WindpowerUpdate 15

Transcrição

WindpowerUpdate 15
NR. 15 ı DEZEMBER 2002
KUNDENZEITUNG VON
www.nordex.de
Deutschland 2,50 5
Österreich 2,70 5
Schweiz 4,90 sfr
WINDPOWERUPDATE
N90/2300 KW:
N90 in Anklam
errichtet.
SEITE 4
H AV Ø Y G AV L E N :
Windpark mit
40 MW.
SEITE 8
DÄNEMARK:
Weniger ist oft
mehr: Repowering.
SEITE 17
Inhalt
Technologie
N90/2300 kW
Nordex erweitert MultimegawattProgramm
4
Das virtuelle Kraftwerk
Das Kraftwerk der Zukunft
Wussten Sie, dass ...
6
7
Norwegen hat den Wind entdeckt
Europa
Windenergie am Eismeer
8
Die Windkraft im Tank
Windenergieanlagen ersparen der
Umwelt jährlich 20.000 t CO 2
10
Offshore Windenergie in Deutschland
Von der Euphorie zur Realität
12
Offizielle Einweihung
Große Fête für zwölf Nordex N60
14
Voilà la France …
Nordex installiert weitere 14 Megawatt
16
… et voilà Nordex
Erfolgskurs setzt sich fort
VIRTUELLES KRAFTWERK
Das intelligente Kontrollsystem von
Natcon7.
SEITE 6
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Weniger ist oft mehr
Nordex Repowering in Dänemark
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Portugal im Wind:
HIDROERG setzt bei Windenergieanlagen erneut auf Nordex
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Nordex in Fernost
Weltweit
Nordex liefert 20 N60-Turbinen an IHI
Weltweite Installationen
Nordamerika
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Energie aus der Prärie
Nordex in North Dakota
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EINWEIHUNG
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Wieder zwei Nordex-Windfelder in
Frankreich am Netz.
SEITE 14
Nordex USA, Inc.
Bestens auf Wachstumskurs eingestellt
News
Kite Surfing
Nordex sponsert Kite Surf Trophy
22
Tourismus und Windenergie
Die Wiederkehr des Don Quichotte
Short News
22
23
WINDPOWERUPDATE wird herausgegeben von der Nordex AG, Bornbarch 2, 22848 Norderstedt.
Tel: +49 40 50 09 81 00, Fax: +49 40 50 09 81 01
Redaktion: Nordex Unternehmenskommunikation
Layout: Heuer & Sachse, Hamburg
Ausgabe Nr. 15
Auflage: 10.000
Titelbild: Nerefco Wind Farm
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WINDPOWERUPDATE ı Inhalt /Editorial
Editorial
Liebe Leser,
auch in dieser Ausgabe wollen wir Ihnen wieder einen Einblick in unsere aktuellen Projekte geben. Besonders
erfreulich aus unserer Sicht ist dabei die erfolgreiche Installation eines N80-Parks in Norwegen. Nennenswert aus vielen Gründen: Mit 16 Turbinen der 2,5 MW-Klasse ist es der bisher größte Park seiner Art. Seine
Lage – nur 100 Kilometer südlich vom Nordkap – ist einzigartig und nicht zuletzt eine Herausforderung bei
der Errichtung. Es ist aber auch der Eintritt in einen neuen Markt mit guten Wachstumsprognosen (Seite 8).
„Size matters“ hieß es lange Zeit vor allem in Deutschland. Hier ist der Trend zur Großanlage unverkennbar. Unsere jüngsten Aufträge beweisen: Es handelt sich dabei um eine internationale Entwicklung.
Großkunden aus Frankreich, Irland, Großbritannien und anderen Ländern entscheiden sich zunehmend für
die größte verfügbare Turbine. In der Serie ist Nordex hier führend. Und wir setzen alles daran, diese Position zu halten. Jetzt mit dem jüngsten Spross der N80-Familie. Im Sommer ging die erste N90 bei Anklam
ans Netz. Durch ihren vergrößerten Rotordurchmesser ist sie für schwächere Windstandorte optimal geeignet (Seite 4).
Auch der Hauptmarkt Deutschland entwickelt sich in diesem Jahr wieder sehr positiv. Bis Ende September installierte die Branche rund 35 % mehr Leistung als im Vorjahr. Gleichzeitig konnte Nordex seinen Marktanteil im dritten Quartal auf 11 % ausbauen. Weiteren Rückenwind erwarten wir durch die Fortsetzung der
Regierungskoalition von SPD und GRÜNEN. Vor allem das gute Ergebnis der GRÜNEN zeigt, dass die
Menschen in Deutschland auf einen schonenden Umgang mit der Natur setzen. Das bestätigen neue Bevölkerungsumfragen (Seite 22).
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.
Carsten Pedersen
Nordex
ProduktProgramm
Nordex
Nordex
Nordex
Nordex
Nordex
Nordex
N43/600 kW
N50/800 kW
N60, N62/1300 kW
S70, S77/1500 kW
N80/2500 kW
N90/2300 kW
Regelungstechnik
Generatorleistung
Rotordurchmesser
Stall
Stall
Stall
Pitch
Pitch
Pitch
600/125 kW
800/200 kW
1300/250 kW
1500 kW
2500 kW
2300 kW
43
50
60
70
80
90
m
m
oder 62 m
oder 77 m
m
m
Nr. 15 ı Dezember 2002
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N90/2300 kW
Nordex erweitert Multimegawatt-Programm
N90/2300 kW bei Anklam errichtet: 6.362 qm Rotorfläche sorgen für optimalen
Ertrag.
ie Nordex AG hat die neuentwickelte Windenergieanlage N90/2300 kW bei Anklam
(Mecklenburg-Vorpommern) errichtet. Kunde ist die
Enertrag AG, Nechlin. Mit einem Rotordurchmesser
von 90 Metern und 2,3 Megawatt Leistung zählt die
N90 zu den weltweit größten Serien-Anlagen. Sie ist
der jüngste Spross der N80-Familie.
D
europa. Kestner: „Starke Nachfrage sehen wir derzeit vor allem in Deutschland. Erste Verträge sind
bereits unterzeichnet.“
Die Turbine basiert auf dem bewährten Maschinenbaukonzept der seit zweieinhalb Jahren produzierten
N80/2500 kW. Deshalb rechnet das Unternehmen mit
einer nur etwa sechsmonatigen Testphase. In dieser
Zeit wird Nordex die Leistungskurve, Geräuschemissionen, Netzverträglichkeit und mechanische Lasten
vermessen. Bereits heute ist die Anlage nach den Richtlinien des Germanischen Lloyd und nach IEC zertifiziert.
Installation des
unteren Turmsegments.
Gegenüber dem „Basismodell“ der N80 verfügt
die N90 über einen 10 Meter größeren Rotordurchmesser. Für die „überstrichene Fläche“ bedeutet dies
eine Steigerung um 27 % auf 6.362 Quadratmeter –
etwa so groß wie ein Fußballfeld. „Diese Fläche ist
für den Energieertrag wesentlich. Deshalb verspricht
die N90 an Standorten mit schwachen bis mittleren
Windgeschwindigkeiten gegenüber existierenden
Maschinen eine erheblich höhere Wirtschaftlichkeit“,
so Dietmar Kestner, Vorstandschef der Nordex AG.
Um auch im Binnenland das vorhandene Windenergiepotenzial optimal zu nutzen, bietet Nordex
die N90 in Turmvarianten von 80 bis 105 Metern Höhe
an. Vor allem abseits der Küste nimmt die Windgeschwindigkeit und damit auch der Energieertrag signifikant mit der Höhe über dem Boden zu. In der 80
Meter und der 100 Meter Ausführung ist die N90 bis
zu einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von
8,0 m/s zertifiziert, die 105 Meter Variante bis 7,5 m/s.
Die Zielmärkte für die N90 liegen daher in Zentral-
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WINDPOWERUPDATE ı Technologie
Errichtung des zweiten Turmsegments.
ahlreiche Detaillösungen stehen für den Reifegrad der
Baureihe. Neuland hat Nordex beim Ölkühlungssystem
beschritten: So verfügt die Anlage über eine permanente
Druckumlaufschmierung und ein größeres Filtervolumen. Eine
temperaturabhängige Pumpensteuerung vermeidet größere
Temperaturschwankungen im Ölsumpf. Diese Lösungen schützen Getriebe und Lager vor übermäßigem Verschleiß und
sorgen für einen zuverlässigen Betrieb der Anlage.
Z
Sollte doch mal eine Komponente ausgetauscht werden
müssen, ist der Aufwand begrenzt. Selbst Hauptkomponenten
können demontiert werden ohne den gesamten Triebstrang auszubauen. Das modulare Montagekonzept erhöht auch die
Flexibilität bei der Errichtung. Die maximalen Gewichte betragen 40 Tonnen. Das macht sich vor allem im unwegsamen Gelände bezahlt.
Letzter Check an der Gondel.
Ein besonderer Vorteil in dicht bevölkerten Regionen sind
die geringen Betriebsgeräusche der N80/N90 Baureihe. Während
bei Nennlast schon vergleichsweise gute Werte unter 104 dB
(A) gemessen werden, erreicht die Anlage bei schallreduziertem Betrieb weniger als 100 dB (A). An schallkritischen Standorten mit Nachtabsenkungen kann die Turbine so auch im Schlaf
Strom produzieren.
Überprüfung der Kranseile bei der Nabe.
Präzisionsarbeit in schwindelnder Höhe.
Der N90-Rotordurchmesser: fast ein ganzes Fußballfeld.
Nr. 15 ı Dezember 2002
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Das virtuelle Kraftwerk
Das Kraftwerk
der Zukunft
Ein intelligenter Verbund von dezentralen Erzeugern.
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WINDPOWERUPDATE ı Technologie
ie Zeit der Großkraftwerke ist vorbei. Nach und
nach verschwinden fossil befeuerte 1.000 Megawattblöcke und Kernkraftwerke von der Bildfläche.
Der Grund: Sie sind zu teuer und unflexibel für die
Energieversorgung der Zukunft. Schon heute setzen
deshalb immer mehr Versorger auf einen Mix dezentraler Energieerzeuger. So können Strom und Wärme
direkt vor Ort erzeugt und Energieverluste durch
lange Transporte vermieden werden. Außerdem sind
dezentrale Kraftwerkstrukturen reaktionsfähiger.
D
Um die Versorgungssicherheit garantieren zu
können, ist jedoch eine intelligente Steuerung der
dezentralen Einheiten nötig. Das Schlagwort heißt
„virtuelles Kraftwerk“. Ein Thema, mit dem sich jetzt
auch die Experten von Natcon7, einer Tochter der
Nordex AG, beschäftigen. „Wir wollen in einem
ersten Prototyp Energie mit Hilfe von Windkraft,
Solarkraft, Photovoltaik, Wasserkraft, Biomasse,
Biogas und Erdwärme produzieren. Die Nutzung
dieser erneuerbaren Energien und die Umwandlung
in Strom und Wärme erfolgt an unterschiedlichen
Standorten. Die verteilten Energieerzeuger werden
durch spezielle Automatisierungs- und Informationstechniken als intelligenter Verbund betrieben“, erklärt
Dirk Adam, Geschäftsführer von Natcon7.
Der Verbund von vielen dezentralen Energieerzeugern zu einem virtuellen Kraftwerk schafft eine
große Versorgungssicherheit und ist wirtschaftlich
sehr effizient. Ein bestehendes virtuelles Kraftwerk
kann jederzeit um weitere Erzeuger erweitert werden. Der Standort spielt dabei keine Rolle. Da sich
ein virtuelles Kraftwerk völlig technologieneutral
verhält, können Anlagen von unterschiedlichen
Herstellern in den Verbund integriert werden.
Damit ist der Weg frei für einen Mix aus erneuerbaren Energien. Die Kombination verschiedener
erneuerbarer Energien bietet für den Betreiber enorme Vorteile, weil Angebots- und Nachfrageschwankungen etwa aufgrund der Wetterverhältnisse oder
eines veränderten Energieverbrauchs leicht auszugleichen sind. Wichtig ist dabei, permanent verfügbare Erzeuger wie Biomasse- und Blockheizkraftwerke sowie in Zukunft Brennstoffzellen mit
einzubinden. So kann ein virtuelles Kraftwerk wesentlich flexibler auf den wechselnden Energiebedarf
reagieren als ein konventionelles Großkraftwerk.
eder integrierte Erzeuger ist an das Versorgungsnetz angeschlossen und verfügt über ein eigenes
Betriebsführungssystem, das über eine Schnittstelle
in direktem Kontakt mit dem zentralen Steuersystem
des virtuellen Kraftwerks steht. Durch diese Verbindung weiß das zentrale Steuersystem, welche
Einzel- und Gesamtleistung aktuell verfügbar ist. Das
zentrale Steuersystem ist mit weiteren Kommunikationsschnittstellen ausgerüstet, über die es zusätzliche Informationen erhält. So kann das zentrale
Steuersystem zum Beispiel Wetterprognosen für die
einzelnen Standorte auswerten sowie Daten zur
aktuellen und erwarteten Nachfragesituation am
Energiemarkt einholen. Auch der Verkauf des überschüssigen Stroms an der Energiebörse ist eingeschlossen. Damit ist das zentrale Steuersystem in
der Lage, die Energieerzeugung des Verbunds auf
der Basis fundierter Informationen bedarfsgerecht
und effizient zu koordinieren.
J
?
Wussten Sie, dass ...
• allein in den letzten drei Monaten 2002 Nordex pro Woche zwei Anlagen irgendwo auf der Welt errichtet hat?
• die Windbranche 300.000 t mehr Stahl verbraucht, als die deutsche
Werftindustrie?
• in Frankreich Sattelschlepper mit 29 Meter langen Flügeln für NordexAnlagen ein Boule-Feld überqueren mussten, um durch die schmalen Gassen eines Städtchens zu gelangen? Selbstverständlich hatte
Nordex zuvor die Erlaubnis des Bürgermeisters eingeholt und das
Feld anschließend wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt.
Der Verbund von vielen dezentralen Energieerzeugern zu einem
virtuellen Kraftwerk schafft eine große Versorgungssicherheit
und ist wirtschaftlich sehr effizient.
Ein virtuelles Kraftwerk kann wesentlich flexibler auf den
wechselnden Energiebedarf reagieren als ein konventionelles
Großkraftwerk.
• innerhalb der letzten zehn Jahre die spezifischen Investitionskosten
der Windenergieanlagen um mehr als 50 % reduziert wurden?
• Windenergie externe Kosten von ca. 2,5 – 20 Ct / KWh einspart?
Nr. 15 ı Dezember 2002
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Norwegen hat den Wind entdeckt
Windenergie am
Eismeer
In Havøysund ist der bisher größte Windpark Norwegens ans Netz gegangen.
16 x N80: 40 MW Windpark in Havøygavlen.
Turbinen mit einer Gesamtleistung von 40 Megawatt
drehen für die Energiewende des Landes. Pro Jahr sollen sie 120 Gigawatt sauberen Strom produzieren. Denn Norwegen hat Probleme mit seiner Stromversorgung bekommen.
Der ehemalige Großexporteur von Wasserkraft verbraucht fast
so viel Elektrizität, wie er produziert. 125,5 Terrawattstunden
verpulverte das Land im Jahre 2000. Demgegenüber standen
etwa 142,2 TWh erzeugter Wasserkraft, die 99 % der gesamten
Stromproduktion ausmachen. Thermalkraftanlagen trugen
immerhin 731 GWh bei. Windkraft führte mit 30 GWh ein Schattendasein.
16
8
WINDPOWERUPDATE ı Europa
„Ich bin froh, dass die Gemeinde Måsøy jetzt auch Energie
erzeugt“, sagt Ingalill Olsen. „Die Finnmark ist die kälteste
Region Norwegens, produziert jedoch nur 15 % ihres eigenen
Bedarfs.“ Die Bürgermeisterin sitzt in ihrem Büro auf der anderen Straßenseite des Hafens. Das Fenster gibt den Blick frei auf
den 287 Meter hohen Hausberg Havøygavlen, auf dem die neuen
Turbinen drehen.
Der Windpark beginnt fünf Kilometer oberhalb der Kaianlagen. Früher endeten alle fünf Straßen von Havøysund an den
letzten Häusern. Jetzt erklimmt eine Schotterpiste den Berg
hinter dem Friedhof. Nur Moos und Flechten bedecken das dunkle Gestein. Die 16 Anlagen drehen auf einer Höhe zwischen
250 und 280 Metern. Von den 80 Meter hohen Türmen hat man
einen fantastischen Blick über das Eismeer.
avøygavlen liegt am Ende der Welt. Deshalb hat Nordex die
2,5 MW Anlagen mit einem Power Crane System ausgerüstet. Die Spezialausstattung wurde für den Offshore-Bereich
entwickelt. Damit können alle Hauptkomponenten ohne Hilfe
eines externen Krans ausgewechselt werden. So werden Zeit
und Geld für den Transport des schweren Geräts gespart.
H
Jahresproduktion von insgesamt 605 GWh sind bereits bewilligt. „Wir halten das Ziel für realistisch und werden es bis 2010
erreichen“, sagt Dr. Ing. Magnar Førde, Direktor für erneuerbare Energie bei Enova.
Der nördlichste Windpark der Welt ist ein Prestigeobjekt. Für
Norwegen ebenso wie für Nordex, die die 16 Anlagen schlüsselfertig an den Betreiber Arctic Wind übergeben hat. Arctic
Wind ist ein Joint Venture aus Norwegens größtem Industrie-
Ingalill Olsen hat die Bauarbeiten seit dem 2. April 2002 von
ihrem Schreibtisch aus verfolgen können. Die wichtigste Frau
im Ort beobachtete, wie das 11 Kilometer lange Wegenetz auf
dem Berg entstand. Sie hörte die Explosionen, als die Löcher
für die 16 Fundamente in den nackten Fels gesprengt wurden.
Drei Meter tief und zehn Meter im Durchmesser misst jedes
Fundament. Sie verfolgte, wie die Schwertransporter und der
Caterpillar aus dem Steinbruch die Einzelteile der Windräder
auf den Berg schleppten und wie die Monteure aus Dänemark
und Deutschland die Turbinen im Eiltempo unter der Mitternachtssonne zusammenschraubten. Seit dem 22. August thronen die Windräder über dem Fischerdorf.
Die 21 Vertreter der Gemeinde Måsøy befürworteten den Windpark einstimmig. Nicht nur weil einige langfristige Arbeitsplätze
vor Ort entstanden sind. Sie alle haben sich für die „gute Energie“ entschieden. „Wir haben entscheidende Standortvorteile
gegenüber anderen Orten“, weiß Ingalill Olsen. Neben dem vorhandenen Hafen und dem Rückhalt der Bevölkerung spielen die
Rentiere in der Region eine wichtige Rolle. Sie ziehen zwischen
Sommerweiden an der Küste und Winterlagern im Landesinnern
hin und her. Auf der Insel Havøya leben jedoch keine Rentiere
und so musste niemand mit den Samen verhandeln.
Der Windpark erzeugt Strom für 6.000 Haushalte. In Deutschland würde die Strommenge für sieben Mal so viele Haushalte
ausreichen. Doch kein Land der Welt verbraucht pro Einwohner
mehr Strom als Norwegen. Keine Region mehr als die Finnmark.
Rund 28.000 KWh stehen am Jahresende auf Ingalill Olsens
Stromzähler. Das Energieministerium rechnet mit einem weiteren Anstieg des Konsums. Deshalb hat das Parlament im März
2001 beschlossen, eine staatliche Energieagentur zu gründen.
Ihre Aufgaben sind u.a. eine Neuorientierung der Energiepolitik,
die Förderung regenerativer Energiequellen sowie Maßnahmen
für den effektiveren Umgang mit Energie. Im Januar 2002 nahm
Enova die Arbeit auf. Zu diesem Zeitpunkt existierten 28 Windturbinen in Norwegen mit einer Leistung von insgesamt 17 MW.
Der Windpark Havøygavlen ist ein entscheidender Schritt in
Richtung Staatsziel: drei TWh sollen im Jahr 2010 aus Windkraftanlagen erzeugt werden. Fünf weitere Projekte mit einer
Aussicht auf das Eismeer aus der Gondel einer N80.
konzern Norsk Hydro, dem holländischen Energieversorger
Nuon sowie der Planungsgesellschaft Norsk Miljøkraft. Enova
hat das 40-Millionen- 3 Projekt mit acht Millionen 3 unterstützt.
„Mit diesem Windpark ist uns der Eintritt in einen interessanten,
neuen Markt gelungen“, erklärt Dietmar Kestner, Vorstandschef
der Nordex AG. Mittlerweile verhandelt Nordex mit Norsk
Miljøkraft über einen 200-MW-Park 500 Kilometer südlich von
Havøysund.
„Die Voraussetzungen sind hier an der Küste ideal für unsere
N80-Anlagen“, sagt Tage Christensen, Projektleiter von Nordex.
Durch den Golfstrom ist das Klima gemäßigt. Selten wird es im
Winter kälter als -26° C. Dafür bläst der Wind umso beständiger
– im Jahresdurchschnitt mit einer Geschwindigkeit von
9 Metern pro Sekunde. Übersteigt die Windgeschwindigkeit
25 m/sec, schalten sich die Anlagen eigenständig ab. Zwar sorgte ein doppelt so starker Orkan für einen fünftägigen Baustopp.
„Das war aber eine Ausnahme“, bestätigt der 40 Jahre alte
Maschinenbauingenieur in seinem Bürocontainer am Hafen und
fügt hinzu: „Dieses Projekt ist auch ein Test für unsere OffshoreAnlagen.“ Nordex will die weltweit größte Serienturbine N80
in Zukunft auch vor der Küste einsetzen.
Nr. 15 ı Dezember 2002
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Die Windkraft im Tank
Windenergieanlagen
ersparen der Umwelt
jährlich 20.000 t CO2
Erneuerbare Energien treffen fossile Brennstoffe – die Nerefco Ölraffinerie könnte
als Sinnbild der zukunftsweisenden Energiewende stehen. Hier drehen sich neun
Nordex-Windenergieanlagen „mitten im Öl“ – zwischen Tanks und Pipelines.
„Windenergie im Öl“ –
Nerefco ist eine
gelungene Symbiose
fossiler Energie und
Windenergie.
ie Errichtung der neun N80/2500 kW Anlagen auf dem Gelände der holländischen
Ölraffinerie hat uns eine Höchstleistung in Punkto
Logistik und Koordination abgefordert“, berichtet
rückblickend Jan Gräff, Nordex Projektmanager und
verantwortlich für die Errichtung in Nerefco. „Die
Sicherheit auf dem sensiblen Gelände stand für uns
und unseren Kunden an erster Stelle.“ So durchlief
das gesamte Nordex-Team vorab ein intensives
Sicherheitstraining, bevor mit den eigentlichen Arbeiten auf dem Gelände begonnen werden konnte.
„D
10
WINDPOWERUPDATE ı Europa
Ebenso wurde die Baustellenorganisation in die
Sicherheitsvorkehrungen eingewiesen und zertifiziert.
Ein wesentlicher Punkt bei der Errichtung war, die
Öltanks und Pipelines auf dem Gelände beim Manövrieren des Errichtungskrans und bei der Errichtung
der Anlagen nicht zu beschädigen. Auch das Risiko
eines Unfalls sollte so weit wie möglich minimiert
werden. So wurde beispielsweise bei der Installation
der Anlagen der Errichtungskran jeweils nach der
Aufstellung einer N80 demontiert, bevor er an einen
neuen Standort auf dem Gelände gefahren wurde.
Majestätisch überragt
eine N80 die Öltanks
im Europoort in
Rotterdam.
uch die Anlagen selber mussten spezifische
Sicherheitsauflagen erfüllen. So ist in Nerefco
jede N80-Anlage mit einem Aufzug ausgerüstet, um
den Angestellten der Ölraffinerie im Notfall einen
zügigen und sicheren Zugang zu den Turbinen zu
ermöglichen. Ebenso ist jede N80 mit einem automatischen Feuer- und Brandmeldesystem im Inneren
der Gondel ausgestattet. Das Blitzschutzsystem verhindert darüber hinaus das Eindringen eines Blitzes
in das Gehäuse. Eine direkte Verbindung von Nordex
Control 2 und dem SCADA-System zum Kontrollsys-
A
tem der Ölraffinerie bietet ferner jederzeit eine schnelle Weitergabe aller relevanten Daten an die zentrale
Einsatzstelle der Ölraffinerie. Zu guter Letzt sorgen
auch Eissensoren für eine sofortige Abschaltung der
Windenergieanlagen bei Eisbildung im Winter.
Trotz der geforderten Sicherheitsauflagen, hat
Nordex die Errichtung der Anlagen ganz nach Plan
durchgeführt. Der Kunde BP hat mit der Errichtung
des Windparks in Nerefco eines seiner größten Windenergie-Projekte erfolgreich abgeschlossen.
Nr. 15 ı Dezember 2002
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Offshore Windenergie in Deutschland
Von der Euphorie
Der Offshoremarkt wird die Zukunft der Windenergie prägen. Allerdings erst zum
Ende dieses Jahrzehnts. Für den Durchbruch muss der politische Wille bestehen.
Und auch die maritime Technik mit Fundamenten und Errichtungsschiffen muss
Fortschritte machen, um die Kosten zu begrenzen.
Für die Windfelder der Zukunft: Nordex entwickelt eine Offshore-Großanlage der 5-MW-Klasse.
12
WINDPOWERUPDATE ı Europa
zur Realität
eit einiger Zeit elektrisiert ein Begriff die Windenergieszene:
„Offshore“ ist in aller Munde. Kaum ein Tag vergeht, an
dem die öffentliche Debatte um die Nutzung unserer Meere nicht
durch scheinbar wesentliche Beiträge ergänzt wird. Aber lediglich rund 100 Megawatt Leistung sind derzeit vor den Küsten
Europas installiert. Das entspricht etwa 0,4 % der weltweit errichteten Windenergiekapazität. Und in Deutschland? Fehlanzeige.
Das Vorsorgeprinzip verhindert bislang auch den kleinsten
Schritt aufs Meer. Woher stammt also die Euphorie?
S
Der Markt für Windenergieanlagen wird in den nächsten
Jahren um rund 20 % pro Jahr wachsen. Insbesondere in
Spanien, USA, Frankreich und in Großbritannien. Auch der
deutsche Markt wird in den nächsten Jahren auf hohem
Niveau fortbestehen.
Allerdings kommt hier noch ein weiteres Thema hinzu:
die Offshore-Anwendung. Bis zum Jahr 2006 könnten allein
in den europäischen Küstengewässern Windparks mit einer
Leistung von mehreren Tausend Megawatt entstehen.
Experten der dänischen Beratungsgesellschaft BTM-Consult
schätzen das Windenergie-Potenzial über den europäischen
Meeren auf bis zu 125.000 Megawatt. Allein deutsche Küstengebiete taxieren sie dabei auf 20.000 Megawatt. Gigantisch in
Anbetracht von derzeit etwa 25.000 Megawatt errichteter Leistung – weltweit! Einem Greenpeace-Gutachten zufolge könnte
bei optimaler Nutzung des deutschen Offshore-Potenzials allein
gut die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland mit Windkraft von hoher See gedeckt werden. Doch nach Einschätzungen des Deutschen Windenergie-Instituts wird der OffshoreMarkt erst in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts anspringen.
Dann endlich auch in Deutschland. Gerade noch rechtzeitig, um
den Platzmangel an Land zu kompensieren. Deutsche Windenergie-Unternehmen, die nicht wie Nordex auf Auslandsmärkte
setzen, müssen dieser Prognose vertrauen.
Die Vorteile der Offshore-Nutzung sind dabei offenkundig:
Dank der starken, konstanteren Windverhältnisse auf dem Meer
können höhere Jahreserträge erzielt werden als an Land. Gleichzeitig sind die Maschinen aufgrund der reduzierten Turbulenzen auch geringeren Lasten ausgesetzt. Konsequenz: Der Verschleiß an der Anlage geht zurück.
Die wahren Herausforderungen sind technischer Natur. Dabei
ist die Anpassung der Anlage auf Offshore-Bedingungen keine
große Sache: Die elektrotechnischen Einheiten werden vom Fuß
in den Kopf der Anlage verlagert und das Maschinenhaus durch
einen Entfeuchter vor der salzhaltigen Atmosphäre geschützt.
Die zusätzlichen Kosten sind hier überschaubar. Anders sieht
dies aber beim Fundament und der Errichtung aus. Hier liegen
die wesentlichen Kostenblöcke, die ein Offshore-Projekt verglichen mit Windparks an Land um bis zu 50 % verteuern. Bei den
heute in flachen Küstengewässern realisierten Projekten kommen
Schwerkraftfundamente zum Einsatz. Die Zukunft liegt aber 30
bis 40 Kilometer vor der Küste, in Wassertiefen bis zu 40 Metern.
Hier müssen andere Verfahren angewendet werden, wie der
Monopile oder der Tripod – wesentlich kostenintensivere
Fundamente. Damit liegt das Bestreben der Windenergieanlagenhersteller auf der Hand: Installation des höchstmöglichen
Ertragspotenzials auf jedem Fundament. Daher entwickelt
Nordex derzeit eine neue Großanlage der 5-MW-Klasse. Sie soll
die offshorespezifischen Kosten pro Kilowatt in ein kalkulierbares, wirtschaftliches Verhältnis bringen.
Die Errichtungskonzepte auf dem Meer gehen heute zudem
von Plattformen und Schiffen mit Hubvorrichtungen aus, die
sich vor Ort selbständig über die Wasseroberfläche heben und
damit eine stabile Arbeitsplattform bieten. Auch sie sind beim
Transport anfällig für schwere See und können nicht durchgehend arbeiten. Das heißt, der eigentliche Errichtungsvorgang
muss beschleunigt und damit kostengünstiger werden.
Für einen Durchbruch im Offshoremarkt ist es in Deutschland höchste Zeit für erste Pilotprojekte. Sie ermöglichen es,
Herstellern und Partnerunternehmen erste Erfahrungen mit
Offshore-Anlagen zu sammeln. Auf der Gewinnerseite könnte
nicht nur die Windenergiebranche und die Werftindustrie stehen.
Allein um das deutsche Offshore-Potenzial von 20 Gigawatt auszunutzen, sind 6 Millionen Tonnen Stahl beim Bau der Anlagen
erforderlich. Dies entspricht in etwa der jährlich in ganz Europa
produzierten Menge an Stahlblechen.
Nr. 15 ı Dezember 2002
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Offizielle Einweihung
Große Fête für
zwölf Nordex N60
Im September standen sie ganz im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses:
die zwölf Nordex N60 der Windparks Merdelou und Fontanelles. Bei einem fürstlichen, französischen Buffet und mit einem Besuch der Windparks haben
Honoratioren und Anwohner aus den beiden südfranzösischen Orten die NordexTurbinen ihrer Bestimmung übergeben.
ir waren sehr stolz, Nordex bei der von unserem Kunden Enertrag International ausgerichteten offiziellen Einweihung der Windparks Merdelou und Fontanelle zu vertreten“, resümieren die
beiden Nordex-France Mitarbeiter Björn Mummenthey
und Vincent Deroubaix ihre Eindrücke vom 6. September 2002. „Nach den offiziellen Ansprachen in
Moulin Mage sind wir zusammen mit allen Gästen zu
den beiden Windparks gefahren. Höhepunkt des Festakts bildete hier die symbolische Banddurchtrennung
durch Vertreter der Gemeinden Peux-et-Couffouleux
und Brusque. Das reichhaltige französische Buffet
krönte anschließend diesen ereignisreichen Tag.“
„W
Bis zum offiziellen Eröffnungstag waren viele
Jahre der Planung und Vorarbeit geleistet worden.
Seit 1996 entwickelten die französischen Planungsbüros Valorem und Energies du Midi das Projekt für
Nordex. Zu diesem Zeitpunkt wurde Nordex übrigens noch ausschließlich durch den heutigen Leiter
der Nordex France, Gerd von Bassewitz, vertreten.
Ende 1999 erfolgte dann die Bauerlaubnis, anschließend übernahm Enertrag International das
Bauvorhaben. An beiden Standorten drehen sich
heute zwölf Nordex N60/1300 kW Anlagen mit einer
Nabenhöhe von je 46 Metern. Insgesamt produzieren beide Windfelder jährlich 61.700.000 Kilowattstunden sauberen Strom. Mit einer installierten Nennleistung von 15,6 MW zählen die Windparks zu den
leistungsstärksten in Frankreich.
Sonnenuntergang im Windfeld Merdelou.
14
WINDPOWERUPDATE ı Europa
Die N60 in Fontanelles – 1040 Meter
über dem Meeresspiegel.
ie Windfelder Merdelou und Fontanelles befinden sich an
einem der besten Windstandorte Frankreichs: In 980 und
1040 Meter über dem Meeresspiegel stehen die Nordex-Anlagen
direkt auf dem Gebirgskamm des Massif Central. Die durchschnittliche Jahreswindgeschwindigkeit von 10 m/s in Fontanelles
und 10,4 m/s in Merdelou machen die Standorte besonders für
Investoren interessant.
D
jedoch, dass der Errichtungszeitraum in den Winter und das
Frühjahr 2001/2002 gelegt wurde. Eis, Schnee und Frost erschwerten die Installation. Dennoch konnten die Parks, nicht zuletzt
durch die jahrelangen und weltweiten Erfahrungen von Nordex
in der Errichtung von Megawattanlagen in schwer zugänglichen
Gebieten, pünktlich im Februar 2002 ans Netz angeschlossen
werden.
Bei der Errichtung der Anlagen stellte die Höhenlage des
Standorts an sich schon eine Herausforderung dar. Hinzu kam
Nr. 15 ı Dezember 2002
15
Voilà la France …
Nordex installiert
weitere
14 Megawatt
Der Windpark Tuchan mit 15 Nordex N43.
Nordex France profitiert weiterhin vom Windenergieboom in Frankreich.
as französische Nordex-Team konnte den bereits mit fünf
Anlagen vom Typ N43/600 kW bestückten Windpark Tuchan
jetzt um weitere 10 Maschinen des selben Typs erweitern. Heute
drehen sich in der kleinen Gemeinde zwischen Narbonne und
Perpignan bereits insgesamt 15 Nordex N43 für eine saubere
Stromerzeugung.
D
Jüngstes fertig gestelltes Projekt ist der Windpark Avignonet,
ca. 30 Kilometer östlich von Toulouse. Im Oktober 2002 gingen
hier zehn Nordex N50 Turbinen mit einer Nennleistung von je
800 kW ans Netz. Auf jeweils 50 Meter Stahlrohrtürmen errichtet, fangen die unweit vom Mittelmeer gelegenen Maschinen den
starken Küstenwind „Vent d’Autan“ für die umweltfreundliche
Energieerzeugung ein. Begonnen hatte die Errichtung der Anlagen Mitte August 2002. „Durch ein straffes Projektmanagement
konnten wir täglich eine Anlage im Windpark aufstellen“, berichtet der Nordex Junior Project Manager Olivier Sing rückblickend.
Den Auftrag für das Projekt Avignonet hatte Nordex seit Anfang
2002 in trockenen Tüchern. Auftraggeber ist Seris Eole, ein Joint
Venture des französischen Entwicklers Seris und der BoralexGruppe aus Kanada. Dabei wurde das Projekt innerhalb des Programms „Eole 2005“ realisiert.
… et voilà Nordex
Erfolgskurs setzt sich fort
Aufträge für 16 Anlagen aus Frankreich, Ordervolumen 21,5 Mio 5 .
ordex hat im August 2002 zwei neue Aufträge aus Frankreich
erhalten. Insgesamt bestellten die Kunden 16 Windenergieanlagen mit einem Auftragsvolumen von rund 21,5 Mio. 3.
Beide Projekte wird Nordex Anfang des Jahres 2003 fertigstellen.
N
Für den Kunden SIIF Enérgies, eine 35%-ige EDF-Tochtergesellschaft, errichtet Nordex das Projekt „Bouin“. Die acht Anlagen vom Typ N80/2500 kW werden in zwei Windparks etwa 30
Kilometer südlich von Nantes installiert. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Atlantik und entsprechend geringer Turbulenzen sind die Turbinen auf 60 Meter hohen Stahlrohrtürmen
geplant. Nordex liefert die Parks als Turnkey-Projekt inklusive
Wegebau, Fundamente und Netzanschluss.
16
WINDPOWERUPDATE ı Europa
Das Projekt Bouin ist der erste Auftrag nach Unterzeichnung
des Rahmenvertrags zwischen Nordex und SIIF im April 2002.
Mit diesem Vertrag hat sich Nordex als einer der bevorzugten
Lieferanten bei der SIIF qualifiziert. Bereits in der Vergangenheit
haben beide Unternehmen erfolgreich zusammengearbeitet. Im
Jahr 2000 hat Nordex für SIIF zwei Windparks auf Korsika realisiert. Hier installierte der Hersteller insgesamt 20 Anlagen vom
Typ N43/600 kW.
Den zweiten Auftrag hat Nordex von Hydelec erhalten. Für das
Projekt „Rivesaltes“ nahe Perpignan liefert Nordex vier Anlagen der
Baureihe N60/1300 kW und vier des Typs N43/600 kW. Nicht im
Lieferumfang enthalten sind Wegebau und Fundamentarbeiten.
Weniger ist oft mehr
Nordex Repowering in
Dänemark
Repowering – der Ersatz älterer Windenergieanlagen durch neue, leistungsstärkere
Turbinen – hat 2002 das Geschäft in Dänemark wiederbelebt. Ziel ist eine bessere
Nutzung bestehender Windenergiestandorte mit größeren Anlagen.
och vor Jahresende 2002 werden in Dänemark Großanlagen
mit 200MW Gesamtleistung die Leistung von 70 MW älterer
Turbinen ersetzen. Nordex ist gleich mit mehreren Projekten bei
diesem dänischen Repowering Programm mit von der Partie.
N
Das bedeutendste Projekt startet Nordex auf der Insel Bornholm: Acht Nordex N60/1300 kW und drei Nordex N50/800 kW
ersetzen hier 35 Windenergieanlagen, die je nur eine Nennleistung zwischen 20 kW und 99 kW haben. Ein weiteres Projekt:
Beim Fährhafen Ebeltoft, direkt am Kattegat, wird Nordex vier
N60/1300 kW Turbinen errichten. Sie ersetzen 18 Anlagen mit einer
Nennleistung von je 55 kW. Wegen der Küstennähe wurde dieser Standort vor 15 Jahren als erster „Offshore“-Windpark Dänemarks bezeichnet. Weiterhin tauschen drei N50 und zwei N60
insgesamt 24 kleinere Windturbinen in Süd-Jütland aus. Alle
Nordex-Repowering Projekte werden noch in 2002 fertiggestellt.
Das dänische Repowering-Programm wurde 2001 ins Leben
gerufen. Ziel ist es, ältere Anlagen mit einer Nennleistung unter
150 kW zu ersetzen und leistungsstärkere Anlagen an den meist
sehr guten Windstandorten zu installieren. Das Programm, das
eine Laufzeit bis Ende 2003 hat, sieht vor, dass Projekte, die noch
in 2002 installiert werden, durchschnittlich 3 0,08 pro erzeugter
Kilowattstunde für die ersten 12.000 Volllaststunden (ca. 5 Jahre)
erhalten, für die anschließenden weiteren 22.000 Volllaststunden
(ca. 10 Jahre) 3 0,058 pro kWh.
Seit dem Regierungswechsel in Dänemark kann aber das
erfolgreiche Repowering-Programm ins Stocken geraten. Der
Grund: Auf leistungsstarke Anlagen umzusatteln, ist durch eine
neue Vergütungsregelung unattraktiv geworden. Ab Januar 2003
wird Windstrom nur noch nach dem marktüblichen Strompreis
abgenommen – plus einer Vergütung in Höhe von nur noch 3 0,013
je kWh. Die Preisobergrenze liegt bei maximal 3 0,048 pro kWh.
Jørn Motzkus, Nordex Vertriebsmanager in Dänemark, sieht
daher den Windenergiemarkt in seiner Heimat für das Jahr 2003
brach liegen. Einen Hoffnungsschimmer am Horizont sieht
Motzkus dennoch: Er ist überzeugt, dass Skandinavien in den
nächsten Jahren drastische Veränderungen des Elektrizitätsmarktes erfahren werde. Durch die Verbesserung der Infrastruktur wird das Elektrizitätsnetz in Dänemark, Norwegen,
Schweden und Finnland wesentlich effizienter und wächst mit-
Fotomontage: Vier N60 in Ebeltoft am Kattegat.
telfristig über die Grenzen hinweg zu einem einheitlichen System
zusammen. Auf der anderen Seite wird der steigende Hunger nach
Energie in den kommenden Jahren zunehmen. Und Motzkus ist
überzeugt: „Die Kraftwerkskapazitäten werden den Bedarf nicht
decken. Beispiel Norwegen: Hier steigt der Energiebedarf jährlich um 2 %. Gleichzeitig ist der Neu- und Ausbau von Wasserkraftwerken auf Eis gelegt, da diese Kraftwerke einen zu großen
Eingriff in die Natur darstellen. Heute beruht Norwegens
Elektrizität auf 100 % Wasserkraft. Ein niederschlagsarmes Jahr
könnte so eine katastrophale Wirkung auf den gesamten
Elektrizitätsmarkt haben. Höhere Energiepreise, gekoppelt mit
einer starken Nachfrage werden somit den Ausbau neuer Kraftwerkskapazitäten zur Folge haben. Hiervon wird auch die Windenergiebranche profitieren – in ganz Skandinavien.“
Nr. 15 ı Dezember 2002
17
Portugal im Wind
HIDROERG setzt bei
Windenergieanlagen erneut auf
Nordex
NORDEX Energy Ibérica, S.A. hat mit dem schlüsselfertigen Bau weiterer Anlagen
vom Typ Nordex N50 ihre Position im portugiesischen Windenergiemarkt ausgebaut.
n Ribeira de Pena werden in Kürze drei Nordex-Turbinen mit einer Nennleistung von je 800 kW sauberen Strom für Portugal produzieren. Das Windfeld befindet sich im Norden des Landes, nahe der Stadt Vila
Real in 1100 Meter über dem Meeresspiegel.
I
Kunde ist die HIDROERG Recursos Energéticos,
S.A., aus Lissabon. Bereits im Jahr 2001 hatte das
Unternehmen zusammen mit Nordex begonnen, den
Windpark Bulgueira zu entwickeln. Die Wahl der
Nordex N50 für das Projekt traf HIDROERG nicht
zuletzt vor dem Hintergrund der guten Erfahrungen
mit Windenergieanlagen aus dem Hause Nordex.
Dabei setzte das Unternehmen besonders auf die
Kompetenz von Nordex in Punkto schlüsselfertige
Lösung. So führt Nordex in Bulgueira sämtliche Elektro- und Infrastrukturarbeiten durch. Die Einbindung
von ortsansässigen und regionalen Partnerunternehmen bei der Errichtung und Durchführung der
Arbeiten sichert zudem die wichtige Wertschöpfung
vor Ort.
Die Projektarbeiten erstrecken sich im Einzelnen
von der Zuwegung, über den Netzanschluss, die Fundamentierungsarbeiten bis hin zur Aufstellung des
Trafo-Hauses sowie sämtlicher Erd- und Elektroarbeiten.
Nordex in Fernost
Nordex liefert
20 N60-Turbinen an IHI
26 MW für die Insel Kyushu.
ie Nordex-Gruppe hat von ihrem japanischen
Partner Ishikawajima-Harima Heavy Industries
(IHI) den Folgeauftrag für die Ausbaustufe des Windparks „Minami Osumi“ erhalten. Für rund 7 Mio. 3
liefert die Gruppe 10 Maschinen vom Typ N60/1300
kW an IHI. Bereits vor einem Jahr erhielt Nordex von
seinem Partner einen Auftrag in gleichem Umfang.
Diese ersten zehn Turbinen errichtet IHI im Novem-
D
18
WINDPOWERUPDATE ı Europa/ Weltweit
ber 2002, sie werden im März 2003 an den Kunden
Kyushu Electric Power übergeben. Zur gleichen Zeit
werden dann 10 weitere Maschinen für die Ausbaustufe an IHI ausgeliefert.
Mit 20 Turbinen und einer Nennleistung von
26 Megawatt wird das Projekt Minami Osumi einer
der größten Windparks Japans sein. Die Lage
Weltweite Installationen
Land
Installierte Wind Turbinen
N27/150
N27/250
N29/250
N43/600
S46/600
N50/800
N54/1000
S46/750
Australien
Österreich
Belarus
Kanada
China
Dänemark
Ägypten
Finnland
Frankreich
Deutschland
Griechenland
Niederlande
Ungarn
Indien
Israel
Italien
Japan
Lettland
Luxemburg
Norwegen
Polen
Portugal
Russland
Spanien
Schweden
Syrien
GB
Uruguay
USA
Gesamt
Leistung (MW)
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1
0
0
0
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0
0
0
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0
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0
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0
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1
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16
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0
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24
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6
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0
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0
0
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0
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3
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14
0
0
0
1
76
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0
1
178
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0
4
0
0
0
1
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3
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0
0
0
0
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0
0
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0
110
33
105
0
43
110
37
4
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0
0
0
7
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0
0
0
0
0
25
1
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3
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0
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51
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0
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0
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0
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0
0
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0
0
0
12
51
0
0
10
21
8
6
0
0
0
2
3
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0
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3
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6
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0
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0
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161
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0
0
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0
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0
5
2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
10
N60/1300
S70/1500
N62/1300
S77/1500
0
0
0
20
4
41
0
3
19
349
0
0
0
0
0
0
11
0
0
0
0
22
0
15
0
0
28
0
12
0
0
0
0
0
0
0
0
0
191
0
0
0
0
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0
0
0
0
0
0
0
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0
0
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0
N80/2500
N90/2300
0
0
0
0
0
0
0
0
0
21
0
9
0
0
0
0
0
0
0
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0
0
0
0
0
0
0
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0
0
0
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0
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1
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0
0
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0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
203
57
289
479
51
122
178
524
191
46
1
30.45
14.25
72.25
287.40
33.00
97.60
178.00
681.20
286.50
115.00
2.3
Anzahl installierter Windkraftanlagen: 2141
Insgesamt installierte Leistung (MW): 1797.95
verspricht beste Erträge. Der Park liegt in der Nähe
von Nejime und Sata am südlichen Ende der Insel
Kyushu auf 420 bis 520 Meter Höhe. Im Jahresdurchschnitt wurde hier eine Windstärke von 7,2 m/s
gemessen.
Im letzten Jahr zählte Japan zu einem der wachstumsstärksten Märkte der Welt (+193 %). Allein in
Stand: 10. November 2002
2001 gingen 217 Megawatt Leistung neu ans Netz.
Experten erwarten eine weiterhin hohe Nachfrage.
Neben den guten Windverhältnissen liegt das an
der staatlichen Unterstützung: Windparkbetreiber
erhalten einen Investitionskostenzuschuss in Höhe
von 33 bis 40 % und eine Einspeisevergütung von
7,8 – 8,9 3 Cent pro Kilowattstunde.
Nr. 15 ı Dezember 2002
19
Energie aus der Prärie
Nordex in North Dakota
N60 Windenergieanlagen ernten Wind im Norden der Vereinigten Staaten.
So weit das Auge reicht nichts als Prärie. Bis zum Horizont
erstreckt sich ein Meer aus kniehohem Gras, das vom Wind
immer wieder aufgewirbelt und niedergedrückt wird. Auch ein
paar Bäume, Sträucher und kleine Tafelberge liegen im Panoramablick. Seit jüngstem auch zwei Nordex N60 Windenergieanlagen.
„The Prairie Winds: Energy in Motion wind park“ (Die Prärie
Winde: Energie in Bewegung Wind Park), heißt das neueste
Gemeinschaftsprojekt der Basin Electric Cooperative und der
Central Power Cooperative. Nahe der Stadt Minot, im Norden
North Dakotas, fangen seit November 2002 zwei Nordex N60
Turbinen den Präriewind für die Produktion von sauberem Strom
ein. Mit ihrer Nennleistung von zusammen insgesamt 2.600 Kilowatt erzeugen sie Elektrizität für ca. 700 US-Haushalte. Da die
Winter in North Dakota extrem kalt sind – Temperaturen unter
- 30°C sind keine Seltenheit – wurden die Anlagen mit der
Nordex Cold Climate Version ausgestattet.
die Kundenbetreuung bei Basin Electric. Und sein Kollege Randy
Bush ergänzt: „North Dakota hat einen weiten Windkorridor.
Das exponierte Windfeld in Minot zählt zu den bevorzugten
Standorten zur Windstromerzeugung in North Dakota.“
Nicht ohne Stolz freut sich John Fedorko, Leiter der Nordex
USA, über die Entscheidung von Basin Electric zur Errichtung
von Nordex-Turbinen in ihrem Einzugsgebiet: „Die Partnerschaft
mit Basin Electric ist für uns von großer Bedeutung. Unsere
Anlagen werden zeigen, was für Leistungspotenziale in ihnen
stecken, zumal das Gebiet in einer der windreichsten Gegenden
der Vereinigten Staaten liegt. Die Temperaturen von - 30°C im
Winter und + 45°C und mehr im Sommer sind zwar eine Herausforderung an Mensch und Maschine – mit der Cold Climate
Version werden die Turbinen aber auch die rauhen Winter in
North Dakota bestens meistern.“
Bisher hatte Basin Electric vornehmlich Energie aus Kohle
und Öl sowie aus Wasserkraftwerken, die das Unternehmen in
Stauseen entlang des Missouri betreibt, für seine Kunden im
Angebot. „Eine wichtige Ergänzung unseres Energieportfolios
für die Region ist jetzt auch Strom aus den konstanten, kräftigen Präriewinden“ erläutert Ron Rebenitsch, verantwortlich für
Dank des großen Windpotenzials sind in den nördlichen USStaaten North Dakota und South Dakota Erneuerbare Energien
kräftig auf dem Vormarsch. Zusammen mit den Nordex-Anlagen in Chamberlain, South Dakota (Windpower Update Nr. 14),
trägt das neue Windfeld in Minot mit dazu bei, dass sich das
Gebiet zum „Saudi Arabien des Windes“ entwickelt, wie der
Gouverneur von North Dakota, John Hoeven, das Potenzial und
die Entwicklung in der Region treffend charakterisiert.
Ein Flügel sitzt, der zweite folgt – Präzisionsarbeit in North Dakota.
Der Wind lässt die Halme schwanken und die erste N60 am Horizont drehen.
20
WINDPOWERUPDATE ı Nordamerika
Nordex USA, Inc.
Bestens auf Wachstumskurs eingestellt
Nordex USA, Inc. wurde im April 2000 gegründet – Schritt für Schritt sind seitdem
zahlreiche Windprojekte in Nordamerika realisiert worden.
it fünf Windparks in den Vereinigten Staaten und Kanada
– und einer langen Projektpipeline – kann die NordexNiederlassung in den USA auf einen erfolgreichen Start seit
ihrer Gründung verweisen.
M
Doch die Devise lautet: Nicht auf den Lorbeeren ausruhen.
Erweiterungen der Räumlichkeiten, zunehmende Vertriebserfolge und jetzt weiterer Personalausbau kennzeichnen den zukunftsgerichteten Wachstumskurs der Nordex USA, Inc..
Das Nordex US-Büro mit Sitz in Grand Prairie, einem Vorort
von Dallas im Bundesstaat Texas, ist zuständig für sämtliche
Vertriebs- und Serviceaktivitäten in ganz Nordamerika. John
Fedorko, Geschäftsführer der Nordex USA, sieht daher in der
Ausweitung der Mannschaft die Basis für den weiteren Erfolg
in Nordamerika: „Wir freuen uns über unsere neuen Kollegen
an Bord des Nordex USA Teams. Eigentlich müßte ich ja sagen:
des „Nordex Nordamerika Teams“. Schließlich sind wir hier in
Grand Prairie sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für
Kanada zuständig. Und hierfür brauchen wir erfahrene Kollegen.“ Die hat John Fedorko in den letzten Monaten systematisch unter Vertrag gebracht: „Mit Klaus Obel, unserem neuen
Service Manager, haben wir einen neuen Kollegen gewonnen,
der über 18 Jahre Erfahrungen als Projektmanager und Betriebsverantwortlicher mitbringt. Auch sein Assistent, Wolfgang
Gloger, bringt reichlich Erfahrung im Bereich Elektromechanik
mit und wird die Verfügbarkeit aller unserer Anlagen auf einem
optimalen Niveau gewährleisten. Und mit Steve Wieland haben
wir einen ausgezeichneten Vertriebskollegen gewonnen. Wieland war zuvor bei der El Paso Energy tätig. Seine fundierte
Kenntnis des Stromgeschäfts und sein Know-how als Elektroingenieur werden der Schlüssel für den Erfolg im Vertrieb der
Windenergieanlagen sein. Zu guter Letzt ergänzen Patricia
Lawrence, Office Managerin, und Marjorie Asturias, unsere neue
Vertriebs- und Projektassistentin, das Team in Grand Prairie.
Beide unterstützen Dorinda Matias, die alle administrativen
Belange unseres Büros bisher alleine regelte.“
Das Team von „Nordex Nordamerika“.
ber das Personalwachstum geht noch weiter. Ab 1. Januar 2003 wechselt der erfahrene Nordex-Mann Frede
Jensen aus Dänemark nach Grand Prairie. Er bringt umfangreiche Erfahrungen in der Errichtung von Windparks mit, unter
anderem war er als Projekt Manager auch zuständig für den aus
20 Turbinen des Typs N60 bestehenden Windpark in Pincher
Creek, Kanada. Das jüngste Nordex USA Projekt – Minot, North
Dakota (siehe Beitrag Seite 20) – wird im Service durch David
Koapke betreut. Er ist für die Windparks in Nord und Süd Dakota
verantwortlich.
A
John Fedorko resümiert: „Zusammen mit unseren neuen
Kollegen ist Nordex USA jetzt ein schlagkräftiges Team – für die
herausfordernden Vertriebsaktivitäten als auch für den Service
bei unseren Kunden.“
Damit blickt der Geschäftsführer der Nordex USA zuversichtlich in die Zukunft – trotz oder gerade wegen des Production Tax Credit (Steuermodell in den USA), das noch bis Ende
2003 läuft und wegen der kanadischen Wind Power Production
Incentive (Fördermodell in Kanada), das eine weitere Laufzeit
von 5 Jahren hat.
Nr. 15 ı Dezember 2002
21
Kite Surfing
Nordex sponsert Kite Surf Trophy
Per Lenkdrachen über das Wasser schweben: Nordex kooperiert mit der ersten
European Kite Surf Trophy.
ite Surfen – nach dem englischen Wort „Kite“
für Drachen – ist eine Kombination aus Gleitschirmfliegen und Wellenreiten. „Mit unserem Engagement wollen wir diese junge Hightech-Sportart
unterstützen, die das Medium Wind intelligent und
attraktiv nutzt. Auch Nordex wird in Kürze mit einer
ersten Pilotanlage offshore gehen. Schon deshalb
sehen wir Parallelen zwischen dem Kite Surfen und
unserem Geschäft“, erklärt Nordex Vorstands-Chef
Dietmar Kestner die Partnerschaft.
K
n diesem Jahr fand die Trophy bisher auf Fehmarn
(23.–25. August) und Norderney (6.– 8. September)
statt. Den Abschluss für dieses Jahr bildete Mallorca (6.– 9. November). Auch 2003 wird die Tour stattfinden. Neben Veranstaltungen in Deutschland sind
auch Stopps in Polen und Spanien geplant.
I
Kestner: „Als weltweit agierendes Unternehmen
kommt uns die Internationalisierung der Trophy sehr
entgegen. Wir würden uns freuen, wenn sich Kite
Surfen ähnlich schnell durchsetzt wie die Windenergienutzung.“
„Kite Cross“ und „Best Trick“ – zwei Disziplinen des Kite
Surfens, hier auf Fehmarn 2002.
Tourismus und Windenergie
Die Wiederkehr des Don Quichotte
Stehen die deutschen Küstenorte vor einem Dilemma?
iese Frage drängte sich dem Tourismusverband
Schleswig-Holstein auf. Denn einerseits lebt die
Region immer stärker vom Ausbau der Windenergie
D
22
WINDPOWERUPDATE ı News
– mehr als 15 % der Wertschöpfung des Kreises
Nordfriesland stammen bereits aus dem „Wind“ –
andererseits ist die Landschaft das Kapital der
+ + Short News + + + Short News + + + Short News + + + Short News + + + Short News + + + Short News + +
Johannesburg doch ein Erfolg?
chwarz oder weiß, Eklat
oder Erfolg. Je nach Lesart
wurde der Klimagipfel Anfang
September in Johannesburg
bewertet. Mehr als 60.000
Delegierte kämpften sich durch
eine Vielzahl unterschiedlicher
Themen. Entsprechend bescheiden mussten die Fortschritte
ausfallen. Und was ist für die
S
Windenergie herausgekommen? Vor allem eines: die Ankündigung von Russland und
China, dem Klimaschutz-Protokoll von Kioto beizutreten.
Damit hätten genügend Staaten
das Abkommen unterzeichnet,
damit es international in Kraft
treten kann. Hierzu sind 55 %
der CO2-Emittenten nötig.
Nicht zu vergessen die Ankündigung Gerhard Schröders,
in den nächsten 5 Jahren insgesamt 500 Mio. 3 für den
Ausbau der Erneuerbaren
Energien in der Dritten Welt
zur Verfügung zu stellen. Eine
Chance für Nordex, dem
führenden Exporteur in
Deutschland.
Bronze für Nordex-Geschäftsbericht
as „Who is Who“ der
Deutschen Wirtschaft war
nach Frankfurt gekommen, um
zu erfahren, wer den Preis
beim Wettbewerb „Der beste
Geschäftsbericht 2001“ vom
ManagerMagazin erhält. Erstmals war auch die Nordex AG
dabei. Und gleich ein Auftakt
nach Maß. Das Urteil: Platz 3
bei den Börsenneulingen.
Übertrumpft nur von den
ungleich größeren und älteren
D
Gesellschaften Deutsche Börse
AG (Platz 1) und Fraport (Frankfurter Flughafen AG). Von den
Universitätsprofessoren der
Jury wurde nach Textverständlichkeit, Qualität der Finanzdaten und Grafik geprüft. „Wir
haben einen Maßstab geschaffen, den wir jetzt auch in der
Kategorie TecDAX durchsetzen
wollen“, so Ralf Peters, Leiter
Unternehmenskommunikation
bei Nordex.
Urlaubsregion. Viele Tourismusmanager vermuten hier einen
Interessenkonflikt. Der Verband wollte es genauer wissen und
hat eine Studie beim NIT (Institut für Tourismus- und Bäderforschung Nordeuropa) und der Universität Kiel in Auftrag gegeben, um die Effekte von Windenergieanlagen auf den Tourismus zu messen.
Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung sind eindeutig: Nur 2 % der befragten Urlauber nannten Windenergieanlagen als Grund, nicht nochmals am Ort Urlaub machen zu
wollen. Als wesentlichere Störfaktoren nannten sie Mülldeponien, konventionelle Kraftwerke und Hochhäuser. Gleichzeitig
beurteilten Urlauber, die sich gestört fühlten, ihre Ferien ebenso positiv wie der Rest der Befragten. Auch die statistische Langzeitanalyse bestätigt dieses Resultat. So haben die Forscher die
Deutsche
wollen
mehr Windenergie
icht erst seit der Flutkatastrophe stehen immer
mehr Deutsche zum Ausbau
der Regenerativen Energien.
Nachhaltiges Wirtschaften
und Klimaschutz haben seit
langem Priorität im öffentlichen Bewusstsein. Insbesondere die Windenergie als wirtschaftlichste
Form
der
Erzeugung „Grünen Stroms“
hat davon profitiert. Eine
repräsentative Umfrage des
Forschungsinstituts EMNID
hat das jetzt bestätigt. Hiernach würden 92 % der Deutschen die verstärkte Nutzung
der Windenergie begrüßen.
Nur 6,2 % sprachen sich dagegen aus. Auch der OffshoreEinsatz wird von rund 83 % der
Befragten befürwortet.
N
Entwicklung der Bettenauslastung und die Zahl der Windenergieanlagen auf Fehmarn in der Zeit zwischen 1981 und 1998 verglichen. Bei einem Zubau von über 100 % blieb die Auslastung
stabil.
ie Studie kommt sogar zu dem Ergebnis, dass der Tourismus die Windenergie positiv nutzen könnte. Das repräsentative Zitat eines Befragten: „Hier wird etwas für die Umwelt
getan“. Um dem Gast dieses Umweltimage zu vermitteln, wäre
es aber nötig vor Ort über die Windenergie offensiv zu informieren. „Vor allem an Standorten ohne Erfahrungen mit der
Windenergie, erleben wir heute leider oft das Gegenteil. Um
übertriebene Befürchtungen auszuräumen, haben wir schon
Windpark-Exkursionen für Tourismusmanager organisiert“,
erläutert Nordex-Chef Dietmar Kestner.
D
Nr. 15 ı Dezember 2002
23
rgeWir sind weltweit mit Tochte
eten.
sellschaften und Büros vertr
Nordex AG
Bornbarch 2
22848 Norderstedt – Germany
Tel.: +49 40 50 09 81 00
Fax: +49 40 50 09 81 01
E-Mail: [email protected]
Nordex France SAS
1, Rue de la Procession
93217 La Plaine Saint - Denis – France
Tel.: +33 155 93 43 43
Fax: +33 155 93 43 40
E-Mail: [email protected]
Nordex Energy GmbH
Erich Schlesinger Strasse 50
18059 Rostock – Germany
Tel.: +49 38 14 02 03 00
Fax: +49 38 14 02 03 39
E-Mail: [email protected]
Nordex Ibérica SA
Carrer de Guitard, 43, 7° 2a
08014 Barcelona – Spain
Tel.: +34 93 20 57 899
Fax: +34 93 20 57 903
E-Mail: [email protected]
Nordex Planung und Vertrieb GmbH
Bornbarch 7
22848 Norderstedt – Germany
Tel.: +49 40 51 31 71 00
Fax: +49 40 51 31 72 00
E-Mail: [email protected]
Nordex Hellas L.L.C.
Thrakis 13
14561 Kifissa – Greece
Tel.: +30 210 80 89 977
Fax: +30 210 80 89 978
E-Mail: [email protected]
Nordex Energy GmbH
Svindbæk
7323 Give – Denmark
Tel.: +45 75 73 44 00
Fax: +45 75 73 41 47
E-Mail: [email protected]
WINDPOWERUPDATE ı Adressen
Nordex Istanbul
Sukran Ciftligi Sokak
Esin Apt no. 49/3, Bakirkoy
34710 Istanbul – Turkey
Tel.: +90 21 25 43 88 48
Fax: +90 21 25 61 38 82
E-Mail: [email protected]
Nordex UK Ltd.
Landmark House, Station Road
Cheadle Hulme, Cheshire SK8 7BS
United Kingdom
Tel.: +44 161 486 3353
Fax: +44 161 486 3354
E-Mail: [email protected]
Nordex Egypt
3-5 Mousadak St.
El Nahda Tower, Dokki
Cairo – Egypt
Tel.: +20 1 22 37 45 12
Fax: +20 2 74 98 243
E-Mail: [email protected]
Nordex Brazil
Av. Rio Branco 25, 18 andar
20093-900 Rio de Janeiro, RJ – Brazil
Tel.: +55 21 22 11 50 23
Fax: +55 21 25 18 22 20
E-Mail: [email protected]
Nordex USA, Inc.
Carrier/360 Office Building
2080 N. Highway 360, Suite 140
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