Geschäftsbericht 2000/2001

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Geschäftsbericht 2000/2001
Geschäftsbericht 2000/2001
www.nordex.de
Kennzahlen:
Nordex-Gruppe zum 30. September 2001.
1998/1999 *
1999/2000 *
2000/2001
Auftragseingang in Mio. Euro
Umsatz in Mio. Euro
Auslandsanteil in %
Gesamtleistung in Mio. Euro
234
224
22
233
295
273
44
270
410
347
37
354
EBITDA
12,1
16,9
21,1
EBIT
10,0
13,2
14,1
EBT
10,2
10,3
13,2
Cash Flow
+4,3
-64,9
+58,4
Investitionen
10,5
12,1
22,3
Ergebnis je Aktie in Euro **
0,13
0,12
0,14
Mitarbeiter (ø)
340
523
651
*Als-Ob-Abschlüsse
**auf Basis 52,05 Mio. Aktien
Nordex AG
NPV
Nordex
Südwind
Nordex
Nordex
Planung & Vertrieb
Energy GmbH
Energy GmbH
Rotor GmbH
Automation
GmbH
Planung von
GmbH
Hersteller von WKA
Windpark-Projekten
Rotorblätter
Steuerungs- und
für WKA
Elektrotechnik
Service für
Windparks
Schlüsselfertige Errichtung von
Vertrieb von NORDEX
Windparks
und SÜDWIND
Anlagen
2
Kennzahlen
Inhalt.
Kennzahlen
Inhaltsverzeichnis
Brief an die Aktionäre
Bericht des Aufsichtsrates
Spezial „Flügelfertigung“
Das Geschäftsjahr im Überblick
Die Aktie
Zusammenfassender Lagebericht und Konzernlagebericht
Wirtschaftliches Umfeld
Geschäftsentwicklung
Mitarbeiter
F&E
Risikobericht
Ausblick
Konzernabschluss
Bilanz
GuV
Kapitalflussrechnung
Anlagenspiegel
Eigenkapitalveränderungsrechnung
Anhang
AG Abschluss
Bilanz
GuV
Kapitalflussrechnung
Anlagenspiegel
Anhang
Bestätigungsvermerk Nordex Konzernabschluss
Wesentliche Beteiligungen
Organe
Glossar
Impressum
Termine
2
3
4
6
10
14
18
22
22
28
36
38
42
46
48
49
50
51
52
52
56
68
69
70
71
72
74
80
81
83
85
87
87
In aussichtsreicher Position
für weiteres Wachstum.
für WKA und
Rotorblätter
Wartung und Service von WKA
Inhalt
3
dend war dabei unser Produktprogramm im Wachstumssegment über 1.000 Kilowatt.
Als einziger Hersteller bietet Nordex in diesem Leistungsbereich sowohl stall- als auch
pitchgeregelte Maschinen an. Zudem sind wir durch die 2,5-Megawatt-Turbine N80 Technologieführer bei Großanlagen.
Brief an die Aktionäre.
das Geschäftsjahr 2000/2001 war eine wichtige und grundlegende Zäsur für unser Unternehmen. Im Dezember 2000 haben wir die Nordex-Gruppe neu formiert und alle Windkraftaktivitäten der BDAG Balcke-Dürr AG integriert. In den folgenden Monaten wurde
die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit vom Babcock Borsig-Konzern vorbereitet und
umgesetzt. Gleichzeitig haben wir die Nordex-Gruppe erfolgreich an die Börse gebracht.
Neben der höheren Flexibilität wurde damit die nötige finanzielle Basis geschaffen, um
den Wachstumskurs der Nordex fortzusetzen.
Dr. Dietmar Kestner
geboren 1956 in Essen, Studium
Maschinenbau, 1984 Eintritt in den
Babcock Borsig-Konzern, 1990-1994
Direktor Internationaler Vertrieb
Riley Stoker, USA, 1994-1995 Vertriebsleiter Standardkessel, 19951997 Vors. Geschäftsführung Omnical
Industriekessel, 1997-1999 Vors.
Geschäftsführung Turbo-Lufttechnik,
2000-2001 Vors. Geschäftsführung
Borsig Energy, seit August 2000
Vorstandsvorsitzender der Nordex AG,
Ressorts: Engineering, Produktion,
Projekt Management, neue Technologie,
Kommunikation.
Diese Schlaglichter machen deutlich, dass 2000/2001 vor allem das Geburtsjahr einer
neuen Nordex AG war. Als selbstständiges Industrieunternehmen mit klarem Fokus auf
die Herstellung von Windkraftanlagen sind wir heute in der Lage, allen Herausforderungen unseres Marktes zu begegnen. Das heißt vor allem, profitabel in einem expandierenden Markt zu wachsen.
Drei Trends sind dabei wesentlich:
1. Der weltweite Markt für Windkraftanlagen wächst weiterhin zweistellig. Aber schon
heute zeichnet sich eine geänderte Nachfragestruktur ab. Die relative Bedeutung der
traditionell starken Märkte Deutschland und Dänemark wird in den nächsten Jahren
sukzessive zurückgehen, und neue Wachstumsregionen werden hinzukommen. Hintergrund sind Gesetze wie das französische Einspeisegesetz für „grünen“ Strom und die
steigende Nachfrage nach Energie in jungen Industrienationen, in denen Windkraft auch
heute schon ohne Fördergesetze eine wirtschaftliche Alternative zu konventionellen Kraftwerken darstellt.
Das gute Jahresergebnis gründet aber auch auf der breiten internationalen Präsenz.
Inzwischen ist Nordex in 18 Ländern rund um den Globus vertreten. Im Berichtszeitraum
konnten wir unser Standortnetz mit zwei neuen Niederlassungen in Frankreich und Großbritannien erfolgreich weiter ausbauen. Erste Aufträge in diesen noch kleinen Wachstumsmärkten bestätigen die Strategie einer frühzeitigen Präsenz vor Ort.
Durch den erfolgreichen Börsengang waren wir in der Lage, wichtige Investitionen aus
dem Emissionserlös zu finanzieren - beispielsweise die neue, industrielle Rotorblattproduktion am Standort Rostock. Damit verfügen wir jetzt auch beim Flügel über die interne
Kompetenz zur Entwicklung neuer Großanlagen und haben gleichzeitig eine mittelfristig profitable Aktivität in die Gesellschaft integriert. Nach dem Break-even im laufenden
Geschäftsjahr soll der Bereich in Zukunft einen Beitrag zum Gruppenergebnis liefern.
Als weitere wesentliche Investition haben wir die Entwicklung von zwei neuen Megawattanlagen gestartet: eine optimierte Binnenlandversion der N80 und eine 5-MegawattAnlage, primär für den Offshore-Einsatz.
Liebe Aktionäre und Freunde des Unternehmens, wir haben im abgeschlossenen
Geschäftsjahr die Grundlage geschaffen, um aus der Nordex eines der erfolgreichsten
Unternehmen im Sektor Windenergie zu formen. Der Jahresabschluss zeigt, dass die
Weichen richtig gestellt wurden. Das ganze Ergebnis werden wir jedoch erst in einigen
Jahren einfahren, wenn die eingeleiteten neuen Strukturen konsequent umgesetzt sind
und im vollen Umfang greifen. Aber der Weg und das Ziel lohnen sich. Wir setzen dabei
auf unternehmerische Qualität und fortgesetzte Leistungsbereitschaft auf allen Ebenen
des Unternehmens. Für dieses Engagement möchten wir unseren Mitarbeitern an dieser
Stelle danken. Gleichzeitig danken wir unseren Aktionären für die vertrauensvolle Begleitung nach dem Börsengang. Auch in Zukunft werden wir mit voller Energie an dem Erfolg
der Gesellschaft und damit an dem Wert der Nordex-Aktie arbeiten.
Carsten Pedersen
geboren 1963 in Brande, Dänemark,
Studium Wirtschaftswissenschaften,
1987 Geschäftsführender Gesellschafter
Nordex GmbH, seit Dezember 2000
Vertriebsvorstand, Ressorts: Internationaler Vertrieb, Windpark
Infrastruktur.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. Dietmar Kestner
Vorsitzender des Vorstands der Nordex AG
2. Unsere Kunden in den entwickelten Märkten sowie teilweise außerhalb von Europa
und den USA verlangen nach immer größeren und leistungsfähigeren Turbinen. Im
Spitzenmarkt Deutschland sind Anlagen mit einer Nennleistung von durchschnittlich
1.250 Kilowatt inzwischen Standard. Der Trend geht eindeutig zu noch höheren Leistungen.
Rudolf Schulz
geboren 1967 in Wilhelmshaven,
Studium Wirtschaftsingenieurwesen,
1996 Eintritt in den Babcock BorsigKonzern, 1999 Geschäftsführer BalckeDürr Energietechnik, 1999-2000
Geschäftsführer BDT Engineering, USA,
seit Dezember 2000 Finanzvorstand
Nordex AG, Ressorts: Finanzen,
Controlling, Personal, Recht,
Investor Relations.
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3. Die zunehmende Internationalisierung sowie die steigenden Entwicklungsaufwendungen für neue Anlagengenerationen führen zu einer Konzentration unter den
Herstellern. So haben die zehn größten Unternehmen im Jahr 2000 zusammen einen
Weltmarktanteil von etwa 92 Prozent erreicht. Skaleneffekte in der Produktion sowie
die Notwendigkeit, die kritischen Kernkomponenten wie Rotorblätter und Steuerungstechnik zu integrieren, werden die Konsolidierung weiter vorantreiben.
Wilhelm Hecking
geboren 1950 in Bocholt, Studium
Betriebswirtschaftslehre, 1975-1991
Flender AG, 1991-1993 Einkaufsleiter
Jagenberg AG, 1993-1998 Einkaufsleiter Balcke-Dürr AG, 1998-2000
Leiter Supply Management und
Logistik Borsig Energy, seit 1999
Geschäftsführer Südwind Energy, seit
Juni 2001 Vorstand Supply Management
und Logistik Nordex AG, Ressorts:
Service, Supply Management, IT,
Qualitätssicherung.
In diesem Umfeld hat sich die Nordex AG im Geschäftsjahr 2000/2001 hervorragend
geschlagen. Mit 420 Megawatt haben wir deutlich mehr Anlagenleistung errichtet als im
Vorjahr. Der Umsatz stieg entsprechend um 28 Prozent. In Deutschland konnten wir
unseren Marktanteil bis zum Oktober 2001 auf 10,2 Prozent ausbauen. Erfolgsentschei-
Brief an die Aktionäre
Brief an die Aktionäre
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Bericht des Aufsichtsrates.
Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung während der Berichtszeit überwacht und beratend begleitet. Er hat sich während des Geschäftsjahres 2000/2001 durch regelmäßige
schriftliche und mündliche Berichte eingehend über die Lage der Nordex AG und ihrer
Beteiligungsgesellschaften, ihre Entwicklung und alle wesentlichen Geschäftsvorgänge
unterrichtet.
Der Aufsichtsrat kam im Laufe des Geschäftsjahres am 12. Juni 2001 und am 6. September 2001 zu ordentlichen Aufsichtsratssitzungen zusammen. Weitere Beschlüsse
wurden im schriftlichen Verfahren gefasst. Gegenstand der Berichterstattung und Beratung waren alle bedeutsamen geschäftspolitischen Vorgänge, insbesondere die Investitionsplanung, die Kosten- und Ertragslage, Auftragsrisiken und die Entwicklung in den
einzelnen Beteiligungsgesellschaften.
Ein zentraler Gegenstand der Arbeit war die Vorbereitung und Durchführung des zum
2. April 2001 erfolgten Börsengangs der Nordex AG. Der Aufsichtsrat hat den gesamten
Prozess in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand, dem Bankenkonsortium sowie den
Altaktionären kontrolliert und begleitet. Im Vordergrund stand dabei, die Wachstumschancen der Gesellschaft durch eine erfolgreiche Emission zu verbessern. Eines der Kernthemen im zweiten Geschäftshalbjahr war die Neugliederung der neu zusammengefassten Unternehmensgruppe. Die eingeleitete Neuorganisation der operativen Einheiten
wird eine beschleunigte Kostensenkung und Effizienzsteigerung bewirken. Zudem dient
sie der weiteren Integration unterschiedlicher Unternehmensbereiche.
Ein weiterer wichtiger Gegenstand der Berichterstattung und Aussprache waren die Investitionsentscheidungen im Geschäftsjahr. Dies betraf insbesondere die Errichtung einer
neuen, industriellen Rotorblattproduktion in Rostock und die Entwicklung neuer Anlagen.
Im Mittelpunkt stand dabei die Sicherung der technologischen Führungsposition bei
Megawattanlagen sowie der Einstieg in den Zukunftsmarkt „Offshore“. Regelmäßig
wurde der Aufsichtsrat über die Entwicklung in den verschiedenen Märkten, über
Veränderungen der relevanten Rahmengesetzgebung und Produktentwicklungen der
maßgeblichen Wettbewerber informiert.
Am 23. November 2000 wurde das Eigenkapital der Nordex AG in einer außerordentlichen Hauptversammlung von 50.000 Euro auf 34.050.000 Euro erhöht. Eine weitere
Erhöhung des Eigenkapitals auf 52.050.000 Euro beschloss die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft am 21. Februar 2001. Am 1. Februar 2001 hat die Nordex AG
mit ihren fünf Tochtergesellschaften Nordex Energy GmbH, NPV Planung & Vertrieb
GmbH, Nordex Rotor GmbH, Nordex Automation GmbH und Südwind Energy GmbH
Ergebnis- und Gewinnabführungsverträge abgeschlossen.
Diesen Verträgen stimmte die Nordex-Hauptversammlung vom 21. Februar 2001 zu.
In seiner Sitzung am 12. Juni 2001 bildete der Aufsichtsrat einen Ad-hoc-Ausschuss für
Vorstandsangelegenheiten.
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Bericht des Aufsichtsrates
Der Jahresabschluss der Nordex AG und der Konzernabschluss zum 30. September 2001
sowie der zusammengefasste Bericht über die Lage der Nordex AG und des Konzerns
für das Geschäftsjahr 2000/2001 sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch
die Hauptversammlung am 21. Februar 2001 gewählten und vom Aufsichtsrat mit der
Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses beauftragten Abschlussprüfer, der
BDO Deutsche Warentreuhand AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, geprüft und mit
dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden.
Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für
die Nordex AG und den Konzern, der Geschäftsbericht, der Vorschlag für die Verwendung des Bilanzergebnisses und die Berichte des Abschlussprüfers, den Jahresabschluss
betreffend, sind allen Aufsichtsratsmitgliedern vor der bilanzfeststellenden Sitzung am
14. Dezember 2001 ausgehändigt worden. Die Vorlagen wurden in der Sitzung in Gegenwart der Wirtschaftsprüfer, die die Prüfungsberichte unterzeichnet haben, umfassend
beraten. Die Prüfer haben über die Ergebnisse der Prüfung und die Beantwortung von
Fragen zur Verfügung gestanden. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung des
Jahresabschlusses durch den Abschlussprüfer zugestimmt.
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Bericht über die Lage der Nordex AG und des Konzerns
sowie den Vorschlag über die Verwendung des Bilanzergebnisses geprüft. Nach dem
abschließenden Ergebnis seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 30. September 2001
gebilligt, der damit festgestellt ist; er schließt sich dem Vorschlag für die Verwendung
des Bilanzergebnisses an, der vorsieht, das Bilanzergebnis auf neue Rechnung vorzutragen.
In Vorbereitung auf den Börsengang wurde der Vorstand der Nordex AG am 21. Dezember 2000 umgebildet. Michael von Cappeln ist aus dem Vorstand der Gesellschaft ausgeschieden, um sich voll auf seine Aufgaben im Babcock Borsig-Konzern konzentrieren
zu können. Der Aufsichtsrat dankt Herrn von Cappeln für seinen Einsatz beim Aufbau der
neuen Gesellschaft. Neben dem Vorsitzenden Dr. Dietmar Kestner gehören seit dem
21. Dezember 2000 Carsten Pedersen (Vertrieb) und Rudolf Schulz (Finanzen) dem Vorstand der Nordex AG an. Am 12. Juni 2001 wurde Wilhelm Hecking als viertes Mitglied
(Supply- Management und Logistik) in den Vorstand bestellt.
Mit der Entlastung für das Rumpfgeschäftsjahr 1999/2000 durch die ordentliche Hauptversammlung am 21. Februar 2001 wurde der Aufsichtsrat der Nordex AG planmäßig
neu konstituiert. Die Mitglieder Dr. Sigfrid Michelfelder und Ludger Kramer sind zur
Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Dr. Hans Fechner wurde erneut
zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt. Als neue Mitglieder wählte die Hauptversammlung Hans Berger, Michael von Cappeln, Dr. Gerd Jäger, Flemming Pedersen und
Bernd Sattig in den Aufsichtsrat der Gesellschaft.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für
deren Einsatzbereitschaft und Leistung im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/2001.
Rostock, den 14. Dezember 2001
Der Aufsichtsrat
Dr. Hans Fechner
Vorsitzender
Bericht des Aufsichtsrates
7
5.15 Uhr. Mittelgebirge. Die weltgrößte
Serien-Windkraftanlage im Gepäck. 320 t Last.
18% Steigung. Im Magen nur Kaffee und Kekse.
Aber im Bauch ein gutes Gefühl.
Spezial: Flügelfertigung.
Industrielle Produktion von Rotorblättern gestartet.
Im Jahr 1999 hat Nordex die Entscheidung getroffen, in die Entwicklung und Produktion
eigener Rotorblätter für Windkraftanlagen einzusteigen. Hintergrund: Der Rotor ist eine
der wichtigsten Kernkomponenten der Windkraftanlage. Sein Durchmesser (die überstrichene Fläche) und sein Profil beeinflussen die Leistungskraft der gesamten Turbine
entscheidend. Als Pionier bei der Entwicklung immer leistungsstärkerer Anlagen war es
für Nordex von strategischer Bedeutung, interne Kompetenz in der Flügeltechnik aufzubauen. Andernfalls würde ein Teil des technologischen Vorsprungs bei den Lieferanten
verbleiben und damit allen Wettbewerbern offen stehen.
Erfolgreicher Start
Für die im November 1999 gegründete Nordex Rotor konnten im ersten Schritt erfahrene
Fachleute gewonnen werden. Diese Kernmannschaft schaffte es, weitere Mitarbeiter zu
qualifizieren und schon im Mai 2000 den ersten Flügelsatz auszuliefern. Dabei handelte
es sich um einen Satz 31-Meter-Blätter für eine Nordex-N62, die sich in der Praxis bewährt
haben. Parallel zur Fertigung weiterer N60/62-Rotoren begann Nordex die Produktion
von 40 Meter langen Blättern für die N80. Im Dezember 2000 ging der erste Satz erfolgreich in Betrieb.
Damit hatte Nordex den Nachweis erbracht, die Flügeltechnik zu beherrschen. Gleichzeitig war es der Startschuss für die Errichtung einer industriellen Produktion von Rotorblättern. Zwischen Mai und Oktober 2001 errichtete Nordex für 15 Mio. Euro in der Nähe
des Überseehafens Rostock eine hochmoderne 12.000 qm große Fertigung. Durch die
Größe und die logistische Auslegung soll es an dem neuen Standort bereits im Jahr 2002
gelingen, den Break-even zu erreichen und im folgenden Jahr einen positiven Ergebnisbeitrag zu erwirtschaften.
Letzter Schliff am Rotorblatt:
Mit 8,5 Tonnen sind die
40 Meter langen Flügel nur
relative Leichtgewichte.
„Durch die interne Kompetenz bei der Entwicklung und Produktion von Flügeln können wir
unseren technologischen Vorsprung bei Großanlagen weiter ausbauen.“
Im ersten Betriebsjahr sollen rund 300 Blätter ausschließlich für die Megawattklasse von
Nordex gebaut werden. Das Produktionsziel in Rostock liegt bei 30 Prozent des eigenen
Bedarfs. Zunächst stehen vier Formen bereit - für Flügel der Anlagen N60/62, S70/77 und
N80/90. Mittelfristig können hier auch noch längere Blätter in Produktion gehen. Mit der
direkten Nachbarschaft zum Überseehafen ist die Fertigung ideal gelegen, um auch Flügel
mit mehr als 50 Meter Länge auf dem Seeweg auszuliefern.
Kontrollierte Qualität
Bei der Rotorblattproduktion konzentriert sich Nordex auf das so genannte „Prepreg“Verfahren. Das heißt, in die Formen werden mit Epoxidharz imprägnierte GFK-Gelege
(glasfaserverstärkter Kunststoff) geschichtet. Anschließend härtet der Werkstoff bei Unterdruck und Wärme in den beheizten Formen aus. Der Unterdruck wird mit Hilfe von
Vakuum aufgebaut. Die Gewichtskraft des Vakuums sorgt für ein qualitativ hochwertiges
Laminat.
Die vorimprägnierten Gelege sind industriell hergestellt und garantieren eine gleich bleibende sowie ideale Harz-GFK-Mischung, die für die Stabilität des Flügels extrem wichtig
ist. Vor allem gegenüber dem Nassverfahren, bei dem das GFK-Gelege erst während der
Belegung mit Harz getränkt wird, ist dies ein wesentlicher Vorteil. Aus diesem Grund
wird das Prepreg-Verfahren bei vielen dynamisch hochbelasteten Bauteilen wie Flugzeugteilen aber auch Skiern und Tennisschlägern eingesetzt.
Nordex-Mitarbeiter bei einer Flügelmontage in der Rotornabe.
10
Spezial: Flügelfertigung
Für die Herstellung kleinerer Bauteile wie Flügeleinbauteile wendet Nordex das Vakuuminfusionsverfahren an. Bei dieser Alternative wird das GFK-Material trocken in die Form
gelegt. Durch den Unterdruck des Vakuums werden dann die Fasern mit Harz benetzt.
Spezial: Flügelfertigung
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Die tragende Struktur des Flügels wird durch Längsgurte verstärkt. Diese Gurte bestehen
aus GFK- oder CFK-Strängen (kohlefaserverstärkter Kunststoff), die an den lasttragenden
Positionen eingebracht sind. Sie befinden sich an den Nasen- und Endkanten sowie an
der dicksten Stelle des Flügels.
Da gerade die Rotorblätter im Betrieb starken dynamischen Belastungen ausgesetzt sind,
prüft Nordex die Qualität seiner Flügel auf dem betriebseigenen Teststand. Dabei werden
die Blätter bis zur Lastgrenze gezogen und Eigenfrequenzmessungen vorgenommen.
Präzisionsarbeit:
40 Meter-Blatt kurz vor dem
Anschluß an eine N80.
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Spezial: Flügelfertigung
Spezial: Flügelfertigung
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Das Geschäftsjahr im Überblick:
Erfolgreicher Börsengang beflügelt
operatives Geschäft.
3. Oktober 2000
Nordex-Megawatt-Anlagen für China
Als erster Hersteller erhält Nordex aus China einen Auftrag für die Lieferung von Windkraftanlagen der Megawatt-Klasse. Durch dieses Pilotprojekt schafft Nordex eine weitere
wichtige Referenz in der Volksrepublik. Mit über 40 Prozent Marktanteil ist Nordex hier
bereits Marktführer.
6. November 2000
Gründung der Nordex-Service-Akademie in Lichtenau
Im Rahmen der Qualitätsinitiative „Know-how für die Zukunft“ gründet Nordex eine
firmeneigene Service-Akademie in Lichtenau bei Paderborn. Ziel der Initiative: Nordex
will durch erstklassigen Service die Verfügbarkeit und damit den Erfolg seiner Produkte
weiter optimieren.
8. Dezember 2000
Nordex AG führt Kapitalerhöhung durch
Im Zuge einer Kapitalerhöhung bringen die BDAG Balcke-Dürr AG und Nordvest A/S ihre
Windkraftaktivitäten gegen die Ausgabe von Aktien in die Nordex AG ein. Die Nordex
AG war bereits am 25. August 2000 gegründet worden. Bis zum Börsengang hält die
BDAG rund 80 Prozent, Nordvest etwa 20 Prozent der Nordex-Anteile.
27. Dezember 2000
Errichtung der ersten beiden kommerziellen Anlagen vom Typ N80
Nach fast einjähriger Testphase des N80-Prototypen, der weltweit leistungsstärksten
Serien-Windkraftanlage, errichtet Nordex die ersten kommerziellen Turbinen. Besondere
Herausforderung: Der Standort liegt auf 500 Meter Höhe im Schwarzwald. Die erfolgreiche Installation stellt das breite Einsatzgebiet der Großanlage unter Beweis.
Mit voller Leistung an die
2. Januar 2001
Nordex-Zentrale zieht in den Großraum Hamburg
Nordex konzentriert seine zentralen, nicht produktionsgebundenen Aktivitäten aus Rerik
(Mecklenburg-Vorpommern) und Give (Dänemark) am Standort Norderstedt bei Hamburg.
Durch die Mittellage zwischen den Produktionsstandorten Give und Rostock sowie die
unmittelbare Nachbarschaft zum Flughafen Hamburg beschleunigt sich der weitere
Umbau zu einem weltweit aktiven, multinationalen Unternehmen.
Spitze: Nordex errichtet sechs
N80 bei Bitburg.
21. Februar 2001
Nordex-Hauptversammlung stimmt Börsengang zu
Die Hauptversammlung der Nordex AG ermächtigt den Aufsichtsrat, den Börsengang
durchzuführen.
22. Februar 2001
Erster Großauftrag aus Kanada
Die im Mai 2000 gegründete Vertriebstochter Nordex USA erhält ihren ersten Auftrag
aus Kanada. Für rund 18 Mio. Euro errichtet Nordex ab August 2001 in Alberta 20 Anlagen
vom Typ N60. Mit 26 Megawatt gehört der Park zu den leistungsstärksten Kanadas. Für
Nordex ist dies der Eintritt in einen wichtigen Zukunftsmarkt in Übersee.
15. März 2001
BDAG-Hauptversammlung stimmt dem Börsengang der Nordex AG zu
Die Hauptversammlung der BDAG Balcke-Dürr AG ermächtigt ihren Vorstand, den Börsengang der Nordex AG durchzuführen.
Eine von 105 Nordex Turbinen
im Windpark Zafarana (Ägypten)
bei der Errichtung.
14
Das Geschäftsjahr im Überblick
Das Geschäftsjahr im Überblick
15
2. April 2001
Erstnotiz der Nordex-Aktien am Neuen Markt
Zum Emissionspreis von 9 Euro je Aktie notieren die Nordex-Aktien erstmals am Neuen
Markt der Frankfurter Wertpapierbörse. Insgesamt emittiert Nordex 32,9 Mio. Aktien, die
zu etwa 96 Prozent von institutionellen Investoren nachgefragt werden. Zu etwa je einem
Viertel stammen diese Investoren aus den USA, Großbritannien, Deutschland und anderen
europäischen Staaten. Die neue Aktionärsstruktur: 63,2 Prozent Streubesitz, 29,8 Prozent
BDAG, 7 Prozent Nordvest.
15. Mai 2001
Baubeginn der neuen Rotorblattproduktion in Rostock
In nur sechs Monaten Bauzeit errichtet Nordex für rund 15 Mio. Euro eine industrielle
Rotorblattproduktion in Rostock. Damit macht sich Nordex bei der Entwicklung neuer
Anlagentypen von externen Flügelproduzenten weitgehend unabhängig. Zudem soll die
eigene Produktion zusätzliche Erträge sichern. Bereits im November 1999 hatte Nordex
das Tochterunternehmen Nordex Rotor gegründet und im kleineren Umfang Flügel
produziert.
16. Mai 2001
Gründung der Nordex UK Ltd. in Manchester
Aufgrund der starken Nachfrage aus Großbritannien gründet Nordex eine eigene
Vertriebsgesellschaft in Manchester. In Zukunft wird die Tochtergesellschaft auch die Verantwortung für die Servicearbeiten der bestehenden und neuen Nordex-Parks auf den
britischen Inseln übernehmen.
12. Juni 2001
Verstärkung des Vorstandes
Der Aufsichtsrat beruft Wilhelm Hecking in den Vorstand der Nordex AG. Hecking
verantwortet die Bereiche Supply-Management und Logistik. Die Geschäftsführung der
Nordex-Tochtergesellschaft Südwind Energy übt er in Personalunion weiter aus.
15. Juni 2001
Großaufträge für 37 Mio. Euro
Nordex erhält zwei Großaufträge aus Norddeutschland. Insgesamt werden in den beiden
Windparks 28 Anlagen der Megawattklasse für zusammen 37 Mio. Euro errichtet.
10. Juli 2001
Gründung der Nordex France, SAS
Nach der Realisierung verschiedener Windparks in Frankreich gründet Nordex eine eigene
Tochtergesellschaft in Paris. Wenige Wochen zuvor - am 8. Juni - hat die französische
Nationalversammlung ein Festpreissystem für die Einspeisung regenerativer Energie
verabschiedet. Noch im Juli erhält die neue Nordex-Tochter zwei Aufträge für jeweils
sechs Maschinen vom Typ N60, im September für weitere sieben N60.
2. August 2001
Erster Großauftrag für neue Megawatt-Anlage
Nordex erhält den Auftrag für die Errichtung von 14 Turbinen der Baureihe S77. Das Auftragsvolumen beträgt rund 18,4 Mio. Euro. Die Maschinen erreichen eine Gesamthöhe
von 123,5 Metern und sind damit ideal für Binnenlandstandorte geeignet.
20. September 2001
Rahmenvertrag über Großprojekt „Offshore“
Nordex unterzeichnet mit dem Windparkentwickler Winkra Energie GmbH einen Rahmenvertrag über die Lieferung von Offshore-Turbinen mit einer Leistung von rund 350 Megawatt. Baubeginn ist für das Jahr 2005 geplant. Bis dahin wird Nordex eine serienreife
5-Megawatt Anlage entwickeln.
22. September 2001
Nordex übergibt N80-Windpark
Zusammen mit der W.A.T.T. GmbH weiht Nordex den bisher größten Windpark mit
N80-Turbinen ein. Insgesamt wurden bei Bitburg sechs 2,5-Megawatt-Maschinen
installiert.
Neue Dimensionen:
Auf 12.000 Quadratmetern
startet Nordex in Rostock die
industrielle Flügelproduktion.
16
Das Geschäftsjahr im Überblick
Das Geschäftsjahr im Überblick
17
Die Aktie.
„Peergroup um rund 50 Prozent outperformt“.
Nordex
Nemax
Allshare
Euro
2500
Innerhalb der Berichtsperiode entwickelte sich der Kurs der Nordex besser als die Notierungen der anderen Windkraftanlagen-Hersteller. Seit der Erstnotiz am Neuen Markt der
Frankfurter Wertpapierbörse hat Nordex seine Peergroup „um rund 50 Prozent outperformt“, so ein Research der Dresdner Kleinwort Wasserstein vom 21. September 2001.
Die Analysten führen dies unter anderem auf die guten Wachstumsaussichten von Nordex
im Jahr 2002 zurück. Ein weiterer Grund ist die Vertrauensbasis, die sich das Unternehmen
in den Monaten nach dem Börsengang erworben hat. Dabei hat das Management immer
auf Basis seriöser und gesicherter Planungen mit dem Kapitalmarkt kommuniziert. Die
Folge: Alle Finanzdaten der bisher veröffentlichten Quartalsabschlüsse lagen innerhalb
der Erwartungen.
Mit 8,44 Euro je Aktie konnte der Nordex-Kurs zum Ende des Geschäftsjahres 2000/2001
trotzdem nicht zufriedenstellen. Zwischen Mitte Juli und Mitte August tendierte der Aktienkurs zwischen 10 und 11 Euro. Dieses Niveau halten unterschiedliche Banken für fundamental begründet. Kurskorrekturen, die bei einigen großen Wettbewerbern schon Mitte
Juli einsetzten, führten aufgrund der relativen Bewertung zur Peergroup auch zum Kursrückgang bei Nordex. Diese Entwicklung ist vor allem technisch begründet, da Nordex
nicht von den spezifischen Faktoren, wie den schwachen Wachstumsaussichten für den
US-Markt in 2002, betroffen ist, die beim Wettbewerb zu Korrekturen in der Unternehmensbewertung geführt haben.
„Substanzwerte sind an der Börse wieder gefragt. Unternehmen, die eine seriöse Wachstumsprognose vorweisen können, haben Kurspotenzial.“
2000
1500
1000
500
Nordex konnte sich nicht
vom Trend am Aktienmarkt
abkoppeln, entwickelte sich
aber deutlich besser als der
„Neue Markt“ insgesamt.
18
Die Aktie
24.09.2001
17.09.2001
10.09.2001
03.09.2001
27.08.2001
20.08.2001
13.08.2001
06.08.2001
30.07.2001
23.07.2001
16.07.2001
09.07.2001
02.07.2001
25.06.2001
18.06.2001
11.06.2001
04.06.2001
28.05.2001
21.05.2001
14.05.2001
07.05.2001
30.04.2001
23.04.2001
16.04.2001
09.04.2001
02.04.2001
0
Andererseits konnte sich die Nordex-Aktie nicht vom allgemeinen Trend am Aktienmarkt
abkoppeln. So hat sich die im März 2000 begonnene Talfahrt der deutschen und vieler
internationaler Aktienindizes sukzessive weiter fortgesetzt. Die Terroranschläge auf die
USA am 11. September 2001 haben das Börsenklima zusätzlich verschlechtert. In der
Folge reduzierte sich das in Aktienfonds investierte Vermögen. Vor allem Geldmarktfonds und Rentenpapiere haben von diesem Trend profitiert. Allerdings zeigt sich auch,
dass Werte mit Substanz, die eine gute Verzinsung versprechen, wieder gefragt sind.
Hier liegen Chancen für die Nordex-Aktie.
Nach dem Börsengang hat Nordex intensiv an einer Verbreiterung der Coverage durch
Analysten gearbeitet. Mehrere nationale und internationale Roadshows, Investoren-Konferenzen und zahlreiche Einzelgespräche mit Analysten und Fonds-Managern führten zu
einer soliden Basis. Inzwischen haben neben den fünf Konsortialbanken - Dresdner Kleinwort Wasserstein, WestLB Panmure, BHF-Bank, Commerzbank, Hypovereinsbank - auch
die Société Générale, ABN AMRO, Crédit Agricole Indosuez Cheuvreux, Hamburgische
Landesbank und Berenberg Bank Researchstudien herausgegeben.
15.40 Uhr. Alberta, Kanada. Der erste Schneesturm im Herbst. Ein Wetter, bei dem man hier
keinen Hund rausschickt. Nur unser Vermessungsteam für den 26 MW-Park.
Zusammengefasster Lagebericht und
Konzernlagebericht. Wirtschaftliches Umfeld.
Rekordjahr für Windenergie erwartet
Windkraft konkurriert prinzipiell mit allen Energieerzeugungsarten der Stromversorgung
im Grundlastbereich. Das heißt, mit den konventionellen Energieträgern Kohle und Gas,
mit Atomkraftwerken und natürlich mit anderen regenerativen Energien. Die Frage der
Wettbewerbsfähigkeit stellt sich standortbezogen. Denn der Stromgestehungspreis von
Windkraft ergibt sich zum einen aus den spezifischen Investitionskosten pro Kilowatt
Nennleistung und zum anderen aus der durchschnittlichen Windgeschwindigkeit. So
können moderne Windparks an Standorten mit mittleren Windgeschwindigkeiten ab
8 m/s preiswerter Strom produzieren als Atom- und Kohlekraftwerke. Dabei sind die
Stromgestehungskosten durch noch wirtschaftlichere und größere Windkraftanlagen
weiter rückläufig.
Im Vergleich zu anderen regenerativen Energien fallen die Vorteile der Windkraft noch
deutlicher aus. Gegenüber Wasserkraft verfügt Windenergie über ein enorm hohes
erschließbares Potenzial, ist vor allem gegenüber Sonnenenergie vergleichsweise preiswert und hat gegenüber der Verbrennung von Biomasse Vorteile in der Umweltbilanz
und der Logistik.
In den letzten Jahren haben sich zwei Kategorien von Windenergiemärkten gebildet:
1. der umweltschutzgetriebene Markt in den Industrienationen und
Weltweit stehen die Zeichen für den Ausbau erneuerbarer Energien auf „grün“. Prognosen gehen
von hohen, zweistelligen Wachstumsraten pro Jahr aus.
2. ein von der Energienachfrage gesteuerter Markt in den Entwicklungsländern.
Zum Schutz des Erdklimas haben sich vor allem die Staaten der Europäischen Union auf
die Förderung und den Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien geeinigt. Dieses Ziel
kann jedoch nur durch eine entsprechende Rahmengesetzgebung erreicht werden, weil
an zahlreichen Standorten im europäischen Binnenland Windverhältnisse unter 8 m/s
herrschen. Deshalb wurden auf nationaler Ebene, zum Beispiel in Deutschland, Spanien
und Frankreich, langfristige Festpreissysteme für „grünen“ Strom in Kraft gesetzt. Andere
Staaten arbeiten mit Ausschreibungssystemen oder planen Zertifikatsmodelle, die am
Ende dem Hersteller regenerativer Energien zugute kommen.
Das zweite, heute noch kleinere Marktsegment basiert auf starken Windstandorten und
dem enormen Energiebedarf in den sich entwickelnden Staaten in Asien, Afrika und Südamerika. Die Internationale Energie Agentur (IEA) schätzt, dass die Stromproduktion in
diesen Staaten bis zum Jahr 2010 um mehr als 20 Prozent steigen wird. Als Gründe für
diese Tendenz nennt die IEA
1. Bevölkerungswachstum,
2. steigende wirtschaftliche Aktivitäten,
3. den Einsatz moderner Produktionsmethoden und
4. die zunehmende Elektrifizierung der Privathaushalte.
Großprojekte in China, Indien und Ägypten beweisen den Erfolg von Windkraft in den
Entwicklungsländern. Die weitere Marktentwicklung hängt hier wesentlich von sicheren
Finanzierungsmodellen ab. Alle seriösen Prognosen für die mittel- bis langfristige Entwicklung im Windenergiemarkt stehen auf Expansion. So erwartet der anerkannte Branchendienst BTM Consult, dass in den nächsten vier Jahren weltweit rund 33.500 Megawatt neuer Leistung errichtet werden. Ende 2000 waren insgesamt erst 18.500 Megawatt
weltweit installiert. Die Analysten von WestLB Panmure halten sogar eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von über 17 Prozent bis zum Jahr 2012 für realistisch. Dies
entspräche einer Neuinstallation von über 190.000 Megawatt in den nächsten elf
Jahren.
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Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld
Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld
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Deutschland
Der traditionell stärkste Windenergiemarkt der Welt entwickelte sich im Berichtszeitraum
weiterhin positiv. In den ersten neun Monaten des Jahres 2001 gingen in Deutschland
rund 1.400 Megawatt neuer Leistung ans Netz. Das sind etwa 40 Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum. Für das volle Kalenderjahr rechnen Experten mit über 2.000 Megawatt Neuinstallationen. Damit würde Deutschland ein weiteres Rekordjahr realisieren.
Der starke Anstieg der Nachfrage im zweiten Halbjahr geht vor allem auf Steuereffekte
und eine geringfügige Anpassung der Einspeisevergütung zurück. Das „Erneuerbare
Energien Gesetz“ sieht für die ersten fünf Jahre eine Mindestvergütung von 17,8 Pfennig pro Kilowattstunde vor, die beginnend mit dem 1. Januar 2002 jährlich um jeweils
1,5 Prozent reduziert wird. So soll ein Anreiz zur Kostendegression geschaffen werden.
Seit dem 3. August 2001 müssen Windparks in Deutschland ab drei Anlagen nach dem
Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigt werden. Bei Parks ab sechs Anlagen ist dabei
zusätzlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung Pflicht. Durch den Wechsel der Zuständigkeiten befürchten manche Fachleute einen kurzfristigen Stau bei der Bearbeitung. Die
Vorteile der neuen Regelung überwiegen allerdings. So müssen die Behörden innerhalb
von sieben Monaten über die Genehmigung entscheiden, das Verfahren ist streng reglementiert und den Behörden seit Jahren vertraut. Mit anderen Worten: Die Rechtssicherheit und Planbarkeit im Genehmigungsverfahren haben sich mit dem neuen Recht
deutlich verbessert.
Die Zeichen für eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte der Windkraft in Deutschland
stehen damit weiterhin auf Grün. Für die nächsten drei bis vier Jahre wird eine gleich
bleibende Nachfrage erwartet. Etwa ab dem Jahr 2005 führt dann der Mangel an geeigneten Flächen an Land zu einem Rückgang der Errichtungszahlen. In welchem Umfang
dieser Trend vom Offshore-Markt kompensiert werden kann, ist aus heutiger Sicht noch
unsicher.
USA
Für die Vereinigten Staaten zeichnet sich ein Boomjahr 2001 ab. Nach aktuellen Studien
könnte das Jahresergebnis - wie in Deutschland - bei über 2.000 neu installierten Megawatt liegen. Im Vorjahr wurden lediglich 165 Megawatt Leistung in Betrieb genommen.
Auch in den USA geht die stark gestiegene Nachfrage auf steuerliche Effekte zurück. So
war lange Zeit nicht sicher, ob die Production Tax Credits (PTC) Ende 2001 auslaufen oder
verlängert würden. Die PTC senken die Bemessungsgrundlage für die Ertragssteuer von
Windkraftanlagenbetreibern um rund 3 Pfennig je erzeugter Kilowattstunde Windstrom.
Um diesen Steuervorteil zu nutzen, haben die Windparkentwickler versucht, so viele Projekte wie möglich noch im Jahr 2001 zu realisieren. Konsequenz: Im kommenden Jahr
sinkt das Marktvolumen wieder deutlich unter 1.000 Megawatt, bevor sich der Markt ab
2003 auf einem hohen Niveau weiterentwickelt.
Die PTC sind vor allem für die Schwankungen verantwortlich, nicht aber der alleinige
Grund für die positive Marktentwicklung in den USA. Das Wachstum basiert in den USA
zudem auf der starken Stromnachfrage und den so genannten Renewable Portfolio
Standards (RPS).
Die Liberalisierung des amerikanischen Energiemarktes und die dadurch verursachte
Investitionszurückhaltung der US-Kraftwerksbetreiber haben heute zu einer enormen
Nachfrage für jede Form der Stromerzeugung geführt. Seit 1981 haben sich die Aufwendungen für neue Kraftwerke von 25 Mrd. US-Dollar auf etwa 6 Mrd. US-Dollar reduziert.
Gleichzeitig ist die Stromnachfrage in der Sommerspitze von 600.000 (1996) auf rund
700.000 Megawatt gestiegen. Die Reservemenge ist damit von 23 Prozent (1996) auf
dramatische 15 Prozent gefallen. Der Großteil der Kraftwerke ist zudem mehr als 20 Jahre
alt. Inzwischen ist die Versorgungssicherheit in Spitzenzeiten nicht mehr überall garantiert,
wie das Beispiel Kalifornien zeigt. Eine Studie der US Energy Information Administration
hat den neuen Kraftwerksbedarf bis zum Jahr 2020 auf 390.000 Megawatt beziffert.
Auf Ebene einzelner US-Staaten wurden Renewable Portfolio Standards (RPS) festgelegt. Sie geben verbindlich vor, wie hoch der Anteil der erneuerbaren Energie im Stromnetz sein soll. Im zweiten Halbjahr 2001 erhöhte sich die Zahl der RPS-Staaten von sieben
auf zwölf. Einer der Vorreiter war Texas. Noch unter Gouverneur George Bush wurde
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Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld
Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld
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festgelegt, dass bis zum Jahr 2009 allein in Texas 2.000 Megawatt neuer Leistung ans
Netz gehen sollen. Ende des Jahres 2000 waren erst rund 190 Megawatt installiert. Das
jüngste Beispiel für die Durchsetzung dieser Politik ist Kalifornien. Bis zum Jahr 2010
sollen nach dem derzeit diskutierten RPS-Ziel 20 Prozent „grüne“ Energie in das öffentliche Netz eingespeist werden. Kalifornien ist mit rund 1.800 Megawatt installierter
Leistung der „Windstaat“ in den USA.
Hohe durchschnittliche Windgeschwindigkeiten, logistische Engpässe infolge geringer
Kapazitäten der Gas-Pipelines, lange Bauphasen bei Großkraftwerken und die limitierten
Produktionskapazitäten etwa bei Gasturbinen machen die Errichtung von Windparks
zusätzlich attraktiv. Vor diesem Hintergrund bildet die Verlängerung der PTC nur noch
einen zusätzlichen Anreiz.
Kontaktaufnahme:
hat Nordex in neuen,
Im Geschäftsjahr 2000/2001
internationalen Wachstums-
märkten Fuß gefaßt.
Spanien
Der dritte große Einzelmarkt für Windkraft zeigt im Jahr 2001 eine leicht gegenläufige
Tendenz. Die verzögerte Genehmigungspraxis in Spanien hat im Berichtszeitraum dazu
geführt, dass die Erwartungen an den Markt nicht voll erfüllt wurden. Statt der ursprünglich von BTM Consult geschätzten 1.600 Megawatt, reduzierte beispielsweise WestLB
Panmure seine Planung auf 1.200 Megawatt. Dabei haben sich jedoch Projekte nur zeitlich verzögert. Das heißt, die Entwicklung wird lediglich flacher verlaufen. Ein Ausfall der
Nachfrage ist nicht in Sicht.
Übriges Europa
Im Berichtszeitraum haben sich immer mehr europäische Staaten für die Windenergienutzung geöffnet. Am nachhaltigsten ist dies in Frankreich geschehen. Im Juni 2001 hat
die französische Nationalversammlung ein Gesetz verabschiedet, das Mindestpreise für
die Einspeisung regenerativer Energie regelt. Hiernach erhalten Betreiber von Windkraftanlagen für die ersten fünf Jahre eine garantierte Vergütung von 8,38 Eurocents pro
Kilowattstunde Strom. Bei deutlich besseren durchschnittlichen Windverhältnissen hat
Paris damit ein Gesetz erlassen, das dem deutschen Erfolgsmodell sehr ähnlich ist. Fachleute gehen deshalb für die nächsten Jahre von einem Windkraftboom mit mehreren
tausend Megawatt neuer Leistung aus.
Großbritannien verfügt über das größte Windenergiepotenzial Europas. Bei einer Netzaufnahmekapazität von maximal 15 Prozent Windstrom könnten auf den britischen Inseln
rund 23.000 Megawatt Leistung installiert werden. Mit 425 Megawatt lag der Ausnutzungsgrad jedoch bei unter 2 Prozent. Jetzt hat die im Juni 2001 bestätigte Blair-Regierung sich öffentlich auf den Ausbau der regenerativen Energien verpflichtet. Dieser wird
weiterhin durch so genannte Non-Fossil-Fuel-Obligations (NFFO) gesteuert. Dabei werden
die zwölf regionalen Versorgungsunternehmen gebunden, einen Mindestsatz „grünen“
Strom in ihre Netze einzuspeisen. Die Lieferanten werden in einem Ausschreibungsverfahren ermittelt.
Die neue Politik ist für die Branche jedoch stärker auf der Ebene der Baugenehmigungen
spürbar geworden. Diese geänderte administrative Praxis führte bereits zum Baubeginn
für mehrere neue Windparks.
Pionierarbeit: Nordex hat den
ersten Megawatt-Park Spaniens
ans Netz gebracht
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Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld
Lagebericht: Wirtschaftliches Umfeld
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Im abgeschlossenen Geschäftsjahr hat der Nordex Konzern seine zum Börsengang abgegebenen Prognosen für die Geschäftsentwicklung voll erreicht. Der Umsatz stieg um
28 Prozent auf 347 Mio. Euro (Vorjahr 272 Mio. Euro). Noch positiver entwickelte sich der
Auftragseingang. Mit einem Ordervolumen von 410 Mio. Euro (Vorjahr 295 Mio. Euro) übertraf der Nordex Konzern den Wert des Vorjahres um rund 40 Prozent.
Geschäftsentwicklung.
Prognosen für 2000/2001 voll erreicht.
Dieses Wachstum geht wesentlich auf die europäischen Windenergiemärkte zurück. Vor
allem Deutschland, Spanien und Dänemark nehmen hier traditionell eine dominierende
Stellung ein. Rund 85 Prozent der im Jahr 2000 von der Branche in Europa errichteten
Anlagenleistung wurde in diesen Ländern installiert. Erste Studien zur Marktentwicklung
im Kalenderjahr 2001 prognostizieren für Deutschland ein weiteres Rekordjahr mit etwa
2.000 Megawatt neuer Leistung. Dies entspräche einem Wachstum von 20 Prozent. In
diesem Umfeld konnte der Nordex Konzern seinen Marktanteil zum Oktober 2001 auf
über 10 Prozent ausweiten (Vorjahr 8,7%).
Rückenwind durch Megawatt-Turbinen
Wesentlicher Erfolgsfaktor in Deutschland waren die Megawattanlagen. So errichtete
Nordex in Karstädt (Brandenburg) für den Kunden Ostwind einen Windpark mit 20 Maschinen vom Typ N60. Das Auftragsvolumen für dieses Projekt betrug 21 Mio. Euro. Über
13 weitere Maschinen wird verhandelt. Der Auftragswert für diese Ausbaustufe beträgt
rund 10 Mio. Euro. Mit 43 Megawatt Leistung entsteht damit der größte Windpark Brandenburgs. Eine Referenz für Nordex und das Produkt N60. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2000/2001 hatte der Nordex Konzern weltweit über 370 Maschinen von dieser Baureihe installiert, davon allein 64 im Geschäftsjahr 2000/2001 in Deutschland. Nur die N43
wurde bisher häufiger verkauft.
Vom Topmodell N80 hat der Nordex Konzern in der Berichtsperiode die erste Kleinserie
errichtet. Insgesamt wurden weitere zehn Anlagen installiert - sieben Turbinen in der
Eifel, zwei in einem Windpark im Schwarzwald sowie eine Anlage auf dem DEWI-Testfeld in Wilhelmshaven. Der Umsatzerlös dieser Maschinen betrug etwa 16 Mio. Euro. Im
Auftragsbestand sind zusätzliche acht N80.
Zum Ende des Geschäftsjahres hat Nordex seinen Marktanteil im expandierenden deutschen Markt auf
über 10 Prozent ausgebaut. Gegenüber dem Vorjahr installiert die Gruppe 66 Prozent mehr Leistung.
Von der im September 2000 erstmals errichteten Baureihe S70/77 konnte Nordex bereits
hohe Stückzahlen im abgeschlossenen Geschäftsjahr vermarkten. Insgesamt gingen
65 Anlagen der Baureihe ans Netz. Als größtes Einzelprojekt wurde der Windpark „Hohen
Pritz“ bei Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) realisiert. Der Park besteht aus 14 Anlagen
des Typs S77, das Auftragsvolumen beläuft sich auf rund 18,4 Mio. Euro.
Vor allem deutsche Kunden, die an schwächeren Standorten planen, fragten diese
Anlage stark nach. Durch ihren vergleichsweise großen Rotordurchmesser (77 Meter) ist
die Maschine insbesondere für diese Einsatzgebiete gut geeignet. Außerdem bietet
Nordex die S77 auf bis zu 111,5 Meter hohen Türmen an. So kommt die Anlage auf eine
Gesamthöhe von 150 Metern. Durch die „Nabenhöhe“ lassen sich zusätzliche Erträge
erwirtschaften.
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Lagebericht: Geschäftsentwicklung
Lagebericht: Geschäftsentwicklung
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Tour d’ Europe
In Spanien, dem zweitstärksten europäischen Markt, stellte Nordex den Windpark
„El Aguila“ bei Zaragoza fertig. Der Park besteht aus 15 Maschinen vom Typ N62. Das
Auftragsvolumen betrug 14,8 Mio. Euro. Auch den portugiesischen Park „Lomba de Seixa“
brachte Nordex Iberica in der Berichtsperiode erfolgreich ans Netz.
Bereits vor der Verabschiedung des neuen Einspeisegesetzes ist Nordex der Einstieg in
den französischen Markt gelungen. So wurden Anfang des Geschäftsjahres 2000/2001
insgesamt 20 Nordex-N43 auf Korsika an den Kunden übergeben. Seitdem hat Nordex
France Aufträge für insgesamt 34 Maschinen der Typen N43, N50 und N60 erhalten. Der
Auftragswert beläuft sich auf rund 25,4 Mio. Euro. Damit zahlt sich die frühe Präsenz vor
Ort aus. Schon seit etwa drei Jahren unterhält Nordex in Paris eine Vertriebsvertretung,
die im Juli 2001 zu einer eigenen Tochtergesellschaft ausgebaut wurde.
Auch in Großbritannien, dem zweiten neuen Wachstumsmarkt Europas, etablierte sich
Nordex als einer der ersten Hersteller für Windkraftanlagen. Auf den Orkney-Inseln wurde
ein N60-Pilotprojekt für eine Tochtergesellschaft von Texas Utilities realisiert. In der Nähe
von Newcastle baut Nordex zwei Parks für National Wind Power und eine Tochtergesellschaft von Northern Electric & Gas. Das bislang größte Projekt in Großbritannien
errichtet Nordex für Powergen. Dabei handelt es sich um den Windpark „Bowbeat“ mit
24 Anlagen des Typs N60, der in der Nähe von Edinburgh entsteht. Zum Auftragseingang hat dieses Projekt 16,3 Mio. Euro beigetragen. Vor allem die Kundenstruktur zeichnet
die bisherigen Projekte in Großbritannien aus. Hier standen die großen britischen Energieversorger im Mittelpunkt. Damit hat sich die im Mai 2001 gegründete Nordex UK eine
gute Geschäftsposition geschaffen.
8,5 Mio. Euro umsatzwirksam. Die hohen Energieerträge des Parks, der 105 Maschinen
vom Typ N43 umfasst, haben Nordex gute Chancen auf Folgeaufträge verschafft. In
Zafarana soll noch ein Mehrfaches der jetzt von Nordex errichteten 63 Megawatt
Leistung installiert werden.
Umsatzaufteilung
64% Deutschland
11% Dänemark
11,5% Europa
5,2% Asien
2,7% Afrika
5,6% Nordamerika
Nordex etablierte sich als einer der ersten Hersteller für Windkraftanlagen
in den neuen Wachstumsregionen Europas. Vor allem das Geschäft in Frankreich und
Großbritannien wird mit Nachdruck entwickelt.
Neben einzelnen Projekten in Holland, Italien, Ungarn und Griechenland wurden darüber
hinaus vor allem dänische Parks in der Berichtsperiode realisiert. Erwähnenswert ist ein
Auftrag von Jyst Vindkraft, einem der größten dänischen Entwickler. Hierbei handelt es
sich um 14 Turbinen der Baureihe N60. Das Umsatzvolumen beläuft sich auf 11,3 Mio.
Euro. Weitere 36 Anlagen für unterschiedliche dänische Projekte waren im Berichtszeitraum umsatzwirksam.
Weltweit aktiv
Außerhalb von Europa war Nordex in China, Japan, Ägypten und Nordamerika aktiv. Im
Jahresumsatz des Nordex Konzerns sind allein 75 Maschinen für den chinesischen Markt
enthalten. Die größte Position ist dabei das Projekt Yingkou. Neben zehn Anlagen vom
Typ N43 lieferte Nordex erstmals Megawattanlagen (4 x N60) in die Volksrepublik. Als
zweiter wichtiger Markt für Windkraft in Fernost gilt Japan. Für Nippon hat Nordex im
Berichtszeitraum an insgesamt sieben Turbinen gearbeitet. Als Auftragseingang erhielt
Nordex von seinem japanischen Partner IHI die Order für zehn Anlagen vom Typ N60.
Der Auftragswert im Geschäftsjahr 2000/2001 beläuft sich auf 6,8 Mio. Euro.
In den Nordamerika-Umsatz ging neben kleineren Projekten vor allem der Windpark
„Pincher Creek“ ein. Dabei handelt es sich um einen Park mit 20 Anlagen vom Typ N60,
die aufgrund der extremen Klimaverhältnisse mit einer speziellen „Cold Climate“-Technik
ausgestattet wurden. Das Auftragsvolumen betrug 18,2 Mio. Euro.
Die Arbeiten an den beiden ägyptischen Parks „Zafarana 1 & 2“ sind inzwischen abgeschlossen. Vom Projektumsatz (47 Mio. Euro) waren im abgeschlossenen Geschäftsjahr
30
Lagebericht: Geschäftsentwicklung
Konzernergebnis verbessert
In der Berichtsperiode hat der Nordex Konzern das IAS-Ergebnis vor Steuern und Zinsen
leicht um 6 Prozent auf 14,1 Mio. Euro (Vorjahr 13,2 Mio. Euro) verbessert. Der nur geringe
Anstieg ist auf Sondereffekte zurückzuführen. Hierzu zählen vor allem die planmäßigen
Anlaufverluste in der Rotorblattproduktion. Bereits im laufenden Geschäftsjahr 2001/2002
soll die neue Produktion den Break-even erreichen und damit im Effekt ergebnisneutral
sein. Erste positive Beiträge zum Konzernergebnis sind für das Geschäftsjahr 2002/2003
geplant. Weitere Einmalaufwendungen waren die Verlagerung der zentralen, nicht produktionsgebundenen Einheiten nach Norderstedt bei Hamburg sowie die Gründung
neuer Tochtergesellschaften in Großbritannien und Frankreich.
Bei der Nordex AG ist im Berichtsjahr das handelsrechtliche Bilanzergebnis von
-10,5 Mio. Euro im wesentlichen negativ belastet worden durch die Börseneinführungskosten. Gegenläufig hierzu waren die positiven handelsrechtlichen Beteiligungserträge
aus den Tochterunternehmen.
Sonnenaufgang für Windenergie
Solide Finanzlage
Aufgrund des Börsengangs im April 2001 sind der Nordex AG finanzielle Mittel für das
zukünftige Wachstum zugegangen. Auch nach Tilgung der Clearingverbindlichkeiten
gegenüber der Babcock Borsig AG sind noch erhebliche finanzielle Mittel vorhanden.
Der operative Cashflow im Konzern war im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/2001 zwar
insgesamt negativ, hat sich aber im vierten Quartal gegenüber den Vorquartalen erheblich
verbessert. Das gewachsene Geschäftsvolumen und die im zweiten Halbjahr saisonbedingt höheren Bestände an Vorräten und Forderungen führten für den Nordex Konzern
auch in Fernost. Nordex lieferte
Lagebericht: Geschäftsentwicklung
31
die ersten Megawattanlagen
nach China.
zu einem höheren Finanzbedarf für das Umlaufvermögen. Dieser wurde neben den Eigenmitteln zum Teil durch höhere Lieferantenkredite finanziert. Durch gezielte Maßnahmen
konnte ein erwarteter höherer Anstieg vermieden werden. Aufgrund des für den Nordex
Konzern typischen Projektgeschäfts kommt es im Zeitablauf zu starken Schwankungen
im Finanzmittelbedarf und Liquiditätsfluss.
Die Eigenkapitalverhältnisse des Nordex Konzerns haben sich im Geschäftsjahr wie folgt
verändert: Durch die Kapitalmaßnahmen bei der Nordex AG wurde das Grundkapital um
52 Mio. Euro auf 52,05 Mio. Euro erhöht und in die Kapitalrücklage sind 147 Mio. Euro
eingestellt worden. Die Eigenkapitalquote stieg damit bis zum Ende des Geschäftsjahres
auf 67 Prozent und zeigt die solide Finanzierung der Gruppe. Auch die sehr hohe Deckung
des Anlagevermögens durch Eigenkapital verdeutlicht die gute Vermögens- und Kapitalstruktur. Der Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres betrug rund 61 Mio. Euro.
Die Finanzlage der Nordex AG ist im wesentlichen geprägt durch die Einbringung der
Anteile der Tochterunternehmen als Sacheinlage. Die Eigenkapitalquote der Nordex AG
betrug zum Stichtag 30. September 2001 95,8 Prozent.
In die Zukunft investiert
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr hat der Nordex Konzern im starken Umfang in Maßnahmen investiert, die das zukünftige Wachstum der Gruppe sichern werden. Die größte
Position war der Aufbau der neuen, industriellen Rotorblattproduktion (s. Spezial
„Flügelfertigung“). Allein für die 12.000 qm große, bekrante Halle, inklusive technischer
Ausstattung sowie 40.000 qm Grundstück fallen in Summe Investitionen von rund
15 Mio. Euro an, von denen ein Großteil im Berichtszeitraum vorgenommen wurden.
In die Entwicklung neuer Windkraft-Anlagen investierte der Nordex Konzern weitere
6,8 Mio. Euro. Dabei stand die N80 im Mittelpunkt. So wurde die zum Jahresanfang 2000
als Prototyp errichtete Anlage technisch weiterentwickelt und an unterschiedlichen Komponenten wie Rotor und Steuerungstechnik optimiert. Zudem haben die Nordex Ingenieure
die Arbeiten an der Offshore-Variante der N80 konsequent fortgesetzt. Im Jahr 2002 soll
der erste Prototyp im Küstengewässer vor Norwegen errichtet werden.
Von hoher strategischer Bedeutung waren darüber hinaus die Aufwendungen für die
zweite Generation der eigenen Steuerungstechnik, der „Nordex Control 2“. Insbesondere
das Know-how im Bereich Elektrotechnik ist ein wichtiges Kriterium in der Differenzierung zum Wettbewerb. Die Investitionen in die N90 und die zukünftige 5-Megawatt-Anlage
waren aufgrund der hauptsächlich internen Arbeiten begrenzt. Die wesentlichen Aufwendungen werden im laufenden (2001/2002) und im folgenden Geschäftsjahr anfallen.
Weiterhin hat der Nordex Konzern in den beiden neuen Wachstumsregionen Großbritannien und Frankreich eigene Tochtergesellschaften gegründet und aufgebaut. Die
Vertriebserfolge im Berichtszeitraum haben eindrucksvoll bestätigt, wie sinnvoll diese
Entscheidung war.
32
Lagebericht: Geschäftsentwicklung
Lagebericht: Geschäftsentwicklung
33
16.20 Uhr. Irgendwo auf der Ostsee. Boot
durchnässt. Klamotten durchnässt. Aber der
Auftrag über Offshore-Turbinen mit 350 MW
Gesamtleistung in trockenen Tüchern.
Mitarbeiter. Know-how
für die Zukunft geschaffen.
Zum Stichtag 30. September 2001 waren in der Nordex-Gruppe 722 Mitarbeiter beschäftigt, davon 16 in der Nordex AG. Gegenüber dem Vorjahreswert (580) entspricht dies
einem Zuwachs von rund 24 Prozent im Konzern. Der Personalaufbau geht hauptsächlich auf drei Faktoren zurück: die nach dem Börsengang vollzogene vollständige Trennung vom ehemaligen Mutterkonzern Babcock Borsig AG, die höhere vertikale Integration und das starke Wachstum im operativen Geschäft.
Vor dem Börsengang konnte der Nordex Konzern auf unterschiedliche interne Dienstleistungen des Babcock Borsig-Konzerns zurückgreifen. Das betraf insbesondere die
Funktionen Personal, Finanzen und Controlling. Bis zum Ende der Berichtsperiode wurde
die während des Börsengangs eingeleitete Selbstständigkeit komplett vollzogen. Entsprechende Fachkräfte konnten aus dem Babcock Borsig Konzern und vom Markt gewonnen werden. Dabei hat sich der Umzug in die attraktive Metropolenregion Hamburg ausgezahlt.
Ein weiterer Beschäftigungseffekt ging vom Aufbau der Rotorblattproduktion aus. Anders
als die Montage der eigentlichen Windkraftanlage ist der Flügelbau durch einen hohen
Personalanteil gekennzeichnet. So stieg die Mitarbeiterzahl von der Nordex Rotor GmbH
innerhalb der Berichtsperiode um etwa 45 Prozent auf jetzt 72.
Auch die im Konzern um 39 Prozent gestiegene Produktionsleistung hat in den operativen
Bereichen zu Neueinstellungen geführt. Dies betrifft die Produktion, das Projektmanagement und vor allem den Service. Um die Verfügbarkeit der errichteten Anlagen zu garantieren, hat Nordex zudem begonnen, den Service umzustrukturieren und als eigenen
Geschäftsbereich aufzubauen. Im ersten Schritt wurden dezentrale, reaktionsschnelle
Teams gebildet, gleichzeitig startete eine Qualifizierungsinitiative.
Seit November 2000 bietet Nordex seinen Servicemitarbeitern und Kunden in der firmeneigenen „Serviceakademie“ in Lichtenau spezialisierte Schulungen an. Neben zwölf Basiskursen stehen Vertiefungskurse für unterschiedliche technische Komponenten auf dem
Programm. Von dem Weiterbildungsangebot profitiert nicht nur das Unternehmen. Auch
bei den Mitarbeitern ist das Angebot von Schulungen auf hohe Resonanz gestoßen,
da mit jedem Lehrgangsabschluss in der Regel weitere Karrierechancen im
Unternehmen verbunden sind.
Noch im abgeschlossenen Geschäftsjahr wurde die Entscheidung getroffen, das Angebot zu erweitern und eine neue Akademie auf dem
Produktionsgelände in Rostock anzusiedeln. Hier sollen in Zukunft
alle technischen Mitarbeiter für die spezifischen Anforderungen bei
Nordex qualifiziert werden. Zudem prüft Nordex, ob das Schulungszentrum die innerbetriebliche Ausbildung von Industriemechanikern,
Mechatronikern und Energieanlagenelektronikern übernehmen kann. Die
Vorbereitungen für die Umbauarbeiten des Schulungsgebäudes sind in
vollem Gang. Bereits Ende März 2002 will Nordex auf rund 680 qm den Lehrbetrieb aufnehmen.
Am 30. September 2001 hatte Nordex 54,5 Prozent gewerbliche Mitarbeiter und
45,5 Prozent Angestellte. Insgesamt beschäftigt die Nordex-Gruppe 21 Auszubildende in unterschiedlichen Lehrberufen. Im Kalenderjahr 2002 werden in der
Automatisierungstechnik und im Rotorblattbau erstmals Ausbildungsplätze im
Fertigungszentrum Rostock angeboten. Damit setzt Nordex sein Engagement für
mehr Beschäftigung am Standort konsequent fort. In den letzten Jahren hat das
Unternehmen gemeinsam mit dem Arbeitsamt Rostock arbeitslose Facharbeiter zu
Rotorblattlaminierern weiterqualifiziert. Rund 70 Lehrgangsteilnehmer wurden bisher von Nordex übernommen und fanden hier eine neue berufliche Perspektive.
Wichtiges Kapital:
Im firmeneigenen
Schulungszentrum werden
die technischen Mitarbeiter
weiterqualifiziert.
36
Lagebericht: Mitarbeiter
Lagebericht: Mitarbeiter
Intelligente Lösungen:
Die Steuerungssoftware der
Windkraftanlage wird inhouse
programmiert.
Forschung & Entwicklung.
Ausbau der technologischen Spitzenstellung
bei Großanlagen.
Im Mittelpunkt der Arbeiten des Bereichs „Entwicklung und Konstruktion“ standen auch
im Geschäftsjahr 2000/2001 die Absicherung und der Ausbau der technologischen
Spitzenstellung bei Megawatt-Anlagen. So wurde die N80 in Details optimiert, um die
Kostenstruktur zu verbessern und Leistungsreserven zu heben. Schwerpunkte der Arbeit
der Ingenieure waren die Elektrotechnik, Modifikationen am Generatorträger, das Hydraulikund Kühlsystem der Anlage sowie der Montage- und Errichtungsprozess. Gleichzeitig
wurde die Vervollständigung des Turmprogramms vorangetrieben. In Zukunft soll die
N80 in Turmhöhen von 60 bis 104 Metern angeboten werden. Damit wird die Turbine für
alle relevanten Standorte mit einer idealen Konfiguration verfügbar sein.
Auf der gleichen Maschinenbasis entwickelt Nordex eine Offshore-Variante für den Einsatz im Küstengewässer. Wesentliche Unterschiede zur Onshore-Maschine sind Vorrichtungen zum Korrosionsschutz und zur Entfeuchtung, die Kapselung des Maschinenhauses, die Integration des Transformators und des Umrichters vom Fuß der Anlage in
die oberen Segmente, redundante und automatische Kühlsysteme sowie technische Vorrichtungen für den Service auf dem Meer. Hierfür entwickelten die Konstrukteure einen
integrierten Lastkran, der alle Hauptkomponenten der Anlage austauschen kann. Ziel
dieser Maßnahmen ist es, den Serviceeinsatz so stark wie möglich zu reduzieren und ein
weitgehend autonomes System zu schaffen. In der ersten Jahreshälfte 2002 soll der erste
Prototyp dieser Anlage vor der Küste bei Valsneset (Norwegen) errichtet werden. Als
einzige Multimegawatt-Anlage, die für Starkwindstandorte zertifiziert ist, hat die N80
dann eine Alleinstellung im Wettbewerb.
Nordex N80: Die größte SerienWindkraftanlage der Welt soll
Nordex hat die Kernkompetenzen für
in Zukunft auf bis zu 104 Meter
Windkraftanlagen voll integriert
38
hohen Türmen gebaut werden.
Lagebericht: Forschung und Entwicklung
Lagebericht: Forschung und Entwicklung
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Ebenfalls auf der N80-Plattform startete Nordex die Entwicklung einer speziellen Binnenland-Maschine mit 90 Meter Rotordurchmesser. An Standorten mit geringeren durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten wird diese Maschine gegenüber der N80 und
vergleichbaren Anlagen um bis zu 25 Prozent mehr Jahresertrag erwirtschaften. Wesentliche Aufgaben bestanden in der Auslegung und Berechnung der Betriebslasten, in der
Entwicklung eines neuen Rotorblattes mit rund 44 Meter Länge sowie einer Getriebeanpassung. So muss die Drehzahl des Rotors gedrosselt werden, um die Flügelspitzengeschwindigkeit zu begrenzen. Auch die N90 wird Nordex im Kalenderjahr 2002 als
Prototyp erstmals errichten. Nach der erfolgreichen Testphase ist ein zügiger Serienstart
vorgesehen.
Neben der Komplettierung der N80/N90-Baureihe haben die Entwickler von Nordex mit
dem Basic-Engineering einer 5-Megawatt-Anlage begonnen. Die Turbine wird als pitchgeregelte, drehzahlvariable Getriebemaschine konstruiert. Etwa 115 Meter Rotordurchmesser sollen einen 5-Megawatt-Generator antreiben. Aufgrund der Abmessungen ist
die Anlage hauptsächlich für zukünftige Offshore-Parks geplant.
Vor allem für die Großprojekte mit bis zu 1.000 Megawatt installierter Leistung, die sich
derzeit in der Genehmigungsplanung befinden, sind gerade diese Maschinen ökonomisch sinnvoll. Denn die Parks befinden sich 30 bis 40 Kilometer vor der Küste in Wasser-
tiefen von rund 30 Metern. Diese Projekte rechnen sich aufgrund der hohen Kosten für
Fundamente und Verkabelung nur bei maximaler installierter Leistung. Der Prototyp ist
im Jahr 2003 geplant. Daran soll sich eine intensive, etwa zweijährige Testphase anschließen. Damit wäre die Maschine rechtzeitig verfügbar, wenn die großen Offshore-Projekte
in die Realisierungsphase eintreten. Im September 2001 hat Nordex einen Rahmenvertrag
für die Lieferung von 70 Anlagen dieser Baureihe unterschrieben. Der Baubeginn für den
Offshore-Park „Nördliche Pommersche Bucht“ ist für Ende 2005 geplant.
Große Fortschritte hat Nordex bei der Entwicklung der zweiten Generation seines eigenen
Steuerungssystems „Nordex-Control 2“ gemacht. Das System übernimmt als Hauptprozess die Steuerung der verfahrenstechnischen Abläufe wie Starten, Zuschalten,
Stoppen, Bremsen, Fehlerbehandlung, Windnachführung. Zudem regelt das System die
Nebenprozesse Schmieren, Kühlen und Heizen. Weitere elementare Aufgaben sind
Drehzahl- und Leistungsregelung, das Bedienen und Beobachten, Aufzeichnen, Speichern
und Archivieren von Produktionsdaten, Ereignissen und Alarmen sowie die Fernwartung
und Alarmierung. Wesentlicher Vorteil der Nordex-Steuerung ist die offene Automatisierungslösung. Das heißt, das System basiert auf Standardkomponenten. Damit ist der
Service langfristig gesichert und Anlagenerweiterungen sind flexibel umsetzbar. Durch
die Fähigkeit, auf neue Anforderungen zu reagieren, garantiert das System dem Betreiber
Investitionsschutz.
Damit nicht genug. Die „offene Lösung“ erlaubt einen kostengünstigen und nutzerfreundlichen webbasierten Zugriff auf das System. Kunde und Service können sich einfach
per Modem in die Maschine einwählen. Alarmierungen sind über Fax, SMS oder E-Mail
möglich. Auch die Vernetzung mehrerer Anlagen eines Windparks ist problemlos machbar. Der Praxistest soll im Dezember 2001 starten.
Im Jahr 2002 wird Nordex eine
90 Meter Turbine mit einem
gedrosselten 2,5 MW-Generator
auf den Markt bringen.
40
Lagebericht: Forschung und Entwicklung
Lagebericht: Forschung und Entwicklung
41
Risikobericht. Potenziale nutzen,
Risiken erfolgreich managen.
Ein wesentlicher Eckpfeiler des RCM besteht in der regelmäßigen Risikoinventur. Hier
werden die identifizierten Risiken nach potenzieller Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst und dokumentiert sowie entsprechende Abwehrstrategien eingeleitet, um die möglichen Risikofolgen zu minimieren beziehungsweise zu verhindern. Bei
dieser Arbeit wirken Mitarbeiter der jeweiligen Fachabteilungen unterstützend mit. Die
Effizienz des RCM wird vom internen Arbeitskreis Frühwarnsystem sowie durch den
Abschlussprüfer der Nordex AG überwacht. Als nächster Schritt wird im laufenden
Geschäftsjahr 2001/2002 die EDV-Umsetzung des Systems abgeschlossen.
Insgesamt unterscheidet Nordex vier Risikokategorien: allgemeine externe Risiken,
leistungswirtschaftliche Risiken, finanzwirtschaftliche Risiken und allgemeine interne
Risiken.
Allgemeine externe Risiken
Der Windenergiemarkt ist von gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen abhängig. Dies sind in erster Linie Einspeiseverordnungen, Steuergesetze und Regelungen
auf Ebene der Baugenehmigungen. Durch Änderungen dieses Marktumfeldes kann es
innerjährlich aber auch in längeren Zeitabläufen zu Volumenschwankungen der regionalen
Märkte kommen. Mit der Einführung eines quartalsweisen Reportsystems zur Auftragsund Projektsituation überwacht Nordex dieses Risiko. Außerdem hat das Unternehmen
durch die frühzeitige Ausweitung des internationalen Geschäfts die Abhängigkeit von
Einzelmärkten weiter reduziert. Heute ist Nordex in 18 Ländern rund um den Globus vertreten.
Leistungswirtschaftliche Risiken
Diese Kategorie umfasst die Bereiche Forschung und Entwicklung, Beschaffung, Produktion und Absatz. Mit Hilfe systematischer Marktbeobachtungen kontrolliert Nordex
fortlaufend seine Angebotsstruktur und richtet sie an den Markterfordernissen aus. Für
die Qualität der Produkte sorgt ein streng reglementiertes und zertifiziertes Qualitätssicherungs-System, das die Auswahl und die Prüfung von Lieferanten einbezieht. Auf der
Einkaufsseite setzt Nordex bei den Kernkomponenten auf eine Mehrlieferantenstrategie
und auf langfristige Lieferverträge. Wo dies aufgrund der bestehenden Marktenge nicht
möglich ist, hat das Unternehmen interne Ressourcen aufgebaut. Beispielhaft hierfür ist
die Errichtung der industriellen Rotorblattproduktion in Rostock. Auf der Absatzseite
existieren aufgrund der diversifizierten Käuferstruktur keine nennenswerten Risiken.
Großaufträge werden einer gesonderten Chancen-Risiko-Abschätzung unterzogen.
Keine bestandsgefährdenden
Risiken in Sicht.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Im Anlagenbau wird in der Regel ein vergleichsweise hohes Working Capital benötigt.
Dies niedrig zu halten ist eines der wichtigsten finanzwirtschaftlichen Ziele der Nordex
AG. So ist es möglich, die im Börsengang gewonnene Liquidität effizient zu nutzen. Aus
diesem Grund hat Nordex mit verschiedenen Maßnahmen in der Produktion, aber auch
im Finanzbereich die Working-Capital-Quote gesenkt und damit die Liquiditätslage der
Gruppe unter Kontrolle gehalten. Dieses Risiko steht weiterhin unter besonderer Beobachtung.
Fest im Griff: Das neu
implementierte RCM-System ist
garantierte Risikoabwehr.
Die Nordex AG hat für den Nordex Konzern in der Berichtsperiode ein Risiko-/ChancenManagement-System (RCM) implementiert, das die interne und externe Unternehmensüberwachung gewährleistet. Es entspricht den Vorschriften des Gesetzes zur Kontrolle
und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG).
Konkret wurde ein Regelkreis installiert, der Frühwarnsignale nach einheitlichen Maßstäben identifiziert, bewertet, wenn nötig Gegenmaßnahmen zuordnet und überwacht.
Dabei geht Nordex davon aus, dass die Erzielung wirtschaftlichen Erfolges notwendig
mit Risiken verbunden sein kann. Diese unternehmerischen Chancen zu nutzen und
bestandsgefährdende Risiken zu kontrollieren ist das Ziel des RCM-Systems.
42
Lagebericht: Risikobericht
Allgemeine interne Risiken
Nach dem zum 2. April 2001 erfolgten Börsengang und der damit verbundenen Lösung
von Babcock Borsig, musste die Nordex-Gruppe ein eigenes Reporting-System aufbauen.
Inzwischen verfügt Nordex über ein gut funktionierendes System, das den zeitnahen
Abgleich von Plan- und Ist-Zahlen im gesamten Konzern ermöglicht. Dieses Planungssystem bedeutet einen erheblichen Kontroll- und Steuerungsgewinn für die Gruppe.
Die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Nordex Konzerns hat gezeigt, dass die
Risiken begrenzt und überschaubar sind. Es sind derzeit keine bestandsgefährdenden
Risiken erkennbar.
Lagebericht: Risikobericht
43
11.30 Uhr. Zafarana, Ägypten. Seit Ewigkeiten
kein Regen. Durchschnittlich 40°C am Tag.
Frost nachts. Die Hölle für Mensch und Tier.
Aber ein ideales Investitionsklima.
der Nordex Konzern erheblich mehr Anlagen errichten als im Vorjahr. Zusammen ist in
diesen Staaten ein Umsatzanteil von 30 Prozent geplant. In erster Linie basiert dieses
Wachstum auf der Entwicklung in Spanien, Frankreich und den britischen Inseln, wo
Nordex mit Tochtergesellschaften gut vertreten ist. Auch Nordamerika und Asien gewinnen als Absatzmärkte zunehmend an Bedeutung für den Nordex Konzern.
Ausblick.
Nordex setzt Expansionskurs weiter fort.
Für das Geschäftsjahr 2001/2002 ist ein Umsatzvolumen von rund 460 Mio. Euro geplant.
Der Auftragseingang wird bei etwa 500 Mio. Euro liegen.
Die im abgelaufenen Geschäftsjahr eingeleiteten Maßnahmen zur Verbesserung der EbitMarge werden erste Wirkung zeigen. Die Marge wird voraussichtlich auf ein Niveau von
5 Prozent steigen und in den Folgejahren sukzessive weiter wachsen. Diese Entwicklung
basiert in erster Linie auf der Rotorblattproduktion, die im Geschäftsjahr 2001/2002 ihren
Break-even erreicht und danach positive Ergebnisbeiträge liefert, auf der Neustrukturierung der Gruppe, auf Skaleneffekten in der Produktion und Kosteneinsparungen im Wertschöpfungsprozess.
Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2000/2001 wurde die Neustrukturierung der NordexGruppe eingeleitet. Hiernach sollen alle funktional zusammengehörenden Unternehmensbereiche unter einem gemeinsamen Dach konzentriert werden. Entwicklung, Fertigung
und Service übernimmt die Nordex Energy GmbH. Die NPV Planung und Vertrieb GmbH
bündelt Projektsicherung, Vertrieb, Infrastrukturleistungen und Netzanschluss. Aufgrund
der Markenpolitik bleibt daneben die Südwind Energy GmbH bestehen. In der Konsequenz
sollen die fünf Tochterunternehmen auf drei reduziert werden. In der Nordex AG werden
die kaufmännischen und administrativen Funktionen in Form einer Managementholding
gebündelt. Damit spart der Nordex Konzern nicht nur den Aufwand für unnötige, historisch bedingte Verwaltungsstrukturen. Entscheidender sind die integrativen Effekte im
Zusammenwirken der Abteilungen.
„Im Jahr 2002 werden Megawattanlagen auch international den Ton angeben. Als einer der
Technologieführer in diesem Segment wird Nordex von der Entwicklung wesentlich profitieren.“
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres.
Zum 4. Oktober 2001 hat die ehemalige Muttergesellschaft Babcock Borsig ihr restliches
Nordex-Aktienpaket von 29,8 Prozent an die WestLB übertragen. Nordex hat diesem Verkauf zugestimmt, weil die Bank in den verbliebenen Lock-up (gültig bis 30. März 2002)
eingetreten ist und zugesichert hat, Nordex auch längerfristig auf seinem Wachstumskurs zu begleiten. Die Bestellung von Dr. Johannes Ringel, Mitglied des Vorstands der
WestLB, zum Nordex-Aufsichtsrat im Oktober 2001 unterstreicht diese Perspektive.
Weitere besondere Ereignisse nach Abschluss des Geschäftsjahres sind nicht bekannt.
Auch in der Produktion werden Potenziale gehoben. So hat Nordex sein Produktprogramm von sieben auf vier Basismodelle reduziert. In Zukunft bietet das Unternehmen
zwei stallgeregelte Turbinen mit 800 bzw. 1.300 Kilowatt Leistung (N50, N60/62) vornehmlich für den Export an. Für entwickelte Märkte in Europa und Amerika stehen die
beiden pitchgeregelten S70/77 und N80/90 mit jeweils 1.500 bzw. 2.500 Kilowatt Leistung
auf dem Programm. Die N43/600 kW wird bei Bedarf vom chinesischen Joint Venture in
Xian geliefert. Im nächsten Schritt sollen die vier Baureihen mit möglichst vielen identischen Baugruppen, wie beispielsweise Bremssystemen und Bolzen, ausgerüstet werden. Damit ergeben sich Skaleneffekte in der Produktion, Einkaufsvorteile und Einsparungen in der Lagerhaltung.
Für die Nordex AG wird eine Stabilisierung der Ertragslage aufgrund der wegfallenden
Einmalaufwendungen aus dem Börsengang und der Ausschüttungen der Tochterunternehmen erwartet.
Rostock, 30. November 2001
Geschäftsjahr 2001/2002
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Nordex Konzern ein fortgesetztes Wachstum
im operativen Geschäft. Die installierte Leistung soll um rund 30 Prozent wachsen. Hauptumsatzträger werden dabei voraussichtlich die erfolgreich eingeführten Megawatt-Anlagen
N80 sowie S70/77 sein. Mit einem Absatzanteil von etwa 50 Prozent reduziert sich die
Bedeutung des deutschen Marktes. Vor allem in den anderen europäischen Ländern wird
46
Lagebericht: Ausblick
Dr. Kestner
Hecking
Pedersen
Schulz
Lagebericht: Ausblick
47
Bilanz Nordex Konzern nach IAS
zum 30. September 2001
Aktiva
30.09.2001
TEURO
30.09.2000
TEURO
22.806
24.707
1.027
48.540
5.825
14.639
983
21.447
(2)
31.395
13.904
(3)
(4)
(5)
(6)
109.942
17.044
7
15.314
142.307
61.080
234.782
6.163
2.467
291.952
98.427
11.808
9
3.003
113.247
2.634
129.785
553
1.316
153.101
30.09.2001
TEURO
30.09.2000
TEURO
52.050
124.843
2.814
7.538
187.245
307
6.047
3.225
6.435
16.014
367
6.515
29.889
0
3.179
16.517
36.771
19.696
1.142
0
52.730
0
180
107.274
40
7.213
61.125
6.810
1
291.952
0
7.132
114.586
2.640
165
153.101
Anhang
Konzernabschluss der Nordex AG
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
(1)
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen, Leistungen und
künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Forderungen gegenüber Beteiligungen
Sonstige Vermögensgegenstände
Flüssige Mittel
(7)
Latente Steuern
Rechnungsabgrenzungsposten
(8)
(9)
Passiva
Anhang
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnvortrag
Jahresergebnis
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
48
Konzernabschluss der Nordex AG
(10)
(11)
(12)
(13)
Verbindlichkeiten
Künftige Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
Übrige Verbindlichkeiten
(14)
Latente Steuern
Rechnungsabgrenzungsposten
(15)
Konzernabschluss der Nordex AG
49
Gewinn- und Verlustrechnung Nordex Konzern nach IAS
für die Zeit vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen und andere
aktivierte Eigenleistungen
Gesamtleistung
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
Abschreibungen Firmenwert
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Ertragsteuern
Sonstige Steuern
Jahresüberschuss
Cashflow Rechnung
Konzernabschluss zum 30. September 2001
Anhang
01.10.2000
- 30.09.2001
TEURO
01.10.1999
- 30.09.2000
TEURO
(16)
346.518
272.670
(17)
7.754
354.272
5.273
- 273.891
- 29.301
- 5.916
- 35.297
15.140
- 870
- 1.090
13.180
- 5.577
- 65
-2.479
270.191
1.974
- 203.777
-19.206
- 3.725
- 32.243
13.214
- 2.865
0
10.349
- 3.884
- 30
7.538
6.435
(18)
(19)
(20)
(21)
(22)
(23)
(24)
(25)
I.
Geschäftstätigkeit
Jahresergebnis
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Zunahme der langfristigen Rückstellungen
Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen
Veränderung der Warenvorräte
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitionsoder Finanzierungstätigkeit zugeordnet sind
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitionsoder Finanzierungstätigkeit zugeordnet sind
Veränderung der latenten Steuern
Cashflow aus laufender Tätigkeit
II. Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen
des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen
Cashflow aus Investitionstätigkeit
III. Finanzierungstätigkeit
Erhöhungen des gezeichneten Kapitals
durch Ausgabe von Aktien
Einzahlungen in die Kapitalrücklage aus dem Börsengang
Rückzahlung Clearing Altgesellschafter
Einzahlungen aus Erhöhungen des gezeichneten Kapitals
durch Babcock
Ergebnisabführung an Babcock Gruppe
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
IV. Verrechnung Börsenkosten
Veränderung der Liquidität
Liquide Mittel zu Beginn der Periode
Liquide Mittel am Ende der Periode
und Aktienemission
50
Konzernabschluss der Nordex AG
01.10.2000 01.10.1999
- 30.09.2001 - 30.09.2000
TEURO
TEURO
7.538
5.916
367
16.709
-17.491
6.435
3.725
0
11.493
8.012
- 30.212
- 66.579
11.491
- 1.440
- 7.122
- 7.340
- 631
- 44.885
3.376
1.874
- 22.250
- 47
- 18.921
- 13.724
- 240
- 12.090
18.000
144.000
-64.936
0
0
0
0
97.064
75
- 7.988
- 7.913
- 12.575
0
58.446
2.634
- 64.888
2.407
61.080
- 62.481
Konzernabschluss der Nordex-AG
51
Anlagenspiegel zum 30. September 2001
Nordex Konzern
Abschreibungen
AHK*
Anlagenspiegel
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
2. Aktivierte Entwicklungsaufwendungen
3. Geschäfts- oder Firmenwert
4. Geleistete Anzahlungen
Summe immaterielle Vermögensgegenstände
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Summe Sachanlagen
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Beteiligungen
Summe Finanzanlagen
Summe Anlagevermögen
Anfangs-
Endbestand
Buchwert
Buchwert
01.10.2000
Zugänge
Abgänge
Umgliederung
bestand
Zugänge
Abgänge
30.09.2001
30.09.2001
30.09.2000
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
T EURO
TEURO
3.616
913
1.753
1.488
1.223
1.092
385
1.930
2.334
2.392
3.328
6.780
0
0
1.166
2.022
0
3.188
6.920
2.162
0
14.461
0
0
0
1.090
0
1.090
13.371
I.
1.271
181
0
-1.271
0
0
0
0
181
1.271
8.215
22.335
1.753
217
2.389
4.204
385
6.208
22.806
5.825
3.438
1.423
864
1
379
187
61
505
3.493
3.059
4.589
913
139
72
1.072
690
16
1.746
3.689
3.519
5.024
3.605
866
-52
1.626
1.925
505
3.046
4.665
3.398
4.663
8.435
0
-238
0
0
0
0
12.860
4.663
17.714
14.376
1.869
-217
3.077
2.802
582
5.297
24.707
14.639
222
42
0
0
0
0
0
0
264
222
761
5
3
0
0
0
0
0
763
761
983
47
3
0
0
0
0
0
1.027
983
26.912
36.758
3.625
0
5.466
7.006
967
11.505
48.540
21.447
* Anschaffungs- und Herstellungskosten
Eigenkapitalveränderungsrechnung nach IAS in TEURO
Eigenkapital zu Beginn des Geschäftsjahres
Gezeichnetes Kapital
Gezeichnetes Kapital Als-Ob-Abschluss zum 30.09.2000
Kapitalkonsolidierung
Gezeichnetes Kapital nach Konsolidierung
Zugang aufgrund Einbringung der Gesellschaften in die Taifun AG
Erhöhung durch Börsengang am 02.4.2001
Gezeichnetes Kapital zum 30.09.2001
Kapitalrücklage
Kapitalrücklage des Als-Ob-Konzernabschlusses zum 30.09.2000
Erhöhung durch Sacheinlage
Erhöhung durch Börsengang am 02.4.2001
Verrechnung Unterschiedsbeitrag und Kapitalkonsolidierung
Verrechnung Börseneinführungskosten
6.047
3.578
144.000
- 21.096
- 7.686
Ergebnisvortrag
Jahresergebnis
Gesamtes Eigenkapital
124.843
2.814
7.538
187.245
52
Konzernabschluss der Nordex AG
16.014
307
- 257
50
34.000
18.000
52.050
Konzernabschluss der Nordex AG
53
17.35 Uhr. Gitschbühl. Angekommen auf
1.025 Meter über NN. Das Team ist gesichert.
Jetzt braucht es hier oben nur noch 1.000 t
Beton und 165 t Stahl.
Konzernanhang: Angaben zur Bilanzierung
und Bewertung.
Im laufenden Geschäftsjahr hat es keine Veränderungen im Konsolidierungskreis gegeben. Die Muttergesellschaft Nordex AG ist am 25. August 2000 als Taifun AG gegründet
worden. Auswirkungen auf die Vergleichbarkeit mit dem Vorjahresabschluss ergeben
sich aus der Einlage der Anteile an den Tochtergesellschaften der Borsig Energy GmbH
in die Nordex AG zum 23. November 2000. Die Nordex AG weist in ihrem Einzelabschluss
zum 30. September 2001 Finanzanlagen von EURO 37.580.106,08 aus, die bei der Erstellung des Konzernabschlusses konsolidiert wurden. Im Vergleichsabschluss zum 30. September 2000 gehörten die Tochtergesellschaften der Nordex AG noch nicht zum Konsolidierungskreis. Dementsprechend wurde eine Kapitalkonsolidierung noch nicht
durchgeführt.
Im Geschäftsjahr 2000/2001 wurden folgende Gesellschaften neu gegründet:
Allgemein
Der Konzernabschluss der Nordex AG wird nach International Accounting Standards
(IAS) aufgestellt und hat befreiende Wirkung gem. § 292a HGB. Hinsichtlich der Gliederung haben wir uns an die Gliederungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches
angelehnt. Wir haben uns bei den Erläuterungen von den Prinzipien der Klarheit, Übersichtlichkeit und Wesentlichkeit leiten lassen.
Die vom deutschen Recht im Konzernabschluss der Nordex Gruppe nach IAS abweichenden Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden betreffen im Wesentlichen
die Aktivierungen von selbst erstellten immateriellen Vermögensgegenständen (IAS 38),
die Anwendung der Percentage of Completion Methode zur Bewertung von Vorräten und
Forderungen (IAS 11.38), die Bilanzierung von latenten Steuern (IAS 12), Aktivierung von
Leasinggeschäften (IAS 17) sowie die Bewertung von Pensionsrückstellungen (IAS 19).
Die Nordex AG und alle in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen
haben ein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr vom 1. Oktober bis zum 30.
September eines Jahres. Die Nordex AG ist am 2. April 2001 mit einem Ausgabekurs
von 9 EURO je Aktie an die Börse gegangen, und wird am neuen Markt notiert, dem
Marktsegment der Deutschen Börse für Wachstums- und Technologieunternehmen. Das
Nominalkapital beträgt 52.050.000 Aktien im Nennwert von jeweils 1 Euro. Davon sind
18 Mio. Stück am 2. April 2001 neu ausgegeben worden. Die Vergleichszahlen für
das Vorjahr stammen aus dem Als-Ob-Konzernabschluss zum 30. September 2000 für
Zwecke des Börsengangs.
Konsolidierungskreis
Im Konzernabschluss zum 30.09.2001 sind neben der Nordex AG alle Gesellschaften einbezogen, auf die gemäß dem Control-Prinzip ein beherrschender Einfluss ausgeübt werden kann und die für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung sind.
Der Konsolidierungskreis umfasst folgende inländische Gesellschaften:
Nordex Energy GmbH, Rerik
NPV Planung und Vertrieb GmbH, Norderstedt
Nordex Automation GmbH, Oberhausen
Südwind Energy GmbH, Norderstedt
Nordex Rotor GmbH, Rostock
Buchwert
EURO
16.693.066
5.948.177
14.850.829
63.034
25.000
37.580.106
Die vollständige Beteiligungsliste wird beim Handelsregister Rostock unter HRB 8790
hinterlegt.
56
Konzernanhang
* Nordex France SAS, La Plaine St. Denis (Frankreich)
* Nordex UK Ltd., Cheadle Hulme, Cheshire (Großbritannien)
* Atria Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Rostock KG, Wiesbaden
Die Konsolidierung der ausländischen Tochtergesellschaften der Nordex Energy GmbH
ist in Übereinstimmung mit dem Framework Par. 12 i.V.m. Par. 29f. aus Wesentlichkeitsgründen unterblieben. Die Gesellschaften sind für die Akquisition von Aufträgen der
Nordex Energy GmbH und z. T. für die technische Unterstützung vor Ort zuständig. Ihre
Bilanzierung erfolgte zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IAS 39.4 und IAS 39.66/67.
Darüber hinaus hält die Nordex Energy GmbH seit dem Geschäftsjahr 1998/1999 eine
Beteiligung in Höhe von 40 % an der Xi’an Nordex Wind Turbine Co. Ltd. in der VR China.
Da Mehrheitsgesellschafter der chinesische Staat ist und somit das Control-Prinzip gem.
IAS 27.12 nicht erfüllt ist, wurde diese Beteiligung nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen. Eine Bilanzierung „at equity“ im Rahmen von IAS 28 kommt ebenfalls nicht in
Betracht, da die Nordex Energy GmbH im Sinne von IAS 28.4 keine Möglichkeit zur Einflussnahme auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik der chinesischen Gesellschaft hat. Die
Bilanzierung im Konzernabschluss erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IAS
39.4 und IAS 39.66/67.
Die alten Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge zwischen dem damaligen
Gesellschafter Borsig Energy und den Gesellschaften NPV Planung und Vertrieb GmbH,
Nordex Automation GmbH, Südwind Energy GmbH und Nordex Rotor GmbH wurden
im Geschäftsjahr 2000/2001 mit zivilrechtlicher Wirkung ab dem 1. Oktober 2000 aufgelöst. Es wurden entsprechende Verträge zwischen der Nordex AG und den einbezogenen Gesellschaften abgeschlossen, nach denen der Nordex AG wirtschaftlich die Ergebnisse ihrer Tochtergesellschaften ab dem 1. Oktober 2000 zustehen. Die steuerrechtliche
Wirksamkeit ist im lfd. Geschäftsjahr nicht gegeben, da die Unternehmen erst mit Wirkung zum 23.11.2000 in die Taifun/Nordex AG eingebracht wurden.
Kapitalkonsolidierung
Die Kapitalkonsolidierung ist gem. IAS 22 nach der Buchwertmethode zum Erwerbszeitpunkt vorzunehmen. Dies ist gem. IAS 22.20 der Tag, an dem die Beherrschung des
Reinvermögens und der Geschäftstätigkeit, der in den Konsolidierungskreis einzubeziehenden Unternehmen auf die Nordex AG übergegangen ist. Neu entstandene bzw. übernommene Firmenwerte in Höhe von EURO 14.461.278,08 sind aktiviert worden und werden über eine Laufzeit von 15 Jahren bzw. über die Restnutzungsdauer ergebniswirksam
abgeschrieben. Die Firmenwertabschreibungen betragen EURO 1.090.363,47.
Bei der Bildung des Nordex Konzerns handelt es sich auch um Maßnahmen unter „Common control“. In diesen Fällen wurden deshalb Unterschiedsbeträge zwischen dem Beteiligungsbuchwert und dem jeweiligen anteiligen Eigenkapital im Rahmen der Konsolidierung in Höhe von EURO 15.049.372,39 mit der Kapitalrücklage der Nordex AG
verrechnet.
Konzernanhang
57
Grundsätze der Währungsumrechnung
In ausländischer Währung lautende Forderungen und Verbindlichkeiten werden mit Stichtagskursen umgerechnet. Um Währungsrisiken zu vermeiden werden Kurssicherungsgeschäfte durchgeführt. Bestehen Sicherungsgeschäfte, werden die den Sicherungsgeschäften zugrunde liegenden Kurse herangezogen.
Sonstige Konsolidierungsmaßnahmen
Im Rahmen der Schuldenkonsolidierung wurden sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen gegeneinander aufgerechnet. Kursgewinne oder - verluste ergaben sich nicht. Erfolgswirksame Differenzen wurden ergebniswirksam unter Berücksichtigung latenter Steuern konsolidiert.
Zwischenergebnisse im Umlaufvermögen wurden ergebniswirksam mit Berechnung
latenter Steuern eliminiert. Aus der Bilanzierung von Leasinggeschäften, die aus Konzernsicht Forderungsleasingverhältnisse darstellen, ergab sich im Geschäftsjahr 2000/2001
ein Ertrag in Höhe von TEURO 151.
Im Zuge der Aufwands- und Ertragskonsolidierung wurden die aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr und aus internen Umlagen stammenden Aufwendungen und Erträge gegeneinander aufgerechnet.
Angaben zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung
Gliederung
Die Gliederungsvorschriften des § 266 HGB wurden unter Anpassung an IAS-spezifische
Ausweispflichten für die Aufstellung der Bilanz nach IAS übernommen. Die Gewinn- und
Verlustrechnung nach IAS ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt und an die
Gliederung gem. § 275 (2) HGB angelehnt. Für die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung wurde eine kurze Darstellungsform gewählt, und sich daraus ergebende zusätzliche Erläuterungen werden im Anhang ausgewiesen.
Allgemeine Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Anlagevermögen
Unter den immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vornehmlich erworbene Lizenzen und Software aktiviert. Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände wurden unter den Voraussetzungen des IAS 38 aktiviert. Hierbei
handelt es sich um Entwicklungskosten neuer Windkraftanlagen. Für die Firmenwerte
wird eine Nutzungsdauer von 15 Jahren angesetzt. Die immateriellen Vermögensgegenstände werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über
ihre voraussichtliche Nutzungsdauer oder höchstens bis zum Erlöschen des Rechts abgeschrieben.
Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten aktiviert und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Bei Zugängen von beweglichen Anlagegevermögen in der ersten Jahreshälfte der Periode wurde
die volle Jahresrate der Abschreibung, bei Zugängen in der zweiten Jahreshälfte eine
halbe Jahresrate analog Steuerrecht verrechnet. Geringwertige Anlagegüter wurden im
Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; wesentliche Auswirkungen auf das Konzernergebnis haben sich dadurch nicht ergeben. In der Entwicklung des Anlagevermögens wird
hierbei der Abgang im Zugangsjahr unterstellt.
58
Konzernanhang
Für die Anschaffung von Anlagevermögen gewährte Investitionszulagen und -zuschüsse wurden in Übereinstimmung mit IAS 20 als Minderung der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten behandelt.
Bei der Abschreibung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen
wurden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:
Aktivierte Entwicklungskosten
Lizenzen, Software und ähnliche Rechte
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Nutzungsdauer
5 Jahre
2 - 5 Jahre
10 - 25 Jahre
4 - 12 Jahre
2 - 18 Jahre
Abschreibungssatz
20 %
20 - 50 %
4 - 10 %
8,33 - 25 %
5,56 - 50 %
Vorräte
Die Vorräte wurden zu Anschaffungskosten nach IAS 2 unter Berücksichtigung von Wertabschlägen bewertet. Neben den direkt zuzuordnenden Einzelkosten sind auch angemessene Teile der Gemeinkosten aktiviert worden.
Forderungen und künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Forderungen werden zum
Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Risiken sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.*
Pensionsrückstellungen
Die Pensionsrückstellungen werden gem. IAS 19 (Retirement Benefit Costs) nach der
Projected-Unit-Credit-Methode ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen
unter Anwendung versicherungsmathematischer Verfahren bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflußgrössen bewertet.
Steuer- und sonstige Rückstellungen
In den Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind alle erkennbaren
Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts
berücksichtigt. Die Bewertung erfolgte auf der Grundlage gewissenhafter Schätzungen.
Auf eine Abzinsung wurde aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet.
*Die Bilanzierung von künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen ist nach
der Percentage-of-Completion-Methode
gemäß IAS 11 vorgenommen worden, soweit
ein kundenspezifischer Fertigungsauftrag
vorlag. Dabei wird eine anteilige
Gewinnrealisierung entsprechend dem
Fertigstellungsgrad vorgenommen, soweit
eine Ermittlung des Fertigungsgrades,
der Gesamtkosten und der Gesamterlöse
der jeweiligen Aufträge im Sinne von
IAS 11 zuverlässig möglich ist. Der
Fertigstellungsgrad der einzelnen Aufträge wird nach dem Cost-to-Cost-Verfahren ermittelt. Unter den genannten
Voraussetzungen werden entsprechend
dem Fertigstellungsgrad anteilig die
Gesamtauftragserlöse realisiert. Die
Auftragskosten umfassen dem Auftrag
direkt zurechenbare Kosten und soweit
angemessen, Teile der Gemeinkosten.
Fremdkapitalkosten werden als Aufwand
verrechnet.
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten werden zum Rückzahlungsbetrag angesetzt.
Ausgewählte Angaben zu einzelnen Posten der Bilanz
(1) Anlagevermögen
Im Anlagevermögen wurden folgende immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert:
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände
Firmenwert
Geleistete Anzahlungen
30.09.2001
TEURO
30.09.2000
TEURO
2.334
6.920
13.371
181
22.806
2.392
2.162
1.271
5.825
Konzernanhang
59
Unter den immateriellen Vermögensgegenständen sind im lfd. Geschäftsjahr Entwicklungskosten i. H. v. TEURO 6.780 (vor Abschreibungen) zum 30. September 2001 nach
IAS 38 ausgewiesen. Die Abschreibungszeiten betragen 5 Jahre. Zum Firmenwert vgl.
die Erläuterungen zum Konsolidierungskreis.
Aufgelaufene Auftragskosten
Anteilig realisierte Auftragsgewinne
Die aktivierten Sachanlagen setzen sich wie folgt zusammmen:
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Gel. Anzahlungen und Anlagen im Bau
30.09.2001
TEURO
3.493
3.689
4.665
12.860
24.707
30.09.2000
TEURO
3.059
3.519
3.398
4.663
14.639
Abzüglich erhaltene Anzahlungen
30.09.2001
TEURO
113.055
7.393
120.448
71.964
48.484
30.09.2000
TEURO
103.101
4.632
107.733
72.670
35.063
(4) Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen den
Lieferungs- und Leistungsverkehr mit den nicht konsolidierten Auslandstöchtern.
Die Restlaufzeiten sind unter einem Jahr.
Für Investitionen in das Sachanlagevermögen wurden im Geschäftsjahr 2000/2001 Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von TEURO 721 vereinnahmt, die gem. IAS 20
von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt wurden. Zum 30. September
2001 ist noch ein geleaster Autokran aktiviert, da es sich bei dem zugrunde liegenden
Leasinggeschäft aus Konzernsicht um ein Finanzierungsleasingverhältnis handelt. Die
auf Einzelabschlussebene als Aufwand bilanzierten Leasingraten in Höhe von TEURO
405 wurden eliminiert. Die gel. Anzahlungen und Anlagen im Bau betreffen im Wesentlichen den Aufbau der Rotorproduktion am Standort Rostock.
(5) Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Hierunter sind Forderungen mit Restlaufzeiten unter einem Jahr gegenüber der chinesischen Beteiligung ausgewiesen.
(2) Vorräte
(7) Flüssige Mittel
In diesem Bilanzposten sind Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten enthalten.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen und Waren
Geleistete Anzahlungen
Abzüglich erhaltene Anzahlungen
30.09.2001
TEURO
25.612
9.934
2.686
38.232
6.837
31.395
30.09.2000
TEURO
27.785
8.190
9.746
45.721
31.817
13.904
Bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen handelt es sich im Wesentlichen um Vorräte der
Nordex Energy GmbH, die nicht einzelnen Windkraftanlagen zuzuordnen sind. Die unfertigen Erzeugnisse und Leistungen betreffen im Bau befindliche Windkraftanlagen sowie
Vorleistungen für Projektentwicklungen, Rechte und Infrastruktur im Zusammenhang
mit der Errichtung von Windkraftanlagen, für die zum Bilanzstichtag kein kundenspezifischer Auftrag vorlag bzw. die Anarbeitung zu gering war und eine auftragsbezogene
Zuordnung aus Wesentlichkeitsaspekten unterlassen wurde.
(3) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und künftige Forderungen aus Fertigungsaufträgen
Unter diesem Posten sind auch unfertige Aufträge ausgewiesen, die nach der Percentageof-completion-Methode gem. IAS 11 bilanziert werden. Der Posten setzt sich aus den bis
zum Bilanzstichtag aufgelaufenen Auftragskosten und den anteilig entsprechend der
Cost-to-cost-Methode realisierten Auftragsgewinnen für die jeweiligen Aufträge zusammen. Erhaltene Anzahlungen auf die bilanzierten Aufträge wurden abgesetzt. Aufträge, aus denen sich per Saldo ein Verlust ergibt, werden unter dem Posten „Künftige
Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen“ ausgewiesen. Die Restlaufzeiten sind unter
einem Jahr.
60
Die künftigen Forderungen aus Fertigungsaufträgen entwickeln sich wie folgt:
Konzernanhang
(6) Sonstige Vermögensgegenstände
In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Körper- und Kapitalertragsteueranrechnungsbeträge enthalten. Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr
als einem Jahr bestehen nicht.
(8) Latente Steuern
Hierunter sind aktivierte latente Steuern auf ergebnisneutral verrechnete Börseneinführungskosten, Unterschiede aus der Überleitung auf IAS, Verlustvorträge und ergebniswirksame Konsolidierungen enthalten. Latente Steuern sind unsaldiert ausgewiesen. Für
die Bemessung der Körperschaftsteuer wurde ein Steuersatz von 25 % zugrunde gelegt.
Der Posten setzt sich wie folgt zusammen:
Latente Steuern auf verrechnete Börseneinführungskosten
Latente Steuern aus der Überführung von Einzelabschlüssen
auf IAS-Bilanzierung
Latente Steuern auf Verlustvorträge
Latente Steuern auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen
30.09.2001
TEURO
4.891
521
409
342
6.163
(9) Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten setzen sich im Wesentlichen aus Vorauszahlungen für Versicherungen, Mieten und Pachten und Leasing zusammen.
(10) Eigenkapital
Zum Bilanzstichtag beträgt das Grundkapital 52.050.000 Aktien mit einem Nennwert von
je 1 EURO. Die Veränderungen des Eigenkapitals ergeben sich aus der Sacheinlage zum
23. November 2000 und dem Börsengang vom 2. April 2001. Bei der Neuausgabe von
Aktien bei der Börseneinführung wurde ein Agio von 8 EURO je Aktie in die Kapitalrücklage eingestellt. Die Börsengangskosten i. H. v. TEURO 12.575 sind gem. SIC Nr.17 nach
Verrechnung latenter Steuern erfolgsneutral verrechnet worden.
Konzernanhang
61
Aktienoptionsprogramm
Die Hauptversammlung vom 21. Februar 2001 hat den Vorstand ermächtigt, Bezugsrechte auf insgesamt 3,4 Mio. Aktien an Mitarbeiter der Nordex-Gruppe zu gewähren.
Auf dieser Basis hat der Vorstand im Rahmen des Börsengangs ein Aktienoptionsprogramm eingeführt, das allen Nordex-Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, sich am Erfolg
des Unternehmens zu beteiligen. Die Bezugsrechte können zu je einem Drittel ab dem
1. März 2003, 2004 und 2005 am Tag nach der Hauptversammlung oder am Tag nach der
Veröffentlichung des Berichtes zum dritten Quartal ausgeübt werden. Der Bezugspreis
beträgt 11,25 EURO.
30.09.2001
TEURO
Latente Steuern aus der Überführung von Einzelabschlüssen
auf IAS-Bilanzierung
Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen
6.331
479
6.810
Haftungsverhältnisse
Die Nordex AG hat Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für konsolidierte und nicht konsolidierte verbundene Unternehmen in Höhe von TEURO 225.037.
Rückstellungen
Die Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:
01.10.2000 Verbrauch Auflösung
TEURO
TEURO
TEURO
Pensionsrückstellungen
Steuerrückstellungen
3.179
-1.065
Sonstige Rückstellungen 16.517
-12.492
-140
19.696
-13.557
-140
Der Posten setzt sich wie folgt zusammen:
Zuführung
TEURO
367
4.401
26.004
30.772
30.09.2001
TEURO
367
6.515
29.889
36.771
(11) Pensionsrückstellungen
Die Pensionsrückstellungen werden gem. IAS 19 (Retirement Benefit Costs) nach der
Projected-Unit-Methode gebildet. Es wurde ein Zinssatz von 5,5 % zugrunde gelegt.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen Leasing- und Mietverpflichtungen
in Höhe von TEURO 7.785 mit folgenden Laufzeiten:
Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen
Fälligkeit
< 1 Jahr
TEURO
3.150
Fälligkeit
1-5 Jahre
TEURO
4.635
Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
(12) Steuerrückstellungen
Bei den Steuerrückstellungen handelt es sich i.W. um Gewerbe- und Körperschaftsteuer.
(13) Sonstige Rückstellungen
Die Bildung der sonstigen Rückstellungen ist in Übereinstimmung mit IAS 37 vorgenommen worden. Es handelt sich um Verpflichtungen, die rechtlich oder wirtschaftlich
bestehen, deren Ausgleich wahrscheinlich zu einem Abfluss von wirtschaftlichen
Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Eine Passivierung
ist nach IAS 37 geboten. Eine Abzinsung wurde aus Wesentlichkeitsgründen nicht vorgenommen. Darin enthaltene Auftragsrückstellungen betreffen Pauschal- und Einzelgarantien, Nachlaufkosten und Vertragsstrafen. Im Rahmen der Personalrückstellungen
sind insbesondere Rückstellungen für ausstehenden Urlaub, Tantiemen und Berufsgenossenschaftsbeiträge gebildet worden. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Vorsorgen für ausstehende Rechnungen, Jahresabschlusskosten und Kosten für Prozessrisiken. Die Inanspruchnahme erfolgt im Wesentlichen im Geschäftsjahr 2001/2002.
(14) Verbindlichkeiten
Unter den künftigen Verbindlichkeiten aus Fertigungsaufträgen sind Verluste aus unfertigen Aufträgen zum 30. September 2001 ausgewiesen, die nach der Percentage-of-completion-Methode gem. IAS 11 bilanziert wurden. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen (nach Rückzahlung Clearing Altgesellschafter TEURO 64.936)
ergibt sich im Wesentlichen aus dem im laufenden Geschäftsjahr gestiegenen Umsatz.
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in der Höhe von
TEURO 5.039 und sonstige Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit von
TEURO 567 ausgewiesen. Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind unter einem Jahr.
(15) Passive latente Steuern
Hierunter sind passive latente Steuern auf Unterschiede aus der Überleitung auf IAS und
ergebniswirksame Konsolidierungen enthalten. Latente Steuern sind unsaldiert ausgewiesen. Für die Bemessung der Körperschaftsteuer wurde ein Steuersatz von 25 % zugrunde gelegt.
62
Konzernanhang
(16) Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse sind in den folgenden Regionen erzielt worden:
Deutschland
Übriges Europa
Asien
Nordamerika
Sonstige Regionen
Gesamt
30.09.2001 30.09.2000
MIO. EURO MIO. EURO
227,0
152,3
74,0
106,8
17,5
13,3
18,8
9,2
0,3
346,5
272,7
Unter den Umsatzerlösen sind im Unterschied zum handelsrechtlichen Ausweis nach
§ 275 (2) HGB auch Umsatzerlöse aus der Anwendung der Percentage-of-completionMethode nach IAS 11 ausgewiesen.
(17) Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen
Unter den anderen aktivierten Eigenleistungen sind vor allem Aufwendungen für die
Entwicklung neuer Windkraftanlagen ausgewiesen. Die aktivierten Eigenleistungen betragen TEURO 7.351. Die Bestandsveränderungen von TEURO 403 betreffen im Bau befindliche Windkraft-Anlagen, die noch keinem Auftrag zuzuordnen sind.
(18) Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Weiterbelastung von Kosten, Kursdifferenzen, Anlagenabgängen, Auflösungen von Rückstellungen
und Versicherungsentschädigungen.
Konzernanhang
63
(19) Materialaufwand
Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
30.09.2001
TEURO
219.733
54.158
273.891
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Aufwendungen für bezogene Leistungen
30.09.2000
TEURO
166.501
37.276
203.777
Unter den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind auch Kosten für Bauteile und Energie ausgewiesen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen resultieren
aus fremdbezogenen Frachten, Veränderung von Auftragsrückstellungen, Provisionen,
Fremdleistungen für Auftragsabwicklung und Fremdpersonal.
Bei den Zinsaufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Zinsen aus Clearingverbindlichkeiten gegenüber dem Altaktionär. Im Geschäftsjahr 2000/2001 sind diese
Zinsaufwendungen im Wesentlichen bis zum Börsengang der Nordex AG am 2. April
2001 angefallen. In den Zinserträgen des laufenden Jahres sind Zinsen in Höhe von
TEURO 434 von nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen enthalten.
(24) Steuern vom Einkommen und Ertrag
Der Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag resultiert zum einen aus laufenden Steuern der operativen Gesellschaften und aus latenten Steuern gem. IAS 12. Aktive und passive latente Steuern wurden auf die Umbewertungsmaßnahmen nach IAS und auf steuerliche Verlustvorträge berechnet. Die Berechnung erfolgte anhand zukünftiger Steuersätze.
Es wurde der Steuersatz der Unternehmenssteuerreform von 2001 von 25 % zzgl. 5,5 %
Solidaritätszuschlag zugrunde gelegt. Die Berechnung der latenten Gewerbesteuer wurde
unter Zugrundelegung des jeweiligen Gemeindehebesatzes durchgeführt.
(20) Personalaufwand
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
30.09.2001
TEURO
25.465
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und Unterstützung
3.836
29.301*
30.09.2000
TEURO
16.807
2.399
19.206
*Aufwendungen für Altersvorsorgung TEURO 347
Im Konzern waren folgende Mitarbeiter beschäftigt:
Geschäftsjahr
2000-2001
1999-2000
Veränderung
Durchschnitt
651
523
128
Stichtag 30.09.
722
580
142
(21) Abschreibungen
Hierunter sind Abschreibungen für Entwicklungskosten i.H.v. TEURO 2.022 (Vj. TEURO
1.166) enthalten. Die Abschreibungen setzen sich wie folgt zusammmen.
Abschreibungen auf immat. Vermögensgegenstände
Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsaufwendungen
Abschreibungen auf Sachanlagen
30.09.2001
TEURO
1.092
2.022
2.802
5.916
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Sonstige Steuern
Ergebnis vor Einkommen- und Ertragssteuern
Laufende Steueraufwendungen
Latente Steuerbelastungen und Steuerentlastungen
durch Umbewertungen auf IAS
Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge
Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen
Fiktive Steuerbelastungen im Vorjahr
Steueraufwand lt. GuV
Effektive Steuerbelastung
30.09.2001
TEURO
13.180
-65
13.115
-2.126
30.09.2000
TEURO
10.349
-30
10.319
-2.376
-3.831
409
-29
619
-5.577
rd. 42,5 %
11
-2.139
-3.885
rd. 37,6 %
(25) Sonstige Steuern
Die sonstigen Steuern resultieren vornehmlich aus Kfz-Steuern und Grundsteuern.
30.09.2000
TEURO
212
1.166
2.347
3.725
(22) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus Kostenverrechnungen, Währungsverlusten, Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten, Versicherungsbeiträgen sowie sonstigen Betriebs-, Verwaltungs- und Vertriebskosten. Die Kosten
für den Börsengang (im Wesentlichen Bankgebühren) sind gem. SIC Nr.17 erfolgsneutral
und nach Berücksichtigung latenter Steuern mit der Kapitalrücklage verrechnet worden und
aus diesem Grund nicht unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
(23) Finanzergebnis
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
64
Konzernanhang
30.09.2001
TEURO
2.042
-2.912
-870
30.09.2000
TEURO
516
-3.381
-2.865
Konzernanhang
65
Angaben zur Kapitalflussrechnung
In der Kapitalflussrechnung werden gem. IAS 7 Zahlungsströme aus operativer, investiver und finanzierender Tätigkeit ausgewiesen. Die Finanzmittel beinhalten Barmittel
und Bankguthaben. Auswirkungen durch den Börsengang und das Cash-Management
der Babcock Borsig AG bis zum Börsengang am 2. April 2001 werden gesondert ausgewiesen. Im laufenden Geschäftsjahr sind TEURO 1.065 für Ertragsteuern gezahlt worden.
Der Vertriebsvorstand Carsten Pedersen ist auch an der Nordvest A/S beteiligt.
Angaben zu Unternehmensorganen der Nordex AG
Für das Geschäftsjahr 2000/2001 waren als Mitglieder des Aufsichtsrats bestellt:
•
•
Bei der Ermittlung des Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wurde die indirekte
Methode angewendet. Insgesamt ergibt sich eine Veränderung der Liquidität von insgesamt TEURO 58.446.
•
•
•
•
•
•
Dr. Ing. Hans Fechner, Düsseldorf (Aufsichtsratsvorsitzender), 6 Mandate
Selbständiger Unternehmensberater
Michael von Cappeln, Krefeld (ab 21. Februar 2001), 5 Mandate
Mitglied der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH
Hans Berger, Kiel (ab 21. Februar 2001), 11 Mandate
Stellv. Vorsitzender des Vorstandes der Landesbank Schleswig-Holstein-Girozentrale
Dr. Gerd Jäger, Essen (ab 21. Februar 2001), 14 Mandate
Mitglied des Vorstandes der RWE Power AG
Flemming Pedersen, Give, Dänemark (ab 21. Februar 2001), 5 Mandate
Direktor Brande Investerings & Finanzierungsselkas
Bernd Sattig, Leonberg (ab 21. Februar 2001), 3 Mandate
Selbständiger Unternehmensberater
Dr. Sigfrid Michelfelder, Gummersbach (bis 21. Februar 2001), 8 Mandate
Vorsitzender der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH
Ludger Kramer, Düsseldorf (bis 21. Februar 2001), 4 Mandate
Stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH
Mitglieder des Vorstands sind:
•
•
•
•
•
Dr. Dietmar Kestner, Essen (Vorstandsvorsitzender)
Carsten Risvig Pedersen, Hamburg (Vertriebsvorstand, ab 21. Dezember 2000)
Rudolf Schulz, Hamburg (Finanzvorstand, ab 21. Dezember 2000)
Wilhelm Hecking, Bocholt (Vorstand Supply Management Logistic, ab 12. Juni 2001)
Michael von Cappeln, Krefeld (bis 21. Dezember 2000)
Bezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands der Nordex AG in TEURO
Bezüge des Aufsichtsrats
Bezüge des Vorstands
Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen
Die Nordex Gruppe war bis zum 31. März 2001 rechtlich und organisatorisch in die Borsig Energy GmbH, Oberhausen, bzw. in den Konzern der Balcke-Dürr AG, Ratingen, eingebunden. Konzernobergesellschaft war die Babcock Borsig AG, Oberhausen. An der
Nordex Energy GmbH war die Nordvest A/S, Give (Dänemark) beteiligt. Beide Unternehmen übten nur bis zum Börsengang am 2. April 2001 einen massgeblichen Einfluss aus.
2001
105
804
Segmentberichterstattung
Die Aktivitäten der Nordex Gruppe bestehen in der Entwicklung, der Produktion und dem
Vertrieb von Windkraftanlagen. Neben Entwicklung und Produktion werden zur Unterstützung des Vertriebs Vorleistungen für die Projektentwicklung erbracht, entsprechende Rechte erworben und die Infrastruktur geschaffen, um Windenergieanlagen an geeigneten Standorten zu errichten. Diese Geschäftstätigkeiten können nicht, wie von IAS 14
gefordert, sinnvoll in Teilaktivitäten untergliedert werden. Aus diesem Grunde wurde auf
eine primäre Segmentberichterstattung verzichtet.
Die Segmentberichterstattung bzgl. der Märkte bezieht sich auf Umsatzerlöse und ist bei
den Erläuterungen zur GuV angegeben.
Konzernergebnis je Aktie nach IAS
Bei einer ausgegebenen Aktienanzahl von 52.050.000 Stück ergibt sich für das Geschäftsjahr 2000/2001 ein Jahresüberschuss je Aktie von 14,48 Cent.
Zum 30. September 2001 war nur noch die Nordvest A/S mit einem Anteil von 7 % an
der Nordex AG beteiligt. Ein maßgeblicher Einfluss wird nicht mehr ausgeübt. Im
Geschäftsjahr 2000/2001 hat die Nordex Gruppe von Babcock Unternehmen noch Türme
für Windkraftanlagen und Gießereiprodukte bezogen und Dienstleistungen auf Anfrage.
66
Konzernanhang
Konzernanhang
67
Bilanz der Nordex AG
zum 30.September 2001
Aktiva
Jahresabschluss der Nordex AG
Anhang
30.09.2001
30.09.2000
(1)
19
0
(1)
(2)
110
37.580
37.709
0
0
0
Umlaufvermögen
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Sonstige Vermögensgegenstände
(3)
(3)
0
Guthaben bei Kreditinstituten
(4)
88.704
10.475
99.179
60.528
159.707
68
197.484
0
50
50
0
50
Anhang
30.09.2001
30.09.2000
52.050
147.578
-1
-10.524
189.103
50
0
0
-1
49
178
941
1.119
0
1
1
Anlagevermögen
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Anteile an verbundenen Unternehmen
Rechnungsabgrenzungsposten
Passiva
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Verlustvortrag
Jahresergebnis
(5)
Rückstellungen
Rückstellungen für Pensionen
Übrige Rückstellungen
(6)
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
(7)
Sonstige Verbindlichkeiten
68
Jahresabschluss der Nordex AG
2.522
4.740
7.262
197.484
0
50
Jahresabschluss der Nordex AG
69
Gewinn- und Verlustrechnung der Nordex AG
für die Zeit vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001
Anhang
01.10.1999
- 30.09.2000
TEURO
(10)
(11)
(12)
(13)
5
- 2.086
- 44
- 16.405
0
0
0
-1
- 18.530
-1
5.603
0
- 12.927
-1
2.408
-5
0
0
- 10.524
-1
-1
0
- 10.525
-1
Betriebsergebnis
Finanzergebnis
(14)
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
(15)
(16)
Jahresergebnis
Verlustvortrag
Bilanzergebnis
01.10.2000 - 30.09.2001
TEURO
01.10.2000
- 30.09.2001
TEURO
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Ertragsteuern
Sonstige Steuern
Kapitalflussrechnung der Nordex AG
(19)
I.
Geschäftstätigkeit
Jahresergebnis
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
Veränderungen Aktiva und Passiva
Veränderung Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Veränderung Pensionsrückstellungen
Veränderung der Verbindlichkeiten
Veränderung sonstiger Aktiva und Passiva
Cashflow aus laufender Tätigkeit
-10.524
44
-99.179
178
2.522
5.611
-101.348
II. Cashflow aus Investitionstätigkeit
-37.753
III. Finanzierungstätigkeit
Erhöhung des gez. Kapitals durch Sacheinlage und Börsengang
Erhöhung der Kapitalrücklage durch Sacheinlage und Börsengang
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
52.000
147.578
199.578
Veränderung der Liquidität
Liquide Mittel zu Beginn der Periode
Liquide Mittel am Ende der Periode
60.477
50
60.527
Jahresabschluss der Nordex AG
71
Anlagenspiegel der Nordex AG
Abschreibungen
Endbestand
Buchwert
1.10.00
Zugänge
Abgänge
bestand
Zugänge
Abgänge
30.09.2001
30.09.2001
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
TEURO
0
21
0
0
2
0
2
19
II. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
0
152
30
0
42
30
12
110
III. Anteile an verbundenen Unternehmen
0
37.580
0
0
0
0
0
37.580
Gesamtes Anlagevermögen
0
37.753
30
0
44
30
14
37.709
Anfangs-
AHK*
Anlagenspiegel
I.
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
* Anschaffungs- und Herstellungskosten
72
Jahresabschluss der Nordex AG
Jahresabschluss der Nordex AG
73
23. November 2000 in die damalige Taifun AG eingebracht. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 14. Dezember 2000. Der Bericht über die Prüfung der Sacheinlage
hat zu keinen Beanstandungen geführt.
Anhang: Jahresabschluss der Nordex AG
zum 30. September 2001
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennwert angesetzt.
Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Die Bemessung der Pensionsrückstellungen wurde nach HGB-Grundsätzen und einem
Zinssatz von 6 % vorgenommen. Die sonstigen Rückstellungen enthalten alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und wurden in Höhe
des Betrags gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.
I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Die Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag passiviert.
Die Muttergesellschaft Nordex AG ist am 25. August 2000 als Taifun AG gegründet worden und wird seit dem 2. April 2001 an der Börse notiert. Der Ausgabekurs betrug
9 EURO. Die alten Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge zwischen dem damaligen Gesellschafter Borsig Energy GmbH und den Gesellschaften der Nordex Gruppe
sind im Geschäftsjahr 2000/2001 mit zivilrechtlicher Wirkung ab dem 1. Oktober 2000
aufgelöst worden. Es wurden entsprechende Verträge zwischen der Nordex AG und den
einbezogenen Gesellschaften abgeschlossen, nach denen der Nordex AG wirtschaftlich
die Ergebnisse ihrer Tochtergesellschaften ab dem 1. Oktober 2000 zustehen. Die steuerrechtliche Wirksamkeit ist im lfd. Geschäftsjahr nicht gegeben, da die Unternehmen
erst mit Wirkung zum 23.11.2000 in die Taifun/Nordex AG eingebracht wurden.
*Der Jahresabschluss der Nordex AG
mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk wird beim Handelsregister
Rostock unter HRB 8790 hinterlegt.
Gliederung des Jahresabschlusses
Der Jahresabschluss der Nordex AG für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2000 bis
30. September 2001 ist nach den Vorschriften des HGB und des AktG aufgestellt. Soweit
von der Möglichkeit der Zusammenfassung von Ausweisposten in der Bilanz und der
Gewinn- und Verlustrechnung Gebrauch gemacht wurde, ist die erforderliche Aufgliederung im Anhang erfolgt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.*
II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Immaterielle Vermögensgegenstände
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten aktiviert und über die voraussichtliche Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben.
Sachanlagen
Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten aktiviert. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig unter Berücksichtigung der
betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Für Sachanlagegegenstände, die in der ersten
Hälfte des Geschäftsjahres angeschafft worden sind, wird der volle, und für die in der
zweiten Hälfte angeschafften, der halbe Jahresbetrag der Abschreibung angesetzt. Geringwertige Vermögensgegenstände des Anlagevermögens unter EURO 410 wurden im Jahr
des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang erfasst.
Finanzanlagen
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage am
74
AG-Anhang
Währungsumrechnungen
Fremdwährungsguthaben werden mit dem niedrigeren Stichtagskurs angesetzt.
III. Angaben zur Bilanz
(1) Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens sowie der kumulierten
Abschreibungen ist im Anlagenspiegel dargestellt. Unter den immateriellen Vermögensgegenständen sind Softwareprogramme und Lizenzen ausgewiesen. Die anderen
Anlagen und Betriebsausstattungen betreffen im wesentlichen Büroausstattungen.
(2) Anteile an verbundenen Unternehmen
Hierunter sind folgende verbundene Unternehmen der Nordex AG ausgewiesen.
Nordex Energy GmbH, Rerik
NPV Planung und Vertrieb GmbH, Norderstedt
Nordex Automation GmbH, Oberhausen
Südwind Energy GmbH, Norderstedt
Nordex Rotor GmbH, Rostock
Buchwert
30.09.2001
TEURO
16.693
5.948
14.851
63
25
37.580
Die vollständige Beteiligungsliste ist beim Handelsregister unter HRB 8790 hinterlegt.
(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen Clearingkonten, über die alle Unternehmen der Nordex Gruppe für das Wachstum notwendiges Kapital zur Verfügung gestellt bekommen. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Körper- und Kapitalertragsteueranrechnungsbeträge sowie
Umsatzsteuerguthaben enthalten.
(4) Guthaben bei Kreditinstituten
Durch den Börsengang vom 2. April 2001 sind der Nordex AG 162 Mio. EURO zugeflossen. Mit einem Teil dieser Mittel sind die Clearingverbindlichkeiten gegenüber dem Altaktionär und die Börseneinführungskosten beglichen worden. Zum Bilanzstichtag bestanden die flüssigen Mittel nur aus Guthaben bei Kreditinstituten.
AG-Anhang
75
(5) Eigenkapital
Zum Bilanzstichtag beträgt das Grundkapital 52.050.000 Aktien mit einem Nennwert von
je 1 EURO. Die Veränderungen des Eigenkapitals ergeben sich aus der Sacheinlage zum
23. November 2000 und dem Börsengang vom 2. April 2001. Bei der Neuausgabe von
Aktien bei der Börseneinführung wurde ein Agio von 8 EURO je Aktie in die Kapitalrücklage eingestellt. Die restliche Kapitalrücklage ergibt sich aus der Sacheinlage vom
23. November 2001.
(11) Personalaufwand
30.09.2001
TEURO
2.024
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und Unterstützung
62
2.086
Das Eigenkapital hat sich wie folgt entwickelt:
In der Nordex AG waren folgende Mitarbeiter beschäftigt:
Grundkapital
Bestand am 1. Oktober 2000
Sacheinlage vom 23. November 2000
Kapitalerhöhung i.V.m. dem Börsengang
TEURO
50
34.000
18.000
52.050
Geschäftsjahr
2000-2001
(13) Sonstige betriebliche Aufwendungen
Hierunter sind im Wesentlichen Börseneinführungskosten aus dem Börsengang vom
2. April 2001 ausgewiesen.
Verlustvortrag
Jahresfehlbetrag
3.578
144.000
147.578
1
10.524
Eigenkapital zum 30. September 2001
189.103
30.09.2001
Beteiligungserträge incl. Ergebnisabführungen
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Kapitalrücklage
Sacheinlage vom 23. November 2000
Erhöhung i.V.m. dem Börsengang
(6) Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen betreffen vor allem den Personalbereich, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Jahresabschlusskosten, Tantiemen und Rückstellungen für ausstehende Rechnungen.
(7) Verbindlichkeiten
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verpflichtungen aus Steuern TEURO 4.658 und
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit TEURO 7. Die Restlaufzeiten sind
unter einem Jahr.
Durchschnitt
7
Stichtag 30.09.
12
(12) Abschreibungen
Die Abschreibungen des Geschäftsjahres sind im Anlagenspiegel ersichtlich.
(14) Finanzergebnis
TEURO
5.005
1.336
738
5.603
Bei den Zinsaufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Zinsen aus Clearingverbindlichkeiten gegenüber dem Altaktionär. In den Zinserträgen sind TEURO 4 von verbundenen Unternehmen enthalten.
(8) Haftungsverhältnisse
Es bestehen Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten für verbundene
Unternehmen in Höhe von TEURO 225.037.
(9) Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen Leasingverpflichtungen für PKW
und sind von untergeordneter Bedeutung.
IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung
(10) Sonstige betriebliche Erträge
Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren aus der Weiterbelastung von Kosten.
76
AG-Anhang
AG-Anhang
77
(15) Steuern vom Einkommen und Ertrag
Der Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag resultiert aus anrechenbarer Körperschaftssteuer.
(16) Sonstige Steuern
Die sonstigen Steuern resultieren vornehmlich aus Kfz-Steuern.
(17) Angaben zu Unternehmensorganen der Nordex AG
Für das Geschäftsjahr 2000/2001 waren als Mitglieder des Aufsichtsrats bestellt:
Mitglieder des Vorstands sind:
•
•
•
•
•
Dr. Dietmar Kestner, Essen (Vorstandsvorsitzender)
Carsten Risvig Pedersen, Hamburg (ab 21. Dezember 2000)
Rudolf Schulz, Hamburg (ab 21. Dezember 2000)
Wilhelm Hecking, Bocholt (ab 12. Juni 2001)
Michael von Cappeln, Krefeld (bis 21. Dezember 2000)
(18) Bezüge des Aufsichtsrats und des Vorstands der Nordex AG
•
•
•
•
•
•
•
•
Dr. Ing. Hans Fechner, Düsseldorf (Aufsichtsratsvorsitzender), 6 Mandate
Selbständiger Unternehmensberater
Michael von Cappeln, Krefeld (ab 21. Februar 2001), 5 Mandate
Mitglied der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH
Hans Berger, Kiel (ab 21. Februar 2001), 11 Mandate
Stellv. Vorsitzender des Vorstandes der Landesbank Schleswig-Holstein-Girozentrale
Dr. Gerd Jäger, Essen (ab 21. Februar 2001), 14 Mandate
Mitglied des Vorstandes der RWE Power AG
Flemming Pedersen, Give, Dänemark (ab 21. Februar 2001), 5 Mandate
Direktor Brande Investerings & Finanzierungsselkas
Bernd Sattig, Leonberg (ab 21. Februar 2001), 3 Mandate
Selbständiger Unternehmensberater
Dr. Sigfrid Michelfelder, Gummersbach (bis 21. Februar 2001), 8 Mandate
Vorsitzender der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH
Ludger Kramer, Düsseldorf (bis 21. Februar 2001), 4 Mandate
Stellv. Vorsitzender der Geschäftsführung Babcock Borsig Power GmbH
Siehe ergänzend Seite 83f.
78
AG-Anhang
TEURO
Bezüge des Aufsichtsrats
Bezüge des Vorstands
2001
105
804
Darüber hinaus besteht folgender Aktienoptionsplan:
Die Hauptversammlung vom 21. Februar 2001 hat den Vorstand ermächtigt, Bezugsrechte auf insgesamt 3,4 Mio. Aktien an Mitarbeiter der Nordex-Gruppe zu gewähren.
Auf dieser Basis hat der Vorstand im Rahmen des Börsengangs ein Aktienoptionsprogramm eingeführt, das allen Nordex-Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, sich am Erfolg
des Unternehmens zu beteiligen. Die Bezugsrechte können zu je einem Drittel ab dem
1. März 2003, 2004 und 2005 am Tag nach der Hauptversammlung oder am Tag nach der
Veröffentlichung des Berichtes zum dritten Quartal ausgeübt werden. Der Bezugspreis
beträgt 11,25 Euro.
(19) Verwendung des Bilanzergebnisses der Nordex AG
Das Bilanzergebnis der Nordex AG wird auf neue Rechnung vorgetragen.
AG-Anhang
79
Bestätigungsvermerk.
Nordex Konzernabschluss
Wir haben den von der Nordex AG aufgestellten Konzernabschluss, bestehend aus Bilanz,
Gewinn-und Verlustrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung
und Anhang, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001 geprüft.
Aufstellung und Inhalt des Konzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstands
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten
Prüfung zu beurteilen, ob der Konzernabschluss den International Accounting Standards
(IAS) entspricht. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehlaussagen
ist. Im Rahmen der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im
Konzernabschluss auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen
des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses. Wir
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere
Beurteilung bildet. Nach unserer Überzeugung vermittelt der Konzernabschluss ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Konzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres. Unsere Prüfung, die sich
auch auf den von dem Vorstand für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2000 bis 30. September 2001 aufgestellten Konzernlagebericht erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen
geführt. Die Gesellschaft hat von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht, den Konzernlagebericht und den Lagebericht der Gesellschaft zusammenzufassen. Nach unserer Überzeugung gibt der Konzernlagebericht zusammen mit den übrigen Angaben des Konzernabschlusses insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des Konzerns und stellt die
Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Außerdem bestätigen wir, dass der
Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2000
bis 30. September 2001 die Voraussetzungen für eine Befreiung der Gesellschaft von der
Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes nach deutschem Recht
erfüllen. Die Prüfung des für die Befreiung von der handelsrechtlichen Konzernrechnungslegungspflicht erforderlichen Einklangs der Konzernrechnungslegung mit der 7. EGRichtlinie haben wir auf der Grundlage der Auslegung der Richtlinie durch den Kontaktausschuss für Richtlinien der Rechnungslegung der Europäischen Kommission vorgenommen.
Köln, den 14. Dezember 2001
BDO Deutsche Warentreuhand Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Dr. Probst
Wirtschaftsprüfer
80
Bestätigungsvermerk
ppa. Schmoller
Wirtschaftsprüfer
Beteiligungsliste
Gesellschaft
1. Nordex AG,
Rostock
2. Nordex Energy GmbH,
Rerik
3. NPV Planung und Vertrieb GmbH,
Norderstedt
4. Nordex Automation GmbH,
Oberhausen
5. Südwind Energy GmbH,
Norderstedt
6. Nordex Rotor GmbH,
Rostock
7. Nordex Iberica Borsig Energy S.A.,
Barcelona (Spanien)
8. Nordex Omnical Energy
Equipment Services Co. Ltd.,
Shanghai (China)
9. Nordex Hellas Monoprosopi EPE,
Kifissia (Griechenland)
10. Nordex USA Inc.,
Grand Prairie, Texas (USA)
11. Nordex France SAS,
La Plaine Saint Denis (Frankreich)
12. Nordex UK Ltd., Cheadle Hulme,
Cheshire (Grossbritannien)
13. Xi’an Wind Turbine Co. Ltd. (China)
14. Atria Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co.
Objekt Rostock KG, Wiesbaden
Halter
Lfd. Nr.
Anteil
Nominalkapital
in Landeswährung
100
52.050.000
EURO
54.000
EURO
52.000
EURO
103.000
EURO
25.000
EURO
25.000
EURO
10.000.000
PTS
1.656.000
CNY
1
100
1
100
1
100
1
100
1
100
1
100
2
100
2
100
2
100
2
100
2
100
2
40
6
94
6.000.000
GRD
1.000
$
40.000
EURO
1.000
GBP
17.380.168
CNY
5.000
EURO
Beteiligungsliste
81
Organe der Gesellschaft.
Aufsichtsrat
Dr. Hans Fechner Vorsitzender
BBP Service GmbH (AR-Mitglied)
AE Energietechnik Ges.m.b.H. (AR-Mitglied) bis 20. Juli 2001
Loher AG (AR-Mitglied)
Turbomach S.A. (Präsident des Verwaltungsrates)
RW TÜV e.V. (Mitglied des Verwaltungsrates)
(Einschließlich
ihrer
Mitglied-
schaften in anderen gesetzlich zu
bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien
von
Wirtschafts-
unternehmen)
Michael von Cappeln stellv. Vorsitzender 21. Februar 2001 bis 17. Oktober 2001
Babcock Industrierohrleitungsbau GmbH (AR-Vorsitzender) bis 30.9.2001
Borsig GmbH (AR-Mitglied) bis 30.9.2001
Krantz-TKT GmbH (AR-Mitglied) bis 30.9.2001
Pipe-Tec GmbH (stellv. Vorsitzender im Beirat) bis 30.9.2001
Hans Berger seit 21. Februar 2001
Deka Deutsche Kapitalanlagegesellschaft mbH (AR-Mitglied)
dvg Hannover Datenverarbeitungsgesellschaft mbH (AR-Mitglied)
eBS eBanking Services Nord GmbH (AR-Vorsitzender)
engram AG (AR-Mitglied)
Flender Werft AG (AR-Mitglied)
Hamburgische Landesbank-Girozentrale (AR-Mitglied)
LBS Immobilien GmbH (AR-Mitglied)
SIZ Informatik-Zentrum der Sparkassenorganisation GmbH (stellv. AR-Mitglied)
S-Online Schleswig-Holstein GbR (AR-Mitglied)
S-NetLine GmbH (AR-Mitglied)
Dr. Gerd Jäger seit 21. Februar 2001
RADAG Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern AG (AR-Vorsitzender)
KGB Kernkraftwerke Grundremmingen Betriebsgesellschaft mbH (AR-Vorsitzender)
EVO Energieversorgung Oberhausen AG (AR-Mitglied)
Schluchseewerk AG (AR-Mitglied)
STEAG AG (AR-Mitglied)
GKM Großkraftwerk Mannheim AG (AR-Mitglied)
Stadtwerke Duisburg AG (AR-Mitglied)
DWK Deutsche Gesellschaft für Wiederaufbereitung
von Kernbrennstoffen mbH (Verwaltungsrat-Mitglied)
Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (AR-Mitglied)
MATRA RT (AR-Mitglied)
TE Plomin d.o.o. (AR-Mitglied)
KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (AR-Mitglied)
Kärntner Energieholding Beteiligungs GmbH (AR-Mitglied)
82
Organe der Gesellschaft
83
Flemming Pedersen seit 21. Februar 2001
Medlem af bestyrelsen (AR-Mitglied)
Brande Handel A/S (AR-Mitglied)
Nordvest A/S (AR-Mitglied)
Welcon A/S (AR-Mitglied)
Glossar
Dr. Johannes Ringel seit 8. November 2001
Babcock Borsig AG (AR-Mitglied)
Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (AR-Mitglied)
Klöckner & Co. AG (AR-Mitglied)
Phönix AG (AR-Mitglied)
Rütgers AG (AR-Mitglied)
STEAG AG (AR-Mitglied)
Thyssen Krupp Stahl AG (AR-Mitglied)
WestUBG Westdeutsche Unternehmensbeteiligungs AG (AR-Vorsitzender)
WPS WertpapierService Bank AG (AR-Vorsitzender)
Bernd Sattig seit 21. Februar 2001
Babcock Borsig AG (AR-Mitglied)
Search Partners AG (AR-Vorsitzender)
Ludger Kramer bis 21. Februar 2001
Babcock Borsig Service GmbH (AR-Vorsitzender)
Babcock Borsig Capital Corp. Inc. (Board-Mitglied)
Babcock Borsig Power Inc. (Board-Mitglied)
Dr. Sigfrid Michelfelder bis 21. Februar 2001
NEM b.v. (Board-Vorsitzender)
BBP Steinmüller Africa (Board-Vorsitzender)
AE Beteiligungs AG (Board-Vorsitzender)
AE Energietechnik (stellv. Board-Vorsitzender)
Babcock Borsig Ltd. (Board-Mitglied)
Wentech Power GmbH (Board-Mitglied)
TÜV Rheinland/Berlin-Brandenburg (stellv. Verwaltungsrats-Vorsitzender)
Vorstand
Dr. Dietmar Kestner Vorsitzender
Carsten Pedersen seit 21. Dezember 2000
Rudolf Schulz seit 21. Dezember 2000
Wilhelm Hecking seit 12. Juni 2001
Michael von Cappeln bis 21. Dezember 2000
Aktien und Aktienoptionen
von Organmitgliedern
Dr. Dietmar Kestner, Vorstandsvorsitzender
Rudolf Schulz, Finanzvorstand
Carsten Pedersen, Vertriebsvorstand
Aktien
Aktienoptionen
1.111
0
3,75 Mio. über eine
50%ige Beteiligung
an Nordvest AS
333
166.667
166.667
166.667
1.040
0
Wilhelm Hecking, Vorstand
Supply-Management und Logistik
Dr. Hans Fechner, Vorsitzender des Aufsichtsrats
84
Organe der Gesellschaft
Break-even
Rentabilitätsschwelle
Coverage
Betreuung einer Aktie durch die Anlagenberatung
und den Research einer Bank
CFK
Kohlenstoffverstärkter Kunststoff
DEWI
Deutsches Windenergie-Institut
EEG
Erneuerbare-Energien-Gesetz. Das EEG regelt seit 1. April 2000 die
Einspeisung von regenerativer Energie in das deutsche Stromnetz.
Generator
Der Generator einer Windkraftanlage wandelt mechanische Energie
in elektrische Energie um.
Getriebe
Das Getriebe liegt zwischen der langsamen Rotorwelle und der
schnellen Generatorwelle. Es bewirkt, dass die Generatorwelle ungefähr 70-mal schneller läuft als die Rotorwelle.
GFK
Glasfaserverstärkter Kunststoff
Joint Venture
Gemeinschaftsunternehmen
Kilowatt
Leistung ist Energie pro Zeiteinheit und wird in Watt gemessen.
1 Kilowatt gleich 1.000 Watt.
KonTraG
Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich
Lock-up
Zeitlich begrenztes Veräußerungsverbot für Aktien
Megawatt
1 Megawatt gleich 1.000 Kilowatt
NFFO
Non-Fossil-Fuel-Obligations. Die NFFO verpflichten die britischen
Energieversorgungsunternehmen, einen Mindestanteil ihres Stromverkaufs aus nichtfossilen Quellen bereitzustellen.
Offshore-Anlagen
Im Küstengewässer errichtete Windkraftanlagen. Durch die stärkeren und konstanteren Windverhältnisse über dem Meer kann der
Offshore-Einsatz sinnvoll sein. Diesen Vorteilen stehen höhere Kosten
für Fundamente und Netzanschluss gegenüber.
Onshore-Anlagen
Auf dem Festland errichtete Anlagen. Ende 2000 waren rund 99,5
Prozent der installierten Windkraftleistung an Land errichtet.
67.000
Glossar
85
Peergroup
Gruppe von Unternehmen, die als Vergleichsmaßstab dienen
Pitchregelung
Pitch-geregelte Windkraftanlagen sichern die Gleichmässigkeit der
Rotorumdrehung durch die Drehung des Rotorblattes um die Längsachse.
PTC
Production Tax Credit. Der PTC senkt die Bemessungsgrundlage für
die Ertragsteuer von Windkraftanlagenbetreibern in den USA.
Derzeit liegt der PTC bei 1,7 US-Cents pro Kilowattstunde.
Rotor
Der Rotor einer Windkraftanlage besteht aus den Flügeln und der
Nabe. Nordex-Windkraftanlagen besitzen immer drei Flügel. Der
Rotor wird an die Hauptwelle montiert.
Termine / Impressum
Termine
Roadshow durch Europa, UK, USA
ab 14. Januar 2002
Hauptversammlung
15. Februar 2002
Bericht über das erste Quartal 2001/2002
mit Telefonkonferenz
22. Februar 2002
Bericht über das erste Halbjahr 2001/2002
mit Telefonkonferenz
RPS
Renewable Portfolio Standards. Unterschiedliche US-Staaten haben
über das Instrument RPS einen Mindestanteil regenerativer Energie
im Stromnetz vorgeschrieben.
Stallregelung
Bei stallgeregelten Anlagen sind die Rotorblätter in einem fest-definierten Anstellwinkel an die Rotornabe montiert. Der aerodynamische Stalleffekt regelt die Rotorumdrehung.
27. Mai 2002
Internationale Roadshow
ab 28. Mai 2002
Bericht über das dritte Quartal 2001/2002
mit Telefonkonferenz
26. August 2002
Bericht über das Geschäftsjahr 2001/2002
Mit Presse-, Analysten- und
Telefonkonferenz
16. Dezember 2002
Impressum
Nordex AG
Bornbarch 2
Stromgestehungs- Kosten, die aufgewendet werden müssen, um eine Kilowattstunde
kosten
Strom zu erzeugen
22848 Norderstedt
Telefon +49 (040) 500 98 - 100
Umrichter
Der Umrichter wandelt die vom Generator abgegebene Frequenz in
die Netzfrequenz um.
Verfügbarkeit
Zeit, in der die Windkraftanlage betriebsbereit ist
Fax +49 (040) 500 98 - 101
Investor Relations
Ralf Peters
Telefon +49 (040) 500 98 - 522
Windpark
Zertifikat
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Glossar
Windparks bestehen aus mehreren Windkraftanlagen, die gemeinsam betrieben werden
Fax +49 (040) 500 98 - 333
Windkraftanlagen werden nach bestimmten Richtlinien zertifiziert.
Dies stellt sicher, dass die Maschinen korrekt berechnet sind und ihre
Betriebsführung sicher ist. In Deutschland ist der Germanische Lloyd
(GL) die maßgebliche Zertifizierungsstelle.
Gestaltung Heuer & Sachse Werbeagentur GmbH, Paul-Dessau-Straße 3c, 22761 Hamburg
EMail [email protected]
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Lithografie sprint Satz & Litho Produktions GmbH, Poststraße 18, 20354 Hamburg
Druck Offsetdruck K. Riedel GmbH, Auf dem Königslande 45, 22041 Hamburg
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