28 November 2014
Transcrição
28 November 2014
NR. 58, 28. NOVEMBER 2014 DEUTSCHE AUSGABE Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904 FIFA WORLD FOOTBALL MUSEUM DIE GROSSE ERÖFFNUNG NAHT SÜLEYMAN KOC AUS DEM GEFÄNGNIS IN DIE BUNDESLIGA ISLAND ERFOLGE DANK INDOOR-TRAINING Hightech-Training DER SPIELER DER ZUKUNFT W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L 23 S epp Blatter Der FIFA-Präsident gratuliert der Asian Football Confederation zum 60-jährigen Bestehen. 30 F IFA World Football Museum Die Direktoren Martin Schlatter (CEO) und David Ausseil (Creative) informieren über den Stand der Bauarbeiten am FIFA World Football Museum. 37 “ Ich steuerte das Fluchtauto” Süleyman Koc sass nach Überfällen ein Jahr im geschlossenen Strafvollzug. Sein erstes Spiel nach der Haft war emotional. Der Spieler der Zukunft Unser Cover, illustriert von Gregory Gilbert-Lodge, zeigt einen trainierenden Spieler im sogenannten Footbonauten. Thomas Schweigert (Bild) Bei der kommenden Frauen-WM sind 24 Teams zugelassen, die sich wie folgt auf die Konföderationen aufteilen: AFC: 5 Teams, CAF: 3 Teams, CONCACAF: 3,5 Teams*, CONMEBOL: 2,5 Teams*, OFC: 1 Team, UEFA: 8 Teams, Gastgeber: Kanada *Das Team auf Rang vier der CONCACAF-Qualifikation spielt in zwei Entscheidungsspielen (Hin- und Rückspiel) gegen das Team auf Rang drei der CONMEBOL-Qualifikation um einen Startplatz bei der Endrunde. Südamerika 10 Mitglieder www.conmebol.com 24 Island Neue Spielstärke dank Indoor-Fussball. 35 Günter Netzer “Härtere Bestrafungen sind im Fussball nicht umsetzbar.” Qualifiziert Costa Rica Mexiko USA Qualifiziert Brasilien Kolumbien Playoff Rückspiel 2. Dezember 2014 Trinidad und Tobago – Ecuador Playoff Hinspiel 8. November 2014 Ecuador – Trinidad und Tobago 0:0 Kanada (Gastgeber) Getty Images (2), imago, Sun Pegasus F.C. 6 Nord- und Mittelamerika 35 Mitglieder www.concacaf.com Der Footbonaut Bei Borussia Dortmund steht eine geschlossene Hightech-Anlage, die aus guten Fussballern noch bessere macht: der Footbonaut. Der Spieler muss dabei heranfliegende Bälle annehmen und zurückspielen. Unser Mitarbeiter Ronald Düker hat den kuriosen Ball-Roboter besucht. D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L Europa 54 Mitglieder www.uefa.com Afrika 54 Mitglieder www.cafonline.com Asien 46 Mitglieder www.the-afc.com Ozeanien 11 Mitglieder www.oceaniafootball.com 14 Hongkong Spitzenreiter Sun Pegasus steht symbolisch für die Aufbruchstimmung in der Premier League. 18 Russland Coach Fabio Capello schwärmt von Zlatan Ibrahimovic. The-FIFA-Weekly-App The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA, erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und ist auch auf Ihrem Tablet verfügbar. http://de.fifa.com/mobile Qualifiziert Deutschland England Frankreich Norwegen Schweden Schweiz Spanien + Playoff Sieger Qualifiziert Elfenbeinküste Kamerun Nigeria Qualifiziert Australien Japan Republik Korea Thailand VR China Qualifiziert Neuseeland Wir bringen alle Fans zusammen Finden Sie neue Freunde und teilen Sie Ihre Begeisterung in der Bord-Lounge der Emirates A380. #AllTimeGreats youtube.com/emirates Hello Tomorrow UNCOVERED “Football Machine” Die Wolverhampton Wanderers testen 1938 ein Hightech-Gerät, mit dem lange Bälle und Flanken erzeugt werden. Lob der Halle M ensch und Maschine. Im Training – im Spitzen-, wie im Breitenfussball – werden FreistossDummies, Hürden, Koordinationsleiter, Pendel, Rebounder oder Reifen eingesetzt. Und seit 2012 besitzt Borussia Dortmund eine “Wundermaschine” mit der Bezeichnung Footbonaut. Die vom Berliner Christian Güttler entwickelte Anlage sieht aus wie das Innere eines Raumschiffs, funktioniert wie ein Videospiel und kann jeden nur denkbaren Schuss oder Pass simulieren. Wenn gewünscht auch mit akustisch eingespielter Stadionatmosphäre. Ronald Düker hat die Hightech- Halle des BVB besucht. Lesen Sie seine Reportage ab Seite 6. D Fred Morley / Getty Images er isländische Fussball befindet sich im Aufwind. Der 2:0-Heimsieg in der EM-Qualifikation am 13. Oktober 2014 gegen Holland unterstreicht das. Ganz so überraschend ist dieser Erfolg indes nicht. Dank einer vor 15 Jahren vom isländischen Verband KSI lancierten Initiative verfügt das Land heute über 15 Fussballhallen mit Spielfeldern in Originalgrösse und über mehr als hundert Mini-Kunstrasenplätze. Mit den neuen Einrichtungen haben sich Technik und Stil im isländischen Fussball dramatisch verändert. Die Erfolgsgeschichte ab Seite 24. A m kommenden Sonntag feiert die Asian Football Confederation in Manila ein Jubiläum – ihr 60-jähriges Bestehen. FIFA-Präsident Blatter gratuliert in seiner wöchentlichen Kolumne auf Seite 23 und lobt den asiatischen Fussball für dessen Bedeutung als Lebensschule und integrative Kraft. Å Richie Krönert T H E F I FA W E E K LY 5 ZUKUNFT DES FUSSBALLS Rundum schnell BVB-Chefanalyst Sven Mislintat im Footbonauten. 6 Zukunftsmusik aus dem Footbonauten T H E F I FA W E E K LY ZUKUNFT DES FUSSBALLS Ein Musiker revolutioniert die Trainingsmethoden im Fussball – mittels einer kuriosen HightechTrainingshalle. Ein Besuch in Dortmund. Ronald Düker (Text), Thomas Schweigert (Fotos), Dortmund Gregory Gilbert-Lodge (Illustrationen) T H E F I FA W E E K LY 7 ZUKUNFT DES FUSSBALLS Der kluge Ball Durchblick Mit dem Adidas MiCoach Smart Ball kann die Schusstechnik verbessert werden. Die Strobobrille hilft dem Spieler, seine Konzentrationsfähigkeit zu steigern. W ürde der Mensch so aussehen, wie sich ihn der antike Philosoph Platon als Bewohner einer besseren Welt vorgestellt hatte, dann hätte er die Form einer Kugel, und die Götter würden vielleicht Fussball mit ihm spielen. Der Mensch hat aber nicht die Form einer Kugel. Er hat Extremitäten, zwei Hände und zwei Füsse, und die sind leider nur sehr unterschiedlich gut dazu geeignet, sehr unterschiedliche Aufgaben zu übernehmen. Und wo die Götter schon nicht k icken, hat der Mensch diesen Sport wenigstens für sich selbst erfunden. Das Vertrackte an dieser Erfin dung ist, dass der Fussball ausgerechnet den unge schicktesten Körperteilen die grösste Geschicklichkeit abverlangt. Die geschickteren Partien, also die Hände, bleiben beim Fussball aus dem Spiel – der Torwart ist die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Einen Ball mit den Händen zu fangen und irgendwohin zu werfen, das stellt den menschlichen Körperbau vor keine grösseren Probleme. Einen schnell anfliegenden Ball aber mit den Füssen zu kontrollieren, und damit mitzunehmen, obwohl man doch gerade auch noch sehr schnell laufen muss, um zum Beispiel einem Gegenspieler zu entkommen, das ist ungefähr so, als müsse man mit den Händen eine Leiter hochklettern und gleichzeitig auf einer Flöte musizieren. Oder, um beim Bild der Musik zu bleiben: Hat man je jemanden mit allen zehn Zehen seiner Füsse Kla vier spielen sehen, so wie es ein Pianist mit den Fingern tut? Kurzum: Der Fussball zwingt etwas zusammen, das eigentlich nicht zusammenpasst – und gerade das ist das Schöne an dieser schönsten aller Ballsportarten. Wenn sie elegant betrieben wird, wenn der Ball am Fuss eines Spielers zu kleben scheint, dann ganz plötzlich und hart oder weich (also genau richtig) in die Bewegung eines Mitspielers gepasst 8 T H E F I FA W E E K LY wird, und wenn dieser eigentlich völlig unwahrscheinliche Ablauf gelingt wie durch Magie, dann spürt auch noch der letzte Zuschauer, dass das eigentlich gegen alle Gesetze der Natur geschieht. Das Gegenteil von Natur sei aber Kunst, sagen einige. So gesehen ist Fussball Kunst. Magie und Schweiss Sprachen wir von Magie? Nein, das ist Unsinn, denn durch Magie entsteht im Fussball rein gar nichts. Schon eher spielt Talent eine Rolle. Natürlich bringen Lionel Messi, Neymar und Cristiano Ronaldo – oder Marco Reus, Mario Götze und Thomas Müller – ganz eigene (und sehr ungewöhnliche) Voraussetzungen mit. Aber auch ihnen verspringt ab und zu einmal ein Ball. Deshalb besteht ihr Leben ausserhalb des eigent lichen Spiels auch hauptsächlich aus T raining. Was dem gemeinen Zu schauer verborgen bleibt, das ist die immens wichtige Rolle der Trai ningsmethoden; und was ihm auch verborgen bleibt, ist, wie sich diese Methoden über die Zeit und durch technische Innovation verändert haben. Heillos unterschätzt: die Rolle der Roboter. Roboter? Im Fussball? So viel vorweg: Roboter im Fussball sind wie Platons Kugelmenschen. Sie sind Wesen aus einer besseren Welt. Aus einer Welt, in welcher der Zufall eine immer kleinere Rolle spielen, wenn nicht eines schönen Tages ganz verschwinden soll. Einer Welt, in der die (eigentlich nur zum Laufen oder Stehen gedachten) Füsse zu blitzschnell manövrierbaren Präzisionsins trumenten werden. Wenig überraschend ist wohl, dass Profifussballer, die heute einer Generation angehören, die mit dem Internet und mit Videogames auf gewachsen ist, ihrem Sport auch in seiner virtuellen Zwillingsgestalt, also an der Spielkonsole nachgehen. Man weiss zum Beispiel, dass Mes si und Neymar das FIFA-Konsolengame, das gerade eben in seiner neu esten Auflage (“FIFA 15”) herausgekommen ist, gegeneinander gespielt ZUKUNFT DES FUSSBALLS Datenlieferant In Echtzeit gibt das Adidas Techfit Elite Shirt Auskunft über den Träger, hier Zlatan Ibrahimovic. haben – und dabei kurioserweise am liebsten in die Rolle ihrer virtuellen Doppelgänger geschlüpft sind. Die These, dass dieses Spiel die Wahrnehmung schärft und die Reaktionsgeschwindigkeit steigert, müsste wissenschaftlich wohl noch erhärtet werden – als Arbeitshypothese klingt sie zumindest mehr als vielversprechend. Videospiele wie dieses werden immer realistischer. Sie stellen die Realität nach, bis sie von ihr nur noch so weit entfernt sein werden wie die Fernsehübertragung vom Stadionbesuch. Willkommen im Footbonauten! Was aber, wenn es genau anders herum geht? Wenn die Realität das Spiel nachstellt? Also eine abstrakte grafische Idee wie die – die Älteren unter uns werden sich erinnern –, auf der zum Beispiel das Videospiel “Tetris” beruht (ein, zwei, drei, vier Klötzchen, die in einem Schacht herabfallen und nach links oder rechts bugsiert werden müssen, damit sie möglichst lückenlose Reihen bilden), wenn also eine solche Kunstidee plötzlich ihre dreidimensionale Verwirklichung findet? Und wenn Fussballer aus Fleisch und Blut in einem solchen Hightech-Raum, der kaum noch von dieser Welt ist, trainieren wollen, bis der Arzt kommt? Herzlich willkommen im Footbonauten! Diesen wollten wir uns einmal aus der Nähe anschauen. Ortstermin Dortmund. Nun, da wir vom Bahnhof zum Trainings gelände der Borussia fahren, wechseln sich Neubauten und verwitterte Techno? Nein. Der Footbonaut ist nicht zum Entertainment da. Funktionsarchitektur der Nachkriegszeit ab, und der Nieselregen hüllt die Szenerie etwas in Tristesse. Wenn es aber, wie man sagt, auf die inneren Werte ankommt, dann lässt sich gerade hier im sogenannten Ruhrpott sehr genau sagen, was die Leute im Herzen tragen. “Der Borsigplatz”, erläutert der Taxifahrer an einer Strassenkreuzung. Und erinnert daran, wie sich hier nach einem Titelgewinn einmal Fans und Polizisten gegenüberstanden. Die Fans mit Farbeimern in der Hand. Sie waren wild entschlossen, den ganzen Platz in Schwarz und Gelb, also in den Vereinsfarben, zu bemalen. Tatsächlich wird es aber erst am Stadtrand schwarz und gelb: In einem Viertel namens Brackel liegt das Trainingsgelände des BVB. Und hier steht auch der Footbonaut. Ist das übrigens nicht ein etwas hochtrabender Name? Das denkt man höchstens so lange, bis man im Footbonauten steht. Wer die Halle betritt, wähnt sich sofort in einem Science-Fiction-Film. Klack, klack, klack, klack: Ein metallischer Sound und wechselndes Aufleuchten der einzelnen Gittersegmente im Innern der Maschine kündigen per Countdown an, dass es gleich zur Sache geht. Doch was eigentlich? Trockeneisnebel, durch den das farbige Licht immer rätselhafter dringt und dann allmählich den Blick auf die von der Decke herabschwebenden Tänzerinnen freigibt? Techno? Nein. Der Footbonaut ist nicht zum Entertainment da. Vielmehr ist alles sehr vernünftig und im Grunde auch ganz einfach eingerichtet: Eine 14 mal 14 Meter grosse Kunstrasenfläche ist von allen vier Seiten von einer Gitterwand umgeben, die aus 72 durchlässigen Quadraten besteht. Hinter jeder dieser Wände steht eine Maschine, die aus jeweils zwei übereinanderliegenden Luken Fussbälle durch diese Quadrate schiesst. Die Bälle, von denen insgesamt 240 Stück im Einsatz sind, fliegen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 km/h auf den Spieler zu, der im aufgezeichneten Mittelkreis steht. Sie kommen flach, sodass der Spieler sie mit dem Fuss stoppen kann, halbhoch für T H E F I FA W E E K LY 9 ZUKUNFT DES FUSSBALLS Messi und der Schuh W enn Lionel Messi am Sonntag vor dem Spiel gegen den FC Valencia zum ersten Mal die Schnürsenkel seines neuen Signature-Fussballschuhs festzieht, ist das nicht nur für den viermaligen Ballon-d’Or-Gewinner ein besonderer Moment. Denn hinter dem Adidas Messi Mirosar10 steckt der Einsatz eines grossen Teams von Spezialisten. Neben Produktentwicklern und Designern arbeitet ein Innovationsteam in einem abgeschotteten Forschungslabor an Technologien und Materialien für den Schuh, der auf dem Platz den gewissen Unterschied ausmachen soll. Der Entwicklungsprozess nahm rund drei Jahre in Anspruch. Während dieser Zeit wurde der Schuh Tests unterzogen und auf den neuesten Erkenntnissen gründend weiterentwickelt. Mirosar10 ist nur eines von vier Adidas-Modellen, die einen je eigenen Typ von Spieler ansprechen. Fussballer, die ein agiles und schnelles Spiel in der Art von Messi aufziehen und einen leichten Schuh am Fuss bevorzugen, sind mit Messis Signature-Schuh gut bedient. Die enge Zusammenarbeit mit dem Athleten ist entscheidend. Im Falle von Mirosar10 ist Messi seit dem ersten Tag in den Prozess involviert. In regelmässigen Abständen bekommt er von Adidas einen Prototypen in Form einer Blackout-Version zugeschickt, den er auf dem Trainingsgelände des FC Barcelona testet. Anschliessend folgt Messis Feedback. Wenn der Schuh drückt, das Kontaktgefühl nicht stimmt oder es an Stabilität fehlt, wird im Labor weitergetüftelt. Der Schuh soll bis ins Detail auf Messi abgestimmt sein. Aus diesem Grund setzen sich die Entwickler akribisch mit seinem Spielstil auseinander. Zwischen fünf bis zehn Prototypen testet Messi im Laufe der Entwicklung seines Schuhs. Zusätzlich wird der Schuh in einem Testpool, bestehend Ständige Verbesserung Adidas Das gilt sowohl für Lionel Messi als auch für seine Fussballschuhe. 10 T H E F I FA W E E K LY aus mehreren Hundert Amateurspielern aus allen Kontinenten, auf verschiedenem Untergrund geprüft. Eine wichtige Funktion im Entwicklungsprozess hat auch Marco Müller, Product Manager Adidas Football. Er betreut die Entwicklung des Schuhs von der ersten Idee bis zum fertigen Schuh. “Messi ist nicht der Spieler, der durch seinen Schuh auffallen möchte, vielmehr durch seine Leistung”, sagt Müller in Bezug auf die optischen Wünsche des Argentiniers. Das spiegelt sich auch im Design des neuen Adidas Messi Mirosar10. Der Name setzt sich aus “mein Rosario” (Messis Heimatstadt) und seiner Rückennummer 10 zusammen. “Messi ist seit dem ersten Tag involviert.” Obwohl Messi schon an der Entwicklung von mehr als zehn Signature-Schuhen beteiligt war, ist seine Begeisterung für neue Fussballschuhe immer noch wie beim ersten Mal, so Müller. “Es ist faszinierend. Messis Augen leuchten, wenn wir ihn in Barcelona mit einem neuen Prototypen überraschen.” Am Wochenende werden alle Augen auf Messi und seine neuen Schuhe gerichtet sein. Messi möchte seinen Torrekord von 253 Treffern in Valencia ausbauen. (dek) ZUKUNFT DES FUSSBALLS Im Footbonauten Gleich fliegt der Ball auf einen zu. die Brust oder so hoch, dass sie geköpft werden müssen. Jedes der 72 Quadrate kann beleuchtet werden. Der Ablauf: Ein lauter Ton kündigt den Ball an. Ein Quadrat leuchtet rot, und der Spieler weiss, dass von hier der Ball kommen wird. Ein zweiter Ton und ein grünes Lichtsignal in einem anderen Quadrat: Dort muss der Ball hineingeschossen werden. Per Lichtschranke wird gemessen, ob es ein Treffer war, und wie lange es vom Zuspiel des Balls bis zum Abschluss gedauert hat. Je schneller, desto besser: Ein Profispieler braucht im Durchschnitt weniger als zwei Sekunden für den gesamten Ablauf. “Wenn du Lust hast,” sagt Sven Mislintat, “dann kannst du die Jungs hier richtig stressen.” Mislintat ist Chefscout und Chefanalyst bei Borussia Dortmund, also ein Vollprofi in Sachen Taktik und Trainingsmethoden. Warum ist Stress gut? “Alles, was dich in der Halle überfordert, macht dich auf dem Platz nur ruhiger und besser”, sagt der 42-Jährige und führt nun vor, was die Fussballer, von den Jugendmannschaften bis hoch zu den Profis, hier treiben. In Habachtstellung tänzelt Mislintat in der Mitte des Feldes. Dann: der Ton, das Licht, der Ball – und zack! – versenkt. Sofort der nächste. So geht es zehn-, zwanzigmal, und unser mitten auf dem Feld postierter Fotograf rettet seine Kamera manchmal nur haarscharf vor den heranpfeifenden Bällen. Der Footbonaut als Krisengebiet. Natürlich lässt sich alles unendlich variieren und unendlich steigern. 120 km/h? Auf diese Härte wird die Maschine nie eingestellt, denn auch der beste Profi könnte ein solches Geschoss kaum mehr kontrollieren. 75 oder 80 km/h sind üblich – und auch das ist aus einer Entfernung von sieben Metern nicht gerade langsam. Passqualität und Handlungstempo Übrigens ist auch die Disco-Assoziation nicht ganz falsch. Es werden nämlich nicht nur akustische Signale abgegeben, um den Ausgangs- und Zielpunkt des zugespielten Balles anzukündigen – der Raum kann zusätzlich mit Stadionatmosphäre beschallt werden. Mislintat macht es vor. Auf einmal sind Fan-Gesänge und Jubel zu hören, je nach Programm in der Heim- oder der Auswärtsvariante, und natürlich in jeder beliebigen Lautstärke. “Wenn das auf hundert Dezibel steht”, erklärt der Chef “Du kannst die Jungs hier richtig stressen.” scout, “dann nimmt der Spieler überhaupt nichts mehr wahr ausser den optischen Signalen. Und wenn er sich ein bisschen daran gewöhnt hat, dann wird ihn die reale Situation im Stadion weniger stressen. Der Footbonaut macht einen Spieler cooler.” Dazu schneller und präziser. Pass qualität, Handlungstempo, Wahrnehmung, das sind, so sagt Mislintat, die wesentlichen Aspekte des Footbonauten-Trainings. Mit anderen Worten: Wenn ein Spieler zuvor 2,5 Sekunden brauchte von der Ballannahme bis zum Pass, und wenn er diesen Durchschnittswert auf 1,7 Sekunden verbessert, dann kann das im realen Spiel ein entscheidender Zeitgewinn sein. Der Footbonaut verbessert diese Werte durch Wiederholung. Wenn einem Spieler in “brutaler Repetitionsrate” hundert Bälle zugespielt werden, die er mit dem einen Fuss stoppt und mit dem anderen weiterschiesst, dann dauert das sieben bis acht Minuten und macht zusammen 200 Ballkontakte; so viel haben die meisten Feldspieler zusammengenommen nicht in einem kompletten Match. Man kann im Footbonauten aber nicht nur einen einzigen Spieler antreten lassen, sondern auch mehrere zugleich. Parteienspiele, Fussballtennis, Torwarttraining. “Eigentlich”, sagt Mislintat, “kann man hier T H E F I FA W E E K LY 11 ZUKUNFT DES FUSSBALLS Tonsignal, Ball, leuchtendes Quadrat Auch im Footbonauten muss das Runde ins Eckige. 12 T H E F I FA W E E K LY ZUKUNFT DES FUSSBALLS vieles trainieren lassen, was sich auch draussen trainieren lässt.” Das Besondere ist die Laborsituation. Hier können einzige Momente des Spiels besser isoliert geübt und auf den einzelnen Akteur angepasst werden als irgendwo sonst. Ein schwacher linker oder rechter Fuss? Der Spieler bekommt die Aufgabe, jeden Ball immer nur mit diesem anzunehmen oder zu spielen. So werden Spieler, deren Schussstärke ganz eindeutig eher von links oder von rechts ausgeht, auf Beidfüssigkeit trainiert, sagt Mislintat. Allerdings lassen sich solche Verbesserungen nur über einen längeren Zeitraum beobachten. Borussia Dortmund besitzt den Footbonauten seit März 2012, und mittlerweile hat jeder S pieler sein individuelles Footbonauten-Profil. Und wenn die 18- oder 19-Jährigen die Daten von Marco Reus kennen, dann wissen sie auch, wie weit der Weg nach oben noch ist. Legendenbildung durch Highscores, Kicken nach Zahlen. Google Glass und Stroboskop Der Footbonaut funktioniert wie ein Videospiel und sieht aus wie ein Raumschiff, aber so ganz vom Himmel gefallen ist er – zumindest der Idee nach – nun auch wieder nicht. So sah man Germán Burgos, den Co-Trainer von Atlético Madrid, schon mit einer Google-Glass-Brille auf der Bank sitzen, die ihm computergesteuert Zweikampfwerte, Pass quoten und Ballbesitzstatistiken des aktuellen Spielgeschehens vorrechnete. Diego Benaglio, der ehemalige Schweizer Nationaltorwart, bereitete sich mit einer andersartigen Brille auf die vergangene WM vor: Wie ein Disco-Stroboskop setzte sie ihn während des Trainings einem Blitzlichtgewitter aus, sodass dem Torwart die Bewegungsabläufe und der Flug des Balls in superkurze Sequenzen zerhackt erschienen. Von dieser Stressmaschine verspricht man sich eine Schärfung der Wahrnehmung und die Steigerung der Konzentrationsfähigkeit. Oder der smarte Ball: Von aussen nicht von einem normalen Spielgerät zu unterscheiden, übermitteln eingebaute Sensoren über eine Bluetooth-Verbindung, wie hart er geschossen wurde und wie genau seine Flugbahn verlief. Mit ihm soll die Ausführung von Eckbällen und Freistössen analysiert und verbessert werden. Schliesslich: eine Art Büstenhalter, der aber nicht nur bei Spielerinnen, sondern auch an Männern, zum Beispiel an Zlatan Ibrahimovic, schon gesichtet wurde. Übrigens kommt solche Hightech-Unterwäsche auch im Footbonauten zum Einsatz. Sie misst die Herzfrequenz und macht aktenkundig, wie schnell alle optischen und akustischen Signale, denen ein Spieler hier ausgesetzt ist, und nicht zuletzt die Aufregung, welche die Testsituation überhaupt verursacht, das Herz schlagen lassen. Aber was passiert hier eigentlich, und wohin geht die Reise? Machen all diese Instrumente den Spieler am Ende zur Maschine? Unser Wunsch, mit ihm über den Einsatz von Robotik im Fussballtraining zu sprechen, habe ihn zuerst einmal abgeschreckt, sagt Christian Güttler, dem wir am nächsten Tag in Berlin gegenübersitzen. Güttler? Genau! Christian Güttler ist der Sohn des weltberühmten Trompeters Ludwig Güttler – und auch er hat früher einmal Musik studiert. Und vieles mehr getan – Film, Werbung – Christian Güttler ist ein Tausendsassa. Vor allem aber eins: Erfinder. Und genauer gesagt, der Erfinder des Footbonauten. “Robotik”, sagt er, “das gefällt mir irgendwie nicht. Klingt nach stupidem Bimsen. Das ist nicht der Königsweg zum Erfolg.” Und welcher wäre das stattdessen? Antizipation und Interaktion Es ist nicht immer leicht, Güttlers sich ständig in alle Richtungen verzweigenden Ausführungen auf einen schlichten Nenner zu bringen. Güttler schwärmt von Alberto Guerrero, dem Lehrer des weltberühmten Pianisten Glenn Gould, weil der ihm gar nichts beigebracht habe ausser der Fähigkeit, selbst seine Technik zu entdecken. Güttler lobt Nick B olletieri, den Tennistrainer von Andre Agassi und Tommy Haas, weil niemand einen solchen Blick für motorisches Talent in frühen Jahren besessen habe. Und er erwähnt die “Mozart-Therapie”, mit der es dem Arzt Alfred A. Tomatis gelungen war, Gerard Depardieu das Stottern abzugewöhnen. Ist das eine Sprache, die ein jeder Fussballtrainer verstehen muss? Nun ja, sagt Güttler, eines stimme schon: “Wenn du elf Spieler hast, die dir aus 40 Metern eine Fliege vom Pfosten schiessen, dann bist du kaum zu besiegen.” Im Spiel selber aber gehe es um Antizipation, die Vorausschau einer Situation, um Permutation, das blitzschnelle Umsteuern von einem Ablauf in einen anderen, und um Interaktion, das optimale Reagieren auf Mitspieler und Gegner. Und Fussball sei doch vor allem deshalb so schön, weil er das allerbeste Modell sei für die Realität selbst. Nichts ist berechenbar, es gibt nur Wahrscheinlichkeiten. So wie beim Billard, wo nach dem Anstoss schon der Lauf der dritten Kugel jeden Mathematiker in den Wahnsinn treibt. Knapp gesagt, findet Christian Güttler, habe es eigentlich der Trainer Arsène Wenger am besten erfasst: Fussball sei nichts weiter als die Kunst, “sich einer zufälligen Situation optimal anzupassen”. Oder Bruce Lee: “Setze keine Präferenz, nimm die Dinge, wie sie sind, dann findest du eine Lösung für alles, was kommt.” Christian Güttler ist kein Philosoph – zumindest nicht in erster Linie. Nicht weniger als 20 Mitarbeitende arbeiten in seinem Unternehmen CGoal, das in einer Halle in Berlin einen eigenen Footbonauten b etreibt – zum einen, um die Maschine Interessenten aus aller Welt vorführen zu können; zum anderen, um ständig weiter zu forschen. “Digital Motoric Fingerprint” nennt Güttler die Methode: Als er 400 Berliner Spieler im Alter von 16 Jahren in die Maschine schickte, war er anhand ihrer Werte nahezu jedes Mal in der Lage, deren Spielklasse zu bestimmen. Und wie geht’s weiter? In Deutschland hat sich nach Dortmund vor Kurzem auch die TSG Hoffenheim einen Footbonauten angeschafft, und Güttler gefällt, dass dort “mit grosser Akribie und wissenschaftlichem Anspruch” gearbeitet wird. Die “Aspire”-Sportakademie in Katar besitzt auch einen Footbonauten. Wie klingt eigentlich, in Musik übersetzt, das Spiel von Dortmund im Unterschied zu dem des FC Bayern München? “Dortmund? Das ist Nirvana. Bayern: Metallica.” Was immer der Erfinder auch damit schon wieder gemeint hat – man würde es doch allzu gerne überprüfen. Mit einer Fussball-Musik-Übersetzungs-App vielleicht. Aber die muss wohl erst noch programmiert werden. Å F I F A 15 : E m o t i o n u n d D r a m a t i k Der im Herbst erschienene neueste Teil der erfolgreichen Fussballsimulationsreihe “EA SPORTS FIFA” bringt den Fans die Emotionen und Dramatik des Fussballs so nahe wie nie zuvor. “FIFA 15” erweckt den virtuellen Fussball mit beeindruckender Detailtiefe zum Leben und lässt die Fans die Intensität des Sports spüren. Jeder Stollen und jede Grätsche hinterlassen ihre Spuren in “FIFA 15”. Das Spiel wirkt so realistisch, dass sich der Fan mitten im Spiel wähnt. Mensch und Maschine verschmelzen. Doch nicht nur Fans fordern einander regelmässig an der Konsole heraus, auch Profifussballer wie Gareth Bale oder Lukas Podolski, Lionel Messi oder Neymar greifen in ihrer Freizeit gern zum Controller. Um sich mit dem offiziellen Weltmeistertitel in “FIFA 15” zu krönen, muss man sich beim FIFA Interactive World Cup – der seit 2010 offiziell als grösstes Computerspielturnier der Welt anerkannt ist – gegen eine starke Konkurrenz aus der ganzen Welt durchsetzen. Die 11. Auflage des virtuellen Fussballturniers hat im Oktober 2014 mit dem Anpfiff zur ersten von sechs Saisons der Online-Qualifikation begonnen. Sie stellt die erste Etappe auf dem Weg zum Grand Final des FIWC 2015 dar. Bis April 2015 werden Millionen Computerspieler rund um die Welt versuchen, einen der Plätze für die Endausscheidung zu ergattern. Beim Grand Final spielen Titelverteidiger August Rosenmeier (Dänemark), die besten 16 Teilnehmenden aus der Online-Qualifikation sowie die drei Gewinner der Live-Quali fikationsturniere um den Weltmeistertitel in “EA SPORTS FIFA 15”. Der C hampion des FIWC 2015 gewinnt ein Preisgeld von 20 000 US-Dollar und eine Reise zum FIFA Ballon d’Or nach Zürich.” (dek) Mehr zum FIWC 2015 unter Fifa.com/interactiveworldcup T H E F I FA W E E K LY 13 BLICK IN DIE LIGEN N Hongkongs Premier League Au f b r u c h z u n e u e n Z e ite n Roland Zorn ist Fussballexperte und lebt in Frankfurt am Main. Die Premier League elektrisiert die Menschen in Hongkong. Die englische, also das Original, wohlgemerkt. Sie ist seit Jahren ein wöchentliches Fernseh-Highlight in der ehemaligen britischen Kronkolonie – so wie in vielen anderen asiatischen Ländern auch. Hongkongs Premier League ist im September in ihre erste Saison gestartet und bisher noch weit davon entfernt, ein Publikumsmagnet zu sein. Die Spiele, die im heimischen TV- Programm gezeigt werden, faszinieren den Grossteil der Sportfans mässig. Und auch in S I den Stadien, in denen die neun besten Mannschaften aus der chinesischen Sonderverwaltungszone um die erste Meisterschaft in einer neuen Spielklasse kämpfen, herrscht nicht gerade Hochbetrieb. Im Durchschnitt schauen sich rund tausend Zuschauer die Begegnungen zwischen Tabellenführer Sun Pegasus und Kitchee, Eastern sowie South China, den Spitzenklubs dieser kleinsten Premier League der Welt, an. Dass es nicht mehr sind, verwundert die Einheimischen der Wirtschafts- und Finanzmetropole an der Südküste der Volksrepublik China nicht. Dazu fehlt es dieser Stadtliga, die als Spitzenprodukt des Fussballs made in Hongkong von sich reden machen will, noch an Strahlkraft. Ins Leben gerufen vom Hongkonger Fussballverband, erinnert die Premier League noch zu stark an Hongkongs First Division League, die im Mai ihren letzten Meister, Kitchee FC, kürte. Da auch Hongkongs Nationalmannschaft als 159. der FIFA- D Weltrangliste nur selten bei den Gewinnern ist, wird es noch dauern, ehe die Premier League dieser Stadt mit sieben Millionen Einwohnern ihr eigenes Profil und eine genuine Popularität gefunden hat. Vorerst steht Spitzenreiter Sun Pegasus FC symbolisch für den erhofften Aufbruch zu neuen Zeiten. Das Klub-Markenzeichen ist ein geflügeltes Pferd. Von dem damit signalisierten Höhenflug kann Hongkongs Premier League derzeit jedoch nur träumen. Å Nur ein Remis Michael Campion (m.) und Tabellenführer Sun Pegasus reicht es gegen Schlusslicht Wofoo Tai Po nur zu einem 0:0. 14 T H E F I FA W E E K LY E Sun Pegasus F.C. I Der neue Pokalsieger Cotonsport Kingue Mpondo (l.) erzielt im Finalspiel gegen Panthere du Ndé kurz vor Schluss das 2:0. Kamerun: Elite One Ja h r d e s Tr iu m p h s und konstantesten Leistungsträger der ver gangenen Jahre. Cotonsport hatte den Pokal erstmals 2003 gewonnen und in den elf Jahren seitdem fünf weitere Male triumphiert. Triumphs. Erst im Januar hatte er das Team übernommen, nachdem er in der Vorsaison mit Rayon Sports die Meisterschaft in Ruanda gewonnen hatte. Noch eindeutiger ist die Vorherrschaft des Klubs allerdings in der Meisterschaft: Coton Sport hat nicht weniger als 12 der letzten 17 Meistertitel gewonnen. Allein in den vergan genen zehn Jahren konnte man im Norden achtmal den Titelgewinn bejubeln. Und das bei einem Klub, der erst Mitte der 80er-Jahre gegründet wurde und tief in der Provinz, weit entfernt von der Hauptstadt Yaoundé und dem wirtschaftlichen Zentrum Douala, beheimatet ist. Seine Aufgabe bei Cotonsport besteht nun darin, die Vorherrschaft von der nationalen Ebene auch auf die kontinentale Ebene zu übertragen. Im kommenden Jahr tritt Cotonsport erneut mit dem festen Vorsatz des Titelgewinns in der CAF-ChampionsLeague an. Mark Gleeson ist Journalist und Fussball-Kommentator und lebt in Kapstadt. Nur wenige Klubs in Afrika dominieren die nationale Meisterschaft ihres Landes so lange wie Cotonsport Garoua. Das Team gewann am vergangenen Wochenende das kamerunische Pokalfinale und steht auch in der Meister schaft vor einem neuerlichen Titelgewinn. Camfoot Der Klub aus dem trockenen Norden des Landes benötigt nur noch einen einzigen Punkt aus den letzten drei Meisterschafts spielen, um das Double perfekt zu machen und die schon tagelang andauernden Feiern weiter zu verlängern. Der Erfolg im Pokalwettbewerb war alles andere als überraschend. Das Team siegte in Yaoundé ungefährdet 2:0 gegen Panthere du Ndé. Die Treffer erzielten Kamilou Daouda aus Niger und der eingewechselte Stéphane Kingue Mpondo – zwei der zuverlässigsten In der Elite One mit insgesamt 19 Klubs liegt Cotonsport mit komfortablem Vorsprung an der Tabellenspitze. In den vergangenen sechs Wochen hat das Team nicht weniger als 19 Spiele absolviert – ein fast mörderisches Programm, das man dennoch aller Voraussicht nach mit dem nächsten Titelgewinn krönen wird. Der einzige Klub, der Cotonsport noch abfangen könnte, ist Cosmos de Bafia. Für Didier Gomes da Rosa, den 45-jährigen französischen Trainer, war es ein Jahr des Bislang hat es damit allerdings nicht geklappt. Der grösste Erfolg war der zweite Platz im Jahr 2008. Im vergangenen Jahr verpasste man nur knapp die zweite Finalteil nahme, nachdem man in einem enorm langen Elfmeterschiessen den Kürzeren gezogen hatte. In diesem Jahr schied Cotonsport bereits in der zweiten Runde aus und verpass te somit die lukrative Gruppenphase. Seit Canon Yaoundé im Jahr 1980 hat kein Klub aus Kamerun mehr die afrikanische Königsklasse gewinnen können. Gross ist entsprechend das Verlangen, es nun endlich zu schaffen. Å T H E F I FA W E E K LY 15 Fußball verbindet. Fußball ist Frieden. © 2014 Visa. All rights reserved. Oscar Arias Friedensnobelpreisträger SPLIT TER W er im Jahr 1989 das San Siro in Mailand besuchte, der wusste sofort: Hier entsteht etwas Grosses. Hohe Türme in der letzten Bauphase, die Serie A in ihrer Blütezeit, das WM-Jahr vor der Haustür und unten auf dem Rasen Namen wie Lothar Matthäus und Walter Zenga für Inter Mailand oder Roberto Donadoni und Marco van Basten für die AC Milan. Mittlerweile geht es dem italienischen Fussball bekanntlich nicht mehr so gut. Die Musik spielt anderswo, in Spanien, in Deutschland, in England natürlich. Umso interessanter war die Meldung, welche die Sportredaktionen am letzten Wochenende erreichte: 79 173 Zuschauer besuchten das Stadtderby zwischen der AC Milan und Inter Mailand. Die Einnahmen durch den Ticketverkauf beliefen sich auf 3 324 594 Euro. Das ist Rekord. Verwöhnt wurden die Besucher nicht. Auch das Resultat (1:1) fiel relativ bescheiden aus. Aber in Zeiten der Krise sind Derbys wie dieses – es war das 213. in Mailand – wie Balsam. Å Alan Schweingruber Valerio Pennicino / Getty Images S chüsse abwehren, Flanken abfangen und die Abwehr kommandieren. Doch spätestens mit Manuel Neuers beeindruckenden Auftritten an der Weltmeisterschaft in Brasilien wurde untermauert, dass der moderne Torwart mehr in seinem Repertoire haben muss als diese drei Ur-Tugenden. Selbst der deutsche Nationalkeeper dürfte aber angesichts dessen, was sich unlängst in der Persian Gulf Pro League, der höchsten iranischen Spielklasse, abspielte, ins Staunen geraten. Im Spitzenspiel zwischen Naft Tehran und Tabellenführer Teraktor-Sazi lief die 56. Minute, als Naft-Torwart Alireza Beiranvand eine Hereingabe von der rechten Seite locker aus der Luft pflückte, wie von der Tarantel gestochen an seinen Strafraumrand stürmte und den Ball mit gewaltiger Kraft nach vorne warf. Die Kugel segelte rund 60 Meter weit und landete genau vor den Füssen von Angreifer Gholamreza Rezaei, der das Spielgerät kurz aufspringen liess und per Halbvolley aus über 30 Metern in die Maschen traf. Vorlage und Abschluss waren nicht nur überaus spektakulär, sondern auch wertvoll: Der Treffer sicherte Naft Tehran einen 2:1-Sieg, durch den das Team bis auf einen Punkt an Teraktor-Sazi heran- und auf den zweiten Platz vorrückte. Å Tim Pfeifer D er altgediente Arsenal-Trainer Arsène Wenger musste im jüngsten Premier-League-Heimspiel, gegen Manchester United, eine 1:2-Niederlage hinnehmen und hat spätestens seither einen schweren Stand bei den Gunners. Einen Tag vor dem Spiel schwelgte der Franzose noch in Erinnerungen an eine Zeit, da er fast schon aus dem Vollen schöpfen konnte. Er gab öffentlich zu, Lionel M essi einen Transfer zu Arsenal angeboten zu haben, im Jahr 2003, als er von der Akademie des FC Barcelona dessen Mitspieler Cesc Fàbregas verpflichtete. Doch Messi entschied sich anders. “Ich habe ihm nichts verwehrt”, beteuerte Wenger, dem damals auch Gerard Piqué aus der erwähnten Akademie durch die Lappen ging. Es sei nicht darum gegangen, dass man dem vielversprechenden Teenager Messi für dessen Familie keine Wohnung im Süden von Hertfordshire habe kaufen wollen, sondern: “Messi fühlte sich einfach wohl in Barcelona.” Auch die jungen Cristiano Ronaldo, Zlatan Ibrahimovic und Yaya Touré hätte der in Transfergeschäften a nsonsten höchst erfolgreiche Wenger gern zu Arsenal gelotst. Mehr Angriffskraft geht kaum. Jemanden wie Messi hätte er gerade jetzt gut gebrauchen können. Å Perikles Monioudis T H E F I FA W E E K LY 17 Name Fabio Capello Geburtsdatum, Geburtsort 18. Juni 1946, San Canzian d’Isonzo (Italien) Position als Spieler Mittelfeldspieler Stationen als Spieler 1964–1967 SPAL Ferrara 1967–1970 AS Roma 1970–1976 Juventus Turin 1976–1980 AC Milan Nationalteam Italien Stationen als Trainer 1991–1996, 1997–1998 AC Milan 1996–1997, 2006–2007 Real Madrid 1999–2004 AS Roma 2004–2006 Juventus Turin 2007–2012 England Seit 2012 Russland 18 T H E F I FA W E E K LY Rudy Waks / Presse Sports 1972–1976 (32 Einsätze) DAS INTERVIEW “Ibrahimovic hat sehr hart trainiert” Fabio Capello will Russland an die Euro 2016 führen – nach dem schlechten Start in die Qualifikation ein schwieriges Unterfangen. Der Italiener spricht über Zlatan Ibrahimovic, Bescheidenheit und die WM 2014. Herr Capello, Sie haben bei der russischen Nationalmannschaft einen Vertrag bis Ende 2018. Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Team? Fabio Capello: Ziel ist es, in vier Jahren eine gute, hochklassige WM vor eigenem Publikum zu spielen. Dazu kommt es nun vor allem darauf an, eine wettbewerbsfähige Mannschaft zusammenzustellen. Daher suchen wir nach Spielern, die in der Lage sind, Grosses zu vollbringen. Alexander Kerschakow ist kürzlich zum Rekordtorschützen der russischen Nationalmannschaft avanciert. Welche Bedeutung kommt ihm in Ihrer Planung zu? Kerschakow ist zweifellos einer unserer torgefährlichsten Spieler, aber gleichzeitig ist er mit seinen 31 Jahren auch jemand, der viel Einsatz zeigt und ein optimales Vorbild für die jungen Spieler ist, die neu in die Nationalmannschaft kommen. Ich erwarte von ihm, dass er diese Aufgabe erfüllt und ausserdem weiterhin Tore schiesst. Sie haben in letzter Zeit die Integration von Nachwuchsspielern gefördert. Beispiele sind Dmitri Poloz, Denis Tscheryschew, Magomed Ozdoev und Artjomm Dsjuba. Welche Bedeutung kommt der Mischung aus Routiniers und jungen Spielern zu? Die richtige Mischung dieser beiden Komponenten ist sehr wichtig, aber am wichtigsten ist die richtige Mischung guter Eigenschaften. Darauf kommt es an. Und bei diesen Nachwuchsspielern sehe ich Qualität. Das russische Nationalteam hat sich für die letzten drei Auflagen der EM qualifiziert. Wie überzeugt sind Sie davon, auch 2016 in Frankreich dabei zu sein? Wir sind in einer schwierigen Gruppe gelandet, mit Schweden und Ibrahimovic, Österreich, das eine gute Mannschaft hat, sowie Montenegro, einem Team, das den Gegnern durchaus Probleme bereiten kann. Der Weg ist lang. Wir gliedern gerade junge Spieler in die Mannschaft ein, die sich schon ganz gut integriert haben. Jetzt hoffen wir, weiterzukommen. Sie erwähnen Schweden und Zlatan Ibrahimovic. Er betont immer wieder, dass Sie ihm damals bei Juventus Turin sehr in seiner Entwicklung geholfen haben. Ibrahimovic ist ein enormes Naturtalent, und aus einem solchen Naturtalent einen erfolgreichen Stürmer zu machen, ist gar nicht schwer. Ich brauchte ihm nur einige Dinge zu erklären. Der Rest kommt, wenn man jeden Tag sehr hart trainiert, und das hat er immer getan. Er hat viel Torabschlusstraining gemacht, denn anfangs hatte er zwar einen harten Schuss, es mangelte ihm aber an der nötigen Qualität. Ausserdem kam er bei Kopfballduellen nicht hoch genug, also trainierte er jeden Tag unermüdlich Kopfbälle. Dadurch hat er einen Qualitätssprung hingelegt. dass die Anwesenheit eines solchen Spielers, sein Charisma, am Ende trotzdem Fehler provozieren kann. Und wenn man gegen jemanden wie Ibrahimovic antritt, darf man keinen Augenblick abgelenkt sein. Sie sprechen bereits seit der Auslosung davon, dass die Gruppengegner in der Qualifikation für die Euro 2016 kompliziert sind. Na ja, ich gehe immer von der Annahme aus, dass man vor jedem Gegner Respekt haben sollte. Wenn wir über Schweden reden, sprechen wir natürlich von Ibrahimovic. Im Falle Österreichs geht es um das Kollektiv, um eine organisierte Mannschaft, die stark spielt und Qualität hat. In Bezug auf Montenegro geht es vor allem um die individuelle Klasse einiger Spieler. Diese Mannschaft verfügt über einige herausragende Akteure. Das sind alles Gegner, die uns eine Menge Respekt abverlangen, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. Welche Tipps haben Sie ihm gegeben? Eines Tages habe ich ihn zu mir gerufen und gesagt: “Du hast die Qualität von Marco van Basten, das Potenzial, genauso gut zu sein wie er. Ich werde dir zeigen, wie er es gemacht hat.” Ich liess ein Video mit allen Toren von Van Basten vorbereiten und zeigte es ihm. Dann sagte ich: “Du kommst nie wirklich nah ans Tor heran. Um Tore zu schiessen, musst du dich dem gegnerischen Tor nähern. Du bist immer weit weg: Du hast Spass daran, für andere aufzulegen, und es ist auch super, Vorlagen zu liefern, aber wenn du ein Torjäger werden willst, musst du näher am Strafraum spielen.” Er hat diese Botschaft verstanden. Muss die Spielweise angepasst werden, wenn Sie mit einem Team gegen eine Mannschaft antreten, die über einen so spielentscheidenden Einzelspieler verfügt? Das ist eine schwierige Frage. Der Trainer versucht, alles vorzubereiten, aber auf dem Platz stehen immer noch die Spieler. Man versucht, alles zu erklären, aber gleichzeitig muss man sich auch darüber im Klaren sein, Kann ein so erfahrener Trainer wie Sie noch lernen? Ich nehme alles auf, was ich höre und was mir interessant erscheint. Man kann immer etwas dazulernen. Wenn man keine Lust mehr hat, etwas Neues zu lernen, sollte man den Beruf wechseln. Man braucht Bescheidenheit und Respekt, das sind zwei ganz grundlegende Dinge. Sind Sie nach der technischen Analyse der WM 2014 der Ansicht, dass es Innovationen gegeben hat oder ein bestimmter Trend zu verzeichnen ist? Im Vergleich zu Südafrika und zum europäischen Qualifikationswettbewerb hat mich vor allem die Schnelligkeit des Spiels beeindruckt. Alle Teams waren sehr schnell, aggressiv und technisch versiert. Technisch und taktisch war es vielleicht die schönste WM, die wir in letzter Zeit hatten. Å Aufgezeichnet von Fifa.com T H E F I FA W E E K LY 19 First Love Ort: Knysna, Südafrika Datu m: 6. Januar 2010 Zeit: 11. 37 Uhr Mark Lanning T H E F I FA W E E K LY 21 Years of phenomenal growth FIFA decided to stage the first FIFA Women’s World Cup™ in 1991 (China PR) to give the best female players in world football the opportunity to play on a world stage, thus marking a milestone for the growth of women’s football all around the globe. Around half a million spectators attended the matches. Since then, the women’s game has taken huge strides forward in every aspect, whether in terms of the players’ technique, physical fitness and tactics, or the media coverage, TV viewers and sponsorship interest. One of the pillars of FIFA’s mission is to touch the world through our tournaments. We take great pride in staging these entertaining and unique festivals of football across the globe. The FIFA Women’s World Cup™ is a shining example of our commitment to ensuring that women’s football goes from strength to strength in the future. DEBAT T E PRESIDENTIAL NOTE FIFA vermittelt CFA administrative Kenntnisse Z ur weltweiten Förderung und Entwick lung des Fussballs hat die FIFA bereits vor langer Zeit das “Performance-Pro gramm” für das Fussball-Management eingeführt, in dem den Mitgliedsverbän den Kompetenzen für die administrative Arbeit abseits des Fussballplatzes vermittelt werden. Kürzlich richtete der Fussball-Weltver band einen entsprechenden Kurs in der VR China aus, denn auch im bevölkerungsreichs ten Land der Welt soll es weitere Fortschritte im Managementbereich geben. Das FIFA-Seminar fand vom 16. bis 19. No vember in der Fussballhochburg Chengdu statt, einem Spielort der FIFA-Frauen-Weltmeister schaft 2007 in China. Eine siebenköpfige FIFA-Delegation vermittelte den gut 80 Teil nehmenden wichtige Kenntnisse im administ rativen Bereich. Unter den Zuhörern waren neben dem Präsidenten des chinesischen Fuss ballverbandes Cai Zhenhua auch die Leiter der 47 regionalen Mitgliedsorganisationen. Ferner waren drei Funktionäre des japanischen Fuss ballverbandes unter Führung des Vizepräsi denten Kohzo Tashima unter den Teilnehmen den. Auf Einladung der chinesischen Gastgeber teilten sie ihre administrativen Erfahrungen mit ihren asiatischen Kollegen. “Dieses Seminar als Teil des ‘Performan ce-Programms’, das im Rahmen der Kooperati onsvereinbarung zwischen FIFA und CFA stattfand, ist für uns eine sehr wertvolle Hilfe”, so CFA-Präsident Cai Zhenhua gegenüber FIFA.com. “Einer der Schlüsselaspekte für die fussballerische Entwicklung in China besteht da rin, eine Gruppe aus Fussball-Managern und Ver waltungsexperten zur Verfügung zu haben, die allen Anforderungen der heutigen Fussballszene gerecht werden. Das Seminar hat uns viele wert volle Kenntnisse zur richtigen Zeit vermittelt.” Auch CFA-Vizepräsident und Seminarleiter Lin Xiaohua äusserte sich zufrieden über den Erfolg des Seminars. “Dies war nach der ersten Auflage im vergangenen Jahr in Wuxi ein wei teres sehr erfolgreiches Seminar für die Gene ralsekretäre der CFA-Mitgliedsorganisationen”, sagte er. “Es hat uns von den regionalen Verwaltungen nicht nur einen interessanten Überblick über die Förderung und Entwicklung des Fussballs vermittelt, sondern auch drin gend benötigte Kenntnisse im administrativen Bereich. Fussball ist ein so schöner Sport, zu dessen Wohl wir uns auch im administrativen Bereich alle benötigten Kenntnisse aneignen sollten. Diese Motivation der FIFA-Instrukto ren können wir voll und ganz unterschreiben.” Streben nach Perfektion Ebenso wie die chinesische Wirtschaft wächst, entwickelt sich auch der Fussball in China mit enormem Tempo. Die chinesische Super Le ague, in der in der vergangenen Saison ein Schnitt von 18 986 Zuschauern pro Spiel erreicht wurde, gehört zu den stärksten Ligen Asiens. Sie ist Anziehungspunkt für grosse Namen, wie jüngst Fabio Cannavaro, der gerade den Posten von Marcello Lippi als Trainer des chinesischen Meisters Guangzhou Evergrande übernommen hat. Auch die chinesischen Nationalteams der Frauen und Männer erspielen sich immer mehr Aufmerksamkeit. Den regionalen Verwaltungs organisationen mangelt es hingegen oftmals an Erfahrung, sodass sie sich hilfesuchend an die FIFA wandten. Während der viertägigen Veranstaltung wurden insgesamt 14 Themenkomplexe behan delt. Die Seminarteilnehmer zeigten sich mit den vermittelten Inhalten sehr zufrieden. Auch CFA-Generalsekretär Zhang Jian äusserte sich zufrieden über den Erfolg des Seminars: “Wir verfügen jetzt über ein tiefgreifendes Verständnis in den Bereichen Förderung und Entwicklung des Fussballs. Im Fussball geht es heute um weit mehr als nur um Sport und Wettkampf. Es ist ein sehr viel umfangreiche res Feld, angefangen vom Fussball an der Basis über die Nachwuchsförderung bis hin zu den Nationalmannschaften. Ein Generalsekretär ähnelt in gewisser Weise dem Spielführer einer Mannschaft. Er hat die Aufgabe, für Erfolg im administrativen Bereich zu sorgen.” Å Happy Birthday AFC! 60 Jahre Asian Football Confederation! Die sen Sonntag wird der runde Geburtstag in Manila mit einer Gala gefeiert. An lässlich der Gründung 1954 in der philippini schen Hauptstadt beteiligten sich unter dem Vorsitz von Präsident Man Kam Loh zwölf Ver bände. Schon zwei Jahre später fand in Hong kong die erste Asienmeisterschaft statt. 2002 setzten Japan und Südkorea mit der Organi sation der WM-Endrunde einen neuen Mass stab. Der Kontinent, auf dem zwei Drittel der Menschheit leben, der insgesamt 47 National verbände umfasst, spielt im internationalen Fussball eine Hauptrolle. Zu was der asiatische Fussball fähig ist, be weist er auch bei den Frauen. Die Japanerinnen gewannen 2011 den WM-Titel und 2012 in Lon don Olympia-Silber sowie 2014 die WM der U17-Juniorinnen. China profilierte sich schon zweimal als Veranstalter der Frauen-Endrunde und holte 1996 Olympia-Silber. Die Nordkorea nerinnen siegten 2006 auf U20-Stufe und zwei Jahre später bei den U17-Juniorinnen, die Süd koreanerinnen 2010 an der U17-WM. Last but not least triumphierten die chinesischen Mäd chen (U15) 2014 an den Olympischen Jugend spielen. Und auch bei den Junioren setzten die Asiaten schon ein goldenes Zeichen – mit dem Sieg Saudi Arabiens 1989 auf U16-Stufe. Heute steht die asiatische Konföderation unter Präsident Salman Bin Ibrahim Al Khalifa nicht zuletzt für die Bedeutung des Fussballs als Lebensschule und integrative Kraft in der sozialen Gleichstellung. Auch deshalb ist Asien für die Zukunft und Globalisierung unseres Sports von zentraler Bedeutung. Happy Birthday AFC! Ihr Sepp Blatter T H E F I FA W E E K LY 23 ISLAND Egilshöll Indoor-Fussball in Reykjavik. 24 T H E F I FA W E E K LY Erfolg dank verbesserter Einrichtungen Ein langfristig angelegtes Projekt des isländischen Fussballverbands hat den Fussball in Island durch den Bau von 15 Fussballhallen revolutioniert. Svend Frandsen Bemerkenswerte Entwicklung Um diesen Sprung in die Entwicklung des isländischen Fussballs nachvollziehen zu können, muss man 15 Jahre zurück. Damals wurde der Fussball durch mangelnde Spielmöglichkeiten in Schulen und Klubs ausgebremst. Spieler waren häufig gezwungen, auf Ascheplätzen zu trainieren, und die Ligen litten unter dem onstanten Wind und dem langen harten Wink ter. Gleichzeitig entsprach das Trainingsniveau nicht den gängigen Anforderungen, auf einer Insel, die sich zwar für die Erfolge ihrer Handball-Nationalmannschaft rühmen konnte, im Fussball aber nichts vorzuweisen hatte. Vor diesem Hintergrund war es kaum überraschend, dass die meisten Nationalspieler ihre Fotbolti.net M an kann sicher niemandem einen Vorwurf machen, der Island vor allem mit Sagen, Vulkanen und der bekannten Sängerin Björk assoziiert. Für ein Land, das hoch im Norden mitten im Atlantik liegt und gerade einmal 323 180 Einwohner zählt, scheint es ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, dass der Fussball eines Tages zu einem Markenzeichen werden könnte. Tatsächlich hat sich Island auf A-Nationalmannschaftsebene noch nie für ein grosses Turnier qualifiziert. In der aktuellen E M-Qualifikation belegt das Team aber nach vier Spieltagen den zweiten Platz in Gruppe A und rangiert vor etablierten Fussballnationen wie den Niederlanden und der Türkei. Vor einem Jahr hätte sich der Aussenseiter um ein Haar einen Startplatz bei der Fussball-WM in Brasilien gesichert, unterlag dann jedoch in der Playoff-Runde knapp den Kroaten. Die Hochform bestätigte sich, als das isländische Team die Fussballwelt am 13. Oktober mit einem sensationellen 2:0-Sieg gegen die mächtigen Niederländer von Guus Hiddink schockte und damit sein wohl bemerkenswertestes Ergebnis aller Zeiten erzielte. Das ist eine ganz schöne Kehrtwende für eine Fussballnation, die sich am Ende der letzten EM-Qualifikation in der Weltrangliste auf Platz 121 wiederfand – noch hinter Aserbaidschan, Liechtenstein und den Färöer-Inseln. Daniel Nielsson / fotogloria ISLAND Brötchen bei heimischen Klubs wie Breidablik, Stjarnan oder Fylkir verdienten. Dann jedoch rief der isländische Fussballverband eine erfolgreiche Partnerschaft mit den Kommunen der Insel ins Leben. Ziel war eine Verbesserung der Einrichtungen, und die Initiative wirkte wahre Wunder für den isländischen Fussball. Das Ergebnis ist erstaunlich. Heute verfügt Island über 15 Fussballhallen in Normalgrösse, 4 Fussballhallen in halber Grösse, 22 Kunstrasenplätze sowie 111 an Schulen angegliederte Mini-Kunstrasenfelder. Dieses langfristig angelegte Projekt hat den Fussball in Island praktisch revolutioniert. “Die erste Halle wurde in Keflavik errichtet, und nach dem Bau merkten die Leute schnell, wie vorteilhaft es ist, vor dem Wetter geschützt zu sein, das hier mit ganzjährig sehr starkem Wind ziemlich problematisch sein kann”, so Omar Smarason, Marketing- und Medien manager beim isländischen Fussballverband. “Mit der Halle in Keflavik wurde der Weg für die Schaffung weiterer Kunstrasenplätze geebnet. Und als wir dann das Projekt mit den Minispielfeldern lancierten, haben wir bei vielen Kommunen Druck gemacht, an möglichst vielen Schulen solche Spielfelder anzulegen. Das Problem ist nämlich in ganz Europa dasselbe: “Die Kinder haben im Allgemeinen keinen Platz zum Spielen”, so Smarason. Erstaunliche Ergebnisse Die meisten Hallen verfügen über Umkleidekabinen, Aufenthaltsräume und natürlich über ein hervorragendes Spielfeld in Normalgrösse. Aber das ist noch nicht alles. Auch Einrichtungen für Fans und Medien sind vorhanden und sorgen für ein verbessertes Stadionerlebnis – insgesamt also eine sehr professionelle und runde Sache. Damit sind die Ligateams nun nicht mehr gezwungen, ihre Spiele draussen auszutragen, die Spieler verlieren die Motivation nicht, die Zuschauer bleiben am Ball, und den Medien stehen moderne Einrichtungen zur Verfügung. Alle profitieren. Die höheren Investitionen in Einrichtungen wären jedoch verpufft, wenn der isländische Fussballverband nicht gleichzeitig die Betonung auf die Trainerausbildung gelegt hätte. Als die UEFA zu Beginn des neuen Jahrtausends ihr Projekt zur Klublizenzierung Heute stehen über 70 isländische Spieler bei Klubs in ganz Europa unter Vertrag. startete, war das für den isländischen Verband gleichzeitig der Startschuss für hohe Investitionen in die Trainerausbildung. “Der Nutzen von Spitzeneinrichtungen kann nur maximiert werden, wenn man weiss, wie man das Beste daraus macht. Selbst die jüngsten Kinder, die mit fünf oder sechs Jahren mit dem Fussballtraining beginnen, haben gut ausgebildete Trainer – in der Regel mit einer UEFA-B- oder UEFA-A-Lizenz. Damit sind sie in den Händen von Leuten, die wissen, was sie tun, wenn sie ihnen die Grundlagen des Fussballs beibringen”, meint Smarason. Nationaltrainer ist der 66-jährige Schwede Lars Lagerbäck, der durchaus schon Erfahrung damit hat, sich mit Aussenseitern für wichtige Turniere zu qualifizieren. Er freut sich über die Auswirkungen, welche die Verbesserungen bei den Einrichtungen und dem Trainingsniveau auf die Qualität der isländischen Spieler haben. “Es war ein sehr langer Prozess, aber die Spieler, für die ich jetzt verantwortlich bin, hatten natürlich die Chance, in ihrer Jugend in der Halle zu trainieren. Diese Möglichkeit hatten frühere Generationen nicht. Und heute ernten wir die Früchte dieser verbesserten Einrichtungen”, sagt Lagerbäck und fügt hinzu: “Sie trainieren das ganze Jahr über, und die Hasteinsvollur Ein Platz neben Bergen und Vulkan. T H E F I FA W E E K LY 25 ISLAND Hallen und Kunstrasenplätze können von allen genutzt werden – von staatlichen Schulen, Klubs und so weiter. Daher wird natürlich im Allgemeinen viel mehr Fussball gespielt als früher. Das ist dem Spielniveau in Island sehr zu Gute gekommen, denn jetzt steht uns ein viel grösseres Spielerreservoir zur Verfügung, aus dem wir die besten Talente auswählen können”, so Lagerbäck. Elmar Bjarnason, der 27-jährige ehemalige Mittelfeldspieler von Celtic Glasgow, der heute beim Randers FC in der dänischen Superliga aktiv ist, bestätigt, dass die massiven Investitionen in Einrichtungen und Training einen durchschlagenden Effekt auf den isländischen Fussball hatten, da die Konkurrenz grösser geworden sei. Neue Mentalität und Spielweise “Die vielleicht bedeutendste Veränderung, die mir auffiel, ist die Mentalität. Da die Konkurrenz überall intensiver geworden ist, sind bereits die Sieben- bis Neunjährigen aufs Siegen fixiert. Für einige Kinder und Jugendliche mag das am Anfang schwierig sein, aber zweifellos ist dadurch unter ihnen ein instinktiver Konkurrenzkampf entstanden”, so Bjarnason, dessen Grossvater Theodor Jakob Gudmundsson im Europapokal 1964 für KR Reykjavik gegen Liverpool auf dem Platz stand. Die Gesamtergebnisse der Veränderungen sind beachtlich. Heute stehen über 70 isländische Spieler bei Klubs in ganz Europa unter Vertrag. Während der ehemalige Barcelona-Stürmer Eidur Gudjohnsen früher der einzige Star im isländischen Nationalteam war, gehören dem Kader heute grosse Namen wie Kolbeinn Sigthorsson (Ajax), Alfred Finnbogason (Real Sociedad) und Gylfi Sigurdsson (Swansea) an. Diese Akteure spielten eine Schlüsselrolle in dem Team, dass sich für die U21-Europameisterschaft 2011 in Dänemark qualifizierte. Fotbolti.net, Halldor Kolbeins / AFP Die FIFA in Island Die Investitionen in den isländischen Fussball wurden auch von der FIFA mitgetragen. Der Knattspyrnusamband-Islands-Hauptsitz in Reykjavik durfte zwischen 2004 und 2008 einen Unterstützungsbetrag von 1 200 000 US-Dollar in Empfang nehmen. Weitere 850 000 US-Dollar investierte die FIFA in die Fussball-Akademien des isländischen Fussballverbands (2010 und 2013). Am Olympischen Junioren-Fussballturnier Nanjing 2014 krönte Island seine starken Vorstellungen bei der erstmaligen Teilnahme an der Endrunde eines FIFA-Turniers und schaffte den verdienten Sprung aufs Podest (Rang 3). In der Fussballhalle Breidablik-Nachwuchsspieler aus Kopavogur. Jüngste Erfolge Gylfi Thor Sigurdsson (l.) trifft im Qualifikationsspiel zur Euro 2016 gegen die Niederlande (2:0 ;13. Oktober 2014). Gleichzeitig sind die isländischen Spieler zu einem technisch versierteren Spiel übergegangen, während früher der Kampfgeist und die starke Physis als typische Eigenschaften galten. “Der grösste Unterschied zu den isländischen Mannschaften, denen ich vor etwa zehn Jahren als schwedischer Nationaltrainer gegenüberstand, ist die verbesserte Technik. Damals war Island vor allem für seinen Kampfgeist bekannt”, sagt auch Trainer Lars Lagerbäck. “Ganz deutlich ist dies bei Spielern wie Gylfi (Sigurdsson) und Kolbein (Sigthorsson), denn unsere Stürmer haben sich auf technischer Ebene am stärksten verbessert. Vorher, als noch auf Ascheplätzen trainiert wurde, war die isländische Spielweise viel stärker vom Charakter der Spieler abhängig. Jetzt können die Akteure dank der besseren Bedingungen auch mit ihren technischen Fähigkeiten glänzen. Dadurch bekommt unser Spiel eine neue Dimension”, so Lagerbäck. Jetzt haben Sensationssiege gegen die Tschechische Republik, die Türkei und die Niederlande zu Elmar Bjarnasons Freude eine beispiellose Fussballeuphorie auf der vulkanischen Inselgruppe ausgelöst. “Nicht weniger als 1000 Fans sind mit uns zum Qualifikationsspiel in die Tschechische Republik gereist, und die beiden Heimspiele gegen Tschechien und die Niederlande waren ausverkauft. Das hat es vorher noch nie gegeben. Die Leute hier oben werden richtig fussballverrückt”, so Bjarnason. Å T H E F I FA W E E K LY 27 sharecocacola.com #shareacocacola Coca-Cola and the contour bottle are registered trademarks of the Coca-Cola Company. Share a with F I F A ’ S 11 FREE KICK Frauen-WM: Die besten Teams Die Geisterhand Alan Schweingruber E s gibt diese cholerischen Fahrlehrer, die stellen ihren Becher mit heissem Kaffee auf das Armaturenbrett, während der Schüler das Auto durch die Gegend lenkt. Schwappt kein Tropfen über – so funktioniert der lustige Test –, ist der Schüler bereit für die Prüfung. Hört sich im ersten Moment sehr schwierig an, ist aber im Vergleich zur ersten Fahr s tunde ein Kinderspiel. Mit feuchten Händen am Steuer gilt ja in Stunde 1: Das zu umfahrende Hindernis nie anschauen, sonst lenkt sich das Auto wie von Geisterhand direkt ins Hindernis. Das hat natürlich nun alles sehr wenig mit Fussball zu tun. Aber der Effekt dieser Nur- keinen-Fehler-machen-und-schau-nie-das-Hindernis-an-Regel ist auch auf dem Rasen regelmässig zu beobachten. Gerade jetzt gegen Jahresende werden uns die besten Szenen der nervenflatternden Protagonisten in Rück blicken vorgeführt: Ein Stürmer drischt den Ball aus drei Metern an die Latte statt ins leere Tor. Dem Torhüter rutscht der Ball über den einen Handschuh, von wo er via Innenpfosten und Hinterkopf des Keepers ins Tor gelangt. Dazu wäre noch zu erwähnen, dass Schlussmänner keinen einfachen Stand haben. Kurz nicht bei der Sache, liegt die Mannschaft auch schon zurück. Und gibt es in einer Partie mal etwas weniger zu tun, kann der Torhüter ohnehin nur verlieren, weil er dann, wenn er schon mal geprüft wird, auch unhaltbare Bälle fangen muss. Es gibt eine einzige Ausnahme: Manuel Neuer. Neuer hält in der Regel alles und agiert in der Langeweile wie ein Feldspieler. Ein bisschen zu sehr vom deutschen Nationaltorwart inspirieren lassen hatte sich offenbar Vjekoslav Andric. Der 22-Jährige, seit 2013 beim slowenischen Klub NK Radomlje unter Vertrag, versuchte, einen Konter des Gegners nahe der Mittellinie abzublocken. Dabei verlor er den Ball und sah auch noch Rot, weil er seinen Gegenspieler zu Boden riss. Um beim Bild des Fahrschülers zu bleiben: Der übermütige Andric lenkte das Auto direkt und mit letzter Konsequenz ins Hindernis. Nun kennt man auch wilde Sportler, die ihre Fehler ganz bewusst begehen, wie Mickey Rourke, der US-Amerikaner. Rourke, mittlerweile 62 Jahre alt und eigentlich Schauspieler von Beruf, wagte sich in seiner Karriere oft auf fremde Terrains. Jetzt kehrt er für einen Showkampf dorthin zurück, wo er schon mal vergeblich eine Laufbahn lancierte: in den Boxring. Rourke kämpft in Moskau gegen den 29 Jahre alten Profiboxer Elliot Seymour. Wenn auch nicht im schülerischen Sinne darf hier auch von einer Geisterhand gesprochen werden. Å Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion 1 U SA 27 Siege 6 Teilnahmen an einer Frauen-WM Weltmeister 1991 und 1999 2 Deutschland 23 Siege 6 Teilnahmen an einer Frauen-WM Weltmeister 2003 und 2007 3 N orwegen 20 Siege 6 Teilnahmen an einer Frauen-WM Weltmeister 1995 4 S chweden 18 Siege 6 Teilnahmen an einer Frauen-WM 2. Platz 2003 5 Brasilien 15 Siege 6 Teilnahmen an einer Frauen-WM 2. Platz 2007 6 V R China 13 Siege 5 Teilnahmen an einer Frauen-WM 2. Platz 1999 7 J apan 7 Siege 6 Teilnahmen an einer Frauen-WM Weltmeister 2011 8 E ngland 5 Siege 3 Teilnahmen an einer Frauen-WM Viertelfinale 1995,2007 und 2011 9 Kanada 4 Siege 5 Teilnahmen an einer Frauen-WM 4. Platz 2003 10 Australien 3 Siege 5 Teilnahmen an einer Frauen-WM Viertelfinale 2007 und 2011 11 Russland 4 Siege 2 Teilnahmen an einer Frauen-WM Viertelfinale 1999 und 2003 Quelle: FIFA (FIFA, Statistical Kit, 20.11.2014) T H E F I FA W E E K LY 29 FIFA WORLD FOOTBALL MUSEUM Ein Highlight für Fussballfans aus aller Welt Das FIFA World Football Museum ist eine grossartige Idee und ein enormes Unterfangen. Der Fussballtempel im Herzen Europas feiert seine Eröffnung Anfang 2016. Auf Kurs für die feierliche Eröffnung FIFA World Football Museum CEO Martin Schlatter im Zentrum von Zürich. S eit der Grundsteinlegung durch FIFA-Präsident Blatter im April 2013 ist auf der Baustelle in Zürich viel geschehen. CEO Martin Schlatter und Creative Director David Ausseil sprachen ausführlich über das Projekt. Herr Schlatter, sind Helm und Warnweste Ihre neue Arbeitskleidung? Martin Schlatter: Ich finde es einfach faszinierend, hier im Haus zur Enge direkt vor Ort zu sein. Das Museum nimmt langsam Gestalt an. Jedes Mal, wenn ich hierher komme, gibt es etwas Neues zu sehen. Ich komme min destens drei-, viermal pro Woche auf die Baustelle. Herr Ausseil, wird das Museum ein geeigneter Ort für die Ausstellung all der Fussballobjekte, die Sie von überall auf der Welt zusammentragen? David Ausseil: Auf jeden Fall. Es wird ein sehr grosses Museum mit mehr als 3000 m² Ausstellungsfläche. Hier können unzählige Geschichten erzählt werden. Sehen Sie das Museum schon vor Ihrem geistigen Auge? Schlatter: Ich habe ein Bild davon, was wohin kommt, und wie alles zum Leben erweckt wird. Ich bin sehr zuversichtlich, und wir liegen im Plan. Ich freue mich schon jetzt darauf, genau an diese Stelle zurückzukehren, wo das Flipper-Erlebnis aufgebaut wird. Hier wird man tatsächlich mit einem Ball spielen können. Ausseil: Der Flipper wird einem echten Flipper nachempfunden, aber eben mit einem Fussball. Wir haben fünf Attraktionen, bei denen Kinder und natürlich auch Erwachsene gegen den Ball treten können, der dann von einem Ziel zum nächsten prallt. Im Spielbereich des Museums wird sehr viel Spass geboten. Schlatter: Unsere Zeitplanung ist durchaus sportlich, aber auch realistisch. Wir mögen sportliche Ziele. Das Gleiche gilt auch für das Budget. Manchmal muss man allerdings entscheiden, an welcher Stelle man investiert und was man dafür bekommt. Wo immer wir das Fussball erlebnis für die Besucher noch besser gestalten können, sollte das Geld investiert werden. Wie viel wird das Museum kosten? Schlatter: Es stellt eine bedeutende Investition der FIFA dar. Die genauen Zahlen geben wir nicht bekannt. Ausserdem investiert auch die Swiss Life als Eigentümerin des Gebäudes. Wir wollen etwas Grossartiges schaffen und 30 T H E F I FA W E E K LY Daniel Auf der Mauer / 13 Photo, FIFA TV Bereiten Ihnen Budget oder Zeitplanung schlaflose Nächte? FIFA WORLD FOOTBALL MUSEUM investieren dafür einen erheblichen Betrag. Denn wir wollen nicht weniger als das grossartigste Fussball museum der Welt schaffen. Was ist während der Bauarbeiten in Bezug auf die Ausstellungsstücke besonders wichtig? Ausseil: Wenn wir hierherkommen, dann bekommen wir einen guten Eindruck von den tatsächlichen Dimensionen. Wir versuchen, uns in die Besucher h ineinzuversetzen und ihre Erwartungen einzuschätzen. Eigentlich entsteht die Hälfte der Eindrücke, die man in einem Museum sammelt, aus der Architektur, aus der Form und Grösse der Räumlichkeiten. Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Ihnen? Schlatter: Sehr gut. Unsere Kompetenzen ergänzen sich, jeder kennt sein Gebiet gut. Wir diskutieren viel und kommen zu guten Entscheidungen. Ausseil: Wir haben beide stets die grösstmögliche Zufriedenheit der Besucher im Blick. Schliesslich schaffen wir dieses Museum nicht für die FIFA oder eine bestimm te Gruppe, sondern für alle Besucher, die hierherkommen. Damit meine ich sowohl die realen als auch die digitalen Besucher. Heute kann man sich ein Museum ohne digita len Zugang für die vielen Millionen Fussballfans, die nicht selber nach Zürich kommen können, kaum vorstellen. Ein Meilenstein für den Weltfussball Das FIFA World Football Museum nimmt Gestalt an. Was werden die Besucher im Museum erleben? Ausseil: Da sind drei Etagen. Man betritt das Gebäude im Erdgeschoss und gelangt zunächst über eine Treppe ins Untergeschoss. Dann geht es via Aufzug in die 1. Etage, und schliesslich landet man in der Cafeteria und im Shop in der 2. Etage. Dabei dreht sich natürlich alles um den Fussball. Wir präsentieren drei Konzepte: “Fussball verbindet die Welt”, “Das reiche Erbe des Fussballs” und “Fussball inspi riert die Welt”. Im Erdgeschoss gibt es einen Überblick über die Geschichte des Fussballs, die wichtigsten Eckdaten wie die Schaffung der Spielregeln oder die Gründung der FIFA. Im Untergeschoss ist eine chronologisch angeordnete Ausstellung zu den 20 Fussball-Weltmeisterschaften und natürlich auch zu den Frauen-Weltmeisterschaften zu sehen. Hier werden die meisten Objekte ausgestellt. FIFA TV auf der Baustelle Bereit zum Gespräch mit den Museumsdirektoren. Wo haben Sie die Ausstellungsstücke gefunden? Ausseil: Die Sammlung ist das Herzstück. Wir müssen eine Ausstellung zeigen, welche die Fans bewundern und welche die grossartige Geschichte des Fussballs mit Leben erfüllt. Zu den Ausstellungsstücken müssen wir aussage kräftige Texte verfassen. Das ist oftmals schwierig, da es schon Probleme bereitet, die Echtheit zu überprüfen. Zur Überprüfung aller Objekte werden viele Leute benötigt. Schlatter: Geschichten bleiben den Besuchern viel besser im Gedächtnis als reine Informationen oder Auf listungen. Es geht uns also darum, die richtigen Ausstel lungsstücke zu finden und die zugehörigen Geschichten zu erzählen. Wir wollen die relevanten Geschichten erzählen, um die relevanten Emotionen hervorzurufen. Å Mit Martin Schlatter und David Ausseil sprach Francesca Giardina “Für die grösstmögliche Zufriedenheit der Besucher” Creative Director David Ausseil. T H E F I FA W E E K LY 31 ZEITSPIEGEL T H E N Sankt Peter-Ording, Nordsee, Deutschland 1963 Slg. Raiss / fotogloria Ein Vollspannschuss ... 32 T H E F I FA W E E K LY ZEITSPIEGEL N O W Le Lavandou, Côte d’Azur, Frankreich 2013 Slg. Raiss / fotogloria ... und die Parade. T H E F I FA W E E K LY 33 DAS FIFA-R ANKING Rang Team 1 2 3 4 5 6 7 7 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 56 58 59 60 61 62 62 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 34 Rangveränderung Punkte Deutschland Argentinien Kolumbien Belgien Niederlande Brasilien Portugal Frankreich Spanien Uruguay 0 0 0 0 0 0 2 0 1 -2 1725 1538 1450 1417 1374 1316 1160 1160 1142 1135 Italien Schweiz England Chile Rumänien Costa Rica Tschechische Republik Algerien Kroatien Mexiko Slowakei Tunesien Österreich Elfenbeinküste Griechenland Ukraine Ecuador USA Bosnien und Herzegowina Dänemark Russland Israel Island Wales Senegal Schottland Ghana Guinea Kap Verde Polen Kamerun Nigeria Schweden Ungarn Slowenien Serbien Nordirland Türkei Mali Albanien Südafrika Peru Japan Trinidad und Tobago DR Kongo Panama Iran Montenegro Kongo Ägypten Republik Irland Sambia Togo Gabun Burkina Faso Bulgarien Norwegen Haiti Republik Korea Finnland Jamaika Honduras Guatemala Usbekistan Paraguay Libyen Armenien 0 0 7 -1 6 0 5 -3 -5 -3 3 9 6 1 -7 -7 0 -5 -3 2 -1 13 -5 0 6 1 -2 17 -6 4 -1 0 -4 6 -9 0 -4 -2 9 -2 6 2 -1 -5 5 0 -5 6 3 -22 0 16 -10 3 6 -7 1 25 -3 -7 42 -3 -1 -9 1 -3 -2 1103 1091 1032 1022 1014 995 987 948 946 913 891 867 863 861 856 854 852 836 808 804 789 788 761 748 734 729 714 698 693 684 664 656 646 632 622 617 615 604 603 577 568 565 563 553 548 547 547 537 529 527 519 516 516 511 510 506 500 484 481 468 467 461 458 448 438 437 436 T H E F I FA W E E K LY Rang 06 / 2014 07 / 2014 08 / 2014 09 / 2014 10 / 2014 11 / 2014 1 -41 -83 -125 -167 -209 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 91 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 106 108 109 110 110 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 131 133 133 135 135 137 138 139 140 141 142 143 144 Platz 1 Aufsteiger des Monats Uganda Kuba Antigua und Barbuda Angola Marokko Estland Sierra Leone Vereinigte Arabische Emirate Jordanien Bolivien Zypern Venezuela Ruanda Benin Dominikanische Republik El Salvador Malawi Litauen Oman Lettland Katar VR China Mosambik Belarus Australien EJR Mazedonien Irak Färöer Saudiarabien Simbabwe Botsuana Namibia Äthiopien Kanada Tansania Palästina Kenia Sudan Niger St. Kitts und Nevis St. Vincent und die Grenadinen Äquatorial-Guinea Moldawien Liberia Lesotho Kuwait Burundi Bahrain Georgien Libanon Philippinen Luxemburg Liechtenstein Guinea-Bissau Aruba Neuseeland Afghanistan Aserbaidschan Tadschikistan DVR Korea Vietnam Kasachstan Myanmar Mauretanien Malediven Barbados Thailand 6 33 -10 6 6 5 -7 -6 -12 16 8 -4 5 -5 -11 -11 15 -3 -13 2 -10 -11 -3 5 -8 -4 -23 82 -9 -5 -6 4 1 12 -2 -5 2 -8 5 -2 -13 6 -1 2 -4 -3 4 -21 -9 -3 1 -3 25 -1 1 -2 1 -9 -1 11 -2 -7 -3 -1 0 3 21 Absteiger des Monats 425 423 413 394 393 390 387 385 382 375 372 369 367 361 361 358 357 355 351 339 338 336 334 331 327 324 321 317 314 314 309 295 287 287 285 276 271 265 261 258 256 251 250 249 247 246 245 243 239 238 231 230 219 218 218 216 216 215 215 211 206 205 202 195 184 183 182 145 146 147 148 148 148 151 152 153 154 155 156 157 158 159 159 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 170 170 173 174 174 174 177 178 179 180 180 180 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 192 194 195 196 197 198 199 200 201 202 202 204 204 206 206 208 209 St. Lucia Zentralafrikanische Republik Tschad Malta Turkmenistan Madagaskar Syrien Grenada Kirgisistan Neukaledonien Malaysia Curaçao Indonesien Singapur Laos Hongkong Puerto Rico Swasiland Bangladesch Suriname Guam Tahiti Gambia Montserrat Sri Lanka Indien São Tomé und Príncipe Guyana Komoren Jemen Nicaragua Seychellen Belize Turks- und Caicos-Inseln Nepal Bermuda San Marino Kambodscha Pakistan Salomon-Inseln Osttimor Macau Dominica Chinese Taipei Südsudan Vanuatu Mauritius Fidschi Samoa Mongolei Bahamas Tonga Amerikanische Jungferninseln Brunei Darussalam Papua-Neuguinea Amerikanisch-Samoa Andorra Britische Jungferninseln Eritrea Cayman-Inseln Dschibuti Somalia Cook-Inseln Anguilla Bhutan http://de.fifa.com/worldranking/index.html -7 -2 -6 9 -10 -5 0 -7 -3 -1 1 -9 0 3 -5 4 -2 2 13 -15 -3 0 1 2 5 -11 5 -18 -1 4 -6 -3 -10 -1 0 -8 28 5 -1 -4 -3 -2 -7 0 -3 0 0 0 -3 -1 -1 -2 0 0 0 -6 1 1 -2 -3 1 -3 -1 -1 -1 179 178 172 166 166 166 148 147 146 142 137 127 126 123 120 120 119 113 111 109 105 100 90 86 85 84 84 84 77 75 75 75 74 66 58 55 55 55 54 53 51 49 48 47 43 33 32 30 30 29 26 17 16 15 13 12 9 8 8 5 5 4 4 2 0 NET ZER WEISS ES! Müssen folgenschwere Fouls härter bestraft werden? Frage von Klaus Wolf, Dortmund Und jetzt Manager Günter Netzer im Jahr 1978. pixathlon Z u dieser Frage gibt es eine Debatte, die nach dem harten Foul an Marco Reus nun wieder überall aufgenommen wird: Ein Spieler soll so lange gesperrt werden, wie der Gefoulte verletzt ausfällt. Die Idee ist verlockend gut und interessant. Aber nicht umsetzbar. Wann ist ein Spieler wieder einsetzbar? Wenn die Verletzung ganz ausgeheilt ist? Wenn der Klubarzt grünes Licht gibt? Und: Gilt ein Spieler als gesund, wenn er mit der Mannschaft trainiert, aber seinen Stammplatz verloren hat und nicht zum Einsatz kommt? Regeln und Richtlinien im Fussball sind meiner Meinung nach dazu da, dass keine Diskussionen entstehen. Sie müssen Klarheit schaffen. In diesem Fall wären Uneinig keiten – so fair der Lösungsansatz klingen mag – vorpro grammiert. Dazu kommt der Aspekt, dass nicht jedes Foul eindeutig dem Gegenspieler zugeschoben werden kann. Ein verletzungsanfälliger Fussballer kann nach einem leichten Foul auch mal unglücklich hinfallen und sich verletzen. Was dann? Drei Monate Sperre für einen Schubser? Fouls im Fussball müssen nicht härter bestraft werden. Das Spiel ist schnell geworden und auch in athletischer Hinsicht mit früher nicht zu vergleichen. Es befindet sich definitiv auf dem r ichtigen Weg. Wenn man bedenkt, dass in den Siebzigerjahren das Grätschen von hinten noch als Kavaliersdelikt angesehen wurde. Å Was wollten Sie schon immer über Fussball w issen? Fragen Sie Günter Netzer: [email protected] T H E F I FA W E E K LY 35 © 2014 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group. instinct takes over #predatorinstinct adidas.com/predator TURNING POINT “Ich steuerte das Fluchtauto” Süleyman Koc gehörte zur Berliner “Machetenbande”, die Spielhallen überfiel. Mit 22 sass er im geschlossenen Strafvollzug. Heute mischt er mit P aderborn die Bundesliga auf. Charles Junck S chon als Kind träumte ich von der Bundesliga, ich wollte unbedingt Profi werden. Ich hatte Talent, im Alter von 20 Jahren spielte ich bei Babelsberg 03 in der dritten Liga. Aufgewachsen bin ich in Berlin-Moabit. In diesem Wohnumfeld gab es viel Kriminalität. Mir fehlte es in jungen Jahren an Selbstbewusstsein, ich konnte schlecht Nein sagen. So kam es, dass ich das Fluchtauto steuerte, bei sechs Überfällen auf Spielbanken – ich war der Einzige, der den Führerschein besass. Ich hatte bei den Taten ein schlechtes Gewissen und wollte aussteigen, habe es aber nicht geschafft. Im April 2011 wurde ich verhaftet und nach einem Geständnis zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Ich sass fast ein Jahr im geschlossenen Vollzug, in einer Zelle von sieben Quadratmetern. 23 Stunden am Tag konnte ich mich kaum bewegen. Alle zwei Wochen durfte ich in den Kraftraum, wo ein klappriges Fahrrad stand. Manchmal wurden die Einheiten auch gestrichen. Ein paar Mal liess mich ein gutmütiger Wärter auf den Kunstrasenplatz des Gefängnisses. Das war eine nette Geste, denn für mich war es brutal, nicht aktiv sein zu können. Als ich wegen guter Sozialprognose in den offenen Vollzug versetzt wurde, wog ich 106 Kilo. Mein Glück war, dass mich die Verantwortlichen in Babelsberg nicht aufgaben. Trainer Dietmar Demuth hat mir gesagt, er zähle auf mich. Das hat mir Halt gegeben. Als eine Rückkehr dann tatsächlich zum Thema wurde, gab mir Manager Almedin Civa eine zweite Chance, wofür ich ihm immer dankbar sein werde. Für mich war damals klar: Diese Chance werde ich nutzen. Ich trainierte hart – immer mit dem Ziel vor Augen, die ersehnte Karriere doch noch zu schaffen. Der Fussball, davon bin ich heute überzeugt, hat mir das Leben gerettet – er war sinnstiftend für mich. Mein erstes Spiel nach der Haft war in Chemnitz. Wir unterlagen 0:1, aber für mich war es ein grosser Sieg. Wieder auf dem Platz zu stehen nach all dem, was passiert ist: Das war sehr emotional, ich habe jede Minute genossen. Leider konnte ich den Abstieg in die vierte Liga nicht verhindern – und auch nicht wechseln, weil ich noch immer jeden Abend um 23 Uhr in meine Zelle zurück musste. Am 1. Januar 2014 wurde ich freigelassen, ich hatte meine Strafe verbüsst. Kurz darauf folgte der Transfer nach Paderborn. Der Wechsel hat mir gut getan, weil ich nun Abstand habe vom alten Umfeld. Ich wäre ganz b estimmt nicht noch einmal auf dumme Gedanken gekommen, aber in Paderborn kann ich mich voll auf den Fussball konzentrieren. Davon profitiere ich sehr. Heute geht es mir so gut wie nie zuvor. Ich habe in den letzten zwei Jahren regelmässig mit einem Psychologen zusammengearbeitet, ich bin dadurch selbstbewusster geworden und habe gelernt, meine Entscheidungen selber zu treffen. Ich versuche, die Erfahrungen weiterzugeben, Jugendlichen klar zu machen, dass Gewalt und Kriminalität keine Lösung sind. Ich will mich mit Paderborn in der Bundesliga beweisen. Wohin der Weg im Fussball mich noch führt, kann ich aus heutiger Sicht nicht sagen. Aber mein Traum ist schon heute wahr geworden. Å Aufgezeichnet von Nicola Berger Name Süleyman Koc Geburtsdatum, Geburtsort 9. Juni 1989, Berlin Position Mittelfeld Stationen Berliner AK 07, Türkiyemspor Berlin, Babelsberg 03, Paderborn Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem wegweisenden Moment in ihrem Leben. T H E F I FA W E E K LY 37 EVERY GASP EVERY SCREAM EVERY ROAR EVERY DIVE EVERY BALL E V E RY PAS S EVERY CHANCE EVERY STRIKE E V E R Y B E AU T I F U L D E TA I L SHALL BE SEEN SHALL BE HEARD S H A L L B E FE LT Feel the Beauty BE MOVED THE NEW 4K LED TV “SONY” and “make.believe” are trademarks of Sony Corporation. The FIFA Weekly Eine Wochenpublikation der Fédération Internationale de Football Association (FIFA) Internet: www.fifa.com/theweekly Herausgeberin: FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich Tel. +41-(0)43-222 7777 Fax +41-(0)43-222 7878 FIFA - R ÄT SEL - CUP Drei letzte Tore, Sensation im Halbfinale und ein namengebendes Spiel – raten Sie mit! 1 Es war sein letztes Spiel. Zuletzt kassierte er noch einen Hattrick vom Gegner. Wen traf es? Präsident: Joseph S. Blatter Generalsekretär: Jérôme Valcke Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Walter De Gregorio Chefredakteur: Perikles Monioudis Redaktion: Alan Schweingruber, Sarah Steiner, Tim Pfeifer B 2 Art Direction: Catharina Clajus R T W In den Fussballregeln gelten die Masseinheiten Meter und Yard. Ein Meter ist etwas länger als ein Yard: Das Tor ist 7,32 Meter breit – oder 8 Yard. Der Strafstoss wird aus 11 Metern oder 12 Yard getreten. Wo aber gilt: 1 Meter = 1 Yard? Bildredaktion: Peggy Knotz Produktion: Hans-Peter Frei Layout: Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Marianne Bolliger-Crittin, Susanne Egli, Alissa Rosskopf Korrektorat: Nena Morf, Kristina Rotach A 3 E O U Diese Mannschaft wurde für einen Spielstil bekannt. Wonach ist dieser Stil benannt? Ständige Mitarbeitende: Sérgio Xavier Filho, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Hanspeter Kuenzler, Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn Mitarbeit an dieser Ausgabe: Ronald Düker, Svend Frandsen, Francesca Giardina, Mark Gleeson, Andrés de Kartzow, Andreas Wilhelm A L N S Redaktionssekretariat: Honey Thaljieh Projektmanagement: Bernd Fisa, Christian Schaub 4 Im WM-Halbfinale stehen doch immer nur Teams aus Europa oder Südamerika? Falsch, denn Südkorea schaffte es bereits ins Halbfinale – und wer noch? Übersetzung: Sportstranslations Limited www.sportstranslations.com Druck: Zofinger Tagblatt AG www.ztonline.ch Kontakt: [email protected] Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2014) erlaubt. Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen. In der Schweiz hergestellt und gedruckt. Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA. E K S T Das Lösungswort des Rätsel-Cups aus der Vorwoche lautet: WING Ausführliche Erklärungen auf www.fifa.com/theweekly Inspiration und Umsetzung: cus Bitte senden Sie das Lösungswort bis Mittwoch, 3. Dezember 2014, an die E-Mail-Adresse [email protected] Die korrekten Lösungen für alle seit dem 13. Juni 2014 erschienenen Rätsel nehmen im Januar 2015 an der Verlosung einer Reise für zwei Personen zum FIFA Ballon d’Or am 12. Januar 2015 teil. Vor Einsendung der Antworten müssen die Teilnehmenden die Teilnahmebedingungen des Gewinnspiels sowie die Regeln zur Kenntnis nehmen und akzeptieren, die unter folgendem Link zu finden sind: http://de.fifa.com/mm/document/af-magazine/fifaweekly/02/20/51/99/de_rules_20140613_german_german.pdf T H E F I FA W E E K LY 39 ERGEBNIS DER LETZTEN WOCHE Welches dieser Teams wird die UEFA-Women’s-Champions-League 2014/15 gewinnen? 33+28+1187643 UMFR AGE DER WOCHE Welcher dieser Stars wird Top-Scorer bei der FIFA-Klub-WM 2014? 4% 3% 6% 33% 7% 8% 11% 28% ≠ ≠ ≠ ≠ Wolfsburg (GER) Paris Saint-Germain (FRA) Frankfurt (GER) Brondby (DEN) ≠ ≠ ≠ ≠ Rosengard (SWE) Bristol Academy (ENG) Linköping (SWE) Glasgow City (SCO) · Cristiano Ronaldo (Real Madrid) · El Hedi Belameiri (ES Sétif) · Tomi Juric (Western Sydney Wanderers) · Martín Cauteruccio (San Lorenzo) · Mariano Pavone (Cruz Azul) · Emiliano Tade (Auckland City) · Zouhair Naim (Maghreb Tétouan) Stimmen Sie ab unter: Fifa.com/newscentre “Nach meiner Nominierung konnte ich zwei Wochen lang nicht schlafen. Das Tor war ein unglaubliches Gefühl. Jetzt kann ich bestimmt einen ganzen Monat lang nicht schlafen!” 400 2 Z AHLEN DER WOCHE Hattricks und Rekorde konnte Lionel Messi Spiele in der Serie A, 200 Tore in der Serie A – die- bejubeln. Gegen den se beiden Meilensteine erreichte Antonio Di Natale FC Sevilla überbot der mit seinem Treffer für Udinese Calcio Star vom FC Barcelona beim 1:1-Unentschieden mit drei Treffern und nun gegen Chievo Verona. 253 spanischen Ligato- Sein jüngstes Tor erzielte ren den 59 Jahre alten er somit zwölf Jahre, zwei Rekord von Telmo 859 Minuten lang war Stefan Kiessling ohne Torerfolg in der Bundesliga gewesen, so lange wie nie zuvor in Monate und neun Tage nach Zarra. Zudem löste er seinem ersten Treffer in gegen Nicosia Raúl als seiner Karriere. Der Stürmer von erfolgreichsten Torjäger Bayer Leverkusen traf endlich wieder: der Champions League erstmals seit dem 3:1-Sieg gegen (74 Treffer) ab. Hannover zum Saisonauftakt. Italiens höchster Spielklasse, damals gegen Como. Miguel Tovar / Getty Images, Getty Images (2), imago Mittelfeldspieler Roberto Firmino nach seinem Tor bei seinem Debüt für Brasilien