Ölmalerei

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Ölmalerei
Malgrund
Der am häufigsten genutzte Malgrund ist Leinwand. Leinwände kann
man fertig gespannt kaufen oder nach Wunsch auch selbst beziehen.
Alternativ zur Leinwand können Sie auch Malpappen nutzen. Diese
sind mit Leinen bezogen erhältlich und für das Erproben der Farbe zu
empfehlen. Die Malpappen sind deutlich preisgünstiger als Leinwände. Als dritte und preisgünstigste Alternative sind mittlerweile auch
gute Papiere (oft mit Leinenprägung) erhältlich.
Für alle Malgründe der Ölmalerei gilt, dass sie oberflächenbehandelt
sein müssen. Ölfarben bleiben für Stunden vermalbar, weil sie sehr
langsam trocknen. Die feuchten Farben liegen lange auf dem Malgrund. Daher ist eine Beschichtung nötig, die verhindert, dass Öl aus
der Farbe in den Malgrund zieht und die Farbe stumpf wird.
Um eine Grundierung selbst anzulegen benötigen Sie ein Grundierungsmittel, das als „Gesso“ bekannt ist. Streichen Sie das Mittel zunächst vertikal und im
zweiten Durchgang horizontal auf den Malgrund.
So werden alle Poren geschlossen. Nach dem
Trocknen schleifen Sie die Grundierung leicht ab
und können mit dem Malen beginnen.
Palette
Da Ölfarben eine lange Trockenzeit haben, können Sie eine Palette
ohne tiefe Kammern nutzen, was das Mischen der Farbe erleichtert.
Haben Sie eine Holzpalette, sollten Sie diese vor dem Gebrauch mit Öl
bestreichen, damit nicht das Öl aus den Farben in die Palette zieht.
Beim Bestücken der Palette sollte eine gewisse Ordnung herrschen.
Zunächst werden Farben am Rand der Palette sparsam angelegt. Dabei
gilt es, den Farbkreis zu berücksichtigen. Beginnen Sie mit Weiß, Gelb,
Rot, Karminrot, darauf folgen die Erdtöne Ocker, Umbra, Grün und abschließend Blau, Dunkelblau und Schwarz. Die Mitte Ihrer Palette bietet
nun genügend Platz für den Mischvorgang.
Öl, Pigmente, Pinsel und allerlei
– Die Grundlagen der Ölmalerei.
tipp 05
Ölmalerei
Grundlagen
Anrühren von Ölfarbe
Materialien
Ölmalerei ist eine der ältesten Techniken. Schon die alten Meister haben sie genutzt. Die pastose Farbe bietet eine einzigartige Leuchtkraft,
die, anders als bei den meisten anderen Maltechniken, auch nach dem
Trocknen noch besteht. Außerdem sind die Farben widerstandsfähig
gegenüber Umwelteinflüssen und können Jahrhunderte überdauern, ob
gekauft oder selbst gemischt.
Wenn Sie Ihre Ölfarben nicht fertig kaufen, sondern selbst herstellen
möchten, gehen Sie wie folgt vor:
Pinsel
Die Ölmalerei macht Gebrauch von verschiedenen Pinseln. Grundsätzlich gilt: Kleine Pinselgrößen für kleine Flächen und große Pinselgrößen für große Flächen. Da Sie die Pinsel schwer zwischenreinigen
können, wie etwa bei Acrylmalerei mit Wasser, sollten Sie mehrere
Sätze an Pinseln bereit halten.
Gute Ölfarben sind die farbechtesten pastosen Farben. Sie dunkeln
beim Trocknen nicht nach, weshalb Sie genaue Farbkompositionen
erstellen können.
Ölfarben sind einzeln in Tuben oder in einem Set zu erwerben. Die Sets
bieten den Vorteil, dass die Farben gut sortiert sind, was beim Nutzen
der Palette zum Vorteil wird. Außerdem sind in viele Sets neben den
Farben auch Lösungsmittel, Reiniger und sogar die Palette integriert.
Ölfarben trocknen nicht durch Verdunstung wie Acryl, sondern durch
Oxidation. Jeder Farbton oxidiert unterschiedlich, woraus sich verschieden lange Trocknungszeiten ergeben. Der Ursprung dafür liegt in der
Herkunft der verwendeten Pigmente. Die Industrie hat die Zusammensetzung der Farben so angepasst, dass die Trocknungszeiten möglichst
identisch sind, um Rissbildungen zu vermeiden.
2. Mit der Kante eines Malspachtels (aus Eisen) mischen Sie langsam
die Pigmente unter das Öl.
Mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen wird die Farbe gerieben. Anfänglich scheint sie zu trocknen, nach einiger Zeit sollte jedoch
eine pastose Masse entstehen. Überschütten Sie die Pigmente nicht
mit Öl, da die Farbe sonst zu flüssig wird.
1. Geben Sie Farbstoff (Pigmente) auf eine geölte Palette oder eine
angeraute Reibplatte aus Glas. Beginnen Sie mit etwa einem Teelöffel
Pigmente. Daneben träufeln Sie etwas Leimöl.
3. Mischen Sie so lange, bis die Farbe
pastos ist. Geben Sie gegebenenfalls mehr
Farbstoff oder Leimöl auf die Palette und
reiben Sie es mit ein.
4. Abschließend geben Sie einen Tropfen
Kobaltsikkativ hinzu. Dies beschleunigt
später das Trocknen der Farbe.
Flachpinsel
dienen zum Ziehen von Konturen. Sie schieben die Farbe über den
Malgrund und erhalten gleichmäßige Striche.
Katzenzungenpinsel
haben die optimale Form, um Flächen zu füllen. Besonders organische Elemente werden präzise gestaltet.
Spachtel
ermöglichen gleichmäßige Züge sowie Strukturen. Die Farbe kann
dick aufgetragen werden.