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Die Welt ist rund Fussballträume – Fussballrealitäten
Sold out – von der Strasse ins Stadion
Inhalt
Viele jugendliche Fussballtalente in Ghana, Nigeria, Senegal und weiteren afrikanischen
Ländern hegen einen grossen Traum: Sie wollen Profi-Fussballspieler in Europa werden. Sie
eifern bekannten Vorbildern wie Abedi Pele oder George Weah vorbehaltlos nach. Viele
Familien in afrikanischen Ländern wollen, dass ihre Söhne Fussball spielen. Die ganze Familie
strengt sich an. Obwohl sie kaum Geld haben, versuchen sie, ihren Kindern Fussballschuhe
zu kaufen. Sie hoffen, dass sie einmal Karriere machen – eine der wenigen Chancen, zu Geld
zu kommen und ein besseres Leben zu führen. Das können auch Radiosendungen nicht
verhindern, die regelmässig die Fragwürdigkeit des Handels mit jungen Talenten anprangern
und darauf hinweisen, dass nur die wenigsten Karriere machen werden. Der Film erzählt
anhand von vier Fussballspielern vom Erwartungsdruck, dem sie ausgesetzt sind, von ihren
Hoffnungen und den Schwierigkeiten, auf die zwei von ihnen in Europa gestossen sind.
Die Familie des 12-jährigen Farid ist auf dessen Lohn angewiesen, da der Lebensunterhalt der
17 Mitglieder der Grossfamilie viel kostet. Sie setzt deshalb alle Hoffnungen auf eine möglichst
erfolgreiche Fussballkariere Farids. Auch auf Farouk lastet ein grosser Druck, er ist der einzige
Fussballspieler in der Familie. Die Eltern erwarten viel von ihrem 15-jährigen Sohn, und der
Vater hat bereits eine Abmachung mit dem Vereinspräsidenten Abu getroffen. Für seine Hilfe
erhält der Präsident die Rechte an Farouk und wird in alle künftigen Verhandlungen einbezogen. Im Gegenzug kümmert er sich um Farouk, dessen Ausbildung und Gesundheit.
Der 17-jährige Monday aus Nigeria hat den Schritt nach Europa bereits geschafft; er wurde von
einem Fussballagent in seiner afrikanischen Heimat entdeckt und nach Belgien geholt, wo er
in der Mannschaft von Gent spielt. Allerdings wurde er vom Club nie offiziell angemeldet. Die
Clubverantwortlichen nützen seinen Status als illegaler Aufenthalter schamlos aus, indem sie
ihm keinen Lohn bezahlen. Monday steht unter Erfolgsdruck: Er sollte möglichst gut Fussball
spielen, und kann trotzdem seiner Familie das ersehnte Geld für ihren Lebensunterhalt nicht
schicken. Kweku Gyesi, ehemaliger Profi in der belgischen Liga, teilt dieses Schicksal. Heute
jobbt er und studiert Ökonomie. Er ist nur eines von vielen Beispielen von illegal eingereisten
Nachwuchstalenten aus Afrika.
Die Fussballverantwortlichen in Europa haben das Problem zwar erkannt, wie Aussagen der
Fussballlegende Franz Beckenbauer oder von FIFA-Präsident Sepp Blatter bezeugen. Doch die
vorgeschlagenen Massnahmen für einen besseren Schutz der jungen Nachwuchstalente greifen kaum, zuviel steht für die europäischen Clubs auf dem Spiel.
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Die Welt ist rund
Zum Film
Sold out
Der Bericht über die schwierigen Lebensumstände junger Fussballtalente verblüfft immer
wieder mit Spielszenen, wo zum Beispiel in einer unebenen Seitenstrasse einer afrikanischen
Stadt zwischen Pfützen und Abfall tolle Dribbelkünste gezeigt werden. Der Film zeigt, unter
welch einfachen Verhältnissen die Spieler trainieren müssen, und fasziniert mit deren
Ballkünsten. Dass Talentsucher aus Europa im Auftrag von Fussballmanagern und ClubVerantwortlichen hier auf die «Jagd» gehen, ist zwar verständlich. Ein Blick hinter die Kulissen
lässt aber Zweifel an dieser neuen Form von «Kolonialismus» aufkommen.
Faszination des Spiels auf der einen, unsaubere Geschäfte auf der andern Seite – ein anspruchsvolles Thema, für dessen Aufarbeitung Hintergrundwissen vorausgesetzt wird. «Sold
out» bietet einen Einstieg ins Thema. Durch die Schilderungen junger Talente erfahren wir einiges über deren Nöte und Hoffnungen und können verstehen, in welchem Zwiespalt sie leben.
Am liebsten würden wir sie davon abhalten, nach Europa auszuwandern, gleichzeitig würden
wir ihnen angesichts ihrer Herkunft einen sozialen Aufstieg über den Sport nur allzu gerne
gönnen. Die Schlussszenen lassen einen denn auch etwas ratlos zurück und geben wenig
Hoffnung auf Besserung. Zwar gibt es einen Ehrenkodex der FIFA (Fédération Internationale de
Football Association), doch zu allgemein erscheinen angesichts der wahren Verhältnisse deren
Forderungen. Die Stärke des Films ist denn auch, dass er das Problem des «Menschenhandel»
öffentlich anprangert und eine Diskussion in Gang setzt.
Hintergrund-
Hauptsache, raus aus Afrika
informationen
Im Senegal lernen die Kinder oft zur gleichen Zeit gehen und den Ball herumkicken. Bald
danach beginnt der Traum von der grossen Fussballkarriere im Ausland.
(….)
Ibou Diouf träumt im pulsierenden und populären Dakarer Viertel «Fass» davon, ebenfalls als
Fussballer im Ausland zu Ruhm und Ehre zu kommen. Er ist einer von Tausenden hier. Trotzdem
verfolgt er sein Ziel mit eiserner Disziplin und glaubt fest daran, dass eines Tages er es ist, der
einem Spielervermittler auf Talentsuche in Afrika ins Auge sticht. Ibous Hoffnungen scheinen
berechtigt zu sein: Seine Mannschaft, Fass Dellorme, gewann in den letzten zwei Jahren das
«Championnat populaire». Am Erfolg der «Bleus» war Ibou, der Stürmer mit der Nummer 14,
massgeblich beteiligt. Er erzielte 23 Treffer, so viele wie kein anderer in der Meisterschaft.
«Ich will es schaffen»
«Agenten halten gerne im ‹Championnat populaire› nach Nachwuchs Ausschau», sagt der Torschützenkönig, «denn eine Liga höher, im ‹Championnat national›, erhöht sich der-Preis der
Spieler merklich.» Fussball bestimmt Ibous Leben, seit er denken kann. «Mit 13 verliess ich die
Schule, weil ich nur noch das eine im Kopf hatte», sagt er. Er sitzt in seiner Wohnung, einem
düsteren 12-m2-Zimmer, an dessen Wänden die altrosa Farbe abblättert und das der Fussballfan mit zwei Freunden teilt. Die Miete kostet monatlich 20 Franken. Eine Matratze, zwei
schwarze Hocker, ein Kassettenrekorder sind sein einziges Hab und Gut. Und ein Fotoalbum, in
dem Familien- und Fussballer-Bilder kleben. Die verstorbene Mutter protestierte damals gegen
Ibous frühzeitigen Schulaustritt. Der Vater wiederum verstand die Schwärmerei des Sohnes
und gab grünes Licht.
Dass es Ibou ernst ist mit der grossen Fussballkarriere, beweist sein straffes Trainingsprogramm. Wochentags steht er um sechs Uhr auf, klettert über die schlafenden Körper seiner
Kollegen hinweg und joggt eine Stunde quer durch den 2-Millionen-Moloch Dakar. Nach dem
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Die Welt ist rund
Sold out
Mittagsschlaf ist um fünf Uhr das zweite Lauftraining angesagt. Während der Meisterschaftspause verausgabt er sich zusätzlich dienstags und donnerstags in der Nachwuchsschule von
Ass Traoré.
Trainer und Talentscout Traoré hat Stürmer Ibou im letzten Final des Championnat populaire
entdeckt. «Ibou ist hoch motiviert, und er hat gezeigt, dass er Tore schiessen kann», sagt der
Ex-Fussballer, der Ende der achtziger Jahre einem französischen Klub der 3. Liga angehörte.
«Du musst nach vorn spielen, provozieren!», schreit er seinem Schützling zu, während sich
dieser im Sand die Seele aus dem Leib schwitzt. An Ibous Seite legt sich Doui Attiba Andre
Sambou zwischen den Plattenbauten des Universitätsgeländes genauso ins Zeug. Doui wäre
es beinahe schon geglückt, den verschmutzten senegalesischen Sand gegen gepflegten tunesischen Rasen einzutauschen. Zwei Monate trainierte er in Sfax auf einem richtigen Fussballfeld. «Ich gab alles, verlor drei Kilo und wurde trotzdem wieder zurückgeschickt.» Die Enttäuschung war gross, doch später fasste er sich erneut ein Herz: «Ich habe mich erholt, ich will es
schaffen», sagt er heute.
Die Ausbildung bei Traoré ist für die mittellosen Spieler gratis. Bei Bedarf bietet der Trainer
den Nachwuchs jedoch Klubs in Tunesien, Italien, Frankreich und Deutschland an. «Besteht ein
Schüler den Test im Ausland und wird er unter Vertrag genommen, behalte ich zehn Prozent
der Transfersumme für mich», sagt Traoré.
(...)
Papa Bouba Diops Weg nach Europa
Papa Bouba Diop verliess 1999 Senegal auf leisen Sohlen. Nicht einmal sein Dakarer Klub
Jaraaf, bei dem er unter Vertrag stand, wusste von seinen Schweizer Karriereplänen. Wie
Spielervermittler Nicolas Geiger bestätigt, habe ihm Diop damals mit Unterschrift bestätigt,
dass er in keinem Klub spiele: In der Schweiz brachte Geiger den zunächst im Sturmzentrum
spielenden Senegalesen bei Vevey-Sports unter und überliess ihn kurze Zeit später Neuchâtel Xamax. Der Dakarer Verein Jaraaf meldete sich nach einer Weile wegen einer Ablöse beim
Westschweizer Verein und unterbreitete danach den Fall der FIFA. Diese bestätigt zwar, dass
es eine Akte Diop gab, erteilt aber keine Auskunft über deren Inhalt, «weil wir solche Dinge
immer vertraulich behandeln», so Omar Ongaro, FIFA-Jurist in der Spielerstatut-Abteilung.
Rückblickend, sagt El Hadji Fallou Diop, der Präsident von Jaraaf, habe man im Fall Diop Glück
im Pech gehabt: «Diops Preis stieg nämlich in dem Moment, als er an der WM das 1:0 gegen
Frankreich erzielte.» 300 000 Dollar seien Jaraaf nachträglich für den Spieler zugesprochen
worden. Bezahlt habe Neuchâtel Xamax allerdings immer noch nicht vollumfänglich, doch
dafür habe man in Afrika Verständnis; schliesslich kenne man die schwierige, finanzielle Situation des Klubs.
So oder so haben die geschäftlichen Beziehungen zwischen den beiden Vereinen wegen der
Affäre Diop nicht gelitten: Im Juli 2003 wechselten zuletzt zwei Spieler von Jaraaf zu Neuchâtel
Xamax: Cheikh Daffe und Badara Niakasso: Werden die beiden bis 2008 an einen anderen
Klub verkauft, kann Jaraaf mit einer Beteiligung von 50 Prozent am Transfererlös rechnen.
Im Übrigen ist Spielervermittler Geiger heute der Meinung, dass Xamax zu viel Geld für
den ehemaligen WM-Torschützenkönig Diop bezahlt habe, der nach Engagements bei den
Grasshoppers und bei Lens derzeit mit Metallurg Donezk in Verbindung gebracht wird.
Auszüge aus Artikel von Judith Wyder, NZZ am Sonntag, 25. Juli 2004
© Judith Wyder
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Die Welt ist rund
Sold out
Paulinho – Träume und Realitäten
Fussballstars aus den Favelas der Entwicklungsländer treiben in Europa das Fussballgeschäft
an. Sie träumen von grossen Erfolgen und dem grossen Geld. Der brasilianische Nachwuchsspieler der Berner Young Boys (YB), Paulinho, 23 Jahre, ist einer davon. Im Juni 2003 kam es
zum Skandal, als er seinem Teamkollegen Johann Vonlanthen die Kreditkarte stahl und von
dessen Konto 5 000 Franken abhob. Paulinho wurde überführt, gab die Tat zu, zahlte das Geld
zurück. Seinen Vertrag bei YB allerdings war er dennoch los. Ohne Arbeitsvertrag aber wurde
sein Aufenthaltsstatus in der Schweiz sofort prekär. Nur mit viel Glück fand er im SSV Jahn
Regensburg in der 2. Bundesliga einen neuen Arbeitgeber.
aus: Begleitdossier zur Plakatserie «Sport – globales Spiel», Cosa Sanwald, AG Hilfswerke
Bern 2005
David Beckham: 22 Millionen Euro im Jahr
Fussballclubs sind mittlerweile zu Marken geworden, deren Wert sich an Ranglisten ablesen
lässt. SportlerInnen erscheinen wie Waren, für deren Verfügbarkeit neunstellige Transfersummen bezahlt werden. Von cleveren Marketingstrategen zu Popidolen aufgebaute Sportstars
verdienen heute gigantische Summen. Glaubt man den Medien, verdient David
Beckham 22 Millionen Euro jährlich, 14 Millionen davon an Sponsorengeldern. Zu den bestverdienenden Frauen gehört Tennisstar Serena Williams mit einem geschätzten Jahreseinkommen
von 22,5 Millionen Dollar. Mit 50 Millionen Euro wird das Jahreseinkommen samt Werbeeinnahmen des siebenfachen Formel 1-Weltmeisters Michael Schumacher beziffert. Dass sich unter den Sponsoren und Rennveranstaltern auch in die Kritik geratene Tabak- und Erdölfirmen
befinden, scheint dabei sekundär. 1,5 Millionen Euro spendete der Unesco-Sonderbotschafter
Schumacher 2004 an das Unesco-Hilfsprojekt «Kinder in Not».
aus: Begleitdossier zur Plakatserie «Sport – globales Spiel», Cosa Sanwald, AG Hilfswerke
Bern 2005
10-Punkte-Ehrenkodex der FIFA
1. Spiele, um zu gewinnen.
2. Spiele fair.
3. Halte dich an die Spielregeln.
4. Respektiere Gegner, Mitspieler, Spielleiter, Offizielle und Zuschauer.
5. Akzeptiere eine Niederlage mit Würde.
6. Fördere die Interessen des Fussballs.
7. Lehne Korruption, Drogen, Rassismus, Gewalt und andere Gefahren für unseren Sport ab.
8. Hilf anderen, schlechten Einflüssen zu widerstehen.
9. Prangere jene an, die versuchen, unserem Sport zu schaden.
10. Ehre jene, die die Interessen des Fussballs verteidigen.
aus Journal des Deutschen Fussballbundes DFB, Heft 1/1997
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Die Welt ist rund
Lernziele
Sold out
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• Sich anhand von Porträts junger Fussball-Talente in Afrika ein Bild von deren Lebensumständen und
Perspektiven machen.
• Etwas über die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Hintergründe von Fussballkarrieren in Afrika
und Europa erfahren.
• Einblick in das internationale Geschäft mit Fussballspielern erhalten.
Didaktische
Impuls 1
Porträts von afrikanischen Nachwuchstalenten
Impulse
Szenen 1–3 im Videoteil
• Die Filmausschnitte zu den Porträts von Farid (12), Farouk (15), Monday (17)nochmals anschauen.
• Ein Porträt auswählen und sich möglichst genaue Notizen dazu machen (Person, Familie, Wohnort,
Trainer und Club, Karriere, Wünsche, Perspektiven …).
• In die Rolle der ausgewählten Person schlüpfen und sich der Gruppe oder Klasse ohne den Namen
zu nennen vorstellen (wie lebe ich, was möchte ich, wovon träume ich …). Die Zuhörenden versuchen
herauszufinden, um welches Porträt es sich handelt.
• Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den drei Porträts diskutieren.
• Austauschen, was die Familien der Porträtierten, die Trainer, Funktionäre und schliesslich die
ZuschauerInnen von einem Fussballprofi erwarten und wie junge Spieler damit umgehen.
• Die Rolle der Väter und Mütter genauer betrachten; weshalb motivieren sie ihre Söhne, eine Fussballerkarriere zu ergreifen? Wie sieht das soziale und wirtschaftliche Umfeld der Spieler aus?
• Die Rolle der Talentsucher und Fussballberater (wie zum Beispiel Bart de Bryne) untersuchen. Welchen Einfluss haben sie auf Jugendliche wie Monday? Was sagen die Jugendlichen selber dazu?
• Zusammentragen, was die jungen Talente in Europa erwartet. Auf der einen Seite auflisten, welches
ihre Hoffnungen sind, auf der andern Seite, wie die Realität aussieht. Überlegen, weshalb sie vor
allem die positiven Seiten sehen wollen?
• Dem ausgewählten Nachwuchs-Fussballer einen Brief schreiben. (Was möchte ich ihm mitteilen?
Welche Fragen habe ich an ihn? Was würde ich ihm für seine Zukunft raten?)
Impuls 2
Fussball-Nachwuchs zwischen Karriere und Ausbeutung
Szene 4 im Videoteil, Arbeitsblatt
• Die Geschichte von Kweku Gyesi, ehemaliger Fussballprofi in Belgien, nochmals im Film anschauen.
• Die Stationen seiner Karriere nachzeichnen (Entdeckung als Talent, Auswanderung nach Belgien,
Einsatz als Profispieler, Handlanger im Nebenerwerb, Studium der Ökonomie …).
• Der Frage nachgehen, weshalb Kweku nicht die ganz grosse Karriere als Fussballer gemacht hat.
• Fussballlegenden aufzählen und schriftlich festhalten; anschliessend die geografische Verteilung
untersuchen (woher stammen Namen wie Pele, Bobby Charlton, Socrates, Maradona, Roger Milla,
Ronaldo, Zidane, …). Siehe auch unter http://fifaworldcup.yahoo.com/06/de/p/cp/.
• Begründen, weshalb viele dieser Fussballlegenden aus Ländern des Südens stammen.
• Die Voraussetzungen für eine grosse Fussballerkarriere zusammentragen.
• Das Arbeitsblatt zum Film ausfüllen: seine persönliche Lieblingsmannschaft im eigenen Land wählen
und deren Spieler beschreiben.
• Kontakte zu einem lokalen, regionalen oder nationalen Fussballstar knüpfen; diesen zu einem
Gespräch mit anschliessendem kleinen Training einladen.
Die Welt ist rund
Impuls 3
Sold out
Fussball – ein internationales Geschäft
Szene 5 (Videoteil), Hintergrund
• Den Ausschnitt über die aktuelle Situation illegaler ausländischer Spieler in Europa und die
Haltung der FIFA nochmals anschauen.
• «2500 illegale afrikanische Spieler in Italien, 500 in Belgien, 200–300 in der Türkei, eine unbekannte Anzahl in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Polen.» Diese erschreckenden Zahlen kommentieren.
• Die Aussagen von Fussballlegende Abedi Pele, FIFA-Präsident Sepp Blatter und des ehemaligen Stars Franz Beckenbauer einander gegenüberstellen. Welchen Aussagen vertrauen wir, wo
haben wir Fragezeichen und weshalb?
• Im Hintergrund den Ehrenkodex der FIFA und den Artikel «Hauptsache raus aus Afrika» lesen
und gegenüberstellen. Weshalb ist es so schwierig, den Ehrenkodex umzusetzen? Welches
sind die grössten Hindernisse?
• Transfersummen im internationalen Fussballgeschäft unter die Lupe nehmen. Überlegen, ob
Millionensummen für Fussballstars gerechtfertigt sind? Wohin fliessen diese riesigen Summen? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Transfersummern und bankrotten Fussballclubs in Europa?
• Der Frage nachgehen, weshalb Fussball und seine Akteure so populär sind?
• Überlegen, welchen Stellenwert der Fussball in Afrika und bei uns hat.
Weitere
Zur Situation in afrikanischen Ländern (Links)
Anregungen • Eine kleine Internetrecherche zur politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation
in Ghana und Nigeria, der Heimat der Nachwuchstalente, im Film anstellen.
• Die hauptsächlichen Probleme dieser Länder auflisten.
Fussball und Migration
• Eine Liste von Schweizer Fussballern zusammenstellen, die im Ausland unter Vertrag stehen.
• Einen Vergleich zwischen illegal in Europa spielenden ausländischen Fussballern und den
«Sans-Papier» (AusländerInnen ohne offizielle Aufenthaltsgenehmigung und Papiere) in der
Schweiz anstellen.
Zitate
• Den Satz von Nelson Mandela «Fussball ist eine der wichtigsten Aktivitäten, die Menschen
zusammenbringt» kommentieren.
• Den Spruch aus Ghana «Wenn du mit 20 nicht schön, mit 30 nicht stark, mit 40 nicht klug und
mit 50 nicht reich bist, dann bist du erledigt; so ist das Leben» diskutieren.
Fussball und Finanzen
• Die Finanzielle Situation der Fussballclubs des eigenen Landes in den oberen Ligen unter die
Lupe nehmen.
• An einem konkreten Beispiel nach den Ursachen für die finanziellen Schwierigkeiten beschreiben.
Fussball – heute und morgen
• Die aktuelle Situation im Fussball weltweit umreissen.
• Eine mögliche Neuorientierung im Fussball skizzieren.
Peter Meier-Appoloni
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Die Welt ist rund
Weiterführende
Materialien
Sold out
• Fussball – Zur Geschichte eines globalen Sports; Dietrich Schulze-Marmeling, Verlag die
Werkstatt, Göttingen 2000
• Zum Beispiel Fussball, Uli Jäger, Süd-Nord Lamuv Taschenbuch 241, Göttingen/D 1998
• Der Ball ist rund, Eduardo Galeano, Unionsverlag Zürich 2000 (Geschichten rund um den Fussball in Lateinamerika, geeignet als Lektüre)
• Bola Fura-Redes und der Torhüter, Jorge Amado, Essay mit farbigen Bildern über einen Fussball, Lamuv-Verlag, Göttingen 1991
• Sport und Spiele, Lateinamerika. Analysen und Berichte Band 19, Horlemann Verlag Bad Honnef 1995
• Sport – globales Spiel, Poster, DEZA, Bildung und Entwicklung, AG der Hilfswerke, 2005.
16 Poster, farbig, A2, mit Begleitdossier für Lehrpersonen
• Spiel und Sport bewegen die Welt, Faltblatt, Bildung und Entwicklung, AG der Hilfswerke,
2005. 8-seitiges Faltblatt A4, mit Begleitdossier für Lehrpersonen (Download auf
www.global-education.ch)
• Fussball. Zur Geschichte eines globalen Sports, Dietrich Schulze-Marmeling, Werkstatt Verlag,
2000, 255 Seiten
Links
http://www.sport2005bildung.ch
Website zur Bildungskampagne «Sport – globales Spiel»
http://www.migration.bl.bs.ch/z4-soziologie.htm
Cacau ist brasilianischer Star der deutschen Bundesliga – ein Porträt von Ueli Mäder
http://www.inwent.org/v-ez/lis/ghana/seite1.htm
Informationen zu Ghana
http://www.inwent.org/v-ez/lis/nigeria/index.htm
Informationen zu Nigeria
http://www.informatik.uni-frankfurt.de/~wille/BALL/AFRICA/assoc.html
Liste der Afrikanischen Fussballvereinigungen, in Englisch
http://www.fifa.com/
Offizielle Website der FIFA
http://www.fairplay.or.at
Gegen Rassismus im Fussball
http://www.transfermarkt.de
Informationen zu Fussballertransfers
http://www.zidane.fr/
Website des Fussballidols Zinedine Zidane, in Französisch
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Die Welt ist rund
Sold out
http://fifaworldcup.yahoo.com/06/de/p/cp/
Infos und Filme zur Fussballlegenden wie Maradona, Pele und andere
http://www.learnline.de/angebote/agenda21schulen/medio/Unterrichtspraxis/dwhb_1.php
Thema Fussball im Unterricht, didaktische Anregungen ab 12 Jahren
Bezug von weiterführenden Materialien
http://www.globaleducation.ch
Unterrichtsmaterialien und Informationen zum globalen Lernen (Schweiz)
http://www.globaleducation.at
Unterrichtsmaterialien und Informationen zum globalen Lernen (Oesterreich)
http://www.globales-lernen.de
Unterrichtsmaterialien und Informationen zum globalen Lernen (Deutschland)
http://www.brot-fuer-die-welt.de
u. a. auch Unterrichtsangebote zum Thema Sport
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