ausflugsfahrten und Besichtigungsprogramme organisierte. Obersasbachs Ortsvorsteher Albert Doll, ebenfalls begeisterter Wanderer,
hob Trautmanns Verdienste im Vereinsleben hervor, das Wirken Trautmanns im Schwarzwaldverein würdigte die Vorsitzende Gisela Höß, die sich
wie Doll mit einem Präsent bedankte.
Die Gratulationscour wurde umrahmt von
einer Gesangsgruppe aus den Reihen der
Seniorenwanderer, die ihrem „Senior der Senioren“ musikalisch gratulierten. Der Jubilar fügte in
seinen Dankesworten an, dass er sich bei
„seinen“ Wanderern stets wohl gefühlt habe.
Nun, im biblischen Alter von 95 Jahren, lassen
die Beine des geistig noch erstaunlich rüstigen
Ehrenmitglieds keine großen Wanderungen
mehr zu – oft lässt er sich aber auch nicht nehmen, sich zum stets anschließenden geselligen
Beisammensein einzufinden.
41
Service
Partnerschaftspflege zeigt Früchte
Service
Service
Ruedi Salvisberg Ruedi Salvisberg
Die
Ortsgruppe
Bernau trauert um
ihr
langjähriges
Vorstandsmitglied
Ruedi Salvisberg,
der wenige Monate
vor Vollendung seines 60. Lebensjahres
seiner
schweren
Krankheit erlegen
ist. Schon bald nach
seinem Umzug in
den Schwarzwald
hat sich der gebürtige Schweizer im
Schwarzwaldverein
engagiert. Im Jahr
1989 wurde er als neues Mitglied umgehend
zum Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, in
ein Amt, das er bis 2001, also zwölf Jahre lang
bekleidet hat. Durch die frühere Tätigkeit im
Vogelschutz seiner Schweizer Heimat brachte
Ruedi Salvisberg ein reichhaltiges Fachwissen
mit, das er auch in Bernau umzusetzen verstand. Aus seiner Liebe zur Natur heraus, insbesondere zu den Vögeln, entstand eine Nistkastenaktion mit Kindern und Jugendlichen, die
schließlich im vorbildlichen Aufbau einer Jugendgruppe mündete. Als Jugendwart hat er
deren Geschicke zehn Jahre lang von 1991 bis
2001 gelenkt. Dabei ist es ihm immer gelungen,
durch ein abwechslungsreiches Programm die
ihm anvertrauten Schützlinge zu begeistern und
ihnen die Ziele des Schwarzwaldvereins näher
zu bringen. Unermüdlich hat er sich darüber hinaus seiner Vorstandstätigkeit gewidmet. Stellvertretend für seinen Einsatz seien hier die organisatorische Arbeit im Zusammenhang mit
der100-Jahrfeier des Vereins im Jahre 1998 und
dem Jubiläum „100 Jahre Westweg“ im Jahr
2000, seine alljährlichen Hochgebirgstouren in
der Schweiz, sein Mitwirken an unzähligen Arbeitseinsätzen in vorderster Front, ob an der
vereinseigenen Rot-Kreuz-Hütte, am von der
Ortsgruppe betreuten Kinderspielplatz oder an
Wanderwegen genannt. Gerne hat er Hüttengäste bewirtet und nette Grillfeste gestaltet. Ihm
ist auch die eigene Stromversorgung der Hütte
zu verdanken. Sein Wirken wurde 1998 mit dem
Ehrenzeichen in Silber gewürdigt.
Franz Kaiser
1997 engagierte sich Werner Köhler für seine
Ortsgruppe Achern als beliebter und umsichtiger Wanderführer. Seine Kenntnisse über Land
und Leute kamen dabei seinen Mitwanderern
zu gute. Mit besonderer Sorgfalt und Liebe
pflegte er die Partnerschaft zu dem Verein der
Wanderfalken in Frankfurt-Bornheim. Die jährlichen Gemeinschaftswanderungen verstärkten
diese Freundschaft. Ab 1999 bis 2003 zeichnete
er für das Amt des Zweiten Vorsitzenden der
Ortsgruppe Achern. Hier galt sein besonderes
Augenmerk dem Wanderheim der Ortsgruppe
am Bosenstein. Verschiedene Instandsetzungsarbeiten und Erneuerungen standen hier an.
1999 stellte sich Werner Köhler dem Bezirk Hornisgrinde als Vizeobmann zur Verfügung. Präsident Eugen Dieterle berief Werner Köhler im
Jahre 2000 in das vakante Amt des Hauptfachwartes für Heimatpflege. Auf der Hauptversammlung in Donaueschingen wurde er dazu
einstimmig gewählt. Zu seinem vielfältigen und
umfangreichen Aufgabengebiet als oberster
Heimatpfleger wurde er für den Schwarzwald-
verein für weitere Gremien tätig, es waren dies:
Im Hauptvorstand, Mitglied im Lenkungsausschuss für das Projekt Kleindenkmale, Mitglied
im Fachbeirat in der Heimat und Wanderakademie Baden-Württemberg des Schwäbischen
Albvereins und Schwarzwaldvereins, ebenso
Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung „Kultur,
Heimat und Wandern“, ferner Vertreter des
Schwarzwaldvereins im Arbeitskreis Alemannische Heimat und dessen Rechnungsprüfer. In
seiner Eigenschaft als Hauptfachwart, zuständig
für die Bezirksfachwarte, war er auch Vertreter
des Schwarzwaldvereins bei Tagungen und Delegiertenversammlungen des Deutschen Wanderverbandes.
Seine tatkräftige Hilfe stand bis zu seinem
Tod immer noch seiner Ortsgruppe Achern zur
Verfügung. Christel Köhler hat ihren Mann Werner bei seinen umfangreichen Aufgaben für den
Schwarzwaldverein liebevoll unterstützt. Diejenigen, die Werner Köhler kannten, werden ihm
ein ehrendes Gedanken bewahren.
Klaus Mohr
den in den Schwarzwald nach Calw. Der
Ortsgruppe Calw trat er 1964 bei und blieb ihr
als Mitglied bis zu seinem Tode treu. Zurückgekehrt in seine Heimat, war er am 18. April
1975 Mitbegründer der Ortsgruppe Neuss,
zunächst als stellvertretender Vorsitzender und
Wanderwart.
1982 übernahm er das Amt des Vorsitzenden
und bekleidete es bis zu seinem Tod. Gleichzeitig hatte er das Amt des Wanderwartes inne
und von 1988 bis 2003 auch die Position des
Schriftführers. Er wurde mit allen Ehrenzeichen
des Schwarzwaldvereins ausgezeichnet. Das
goldene Ehrenzeichen erhielt er 1995. Gerne
nahm er als Delegierter an den Hauptversammlungen des Schwarzwaldvereins teil. Er war
dem gesamten Schwarzwaldverein sehr verbunden und konnte den anderen Delegierten
aus dem Schwarzwald über die Arbeit der Ortsgruppe Neuss aus Nordrhein-Westfalen berichten. Mit Wanderkarten beschäftigte er sich
immer sehr intensiv, um neue Touren auszuarbeiten. Walter Krickhahn war ein begnadeter
Wanderführer. 1999 führte er die Seniorenwanderungen in der Ortsgruppe ein, die bald sehr
beliebt wurden. Über 20 Jahre hinweg gab es
Gemeinschaftswanderungen mit der Ortsgruppe Essen und der Ford-Wandergruppe aus
Köln. Die Mitglieder dieser Vereine kamen
gerne zur Ortsgruppe Neuss, um neue Wanderregionen kennen zu lernen. Mit Walter Krickhahn verlieren die Ortsgruppe Neuss und der
Schwarzwaldverein einen Vorsitzenden, dessen
ganzes Engagement und Leben dem Schwarzwaldverein galt.
Walter Sittig
Werner Köhler Die
Ortsgruppe
Achern, der Hauptverein, der Bezirk
Hornisgrinde des
Schwarzwaldvereins, Vertreter des
Schwäbischen Albvereins und eine
Abordnung
der
Wanderfalken Bornheim nahmen mit
großer Anteilnahme
Abschied von einem
vielseitig engagierWerner Köhler
ten und beliebten
Wanderkameraden:
Hauptfachwart Heimatpflege Werner Köhler aus
Achern-Gamshurst verstarb plötzlich, unerwartet und viel zu früh im Alter von 62 Jahren.
Wenige Wochen nach seiner Wiederwahl als
stellvertretender Bezirksvorsitzender löste die
Nachricht am Sonntag, dem 25. November, im
Schwarzwaldverein große Betroffenheit aus. Seit
Walter Krickhahn Walter Krickhahn
42
Völlig unerwartet
und überraschend
starb der Vorsitzende der Ortsgruppe Neuss des
Schwarzwaldvereins am 27. September 2007 im
Alter von 71 Jahren.
Das Herz von
Walter Krickhahn,
der in Düsseldorf
geboren wurde,
hing immer am
Schwarzwaldverein.
Ende der 1950er
Jahre kam er aus
beruflichen Grün-
1/2008
Service
Service
Horst Rettig Der Schwarzwaldverein Ortsgruppe
Neustadt, trauert
um sein langjähriges Mitglied Horst
Rettig, das am
Mittwoch, den 21.
November 2007 unerwartet verstorben
ist. Horst Rettig
trat dem Schwarzwaldverein 1969
bei und war ein begeisterter Wanderer. Seine
Liebe zum Verein und zu seiner Heimat brachte
er dadurch zum Ausdruck, dass er zahlreiche
Wegkreuze renovierte oder erneuerte und darüber hinaus sehr viel für die Instandhaltung
des vereinseigenen Rathauses und des Ausichtsturms auf dem Hochfirst tat.
Viele Jahre war er aufgrund seiner hervorragenden Fahkenntnisse als Schreiner im Beirat
des Vorstandes tätig. Sein fröhliches und hilfsbereites Wesen machten ihn sehr beliebt im
Verein.
Klaus Behrens
Die Freiheit zu gehen
Reisen – Reportagen – Bilder, von Joachim
Chwaszcza, s/w, 120 Seiten, Broschiert, Edition
Summit, ISBN 978-3-9809862-4-3, Bestellung im
Direktvertrieb über: www.editionsummit.de,
E-Mail: [email protected], ¤ 19,70
Das neue Buch von Weltreisenleiter Joachim
Chwaszcza besticht zunächst durch seine
Schwarz-weiß-Bilder, hier hat man Photographie
in Händen. Dann sind es die Kurzgeschichten,
die den Leser an eigene Erfahrungen in fernen
Ländern erinnern oder Lust auf neue Reisen machen. Der Autor beschreibt aber keine Reisen im
klassischen Sinn, er gibt persönliche Eindrücke,
Erlebnisse, kurze Situationsberichte aus seiner
vielfältigen Reiseleitertätigkeit beim DAV-Summit-Club wider, ganz persönlich, ganz hintersinnig, nachdenklich. Er ist ein Kenner Arabiens,
Nepals, der Atlantikinsel, und so zieht sich eine
kleine Fortsetzungsgeschichte durch das Buch
mit der immer selben Überschrift „Du in Peru?“.
Nun, auch in Peru hat Joachim Chwaszcza die
Freiheit zu gehen erleben dürfen und erzählt darüber in einrucksvollen Kurzgeschichten.
Ks
Freiburg und seine Stadtteile – Ein Kaleidoskop der Schwarzwaldhauptstadt.
Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Freiburger
Stadtbild, 200 Seiten mit ca. 230 größtenteils farbigen Abbildungen und 26 Stadtteil-Plänen, ISBN
978-3-923288-65-6, Promo Verlag Freiburg, ¤ 18,–
Den Reiz Freiburgs machen nicht nur sein
Münster, seine Bächle, seine Tore, seine Altstadtgassen aus. Die Großstadt Freiburg, die heute
mehr als 200 000 Einwohner zählt, hat sich nicht
krebsartig im Breisgau entwickelt, sondern besteht aus vielen Stadtteilen, die zum Teil schon
seit Jahrzehnten zur Stadt gehören oder erst in
jüngerer Zeit dazu gekommen sind. Etliche Dörfer im Umfeld der einstigen kleinen Stadt sind
jetzt zusammengewachsen, aber noch immer
sind sie als Individuen erkennen, und diese Individualität wird auch gelebt, ist im Stadtbild erkennbar und spielt in der Kommunalpolitik eine
wichtige Rolle. Die Verwaltungsreform vor gut
30 Jahren brachte Winzerdörfer vom Tuniberg
zur Stadt, der Abzug der französischen Truppen
ermöglichte den Neubau eines ganzen Stadtviertels auf einem Kasernengelände und auf
einem ehemaligen Rieselfeld (Großkläranlage)
entstand ebenfalls ein neuer Stadtteil. Die Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild stellt in
dem Band all die unterschiedlichen Stadtteile
mit ihren besonderen Ausprägungen vor.
Ks
Redaktionsschluss
Redaktionsschluss für das Heft II/2008 ist
der 16. März 2008. Bitte schicken Sie uns
Ihre Manuskripte per E-Mail an: redaktion.
[email protected] oder
auf Diskette an die Redaktion. Bilder an
[email protected].
Horst Rettig
Bücherschau
Götterdämmerung im Himalaya
Dem Fremden begegnen, von Joachim
Chwaszcza, Perry Schmidt-Leukel und Karl,
Dieter Fuchsberger, Edition Summit, ISBN
3-9809862-3-3, Bestellung im Direktvertrieb über:
www.editionsummit.de, E-Mail: editionsummit@
t-online.de, ¤ 21,70
Der liebevoll gestaltete Band, der mit seinen
Schwarz-weiß-Fotos besticht, ist ein Schlüssel zu
einem interkulturellen Dialog und ein treuer Begleiter in der fantastischen Welt des Himalaya.
Mit einfühlsamen Blicken und Texten lenkt Joachim Chwaszcza die Aufmerksamkeit nicht nur
vor Ort auf die ganze Bandbreite des Sehens und
Wahrnehmens. Perry Schmidt-Leukel ist eine der
führenden Kapazitäten im Themenbereich
christlich-buddhistischer Dialog und spannt den
Bogen vom christlichen Denken zu den großen
Religionen Indiens.
Der Sammler und Tibetkenner Karl-Dieter
Fuchsberger führt den Leser ein in die Welt der
tibetischen Rollbilder, der Thangkas und dadurch auch in das tibetisch-buddhistische Kunstverständnis.
Ks
1/2008
Grundkurs Pflanzenbestimmung, Eine Praxisanleitung für
Anfänger und Fortgeschrittene,
Rita Lüder, 3. korr. Aufl. 2006, 372
S., über 2 000 farb. Fotos u. Zeichnungen, Quelle & Meyer Verlag,
Wiebelsheim, ISBN 3-494-01418-3,
¤ 19,80
Auf die Frage: „Was blüht denn
da?“ müssen die meisten von uns auf der sonntäglichen Wanderung nur allzu oft mit einem
Schulterzucken antworten. Im Quelle & Meyer
Verlag ist jetzt mit dem „Grundkurs Pflanzenbestimmung“ eine Praxisanleitung veröffentlicht
worden, die auch Anfängern das exakte Bestimmen mit Hilfe eines wissenschaftlichen Bestimmungsschlüssels ermöglicht. Die Autorin, Dr. Rita
Lüder, ist aus der eigenen Praxis mit solchen Problemen und Fragestellungen gerade von Anfän-
gern bestens vertraut. Der
Grundkurs ist daher so aufgebaut, dass
auch Ungeübte sich schrittweise in den Schlüssel einarbeiten können. Im Einführungsteil werden zunächst die Systematik und der Grundbauplan der Pflanzen erklärt. Anschließend kann die
Bestimmung anhand vieler anschaulicher Beispiele trainiert werden. Für den Bestimmungsteil
hat die Autorin die 550 häufigsten heimischen
Blütenpflanzen ausgewählt. Seltene Arten wurden bewusst vernachlässigt. Denn: „Der Spaß am
Bestimmen sollte immer im Vordergrund stehen“,
so Lüder. Der vereinfachte Bestimmungsschlüssel
ist durchgehend farbig bebildert und entspricht
der Methodik des „Schmeil-Fitschen, Flora von
Deutschland“. Dadurch wird der Umgang mit
diesem wissenschaftlichen Standardwerk zur
Pflanzenbestimmung – so ganz nebenbei – spielend leicht erlernt. Weitere interessante Hinweise
zur Verwendung der Pflanze und deren Besonderheit stehen unmittelbar bei der Art und vermitteln dem Benutzer die Faszination unserer
heimischen Flora.
Bl
„Geh’ nach Haus ...“
von Herbert Karl Funk, 168 Seiten,
durchgängig farbig bebildert;
Elbe-Havel Verlag Kuhlhausen,
ISBN: 978-39807718-2-2, ¤ 19,95
Als 16-jähriger, junger Soldat erlebte Herbert Karl Funk aus Oberesslingen am Neckar die letzten
Kriegstage im Kampfeinsatz in Rathenow im Havelland. Während der Gefechte um das Kreishaus
wurde er verwundet und gelangte nach Glöwen
ins Lazarett. Von dort floh er, als schon die ersten
russischen Panzer im Dorf waren. Wie durch ein
Wunder kam er nach Havelberg durch und
durchlebte auch hier die dramatischen Ereignisse
der letzten Minuten des Kampfes vor der Einnahme Havelbergs. Doch er konnte noch auf das
letzte Verwundetenschiff gelangen, das ihn nahe
Tangermünde an die Amerikaner übergab. Nach
dem Lazarettaufenthalt in Stendal flüchtete er vor
dem Transport in französische Gefangenschaft in
seine schwäbische Heimat. Dort endete für ihn
der Krieg. Auf Nachfrage seines Enkels schrieb
der Autor seine Erinnerungen nieder. Anschaulich erzählt er seine Lebensgeschichte, die von
Ideologie und Krieg geprägt war.
Bl
43
Service
Service
Hansjakob – Freiburger Erinnerungen
Schulzeit und Studentenjahre 1847 – 1859 – 1862,
Pfarrer in St. Martin 1884 -1913, ausgewählt und
herausgegeben von Heinrich Lehmann, 96 Seiten, mit 19 Fotographien aus Hansjakobs Zeit in
Freiburg, Edition Heinrich-Hansjakob-Gesellschaft Freiburg
Über Hansjakob ist schon so viel geschrieben
worden, doch es gibt immer wieder neue Facetten. Heinrich Lehmann hat seine Aufzeichnungen
in den verschiedensten Büchern über seine Aufenthalte, seine Tätigkeiten, Begegnungen und Erlebnisse in der Stadt an der Dreisam zusammengetragen, was ein buntes Bild an Eindrücken
über Freiburg und den nicht ganz einfachen
Stadtpfarrer ergibt. Reizvoll sind die die weniger
bekannten alten Fotos aus jener Zeit.
Ks
Wandern
auf
neuen
Wegen – Kaiserstühler
Kulturlandschaft bewusst
erleben
Seit 2007 kann am KaiserstuhlTuniberg, der Sonnenterrasse
zwischen Südschwarzwald und
Wanderkarte
Kaiserstuhl-Tuniberg
Rhein, auf Themenwegen die einzigartige Fauna und Flora erkundet werden. Acht Themenachsen
erschließen den Kaiserstuhl von Süden nach
Norden und von Westen nach Osten. Sie alle
weisen den Weg zu Smaragd-Eidechsen, wilden
Orchideen, Lösshohlgassen, seltenen Vogelarten und vielen weiteren Naturschätzen, die zum
Teil einzigartig sind in Deutschland. Die Themenachsen werden ergänzt durch lokale Themenrundwege in den einzelnen Orten, die
ebenfalls unter ein Motto gestellt sind. Bereits an
den Einstiegen werden die Wanderer mit Eingangsportalen über den Verlauf und die Besonderheiten des Weges informiert. Durch die Themenwege ist ein weitläufiges und im gesamten
Kaiserstuhl einheitlich beschildertes Wanderwege-System mit insgesamt 422 Kilometern entstanden, das mit dem Wanderwegenetz des
Schwarzwaldvereins abgestimmt und verknüpft
wurde und dem Wanderer viele Kombinationsmöglichkeiten eröffnet. Der Querweg „Schwarzwald-Kaiserstuhl-Rhein“ und der „Rheinauenweg“ sowie zahlreiche lokale Wanderwege
verbinden schließlich den Kaiserstuhl-Tuniberg
mit umliegenden Wanderzielen und dem
Schwarzwald. Ab sofort ist die neue Wanderkarte 1:30 000 Auflage 2007 auf der Hauptgeschäftsstelle (Tel. 07 61-38 05 30) zum Preis von
¤ 4,95 erhältlich. Themenpfadführer (erscheint
März 2008) inkl. Wanderkarte Preis: ¤ 14,80,
jeweils zzgl. Versandkosten.
Bl
EN
NEU ERSCHIEN
TE 1:30 000
WANDERKAR
Maßstab 1 : 30.000
Themenpfade
Wanderwege
Schwarzwald – Ansichten
und Einblicke (Bildband)
160 Seiten, 250 Farbabb., gebunden, DRW-Verlag, Karlsruhe, ISBN 978-3-87181-059-6,
¤ 21,90, ab 1.3.2008, ¤ 24,90
Bildbände über den Schwarzwald gibt es unzählige. Dieser
neue Bildband der beiden Fotografen Andreas
Färber und Stefan Krauss glänzt mit vielen ungewohnten Ansichten und Einblicken in die Geschichte des Schwarzwalds, seine Natur und
seine Kulturgeschichte. So erfährt der letzte Köhler des Münstertals eine fotografische Hommage,
die geologisch hochinteressanten Wutachflühen
werden durch ungewöhnliche Aufnahmen dokumentiert und auch die Folgen von Lothar werden optisch ansprechend ins Bild gesetzt. Die Na-
44
turschönheiten des Südschwarzwalds werden mit
Aufnahmen aus allen Jahreszeiten plastisch vor
Augen geführt.
Der Band ist eine optische Liebeserklärung
der beiden Fotografen an ihre Heimat, den
Schwarzwald – mit zahlreichen Makro- und Panoramaaufnahmen. Der Kulturwissenschaftler
Christopher Paul beleuchtet in seinem einführenden Text zahlreiche historische wie kulturelle
Aspekte des Schwarzwalds.
Bl.
Wandern im Schwarzwald – 28
Touren im Nord-, Mittel- und
Südschwarzwald
von Michael Erle, 128 Seiten, 16
Farbabb., 29 Karten, G. Braun
Buchverlag Karlsruhe, ISBN 978-37650-8368-6, ¤ 12,90
Michael Erle hat in diesem reich
bebilderten Wanderführer die
schönsten Wanderungen im Nord-, Mittel- und
Südschwarzwald zusammengestellt. Auf Strecken- und Rundwanderungen, Ein- und Zweitagestouren sowie zwei Winterwanderungen
erleben Sie die ganze Schönheit es Schwarzwaldes. Die Touren sind familienfreundlich bis sportlich und detailliert beschrieben. Zu jeder Wanderung gibt es eine Übersichtskarte, die die
individuelle Vorbereitung erleichtert. Sämtliche
Angaben sind auf dem aktuellen Stand und berücksichtigen die neue Wegemarkierung des
Schwarzwaldvereins.
Bl
Schwarzwaldgeschichten
von Jürgen Lodemann (Hrsg.),
ca. 280 Seiten, Klöpfer & Meyer Verlag Tübingen, ISBN 978-3-94008604-4, ¤ 19,90
Silva nigra, der Schwarzwald
war den römischen Legionären
ein Grauen, das sie weiträumig
umgingen. Im Grunde ist das am weitesten ausgedehnte deutsche Mittelgebirge immer noch zu
entdecken – und es hilft dabei sehr, zu sehen, wie
unterschiedlich die deutschen Dichter und Denker mit ihm umgingen und umgehen, fast immer
unterhaltsam, aufschlussreich und informativ und
nicht selten amüsant, als blickten sie in einen
schwarz reflektierenden Spiegel, der sie selber,
die Dichter und die Dichterinnen, in ein erhellendes Licht stellt. In der Lust an solch neuen Perspektiven finden sich auch am Ende dieser
Sammlung in einer »Kleinen Geschichte der
Schwarzwaldgeschichten« neue Erkenntnisse sowohl über den größten deutschen Wald als auch
über die Schriftsteller und ihre Kunst. Ein Schatzkästlein. Eine Sammlung zum Schmökern, die
jeder gute Badner, Schwabe und überhaupt jeder
Liebhaber des Schwarzwaldes unbedingt gelesen
haben sollte.
Bl
Ein Jahrbuch wird 25
Der Landkreis Calw – ein Jahrbuch, Band 25,
Herausgeber: Landkreis Calw, Redaktion:
Gabriele Vogel und Karlheinz Fischer, 256 Seiten
mit zahlreichen Abbildungen, ISBN 978-3-00022880-3, Typofactory Stuttgart, ¤ 10.50
So schnell wird man 25 und „zur Tradition“.
Das Jahrbuch hat sich mit seinem Anspruch, das
geschichtliche Bewusstsein und das Interesse an
der Heimatgeschichte durch eine bunte Themenpalette zu stärken und Einblicke in das aktuelle, wirtschaftliche und kommunale Kreisgeschehen zu geben, eine große Fangemeinde
geschaffen, die auch mit dem Jubiläumsband
bestens bedient wird.
Ks
Grundkurs Pilzbestimmung
Rita Lüders, 1. Auflage, 2007. 480
S., über 2 000 farb. Fotos u. Zeichnungen, Quelle & Meyer Verlag,
Wiebelsheim, ISBN: 978-3-49401341-1, ¤ 19,95
Dr. Rita Lüder ist promovierte
Biologin und führt seit 1995 Kurse
zur Pilzbestimmung und -verwendung an verschiedenen Bildungseinrichtungen,
u.a. an der NABU-Naturschutzakademie Gut Sunder durch. Zudem ist Sie als Pilzsachverständige
in der Pilzberatung tätig.
Viele Menschen hält die Angst vor der Verwechslung mit Giftpilzen vom Pilzesammeln ab.
Der völlig neuartige Grundkurs Pilzbestimmung
ermöglicht das Kennenlernen der Pilze auf einfache, systematische und somit sichere Weise.
Der Grundkurs führt unter Verwendung eines
leicht verständlichen Schlüssels „Schritt für
Schritt“ an die systematische Bestimmung von
Pilzen heran. Die wichtigen Merkmale werden
ausführlich beschrieben, mit Detailaufnahmen illustriert dargestellt und können so zuverlässig erkannt werden. Damit lassen sich Gattungen und
Familien sowie die ca. 400 am weitesten verbreiteten Pilzarten sicher bestimmen. Über 2.000
brillante und beeindruckende Fotos unterstützen
dabei den Text. Um Verwechslungen auszuschließen, werden die bedeutendsten Speisepilze
ebenso wie die wichtigsten Giftpilze nochmals
ausführlich vorgestellt. Zahlreiche Zusatzinformationen, zum Beispiel über die Gift- und Heilwirkung oder zum Sammeln und der Zubereitung von Pilzen, machen dieses Buch zu einer
Fundgrube für jeden Pilzfreund.
Bl.
Kirchen, Klöster und Kapellen in
Hohenlohe
Geschichte und Geschichten, von Karlheinz Gräter und Jörg Lusin. 168 Seiten, 110 Abbildungen,
ISBN 978-3-87407-760-6, Silberburg-Verlag Tübingen, ¤ 19,90
Die Autoren haben um Kocher, jagst und Tauber vierzig sakrale Bauten ausgewählt und sie mit
viel Liebe in diesem Band vorgestellt. Neben freskengeschmückten Dorfkirchen und -kapellen
werden auch prominente Bau- und Kunstwerke
wie St. Michael in Schwäbisch Hall, die Öhringer
Stiftskirche, die Stuppacher Madonna oder die
Creglinger Herrgottskirche beschrieben. Ein
spannender und reich bebilderter Führer durch
die sakrale Kunst- und Kulturgeschichte einer
liebenswerten Landschaft.
Ks
Naturerbe Truppenübungsplatz
Das Münsinger Hardt, Bilde reiner einzigartigen
Landschaft, von Günter Künkele, 136 Seiten, 143
Farbaufnahmen, ISBN 3-87407-713-6, SilberburgVerlag Tübingen, ¤ 19,90
Es ist tröstlich, dass sich die Natur immer wieder das zurückholt, was der Mensch ihr auf Zeit
genommen hat. Der ehemalige Truppenübungsplatz Münsingen, ein über 60 Quadratkilometer
großes Gelände, auf dem die Soldaten sicher
nicht nur mit Rucksack und Biwakzelt unterwegs
waren, war Jahrzehnte lang für Zivilpersonen gesperrt. Auch heute noch dürfen wegen der Munitionsverseuchung nur wenige Zivilisten in dieses Gebiet. Einer von ihnen war der Autor Günter
Künkele, der mit der Kamera aufnahm, was sich
in dieser Sperrzone alles entwickelte, welche
Pflanzen und Tiere gewissermaßen unter dem
Schutz des Militärs hier ein Refugium gefunden
haben. Die Frage ist jetzt nur, von wem dieses
Gebiet weiter geschützt wird.
Ks
1/2008
Service
Service
Wandern und Urlaub im In- und Ausland
EUROPA
DEUTSCHLAND
Genießen Sie Ihren Urlaub beim
Singenden Heidewirt
im 3*** Heidehotel Herrenbrücke
in der Lüneburger Heide, Müden an der Örtze
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singenden Heidewirt, Heideabend mit dem Schiffer-
klavier, 5-stündige geführte Heidetour, 2-stündige
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Dolomiten 70 € – Ischia 80 € – Norwegen 275 € – Mallorca 110 € – Madeira 130 €
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Bei Flugreisen können wir den Preis nur bis 3 Monate vor Reisebeginn garantieren;
danach muss u.U. ein Spätbucherzuschlag erhoben werden.
Erwin Schmider
Grubacker 5 77761 Schiltach Tel. 0 78 36/95 59 44 Fax 95 79 44
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1/2008
Michael Schiel
staatl. anerkannter Wanderführer
Badener Str. 82
76571 Gaggenau
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Elba
geführte Wanderungen von
Pforzheim bis nach Basel
Sa 19.04. – Mi 30.04.2008
Sa 31.05. – Mi 11.06.2008
Sa 05.07. – Mi 16.07.2008
Sa 26.07. – Mi 06.08.2008
Für Gruppen sind auf Wunsch
andere Termine möglich.
Mehrtagesetappen nach
Absprache.
45
Rulaman und sein Horden
Reise ins steinzeitliche Südwestdeutschland, von
Johannes Lehmann, 180 Seiten, 106 Abbildungen, ISBN 978-3-87407, Silberburg-Verlag Tübingen, ¤ 17,90
Auch wenn sie längst untergegangen sind,
auch wenn sie uns keine Zeile hinterlassen
haben, wir wissen genau, dass sie existiert
haben und dass sie auch im süddeutschen
Raum zu Hause waren. Wo und wie die Menschen der Steinzeit einst tatsächlich gelebt
haben, schildert Johannes Lehmann in seinem
neuen Buch.
Er führt den Leser bei einer spannenden
Reise quer durch Baden-Württemberg und führt
ihn zu den wichtigsten Stätten der Steinzeitmenschen, seien es Höhlen auf der Schwäbischen Alb oder die rekonstruierten Pfahlbaus-
iedlungen am Federsee oder Bodensee. Allerdings fällt wie schon bei früheren ähnlichen
Veröffentlichungen auf, dass Südwestdeutschland aus württembergischer Sicht auf den
Höhen des Schwarzwaldes endet und das Badische unbesiedelt war. Auch im Regierungspräsidium Freiburg gibt es eine Abteilung Archäologie, bei der man nachfragen könnte.
Ks
Vom Portal zum Altar
Raum und Skulpturen im Freiburger Münster,
Herausgeber: c-punkt Münsterforum Freiburg
(Markus Aronica), Taschenformat, 64 Seiten mit
59 farbigen Abbildungen, , ISBN 978-3-92328861-8, Promo Verlag Freiburg, ¤ 4,90
Diese siebte und abschließende Broschüre in
der Reihe der Münsterbaubroschüren des
Promo Verlags beschreibt fesselnd Wahrnehmungen im Gottesdienstraum des Münsters.
Der Weg vom Hauptportal, über das die erste
Broschüre berichtete („Vom Teufelchen zum
Weltenrichter“) bis zum neu gestalteten Altarraum bietet dem Besucher unterschiedlichste
Eindrücke, seien es die Mariendarstellungen,
die Apostel an den Bündelpfeilern, die Kapellen und der Altarraum selbst.
Jeder Besucher erlebt sie unter eigenen Voraussetzungen, die Broschüre gibt ihm Hilfestellungen zum Verstehen. Die siebenbändige
Reihe, mit hervorragenden Bildern ausgestattet
, hilft dem Leser und Betrachter zu einem ersten, zu einem neuen oder zu einem anderen
Verständnis dieses Bauwerkes und der Menschen, die es vor Jahrhunderten geschaffen
haben.
Ks
Wandern und Urlaub im In- und Ausland
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1/2008
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79098 Freiburg i. Br., Telefon 07 61/3 80 53-0,
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Erscheint vierteljährlich im Februar/Mai/August/ November. Für Mitglieder ist der Bezugspreis durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.
Das Jahresabonnement kostet ¤ 8,20 zuzüglich Versandkosten.
Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Abo-Kündigungen
können nur zum jeweiligen Jahresende vorgenommen werden.
Titelbild:
P. Lutz 12–13
K. Scherfling 14–17,
24–25, 26–28
I. Schnell 18–20
K. Camphausen 22
A. Welle 30
J. Binner-Schwarz 31
A. Scholderer 32
H. Herzog 33
E. Schapeler 33
G. Lück 33
F. Haug 34, 35
S. Seyl 36, 37, 38, 39
H. Horn 41
Rücktitel:
Der Luchs ist nur sehr
selten im Schwarzwald
anzutreffen. Dabei
könnte er hier durchaus
einen dauerhaften
Lebensraum finden.
Winter im Hochschwarzwald; bei ausreichend Schnee bietet
sich eine Schneeschuhwanderung an.
Foto:
Roland Kalb
Foto:
Karlheinz Scherfling
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der Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe Schönau. Familienfreundliche Hüttenatmosphäre,
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Anmeldg. bei Susanna Schomisch 0 77 22/41 67 • [email protected]
WANDERHEIM BRANDENKOPF
Auf einem der schönsten Aussichtsberge im mittleren Schwarzwald,
direkt am Westweg und Hansjakobweg II gelegen. Zimmer teilweise
mit Dusche/WC, 37 Betten, Gaststätte mit 160 Sitzplätzen, gute
Küche, Bewirtschaftung ganzjährig, Rucksacktransport für Westweg
und Hansjakobweg-Wanderer.
Anmeldung: Wanderheim Brandenkopf, 77784 Oberharmersbach,
Tel. 0 78 31/61 49, Fax 0 78 31/96 60 14, www.brandenkopf.net
Gaststätte Ruhetag: vom 1.11.–28.02. Montag und Dienstag,
vom 01.03.–31.10. Montag
An einem der schönsten Wanderwege (Kandel-Höhenweg)
im Schwarzwald liegt auf der Gemarkung Freiamt das gemütliche:
Wanderheim Kreuzmoos
Das Haus verfügt über 48 Übernachtungsmöglichkeiten (Zimmer & Lager)
Gastraum mit 60 Sitzplätzen
Großes Freigelände mit Biergarten
Anmeldung & Anfrage:
Gottfried Broßmer Schuttergasse 9 77955 Ettenheim Tel. 0 78 22/98 68
Verschiedenes
Anzeigenschluss
für Heft II/2008
ist der 15. März 2008.
1/2008
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