Jahresbericht 2015 - Arbeitskreis Wehrtechnik

Transcrição

Jahresbericht 2015 - Arbeitskreis Wehrtechnik
Wehrtechnik in
Schleswig-Holstein
Bericht des Arbeitskreises 2015
Ships. Systems. Solutions. Worldwide.
www.thyssenkrupp-marinesystems.com
ThyssenKrupp Marine Systems
Wehrtechnik in
Schleswig-Holstein
Bericht des Arbeitskreises 2015
Arbeitskreis Wehrtechnik
Schleswig-Holstein
Arbeitskreis in der
Studien- und Fördergesellschaft der
Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e.V.
SPITZENTECHNOLOGIE IM EINSATZ
Integrierte Kommunikationssysteme von Hagenuk Marinekommunikation
Auf ihren Einheiten vertraut die Deutsche Marine auf
schlüsselfertige, integrierte Kommunikationssysteme und
Funkgeräte der Hagenuk Marinekommunikation GmbH (HMK).
Hagenuk Marinekommunikation GmbH
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Basierend auf dieser Referenz nutzen weltweit 27 Marinen
mit mehr als 560 gelieferten Kommunikationssystemen die
führende HMK-Spitzentechnologie und -Qualität.
Inhalt
Vorwort5
Uli Wachholtz
Jahresbericht 2015
Dieter Hanel
6
Wehrtechnik Schleswig-Holstein in Zahlen
18
„Die Bundeswehr ist eine Armee im Einsatz“
Interview mit Ingo Gädechens, MdB
21
Marineschule Mürwik
Flottillenadmiral Carsten Stawitzki
26
Taktisches Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“
Oberst Michael Krah
29
Landeskommando Schleswig-Holstein
Oberst Ralf Güttler
32
Berichte aus den Unternehmen
34
Autorenverzeichnis38
Namen und Adressen
39
Pressespiegel43
Impressum44
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
3
We support your Mission
Observation - Power 4 Mobility - Firepower
Unsere herausragenden Kompetenzen liegen auf den Gebieten der handgehaltenen
Beobachtungsgeräte, der Laser- und Infrarottechnologie, der Energie-Systeme sowie
der Antriebs- und Stabilisierungstechnologie. Sie bewähren sich in einer Vielzahl von
modernen militärischen und zivilen Fahrzeug- und Flugzeugausrüstungen. Damit unterstützen wir Sie und Ihre Kunden bei der erfolgreichen Durchführung Ihrer Missionen.
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12.06.14 17:22
Vorwort
Uli Wachholtz
Vorsitzender der Studien- und Fördergesellschaft
der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e. V.
Der vor 22 Jahren unter dem Dach der Studienund Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft gegründete Arbeitskreis Wehrtechnik Schleswig-Holstein hat sich im Laufe
der Jahre zu einem bedeutenden Akteur auf der
politischen Bühne des Landes entwickelt.
Heute gehören dem Arbeitskreis rund 30
schleswig-holsteinische Unternehmen an, die
gut 22 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
beschäftigten. Jeder Vierte von ihnen ist direkt
mit der Entwicklung, der Produktion, dem
Service oder dem Vertrieb von wehrtechnischem
Gerät befasst. In den vor- und nachgelagerten
Bereichen kommen noch rund 10 000 bis 12 000
Beschäftigte hinzu. Aus diesen wenigen Zahlen
wird klar: Die Wehrtechnik ist für unser Land
ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
In zahlreichen Veröffentlichungen und hochkarätig besetzten Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen hat der Arbeitskreis Wehrtechnik die Relevanz dieses Wirtschaftszweiges
verdeutlicht und auf die sicherheitspolitische,
technologische und beschäftigungspolitische
Notwendigkeit angemessener wehrtechnischer
Kapazitäten hingewiesen.
sammengestellt und vorlegt wird. Wesentlicher
Bestandteil des Berichtes ist eine Zahlenübersicht über die Wehrtechnik-Unternehmen des
Landes, die in dieser Art und in dieser Kontinuität bundesweit einmalig ist.
Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des Arbeitskreises Wehrtechnik für die geleistete Arbeit.
Das gilt vor allem für den Vorsitzenden des
Arbeitskreises, Herrn Dipl.-Ing. Dieter Hanel.
Dass der Arbeitskreis als kompetenter Gesprächspartner und Sprachrohr der Branche in SchleswigHolstein und darüber hinaus anerkannt und
akkreditiert ist, liegt auch und vor allem an
seinem unermüdlichen und engagierten Einsatz.
Herzlichen Dank.
Bedanken möchte ich mich ferner bei den
Unternehmen, die durch Anzeigen und durch
Marketingberichte das Erscheinen dieses
Berichtes ermöglicht haben.
Ich wünsche dem Arbeitskreis Wehrtechnik
Schleswig-Holstein und seinen Mitgliedsunternehmen alles Gute.
Zu diesen Veröffentlichungen zählt auch der
„Bericht des Arbeitskreises“, der regelmäßig zu-
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
5
Jahresbericht 2015
Wehrtechnik in Schleswig-Holstein
Dieter Hanel
Vorsitzender Arbeitskreis Wehrtechnik
Schleswig-Holstein
Sicherheitspolitische Lage
Unterschiedliche und vielschichtige Risiken,
wie internationaler Terrorismus, internationale
organisierte Kriminalität, Piraterie, Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und
deren Trägermittel, sowie die Auswirkungen
regionaler Krisen und Konflikte, einschließlich
territorialer Annexion, bedrohen die nationale
und die internationale Sicherheit.
6
Deutschland profitiert überdurchschnittlich
von einer globalisierten Weltwirtschaft und
ist in hohem Maße vom freien und sicheren
Warenverkehr abhängig. Die importierten und
exportierten Güter tragen zu rund Dreiviertel
zu unserem Bruttoinlandsprodukt bei. Über
90 Prozent dieser Aus- und Einfuhren werden
über See abgewickelt. Jeder vierte deutsche
Arbeitsplatz, in der Industrie sogar jeder zweite,
hängt vom Export ab.
Dies erfordert eine aktive deutsche Sicherheitspolitik mit dem Ziel einer freien und friedlichen
Weltordnung unter Beachtung der grundlegenden
Werte. Die Sicherheitsvorsorge muss das gesamte
Spektrum von der Landes- und Bündnisverteidigung über die internationale Konfliktverhütung
und Krisenbewältigung bis zum Katastropheneinsatz abdecken.
Aus diesem Grund muss Deutschland angemessen zur Sicherung des freien und ungehinderten
Welthandels beitragen. Hierfür benötigen die
Bundeswehr und verbündete Streitkräfte eine
Ausrüstung, die dieser veränderten Lage und
dem erweiterten Auftrag gerecht wird.
Mit der friedlichen Vereinigung sind das politische und wirtschaftliche Gewicht Deutschlands
in der internationalen Politik sowie seine Verpflichtungen und damit verbundenen Erwartungen der internationalen Staatengemeinschaft
gewachsen. Im Rahmen der Vereinten Nationen,
NATO, EU und OSZE ist Deutschland als bevölkerungsmäßig größtes, geopolitisch exponiertes und wirtschaftlich stärkstes Land der Europäischen Union verpflichtet, seinen politischen und
militärischen Beitrag zur Wahrung des Friedens,
der Freiheit und der Sicherheit zu leisten.
Durch die Ausrüstung der Streitkräfte muss
die Fähigkeit zur Erfüllung des von der Politik
vorgegeben Auftrages im gesamten Krisen- und
Konfliktspektrum mit möglichst geringem Risiko
für die Soldaten gewährleistet werden. Dabei
sind die Forderungen hinsichtlich Führungs- und
Aufklärungsfähigkeit, Mobilität, Waffenwirkung,
Lufttransportfähigkeit und Schutz bei der Konzeption, Entwicklung und Fertigung des Wehrmaterials von der wehrtechnischen Industrie
unter Einbeziehung von internationalen Kooperationsmöglichkeiten technisch, terminlich und
kostenmäßig zu berücksichtigen.
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Neuausrichtung der Streitkräfte
Die grundlegend veränderten sicherheitspolitischen, aber auch die wirtschaftlichen, finanziellen
und technologischen Rahmenbedingungen
stellen neue Herausforderungen an die Streitkräfte. Dies führt zu einem neuen Fähigkeitsprofil für die Bundeswehr. Die Streitkräfte haben
ihren Umfang erheblich reduziert, strukturieren
sich weiter um und passen ihre Ausrüstung der
veränderten Lage und dem erweiterten Auftrag
an. Krisenreaktionskräfte werden mit ihrer
Ausstattung dem breiter gewordenen Spektrum
an Einsatzoperationen im weltweiten Rahmen
gerecht. Und seit der Ukraine-Krise hat die
Landes- und Bündnisverteidigung wieder an
Bedeutung gewonnen.
Die stärkere Einsatzorientierung der Bundeswehr, die angespannte Haushaltslage und die
demografische Entwicklung erfordern derzeit
wiederum eine Neuausrichtung der Bundeswehr
und eine neue effiziente Organisationsstruktur.
Dabei gilt es, Auftrag, Fähigkeiten und Finanzausstattung der Bundeswehr in Einklang zu
bringen. Deutschland benötigt auch in Zukunft
Streitkräfte und eine leistungsfähige wehrtechnische Industrie, die der geostrategischen Lage,
der politischen Bedeutung, den Interessen und
der Wirtschaftskraft unseres Landes gerecht
werden.
Bei der 2010 eingeleiteten Neuausrichtung
der Bundeswehr hat der Erhalt eines breiten
Fähigkeitsspektrums eine erhebliche Bedeutung für die Sicherung wehrtechnischer
Kernkompetenzen. Die Schaffung eines neuen
Organisationsbereiches Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung im BMVg mit einem
neuen, effizienten und einheitlichen Ausrüstungs- und Nutzungsmanagement soll zu einer
wirkungsvolleren Zusammenarbeit zwischen
Bundeswehr und wehrtechnischer Industrie
führen. Dabei gilt es,
• eine engere Verzahnung der Zusammenarbeit
zwischen der Truppe als Bedarfsträger, dem
Bedarfsdecker und der Industrie zu erreichen,
um so militärische Forderungen, Beschaffungsverfahren sowie rüstungswirtschaftliche
und industrielle Fähigkeiten einsatzgerecht,
zeitlich, finanziell und organisatorisch besser
in Einklang zu bringen,
• nationale Sonderlösungen und überhöhte
Spezifikationen zugunsten internationaler
Standards zu vermeiden, um so eine höhere
Kosteneffizienz und eine bessere internationale
Vermarktung zu erzielen,
• eine integrierte Ressourcenplanung unter
Einbeziehung des Bundeswehrplanes, der Rüstungs- und Haushaltsplanung einzuführen.
Die berechtigten Forderungen nach einer
verstärkten militärischen Integration und
internationaler Rüstungskooperation sowie die
Notwendigkeit, die militärischen Fähigkeiten
unter den Bündnispartnern zusammenzulegen
(Pooling) oder zu teilen (Sharing), müssen umgesetzt werden. Dazu müssen die Rüstungsexportbestimmungen EU-einheitlich gestaltet werden.
Bedeutung der wehrtechnischen Industrie
Eine moderne, wettbewerbs- und leistungsfähige nationale Rüstungsindustrie ist unverzichtbar für die nationale Sicherheitsvorsorge
und wesentliches Element einer strategischen
und glaubwürdigen deutschen Sicherheits- und
Verteidigungspolitik. Die Notwendigkeit des
Erhalts nationaler wehrtechnischer Schlüsseltechnologien und erforderlicher industrieller
Kapazitäten ergibt sich aus folgenden Gründen:
• Bedarfsgerechte und wirtschaftliche Beschaffung der materiellen Ausstattung der Streitkräfte in Deutschland und im Bündnis sowie
der strategischen Partner;
• Erhalt der rüstungstechnischen Reaktionsfähigkeit auf sicherheitspolitische Veränderungen;
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
7
• Vermeidung von einseitigen Abhängigkeiten;
• Erhalt der Beurteilungs-, Kooperations- und
Systemfähigkeit am Standort Deutschland.
Zugleich ist eine nationale Rüstungsindustrie
wesentliches Gestaltungsinstrument im Rahmen der europäischen und transatlantischen
Rüstungsbeziehungen und stellt auch die
Dialogfähigkeit im laufenden europäischen
Konsolidierungsprozess sicher (nur wer etwas
einbringt kann erfolgreich in Verhandlungen
seine Position vertreten!).
•
Daher muss das Ziel bleiben, angemessene nationale wehrtechnische Fähigkeiten zu erhalten, die
der politischen und wirtschaftlichen Bedeutung
unseres Landes und unseren Bündnisverpflichtungen gerecht werden.
Die Wehrtechnik-Unternehmen in
Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein verfügt über eine leistungsfähige wehrtechnische Industrie. Die 27 Wehrtechnik-Unternehmen und Betriebsstätten in
Schleswig-Holstein sind ein wichtiger Bestandteil
der deutschen Rüstungsbasis. Sie zeichnen sich
durch folgende technologischen und ökonomischen Kompetenzen aus:
• Die wehrtechnischen Geschäftsaktivitäten sind
weit gefächert, sie reichen vom Marineschiffbau, Fahrzeugtechnik, Luftfahrt, Kommunikationstechnik, Waffen- und Munitionstechnik
bis hin zur Sensorik/Optik.
• Sie verfügen über ein breites Spektrum nationaler wehrtechnischer Schlüsseltechnologien
und Kernfähigkeiten, auf die auch künftig
aus sicherheits-, industrie- und bündnispolitischen sowie technologischen und rüstungswirtschaftlichen Gründen nicht verzichtet
werden kann.
• Die besondere technologische Kompetenz
ist gekennzeichnet durch die Fähigkeit zur
8
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
•
•
•
•
Erfüllung komplexer Systemanforderungen,
basierend auf einer Kette systemrelevanter
Komponentenlieferanten aus allen Bereichen
und der Fähigkeit zur Systemintegration.
Dabei finden modernste Entwicklungs- und
Fertigungsmethoden und -verfahren unter
Einsatz neuester Erkenntnisse der Spitzenund Hochtechnologie (Wehrtechnische
Industrie 4.0) Anwendung.
In den Wehrtechnik-Unternehmen des Landes sind rund 5 900 Mitarbeiter direkt in der
Wehrtechnik beschäftigt, hinzukommen noch
etwa 10 000 weitere im indirekten und induzierten Bereich. Der jährliche WehrtechnikUmsatz dieser Unternehmen in SchleswigHolstein liegt bei bis zu 1,7 Milliarden Euro.
2014 belief sich der Wehrtechnik-Umsatz
abrechnungstechnisch bedingt sogar auf rund
2,1 Milliarden Euro.
Einzelne Unternehmen unterhalten Entwicklungszentren in Schleswig-Holstein, deren
damit verbundene Produktion außerhalb des
Landes erfolgt.
Durch die hohe Systemkomplexität der wehrtechnischen Produkte und die Anwendung
neuester Entwicklungs- und Fertigungstechnologien ist der Jahresumsatz pro Beschäftigtem in diesen Unternehmen etwa doppelt so
hoch wie im zivilen Bereich.
In den letzten 20 Jahren wuchs die Zahl der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in den Wehrtechnik-Unternehmen in
Schleswig-Holstein im Vergleich zur Gesamtwirtschaft des Landes deutlich stärker.
In vielen Unternehmen wird die in der
Wehrtechnik erworbene Entwicklungs- und
Fertigungskompetenz auch in der Entwicklung und Produktion ziviler Produkte genutzt
(spill-over-Effekt).
Dräger. Technik für das Leben
Dräger ist ein international führendes Unternehmen der Medizin- und Sicherheitstechnik.
Das 1889 in Lübeck gegründete Familienunternehmen besteht in fünfter Generation
und hat sich zu einem globalen börsennotierten Konzern entwickelt. Basis des langjährigen
Erfolgs ist eine wertorientierte Unternehmenskultur mit vier kontinuierlich gepflegten
Unternehmensstärken: ausgeprägte Kundennähe, kompetente Mitarbeiter, kontinuierliche
Innovationen sowie exzellente Qualität.
„Technik für das Leben“ ist die Leitidee des
Unternehmens. Ob im Operationsbereich, auf
der Intensivstation, bei der Feuerwehr oder
im Rettungsdienst: Dräger-Produkte schützen,
unterstützen und retten Leben.
Dräger bietet seinen Kunden unter anderem
Anästhesiearbeitsplätze, Beatmungsgeräte für
die Intensiv- und Notfallmedizin, Patientenmonitoring sowie Geräte für die medizinische
Versorgung von Frühchen und Neugeborenen.
Mit Deckenversorgungseinheiten, IT-Lösungen
für den OP und Gasmanagementsystemen
steht das Unternehmen seinen Kunden im
gesamten Krankenhaus zur Seite.
Feuerwehren, Rettungsdienste, Behörden und
die Industrie vertrauen auf das ganzheitliche
Gefahrenmanagement von Dräger, insbesondere für den Personen- und Anlagenschutz.
Dazu gehören: Atemschutzausrüstungen,
stationäre und mobile Gasmesssysteme, professionelle Tauchtechnik sowie Alkohol- und
Drogenmessgeräte. Darüber hinaus entwickelt Dräger gemeinsam mit seinen Kunden
maßgeschneiderte Lösungen wie komplette
Brandübungsanlagen, Trainingskonzepte und
Schulungen.
Dräger beschäftigt weltweit rund 13 500 Mitarbeiter und ist in über 190 Ländern der Erde
vertreten. In mehr als 50 Ländern betreibt das
Unternehmen Vertriebs- und Servicegesellschaften. Eigene Entwicklungs- und Produktionsstätten von Dräger gibt es in Deutschland,
Großbritannien, Schweden, Südafrika, in den
USA, Brasilien, Tschechien und China.
In ihren Einsätzen zum Schutz unserer Gesellschaft und unserer Werte sind unsere Soldaten
oft mit Gefahrensituationen konfrontiert, in
denen es zu zuverlässigen Ausrüstungen
keine Alternative gibt. Sicherheit lässt keine
Kompromisse zu. Die Bundeswehr verlässt
sich daher seit Jahrzehnten auf die Expertise
und das breite Produktspektrum von Dräger –
im Feld, im Fahrzeug, unter Wasser, in der Luft
und in allen sanitätsdienstlichen Behandlungsebenen. Sie greift immer mehr auf zivile
Handelsware zurück, wann immer Auftrag
und Einsatz dies zulassen.
Dräger bietet dieses Waren- und Dienstleistungsspektrum, das selbst die harten Anforderungen des rauen militärischen Einsatzes
erfüllt – mit Technik für das Leben.
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Internationale Wettbewerbsfähigkeit
Strukturelle Anpassungen
Die Wehrtechnik-Unternehmen Schleswig-Holsteins sind international wettbewerbsfähig und
in einigen Branchenbereichen Marktführer, der
große Auslandsanteil am Umsatz (50 bis 70 %)
und die erfolgte Erschließung zahlreicher relevanter Auslandsmärkte verdeutlichen dies. Darunter fällt auch ein großer Anteil so genannter
„Drittländer“, für die „ausnahmsweise“ erteilte
Exportgenehmigungen der Bundesregierung
vorliegen.
Die wehrtechnische Industrie in Schleswig-Holstein hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten
erfolgreich umstrukturiert und hat unter Anwendung neuester Technologien mit modernen
leistungsfähigen Produkten im In- und Ausland
eine wettbewerbsfähige Marktposition errungen. Mit dieser Kompetenz und Flexibilität wird
sie auch weiterhin ein leistungsfähiger Partner
für die Bundeswehr und für die verbündeten
Streitkräfte sein.
In den letzten 20 Jahren haben die WehrtechnikUnternehmen Schleswig-Holsteins sehr erfolgreich viele technologisch fortgeschrittene und auf
Die folgende Tabelle 1 zeigt die bedeutenden
Umstrukturierungen der wehrtechnischen
Unternehmen in Schleswig-Holstein seit 2012.
Tabelle 1: Umstrukturierung der wehrtechnischen Unternehmen in Schleswig-Holstein
Jahr
Unternehmen
Neuer Anteilseigner, Umstrukturierung
2012
Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW)
Umfirmierung in ThyssenKrupp Marine Systems
Rheinmetall Landsysteme
2013
ThyssenKrupp Marine Systems
German Naval Yards Holdings
2014
ThyssenKrupp Marine Systems
2015
L-3 Elac Nautic
die aktuellen Einsatzanforderungen abgestimmte
neue Produkte1) entwickelt und auf den Markt
gebracht.
Vor diesem Hintergrund ist es erforderlich, eine
neue Bewertung der Bedeutung des Rüstungsexportes vorzunehmen. Dabei sollten alle marktbehindernden Offset-Regularien innerhalb der
EU, die als Kompensationsgeschäft nicht mehr
im Einklang mit den Lissabon Verträgen stehen,
abgeschafft werden.
10
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Verlagerung des Firmensitzes von Kiel nach
Unterlüss (Celle)
Verschmelzung der Blohm+Voss Naval auf
ThyssenKrupp Marine Systems
Privinvest: Werften Nobiskrug, ADM Kiel,
Lindenau
Verkauf von ThyssenKrupp Marine Systems AB
(ehemals Kockums) an SAAB
Wärtsila, Umfirmierung in Wärtsilä ELAC Nautik
GmbH
2014 stieg die Zahl der in der Wehrtechnik
Beschäftigten auf 5 901 an und erreichte damit
den höchsten Wert seit 1992. Das war seit
2004 ein Anstieg um 40,0 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 3,6 Prozent. Diese
wirtschaftliche Entwicklung wurde im letzten
Jahrzehnt bestimmt durch die technologische
Kompetenz, die Produktion missionsgerechter
Produkte, die Flexibilität der zumeist mittelständisch geprägten Unternehmen und durch
eine erfolgreiche Ausrichtung auf zugängliche
Auslandsmärkte. Darüber hinaus verfügen die
Unternehmen über ein breites Spektrum nationaler wehrtechnischer Kernfähigkeiten.
27 Unternehmen und Betriebsstätten in Schleswig-Holstein
14
Marineschiffbau
Luftfahrt
5
Kommunikationstechnik
6
Mehrfachnennungen möglich
10
Fahrzeugtechnik
4
Waffen- / Mun-Technik
5
Sensorik / Optik
0
5
Tabelle 2 verdeutlicht die überwiegend mittelständisch geprägte Struktur der WehrtechnikUnternehmen.
10
15
zahlverringerungen beim EUROFIGHTER,
NH 90, TIGER, Marinehubschrauber und
A400M.
Tabelle 2: Struktur der wehrtechnischen Unternehmen in Schleswig-Holstein
Beschäftigte
Wehrtechnik
Anzahl
Unternehmen
Beschäftigte
Gesamt
Anteil Beschäftigte
(%)
> 500
1
2.505
42,4
100–500
12
3.051
51,7
< 100
14
345
5,9
Summe
27
5.901
100
Erheblichen Einfluss auf die Kapazitäten
der wehrtechnischen Industrie wird die
Überprüfung aller Beschaffungs- und Ausrüstungsvorhaben auf ihre Vereinbarkeit
mit der zukünftigen Struktur und mit dem
priorisierten Fähigkeitsprofil der Bundeswehr
haben. Es sind dies insbesondere die Reduzierung der Beschaffung von 410 SPz PUMA
auf 350, die erfolgte Stückzahlreduzierung
bei U-Booten der Klasse 212A (ursprünglich
waren 8 Boote vorgesehen) sowie für einige
schleswig-holsteinische Unternehmen der
Luftfahrtindustrie die beträchtlichen Stück-
Die umfangreiche Reduzierung von eingeführten Waffensystemen wird darüber hinaus zu
einer erheblichen Verringerung der Instandsetzungskapazitäten und des Marktpotenzials
für zukünftige Leistungssteigerungen führen.
Die Auswirkungen reduzierter Ausrüstungsund Beschaffungsvorhaben für die Kapazitäten, die Arbeitsplätze und die wirtschaftliche
Entwicklung der wehrtechnischen Unternehmen lassen sich jedoch heute noch nicht
quantifizieren.
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
11
Tabelle 3: Relevante Wehrtechnik-Aufträge Schleswig-Holstein 2012-2015
Jahr
Land
Vorhaben
Industriebeteiligung S-H
2012
Algerien
2 Fregatten MEKO A-200
ThyssenKrupp Marine Systems
(German Naval Yards Kiel als
Bauwerft im Unterauftrag)
Vertraulich
2 U-Boote HDW Klasse 209
ThyssenKrupp Marine Systems
Katar
6 WISENT 2 Mission Kits
11 WISENT
FFG
Arab. Raum
Anteile LEOPARD 2,
Anteile PzH 2000
Rheinmetall Landsysteme
Indonesien
LEOPARD 2, SPz MARDER 1 A3,
Unterstützungsfahrzeug
Rheinmetall Landsysteme
Kanada
Design Joint Support Ship
ThyssenKrupp Marine Systems
Vertraulich
2 U-Boote HDW Klasse 218
ThyssenKrupp Marine Systems
Indonesien
Ausrüstung für 2 Korvetten
Thales Electronic Systems
Polen
Ausrüstung für 1 Korvette
Thales Electronic Systems
Vertraulich
Ausrüstung U-Boot
Thales Electronic Systems
Deutschland
Werftliegezeit K130
Nobiskrug
Großbritannien
Ausrüstung für Global Combat Ship
Raytheon Anschütz
VAE
4 PiPz WISENT 2
FFG
Norwegen
6 PiPz WISENT 2
FFG
Deutschland
Werftliegezeit Ex Köln
Lindenau
Vertraulich
2 U-Boote HDW Klasse 209
ThyssenKrupp Marine Systems
Israel
4 Blohm+Voss MEKO® Patrol Corvette IN
ThyssenKrupp Marine Systems
2013
2014
2015
Ukraine-Krise
Ukraine-Krise
Zuliefer-Verflechtungen mit anderen Bundesländern
Bei der Bewertung der wirtschaftlichen und
technischen Leistungsfähigkeit der wehrtechnischen Industrie in Schleswig-Holstein ist zu
berücksichtigen, dass sie eng mit Unternehmen
anderer Bundesländer verflochten ist. Sie bezieht und liefert umfangreiche Zulieferungen.
Zu diesen Vorleistungen zählen insbesondere
Antriebskomponenten und -systeme, Energiesysteme, Generatoren, Feuerleitanlagen,
Radarsysteme, optische/optronische Systeme,
Waffenanlagen.
12
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Konversion
Die Konversion oder Diversifikation der
Wehrtechnik-Unternehmen ist – wie nach
der Wende in den 90er Jahren gezeigt – mit
erheblichen wirtschaftlichen, technischen und
marktbestimmten Risiken behaftet sowie nur
langfristig und mit hohem Kapitalbedarf zu realisieren. Dieses ist nur im Einzelfall gelungen.
Marineschiffbau und Marinetechnik
Deutschland ist als Industrienation in hohem
Maße vom Export abhängig und hat als führendes Exportland erhebliche wirtschaftliche
sowie sicherheitspolitische Interessen. Deshalb
muss die deutsche Sicherheitspolitik immer
eine bedeutende maritime Komponente haben.
Unser Land benötigt sicherheitspolitisch,
wirtschaftlich und technologisch eine eigene
leistungsfähige, global agierende Marineindustrie. In bestimmten Hochtechnologien, wie
bei den außenluftunabhängigen Antrieben,
Unterwasserwaffen, unbemannten Unterwasserfahrzeugen und Unterwassersensoren nimmt
die deutsche Marinetechnik weltweit eine
Spitzenstellung ein. Dazu gehören auch die
Marinewerften ThyssenKrupp Marine Systems,
die Lürssen Kröger Werft und die German
Naval Yards Holdings mit den Werften Nobiskrug, ADM Kiel und Lindenau Werft sowie
die Komponentenhersteller und Zulieferbetriebe in Schleswig-Holstein. Die 14 Unternehmen
der Marineindustrie beschäftigten 2014 in
Schleswig-Holstein in der Wehrtechnik mit
wachsendem Umfang 4 163 Mitarbeiter. Der
Wehrtechnik-Umsatz belief sich auf rund
1,8 Milliarden Euro.
Im Bereich der Entwicklung und des Baus
konventioneller, d. h. nicht-nuklearer U-Boote
ist die schleswig-holsteinische Werft ThyssenKrupp Marine Systems Weltmarktführer. Der
U-Boot-Bau ist ein Wachstumsmarkt, an dem
auch die Marinetechnik in Schleswig Holstein
in hohem Maße partizipiert. Flotten von 42
Staaten halten heute 527 U-Boote in Dienst.
Davon profitiert besonders die marinetechnische Industrie des nördlichsten Bundeslandes.
Die neuen konventionellen U-Boote der Klasse
212A, die über einen außenluftunabhängigen
Brennstoffzellenantrieb verfügen, werden mit
der großen Unterwasserreichweite dem erweiterten Auftrag der Deutschen Marine in besonderer Weise gerecht. Bei der Ausrüstung der
U-Boote hat die Kommunikationsfähigkeit eine
hohe Priorität erhalten.
Im Export ist ThyssenKrupp Marine Systems
zurzeit besonders mit den U-Booten der
Klasse 214 erfolgreich, die ebenfalls über einen
Brennstoffzellenantrieb verfügen und den erweiterten Einsatzszenarien Rechnung tragen.
Das Unternehmen Gabler Maschinenbau hat
Ausfahrgeräte für über 150 U-Boote in über
20 Nationen geliefert. Raytheon Anschütz hat
diese U-Boote mit Datenmanagement-, Steuerungs- und Überwachungssystemen ausgerüstet
und ist führender Hersteller von Navigationsausrüstung für Überwassereinheiten. Die
Unternehmen Hagenuk Marinekommunikation
sowie Wärtsilä ELAC Nautik liefern wesentliche
Komponenten für den U-Boot-Bau und die
Torpedos von ATLAS ELEKTRONIK sind in
mehr als 150 U-Booten in 17 Marinen eingeführt. Thales Electronic Systems produziert
Führungs- und Kommunikationssysteme für
Marineschiffe. J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau
ist weltweit führender Lieferant für Hochdruckkompressoren. Hagenuk Marinekommunikation
ist zugleich einer der führenden Systemintegratoren für Kommunikationssysteme auf Überwassereinheiten.
Unter dem Dach der German Naval Yards Holdings agieren die deutschen Traditionswerften
Nobiskrug, ADM Kiel und die Lindenau Werft.
Spezialisiert sind die Werften auf den Bau von
Marineschiffen, Megayachten sowie OffshoreProjekte und beschäftigten derzeit ca. 1 000
Mitarbeiter. Neben der CMN in Frankreich, der
ADM Shipyards in Abu Dhabi und Isherwoods
in Großbritannien gehört die German Naval
Yards Holdings zum internationalen Werftenverbund Privinvest.
Landsysteme-Industrie
Die Landsysteme-Industrie ist in SchleswigHolstein weit gefächert und zählt 8 Unternehmen, in denen 1 600 Mitarbeiter in der
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
13
Wehrtechnik beschäftigt sind. Sie reicht vom
Generalunternehmer für gepanzerte Fahrzeuge
über Instandsetzungsbetriebe bis zum Komponentenhersteller. Sie ist am Gepanzerten
Transport-Kraftfahrzeug BOXER und am
Schützenpanzer PUMA beteiligt. Darüber
hinaus tragen in dieser Branche im Ausland
maßgeblich die Pionierpanzer KODIAK und
WISENT 2 zur Auslastung bei.
Mit dem neuen Schützenpanzer PUMA erhält
die Bundeswehr ein Waffensystem, das im
Transportflugzeug A400M verladbar über
große Entfernungen zum Einsatz zu bringen
ist und im erweiterten Aufgabenspektrum
die Forderungen nach verbessertem Schutz,
Durchsetzungsfähigkeit und Wirksamkeit sowie
Führungsfähigkeit erfüllt. Damit wird zugleich
ein wichtiger Beitrag zur Auslastung und zum
Erhalt der nationalen wehrtechnischen Kapazitäten bei gepanzerten Fahrzeugen geleistet. An
diesem Vorhaben sind in Schleswig-Holstein
Rheinmetall Landsysteme, Jenoptik, Autoflug,
Rexxon und Dräger maßgeblich beteiligt. Bei
den Pioniergeräten verfügen Mecalac, Rheinmetall Landsysteme und die FFG Flensburger
Fahrzeugbau Gesellschaft über ein leistungsfähiges Produktspektrum. Korth Kristalle liefert
optische Spitzenprodukte.
Holstein ATLAS ELEKTRONIK, Newco Safety
Technologies, Rheinmetall Waffe Munition und
SIG Sauer mit einem breiten Leistungsspektrum
von der Pyrotechnik, über klein- bis großkalibrige
Waffen und Munition hin bis zu Torpedos tätig.
Logistische Unterstützung
Die logistische Unterstützung der Streitkräfte und die Instandsetzung von Wehrmaterial
ermöglichen es den Unternehmen neben der
Wertschöpfung zugleich Know-how sowie
Informationsrückfluss aus dem Verhalten der
Produkte in der Nutzung zu erhalten und die
Kapazitäten in der Fertigung bei schwankenden
Beschaffungsvolumina auszugleichen.
Auslandsmärkte und Rüstungsexportpolitik
Der Exportanteil am Umsatz der WehrtechnikUnternehmen Schleswig-Holsteins beträgt rd.
50–70 Prozent. Bei rückläufiger Nachfrage der
Bundeswehr wächst die Bedeutung des Exports um vorhandene industrielle Kapazitäten
auszulasten und den Fortbestand der Unternehmen – und damit verbunden der Schlüsseltechnologien und Kernfähigkeiten – sicherzustellen. Zugleich ist die rüstungswirtschaftliche
Zusammenarbeit in der Europäischen Union
ein wichtiges Element der gemeinsamen
Sicherheitspolitik und Grundlage für den sich
entwickelnden europäischen Rüstungsmarkt.
Luft- und Raumfahrtindustrie
Mit etwa 2 300 Beschäftigten hat die Luft- und
Raumfahrtindustrie in Schleswig-Holstein eine
relativ geringe Bedeutung. Entsprechend sind
in dieser Branche auch in der Wehrtechnik in
Schleswig-Holstein nur wenige Unternehmen
(Autoflug, Jenoptik, MES Energy, Rheinmetall
Landsysteme) mit rund dreihundert Beschäftigten tätig – wenn auch mit technologisch
anspruchsvollen Produkten.
Dabei wächst neben dem Export in EU- und
NATO- und NATO-gleichgestellte Länder vor
allem der Anteil der Exporte in Drittländer (bei
einigen Unternehmen liegt dieser Anteil bei bis
zu 90 % !) Diese fallen nach den „Politischen
Grundsätzen der Bundesregierung für den
Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern“ in die Kategorie „ausnahmsweise“
erteilte Genehmigung.
Waffen- und Munitionsindustrie
Vor dem Hintergrund der restriktiven Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung wird
In diesem Produktsegment sind in Schleswig-
14
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
für die Wehrtechnik-Unternehmen SchleswigHolsteins vor allem der dringend benötigte
Export in Drittländer immer schwieriger. Es
besteht die Gefahr, die Wettbewerbsposition der
Unternehmen zu schwächen (Ausgrenzung mit
„German-free Product“ ), internationale Kooperationsfähigkeit zu verlieren und die Position
Deutschlands als verlässlicher Partner dauerhaft
zu beschädigen.
Rüstungsexport kann ein wichtiges Instrumentarium der Außen- und Wirtschaftpolitik
sein, mit dem politischer und ökonomischer
Einfluss ausgeübt sowie Beistandsverpflichtungen wahrgenommen werden können. Rüstungsexport ermöglicht es dem Empfängerland
wiederum, seinem Recht auf individuelle und
kollektive Selbstverteidigung nach Artikel 51
der UN-Charta nachzukommen. Eine verstärkte
Exportförderung durch Politik und Bundeswehr
trägt zur Verbesserung der Marktchancen und
zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen wehrtechnischen Industrie bei.
Strategien zur Standortsicherung
Zur Standortsicherung der wehrtechnischen
Industrie in Deutschland sowie zum Erhalt der
nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit werden von den Unternehmen entsprechend
der Marktposition folgende Strategien verfolgt:
• Erhalt der Systemfähigkeit,
• Ausrichtung auf technologische Kernkompetenzen,
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
15
• Anpassung der industriellen Prozesse an die
erhöhten Anforderungen bei der Entwicklung und Beschaffung von einsatzorientiertem Wehrmaterial,
• Entwicklung und Produktion von einsatzgerechten Produkten im marktgerechten Zeitund Kostenrahmen,
• nationale Konsolidierung zum Erhalt der
wehrtechnischen Schlüsseltechnologien und
der internationalen Wettbewerbsfähigkeit,
• Ausrichtung der Unternehmensorganisation
auf kooperationsfähige Strukturen,
• internationale Kooperationen zur Erweiterung der Produktpalette, Zugang zu neuen
Märkten, Sicherung der Technologiefelder,
• Erhalt der internationalen Marktführerschaft
bei wehrtechnischen Schlüsseltechnologien
und Kernfähigkeiten, insbesondere bei
U-Booten und gepanzerten Fahrzeugen.
Die Standortsicherung der Rüstungsindustrie in
Deutschland bedeutet jedoch nicht zwingend,
dass sich ein Unternehmen in deutscher Hand
befinden muss, wie beispielsweise die Unternehmen in Schleswig-Holstein unter ausländischer
Führung zeigen. Entscheidend ist die nationale
Sicherung der Technologien, Kapazitäten und
Arbeitsplätze.
Die Gefahrenabwehr im Rahmen der inneren
Sicherheit erfordert leistungsfähige Sicherheitskräfte mit einer missionsgerechten Ausstattung.
Sicherheitstechnologien sind Hochtechnologien. Aufgrund ihrer hohen technologischen
Kompetenz ergeben sich für die wehrtechnische
Industrie in Schleswig-Holstein somit erhebliche
Marktpotenziale.
Politischer Handlungsbedarf
Die wehrtechnische Industrie in Schleswig-Holstein hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten
erfolgreich umstrukturiert und hat mit neuen
leistungsfähigen Produkten im In- und Ausland
16
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
eine wettbewerbsfähige Marktposition errungen.
Sie hat trotz schwieriger Marktbedingungen
ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.
Dennoch besteht dringender politischer Handlungsbedarf:
1. Stufenweise Anhebung der Verteidigungsausgaben von derzeit etwa 1,3 Prozent auf die
in der NATO vereinbarte Größenordnung
von 2 Prozent des BIP, um damit entsprechend der politischen und wirtschaftlichen
Bedeutung Deutschlands eine angemessene
personelle und materielle Ausstattung sicherzustellen, die den sicherheitspolitischen
Anforderungen entspricht.
2.Der Wettbewerb muss bei wehrtechnischen
Produkten insbesondere in der Europäischen
Union unter gleichen Bedingungen gestaltet
werden („level playing field“).
3. Die Zulassungsvorschriften für militärisches
Gerät müssen europaweit vereinheitlicht und
auf die militärischen Belange einsatzgerecht
erlassen werden.
4.Zur Sicherung der Chancengleichheit im
internationalen Wettbewerb ist dringend eine
Harmonisierung der europäischen Rüstungsexportbestimmungen erforderlich. Nur so
kann die Kooperationsfähigkeit der deutschen wehrtechnischen Industrie erhalten
und eine Ausgrenzung vermieden werden.
5. Abschaffung der in vielen Ländern vorhandenen wettbewerbsverzerrenden Offset-Gesetze,
die eine Kompensation bei Rüstungsgeschäften erfordern.
6.Stärkere Verzahnung von äußerer und innerer
Sicherheit zu einem Gesamtsicherheitskonzept
und eine Unterstützung durch die Bundeswehr mit ihren besonderen personellen, technischen und organisatorischen Fähigkeiten im
Bereich der inneren Sicherheit angesichts des
terroristischen Bedrohungsspektrums.
7.Einbindung der wehrtechnischen Industrie
bei der Erstellung des Weißbuches 2016.
Mehr als 53 Marinen weltweit verlassen
sich auf Sauer Kompressoren – auf Flugzeug trägern, U-Booten, Fregatten, Korvetten,
Patrouillenbooten und Minensuchbooten.
Sauer Compressors –
Naval know-how
for the world market
J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH
Postfach 92 13, 24157 Kiel
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Fazit
Wachsende Ungewissheit über zukünftige
sicherheitspolitische Entwicklungen und globale
Risiken sowie die Notwendigkeit, einen angemessenen deutschen Beitrag zur Risikovorsorge
und Friedenspolitik zu leisten, erfordern den Erhalt leistungsfähiger nationaler wehrtechnischer
Schlüsseltechnologien und dafür erforderlicher
leistungsfähiger industrieller Kapazitäten. Dies
macht eine interessengeleitete, situationsgerechte
Auslegung der restriktiven Rüstungsexport-
1)
bestimmungen sowie eine europäische Harmonisierung notwendig. Nur so wird sich die
wehrtechnische Industrie Schleswig-Holsteins
mit ihrer Kompetenz und Flexibilität den sich
aus der Neuausrichtung der Bundeswehr und
der verbündeten Streitkräfte ergebenden Herausforderungen erfolgreich stellen können und
auch weiterhin ein leistungsfähiger strategischer
Partner bleiben und ihren Beitrag zur Landesund Bündnisverteidigung sowie zur internationalen Krisenbewältigung leisten.
Neue Produkte: Neue U-Bootklassen U214, U218 und DOLPHIN AIP, Navigationsradar, Optronik, Bordkommunikation,
Kurzwellen-Funkgeräte, digitale Audio- und Datenvermittlungssysteme, Kommunikations-Managementsoftware, Sonare, Digital Underwater Communication, Kommunikationssystem CALLISTO für tiefgetauchte U-Boote, Command & Control Systeme, Schützenpanzer
PUMA, Pionierpanzer KODI-AK und WISENT, Mittelkaliber Turmsystem LANCE, WIESEL Mörser, gepanzertes Fahrzeug BOXER,
Sitzsysteme für gepanzerte Fahrzeuge und für das Transportflugzeug A400M, 40mm Munitionsvarianten für Training, Ausbildung und
Gefechtseinsatz.
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
17
Wehrtechnik Schleswig-Holstein in Zahlen 2014
Unternehmen
18
Wehrtechnische Produkte/
Dienstleistungen
Beschäftigte
Umsatz
in Mio. EURO
Export
in Mio. EURO
Gesamt
WT
Gesamt
WT
Gesamt
WT
Airbus Defence and Space
Product Support Kiel
Integration, Wartung und Instandsetzung von Geräten
und Systemen
44
44
–
–
–
–
ATLAS ELEKTRONIK GmbH
(Standort Wedel)
Marineunterwasserwaffen, Minenräumsysteme,
ASU-Systeme
205
205
38,6
38,6
35,0
35,0
Autoflug GmbH
Rettungssitze f. A400M, Helicopter (NH-90, Tiger), PSP,
MRO Services für u. a. Schleudersitze, Bremsschirm,
Sicherheitssitze für gepanzerte Landfahrzeuge
250
250
40
40
12
12
Drägerwerk AG
Masken, Filter, Pressluftatmer, Sauerstoff-Kreislaufgeräte,
Gasmesssysteme, Tauchgeräte, ABC-Filteranlagen,
Medizingeräte
13.737
–
2.434
–
1.948
–
FERCHAU Engineering GmbH
Niederlassung Kiel/Lübeck
Ingenieurdienstleistungen allg., Übernahme komplexer
Arbeitspakete (Technische Dokumentation, Mechanik,
Elektrokonstruktion), Consulting, Wehrtechnik (Panzerbau, U-Boot-Bau, Marineschiffe), Produktoptimierung/weiterentwicklung, Qualitätsmanagement
250
120
–
–
–
–
FFG Flensburger Fahrzeugbau
Gesellschaft mbH
Systeminstandsetzung, Produktverbesserung und Umbau von Gefechtsfahrzeugen der Bw und ausländischer
Armeen, M113, KPz Leopard und Familienfahrzeuge,
SPz Marder, SpPz Fennek, TPz Fuchs, Baugruppeninstandsetzung, Herstellung WiSENT, WiSENT 2 und PMMC G5
475
364
56
45
27
23
GABLER Maschinenbau GmbH
Ausfahrgeräte und Komponenten für U-Boote,
Antennentechnik, Sondermaschinen für den Schiffbau,
Meerestechnik – Entwicklungen, Ausrüstungen gegen
asymmetrische Bedrohung, Ersatzteil / After-SalesService, technische Aus- und Weiterbildung, technische
Dokumentation, logistische Unterstützung
157
157
25,4
24,4
6,9
6,9
German Naval Yards
Neubauten und Reparatur von Marineschiffen
989
495
272
136
–
–
Hagenuk
Marinekommunikation GmbH
Integrierte Kommunikationssysteme und HF-Funkanlagen
für Marineanwendungen
128
128
21,8
19,7
14,4
12,3
Jenoptik | Verteidigung & Zivile
Systeme
(Standort Wedel)
Modulare elektrische Energieversorgungssysteme für mil.
Land- und Luftfahrzeuge, Stabilisierungssysteme für Waffen und Optiken, Hilfsantriebe für U-Boote, Optronische
Beobachtungsgeräte für Tag und Nachtsicht, Radome
487
348
97,8
64,7
32,2
28,4
KORTH KRISTALLE GmbH
Fenster, Prismen, Linsen, Stahlteiler etc. für IR-VUV.
Anwendungen: Wärmebildkameras, Laser, Weltraumforschung, Analytik, Astronomie etc.
25
–
2,3
–
0,8
–
L-3 Communications
ELAC Nautik GmbH
Sonaranlagen und -komponenten, Unterwasserkommunikation, Echolote, Sensoren, hydrographische
Vermessungssysteme
150
88
28,5
17,7
24,2
14,5
Lürssen-Kröger Werft
GmbH & Co. KG
Bau und Reparatur von Schiffen
360
20
–
–
–
–
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Unternehmen
Wehrtechnische Produkte/
Dienstleistungen
Beschäftigte
Umsatz
in Mio. EURO
Export
in Mio. EURO
Gesamt
WT
Gesamt
WT
Gesamt
WT
*MARKERT Gruppe
Schlauchleitungen allgemein, Betankungs- und
Pipelineschläuche sowie Kompensatoren aus Gummi,
Metall und Kunststoff
100
–
23
0,5
9,0
–
*Mecalac Baumaschinen GmbH
Geschützte Pioniergeräte und Instandsetzungen
150
15
30
3
–
–
*MES Energy GmbH
Dienstleistungen für die Luftfahrt
508
5
80
1,4
69,4
0,3
*NEWCO Safety
Technologies GmbH
Nicht lethale, pyrotechnische Produkte, Signalpatronen,
aktive Fahrzeug-Objektschutzsysteme
10
10
2,6
2,6
2,2
2,2
PLATH EFT GmbH
E2MS-Dienstleistungen mit EN 9100 Zertifizierung,
Layout, Konstruktion, Produktion und Prüfung von
Baugruppen, Antennen und Geräten
75
45
8,9
3,8
–
–
Raytheon Anschütz GmbH
Navigations- und Kommunikationssysteme, integrierte
Brücken, Coastal Surveillance, logistische Dienstleistungen
für Über- und Unterwasserschiffe
590
190
105
46
77
29
Rexxon GmbH
Klimatisierung von Landfahrzeugen und U-Booten,
elektrische Steuerung
32
12
4,8
2,2
0,9
0
Rheinmetall Landsysteme
GmbH, Betriebsstätte Kiel
Systemhersteller Kettenfahrzeuge: Wiesel, SPz Puma (im
JV) und Marder, KPz KWS, Leopard Unterstützungsfahrzeuge, PzH 2000 FG, Kampfmittelaufklärung, Unbemannte
Landfahrzeuge (Robotik)) sowie Turmsysteme, Bodenstartgeräte (ASU), APUs, Service und Mission Support
442
440
–
–
–
–
Rheinmetall MAN Military
Vehicles GmbH, Flensburg
Instandsetzung gepanzerter und ungepanzerter Fahrzeuge
und Komponenten, Motoren- und Getriebeprüfstünde,
Prüf- und Diagnosetechnik, Teile- und Komponentenfertigung
55
55
–
–
–
–
Rheinmetall Technical Publications GmbH, Niederlassung Kiel
Technische Publikation – Engineering Service, Logistic
Support Service, ILS-Management
20
20
–
–
–
–
Rheinmetall Waffe Munition
GmbH, Niederlassung Nico Trittau
Leucht- und Signalmunition, Alarm- und Notsignale,
Rauch- und Nebelmittel, Manöver- und Darstellungsmunition, Übungssysteme
198
194
59,1
58,3
44,6
44,5
J.P. Sauer & Sohn Maschinenbau
GmbH
Entwicklung, Produktion und Vertrieb von 2- bis
4-stufigen luft- oder wassergekühlten HochdruckKompressoren für Luft und neutrale Gase bis 500 bar für
Schifffahrt, Marine, Industrie und Offshore
250
31
80
10
70
7
THALES Electronic Systems
GmbH
Integrierte Kommunikationssysteme, U-Boot-Steuerungssysteme, optronische Geräte, Integration & Services
160
160
–
–
–
–
ThyssenKrupp Marine Systems
GmbH (Standort Kiel)
Uboote, Ubootkomponenten und
Überwassermarineschiffe
2.505
2.505
1.578
1.578
314
314
22.352
5.901
4.987,8
2.091,9
2.687,6
529,1
Gesamt 2014
* Zahlen aus dem Jahresbericht 2014
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
19
PMMC G5 – höchste Flexibilität mit Missionsmodulen
FFG – zuverlässiger Partner der Bundeswehr
WiSENT 2 in den VAE
WiSENT 1 im ISAF-Einsatz
Instandsetzung eines Leopard 2 Getriebes
Instandsetzung eines Leopard 2 Motors
Der Ursprung der FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH (FFG) geht auf das Jahr
1872 und den Bau von Segel- und Dampfschiffen zurück. Die große Erfahrung und das
hochentwickelte Know-how führten 1963 zu
einer bis heute anhaltenden Partnerschaft mit
der Bundeswehr. Damals suchte die Bundeswehr einen Partner für die Instandsetzung von
Kettenfahrzeugen – heute sind wir mit gut
500 Mitarbeitern überall auf der Welt tätig.
Neben der Instandsetzung gehören zunehmend die Entwicklung, Herstellung, Umrüstung
und Optimierung von gepanzerten Ketten- und
Radfahrzeugen zu unseren Kernkompetenzen.
Die ungewöhnlichen Dimensionen von
Getriebe, Motor, Fahrwerk und Gewicht, in
denen die FFG tätig ist, erfordern während
des gesamten Fertigungsprozesses Begleitsysteme, die diesen Größenordnungen problemlos gewachsen sind. Hinzu kommt eine
perfekte Ersatzteillogistik, die schnell, effektiv
und dabei äußerst kostenbewusst Ersatzteile
überall auf der Welt zur Verfügung stellt.
Von Flensburg aus gehen M113 nach Dänemark, Bergepanzer nach Chile, Ersatzteile nach
Kanada. M60 Brückenlegepanzer kommen aus
US-Beständen zur Wartung nach Flensburg,
und der WiSENT 1 wird in Afghanistan eingesetzt. Kunden aus über 40 Ländern sind seit
vielen Jahren zufriedene Partner der FFG.
Mit dem WiSENT 2 ist es der FFG gelungen,
eine auf dem LEOPARD 2 basierende multifunk-
tionale Plattform zu entwickeln, die sowohl
als Bergepanzer als auch als Pionierpanzer
konfiguriert werden kann. Mit Kanada, Katar,
Norwegen und den Vereinigten Arabischen
Emiraten konnten bereits vier Kunden für
dieses vielseitige Unterstützungsfahrzeug
gewonnen werden.
Jüngstes Produkt der FFG ist der PMMC G5
(Protected Mission Module Carrier), ein Kettenfahrzeug in der 25-Tonnen-Gewichtsklasse,
das modulartig aufgebaut ist und mit dem
Ziel entwickelt wurde, eine möglichst hohe
Zuladung und einen außerordentlich großen
Innenraum hochgradig zu schützen. Der G5
kann mit zahlreichen verschiedenen standardisierten Missionsmodulen ausgestattet
werden, die innerhalb weniger Stunden auch
im Feld austauschbar sind.
Im Mittelpunkt unseres Handelns steht stets
der Kunde. Seine Wünsche und Ansprüche
sind unser Antrieb. Vom Instandsetzer über
den Upgrade-Spezialisten gereift, ist die FFG
heute auf dem Weg, sich als Systemhaus auf
dem Weltmarkt zu etablieren.
www.ffg-flensburg.de
„Die Bundeswehr ist eine Armee
im Einsatz.“
Ingo Gädechens, MdB
CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Mitglied im Verteidigungsausschuss
Der Arbeitskreis Wehrtechnik Schleswig-Holstein hat einen Fragenkatalog erarbeitet, den der
Vorsitzende des Arbeitskreises, Dieter Hanel,
im Juni d. J. Ingo Gädechens in Berlin vorlegte.
Ingo Gädechens ist Obmann der CDU/CSUBundestagsfraktion im Verteidigungsausschuss
und stellv. verteidigungspolitischer Sprecher.
Welche sicherheits- und bündnispolitischen
Konsequenzen ergeben sich aus der Krise um die
Ukraine?
Deutschland und Europa haben 25 Jahre nach
dem Mauerfall und der Wende zu sehr an eine
Friedensdividende geglaubt. Die Krise in der
Ukraine und die gewaltsame Annexion der Krim
durch Russland zerstören diese Illusion: Seit
Ende des Zweiten Weltkrieges gab es keine vergleichbaren territorialen Verletzungen wie durch
die Annexion der Krim durch Russland. Die
europäische Staatengemeinschaft kann diesen
völkerrechtwidrigen und gewaltsamen Akt nicht
hinnehmen. Dies gilt auch für die unverhohlene
Intervention Russlands in der Ostukraine. Die
gegenwärtige Krise zeigt, wie schnell tiefe Gräben wieder offen zu Tage treten können.
Die NATO ist somit als Sicherheitskollektiv
wachgerüttelt und erneut gefordert. An Russland grenzende NATO-Mitglieder wie die Baltischen Staaten, Polen oder Finnland sehen in der
russischen Aggression eine ernstzunehmende
Gefahr. Die NATO muss auf die Bedrohungen
eine glaubhafte Antwort und Abschreckung
sicherstellen. Deutschland wird dieser Verantwortung gerecht und ist führend an der „Very
High Readiness Joint Task Force“ beteiligt. Dieser
in Aufstellung befindliche und schnell verlegbare Eingreifverband in Brigadestärke wird die
NATO zu schnellen Reaktionen befähigen und
stellt eine glaubhafte Abschreckung für alle Formen der hybriden Kriegsführung dar.
Als sicherheits- und bündnispolitische Konsequenz ist Deutschland, das jahrelang vom
Schutz durch seine Bündnispartner profitiert
hat, verpflichtet, auch gegenüber seinen östlichen Partnern einzustehen. Deutschland beweist
bereits heute mit dem Air policing im Baltikum
und seinem Engagement bei der „Very High
Readiness Joint Task Force“, dass es bereit ist,
seiner Bündnissolidarität nachzukommen.
Nach der Wende haben globale Kriseneinsätze
der NATO und EU die Struktur und Ausrüstung der
Bundeswehr bestimmt. Müssen wir uns in Zukunft
wieder stärker der Landes- und Bündnisverteidigung zuwenden?
Die Fokussierung der Bundeswehr auf Kriseneinsätze und asymmetrische Bedrohungen war
und ist richtig. Wir müssen deshalb nicht wieder
in den Duktus des Kalten Krieges zurückfallen,
obwohl es nicht verkehrt ist, wieder die Augen
für andere Szenarien zu öffnen. Insbesondere
den Ostseeraum haben wir ein gutes Stück vernachlässigt. Wir brauchen heute nicht mehr die
Abwehrszenarien der Vergangenheit, sondern in
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
21
erster Linie eine hohe Verlegefähigkeit und strukturelle Einsatzbereitschaft. Ist dies gewährleistet,
kann Deutschland auch zukünftig einen glaubhaften Beitrag zur Bündnisverteidigung leisten.
Welche Notwendigkeit sehen Sie für eine verstärkte militärische und rüstungswirtschaftliche
Kooperation in Europa und welche Perspektiven
ergeben sich aus der gegenwärtigen Lage für eine
Europäische Armee?
Eine verstärkte rüstungswirtschaftliche Kooperation wäre wünschenswert. Leider bereiten
uns gerade die aktuellen Rüstungsprojekte,
die als internationale Programme angelegt
waren, große Sorgen: Die Beschaffung des
A 400 M, des Eurofighters oder des NH 90
sind Negativ-Beispiele, bei denen am Anfang
ein guter Wille stand und am Ende weder im
vorgegebenen Kostenrahmen noch zum festgelegten Zeitpunkt geliefert werden konnte. Das
Kernproblem gemeinsamer Rüstungsprojekte
lässt sich kurz beschreiben: Man einigt sich
auf ein gemeinsames Projekt, in der Entwicklung werden aber immer mehr nationale
Sonderwünsche eingebracht, die dann das
Beschaffungsvorhaben unnötig verzögern und
verteuern.
Perspektivisch sehe ich auf mittlere Sicht keine
Zukunft für eine europäische Armee. Eine
gemeinsame Verteidigungspolitik wird nicht
entstehen durch eine Verordnung von „oben“,
sondern durch gelebte Partnerschaft in gemeinsamen Verbänden, wie deutsch-niederländischen,
deutsch-französischen oder deutsch-polnischen
Einheiten. Die Integration von „unten“ wird
auch durch die verstärkten Kooperationen im
NATO framework nations concept erfolgen.
Diese Anlehnungspartnerschaften werden in den
nächsten Jahren mit Sicherheit zunehmen, um
Fähigkeiten zu erhalten oder auf Fähigkeiten
bewusst verzichten zu können.
22
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
In der Festschrift aus Anlass des 20-jährigen
Bestehens des Arbeitskreises Wehrtechnik
Schleswig-Holstein haben Sie 2013 geschrieben:
„In Deutschland wurde eine umfassende und
notwendige Neuausrichtung unserer Streitkräfte angestoßen und eine Neubewertung des
Beschaffungsprozesses für Rüstungsmaterial
vorgenommen.“ Wie bewerten Sie den heutigen
Sachstand?
Die Neuausrichtung der Bundeswehr soll die
Einsatzfähigkeit der Streitkräfte allumfassend
und in sich verändernden Lagen ganzheitlich
sichern. Organisatorisches Grundprinzip ist
die Zusammenführung von Kompetenz und
Verantwortung in einer Hand. Es wird dauern,
bis die Neuausrichtung der Bundeswehr in allen
Köpfen angekommen ist. Ich kann gar nicht oft
genug betonen: Die Bundeswehr ist eine Armee
im Einsatz. Ein stärkeres bundeswehrgemeinsames Denken und Handeln ist daher für den
Erfolg der Neuausrichtung unabdingbar.
Dies gilt auch für die Beschaffungsprozesse.
Nach wie vor laufen viele Beschaffungsvorhaben
nicht in dem geplanten Zeitraum und mit dem
geplanten Budget. Dies stellt jedes Jahr aufs
Neue die Planung des Verteidigungshaushalts
vor große Herausforderungen. Aber ich muss
feststellen, es hat sich viel getan, um die immer
gleichen Fehler bei künftigen Projekten zu vermeiden! Die Bundesministerin der Verteidigung
Dr. Ursula von der Leyen, die Rüstungsstaatssekretärin Dr. Katrin Suder und der Generalinspekteur Volker Wieker haben viele Maßnahmen
angeschoben, um das Risikomanagement bei
Großprojekten deutlich zu verbessern.
Um mehr Transparenz in das Beschaffungswesen
zu bekommen, wird der Verteidigungsausschuss
halbjährlich in einem „Bericht über die Rüstungsangelegenheiten“ informiert. Neu ist die
Detailtiefe des Berichtes, der Rückschlüsse über
Verzögerungen, technische Fehler etc. zulässt.
Erfüllt die Neuausrichtung der Bundeswehr die
zukünftigen Anforderungen im Bündnis und hat
sie eine europäische Perspektive?
Die Neuausrichtung der Bundeswehr bleibt
eine richtige Entscheidung und war immer
ausgelegt auf die Steigerung der Bündnisfähigkeit in einer gelebten Freundschaft
und Kooperation mit unseren europäischen
Nachbarn. Trotz Ukrainekrise oder Krimkonflikt wäre es aus meiner Sicht falsch, die
Wehrpflicht wieder einzuführen. Deutschland
braucht hochmoderne, gut ausgebildete und
schnell verlegbare Streitkräfte. Dies kann nur
durch eine professionelle Freiwilligenarmee
gewährleistet werden. Mit dem framework
nations concept bieten wir unseren europäischen
Partnern eine vertiefte europäische Integration
als Anlehnungspartner an.
Sehen Sie Chancen, den neuen deutschen Beschaffungsprozess auch auf europäischer Ebene
durchzusetzen, und wie bewerten Sie die Rolle
der Europäischen Rüstungsagentur EDA bei der
Standardisierung von Verfahren und Ausrüstungsvorhaben?
Die Lösung liegt nach meiner Meinung nicht
in einer europäischen Rüstungsagentur. Es wäre
wünschenswert, wenn sich Europa auf einen einheitlichen Beschaffungsprozess einigen könnte.
Die Pflicht zur europäischen Ausschreibung ist
zwar schön und gut, wird aber viel zu häufig
von anderen Nationen umgangen.
Die europäischen Rüstungsindustrien müssen
sich verstärkt konsolidieren und zusammenschließen. Nationale Vorbehalte werden in Zukunft verstärkt dadurch aufgebrochen, entweder
nationale Fähigkeiten endgültig zu verlieren
oder sie durch bilaterale Partnerschaften und
Kooperationen zu erhalten.
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Dieser Weg ist aber ein langwieriger, wie man
an verschiedenen Beispielen sehen kann. Die
wehrtechnische Industrie in Europa steht allzu
häufig unter einem nationalen Vorbehalt.
Marine sehe ich als gesichert an. Nachbesserungen
bestehen aber in der Abwicklung und Durchführung von infrastrukturellen Maßnahmen an den
einzelnen Standorten.
Wie kann der Auftrag und die gesellschaftliche
Rolle der Bundeswehr als Parlamentsarmee stärker
im Bewusstsein unserer Bevölkerung verankert
werden?
Wie beurteilen Sie die Leistungsfähigkeit der
Wehrtechnik-Unternehmen in Schleswig-Holstein
und ihre nationale und internationale Wettbewerbssituation?
Aus meiner Sicht ist es ungemein wichtig, dass
die Bundeswehr eine Parlamentsarmee bleibt.
Die Legitimierung der Einsätze der Bundeswehr durch das Parlament ist eine wichtige
Voraussetzung für eine tiefe Verankerung der
Streitkräfte in der Gesellschaft. Dennoch ist
nach wie vor die allgemeine Gleichgültigkeit oder das „freundliche Desinteresse“ der
Gesellschaft an der Bundeswehr ein Problem.
Die Politik, aber gerade auch die Bundeswehr
selbst muss offensiv mit diesem Desinteresse
umgehen und das Tun und Handeln unserer
Soldatinnen und Soldaten erfahrbar und
erlebbar machen. Die Reduzierung der
Streitkräfte darf am Ende nicht dazu führen,
dass die Bundeswehr aus dem öffentlichen
Raum verschwindet. Hier gilt es besondere
Anstrengungen zu unternehmen, damit es
auch zukünftig öffentliche Vereidigungen und
Veranstaltungen wie Tage der offenen Tür gibt,
an denen die Streitkräfte ihr Handeln erklären
können. Durch gelebte Patenschaften können
wir darüber hinaus die Verbundenheit zur
Truppe stärken.
Schleswig-Holstein verfügt über eine Vielzahl
an renommierten Wehrtechnik-Unternehmen.
Namen wie ThyssenKrupp Marine Systems,
Rheinmetall oder Dräger – um nur einige
anzuführen – sind Inbegriffe von Qualität,
Innovation und Perfektion. Unsere Unternehmen müssen weder den nationalen noch den
internationalen Vergleich scheuen.
Wo sehen Sie Notwendigkeiten und Erfolgsaussichten für Nachbesserungen im Standortkonzept
in Schleswig-Holstein?
Grundsätzlich können wir in Schleswig-Holstein
froh sein, dass Verbände jeder Teilstreitkraft nach
wie vor in unserem Bundesland beheimatet sind.
Die Standortfrage halte ich für geklärt, die in
Schleswig-Holstein stationierten Einheiten und
Verbände des Heeres, der Luftwaffe und der
24
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Die wehrtechnische Industrie beklagt die im
Vergleich zu den Bündnispartnern restriktiven
deutschen Rüstungsexportbestimmungen. Wie
bewerten Sie die Chancen für eine Harmonisierung auf europäischer Ebene?
Die nationalen Rüstungsbestimmungen sind
sicherlich eine große Hürde für die deutsche
wehrtechnische Industrie. Mehr Verlässlichkeit
und eine schnellere Bearbeitung von Rüstungsexportanträgen wäre sicherlich wünschenswert. Helfen würde auch, wenn nachfolgende
Aufträge von bereits genehmigten Exporten,
wie Ersatzteilbeschaffung oder Ausbildungsunterstützung schneller geprüft und genehmigt
werden könnten. Die Chancen für eine europäische Harmonisierung sehe ich gegenwärtig als
sehr gering an.
RHEINMETALL DEFENCE - KOMPETENZZENTREN
FüR HEEREsTECHNIK IN sCHLEswIg-HOLsTEIN
Kiel
Trittau
„ Kettenfahrzeuge
- Schützenpanzer
- Kampfpanzer
- Unterstützungs- und Pioniersysteme
- Aufklärungsfahrzeuge
„ Turmsysteme
„ Hydraulische und elektrische Baugruppen
„ Autonomes Fahren
„ Bodenstartgeräte / ASU
„ Auxiliary Power Units / APU
„ Technische Publikation
„ 40mm Munition und Übungsmunition, Blend- und Schockgranaten,
umweltverträgliche Nebelgranaten
www.rheinmetall-defence.com
Flensburg
„ Instandsetzung gepanzerter und
ungepanzerter Fahrzeuge sowie
Komponenten
Marineschule Mürwik
Flottillenadmiral Carsten Stawitzki
Kommandeur der Marineschule Mürwik
26
„Nicht bloßes Wissen, sondern nach Deinem Wissen
ist Tun Deine Bestimmung. Dein Handeln und
allein Dein Handeln bestimmt Deinen Wert!“
Kompetenzen vorausgesetzt werden, steht vor
allem die Menschenführung im Vordergrund.
Die simple Formel lautet: „Nicht Schiffe kämpfen,
sondern Menschen.“
Ganz im Sinne dieses von Johann Gottlieb Fichte
formulierten, universell gültigen Anspruchs vermitteln wir an der Marineschule Mürwik (MSM)
dem jungen Führungsnachwuchs der Deutschen
Marine nachhaltig die notwendige Führungsund Fachkompetenz, um sie für die kaum noch
vorhersehbaren Herausforderungen der Zukunft
entscheidungs- und handlungsfähig zu machen.
Deshalb sollen Offizieranwärter und junge
Offiziere durch nachhaltiges und zielorientiertes
Lernen die notwendigen Kompetenzen erwerben,
um in ihren späteren anspruchsvollen Verwendungen andere Menschen fordernd, fördernd
und fürsorglich führen zu können und zu wollen.
Als fertig ausgebildete Marineoffiziere müssen sie
daher sowohl Theoretiker als auch Praktiker sein.
Der Marineoffizier – Theoretiker und Praktiker
Moderne Ausbildung in traditionsreichen Mauern
Marineoffiziere sind seit jeher Allrounder. In
einem gestern wie heute komplexen und hochtechnisierten Arbeitsumfeld wird viel von ihnen
verlangt. Bereits in jungen Jahren müssen sie
nicht nur Entscheidungen mit vergleichbar hoher Tragweite hinsichtlich Personal und Material
treffen. Marineoffiziere sollen dabei auch gleich
mehrere Rollen einnehmen können: Ob Teamleader oder Teamplayer, militärischer Vorgesetzter oder Manager, Seemann oder Bundeswehroffizier – die Marine stellt viele Forderungen an
ihre Führungskräfte.
Hinzu kommen verschiedene Bereiche und Ebenen des Handelns: Sei es im Mikrokosmos der
eigenen Einheit oder in der eigenen Teilstreitkraft, streitkräfte- oder bundeswehrgemeinsam,
national oder multinational. Wenngleich für
alledem soldatische, nautische und akademische
Seit über 100 Jahren findet an der im Flensburger
Stadtteil Mürwik beheimateten Marineschule
die Ausbildung des Führungsnachwuchses der
deutschen Seestreitkräfte statt. 1910 weihte Kaiser
Wilhelm II. die MSM für die Ausbildung der
Seeoffiziere ein. Seit Gründung der Bundeswehr
ist sie als „alma mater“ die zentrale Ausbildungsstätte und berufliche Heimat aller Marineoffiziere.
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Nachhaltigkeit in der Ausbildung erreicht man
durch eine Vielzahl komplementärer Maßnahmen. So wollen wir Lerninhalte beispielsweise
nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit
Herz und Seele vermitteln. Vor diesem Hintergrund sind die lange Tradition der MSM
sowie ihre einzigartige Infrastruktur für unser
Ausbildungsziel sowie das Selbstverständnis der
Marineoffiziere von unverzichtbarem Wert.
Das unter Denkmalschutz stehende Hauptgebäude der MSM ist heute mit neuester Informationstechnologie ausgestattet. Modernste
Schulungsanlagen ergänzen die verschiedenen
theoretischen Unterrichte, wie beispielsweise ein
Planetarium oder einer der modernsten Schiffsführungssimulatoren Europas. Doch auch
Bewährtes fehlt nicht: So verfügt die MSM
über die umfangreichste Marine-Bibliothek
Deutschlands.
Mit dem Wehrgeschichtlichen Ausbildungszentrum (WGAZ) verfügt die Schule über eine
einzigartige Lehrsammlung maritimer Traditionsund Sammlerstücke. Beherbergt in der ehemaligen Kommandeursvilla ist das WGAZ eine
Mischung aus Archiv, Museum und Geschichtsseminar. Die Offizierschüler sollen verstehen
lernen, was Werte und Traditionen sind. Daneben
ist es wichtig, dass sie mit der eigenen Vergangenheit umgehen können: Hinterfragen, kritisieren,
diskutieren – geistige Haltungen, die für Staatsbürger in Uniform selbstverständlich sind.
Nachhaltigkeit in der Ausbildung erzielen wir
aber vor allem durch die praktischen Ausbildungsanteile auf der Grundlage notwendiger Theorie. Mit anderen Worten: Raus aus
den Klassenzimmern und weg von endlosen
Powerpoint-Vorträgen!
In diesem Sinne stellen die praktischen Schulungsmöglichkeiten der MSM den Dreh- und
Angelpunkt der Offizierausbildung dar. Eine
entscheidende Rolle fällt dabei sicherlich der
GORCH FOCK zu. Um mit dem Segelschulschiff sicher zur See fahren zu können, befindet
sich zur gezielten körperlichen Vorbereitung der
Kadetten für den sicheren Umgang in der Takelage auf dem Areal der MSM ein Übungsmast.
Für die körperliche Fitness sorgen vier Sporthallen, zwei Laufbahnen, diverse Sport- und
Fitnessanlagen sowie eine Schwimmhalle. Ein
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
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großer Bootshafen komplettiert das Angebot für
die seemännische Ausbildung.
Freiheit – Verantwortung – Respekt
Soziale Kompetenz und das Verständnis für die
See bilden unverändert das Fundament für einen
zukünftigen Marineoffizier. Aus der Freiheit des
Menschen resultiert Verantwortung – Verantwortung für sich selbst, aber auch für andere. „Eine
Hand für Dich – die andere für das Schiff!“ In
dieser einfachen Seemannsformel spiegelt sich
dieses Prinzip von Freiheit und Verantwortung
wider. An Bord der GORCH FOCK wird es für
junge Menschen im besten Sinne erfahrbar.
Seit ihrer Indienststellung im Jahr 1958 gehört
die weiße Dreimast-Bark als „schwimmende
Lehrgruppe“ zur MSM. Wofür zivile Manager
heutzutage normalerweise viel Geld zahlen
müssen, das bekommen Kadetten seit jeher zu
Beginn ihrer Laufbahn vermittelt: Den Umgang
mit den Gewalten der Natur, die Einschätzung
der eigenen Grenzen sowie die Bildung von
Teamgeist und Kameradschaft.
Genau das vermittelt jungen Menschen eine
unerlässliche Grundtugend sozialer Kompetenz:
Respekt! Respekt vor sich selbst, vor den eigenen
Talenten und Kräften, aber auch den eigenen
Schwächen. Und folglich erwächst hieraus auch
Respekt vor anderen: Sei es für die Kameraden
im Team an Bord oder für die Menschen in
fernen Ländern, die im Rahmen von Auslandsreisen deutscher Marineschiffe besucht werden.
Freiheit, Verantwortung und Respekt – das ist
die geistige Grundlage, auf die wir unseren jungen Führungsnachwuchs stellen. Diese Werte
vereint die GORCH FOCK in sich.
Maritime Profession
Wer professionell sein will, muss lernen sein
Handwerk zu beherrschen. Für junge Männer
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BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
und Frauen, die sich nach dem Abitur für den
Offizierberuf entscheiden, dauert die Ausbildung heute rund sechs Jahre. Der Weg zum
Truppenoffizier führt über einen gezielten
Aufbau bestehend aus Lehrgängen, einer Ausbildungsreise auf der GORCH FOCK, Praktika in
der Flotte und einem Hochschulstudium.
Doch nicht nur Offiziere des Truppendienstes
werden an der MSM ausgebildet: Jährlich absolvieren auch gestandene Portepéeunteroffiziere die
Weiterbildung zu Offizieren des Militärischen
Fachdienstes. In der neuen Freiwilligenarmee,
die die Bundeswehr jetzt ist, stellen sie mit ihrer
praktischen Erfahrung noch stärker als früher
eine unverzichtbare Stütze für die Marine und
die Bundeswehr insgesamt dar.
Zeitloser Auftrag
Seit über 100 Jahren steht in den farbigen Glasfenstern über dem Hauptportal der MSM geschrieben: „Den Frieden zu wahren, gerüstet zum
Streit, mit flatternden Fahnen, im eisernen Kleid,
so tragt deutsche Schiffe, von Meere zu Meer, die
Botschaft von Deutschland, den Frieden umher.“
Auch wenn diese Aussage in Zeiten imperialistischen Machtanspruchs des damaligen Kaiserreiches verewigt wurde, könnte es für den heutigen
Auftrag unserer demokratisch legitimierten
Marine in der Verantwortung des Rechtsstaat
der Bundesrepublik Deutschland als Bestandteil
der internationalen Gemeinschaft kaum eine
treffendere Formulierung geben.
Der Beitrag der Marineschule Mürwik ist dabei,
Männer und Frauen als Kadetten und angehende
Offiziere mit modernsten Ausbildungsmitteln
und zeitgemäßen Ausbildungsmethoden auf die
hohen Anforderungen dieses zeitlosen Auftrags
vorzubereiten und zu mündigen Staatsbürgern in
Uniform im Wertekanon unseres Grundgesetzes
zu erziehen.
Taktisches
Luftwaffengeschwader 51
„Immelmann“
Oberst Michael Krah
Kommodore Taktisches Luftwaffengeschwader 51
„Immelmann“
Das Taktische Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ (TaktLwG 51 „I“) wird in SchleswigHolstein zunächst wahrgenommen durch den
Ausbildungsflugbetrieb des einsatzerprobten
und bewährten Multi-Role Kampfflugzeugs
TORNADO. Das Geschwader besteht neben
dem Geschwaderstab aus einer Technischen
Gruppe und einer Fliegenden Gruppe, die sich
jeweils in spezialisierte Staffeln aufgliedern.
Die erste Staffel der Fliegenden Gruppe nutzt den
TORNADO in der Version „ECR“ (Electronic
Combat and Reconnaissance) zur Sicherstellung
der zwei dem Geschwader zugeordneten Einsatzrollen: Dem Niederhalten der gegnerischen bodengebundenen Luftverteidigung, insbesondere radargestützter Flugabwehrstellungen (SEAD) sowie
der luftgestützten abbildenden Aufklärung, zuletzt eingesetzt von 2007 bis 2010 in Afghanistan.
Die zweite Staffel besteht aus Luftfahrzeugführern und Bedienpersonal für die Sensorik zum
Betrieb des HERON 1, einem so genannten
Remotely Piloted Aircraft (RPA), das seit 2010
zur unbewaffneten luftgestützten abbildenden
Aufklärung in Afghanistan eingesetzt wird und
dort durch gute Ergebnisse überzeugt.
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
29
Die Luftbildstaffel ist die Heimat für die hochspezialisierten Luftbildauswerter, die die durch
den TORNADO und HERON 1 erstellten
Bilder und Videosequenzen im Detail analysieren, auswerten und den Bedarfsträgern zur
Verfügung stellen.
Die Flugbetriebsstaffel stellt mit ihrem Personal
die Flugsicherung am Flugplatz Jagel sicher –
dies betrifft sowohl die Erstellung von Flugplänen als auch den Betrieb des Kontrollturms und
der Radaranflugkontrolle.
Die Technische Gruppe des Geschwaders gewährleistet mit ihren Staffeln den sicheren und
konstanten Flugbetrieb von technischer und logistischer Seite. Hierzu gehören die Nachschubund Transportstaffel, die Instandsetzungsstaffel,
die Wartungs- und Waffenstaffel sowie die
Elektronikstaffel. In der Technischen Gruppe
hat eine große Bandbreite von spezialisiertem,
hoch ausgebildetem Personal ihre Heimat: Vom
Kraftfahrer mit zahlreichen Zusatzqualifikationen über den Triebwerksmechaniker bis hin
zum Elektronikspezialisten.
30
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Wissen, Innovation sowie ein Informationsvorsprung im Konkurrentenvergleich sichern einem
Wirtschaftsunternehmen Wettbewerbsvorteile.
Gleichfalls bestimmt der Kontext und die Synergien dieses Dreiklangs perspektivisch das Wohl
und das Weh eines jeden Unternehmens und
sind damit unverzichtbare Voraussetzung um
effektiv wie effizient handeln und agieren zu können. Analog verhält es sich mit der Bundeswehr
im Allgemeinen und der Luftwaffe im Speziellen.
Das TaktLwG 51 „Immelmann“ leistet einen
wesentlichen Beitrag zur Nachrichtengewinnung
und Aufklärung. Bis zum 1. April 2014 trug das
Geschwader 51 „Aufklärung“ im Namen und
machte den Schwerpunkt des Auftrags deutlich.
Die Umbenennung zum TaktLwG 51 „I“ ist
nicht nur Nomenklatur – vielmehr wird mit
dieser Namensänderung auch der erweiterte
Auftrag des Geschwaders durch die Übernahme
der Einsatzrolle „SEAD“ deutlich.
Hochtechnologie spielt in dieser Disziplin eine
zentrale Rolle. Nur mit modernsten Aufklärungssystemen, Sensoren und Effektoren kann
ein Wissensvorsprung gesichert werden. Insofern müssen Rüstungsprojekte prozessoptimiert
werden und dürfen das definierte Ziel nicht aus
den Augen verlieren.
Die Vernetzung von Fliegenden Waffensystemen
untereinander und mit boden- sowie seegestützten Sensoren ist in den Fokus gerückt. Der funkbasierte Austausch von Daten zwischen Flugzeugen, Fregatten, U-Booten und Fahrzeugen
ist gleichsam herausfordernd wie nutzbringend.
Mit der angestrebten Kampfwertanpassung, die
Aktualisierungen der Avionik und Sensorik beinhaltet, wird der TORNADO ECR weiterhin
konkurrenzfähig und international anerkannt
bleiben.
Für den Betrieb hochkomplexer Waffen- und
Aufklärungssysteme ist qualifiziertes Personal
erforderlich.
Die unabdingbare Kontinuität in Training und
Ausbildung ist zuletzt durch die Maßnahmen
der Bundeswehrreform in Gefahr geraten.
Finanzielle Effizienzsteigerungen und Outsourcing dürfen nicht zu taktisch-operativen
Effektivitätsreduzierungen führen. Militärische
Fähigkeiten gehen schneller verloren als sie
aufgebaut werden können, was den vormaligen
Ansatz „Breite vor Tiefe“ konterkariert.
Eine Fliegende Plattform zur weltweiten luftgestützten Signalauffassung fehlt gegenwärtig als
Komplementär zum Aufklärungsverbund der
Bundeswehr.
Die Neustrukturierung der Bundeswehr brachte
auch Standortveränderungen und -auflösungen
mit sich. Das TaktLwG 51 blieb dem Standort
Kropp und Jagel erhalten, nicht zuletzt dank der
hohen Akzeptanz in der Region.
Wärtsilä ELAC Nautik GmbH
anlagen und systeme mit tiefgang
Wärtsilä ELAC Nautik GmbH ist eines der weltweit führenden unternehmen
in der entwicklung und fertigung hydroakustischer systeme. unser Produktportfolio umfasst sonaranlagen, echolote sowie unterwasserkommunikationssysteme.
als wichtiger Partner für zivile und militärische Kunden sind unsere anlagen
und systeme heute auf allen Weltmeeren präsent. unsere Produkte gewährleisten ein Höchstmaß an sicherheit durch kundenspezifische lösungen und
spitzentechnologisches Know-how – seit über 80 Jahren.
www.elac-nautik.de
Landeskommando
Schleswig-Holstein
Oberst Ralf Güttler
Kommandeur Landeskommando Schleswig-Holstein
Als das Landeskommando Schleswig-Holstein
am 31. Januar 2007 offiziell in Dienst gestellt
wurde, hatte es bereits zwei Jahre Modellerprobung hinter sich und war für die kommenden
Aufgaben gut aufgestellt. Gleichzeitig mit der
Indienststellung des Kommandos trat eine
Neuregelung der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) in Kraft.
Das Landeskommando ist Teil der Streitkräftebasis und dem Kommando Territoriale Aufgaben
in Berlin unterstellt. Dieser Organisationsbereich der Bundeswehr ist verantwortlich für die
gesamtquerschnittlichen Aufgaben der deutschen Streitkräfte – wie zum Beispiel Logistik
und Transportwesen, Führungsunterstützung,
Militärisches Nachrichtenwesen, aber auch
die territorialen Belange. Mit seinen etwa 60
militärischen und zivilen Mitarbeitern ist das
Landeskommando an der Feldstraße in Kiel
erste Ansprechstelle der Bundeswehr für die
schleswig-holsteinische Landesregierung sowie
für die obersten Landesbehörden. Das betrifft
vor allem mögliche Unterstützungsleistungen
durch die Bundeswehr in Bezug auf dringende
Nothilfen und Amtshilfe bei Naturkatastrophen
und schweren Unglücksfällen. Über die ZMZ
ist es möglich, Bundeswehr, zivile Behörden
und Organisationen zu vernetzen, um militärische Hilfseinsätze mit den zivilen Partnern
effizient abzustimmen. Dabei stützt sich das
Landeskommando Schleswig-Holstein auf hoch
motivierte und gut ausgebildete Reservisten,
die als Kreisverbindungskommandos (KVK)
die Klammer zum zivilen Katastrophenschutz
darstellen.
15 KVK wurden ab 2005 für die
Unterstützung der Katastrophenschutz-Stäbe in den Kreisen und
kreisfreien Städten Schleswig-Holsteins aufgestellt. Diese Kommandos, die in Fällen von Katastrophen
und schweren Unglücken den
jeweils zivil zuständigen Institutionen beratend zur Seite stehen, sind
nicht nur hervorragend ausgebildet;
sie durften ihre erworbene Kompetenz inzwischen auch beweisen –
beim Hochwasser der Elbe im
Sommer 2013.
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BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Dabei handelt die Bundeswehr nach dem
Subsidiaritätsprinzip: Personal und Material der
Streitkräfte kommen erst zum Einsatz, wenn die
Kräfte und Mittel zuständiger ziviler Behörden
und Organisationen nicht oder nicht mehr
ausreichen – oder wenn spezielles Gerät benötigt wird, das ausschließlich bei der
Bundeswehr zur Verfügung steht.
Diesen Rechtsrahmen für Hilfseinsätze steckt das Grundgesetz ab.
Militärische Zusammenarbeit und die Reservistenarbeit hinaus noch weitere Tätigkeitsbereiche wie die Unterstützung verbündeter und
befreundeter Streitkräfte (Host Nation Support)
sowie die Freiwillige Reservistenarbeit. In der
Freiwilligen und beorderungsunabhängigen
Der Aufgabenkatalog des Landeskommandos Schleswig-Holstein ist
jedoch auch innerhalb dieser rechtlichen Grenzen sehr umfangreich.
Denn in seinem Verantwortungsbereich deckt das Kommando eine
Fläche von 15 799 Quadratkilometern,
850 Kilometern Küstenlinie und mit
2,8 Millionen Einwohnern ab.
Neben den Kreisverbindungskommandos führt
das Landeskommando zwei Kompanien, die
wie die KVK ausschließlich durch Reservisten
gestellt werden. Diese Einheiten sollen im Bedarfsfall aktive Verbände bei Wach- und Sicherungsaufgaben unterstützen. Sie stehen aber
auch für subsidiäre Hilfe in Katastrophenlagen
zur Verfügung. Diese beiden Kompanien der
Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSUKr) lehnen sich an Patenverbände
an, die sie mit Material und viel Knowhow
unterstützen: das Flugabwehrraketen-Geschwader 1 „Schleswig-Holstein“ in Husum und das
Heeresaufklärungsbataillon 6 „Holstein“ in
Eutin. Seit ihrer Aufstellung Ende Mai 2013
haben die beiden RSU-Kompanien ihren Ausbildungsstand kontinuierlich und mit hohem
Zeitaufwand verbessert und sind für wichtige
Aufgabenbereiche bereits zertifiziert worden.
Reservistenarbeit werden Soldaten der Reserve
aus- und fortgebildet, die sich ohne feste Einplanung bei einer Dienststelle oder in der Truppe
für die Bundeswehr engagieren. Das Landeskommando Schleswig-Holstein arbeitet in diesem
Bereich eng mit dem Verband der Reservisten
der Deutschen Bundeswehr zusammen.
Schließlich ist für das Landeskommando die
Beziehung zu den dänischen Nachbarn von
herausragender Bedeutung. Im Mai 2009 wurde
die Patenschaft zur Totalforsvarsregion Fyn, Sydog Sønderjylland des dänischen Hjemmeværnet
urkundlich besiegelt. Gemeinsames Ziel: Im
Fall von Katastrophen sollen Hilfs- und Unterstützungsleistungen der Streitkräfte grenzüberschreitend gewährleistet werden. Auf diesem
Gebiet finden derzeit weitere Anstrengungen
zur Intensivierung der Zusammenarbeit statt.
Im Aufgaben-Portfolio des Landeskommandos
Schleswig-Holstein finden sich über die Zivil-
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
33
Berichte aus den Unternehmen
FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH
Die FFG verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Instandsetzung von gepanzerten und ungepanzerten Rad- und Kettenfahrzeugen.
2014 verlief die Beauftragung mit Bundeswehrinstandsetzungen insgesamt zufriedenstellend. Am
Markt gut positioniert, bereiten dem Unternehmen unverändert der durch die strukturell bedingte
Materialreduzierung deutlich zurückgehende Instandsetzungsbedarf der Streitkräfte sowie die sich
schwierig darstellende Einbindung in die Instandsetzung neuer Fahrzeugtypen große Sorgen.
Neben der Instandsetzung zählen die Weiterentwicklung und Optimierung sowie der Umbau und die
Neufertigung gepanzerter Fahrzeuge zu den Kernkompetenzen der FFG.
Erfreulich entwickelten sich die Auftragseingänge beim WiSENT 2, der weltweit modernsten multifunktionalen Fahrzeugplattform auf Basis Leopard 2. Neben Kanada, Katar und den Vereinigten
Arabischen Emiraten zählt jetzt auch Norwegen zu den Kunden der FFG.
Jüngstes Produkt der FFG ist der PMMC G5 (Protected Mission Module Carrier), ein Kettenfahrzeug der 25 Tonnen Gewichtsklasse, das modulartig aufgebaut ist und mit dem Ziel entwickelt wurde,
eine möglichst hohe Zuladung und einen außerordentlich großen Innenraum hochgradig zu schützen.
Der G5 kann mit zahlreichen verschiedenen standardisierten Missionsmodulen ausgestattet werden,
die innerhalb weniger Stunden auch im Feld austauschbar sind.
Auch in der Zukunft wird die FFG zuverlässiger Instandsetzer und Partner der Bundeswehr bleiben,
wobei es entscheidend sein wird, das Unternehmen noch breiter als bisher aufzustellen und auch
weiterhin international auszurichten.
GABLER Maschinenbau GmbH
Als führender Marinetechnik-Anbieter von maßgeschneiderten Ausfahrgeräten, Sondereinrichtungen
und Komponenten für Uboote genießt das Lübecker Unternehmen GABLER Maschinenbau einen
weltweit exzellenten Ruf. GABLER Ausfahrgeräte sind in mehr als 150 Ubooten in 20 Nationen im
Einsatz und zeugen von der Zuverlässigkeit ihrer Konstruktion.
Vor dem Hintergrund ständig steigender Anforderungen an moderne Ausfahrgeräte (wie Radar-,
und Kommunikationsmasten, Sehrohrgeräteträger und Optronikmasten) nimmt GABLER aktiv am
technischen Fortschritt teil. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem GABLER Entwicklungsforum
und der Konstruktion, den Beratern der Fachhochschulen und Universitäten stellt sicher, dass neueste
Trends und Entwicklungen nicht nur rechtzeitig erkannt und umgesetzt, sondern auch mitgestaltet
werden.
GABLER entwickelt und fertigt außerdem eine Vielzahl von anspruchsvollen Komponenten (wie
Ruderantriebe, hochspezialisierte Drehmotoren, Antennenradome, Land-, und Ladeanschlüsse) für
die Unterseeboottechnik. Die gründliche Erprobung aller Geräte erfolgt auf selbstentwickelten, umfangreichen Testeinrichtungen.
Gemeinsam mit verschiedenen Partnerfirmen entwickelt GABLER anspruchsvolle Antennensysteme
unterschiedlichster Bauart sowie vollkommen neue Systeme für eine verbesserte Kommunikation
sowie optische und elektronische Aufklärung.
34
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Des Weiteren zählt ein in Kooperation mit der deutschen Marine entwickeltes Taucherverbringungsfahrzeug (engl. Submarine suitable Swimmer Delivery Vehicle) für zwei Personen, das aus einem Torpedorohr ausgebracht wird und somit für einen Einsatz vom Uboot geeignet ist, zum Portfolio der
Firma GABLER.
Hagenuk Marinekommunikation GmbH
In ihrem klassischen Geschäftsfeld hat die Hagenuk Marinekommunikation (HMK) wieder integrierte Kommunikationssysteme sowie HF Funkgeräte verschiedener Leistungsklassen für Über- und
Unterwassereinheiten an in- und ausländische Marinen geliefert. Insbesondere war die HMK
erfolgreich sowohl in der Akquise als auch der Fertigung von modernen integrierten Systemen für
Unterseeboote. Endkunden sind hier Marinen ausländischer Streitkräfte, welche einen sehr hohen
technologischen Anspruch stellen.
Die Fähigkeit der HMK, komplexe Teilsysteme zu integrieren und eine Vielzahl von Unterlieferanten
zu koordinieren und einzubinden konnte mit der erfolgreichen Abnahme der Fernmeldeanlage für
ein U-Bootprogramm unterstrichen werden. Alle Projekte wurden durch eine umfassende Logistik
(Dokumentation, Schulung, Ersatzteile) begleitet.
Im Exportbereich ist in den letzten Jahren vermehrt die Forderung nach Beteiligung lokaler Firmen
mit dem entsprechenden Know-How Transfer zu sehen. Die HMK stellt sich diesen Aufgaben und
kann flexibel auf die Kundenwünsche reagieren. Nur auf diese Weise ist es möglich, auf bestimmten
Märkten zu bestehen.
Die internationale politische und wirtschaftliche Situation hat die Erreichung unserer Auftragseingangsziele erschwert. Ebenfalls ist die oft unklare Situation in Bezug auf die Erteilung von Exportlizenzen ein Hindernis.
Raytheon Anschütz GmbH
Raytheon Anschütz zählt zu den renommiertesten Anbietern von Integrierten Brückensystemen für
die Marine, Küstenwache und kommerzielle Schiffe.
Zu den Highlights im Überwasserbereich gehörte die Auftragserteilung über die Lieferung von umfassenden und hochmodernen Integrierten Navigationssystemen für das „Global Combat Ship“ T26
der UK Royal Navy. Neben der Lieferung von Equipment beinhaltet der Vertrag auch weitreichende
Entwicklungsprogramme sowie technische Unterstützung im Rahmen eines In-Service SupportVertrags nach dem Vorbild der Dienstleistung an den T45 Zerstörern. Kürzlich erhalten hat Raytheon
Anschütz zudem den Auftrag über die Lieferung Integrierter Navigation neuer Offshore-Forschungsschiffe für die Küstenwache in Kanada. Für die Deutsche Marine befinden sich unter anderem die
Aufträge zur Lieferung Integrierter Brücken für die F125 Fregatten in der Abwicklung.
Für die neue Generation der SYNTACS-Brücke, die auf der Systemarchitektur der Synapsis-Navigationsbrücke basiert und flexibel Displays für die Darstellung der Taktischen Lage sowie Schnittstellen
zu einem elektro-optischen Sensor und zum Verteidigungssystem des Bootes integriert, hat Raytheon
Anschütz die ersten Lieferungen abgeschlossen. An Bord von Patrouillenbooten wurden SYNTACS
auf der französischen Werft CMN in Betrieb genommen. Die neue Brücke erweitert die Fähigkeiten
und Effizienz insbesondere kleinerer, küstennah operierender Schiffe erheblich.
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
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Für U-Boots-Neubauten und Überholungen der Deutschen sowie internationaler Marinen liefert
Raytheon Anschütz Systeme für Steuerung, Datenmanagement und Überwachung. Zu den Kunden
zählen neben der ThyssenKrupp Marine Systems GmbH als wichtigstem Partner weitere deutsche
und ausländische Werften. Eine konsequente Weiterentwicklung unseres Produktportfolios, die Ausrichtung auf den Kundennutzen sowie die Kundenbetreuung über den gesamten Produktlebenszyklus
sichern die Marktposition in einem sich verändernden Umfeld.
Raytheon Anschütz GmbH ist ein Tochterunternehmen der Raytheon Company, USA. Das Unternehmen wurde 1905 als Anschütz & Co in Kiel gegründet und beschäftigt heute mehr als 550 Mitarbeiter am Firmensitz in Kiel. International hält Raytheon Anschütz Niederlassungen und regionale
Büros in Singapur, Rio de Janeiro, San Diego, Panama, Shanghai und Portsmouth.
Rheinmetall Defence
Rheinmetall ist ein Technologieunternehmen für Sicherheit und Mobilität und hat in seinem
Unternehmensbereich Defence in Schleswig-Holstein vier innovative Kompetenzzentren. Insgesamt werden an drei Standorten mehr als 700 Mitarbeiter beschäftigt. Zusammen zeichnen sich
die Bereiche durch eine exzellente Technologiekompetenz und Wettbewerbsposition aus und sind
sowohl für Rheinmetall als auch für das Land Schleswig-Holstein von großer Bedeutung.
Größter Standort in Schleswig-Holstein ist die Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) als Teil der
Rheinmetall Division „Combat Systems“. Das Entwicklungszentrum der RLS in Kiel richtet seinen
Fokus auf gepanzerte Kampf-und Unterstützungsfahrzeuge auf Basis Kette, Autonomes Fahren und
Bodenstartgeräte. Die Technologiefelder gliedern sich in
• Produkttechnologie: z. B. Gesamtfahrzeuge, Elektrik, Bordnetze, Software, Datennetze und RemoteTechnologien, hydraulische Auslegung und logistische Betreuung.
• Systemtechnologie: z. B. Kettenfahrzeuge, Integration von Baugruppen und Rüstsätzen, vernetzte
Systeme, Ergonomie, Unterstützung der Turmentwicklung sowie ETB / TLB.
• Prozesstechnologie: z. B. Systemengineering, interdisziplinäre Zusammenarbeit durch einheitliche
Datensysteme PLM / PDM, Holodeck, Simulation von System und Komponenten in allen Einsatzszenarien.
Ein weiterer Standort der „Combat Systems“ Division im Norden ist die Rheinmetall Waffe Munition
Niederlassung Trittau als Kompetenzzentrum für 40 mm Munition, Irritationskörper, Pyrotechnik
und Trainingssysteme. Die der Division „Electronic Solutions“ zugehörige Rheinmetall Technical
Publications GmbH hat ebenfalls in Kiel eine Betriebsstätte, die sich auf technische Dokumentationen
spezialisiert hat. Die der Division ‚Wheeled Vehicles‘ zugordnete Rheinmetall MAN Military Vehicles
in Flensburg ist ein Kompetenzzentrum für die Instandsetzung von gepanzerten und ungepanzerten
Radfahrzeugen sowie Komponenten.
Rheinmetall Defence ist in Schleswig-Holstein der größte Arbeitgeber mit Schwerpunkt Heeresausrüstung. Darüber hinaus werden Lieferungen und Leistungen im großen Maße von weiteren lokalen
Unternehmen bezogen.
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BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
ThyssenKrupp Marine Systems GmbH
Die ThyssenKrupp Marine Systems GmbH, innerhalb des ThyssenKrupp Konzerns zur Business Area
Industrial Solutions gehörend, ist eines der weltweit führenden Systemhäuser beim Design und Bau
von U-Booten und Marineüberwasserschiffen.
Mit fast 3 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten Kiel, Hamburg und Emden
steht ThyssenKrupp Marine Systems für ausgereifte und anspruchsvolle Technologien und Fertigungsmethoden im Marineschiffbau. Es stellt seine herausragenden Kompetenzen auch bei der Reparatur,
Modernisierung sowie bei der Entwicklung und Integration von Komponenten unter Beweis.
Das Unternehmen ist Weltmarktführer bei der Entwicklung und Fertigung nicht-nuklearer U-Boote.
Ein technologischer Quantensprung gelang mit der Entwicklung eines außenluftunabhängigen
U-Bootantriebs auf Basis von geräuschlos und abgasfrei arbeitenden Brennstoffzellen, dank derer die
U-Boote der HDW Klassen 212A und 214 erheblich länger getaucht operieren können als vergleichbare rein diesel-elektrische Boote.
Ebenfalls zum Kerngeschäft gehören Entwicklung und Design modernster Fregatten, Korvetten und
Marineunterstützungsschiffe sowie Serviceangebote verschiedenster Art. Die weltweit anerkannte
Blohm+Voss MEKO® Technologie steht für die modulare Konstruktion und Fertigung von Schiffen,
reduzierte Signaturen sowie unübertroffene Standkraft und Überlebensfähigkeit.
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
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Autorenverzeichnis
Ingo Gädechens, MdB
CDU / CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Oberst Ralf Güttler
Landeskommando Schleswig-Holstein
Feldstraße 236–238
24106 Kiel
Dipl.-Ing. Dieter Hanel
Arbeitskreis Wehrtechnik Schleswig-Holstein
Rheinmetall Landsysteme GmbH
per Adresse
Arp-Schnitger-Weg 26
24229 Strande
Oberst Michael Krah
Taktisches Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“
Kai-Uwe-von-Hassel-Kaserne
Bennebecker Chaussee
24848 Kropp
Flottillenadmiral Carsten Stawitzki
Marineschule Mürwik
Kelmstraße 14
24944 Flensburg
Uli Wachholtz
Studien- und Fördergesellschaft der
Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e. V.
Paradeplatz 9
24768 Rendsburg
38
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
Namen und Adressen
Arbeitskreis Wehrtechnik Schleswig-Holstein
Vorsitzender
Dipl.-Ing. Dieter Hanel
RHEINMETALL LANDSYSTEME GmbH
per Adresse
Arp-Schnitger-Weg 26
24229 Strande
Telefon (04349) 243
E-Mail: [email protected]
Internet: www.deftec-sh.de
Geschäftsführung
Dipl.-Vw. Norbert Stock
STUDIEN- UND FÖRDERGESELLSCHAFT
DER SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN
WIRTSCHAFT E.V.
Paradeplatz 9
24768 Rendsburg
Telefon (04331) 14 20-60
E-Mail: [email protected]
Internet: www.stfg.de
Mitglieder
AIRBUS DEFENCE AND SPACE GMBH
Product Support Kiel
Bunsenstraße 4
24145 Kiel
Telefon: (0431) 7184-109
Ansprechpartner: Stefan Lau
E-Mail: [email protected]
Internet: www.airbusdefenceandspace.com
AUTOFLUG GmbH
Industriestraße 10
25462 Rellingen
Telefon: (04101) 307-0
Ansprechpartner: Martin Kroell
E-Mail: [email protected]
Internet: www.autoflug.de
DIEHL DEFENCE HOLDING GmbH
Am Stichkanal 6–8
14167 Berlin
Telefon: (030) 3744-14271
Ansprechpartner: Stephan Peltzer
E-Mail: [email protected]
Internet: www.diehl-defence.de
DRÄGER SAFETY
AG & Co. KGaA
Revalstraße 1
23560 Lübeck
Telefon: (0451) 882-4680
Ansprechpartner: Hansjörg Schwartz
E-Mail: [email protected]
Internet: www.draeger.com
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
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FERCHAU ENGINEERING GMBH
Niederlassung Kiel
Hopfenstraße 2 c
24114 Kiel
Telefon: (0431) 36445-11
Ansprechpartner: Markus Beer
E-Mail: markus.beer@ferchau .de
Internet: www.ferchau.de
HEITEC AG
Dr.-Hell-Straße 6
24107 Kiel
Telefon: (0431)38016310
Ansprechpartner: Sven Lassen
E-Mail: [email protected]
Inernet: www.heitec.de
FFG FLENSBURGER FAHRZEUGBAU
GESELLSCHAFT mbH
Werftstraße 24
24939 Flensburg
Telefon: (0461) 4812-0
Ansprechpartner: Thorsten Peter
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ffg-flensburg.de
INTERTURBINE AVIATION LOGISTIK GmbH
Kisdorfer Weg 36–38
24568 Kaltenkirchen
Telefon: (04191) 809-0
Ansprechpartner: Christina Nehm
E-Mail: [email protected]
Internet: www.interturbine.com
GABLER MASCHINENBAU GmbH
Niels-Bohr-Ring 5 a
23568 Lübeck
Telefon: (0451) 3109-0
Ansprechpartner: Hendrik Goesmann
E-Mail: [email protected]
Internet: www.gabler-maschinenbau.de
JENOPTIK | Verteidigung & Zivile Systeme
Industriestraße 33
22880 Wedel
Telefon: (04103) 60-0
Ansprechpartner: Dr. Sebastian Landrock
E-Mail: [email protected]
Internet: www.jenoptik.com/vzs
German Naval Yards
Kieler Straße 53
24768 Rendsburg
Telefon: (04331) 207-357
Ansprechpartner: Leon Oehme
[email protected]
Internet: www.adm-kiel.com
KORTH KRISTALLE GmbH
Am Jägersberg 3
24161 Altenholz
Telefon: (0431) 36905-0
Ansprechpartner: Jörg U. Korth
E-Mail: [email protected]
Internet: www.korth.de
HAGENUK MARINEKOMMUNIKATION GmbH
Hamburger Chaussee 25
24220 Flintbek
Telefon: (04347) 714-0
Ansprechpartner: Dr. Peter Held
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hmk.atlas-elektronik.com
LÜRSSEN-KRÖGER WERFT
GmbH & Co. KG
Hüttenstraße 25
24790 Schacht-Audorf
Telefon: (04331) 951-215
Ansprechpartner: Timm Grotheer
E-Mail: [email protected]
Internet: www.luerssen.de
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
MARKERT GRUPPE
Otto Markert & Sohn GmbH
Oderstraße 51
24539 Neumünster
Telefon: (04321) 8701-0
Ansprechpartner: Sönke Burmeister-Benker
E-Mail: [email protected]
Internet: www.markert.de
RHEINMETALL LANDSYSTEME GMBH
Dr.-Hell-Straße 6
24107 Kiel
Telefon: (0431) 2185-01
Ansprechpartner: Volker Herling
E-Mail: [email protected]
Internet: www.rheinmetall-defence.com
MECALAC BAUMASCHINEN GmbH
Am Friedrichsbrunnen 2
24782 Büdelsdorf
Telefon: (04331) 351-0
Ansprechpartner: Jan Lawerentz
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mecalac.com
RUAG DEFENCE DEUTSCHLAND GmbH
Feldstraße 156
22880 Wedel
Telefon: (04103) 9395-0
Ansprechpartner: Ingo Wittwer
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ruag.com
NEWCO SAFETY TECHNOLOGIES GmbH
Maimoorweg 44
22179 Hamburg
Telefon: (040) 22868899-1
Ansprechpartner: Björn Brunkow
E-Mail: [email protected]
Internet: www.newcosafety.com
J. P. SAUER & SOHN
MASCHINENBAU GmbH
Brauner Berg 15
24159 Kiel
Telefon: (0431) 3940-0
Ansprechpartner: Dr. Edgar Schmitt
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sauercompressors.de
PLATH EFT GmbH
Niendorfer Straße 181
22848 Norderstedt
Telefon: (040) 3259639-11
Ansprechpartner: Rolf-Dieter Bock
E-Mail: [email protected]
Internet: www.e-f-t.de
SCHNOOR INDUSTRIEELEKTRONIK
GmbH & Co. KG
Fehmarnstraße 6
24782 Büdelsdorf
Telefon: (04331) 3476-0
E-Mail: [email protected]
Internet: www.schnoor-ins.com
RAYTHEON ANSCHÜTZ GmbH
Zeyestraße 16–24
24106 Kiel
Telefon: (0431) 3019-0
Ansprechpartner: Andreas Weidner
E-Mail: [email protected]
Internet: www.raytheon-anschuetz.com
Siemens AG
Niederlassung Kiel
Sophienblatt 60
24114 Kiel
Telefon: (0431) 5860-220
Ansprechpartner: Lars Nürnberger
E-Mail: [email protected]
Internet: www.siemens.de
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
41
SIG SAUER GmbH & Co. KG
Sauerstraße 2–6
24340 Eckernförde
Telefon: (04351) 471-0
Ansprechpartner: Till Hake
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sigsauer.de
THALES ELECTRONIC SYSTEMS GmbH
Edisonstraße 3
24145 Kiel
Telefon: (0431) 7109-0
Ansprechpartner: Axel Leicht
E-Mail: [email protected]
Internet: www.thalesgroup.com
THYSSENKRUPP MARINE SYSTEMS GMBH
Werftstraße 112–114
24143 Kiel
Telefon: (0431) 700-0
Ansprechpartner: Christian Stuve (Büro Berlin)
Telefon: (030) 5673740-50
E-Mail: [email protected]
Internet: www.thyssenkrupp-marinesystems.com
42
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
WÄRTSILÄ ELAC NAUTIK GmbH
Neufeldtstraße 10
24118 Kiel
Telefon: (0431) 883-267
Ansprechpartner: Bernd Szukay
E-Mail: [email protected]
Internet: www.elac-nautik.de
Pressespiegel
Wehrtechnik-Unternehmen im Norden verhalten optimistisch. In: DIE WELT online, 26.08.2014
Rüstungsbranche im Norden kritisiert Gabriel. In: Hamburger Abendblatt online, 26.08.2014
Wehrtechnik-Branche geht es gut. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, 27.08.2014
Exportsorgen in der Wehrtechnik. In: Kieler Nachrichten, 27.08.2014
Schleswig-Holsteins Rüstungsindustrie. Waffenbauer wollen mehr. In: TAZ, 27.08.2014
Jahresbericht. Rüstungsbranche in SH: Kritik an Gabriel. In: shz online, 28.08.2014
Wehrtechnik gerät in die Zange. In: Kieler Nachrichten, 13.10.2014
„Militärische Planspiele müssen noch keine politischen Pläne sein“. Interview mit Dr. Hans-Peter Bartels,
MdB SPD, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses. In: Wehrtechnik V/2014, S. 44–45
Hanel, Dieter: Unternehmensstrategien der globalen Panzerindustrie – Teil 1. In: Europäische
Sicherheit & Technik, 10/2014
Hanel, Dieter: Unternehmensstrategien der globalen Panzerindustrie – Teil 2. In: Europäische
Sicherheit & Technik, 11/2014, S. 83–85
Hanel, Dieter: Unternehmensstrategien der globalen Panzerindustrie – Teil 3. In: Europäische
Sicherheit & Technik, 1/2015, S. 83–85
BERICHT DES ARBEITSKREISES WEHRTECHNIK
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Impressum
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Schleswig-Holstein
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der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e. V.
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24768 Rendsburg
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NAVIGATION
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AUF SEE.
In diesem Moment sind 35.000 Schiffe weltweit
mit Raytheon Anschütz Navigationssystemen
unterwegs. Geleitet durch unsere
110-jährige Erfahrung und unsere hohen
Anforderungen an die Systemleistung.
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