Auf den Spuren des Försters Alexander Gluck
Transcrição
Auf den Spuren des Försters Alexander Gluck
MAGAZIN FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IM LANDKREIS NEUMARKT 4/2014 • Oktober • November • Dezember Themen dieser Ausgabe Natur+Landschaft Auf den Spuren des Försters Alexander Gluck Umwelt Unsere tägliche Portion Auto eine besondere Liebe? Energie Neues Windpark-Projekt geht der Vollendung entgegen u.v.m. unterstützt durch: KOSTENLOS Bürgergenossenschaft im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. regionale Investitionen in erneuerbare Energien – das bedeutet: attraktive Rendite für die beteiligten Bürger die Wertschöpfung bleibt im Landkreis Energiewende in Bürgerhand Wir haben Ihr Interesse geweckt? Dann werden auch Sie Mitglied bei der Kontakt und weitere Informationen: Internet: www.jurenergie.de E-mail: [email protected] Telefon: 09181 470-256 oder 09181 2704944 E D IT O R I AL Liebe Leserinnen und Leser, wann sind Sie das letzte Mal Fahrrad gefahren? Erst gestern oder gar heute schon? Sehr gut! Und wie oft benutzen Sie das Fahrrad insgesamt? Regelmäßig mehrmals in der Woche, oder sogar täglich? Noch besser! Dann haben Sie schon die vielen Vorteile des Fahrradfahrens erkannt: Autofahrer sind regelmäßig auf der Suche nach einem Parkplatz, denn ihre Fahrzeuge sind ja meistens doch Stehzeuge. Für das Fahrrad hingegen findet sich immer ein Platz. Und mit dem Drahtesel ist man innerorts zweifellos viel wendiger und flexibler als mit den immer größer werdenden Blechkarossen. Und das nicht nur bei der derzeitigen Baustellensituation in Neumarkt … Fahrradfahren bedeutet auch, seiner Gesundheit was Gutes zu tun, ebenso aber auch die Umwelt zu entlasten. Ganz zu schweigen von Ihrem Geldbeutel, denn sowohl Anschaffungs- als auch Betriebskosten eines Fahrrads betragen nur einen Bruchteil von denen eines Kraftfahrzeugs. Und wenn man dies konsequent weiterdenkt, kommt man zu der Erkenntnis, dass im eigenen Haushalt vielleicht sogar ein Auto entbehrlich ist. Sie wissen das alles schon und haben Ihr Auto längst verkauft? Dann brauchen Sie eigentlich unseren Beitrag auf Seite 32 gar nicht unbedingt zu lesen. Für diejenigen, die noch konsequente Kfz-Anhänger sind, lohnt es sich jedoch sehr wohl. Aber Vorsicht: Vielleicht macht Ihnen Ihr Auto nach der Lektüre unseres Beitrages keinen rechten Spaß mehr. Doch keine Sorge – der Verkaufserlös reicht allemal für ein Top-Fahrrad …! Doch nicht nur um’s Fahrrad dreht sich der neue Ansporn, wie immer finden Sie viele weitere interessante Themen. So hat auch das GluckJubiläumsjahr bei uns Einzug gehalten. Christian Wolf und Dr. Werner Robl gehen in ihrem gemeinsamen Beitrag auf interessante Spurensuche bei Christoph Willibalds Vater, dem Förster Alexander Gluck. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Roland Hadwiger Redaktion Ansporn ANSPORN 4/2014 3 I N H A LT Editorial____________________________________________________ Seite3 Natur + Landschaft Auf den Spuren des Försters Alexander Gluck ___________________ Seite 6 Juradistl-Streuobst - Unser Obst ist Mehrwert___________________ Seite 25 Fünftklässler bereiten Schmankerl aus dem Bauerngarten zu._____ Seite 27 Umwelt Unsere tägliche Portion Auto- eine besondere Liebe?____________ Seite 29 Es bewegt sich was… (oder es dreht sich was)__________________ Seite 32 Soziales Betreut fahren - gut ankommen… mit uns bleiben Sie mobil!______ Seite 39 Der Sozialpsychiatrische Dienst der Diakonie Neumarkt feiert 25jähriges Jubiläum_____________________________________ Seite 41 … miteinander lernen. Schulbegleitung – ein Angebot der Offenen Hilfen von Regens Wagner____________________________ Seite 43 Energie Neues Windpark-Projekt geht der Vollendung entgegen__________ Seite 46 Tourismus Freizeitmagazin Bayerischer Jura für Herbst & Winter 2014_______ Seite 49 LEADER-Projekt Wasser- und Mühlenweg______________________ Seite 50 Nachgedacht Suche nach Sinn und Unsinn in der heimischen Fauna___________ Seite 53 „Abseitz“ DAS HAT NICHT HINGEMAUT!________________________________ Seite 55 Senioren Die Seniorenbeauftragten der Gemeinden im Landkreis Neumarkt i.d.OPf.__________________________________ Seite 57 Das Heimatministerium_______________________________________ Seite 59 Die gesetzliche Unterhaltspflicht der Verwandten - das Schreckgespenst der Zukunft?-__________________________ Seite 61 ärbern – arbern – oawan an der „Sprachmischstelle“_____________ Seite 70 Veranstaltungen Veranstalterliste_____________________________________________ Seite 73 Oktober____________________________________________________ Seite 74 November__________________________________________________ Seite 79 Impressum_________________________________________________ Seite 82 Titelbild: Christian Wolf ANSPORN 4/2014 5 N AT U R + L A N D S C H A F T Auf den Spuren des Försters Alexander Gluck Weidenwang und der Walddistrikt Hochstraße und Gödenacker. Z um 300. Geburtstag am 2. Juli 1714 wurde überall an den berühmten Komponisten Christoph Willibald Gluck erinnert. Weniger bekannt ist sein Vater, der Förster Alexander Gluck, der zur Beaufsichtigung der Wal dungen des Klosters Seligenporten wirkte. Historischer Abriss Als Alexander Gluck in Weidenwang seinen Dienst als Seli genportner Holzförster antrat, blickte der Klosterbesitz auf dem waldigen Bergrücken und unten im Dorf bereits auf eine lange Geschichte zurück: Als der fränkische Hausmeier Karl Martell in den Jahren 725 und 728 n. Chr. das Herzogtum Bayern in seine Gewalt gebracht hatte, dürfte bereits der gesamte Sulzgau, darunter 6 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T auch der Bergwald über Weidenwang und Erasbach, in die Hände des Herrscherhauses der Karolinger gefallen sein. König Ludwig der Deutsche, der Ururenkel Karl Martells und der Enkel Kaiser Karls des Großen, erwähnte 845 n. Chr. einen Ort Weidenwang als Reichslehen des Klosters Herrieden. Unter den Ottonen- und Salier-Kaisern muss es zu einer Besitzverschiebung gekommen sein, denn in einem Nürnber ger Diplom Kaiser Heinrichs IV. vom 22. Juli 1080 werden die Dörfer Weidenwang und Erasbach als Grenzorte eines riesigen Forstgebietes erwähnt, das von Eichstätt im Süden bis nach Pleinfeld im Westen, Berching im Norden und Dietfurt im Osten reichte. Damals fiel der gesamte Wildbann (d. h. das Jagdrecht) des königlichen Forstes, der „in der Grafschaft Heinrichs von Sinzing“ lag, an Bischof Udalrich von Eichstätt. Heinrich von Sinzing - das ist Burggraf Heinrich I. von Regensburg, mit Sitz in Sinzing an der Donau! Die Grundherrschaft über den Weidenwanger Wald war noch vor 1080 teils als Reichslehen, teils als Schenkung auf die Burggrafen von Regensburg aus dem Hause der Pabonen übergegangen. Dieses mächtige Grafengeschlecht hatte seine Stammsitze in Riedenburg an der Altmühl und Stefling am Regen. Es versah im Erbgang und mit weitgehenden Kompetenzen zwischen 976 und 1185 die Stadtgrafschaft von Regensburg, verwaltete daneben auch riesige Domänen beiderseits der Donau und hatte bis zum Aussterben des Geschlechts im Jahr 1185 auch die gesamte Landgrafschaft auf dem Kels- und Sulzgau inne. Nach 1167 wurde dieses für Altbayern so prägende Grafenhaus von Kaiser Friedrich I. Barbarossa wegen Widerstands gegen die Reichspolitik entmachtet, ein Großteil seines Erbes später als „Reichslehen“ deklariert und konfisziert, und anschließend dem neuen Her zogs haus Wittelsbach zugeschlagen, was dessen fast 800jährige Herrschaft begründete. Zwischen dem Ausgang des 10. und dem Ende des 12. Jahrhunderts muss die Burg Oberweidenwang, deren Burg stall noch heute eindrucksvoll über dem Dorf Weidenwang thront, als pabonische Grenzfestung des Bannforstes errichANSPORN 4/2014 7 N AT U R + L A N D S C H A F T tet und an einen Vasallen oder Verwandten der Regensburger Burggrafen als Edelsitz vergeben worden sein. Namentlich ist im Jahr 1142 ein Gerhard von Weidenwang auf dem Burgensitz nachweisbar. Links der Burgstall Weidenwang im k.-b- Katasterplan von 1839, rechts Darstel lung des Burgstalls im Laser-Scan von 2014: Hier gut erkennbar der Grundriss des einstigen Turmhauses. Um 1200 fiel das landgräfliche Erbe der ausgestorbenen Pabonen ganz an die Grafen von Hirschberg. Auch diesem Haus war keine lange Regierungszeit beschieden. Weil der letzte Hirschberger, Graf Gebhard VII., seinen Besitz nicht dem verwandten Herzogshaus Wittelsbach, sondern dem Bischof von Eichstätt vermacht hatte, entbrannte darüber im Jahr 1305 ein heftiger Streit. Dieser wurde am 19. Oktober 1305 durch Schiedsspruch im sogenannten Gaimersheimer Vertrag beigelegt. In diesem Vertragswerk werden ausdrücklich die Dörfer Erasbach, Großberghausen, Burggriesbach, Forchheim und Sulzkirchen als künftig zum Hochstift Eichstätt gehörig erwähnt, nicht jedoch der Ort und die Burg Weidenwang. Dies ist ein untrügliches Indiz dafür, dass Burg und Ort Weidenwang, dessen Pfarr sitz ja ebenfalls zu Eichstätt gehörte, als politische Ein heit noch lange über das 12. Jahrhundert hinaus einen Sonderstatus behielt, der aus der Pabonen-Zeit herrührte. Burgstall Oberweidenwang heute. 8 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T Ihre militärisch-strategische Bedeutung dürfte die pabonische Waldfestung schon kurz nach 1200 verloren haben. Wann der letzte Kastellan den Ort verließ, ist nicht bekannt. Diese mittelalterliche Burg Oberweidenwang darf man sich nicht als Gebäudeensemble, wie auf einer Seligenportner Forstkarte von 1724 von einem Ortsfremden eingezeichnet wurde, vorstellen (siehe Plan), sondern ähnlich den Burgen Pfaffenhofen bei Kastl oder Liebeneck bei Greding als festes, gemauertes Turmhaus mit einer Ringmauer und einem semizirkulären Halsgraben. Im Zentrum des Gluck’schen Revieres befindet sich, wie be reits im historischen Abriss beschrieben, der Burgstall Ober weidenwang. Das abgetragene Material aus dem Burggraben wurde über die Böschung an der Ostseite abgeräumt, wie es auch heute noch im Gelände erkennbar ist. Am Rande des Burggrabens befindet sich im Eisensandstein die Spalthöhle Höferloch. Im Winter dient sie als Quartier für das Große Mausohr. Im Umfeld zwischen Forchheim und Pollanten wurde zwischen 1943 und 1945 noch die Kleine Hufeisennase mit 137 Exemplaren nachgewiesen. 1989/90 waren es nur noch 3 Exemplare. Heute dürfte die Kleine Hufeisennase im Bereich des gesamten Gödenackers ausgestorben sein. Die tiefen Geländeeinschnitte unterhalb des Burgstalles deuten auf rege Tätigkeit zur Gewinnung von Eisenerz aus dem Dog ger hin. Das Erz dürfte zur Verhüttung nach Pollanten gebracht worden sein. Der Altweg von Weidenwang über das Hochplateau Richtung Burggriesbach führte nicht durch die se Gräben, sondern im er ha benen Gelände, wie es auch heute Höferloch mit Fledermausquartier. noch der Fall ist. Kurz nachdem Ludwig der Bayer, der erste Wittelsbacher auf dem deutschen Königsthron, die Macht im Heiligen Rö mischen Reich ergriffen hatte, muss es nach heftigen Strei ANSPORN 4/2014 9 N AT U R + L A N D S C H A F T tigkeiten zwischen einem Pabonen-Nachfahren, Graf Wern hart von Abensberg, dem nach wie vor Burg und Wald von Weidenwang hälftig als Allod (= Privatbesitz) zustand, und dem Wittelsbacher-Kaiser, der die andere Hälfte als Reichslehen beanspruchte, zu einer Kompromisslösung gekommen sein: Man einigte sich darauf, den gesamten Besitz unter Verzicht eigener Ansprüche auf das nahe Zis ter zienserinnenkloster Seligenporten zu übertragen, das immerhin in pabonischer Tradition stand. Dem Kaiser muss es weniger um den Wald besitz als solchen, als um eine Entmilitarisierung der Berg flanke gegangen sein. Hiltpolt II. von (Hilpolt-)Stein, der als Sohn des Reichsbu tiglers gleichen Namens aus einer Seitenlinie des PabonenHau ses stammte, trat nun als Zwischenkäufer des Allods auf: Er übernahm formell die halbe Burg Oberweidenwang und einen Teil des Waldes von Konrad dem Lotter (von Lo derbach?). Am Matthäus-Tag des Jahres 1318 übertrug er beides mit Zustimmung seiner Verwandten aus dem örtlichen Niederadel auf die Seligenportner Äbtissin Anna und deren Konvent. Im Jahr 1327 folgte die andere Hälfte nach - „als rechtes Lehen vom römischen König“, für einen Kaufpreis von 346 Pfund Hel ler. Treuhänder des Lehens war zuletzt der Reichsministeriale Hermann von Thann gewesen, wobei aufgrund der Zeugen liste nicht sicher zu entscheiden ist, ober er aus Burgthann oder Thann an der Weißen Laber stammte (eher ersteres). Wenige Tage später, am 4. Juli 1327, erteilte Kaiser Ludwig dem Kloster Seligenporten die offizielle Erlaubnis, die Burg abbrechen zu dürfen. Wegen der nach wie vor unsicheren Rechtslage - was war Reichslehen, was war alter Eigenbesitz der Pabonen? - kam es allerdings auch später noch zu Strei tigkeiten, die nach und nach gerichtlich beigelegt wurden. Soweit zur komplizierten Frühgeschichte der Burg Oberwei denwang und ihrer Wälder, die den grundsätzlichen Zwist der burggräflichen Pabonen mit dem staufertreuen Wittels bacher-Haus nach fast 150 Jahren nochmals aufnimmt und recht anschaulich widerspiegelt. 10 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T Der Waldbesitz aus der Pabonen-Zeit, so umfangreich er auch war, kann im Gegensatz zum Burgstall nur anteilig auf das Kloster Seligenporten gekommen sein (bis zur südlichen Kammkante?), denn im Jahr 1349 bestätigte der deutsche und böhmische König und spätere Kaiser Karl IV. in der Tradition seiner Vorgänger den Waldbesitz des Klosters als „Halbgut“. Ähnliche Halbierungsvorgänge als KompromissLösung ungeklärter beiderseitiger Ansprüche findet man übrigens auch beim Besitz der Grafen von Sulzbürg-Wolfstein gegenüber auf der anderen Seite des Rossbachtals. Auch hier muss altes Pabonen-Gut in die späteren Liegenschaften der Reichsgrafschaft eingeflossen sein. Schon seit der Zeit der Ersterwerbung dürfte das Zisterzien serinnen-Kloster, das unter der Aufsicht des Abtes von Heils bronn stand, einen Forstaufseher für seinen Waldbesitz bei Wei den wang angestellt haben. Dieser hatte ein stattliches „Klosterholz“ zu versehen, das in den Urkunden des 18. Jahr hunderts - für heutige Ohren missverständlich - auch als „Klös tergütl“ bezeichnet wurde. Die Verwaltung des Forstes erfolgte eine Zeitlang noch von der Waldburg Oberweidenwang aus. Später erfolgte der Umzug ins Dorf, wo dem bei den „Pauren“ wenig angesehenen und vergleichsweise schlecht vergüteten Förster bis zu Alexander Glucks Zeiten nur eine Mietwohnung, bestenfalls ein sogenanntes „In häusl“ zur Verfügung stand. Weidenwang wuchs unter der Klosterherrschaft zu einem an sehnlichen Pfarrdorf heran. Zu Seligenporten stießen nach und nach weitere Grundherrschaf ten der näheren und wei teren Umgebung, z. B. die Grafschaft Sulzbürg, das bischöfliche Kas tenamt Jettenhofen, das Kloster Plank stet ten oder das Schult heißenamt Neumarkt. ANSPORN 4/2014 Die Grundherrschaften von Weidenwang um 1801. 11 N AT U R + L A N D S C H A F T Der größte Bauernhof des Dorfes, der sogenannte Meierhof, gehörte jedoch allezeit dem Kloster, dazu sämtliche Dorfrechte, als da sind das Kirchtagsrecht, das Zapfen- oder Schankrecht, die Hirtschaft, das Schmiedrecht, das Flurer- und das Badstu benrecht. Die filigranen Regelungen, denen diese Rechte spä testens ab 1519 unterzogen wurden, sind in der Weidenwanger Dorfordnung von 1663 bis heute erhalten geblieben. Zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Weidenwang 17 Anwesen mit Seligenportner Hintersassen. Der Pfarrer von Weidenwang war alle Zeit von Seligenporten unabhängig. Schon seit der Zeit um 1070, als Bischof Gun dekar von Eichstätt in Weidenwang eine erste Kirche auf den Diözesanheiligen Willibald geweiht hatte, gehörte das gesamte Pfarrlehen einschließlich Kirche zum Bistum Eichstätt. Weidenwang war damit eine der Urpfarreien des Sulzgau. Nachdem das Kloster Seligenporten in den Wirren der Re formation aufgelöst und der Ort Weidenwang im Dreißigjähri gen Krieg fast vollständig eingeäschert worden war, kam der Seligenportner Waldbesitz zunächst in kurbayerische Hände, wurde allerdings im Rahmen der Rekatholisierung 1667 dem neu gegründeten Salesianerinnen-Kloster in Amberg übertragen. Verwaltet wurde der gesamte Besitz weiterhin von Seli genporten aus, wo man eigens ein Klosterkasten- und ein Klos terrichteramt eingerichtet hatte. Von diesen Institutionen wurde 1711 oder 1712 mit Amberger Zustimmung der Vater des Komponisten Christoph Willibald Gluck als Holzförster angestellt. Alexander Gluck zog mit seiner Frau Walburga nach Weidenwang und bezog dem Dafürhalten nach im Anwesen des Gastwirts Christoph Fleischmann eine Dienstwohnung. Als Starthilfe hatte das Paar von Klosteramt ein Stück Land auf der Hochweide von Weidenwang bekommen. Der spanische Erbfolgekrieg, der 1702/1703 oben auf dem Bergkamm eine durch einen linearen Wall-Graben-Zug namens „Ehekamm“ und kilometerlangen Waldverhau verbarrikadierte Grenze zwischen Kurbayern und dem Hochstift Eichstätt nach sich gezogen hatte, war zu diesem Zeitpunkt offiziell noch nicht beendet. 12 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T Am 2. Juli 1714 wurde dem Ehepaar Alexander und Walburga Gluck das erste Kind geschenkt und am 4. Juli 1714 in der Pfarrkirche von Weidenwang auf den Namen Christoph Willi bald getauft. Die Entbindung hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit nur wenige Meter von Taufort entfernt im Haus des Taufpaten und Dorfführers Christoph Fleischmann stattgefunden, auf dem zu Klosterzeiten die „reale Wirths- und Becken-Gerechtigkeit“ lag. Das Gluck-Denkmal von Weidenwang von 1871 steht wiederum nur wenige Meter von diesem einstmals größten Haus im Ort, das später „Gasthaus zur Linde“ hieß, entfernt. Weidenwang 1935 Weidenwang 2014 ANSPORN 4/2014 13 N AT U R + L A N D S C H A F T Unmittelbar nach des Komponisten Geburt zog das Paar in ein eigenes Häuschen nach Erasbach um, wo Alexander Gluck inzwischen die vergleichsweise besser dotierte Stelle eines Jägers und Grenzgängers zusätzlich übernommen hatte. In Erasbach kam zwei Jahre später Christoph Anton, der zweite Sohn des Paares, zur Welt. Der Förster und Jäger Alexander Gluck war ein ehrgeiziger und geschäftstüchtiger Mann. Nach und nach übernahm er von seinem neuen Wohnsitz aus nicht nur die Erasbacher Mautstelle, die damals „Beizollstelle“ hieß und vermutlich von seiner Frau versehen wurde, sondern auch den kommunalen Forstdienst der Gemeinde Erasbach und das Amt des Holz försters von Plankstetten. Wenig später muss es zu Zerwürfnissen zwischen Ale xan der Gluck und sei nem kurbayerischen Arbeit geber gekommen sein. Das Paar fällte den Entschluss, den nicht ganz ungefährli chen Grenzdienst von Eras bach aufzu ge ben und aus der Gegend wegzuziehen. Im Jahr 1717 wech sel te das Ehepaar Gluck hinüber ins Königreich Böhmen, von wo aus der heranwach sende Christoph Willibald Gluck seine sagenhafte Musikkarriere startete. Sein musikalisches Gehör hat te er allerdings schon zu vor in seinen Ober pfäl zer Heimatdörfern Weiden wang und Erasbach erworben! Beizollstelle Erasbach von 1653 14 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T Alexander Gluck hatte kaum den Sulzgau verlassen, als sich das Klosteramt Seligenporten dazu entschloss, seinen Nachfolger hauptamtlich anzustellen und ihm für seinen Dienst ein eigenes Forsthäusl zu errichten. Nach heftigen Streitigkeiten mit der einheimischen Bevölkerung entstand im Jahr 1724 jenes Forsthaus in Weidenwang, das später mit Glucks Geburtsort verwechselt wurde und dem Dom archivar F. X. Buchner Anlass gab, Weidenwang ganz die Ge burtsrechte zu entziehen und den Entbindungsort kurzerhand nach Erasbach in das nachmalige Wohnhaus der Glucks zu verlegen. Für keinen der beiden heute zur Diskussion stehenden Geburtsorte gibt es einen urkundlichen Beweis, für Weidenwang sprechen allerdings weitaus mehr und die triftigeren Argumente. Forstkarte von 1724 des Seligenportner Waldes. ANSPORN 4/2014 15 N AT U R + L A N D S C H A F T Seligenportner Waldbesitz Der Seligenportner Besitz umfasste zu Glucks Zeit 326 Tag werk, verteilt auf 9 (eher 10) Einzelabteilungen. Sumerleithen (Sommerleite), Ortberg 56 Tgw., Reckasbühl 30 Tgw., Prun holz (Brunnholz) 45 Tgw., Rauchschlag (rauhe Schlag) 45 Tgw., Hillergraid 40 Tgw., Köstlberg 5 Tgw., Pachleiten (Bach leiten) 30 Tgw., Hengacker 12 Tgw. und Hochstraße 63 Tgw. Bis auf die Hochstraße können die Waldabteilungen heute nur ganz vage zugeordnet werden. Der Köstlberg als der Kes selberg und das Brunnholz als Brunnkastenberg. In der Forst rechnung des Stiftes Seligenporten von 1715 (Forstamt Neu markt) wird das Weidenwanger Holz mit viel jungem Aichreis (Eichenstämme) zu Bauwerk tauglich beschrieben, die anderen Bestände als stark abgetrieben (gefällt), aber die Schläge in einem guten Anflug (Naturverjüngung ) befinden. Grenzlinie im Seligenportnerholz mit Eiche, Standort des Ehaftsteines (rechts). Zur Grenzmarkierung wurden hier früher kleine Marksteine und Pflocken zusätzlich an die Grenzsteine gesetzt. Als Marck Reiß bezeichnet, wurden zur weiteren Grenzsicherung Grenzbäume (Eichen), wie hier an der Südwestgrenze des Seligenportner Holzes, gepflanzt. Obwohl heute noch Eichen an der Grenzlinie stehen, sind diese erst in jüngerer Zeit ge- 16 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T pflanzt worden und halten die Sichtachse am Grenzverlauf wie damals offen. Als Land Granitzstein – Landesgrenzstein wurde der Grenzstein Nr. 145 zwischen der Oberpfalz und dem Hochstift Eichstätt (OP/E) bezeichnet. Dieser heute nicht mehr vorhandene, sogenannte „Ehaftstein“ wurde durch einen Staatswaldgrenzstein ersetzt und war der Beginn der südwärts verlaufenden inner-eichstättischen Grenze um das Pflegamt Obermässing (bzw. das Kastenamt Jettenhofen), die Rübling und Stierbaum umfasst und dann nach Westen verläuft. Als sonst seltene schön anzusehende Pflanze des Altmühljura fällt das Immenblatt im Frühsommer in lichten gras- und krautreichen Laubmischwäldern, hier am Juraauf stieg in der Breiteheid, neben Orchideen wie das Weiße Wald vögelein, Waldhyazinthe und der Nestwurz auf. Staatswaldkarte von 1825 mit dem Ausschnitt des Weidenwanger Waldes. Waldabteilungen Auf der Forstkarte von 1825 der Koeniglichen Forstreviere Sulzbürg wird der Weidenwanger Wald mit 616 Tagwerk und 506 Decimal, fast doppelt so groß wie das Gluck’sche Revier bezeichnet und entspricht heute den Waldabteilungen, Höfer loch (1936 existierte noch der Berghauserschlag, der später ANSPORN 4/2014 17 N AT U R + L A N D S C H A F T dem Höferloch zugeordnet wurde), Weiherschlag, Hans und Gretl, Walperlbrunnen und Breiteheid (1936 noch Teilbereich als Fauleschlag und Binsenschlag bezeichnet, später zu Brei teheid verschmolzen), des Distriktes Hochstraße. 1825 waren die Flurkarten noch nicht erstellt, deshalb mussten die Forstkarten noch von Hand gezeichnet werden. Der gezeigte Kartenausschnitt ist nicht eingenordet. Im Katasterplan von 1837-1839 wird der Distrikt XXI Abtei lung 1 Walpersbrunnen, Abt. 2 Plankstetterbuch, Abt. 3 Brei teheid, Abt. 4 Hansl u. Gredl, Abt. 5 Binsenschlag, Abt. 6 Fau leschlag, Distrikt XXII Weidenwangerwald mit der Abt. 1 Berg hauserschlag, Abt. 2 Höferloch, Abt. 3 Brunnkastenberg, be zeichnet. Staatswaldkarte von 1936. Der Staatswalddistrikt Hochstraße von 1936 entspricht in Teilbereichen dem ursprünglichen Weidenwanger Wald mit den Abteilungen 1 Fauleschlag, 2 Binsenschlag, 3 Breiteheid, 4 Walperlbrunnen, 5 Hans u. Gretl, 6 Weiherschlag, 7 Hö ferloch, 8 Berghauserschlag. 18 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T Forstwirtschaftskarte von 1987. Die Forsteinrichtung von 1987 teilte den Distrikt XXII Hoch straße in folgende Abteilungen ein. Abt. 1 Breiteheid, Abt. 2 Walperlbrunnen. Abt. 6 Höferloch, Abt. 7 Weiherschlag. Abt. 8 Hans u. Gretl. Forstliche Entwicklung Vor der großen Forstreform 2005 gehörten die Waldabteilun gen Brennesselhänge, Plattenhänge und Seligenportner Holz zum Forstrevier Burggriesbach, die Reviergrenze bildet die Hochstraße. Alle nördlich davon gelegenen Waldabteilungen waren Waldabteilungen die zum Forstrevier Erasbach gehörten. Heute wird der Wald beider ehemaliger Reviere von den Bayerischen Staatsforsten mit Sitz in Kelheim verwaltet. In über 160 Jahren wurden die Waldabteilungen mehrmals umbenannt und dürften heute nach der letzten Forsteinrichtung noch so gültig sein. Zur Wiedergutmachung an die Alliierten nach dem 2. Welt krieg musste Holz geliefert werden. Durch die so genannten UNRA-Hiebe entstanden große Kahlflächen in den Wäldern ANSPORN 4/2014 19 N AT U R + L A N D S C H A F T gleich nach dem Krieg. Diese wurden unter Einsatz von Saisonarbeitskräften, meist Kriegerwitwen, umgehend mit Fichte aufgeforstet. Auch in den Abteilungen Grubmühlhänge, Schöne Fichte, Binsenschlag, Breiteschlag, Faule Schlag, Berghauser Schlag, Höferloch und Weiherschlag wurden solche Hiebe durchgeführt, wie der dort ehemals zuständige Revierleiter berichtete. Aus der Not heraus wurden hier die Kahlflächen schnell mit der oft nicht standortsgemäßen Fichte be grün det. Spätere Kalamitäten haben diese Bestände weiter geschädigt. So wäre es heute die forstliche Aufgabe die Waldbestände durch standortsgemäße Baumartenwahl in ihre ursprüngliche Baumartenzusammensetzung umzuwandeln. Je nach Standort sind die Tanne mit Rotbuche, Eichen auf den Plateauflächen und in den tonigen Tallagen, an trockenen sandigen Standorten, die Kiefer zu fördern. Ebenso an geeigneten Flächen der Bergahorn mit Esche zusammen mit Hainbuche und Feldahorn, und nicht zu vergessen auch wieder die hier fehlende Elsbeere als wertvollste Baumart an der für sie geeigneten Ornatentonflächen. Oberhalb des Quellbereiches Walperlbrunnen. 20 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T Flora und Fauna Als Walburga-Brünl wird der Quellhorizont am geologischen Grenzbereich zwischen dem Eisensandstein und dem Opali nuston bezeichnet. Der hier entsprungene und nach Erasbach fließende Bach speiste dort einst die Obere, Mittlere und untere Mühl (Dorfmühle des Georg Breinl zu Gluck’s Zeiten). Wer sich noch an ein Bild mit dem Rippenfarn anlässlich der Neumarkter Landesgartenschau in Neumarkt im Beitrag des Forstamtes erinnern kann, es ist hier am Walperlbrunnen aufgenommen worden. Unweit neben dem Quellbereich am Walperlbrunnen und im Weiherschlag gibt es noch ein größeres Vorkommen des Sprossenden Bärlapps. Was den Botanikern lange Zeit entgangen ist kann man hier nach der Schneeschmelze gut beobachten. Der Sprossende Bärlapp gibt zu diesem Zeitpunkt seine Sporen ab, ein Phänomen das zuerst in Polen und dann im Allgäu erstmals beobachtet wurde. Normalerweise reifen die Sporen im August und September. Kiefernwald in der Waldabteilung Walperlbrunnen. Früher war bei Schreinern die hochwertige, gleichmäßig und langsam mit wenigen Astlöchern gewachsene Kiefer für die Herstellung von Türen und Fensterstöcken von großer Bedeu tung. Hier an den trockenen Abhängen des Walperlbrunnen ANSPORN 4/2014 21 N AT U R + L A N D S C H A F T gibt es sie noch. Ob sie jemals für solche Zwecke zum Ein satz kommen ist fraglich, da gerade die Fensterstöcke aus Kunststoff gefertigt werden. Die Heidelbeere ist die Charak terpflanze solcher Wälder, wird aber zunehmend von der auf kommenden Fichte in den Kiefernwäldern, die durch die Stick stoffeinträge aus der Luft profitiert, überwachsen. Die stand ortsgemäße Kiefer kann hier durch fehlenden Rohboden nicht mehr keimen und wird durch die Fichte verdrängt. Ortsansässige Weidenwanger erinnern sich, dass im Wei denwanger Wald die Tanne stärker vertreten war. Wenn man genau hinsieht keimt überall die Tanne, wird aber durch das Rehwild verbissen, bleibt zurück und wird von anderen Baum arten überwachsen. Eine Kombination von Stieleiche mit der Tanne wäre bei Wiederaufforstungen von Windwurf fl ächen auf dem Opalinuston eine gute Lösung. Ein Mischwald, wie er früher hier mit viel jungem „Aichreis“ vorhanden war, wäre hier als Ziel anzustreben. Neben dem jetzt wieder zahlreich vorhandenen Schwarzwild, kam hier früher auch noch das Rotwild neben dem Rehwild vor. Wölfe sorgten bis zu ihrer Ausrottung für einen gewissen Ausgleich beim Wildbestand. Bei uns selten kommt hier in feuchteren Grabenbereichen auch die Quirl-Weißwurz vor, eine Pflanze die häufiger im Al pengebiet zu finden ist. Unterförsters Wißen – Wiese des Unterförsters am Walperlbrunnen. 22 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T Viehweide und landwirtschaftliche Flächen Neben der Walperlbrunnenquelle findet man auf der Revierkar te von 1724 die Bezeichnung „Unterförsters Wißen“. Hier hatte der Unterförster von Weidenwang seine Weidefläche. Der nahe Quellbereich war ja für die Viehtränke gut geeignet. Hier vorbei dürften die Kühe vom Dorf auf die Hochfläche getrieben worden sein. Im Wald sind heute noch viele kleine Geländerinnen erkennbar. Neben den landwirtschaftlichen Flächen an der Hochstraße gibt es auch heute noch die Bezeichnung „Kühstell“ im Seligenportner Holz. Am 15. Februar 1713 verkaufte Alexander Gluck, wahrscheinlich um die Baukosten seines Hauses bestreiten zu können, einen Acker in Weidenwang, den er erst am 8. Oktober 1712 vom Kloster Seligenporten gekauft hatte. Der Käufer war der Nach bar Conradt Nuz in Weidenwang. Das gerodete halbe Tagwerk Feld zu Oberweidenwang bei der sog. „Bhischel“, zwischen des „Closters Geholz“ und dem „Riblinger Weg“ entlang, kostete 45 Gulden. Nach Aufgabe der Landwirtschaft und des Weidebetriebes wurden die Flächen entlang der Hochstraße zu einem späteren Zeitpunkt entweder mit Fichten aufgeforstet oder sie haben sich selbst bewaldet. Durch den flachgründigen trockenen kalkhaltigen Boden wird die Fichte rotfaul und fällt schon in jungen Jahren wieder aus. Hier ist es nach vielen Baumge nerationen stellenweise immer noch nicht gelungen einen geschlossenen standortsgerechten Wald zu begründen. Nach der Säkularisation 1802/1803 fiel der gesamte Seligen portner Waldbesitz vom aufgehobenen Salesianerinnen-Or den zurück an die Kurfürstliche Verwaltung. Nach Gründung des Königreichs Bayern erfolgte die Umwandlung in einen Königlichen Wald, wenig später wurde die Forstdienststelle aus Weidenwang wegverlegt. Dr. Werner Robl, Berching Christian Wolf, Neumarkt ANSPORN 4/2014 23 N AT U R + L A N D S C H A F T Die Veranstalter: 17. Neumarkter ittagstisch ab 11 Uhr M itäten mit Spezial tl-Lamm vom JUradis -weiderind & Juradistl * * * * * * * Verkauf von Obstspezialitäten Apfelsorten-Bestimmung Apfelsorten und frischeR Apfelsaft zum Probieren Beratung rund um das Obst Verkauf von Obstbäumen Kaffee & (Obst-)Kuchen, sowie Musikalische Umrahmung Spiel, Spaß & Unterhaltung für Kinder 24 ANSPORN 4/2014 Gestaltung: www.neve-design.de Samstag, 18. Oktober 2014 von 9 – 14 Uhr vor dem Neumarkter Landratsamt N AT U R + L A N D S C H A F T Juradistl-Streuobst Unser Obst ist Mehrwert – das Streuobstprojekt des Landschaftspflegeverbandes Neumarkt i.d.OPf. Bürgerinformation – Streuobstsammlung 2014 Der Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. hat im Rah men seines Juradistl-Programms im vergangenen Jahr ein Streuobstprojekt gestartet, das etwas für den Erhalt unserer land schafts prägenden Obstgärten und Streuobstbestände tun möchte. In der Juradistl-Apfelschorle der Kelterei Nagler wird bereits seit Juli 2013 heimisches Streuobst verarbeitet und es soll noch mehr werden! Die Ziele unseres Projektes sind: • Das Sammeln und Verwerten unseres Obstes im Landkreis • Der Erhalt unserer Obstbäume • Ein fairer Obstpreis für die Obsterzeuger • Naturschutz in Dorf und Flur • Die Wertschätzung für unsere Obstsammlung 2014 Obstbäume verbessern. Sammeltermine: Dazu werden wir im Herbst 2014 Samstag, 04. Oktober und wieder an zwei Terminen Obst Samstag, 25. Oktober 2014 sammelaktionen in Mühlhausen jeweils von 09:00 bis 13:00 Uhr durchführen. Wir bitten Sie alle, Wo: Mühlhausen auf dem Gelände der unser Projekt tatkräftig zu unter- Raiffeisen-Handels-GmbH stützen. Bringen sie uns Ihr Obst (An der Lände 8, 92360 Mühlhausen) aus ungespritzten Obstgärten Hinweis: Vor allem für Lieferanten aus dem östlichen Landkreis bietet sich auch die und Streuobstbeständen! Sammelstelle des Landschaftspflegever bands Regensburg in Oberpfraundorf auf dem Das gesammelte Obst geht Bauernhof Glaser (Jakobsweg 4, 93176 Be an die Kelterei Nagler in Re ratzhausen) an. Hier werden die Äpfel am 04. gens burg, die die Juradistl- und am 18. Oktober 2014 allerdings im Zeit Apfelschorle herstellt. raum von 13.00 bis 17.00 Uhr gesammelt. ANSPORN 4/2014 25 N AT U R + L A N D S C H A F T • Anlieferung: Die angelieferten Äpfel müssen frisch und dürfen nicht angefault sein. Bitte bringen Sie Ihre Äpfel in Säcken, Kisten oder anderen geeigneten Behältern zur Sammelstelle (nicht lose!). • Großanlieferer über 10 Zentner pro Lieferung bitte vor her beim Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. anmelden (Ralf Bundesmann, Tel. 09181/470-338, Fax 09181/470-6838, e-mail: [email protected]). • Abrechnung: Der Ankaufspreis beträgt derzeit 10,- € / 100 kg Äpfel. • Bei Anlieferung wird Ihr Obst gewogen und Sie erhalten einen Wiegeschein. Wir erfassen Ihre Bankverbindung und leiten die Daten an die Kelterei Nagler weiter. Die Auszahlung erfolgt per Überweisung oder Barabholung bei der Kelterei Nagler in Regensburg. • Wichtiger Hinweis: Wer bereits eine Nagler-Kunden nummer hat, bitte unbedingt mitbringen und bei der Sammelstelle angeben! Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf., Nürnberger Straße 1, 92318 Neumarkt i.d.OPf. 26 ANSPORN 4/2014 N AT U R + L A N D S C H A F T Fünftklässler bereiten Schmankerl aus dem Bauerngarten für Ministerialräte zu. Wie lecker frisch zubereiteter Kräuterquark oder pflückfrische Schokominze schmecken können, durften Ende Juli zwei Mi nisterialräte, Landrat Gailler und der Schulleiter des Gymna siums Hilpoltstein erleben. Knapp 60 Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen des Gymnasiums Hilpoltstein besuchten im Rahmen ihrer Projektund Fahrtenwoche die staatlich anerkannte Umweltstation HAUS AM HABSBERG. Die beiden Klassen arbeiteten in zwei Projekt einheiten zum Thema Lebensraum Wald sowie Selbstversorgung durch Gärtnern auf kleinem Raum. Zu diesem Termin hat sich hoher Besuch am Habsberg eingefunden, um live einen Eindruck davon zu bekommen, welche vielfältigen Erfahrungen Schülerin nen und Schüler außerhalb der Schule durch umweltbezogene Bildungsarbeit machen können. Hintergrund des Besuchs der Ministerialräte Dr. Wolfgang Elle gast vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kul tus, Wissenschaft und Kunst, und Dr. Christoph Goppel vom Ba yerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (Referatsleiter des Referates Umweltbildung, Bildung zur Nach ANSPORN 4/2014 27 N AT U R + L A N D S C H A F T haltigkeit), des Landrats Willibald Gailler und des Schulleiters des Gymnasiums Hilpoltstein, Oberstudiendirektor Karlheinz Thoma war das „Modellvorhaben zur Abordnung von Lehrkräften an Umweltstationen in Bayern zur Unterstützung der Umweltbil dung im Schuljahr 2013/2014“. Aufgrund dieses kooperativen Modellvorhabens von Umwelt- und Kultusministerium hat Stu dienrätin Kerstin Spies, eigentlich Lehrerin am Gymnasium Hil poltstein, für ein Schuljahr das Team des Umweltbildungs- und Regionalentwicklungszentrums tatkräftig unterstützt. Mit dem Ziel, die Zusammenarbeit und Vernetzung speziell zwischen den Schulen unserer Region und dem HAUS AM HABS BERG zu intensivieren, war Frau Spies in vielfältige Ar beitsund Planungsprozesse der Umweltbildung miteinbezo gen. Konzeption von umweltpädagogischen Einheiten, und deren praktische Umsetzung, vor allem mit Schulklassen standen dabei im Vordergrund. Darüber hinaus konnte die Lehrerin auch Einblicke in die wirtschaftlichen Hintergründe einer Umweltstation bekommen und bei Anträgen für künftige Modellprojekte mitarbeiten. Frau Spies erarbeitete in einem zusätzlichen Modellprojekt der Umweltstation eine Umweltbildungseinheit zum Thema „erneuer bare Energien“ in enger Zusammenarbeit mit den Verantwort lichen des Hackschnitzelheizkraftwerks in Engelsberg. „Zurück in die Zukunft – ein Workshop für Klima und Erneuerbare Energien“ kann künftig von Lehrkräften der Sekundarstufe beim HAUS AM HABSBERG als Bildungseinheit gebucht werden. Landrat Gailler bedankte sich für das herausragende Engage ment der Studienrätin und lobte die positive Zusammenarbeit zwischen Schule und HAUS AM HABSBERG. Er bedankte sich darüber hinaus bei den Ministerialräten, Dr. Goppel und Dr. Elle gast als Vertreter der Ministerien, für die hervorragende einjähri ge Unterstützung durch die Lehrerin und äußerte die Hoffnung, dass aufgrund der erfolgreichen Umsetzung der Projektziele, die Abordnung von Lehrkräften an Umweltstation dauerhaft etabliert wird. Elisabeth Altmann, Martin Schmid Landschaftspflegeverband Neumarkt 28 ANSPORN 4/2014 U M W E LT Unsere tägliche Portion Auto - eine besondere Liebe? I m zweiten Anspornheft dieses Jahres haben wir uns Gedanken über Besitz und Glück gemacht und festgestellt, dass nicht die Zahl unserer Besitztümer entscheidend dafür ist, ob wir uns glücklich fühlen. Im Gegenteil, je mehr wir an materiellen Dingen anhäufen, umso größer ist die Gefahr, dass wir uns im Konsumismus verlieren. Immer mehr neue Dinge in immer kürzeren Abständen zu brauchen ist scheinbar eine neue Religion. Diese Unsitte betrifft mittlerweile sämtliche Lebensbereiche. Kleidung, Mobiltelefon und natürlich auch das Auto. Werfen wir einen Blick in die Garage. Was „steht“ in den meisten? Der Deutschen liebstes Kind, ein Auto natürlich! Carsharing ist seit längerer Zeit ein Trend mit dem versucht wurde und wird, das eine oder andere Auto überflüssig zu machen. In einer der kommenden Ausgaben des Ansporns werden wir uns dann auch dem Carsharing intensiver widmen. Teilen kann – wie der Begriff es schon nahelegt - das Zau berwort der Zukunft sein. Doch besonders beim Auto ist das Teilen so eine Sache. Aus einer nicht näher bekannten Quelle heißt es, dass der durchschnittliche deutsche Mann lieber einen Fremden mit seiner Frau ausgehen lässt, als dass er sein Auto verleiht. Es muss deshalb schon eine große Liebe sein, die uns so sehr am eigenen Auto hängen lässt. ANSPORN 4/2014 29 U M W E LT Wenn schon das Teilen mit Problemen verbunden ist, sollten wir es vielleicht gleich mit einem Leben ganz ohne Auto versuchen. Unmöglich, sagen Sie. Es kann funktionieren, sagen wir. Wie bewegen wir uns? Betrachtet man den gigantischen Materialaufwand für die Fortbewegung von Menschen im Auto, wird schnell deutlich, dass Autofahren nach heutigem Standard nicht zukunftsfähig ist. Täglich verstopfen tausende Fahrzeuge die Straßen nicht nur in den großen Städten. Über eine Tonne Gewicht wird mobilisiert um häufig nur einen Menschen über kurze Strecken und oft genug nur im Schneckentempo zu bewegen. Angetrieben durch einen mit fossilen Brennstoffen befeuerten Motor verpesten jeden Tag zur Rush-Hour Millionen Fahr zeuge die Städte. Da helfen auch die ganzen „blauen“ oder anderen Effizienz-Technologien nicht, die die Abgase der Fahrzeuge sauberer machen sollen. Solange nicht jeder einzelne von uns seinen Beitrag zu leisten bereit ist, im Idealfall gleich durch den Verzicht auf ein eigenes Fahrzeug, sind die ganzen technischen Verbesserungen bei den Motoren reine Augenwischerei und tragen nicht wirklich zu Klimaschutz und Ressourcenschonung bei. Sie dienen allenfalls zur Beruhigung unseres Gewissens. Mit welcher Rechtfertigung können wir fordern, dass in den großen Schwellenländern gefälligst die Verkehrsentwicklung in einem verträglicheren Rahmen zu erfolgen habe, wenn wir gleichzeitig technisch hochgerüstete Fahrzeuge betreiben, die dank entsprechender Lobbyisten immer noch weit mehr verbrauchen als möglich wäre? Doch nur, damit wir noch möglichst lange so weiter machen können wie wir es bislang gewohnt waren. Und so lautet ein gern verwendetes Argu ment sinngemäß: Ich bin für die Rettung der Welt, aber am besten fangen die Menschen in China oder Indien damit an, denn dort steckt das größere Potential. Wenn es keine entscheidende Änderung unseres Verkehrs 30 ANSPORN 4/2014 U M W E LT verhaltens gibt, werden alle CO2-Einsparungen aus Indus trie und Privathaushalten durch das weiterhin steigende Ver kehrs aufkommen aufgehoben. Hier liegt es an uns allen, durch veränderten Autokonsum gegenzusteuern. Franz Alt hat einmal festgestellt, dass Autofahren „heilbar“ sei. Machen wir uns also frei von der vermeintlichen „Bequem lichkeit“, jede Fahrt mit dem Auto zu erledigen und besinnen wir uns wieder auf die eigene Muskelkraft - Stichwort Fahrrad. So können wir auch in diesem Bereich deutliche Ak zente setzen. Ein gutes Beispiel für das alltägliche „Verkehrschaos“ ist jeden Tag in den Zufahrtsbereichen der Neumarkter Schulen zu beobachten. Am Morgen kurz vor Schulbeginn und nach Schulschluss herrschen hier oft Verkehrsverhältnisse wie zur Hauptverkehrszeit am Plärrer in Nürnberg. Ich erlaube mir die Frage, ob es wirklich nötig ist, die Schüler selbst aus dem nahen Stadtgebiet mit dem individuellen Luxus des Privattaxis zur Schule zu bringen und wieder abzuholen. Den Stadtbus stärker zu nutzen wäre in diesem Fall sicher keine allzu unangemessene Forderung. Und so scheint in der Tat eine große Chance für eine umweltverträgliche und zukunftsfähige Mobilität in einer weitgehend autofreien Gesellschaft zu liegen. Dass dabei ein Leben ohne eigenes Auto nicht gleichzusetzen ist mit Verlust und auch kein Zeichen für schwindenden Wohlstand ist, zeigen wir Ihnen im anschließenden zweiten Teil unseres Beitrags auf. Walter Schardt-Pachner ANSPORN 4/2014 31 U M W E LT Es bewegt sich was… (oder es dreht sich was) M illionen Menschen tun es weltweit täglich. Etliche davon zum Spaß, viele wiederum aus der Notwen digkeit heraus um an ihr Ziel zu kommen. Und auch wir, gerade in Neumarkt, sollten es ebenfalls viel öfter tun. Schließlich stand mit den Expresswerken einst Deutschlands erste Fahrradfabrik hier. Sie ahnen es vielleicht schon. Wir reden vom Fahrradfahren. Radfahren liegt im Trend Vorbei sind die Zeiten, als es nur wenig Auswahl bei den Fahrrädern gab, obwohl man auch mit einfachen Rädern und ohne Schaltung ganz gut vorankam. Heute steht uns ein großes Sortiment unterschiedlicher Draht esel zur Verfügung. Da findet sich das klassische Fahrrad als Holland- oder Tourenrad oder das Mountainbike, mit dem es sich auch über Feldwege gut radeln lässt. Wer es gern schneller hat greift auf eine schmalspurige Rennmaschine zurück, und wer auf Komfort nicht verzichten möchte, dem stehen inzwischen auch vollgefederte Räder zur Verfügung. Tendenz zum Strom Elektrofahrräder, oft auch E-Bikes oder Pedelecs genannt, sind die neuesten Entwicklungen bei den Fahrrädern mit denen man auch etwas längere Strecken mit elektrischer Unter stützung zurücklegen kann. Immer häufiger wird diese beque me Art der Fortbewegung gerade von älteren Radfahrern nachgefragt. Am Ende der Tour an die Steckdose oder die Schnellladestation angeschlossen, steht dem erneuten Fahr vergnügen am nächsten Tag nichts mehr im Weg. 32 ANSPORN 4/2014 U M W E LT E-Fahrräder zeichnen sich dadurch aus, dass Sie mit einem Elektromotor ausgestattet sind, der üblicherweise nur beim Treten der Pedale den Fahrer unterstützt. Pedelecs gelten als Fahrrad, solange die Tretunterstützung bis höchstens 25 km/h reicht und die Motorleistung nicht über 250 Watt liegt. Räder mit stärkeren Motoren und einer Höchstgeschwindigkeit über 25 km/h oder mit einer Anfahrhilfe über 6 km/h hinaus gelten hingegen als Kraftfahrzeug. Sie werden entweder als Mofa oder als Kleinkraftrad eingeordnet. Dafür können Sie im Einzelfall eine Betriebserlaubnis benötigen und Sie müssen ein Versicherungskennzeichen anbringen. Bei bestimmten Fahrzeugen besteht auch die Pflicht einen Helm zu tragen. Informieren Sie sich beim Kauf eines E-Bikes über die entsprechenden Richtlinien. Übrigens, laut Wikipedia sind E-Bikes sogar weltweit die erfolgreichste Gattung von Elektrofahrzeugen. Tragende Rolle Ein Trend der sich nicht nur in den großen Städten ausmachen lässt, ist das Lastenfahrrad. Fahrradkuriere wissen es längst, dass im städtischen Bereich gerade eilige Lieferungen mit keinem anderen Verkehrsmittel so schnell ans Ziel kommen wie mit dem Fahrrad. Das gilt natürlich auch für Pakete oder andere Zustellungen, die Post macht es uns seit vielen Jahren höchst erfolgreich vor. Gerade bei Baustellen in den Innenstädten ist hier das Fahrrad unschlagbar, da kann meist kein motorisierter Paketdienst mithalten. Doch nicht nur als rein zweckorientiertes Fahrzeug wird das Lastenrad immer häufiger genutzt, auch als Familienkutsche ist es hervorragend geeignet. Was macht das Rad so effizient? Kein Verkehrsmittel wird so unterschätzt wie das Fahrrad. Dabei ist es auf den kurzen Strecken und in der Stadt die sinnvolle Alternative zum motorisierten Individualverkehr. Fahrstrecken unter fünf Kilometer im innerstädtischen Bereich machen das Fahrrad sogar unschlagbar. Es macht keinen Lärm und erzeugt keine Abgase und es spart außerdem noch ANSPORN 4/2014 33 U M W E LT Nerven und Geld, weil keine Parkplätze gesucht und keine Parkgebühren bezahlt werden müssen. Auch in der Freizeit und für Urlaubszwecke findet Radfahren immer mehr Anhänger. Radeln ist allerdings witterungsabhängig und in bergigen Ge genden mit ein wenig Anstrengung verbunden. Doch mit ent sprechend hochwertiger Regenbekleidung lässt es sich auch bei schlechtem Wetter gut fahren und mit ein wenig Sports geist verlieren die meisten Steigungen ihren Schrecken. Bei den Freizeitaktivitäten liegt Radfahren gar an der Spitze der Beliebtheitsskala und rangiert inzwischen vor Schwimmen und Fußball. Natürlich sollte ein Rad immer eine komplette Sicherheits ausstattung besitzen, wenn man sich damit im öffentlichen Straßenverkehr bewegt. Mehr Radverkehr? Herbert Grönemeyer hat in einem seiner Lieder einmal gesungen: „Ich will mehr Schiffsverkehr“… Mit den für den Schiffsverkehr nötigen Wasserstraßen tun wir uns zugegebenermaßen etwas schwer. Doch das Radwege netz im Landkreis Neumarkt und auch darüber hinaus wurde in den letzten Jahren sehr gut ausgebaut. Kein Grund also, weiterhin mit tonnenschweren Blechkarossen durch die Ge gend zu schippern. Stattdessen öfter mal das Zweirad oder Dreirad nutzen. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums werden in Deutschland gegenwärtig nur etwa 10-12 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Das sind im Jahresdurchschnitt nur um die 300 km pro Einwohner. Damit sind die Potenziale aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Ein Blick auf unsere europäischen Nachbarn zeigt, dass es auch anders geht. In Dänemark sind es gut 18 Prozent und die Niederländer nutzen beispielsweise für 27 Prozent aller Wege das Fahrrad. In eini gen Städten liegt dort der Radverkehrsanteil gar bei rund 40 Prozent. Es gibt also noch viel zu erradeln in unserem Land! 34 ANSPORN 4/2014 U M W E LT Noch ein Wort zur Umwelt Radfahren ist nachweislich umweltfreundlich und gut für das Klima. Der Radverkehr erzeugt weder schädliche Emissionen noch ist er mit Lärm verbunden. Gerade wer beim Kurz streckenverkehr das Fahrrad nutzt, kann auch viel Geld sparen. Darüber hinaus trägt das Radfahren zu einer Verbesse rung der Lebensqualität in den Städten bei. Radfahren in den Innenstädten verbessert die Luftqualität, es gelangt weniger Kohlendioxid in die Luft. Würden zum Beispiel ein Drittel der Wege unter 6 Kilometer in den Innenstädten mit dem Rad anstatt mit dem Auto zurück gelegt, so könnten nach Einschätzung des Umweltbundes amts jährlich mehr als 7 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden. Auch die leidige Parkplatzfrage stellt sich nur selten, für ein Rad ist meistens ein Platz zu finden. Und je weniger Autos in den Städten stehen umso mehr Platz ist für Radlparkplätze vorhanden. Das Fahrrad ist also für viele Fahrten des Alltags eine perfekte Alternative zu Pkw, Motorrad oder Motorroller. Gesundheitsbewusstes Radfahren Zahlreiche Aktivitäten wie die jährlich durchgeführte bundesweite Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ zeigen, dass unter anderem auch die Krankenkassen verstärkt auf den gesundheitlichen Nutzen des Radfahrens bauen. Viele Menschen haben mit so genannten Zivilisationskrank heiten zu kämpfen. Bewegungsmangel ist eine der Ursachen dafür. So bietet sich das Radfahren perfekt an, um buchstäblich ein wenig mehr „Bewegung“ ins Leben zu bringen. Und was liegt näher, als den täglichen Weg zur Arbeit oder zum Bahnhof mit dem Rad zurückzulegen. Dabei kommt man keineswegs bereits müde zur Arbeit, im Gegenteil, die moderate Bewegung bringt den Körper auf Touren und das Gehirn ist gut mit Sauerstoff versorgt, so dass man leistungsfähig und fit in den Arbeitstag starten kann. Dabei ist es wichtig, regelmäßig zu Radeln, denn nur so erreicht man langfristig einen positiven gesundheitlichen Effekt für Körper und Geist. ANSPORN 4/2014 35 U M W E LT Für alle, die wir noch nicht völlig von den Vorteilen des Rad fahrens überzeugt haben, gibt es im Internet eine Fülle von wei terführenden Informationen. Besonders zu empfehlen sind hier die Seiten des ADFC, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs. Der ADFC ist ein bundesweiter, gemeinnütziger Verein mit über 140.000 Mitgliedern und ist die Interes senvertretung für Alltags- und Freizeitradler. Geht es vielleicht auch ohne Auto? Deutschland gilt als das Volk der Autofahrer schlechthin. Autofahren galt einst als der Inbegriff der Freiheit. Doch wohin uns diese Freiheit tatsächlich geführt hat, wird uns täglich vor Augen geführt. Mittlerweile wird einem das Autofahren immer öfter gründlich verleidet. Staus auf der Autobahn, Baustellen und Verzö gerungen in den Städten, von den Kosten für Kraftstoff, Steuer und Versicherung einmal ganz abgesehen. Und seien wir mal ehrlich. Die meisten Strecken, die mit dem Auto zurückgelegt werden, sind Kurzstrecken. Viele davon in nerstädtisch, auf denen so mancher Radler rechts auf der Fahrradspur locker an uns vorbeizieht. Und richtig frei fühle ich mich auch nicht, wenn ich mit dem Blechkasten durch die Gegend fahre. Ist ein Umdenken möglich? Für die meisten täglichen Fahrten, den Weg zur Arbeit oder für die körperliche Fitness ist ein normales Tretrad sicher ausreichend. Für weitere Strecken oder die meisten Einkäufe und Besorgungen kann ein leistungsfähiges E-Bike unseren autolosen Fuhrpark ergänzen. Und wenn es dann wirklich einmal eine richtig weite Strecke oder ein größerer Einkauf sein muss, kann man sich ein Auto auch ausleihen. Vielleicht sogar ein Elektroauto. Das ist dann allemal kostengünstiger und umweltfreundlicher als die üblichen 1-2 Tonnen Stahl, Glas und Gummi an den meisten Tagen nur ungenutzt in der Garage stehen zu haben. Ja und Platz ist in der Garage dann ebenfalls wieder. Für Ihre Fahrräder! 36 ANSPORN 4/2014 U M W E LT Verabschieden wir uns von dem Gedanken, dass alles immer jetzt und sofort passieren muss. Radfahren kann uns da eine neue Gelassenheit im Umgang mit unserer Zeit schenken. Radeln lässt uns das Bewältigen einer Strecke von einem Ort zum anderen in einer völlig neuen Intensität erleben. Nicht abgeschottet wie ein mittelalterlicher Ritter in seiner Blechrüstung, sondern offen für sinnliche Eindrücke wie Sonne, Wind, Geräusche und Gerüche kann ich mit dem Rad jederzeit anhalten und echte Freiheit genießen. Öffnen Sie sich der neuen Mobilität, und vielleicht fällt der Ab schied von Zum Weiterlesen: der eigenen Blechkarosse gar nicht so www.adfc.de www.christianiabikes.de schwer! http://lastenrad.vcd.org/startseite/ Walter Schardt-Pachner Samain Schnuppernachmittage Jeden ersten Sonntag im Monat von 14-17 Uhr gibt es am Samainhof viel zu erleben mit unseren geliebten Islandpferden > Ponyführen am Hof und ins Gelände > Ausritte > Kutschfahrten nach Voranfrage > Stockbrot am Lagerfeuer > Kaffee und Kuchen > > > > Sie lernen einen Teil des vielfältigen Angebotes des Samainhofes kennen: Therapeutische Angebote mit und ohne Pferd Shiatsu, Reiki, Massagen Verschiedene Meditationstechniken Freizeitangebote für Jung und Alt Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Samainhof Holzheim 15, 92331 Parsberg Tel. 0 94 92 / 95 49-0 www.samainhof.de ANSPORN 4/2014 37 Streuobstmarkt U M W E LT Regionale Spezialitäten in Berching am Sonntag, den 19. Oktober 2014 von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr am Pettenkoferplatz in Berching im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags 13:00 Eröffnung durch Bürgermeister Ludwig Eisenreich, Stadt Berching im Anschluß bis 15:00 Uhr spielt das „Schoitn Gsangl“ - Obstspezialitäten aus der Region zum Probieren und zum Kaufen (Tafelobst, Apfelsaft, Marmeladen, Schnäpse, Liköre, Dörrobst...) - Informationen rund ums Obst - Verkauf von Obstbäumen VERANSTALTER: Kreisverband f. Gartenbau u. Landespflege Neumarkt, JURA 2000, die Gemeinden Beilngries, Berching, Breitenbrunn und Dietfurt a. d. Altmühl 38 ANSPORN 4/2014 SOZIALES Betreut fahren gut ankommen… mit uns bleiben Sie mobil! N icht nur die Rettungswagen mit dem Rot-KreuzEmblem fahren durch die Stadt und den Landkreis Neumarkt, sondern noch weitere sechs Spezialfahr zeuge und zwei Busse sind für die Bürger im Einsatz. Die Mitarbeiter im Betreuten Fahrdienst führten über 8.400 Fahrten mit rund 350.000 Kilometern durch. Mit dem „Betreuten Fahrdienst“ werden Menschen, die in ihrer Bewegungs fä hig keit eingeschränkt sind, zum Arzt, ins Krankenhaus, zur Dialyse, zur Strah lentherapie, zur Krankengymnastik oder auch zu Ver an stal tungen und zum Ein kau fen – selbst an Wo chen en den und Manuela Heß beim Vorbereiten des Feiertagen – gebracht. Fahrzeugs Der Betreute Fahrdienst verzeichnet auch im vergangenen Jahr erneut Zuwächse. Den Schwerpunkt der Einsätze bilden Pa tien tenfahrten im Auf trag der Krankenhäuser und der Ärzte im Landkreis. Der Unterschied zu den klassischen Krankentransporten liegt darin, dass die Fahrgäste im betreuten Fahrdienst zwar betreuungsbedürftig sind, jedoch während der Fahrt keine medizinische Versorgung benötigen. Dies muss in jedem Fall durch einen Arzt bescheinigt werden. ANSPORN 4/2014 39 SOZIALES Die Aufgabe des betreuten Fahrdienstes ist es, den Fahrgästen eine sichere und bequeme Beförderung anzubieten. Die Fahrzeuge sind mit Rollstuhlrückhaltesystemen und Rampen, Hebebühnen für Rollstuhlfahrer und Einsteigehilfen für Gehbehinderte ausgestattet. In drei Fahrzeugen sind darüber hinaus komfortable Krankentragen eingebaut, die liegebedürftigen Fahrgästen ein bequemes Fahren – auch über weitere Strecken – erlauben. Wir sind für Sie erreichbar von Montag – Donnerstag 08.00 – 12.00 Uhr 13.00 – 16.00 Uhr Freitag 08.00 – 14.00 Uhr Disponentin Laura Schlupf Ansprechpartner: Leiterin des Betreuten Fahrdienstes Jutta Birkl, Tel. 09181 483-44, E-Mail: [email protected]; Fahrdienst-Disponentinnen: Monika Reißinger und Laura Schlupf, Tel. 09181 483-30, Fax 09181 483-53, Email: [email protected], Internet: www.brk-neumarkt.de Rufen Sie uns rechtzeitig an, damit wir Ihren Auftrag nach Ihren Wünschen ausführen können. Viola Klaus Kreisverband Neumarkt 40 ANSPORN 4/2014 SOZIALES Der Sozialpsychiatrische Dienst der Diakonie Neumarkt feiert 25jähriges Jubiläum S ozialpsychiatrische Dienste sind zentrale Anlaufstel len für alle Bürgerinnen und Bürger, die an einer psychischen Erkrankung leiden, davon bedroht sind oder sich psychisch belastet fühlen. Die Aufgabe von Sozialpsychiatrischen Diensten besteht auch darin, der Stigmatisierung von Menschen, die mit einer psychischen Erkrankung leben, sowie deren Angehöriger entgegenzuwirken. Die Beratungsstelle nimmt deshalb ihr 25jähriges Bestehen zum Anlass, sich kritisch mit dem Umgang der Gesellschaft und dem Anders-Sein auseinanderzusetzen. Sie sind deshalb herzlich eingeladen zum Gastspiel des Theaters Chaosium aus Kassel „Andersmensch“ Jeder Mensch ist anders. Manche Menschen sind besonders anders: Seltsame Typen, ausgeflippt und durchgedreht, ausgestoßene Freaks wie für eine Show von Kuriositäten. Die Normalität fordert ihren Tribut, will nicht gestört werden beim Gleichsein. Die Andersmenschen sollen sich anpassen, wieder eingefügt werden. Man steckt sie ins neue Heim mit verschlossenen Fenstern, umzäuntem Areal, Auslaufund Kontaktzonen für die, die sich mit dem Anderen der Andersmenschen schmücken wollen. Denn ein bisschen anders sein ist chic. ANSPORN 4/2014 41 SOZIALES Fast im Zeitraffer werden unterschiedliche Stationen von der Freakshow bis zum Pflegeheim aufgegriffen und eine Gesellschaft gezeigt, die sich mit Sozialtaten schmückt, ohne wirklich auf diese Anderen einzugehen. Am Ende steht der Aufstand, das Einreißen der Grenzen durch den Anders menschen. Die Produktion greift unterschiedliche Strän ge auf. „Der Elefantenmensch“, ein Theatertext von Bernard Pomerance stand ebenso Pate wie auch die Publikumsbe schimpfung von Peter Handke. Die Veranstaltung findet am 09.Oktober 2014 um 19:00 Uhr im Saal des Landratsamtes Neumarkt statt. Der Eintritt ist frei. Petra Lukas Sozialpsychiatrischer Dienst 42 ANSPORN 4/2014 SOZIALES … miteinander lernen. Schulbegleitung – ein Angebot der Offenen Hilfen von Regens Wagner U m für Kinder mit Behinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf den Besuch der Regelschule zu ermöglichen, nutzen immer mehr Eltern die Möglichkeiten, die der Einsatz von Schulbegleitungen bietet. Im Januar 2009 hat Deutschland der UN-Konvention „über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ zugestimmt, die besagt, dass kein Kind „aufgrund von Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden“ darf. In der Praxis lässt sich dies oft mit Hilfe einer Schulbegleitung umsetzen. Die Offenen Hilfen der Regens Wagner Stiftung, mit den Dienststellen in Holnstein und Neumarkt bieten durch das Angebot der individuellen Begleitung in der Schule Kindern und Jugendlichen mit Behinderung die Möglichkeit, eine Regelschule zu besuchen. Dabei richtet sich der Dienst an alle Heranwachsenden, die ohne diese Form der Unterstützung nicht die gewünschte Schule besuchen können. Schüler mit motorischen Einschränkungen, Bedarf an pflegerischer Hilfe, besonderem Kommunikationsbedarf oder mit herausforderndem Verhalten erhalten so die Möglichkeit wohnortnah beschult zu werden. Aktuell betreut die Regens Wagner Stiftung ca. 40 Kinder in SVE, Grund-, Mittel oder weiterführenden Schulen an verANSPORN 4/2014 43 SOZIALES schiedenen Schulstandorten im Landkreis Neumarkt. Weitere Neuanfragen belegen den stetig steigenden Bedarf dieser Dienstleistung. Durch diese individuell angepasste Assistenz wird den Schülern ein kontinuierlicher Schulbesuch garantiert. In der Praxis bedeutet dies: das einzelne Kind kann am Unterricht teilnehmen, schulische Anforderungen bewältigen und sich in den Klassenverband integrieren. Gerade letzter Punkt birgt nicht nur Vorteile für das behinderte Kind. Zum einen können die übrigen Schüler durch den Einsatz eines Schulbegleiters weitgehend ungestört und erfolgreich unterrichtet werden. Zum anderen lernen sie von Anfang an, der Andersartigkeit des betreuten Mitschülers mit Toleranz und Akzeptanz zu begegnen. Wie besonders von Eltern bestätigt wird, stellt hier die wohnortnahe Beschulung der betroffenen Kinder einen bedeutenden Vorteil dar. Durch die Integration in die Klassengemeinschaft verbessern sich gleichzeitig auch die sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen am Heimatort. Die Aufgabenbereiche des Schulbegleiters sind vielschichtig und individuell an die Bedürfnisse des einzelnen Kindes angepasst. Bei einem körperlich eingeschränkten Schüler beispielsweise steht Hilfestellung hinsichtlich der Mobilität und der lebenspraktischen Verrichtungen im Vordergrund (Wechsel der Unterrichtsräume, Toilettengänge, Bereitstellen der Unterrichtsutensilien etc.). Bei einem Kind mit herausfordernden Verhalten wird wesentlicher Bestandteil des Auftrags die Verhaltenssteuerung oder Hilfestellung bei der Gestaltung sozialer Kontakte sein. Wiederholen und Verdeutlichen des Stoffes, die Strukturierung des Unterrichtsgeschehens sind weitere wesentliche Aufgaben im Tätigkeitsfeld des Schulbegleiters. Darüber hinaus kann er spezielle, von Lehrkräften geplante Lerntätigkeiten für das einzelne Kind durchführen. Die Vermittlung des Lehrstoffes jedoch obliegt weiterhin allein dem jeweiligen Lehrer beziehungsweise Förderlehrer. Das Miteinander von Lehrer und Schulbegleitung im Klassenzimmer setzt somit eine intensive Kooperation voraus. Mit Eltern, Schulleitung und allen an der Erziehung 44 ANSPORN 4/2014 SOZIALES des Kindes Beteiligten werden in regelmäßigen Abständen Reflexionsgespräche abgehalten. Die Kosten für eine Schulbegleitung übernimmt in der Regel der Träger der Sozial- oder Jugendhilfe. Als Arbeitgeber der Schulbegleitung übernehmen wir die Mitarbeitergewinnung und rechnen direkt mit dem Kostenträger ab. Information, Beratung, Hilfeplanung und Mithilfe bei der Antragstellung sind kostenlose Angebot unseres Dienstes. Da die Zahl der begleiteten Kinder durch die Offenen Hilfen der Regens Wagner Stiftung in den letzten Jahren stark angestiegen ist, kann davon ausgegangen werden, dass sich auch der Bedarf an Schulbegleitungen weiterhin vergrößern wird. Denn nur so kann gewährleistet werden, dass Schüler mit Behinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf individuell betreut werden und gemäß der UN-Konvention ihr Recht auf Bildung geltend machen können. Weiter Informationen, Beratung und Schulbegleitung erhalten Eltern an den beiden Dienststellen der Offenen Hilfen im südlichen und nördlichen Landkreis unter: Regens Wagner Regens Wagner Offene Hilfen Neumarkt Süd Offene Hilfen Neumarkt Nord Regens-Wagner-Strasse 10 Friedenstr. 33 92334 Holnstein 92318 Neumarkt Telefon: 08460 18-183 Telefon: 09181 465654 [email protected]@regens-wagner.de www.regens-wagner.de www.regens-wagner.de Gudrun Faltus Regens Wagner Stiftung ANSPORN 4/2014 45 ENERGIE Neues Windpark-Projekt geht der Vollendung entgegen Klein, aber fein – so könnte man den derzeit entstehen den Windpark Birgland umschreiben. Derzeit werden zwei Windräder in der Gemeinde Birgland, nahe der A 6 und kurz hinter der Landkreisgrenze, gebaut. Dabei handelt es sich um das aktuelle Windkraft-Projekt der Bürgergenossenschaft Jurenergie eG. Unter der bewährten Pro jektleitung der Fa. Ostwind werden dort zwei Anlagen vom Typ Vestas V 112 schlüsselfertig für die Jurenergie eG errichtet. Darüber hinaus beteiligt sich die Fa. Ostwind auch strategisch am Projekt, indem sie als Mitinvestor auftritt. Bei einem Baustellenfest am 22.08.2014 sollten insbesondere die Mitglieder der Jurenergie eG und die Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde Birgland Gelegenheit bekommen, sich ein Bild vom Baufortschritt zu machen. Mehrere Hundert 46 ANSPORN 4/2014 ENERGIE Interessierte nutzten das Angebot, sich bei Führungen und Gesprächen ausgiebig über das Projekt informieren zu lassen. Zu Beginn der zwanglosen Ver an staltung nutzte Bür ger meis te rin Brigitte Bachmann die Ge le gen heit, die anwesenden Gäste zu begrüßen und kurz den planungsrechtlichen Werdegang des Projekts zu skizzieren. Die Gemeinde Birgland hat in einem sorgfältigen Planungsprozess Konzentrationsflä chen für die Nutzung der Windkraft ausgewiesen, um eine geordnete Entwicklung zu gewährleisten. Ein besonderes Anliegen war der Gemeinde, dass die Nutzung dieser Standorte durch regionale Akteure erfolgen sollte und dass den eigenen Bürge rinnen und Bürgern eine Möglichkeit geboten würde, sich ihrerseits an dem Projekt zu beteiligen. Mit der Jurenergie eG und der Fa. Ostwind seien dafür perfekte Partner gefunden worden, mit denen die Zusammenarbeit jederzeit transparent und vertrauensvoll gelau fen sei, wie Brigitte Bachmann ausdrück lich betonte. Neben Bürgermeisterin Bachmann, die zugleich stellvertretende Landrätin des Land krei ses Amberg-Sulzbach ist, war von kommunaler Seite auch ihr Amtskollege aus dem Landkreis Neumarkt, stellvertretender Landrat Helmut Himmler, mit anwesend. Er hat den Werdegang der Jurenergie schon von Anfang an verfolgt und aktiv unterstützt. Nach kurzen Grußworten von Ostwind-Geschäftsführer Dr. Rolf Bungart sowie Jurenergie-Vorstand Michael Vogel konnten die anwesenden Besucher ausgiebig ihren Wissensdurst bei verschiedenen Führungen stillen. Für das leibliche Wohl war natürlich ebenfalls bestens gesorgt, denn die FFW Poppberg hatte ANSPORN 4/2014 47 ENERGIE dankenswerter Weise die Verköstigung und Organisation über nommen. Als besonderer „Live- act“ war just am Tag des Bau stel lenfestes die Montage der Rotorblätter vorbereitet. Die impo san ten, rund 12 t Der Windpark Birgland im Überblick: schweren Teile müs sen mit höchster Vor Anlagentyp: Vestas V 112 Nabenhöhe: 140 m sicht in luftige Höhen Rotordurchmesser: 112 m gehievt werden. Nur Überstrichene Fläche: 9.850 m² wenn das Rotorblatt Nennleistung: 3,0 MW optimal gesichert und Inbetriebnahme: Oktober/November 2014 ausbalanciert ist, kann Gesamtinvestition: ca. 12, 2 Mio € es per Kran nach oben Ertragsprognose: ca. 14,2 Mio kW/h pro Jahr (versorgt rund 4000 Haushalte) gehoben und montiert jährl. CO2-Einsparung: ca. 4.100 t werden. Dieser diffizi Standort: in der Gemeinde Birgland, le Arbeitsschritt verzö zwischen Matzenhof und der A 6 gerte sich zwar mehrwww.jurenergie.de fach, doch zu später Stunde war dann doch noch das erste Rotorblatt erfolgreich angebracht. Aufgrund der günstigen Wetterbedingungen konnten die beiden Windräder schon wenig später, am 04. bzw. 12. Septem ber, in (Probe-)Betrieb gehen. Roland Hadwiger Redaktion Ansporn 48 ANSPORN 4/2014 TOURISMUS Freizeitmagazin Bayerischer Jura für Herbst & Winter 2014 Das Freizeitmagazin der Land kreise Amberg-Sulzbach – Kel heim – Neumarkt und Regens burg erschien 2014 erstmals in drei Ausgaben und zwar in einer Frühjahrs-, Sommer- und Herbst- & Winterausgabe. Auf 60 Seiten werden aktuelle Freizeitziele der Region aufgeführt, sogar ein Ver anstaltungskalender der Gemeinden von September bis Dezember 2014 ist enthalten. Diesmal werden unter dem Thema „Kulinarisch durch den Herbst“ die 24. Neumarkter Schman kerl wo chen, der Wilde Herbst Berching, Tag der Kartoffel im Kloster Plankstetten sowie die 17. Neumarkter Obstbörse beschrieben und unter dem Motto „Bayerischer Jura - einfach tie risch gut“ sind Ausflugstipps für Familien aufgeführt. Das Vorwort zur aktuellen Herbst- & Winterausgabe schrieb Herr Landrat Willibald Gailler. In jeder Ausgabe wird ein anderer Abschnitt des Ju ra stei ges und des Fünf-Flüsse-Radweges vorgestellt, ein spezielles Interview und ein Tipp eines Touristikers oder Gas tronoms aufgenommen. Wertvolle Hinweise also für einen Ta gesausflug in die Region. Das kostenlose Freizeitmagazin ist im Tourismusbüro des Landkreises Neumarkt i.d.OPf. und bei allen sich beteiligenden Gemeinden erhältlich. Christine Riel Tourismusbüro ANSPORN 4/2014 49 TOURISMUS LEADER-Projekt Wasser- und Mühlenweg: Inwertsetzung abgeschlossen Entstehung und Konzept des Themenwanderweges Die Weiße Laber im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. – von na turschutzrechtlicher Seite auch der „Elitebach Deutschlands“ genannt - wurde zum ABSP (Arten- und Biotopschutzpro gramm) erklärt. Über die Höhere und Untere Naturschutz behörde, das Tourismusbüro des Landkreises, die Ländliche Entwicklungsgruppe, den Naturpark Altmühltal und die Ge meinden Berching, Breitenbrunn, Deining, Dietfurt und Neu markt i.d.OPf. wurde bereits im Jahr 2000 unter dem Kon zept des Büros „landimpuls GmbH“ der Etappenweg entwic- 50 ANSPORN 4/2014 TOURISMUS kelt. Der entstandene „Wasser- und Mühlenweg“ kann seither zu Recht als „Vorzeige-Wanderweg“ des Landkreises be zeichnet werden. Sogar der Qualitätsweg Jurasteig nutzt die Trasse Der Qualitätswanderweg Jurasteig führt als 230 Kilometer langer Rundweg durch die landschaftlichen Schönheiten des Bayerischen Juras. 2008 wurde der Qualitätsweg Jurasteig eröffnet, auch er verläuft im herrlichen Tal der Weißen Laber und nutzt die Trasse des regionalen Wasser- und Mühlen weges. Durch die Zertifizie rungskriterien des Jurasteiges hat der Wasser- und Mühlen weg nun automatisch Qua li täts sta tus erhalten und wertet wiederum den Qualitätsweg Jurasteig als langer thematischer Abschnitt auf. Über den Jura steig sind auch Wan der schlaufen von Gemeinden ent standen, die nun als Tagestour an die Weiße Laber angebunden sind. Das LEADER Kooperationsprojekt (2011 bis 2013): Projektumsetzung: Der Auftrag für das LEADER-Ko ope ra tions projekt am Wasser- und Mühlenweg wurde Anfang 2011 erneut an das Büro land impuls GmbH vergeben. Ziel dieses Projektes war, das Thema Mühlen und Was ser besser zu veranschaulichen und repräsentativer darzustellen sowie die Wan derwege um den Wasser- und Mühlenweg zu ver netzen und ein Werbeprodukt zu erstellen. Bisher führte der Wasserund Mühlenweg von der Quelle der weißen La ber im ANSPORN 4/2014 51 TOURISMUS Lengenbachtal bis zur Mündung in die Altmühl in Dietfurt, d.h. in 4 Etappen von Neumarkt, Ortsteil Helena, über Dei ning, Holnstein bis Dietfurt und mit einem Abstecher auch nach Breitenbrunn. Die Wanderroute wurde nun mit der Wis singer Laber verlängert, so dass ein regionaler Rundweg ent standen ist und die Naturwallfahrt um den Petersberg mit eingebunden werden konnte. Eine neue Wanderkarte, ein neues Logo, eine neue Markierung (Kombimarkierung mit Jura steig und neuem Logo) und Infotafeln wurden realisiert. Über die Freizeitlinien Wasser- und Mühlen-Express und Ka nal- Alt mühl-Express sowie durch die Wegevernetzung kann der Wasser- und Mühlenweg nun effizienter erwandert werden. Die Projektkosten belaufen sich auf 24.675 € brutto, der Fördersatz des Bayerischen Staatsministeriums für Er nährung, Landwirtschaft und Forsten beträgt 60 %. Die Ko finanzierung von 12.675,84 € leisteten der Landkreis und die sechs Gemeinden. Am 01.08.2014 fand in Dietfurt a.d. Alt mühl zum Projektabschluss ein Pressetermin mit Herrn Land rat Gailler, Vertretern der Förderstelle und Regina GmbH, den Bürgermeistern und Touristikern statt. Christine Riel Tourismusbüro 52 ANSPORN 4/2014 NACHGEDACHT Suche nach Sinn und Unsinn in der heimischen Fauna „Der Mensch hat ein tiefes Bedürfnis, die Welt als eine sinnvolle zu erfahren“ meint der englische Schriftsteller William Blake. Mir geht es ähnlich. Immer wieder suche ich nach dem Sinn, den Ursachen, Wir kungen und Hintergründen für Entscheidungen, Situationen oder Bezeichnungen. Gerade bei Wanderungen durch die heimische Fauna erschließt sich mir der Sinn manchmal mit einfachen Mitteln – manchmal nicht. So werden z.B. die Tiere systematisch nach dem Grad ihrer Verwandtschaft geordnet. Alle gleichgestalteten und mitein ander fruchtbaren Tiere fasst der Biologe zu einer Art (Spe zies) zusammen und belegt sie zum Zweck der internationalen Ver ständigung mit wissenschaftlichen Namen, die aus dem Lateinischen oder Griechischen entnommen werden . Bei Menschen und Menschlichem gelingt das nur unvollständig. ANSPORN 4/2014 53 NACHGEDACHT So lässt sich das Crocodilus niloticus (Nilkrokodil) leicht ableitbar und ohne ausgiebigere Kenntnisse des Lateinischen ein deutig noch der Tierwelt zuordnen. Auch der Elephas maxi mus (Indischer Elefant) gehört eindeutig zu den, im Landkreis zwar eher selten aber anzutreffenden Säugetieren. Aber schon das Cavia porcellus klingt nach menschlichem Genuss, ist jedoch keine Köstlichkeit für Wohlhabende sondern im Gegenteil – ein Meerschweinchen. Der Athene noctua ist kein Reisender auf nächtlicher Tour durch die attische Hauptstadt sondern schlicht der Steinkauz. Beim Remiz pendulinus dreht es sich nicht um einen neuen Zug der Bahn sondern um die Beutelmeise und der Pipistrellus pipistrellus ist auch nicht das was man oberflächlich dafür halten könnte sondern es handelt sich dabei um die Zwergfledermaus. Naja naja (Brillenschlange) werden Sie jetzt vielleicht denken, hol`s der Cuculus canorus (Kuckuck). Aber so einfach ist es nicht; wer möchte schon gern als Jyux torquilla (Wendehals) angesehen werden. Lieber mit Sylvia atricapilla (Möchsgrasmücke) auf dem Fa mi lien sofa als mit dem Canis familiaris (Hund). Kann es schließlich gesund sein, sich freiwillig einer Streptopelia turtur (Turteltaube) auszusetzen? Da Bezeichnungen aus der Tierwelt so manche sprachliche Parallelen oder Assoziationen zu Menschen oder deren Verhalten zulassen, so halten sie natürlich auch zu den aktuellen tagespolitischen Ereignissen immer noch einen passenden Kommentar bereit. Bei einem Ami u Rus nebulosus z.B. handelt es sich nicht, wie man fälschlicherweise denken könnte um einen auslän dischen, gerade eben enttarnten Spion einer unbekannten Macht sondern – wen kann es noch überraschen - um den heimischen Zwergwels. Peter Respondek 54 ANSPORN 4/2014 »A B S E I T Z « DAS HAT NICHT HINGEMAUT! I m Koalitionsvertrag des Kabinetts „Merkel III“ war auf Druck der CSU die Einführung einer Straßenbenutzungsgebühr für Ausländer verbindlich festgeschrieben. Nun wissen wir ja alle, was verbindlich bei Wahlversprechen bedeutet. Nämlich nichts. Und genau das gelingt seither dem zuständigen Ministerium vorbildlich. Der konzeptionierte Vorschlag war so kompliziert, dass der erwartbare Mehrerlös zum Großteil von den Verwaltungskosten aufgezehrt werden würde. Zudem regte sich Widerstand auf breiter Front. Die Grenzgebiete fürchteten, dass die Nachbarn nicht mehr zum Einkaufen kämen, wenn zunächst eine teure Plakette gekauft werden müsste. Es gab und gibt Bedenken hinsichtlich des EU-Rechts. Und überhaupt hat sich die Kanzlerin im Wahlkampf klar positioniert. Mit Ihr gibt es keine Maut in Deutschland. Aber das war ein Wahlversprecher. Und nun? Was in Österreich, Tschechien, Slowenien, Schweiz und selbst in Rumänien funktioniert, muss natürlich in Deutschland soweit verbürokratisiert werden, dass keiner ansatzweise durchblickt, dass niemand davon profitiert, dass es gänzlich unvollziehbar wird und – ganz wichtig - dass wirklich alle etwas zu bemängeln haben. Nachdem zwischenzeitlich jeder seinen Senf dazugab, ist das vorbereitete Mautgericht ungenießbar geworden. Nun vollführte jedoch die Kanzlerin eine 180 Grad Meinungswende und befürwortet die Maut. „Die Maut wird kommen.“ Nur wie? Der erste Vorschlag war praxisfern, typisch Deutsch eben. Das hat nicht hingeMAUT. ANSPORN 4/2014 55 »A B S E I T Z « Vielleicht wäre eine einfache und unbürokratische Lösung eine willkommene Abwechslung. Wie sähe die aus? Nun, seit einiger Zeit ist auf dem vorderen KFZ Kennzeichen die ASU (AU) Plakette entfallen. Da wäre herrlich Platz für eine Mautplakette mitsamt der Jahreszahl. Der Kaufbeleg ist in der Bordmappe mitzuführen. Verkauft wird die Plakette an jeder Tankstelle. Kosten 20 € pro Jahr und Fahrzeug. Bei 44 Millionen Inländischen PKW (ohne Motorräder, Anhänger etc.) kämen so 880 Millionen € zusammen. Nach Abzug der dann deutlich niedrigeren Herstellungs- und Vertriebskosten blieben ca. 800 Millionen € für die Instandhaltung des deutschen Straßennetzes übrig. Hinzukämen 20 € von jedem ausländischen PKW auf Deutschlands Straßen. Hier gäbe es keine andere Regelung. Gleicher Betrag, Plakette auf die Frontscheibe - ob im Transit, oder für regelmäßige Einkaufstouren im Grenzgebiet. Einmal 20 € pro PKW und Jahr. Das sind gerade im Vergleich zu unseren Nachbarstaaten sehr erträgliche Kosten. Österreich verlangt 82,70 € im Jahr. Die Schweiz stellt ca. 33 € in Rechnung. Tschechien ruft ca. 55 € auf. Nach vorsichtiger Schätzung kämen etwa 300 Millionen € an ausländischer Maut zusammen. Wenn – und nur dann – die Herstellung und der Verkauf unbürokratisch abgewickelt würden. Und nachdem dies in Deutschland völlig undenkbar ist, wird es auch 2015 wieder heißen: Das hat nicht hingeMAUT. Das ist schade. Denn dass die Deutschen Straßen teilweise in erbärmlichen Zustand sind, bemerkt jeder der im Sommer auf der A3 Richtung Passau fährt und angstvoll befürchten muss bei den vorgeschriebenen 80 km/h (!) durch einen „Blowup“ von der Autobahn geschossen zu werden. Deshalb wären viele Deutsche Autofahrer bereit, 20 € mehr zu zahlen, wenn die Straßen dadurch besser würden. Allerdings lautete ein weiteres Wahlversprechen: der Autofahrer soll nicht stärker belastet werden. Vielleicht war das wieder nur ein Wahlversprecher und auch das hat nicht hingeMAUT. Wolfgang Seitz Redaktion ANSPORN 56 ANSPORN 4/2014 SENIOREN Die Seniorenbeauftragten der Gemeinden im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. L iebe Leser, wie versprochen nachfolgend eine Zusam menstellung der neuen und alten Seniorenbeauftragten der Gemeinden und Städte im Land kreis Neu markt i.d.OPf. nach der Kommunalwahl. Für eine Kontaktaufnahme bitten wir Sie, sich direkt mit der jeweiligen Gemeinde- oder Stadtverwaltung in Verbindung zu setzen. Um die Suche zu erleichtern, haben wir die Gemeinden und Städte nach dem Alphabet aufgeführt. Berching....................... Erich Steindl Berg.............................. Anita Vogel Berngau........................ Christa Kleebauer Breitenbrunn................. Hedi Brock Deining......................... Erika Müller und Ingrid Kaunz Dietfurt.......................... Martha Thumann Freystadt...................... Rudolf Schiener Hohenfels..................... Karin Dechant Lauterhofen.................. Theresia März Lupburg........................ Ursula Keßler Mühlhausen.................. Karl-Walter Emmerling Neumarkt ..................... Erich Dorfner Parsberg....................... Rosa Wagner Postbauer-Heng...........Marlis Thiel Pilsach.......................... Gottfried Franz und Peter Nießlbeck Pyrbaum....................... Karin Larsen-Lion Sengenthal................... Josef Meier Seubersdorf ................. Karl Solfrank Velburg ........................ Christine Jakubowski und Richard Stigler sen. ANSPORN 4/2014 57 SENIOREN In den Städten Neumarkt und Berching werden die Senio renbeauftragten von Seniorenbeiräten unterstützt, das sind mehrere ehrenamtlich tätige Personen, die sich zur Aufgabe gemacht haben, die Lebensumgebung und die Teilnahme der Senioren in den jeweiligen Gemeinden zu verbessern. Die Namen dieser Ehrenamtlichen erfahren sie über die jeweilige Gemeindeverwaltung. Liebe Leserinnen und Leser, bitte zögern Sie nicht, sich bei Nöten und Anliegen an diese Personen in ihrer Gemeinde zu wenden, schließlich können die Seniorenbeauftragten nur dann handeln, wenn sie auch Kenntnis von Schwierigkeiten oder Problemen in der Gemeinde haben. Ihre IGsl-Mitarbeiter Karl Solfrank und Karin Larsen-Lion 58 ANSPORN 4/2014 SENIOREN Das Heimatministerium Was ist das und welche Aufgaben wurden diesem neuen Ministerium übertragen? A uch bei den Ministerien gab es eine Änderung in der Anzahl der Ministerien. Und es gab auch einen Orts wechsel von München nach Nürnberg. Der IGsl-Mitarbeiter Georg Kerl hat für Sie Herrn Staats se kre tär Albert Füracker zu diesem Thema befragt, was Herr Für acker für seinen Heimatlandkreis Neumarkt i.d.OPf. gerne be antwortet hat. Nachfolgend die schriftliche Erklärung des Staats sekretärs Herr Albert Füracker: „Das Heimatministerium in Nürnberg: Ein Leis tungs zentrum für den ländlichen Raum. Zum ersten Mal seit der Staatsgründung Albert Füracker, MdL 1806 wird staatliches Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, Regierungshandeln dauerhaft nicht nur in München stattfinLandesentwicklung und Heimat den. Das Heimatministerium, als zweiter Amtssitz des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat in Nürnberg, ist als sichtbares Signal für die Chancengleichheit im Land und als Leistungszentrum für den ländlichen Raum weit mehr ANSPORN 4/2014 59 SENIOREN als nur ein Symbol. Zu den Arbeiten gehören unter anderem die Koordinierung des Ausbaus von schnellem Internet, die Landesentwicklung, die Steuerung von Verwaltungs-IT in Bayern, die Verlagerung von Behörden in den ländlichen Raum, das Regionalmanagement oder die Verhandlungen für den kommunalen Finanzausgleich. Das Heimatministerium arbeitet an dauerhaft gleichwertigen Lebensbedingungen in ganz Bayern. Wir wollen alle Teile und Regionen Bayerns gleichermaßen am erfolgreichen Weg des Freistaats teilhaben lassen. Dabei werden wir insbesondere ländliche Regionen weiter stärken – es darf auch künftig kein Bayern der zwei Geschwindigkeiten geben. Der ländliche Raum in Bayern muss attraktiv bleiben – für Jung und Alt, für Beruf und Frei zeit. Voraussetzung dafür ist auch weiterhin ein breites Ange bot qualifizierter Arbeitsplätze und Bildungseinrichtungen für alle Begabungen. Dafür steht das neue Heimatministerium in Nürnberg und dafür arbeiten wir intensiv.“ Georg Kerl Heilpflanzen-Tees aus der Apotheke Arznei-Tees · Gesundheits-Tees Vital-Tees Sie gern . Wir beraten Kloster-Apotheke · Rathaus Apotheke · Marien-Apotheke Neumarkt 60 ANSPORN 4/2014 SENIOREN Unterhaltspflichten gegenüber bedürftigen Eltern Die gesetzliche Unterhaltspflicht der Verwandten - das Schreckgespenst der Zukunft?- I n der Bevölkerung ist es im Bewusstsein verankert, dass die Eltern für die Kinder unterhaltspflichtig sind, bis diese auf den eigenen Beinen stehen. Es gibt ab und zu Unsicherheiten, ab wann es der Fall ist, dass die Kinder für sich selbst sorgen müssen. Aber grundsätzlich ist bekannt, dass die Unterhaltspflicht erst einmal erfüllt ist, wenn die Kinder erwachsen sind und eine Ausbildung genossen haben, die einen Verdienst ermöglicht. Und Jahre später? Jetzt sind es nicht mehr die Kinder, die im Fokus der Unter haltspflicht stehen, sondern die Eltern. Denn was in der Ge sellschaft nicht immer sofort wahrgenommen wird, die Unter haltspflicht des Bürgerlichen Gesetzbuches geht nicht nur in die Richtung Nachkommen, sondern auch in Richtung Vorfah ren. Dies bedeutet, um mit den Worten des Gesetzes zu sprechen: „Verwandte in gerader Linie sind verpflichtet einander Unterhalt zu gewähren“ (§ 1601 BGB = Bürgerliches Gesetzbuch). Verwandte in gerader Linie sind Großeltern, Eltern, Kinder, Enkelkinder usw. Und auch das soll klar gestellt werden, der Ehepartner ist kein Verwandter. Wie Ehepartner im Rahmen der Partnerschaft füreinander haften ist ein Kapitel für sich, also für eine der nächsten Ausgaben des Ansporns. In diesem Artikel soll die Haftung der Verwandten in gerader Linie, der Elternunterhalt besprochen werden. ANSPORN 4/2014 61 SENIOREN Eine zeitliche Begrenzung dieser Unterhaltspflicht unter Ver wandten sieht dieser Paragraph erst einmal nicht vor. Dies wiederum bedeutet, dass man grundsätzlich den Verwandten in gerader Linie, egal in welcher Richtung, ein Leben lang unter Umständen zum Unterhalt verpflichtet ist. Damit ist die Unterhaltspflicht der Kinder gegenüber ihren Eltern grundsätzlich gegeben. Damit sind wir beim Thema. Viele der Senioren und auch deren Kinder machen sich bei Pressemeldungen wie „Altersarmut“, „immer weniger Jüngere müssen viele Rentner versorgen“ und „die Höhe der Renten wird immer weniger“ Gedanken, wie es in der Zukunft gerade eben mit dieser Unterhaltspflicht aussieht. „Muss mein Sohn, der inzwischen geheiratet hat, Vater zweier minderjähriger Kinder ist und ein Haus gebaut hat, für mich als Großmutter im Alter zahlen, wenn ich in ein Pflegeheim muss und die Rente nicht reicht?“ oder auch „Wer von meinen Kindern muss denn nun eigentlich für mich zahlen und wieviel?“ Das sind die Fragen, die immer wieder gestellt werden und die zu beantworten sind. Um hier bestehende Unsicherheiten zumindest grundsätzlich zu klären, werden die derzeit gültigen rechtlichen Auslegungen und Handhabungen zur Unterhaltspflicht der Kinder gegenüber ihren Eltern im Nachfolgenden erläutert. Dabei muss beachtet werden, dass dies nur Rahmenbedin gungen sind, da jeder Fall an sich im Streitfalle als Einzelfall zu behandeln ist. Und wenn Sie inzwischen schon von diesem Thema betroffen sind, bitte wenden Sie sich an den Bezirk der Oberpfalz, der hier als kompetenter Ansprechpartnern und Sozialhilfeträger zur Seite stehen kann. Natürlich können Sie sich in Streitfragen auch an fachkundige Rechtsanwälte oder an Wohlfahrtsverbände und den VDK wenden. 1. Der Grundsatz „Bedürftigkeit und Leistungsfähigkeit“ Um die Systematik des Gesetzes zu verstehen, muss man erst einmal wissen, dass es bei der Unterhaltspflicht immer zwei „Schienen“ gibt, die zu beachten sind. 62 ANSPORN 4/2014 SENIOREN Auf der einen Seite muss der Bedürftige auch wirklich bedürftig sein. Dies bedeutet, dass der Senior nicht mehr selbst in der Lage ist, mit seinem Einkommen und seinem Vermögen seinen eigenen Unterhalt, gemessen an seiner Le bens stellung, zu sichern. Sollte hier z. B. eine Immobilie im Eigentum des Seniors vorhanden sein, die der Senior aufgrund eines stationären Heimaufenthaltes nicht mehr nutzen kann, muss diese Immo bilie als Vermögenswert für die Kosten des Heims hergenommen werden (grundsätzlich nicht, wenn der Ehegatte darin wohnt und das Eigenheim angemessen ist). Auf der anderen Seite muss der Pflichtige leistungsfähig sein. Dies wiederum bedeutet, dass der Pflichtige über seinen eigenen Bedarf hinaus noch Mittel zur Verfügung haben muss, die er eben nicht für sich und seine Familie benötigt. Einschub zum Verständnis: Bezüglich der Familie besteht hier ein Rangvorbehalt für min derjährige und volljährig-privilegierte Kinder, sowie dem Ehe gatten, den Volljährigen Kindern, den Enkelkindern vor dem Unterhaltsanspruch der Eltern. D. h. erst müssen deren Un terhaltsbedarfe vorrangig befriedigt werden und werden somit als Negativposten von der Haftungsmasse abgezogen. Der Elternunterhaltsanspruch hat den 7. Rang im § 1609 BGB, ist also weit hinten angesiedelt. Aber, wenn die Eltern um die 80 Jahre sind, hat man meist keine zu versorgenden Kinder mehr und als Rangvorbehalt ist oftmals nur noch der Ehepartner einzusetzen, deswegen wird im Folgenden auch der Rangvorbehalt von Kindern vernachlässigt und nur der dem Ehepartner zustehende Freibetrag mit behandelt. Dies ist im groben der Grundsatz um den es geht. Aber was auf den ersten Blick so einfach wirkt, ist im Einzelfall überhaupt nicht mehr einfach, wenn man in die Tiefe, wie folgt, geht. ANSPORN 4/2014 63 SENIOREN 2. Grenzen der Unterhaltspflicht 2.1. Umfang des Unterhaltsanspruches Die Höhe des Anspruches auf Unterhalt, also auf der Be darfsschiene kann – je nach Pflegebedürftigkeit – sehr teuer werden, allerdings haften die Kinder nur für Kosten für die notwendige Versorgung. Auf der Leistungsschiene geht der Gesetzgeber davon aus, dass man alles, was man nicht für den eigenen Lebensbedarf benötigt, für den Unterhalt der Eltern heranziehen muss. Befinden sich die Eltern in ambulanter Pflege oder einem Pflege- oder Seniorenheim, hier dürfen nur die Kosten für ein kostengünstiges und einfaches Heim angesetzt werden, kann bzw. muss je nach Pflegestufe trotzdem im teuersten Falle eine Ganztagesversorgung finanziert werden. Für diese Kosten treten zunächst die Sozialhilfeträger in Vorleistung. Im Rahmen einer sogenannten „Wahrungsanzeige“ werden die Nachkommen der Pflegebedürftigen aufgefordert, Aus kunft über ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse zu erteilen. Stellt sich eine „Leistungsfähigkeit“ heraus, werden dann die Kosten, die der Sozialhilfeträger ausgelegt hat, von den Kindern wieder geholt. Dieser Anspruch kann neben den laufenden Einkünften auch Vermögenswerte der unterhaltspflichtigen Kinder betreffen. Zu den Vermögenswerten gehören u. a. Ersparnisse, Immobilien und Geldanlagen. Es ist jedoch festzuhalten, dass der Unterhaltsbedarf vorrangig in erster Linie durch das Einkommen (inklusive der Früchte des Vermögens, etwa Zinsen und Mieteinnahmen) bedient wird. Das Vermögen des Unterhaltspflichtigen wird erst dann beansprucht, wenn das monatliche Einkommen an sich nicht ausreicht. 2.2. Ausnahmen von diesem Prinzip Schonvermögen – Einkommen – Vermögen - Altersvorsorge was darf man haben? Dieses Prinzip hat allerdings auch Ausnahmen. Besonders in der Rechtsprechung haben sich Grenzen der Zumutbarkeit herausgebildet, die den Unterhaltsschuldner schützen sollen. 64 ANSPORN 4/2014 SENIOREN Man spricht beim Elternunterhalt vom „Schonvermögen des Unterhaltspflichtigen.“ Schonvermögen Schonvermögen ist der Betrag, den die Rechtsprechung dem Unterhaltspflichtigen zum Schutz vor finanzieller Überlastung zugesteht. Es betrifft also die Werte, die von der Heranziehung für die Unterhaltspflicht verschont bleiben und zwar deshalb damit der Unterhaltspflichtige nicht selbst dem Staat zur Last fällt. Einerseits soll der Lebensbedarf des Unterhaltspflichti gen geschützt, andererseits seine Altersvorsorge nicht gefährdet werden. Wie hoch die Grenze des Schonvermögens beim Elternun terhalt ist, kommt jeweils auf den Einzelfall an, weil sich der Betrag aus mehreren Faktoren zusammensetzt. Es sind dabei alle finanziellen Aspekte des Unterhaltspflichtigen einzubeziehen, weil er auch grundsätzlich mit allen finanziellen Mitteln für den Elternunterhalt aufkommen muss. Einkommen Vom Einkommen wird auf jeden Fall der monatliche Selbstbehalt abgezogen. Das ist die Summe, die dem Unterhaltspflichtigen zur eigenen Lebensführung (Wohnung, Nah rung, Kleidung und ähnliches) von den Gerichten zugebilligt wird. Liegt das monatliche Einkommen unter dieser Selbstbehaltsgrenze, ist der Unterhaltsschuldner von der Zahlungspflicht frei. Der Selbstbehalt für den eigenen Lebensbedarf wird nach der Düsseldorfer Tabelle ermittelt. Dies ist eine Leitlinie, an der sich fast alle Gerichte orientieren, wenn Unterhaltsfragen im Raume stehen. Beim Elternunterhalt stieg der Selbstbehalt 2013 von monatlich 1.500 auf 1.600 Euro zuzüglich der Hälfte des darüber hinausgehenden Einkommens. Bereits einberechnet in den Selbstbehalt sind die Kosten für die Warmmiete in Höhe von 450 Euro pro Monat. Besondere Belastungen – wie beispielsweise Ratenkredite, Kosten von Fahrten zum Ar ANSPORN 4/2014 65 SENIOREN beitsplatz oder ins Pflegeheim sowie private Kranken- und Rentenversicherungen – können je nach Einzelfall gesondert geltend gemacht werden und reduzieren das unterhaltsrelevante Einkommen. Vermögen Darüber hinaus wird das bestehende Vermögen des Unter haltspflichtigen für den Unterhalt indirekt herangezogen. Aus genommen davon sind Rücklagen für wichtige Anschaffun gen (neues Auto für den Weg zur Arbeit), die private Alters vorsorge und die Instandhaltung selbstgenutzter Immobilien. Auch das selbst genutzte Familienheim an sich, kann für die Berechnung des Vermögens relevant sein. Ist es den finanziellen Verhältnissen nach unangemessen, befand der Bundes gerichtshof (BGH) in einer Entscheidung vom 19. März 2003 (Az: XII ZR 123/00), dass unter Umständen eine Pflicht zur Veräußerung oder Vermietung der Immobilie besteht, um daraus die Unterhaltsverbindlichkeiten zu begleichen. Keine Verwertung des Immobilienwertes wird verlangt, wenn die Immobilie das Leben des Unterhaltspflichtigen bereits über eine lange Zeit geprägt hat, so der BGH in der oben zitierten Entscheidung. Gerade das Bewohnen über einen langen Zeitraum und eine familiäre Verwurzelung können hierbei ausschlaggebend sein. Vor Gericht muss der Unterhalts pflichtige allerdings selbst Beweise dafür vorlegen, warum das Eigenheim prägend für sein Leben sei. Zum Schonbereich gehören außerdem Rücklagen zur Moder nisierung und Sanierung einer solchen Immobilie (OLG Düs seldorf, Urteil vom 21. Juni 2012, Az: II-9 UF 190/11). Altersvorsorge Außerdem gesteht die Rechtsprechung dem Unterhaltspflich tigen einen gewissen Prozentsatz des monatlichen Brutto einkommens zur privaten Altersvorsorge zu. Dem Unterhalts schuldner steht es grundsätzlich frei, in welcher Weise er neben der gesetzlichen Rentenversicherung Vorsorge für sein Alter trifft. Sichert er den Fortbestand seiner gegenwärtigen 66 ANSPORN 4/2014 SENIOREN Lebensverhältnisse durch Sparvermögen oder ähnliche Kapi talanlagen, so muss ihm davon jedenfalls der Betrag verblei ben, der sich aus der Anlage der ihm unterhaltsrechtlich zu stehenden zusätzlichen Altersvorsorge bis zum Renteneintritt ergibt. Das bedeutet, dass unterhaltspflichtige Kinder unter Umständen zwar mit ihrer Altersvorsorge haften. Dies allerdings nur, wenn der angesparte Betrag über einer gewissen Freigrenze liegt und das monatliche Einkommen nicht zum Begleichen des Anspruchs ausreicht. Diese Freigrenze wurde in einem Grundsatzurteil des BGH (Urteil vom 30.08.2006, Az: XII ZR 98/04) veranschlagten die Richter mit pauschal 5 Prozent des bisherigen monatlichen Brut to einkommens für die zusätzliche Altersabsicherung festgelegt. Die Summe bezieht sich auf alle Berufsjahre und kann jährlich mit 4 Prozent für jedes Berufsjahr verzinst werden. Erst kürzlich entschied der BGH, dass dieser Zinssatz nicht marktabhängig, sondern fix sei. Er gilt also unabhängig von Börsenlage und Leitzins (Urteil vom 7. August 2013 – Az: XII ZB 269/12). Damit Teile des Vermögens als Mittel zur Alterssicherung an erkannt werden können, reicht schon die Anlage auf einem se pa raten Konto. Es muss lediglich erkennbar sein, dass es sich um eine Möglichkeit der langfristigen Altersvorsorge handelt. Darunter fallen z.B. Sparbücher, Wertpapierfonds, Lebensversicherungen und Bausparverträge. Unterhaltspflicht und Schonvermögen der Ehegatten Auch Einkommen und Vermögen der Ehepartner sind für den Unterhalt der Schwiegereltern zu beachten. Allerdings sind diese nicht verpflichtet, direkt zum Elternunterhalt des Ehepartners beizusteuern, ihr Vermögen wird aber bei der Berechnung der Leistungsfähigkeit des unterhaltspflichtigen Ehegatten mitberücksichtigt. Das Vermögen der Schwieger kinder wird dabei zwar nicht direkt angegriffen, wohl aber wird ihr Beitrag zum Familienunterhalt und das eheliche Taschen geld beim Elternunterhalt berücksichtigt. Stichwort hierfür ist der sogenannte Familienunterhalt. Das sind die zusammenANSPORN 4/2014 67 SENIOREN gerechneten finanziellen Lebensumstände der Ehegatten. In intakter Ehe hat der Ehegatte einen Unterhaltsanspruch gemäß §§ 1360,1360 a BGB gegen den anderen Ehegatten. Geschuldet wird allerdings kein Barunterhalt. Leistungsfähigkeit im Rahmen des Elternunterhaltes kann sich – zur Vermeidung einer verdeckten Schwiegerkinderhaftung- daher nur ergeben, wenn der Ehegatte durch den Familienunterhalt vollständig selbst abgesichert ist und daneben über Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit oder aus Taschengeld verfügt. Ob sich diese Rechtsprechung, dass der Ehepartner im Rah men der Ehegemeinschaft sich am Unterhalt der Schwieger eltern zu beteiligen hat letztendlich verfassungsgemäß ist, ist in der rechtlichen Welt umstritten. Denn eigentlich ist eine Haftung der Schwiegertöchter und Schwiegersöhne im Gesetz nicht vorgesehen. Diese „indirekte“ Haftung wird von der Rechtsprechung über die Haftung der Ehegatten füreinander konstruiert im Rahmen der Ehegattenunterhaltspflicht, eine gesetzliche Grundlage in der steht, dass auch Schwie gerkinder haften gibt es nicht. Haftung mehrerer Kinder und der Enkel Mehrere Kinder haften für den Elternunterhalt gleichrangig. Das geht aus § 1606 Abs. 3 S. 1 BGB hervor. Sie müssen nach den oben genannten Kriterien anteilig zum Unterhalt beisteuern. Was nicht beglichen werden kann, trägt der Sozialhilfeträger. Enkel sind von der Unterhaltspflicht für die Großeltern befreit. 3. Ergebnis Grundsätzlich muss niemand Angst haben, dass ein normales Einfamilienhaus, das von der jungen Familie, also den Kindern selbst bewohnt wird, als Vermögen einzusetzen ist. Hier geht die Rechtsprechung davon aus, dass jeder Mensch das Recht und auch die Pflicht hat, für sein eigenes Alter selbst vorzusorgen, also Vermögen aufbauen darf. Und da gehört das selbst bewohnte Haus zweifelsfrei dazu. Und den haftenden Kindern steht auch ein Selbstbehalt seitens des Einkommens zu, der sich unter Berücksichtigung 68 ANSPORN 4/2014 SENIOREN auch des Einkommens des Ehepartners, der Anzahl der minderjährigen und volljährigen Kinder errechnet, sowie weiterer möglicher Abzugsposten berechnet. Und es dürfen Einkom mensteile für die zukünftige Altersvorsorge abgezogen werden. Insgesamt dürften sich deshalb die Haftungssummen bei den Durchschnittverdienern in Grenzen halten. Was allerdings die moralische Seite „wie sehr bin ich meinen Eltern finanziell im Alter und in in der Not verpflichtet“ betrifft, liegt in der Entscheidung eines jeden Einzelnen und wird in der Zukunft auch eine Entscheidung sein, was uns unsere Eltern wert sind. Ihre IGsl-Mitarbeiterin Karin Larsen-Lion Islandpferdehof am Hackelsberg bei Deining-Bahnhof (Neumarkt i. d. Oberpfalz) •Glühwein- und Mondscheinritte •Reitunterricht in liebevoller und angstfreier Atmosphäre sowohl für Kinder als auch für Senioren (auch bei Ihnen zu Hause!!) •Vormittagsreitstunden für Hausfrauen, Mütter und natürlich auch für Hausmänner •Winterliche Ausritte – Anfänger sind willkommen!! •Ponyreiten ab ca. 2 Jahre •Beritt, Kutschfahrten, u.v.m Stephanie Menges, IPZV-Trainerin C u. staatl. gepr. Kinderpflegerin Tel. 09184/2166 oder 0176/96227782 ANSPORN 4/2014 69 SENIOREN ärbern – arbern – oawan an der „Sprachmischstelle“ Des Schorschla und der Sepp, zwa ehemolige Kollegn treffen sich mäßich aber reglmäßich in Neimagg zum Gedangnausdausch und an Seidla Bier. Schorschla: Servus Sepp, gut schaugsd aus. Edz hamma uns scho lang nimma gseng, gell? Erzähl mol, wies da ganga is, d´ ledzde Zeid. Woarsd Du ned im Urlaub ford? Ja, ja i waas scho, mir gehds ja a sou, als Rendner hasd ja kann Urlaub mehr, dou underscheidsd dei Zeid blos no nach fremd- und eigngsdeuerd besser gsachd: fremd- und eigngmänädschd. Abber fürs Eigenmänädschn bleibd ja nimma viel Zeid, so wie früja fürn Urlaub – so wie immer hald. Do änderd si ned viel vor und im Ruheschdand. Sepp: Ja, griaß Di, Schorsch, Du redst ja wej a Wasserfall, hod Di ebba dej Margret schou lang nimma frei redn laon? Ja, a boa Doch woarn ma furt. Schaj woars - bis ma hoam kumma san. Dann ebba nimma? Woar ebba dei Wohnung under Wasser? Soviel hads doch gorned grengd? Naa, a ganz andere Baustell hod se dou aafdou. An so wos hob i a nu niat denkt. Aber des is halt so – des is halt Realität in der heindign Zeit. Erzähl scho Sepp, wos isn bassierd? Ja, mit meine Kinder is … Wos is mid Deine Kinda? Sinds ebba krank? Naa, krank niat, aber dej hom a Problem mit mir und meiner Mare. Wieso? Dej hom dou wos aafgschnappt und hom se dann umghört. Und ejtz san mia bloß nu Kosten, dej aaf sie zoukumma. Hä? Wieson des? 70 ANSPORN 4/2014 SENIOREN Naja, füa den Fall, dass uns amal ins Altersheim stecka, mejns für uns wos zohln, wenn unsa Rentn nemma langt und unsa letzta Groschn aafbraucht is. Und des wollns natürli niat. Dej wolln doch a, dass von uns mehr als a Grobstoa übableibt. Lejba is‘ eahna, dass wos grajng und nix zahln mejn, wenn mia in a Altersheim mejn. Aber hasd dene ned gsagt, dassdas Du a jahrzehntelang mid deim Geld gfüdderd host. Des wor doch asu, dass Dei Jüngsde erschd mit dreisg selba a Geld verdiend hod. Bis dohi hots doch glernd und wor bei Dir daham. Ja, ja, des hob i ihr a schou gsagt. Aber nou sagt‘s halt, dass andere des a so macha. Die Altn überschreibm ihr Sach schou freja auf ihre Kinda, dass späjda koa Erbschaftssteia zahln mejn. Wenn mia Altn irgendwann in a Altersheim kumma, hom mia nix mehr, wos uns nehma kinna und die Andern kumma dann schou dafüa af. Die Andern, des sin doch wir alle? Schou, owa des spüat ma dann niat so, als wenn mas alloa zahln mou. Is des ned unsozial? Zu lasdn der andern blos afm eigna Vorteil schaua? Des moch schou sei, aber wenns andere a macha, mou mas ja nouchmacha, sonst kummt ma doch zu kurz. Andersrum funktionierts ja niat. Do is scho wos dro. Des ist doch alles medial gschdeierd kennsd doch a „Geiz is geil“ und so weida. Dou haggns doch a andauernd af da Rentnreform drafrum, nach derer die Leit, di 45 Johr gärberd hom, mit 63 in d‘ Rentn gej känna. Abba hosd dou scho mol wos glesen, dass ganz viel erschd mit 30 zum Einzohln ofanga? Dou fehln doch beim Schdard scho 15 Johr di ned eizohld wern, ned erschd am End der Arbeidszeid, wo ma mit 63 Johr afhärn will. Di solln doch ganz einfach sogn, dassd 45 Johr eizohln mousd und dann grejgsd dei 100brozendiche Rentn. Naja, mia hom ejtz schou unser Rentn, aber i und mei Margret solln ejtz unser Haus übaschreibn, damit‘s niat vo die Andern gnumma wern ka wenn ma amal ins Altnheim kumma. ANSPORN 4/2014 71 SENIOREN Aber Sepp, dou hab i ghärd, dass des ned blos um eia Haus gejd eire Kinda meijn ja a monadlich zu eia Rentn zuschießn, wenn die fürs Aldnheim ned langt. Ja, dou homs a Angst davoa, so wiast zu an Schreckgespenst für Deine Junga, wenns ums Geld gejt. Is des Dir bewusst, dass wir Aldn a a Schreckgespensd für die Kommunalbolidiga sind? Woarum denn des? Weilma imma mehra wern. Des hasd, wir kenna di Bolidiga af der an Seidn mid unsre Wählerschdimma ärchern. Und af der andern Seidn ….. Wos is mit da andern Seitn? Af da andern Seidn homs ja eigendlich bloß Kosdn mit uns, Wir zahln ja nimma so viel Steia wie domals, als ma nu gärberd hom. Und dann mejn ja di Bolidiga a drodengn, dass in a bar Jahr selba zu de Aldn ghern Und do wollns ja natürlich a nu schej lebn daham. Du Schorsch, ejtz homa gnouch sinniert, ejtz trink ma unser Halbe leer und schauma, dass ma unsere Weiba wieda findn bevors die ganze Rentn ausgem hom – es soll ja a nu wos für unsre Kinda überbleibn. Hosd rechd Sepp, gemma, i wünschda nu a schejne Zeit bis zum nächstn Mal. Richt deina Mari a an schejna Gruß aus. Ihr IGsl-Mitarbeiter Karl Solfrank HINWEIS: Bei den in diesem Ansporn veröffentlichten Veranstaltungsterminen handelt es sich jeweils um Angaben der Veranstalter, die wir sorgfältig zusammengestellt haben. Dennoch können wir keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehmen. Bitte bedenken Sie, dass mit der Veröffentlichung im Ansporn keine Aussage über die Qualität eines Veranstalters oder der Veranstaltung selbst verbunden ist. Der Ansporn ist auf eine kalendarische Zusammenstellung aller Termine beschränkt. Jedem Interes senten bleibt es daher selbst überlassen, sich bei Bedarf näher über die Angebote zu informieren. Bei einzelnen Veranstaltungen ist eine Anmeldung zwingend erforderlich. Bitte wenden Sie sich hierzu direkt an den jeweiligen Anbieter. 72 ANSPORN 4/2014 V E R A N S TA LT E R Name Adresse PLZ Ort Tel. Landratsamt Neumarkt. Nürnberger Str. 1 Sachgebiet Abfallwirtschaft 92318 Neumarkt 09181 470-209 Landratsamt Neumarkt. Nürnberger Str.1 Sachgebiet für Gartenkultur, Landespflege und Umwelt bildung Landratsamt Neumarkt. Nürnberger Str.1 Energiebüro Umweltbildungs- und Re Nürnberger Str. 1 gionalentwicklungszentrum HAUS AM HABSBERG 92318 Neumarkt 09181 470-311 92318 Neumarkt 09181 470-299 92318 Neumarkt 09181 470-311 Regina GmbH Dr.-Grundler-Str. 1 92318 Neumarkt 09181 50929-0 LandFrauenZentrum Sulzbürg Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. Schloßberg 17 92360 Mühlhausen 09185 92280 Am Hohlweg 1a 92361 Röckersbühl 09179 963520 Natur- und Waldpädagogik Holzheim 15 am Samainhof e.V. 92331 Parsberg 09492 9549-0 Neumarkter Lammsbräu 92318 Neumarkt 09181 404636 jura2000 GmbH Am Ludwigskanal 2 Diakoniezentrum Neumarkt, Friedenstraße 33 sozialpsychatrischer Dienst 92339 Beilngries 92318 Neumarkt 08461 606355-0 09181 46040-0 Katholisches Pfarramt Freystadt 92342 Freystadt 09179 90266 Katholisches Dekanatsbüro Ringstraße 61 Neumarkt 92318 Neumarkt 09181 5118950 KAB-Regionalsekretariat Nürnberg Namslauer Straße 9 94073 Nürnberg 0911 8171375 Katholische Erwachsenenbildung Ringstraße 61 92318 Neumarkt 09181 9898 92334 Berching 93343 Essing 08462 206-251 09447 9911280 Amberger Str.1 Kirchengasse 38 Klosterbetriebe Plankstetten Klosterplatz 1 Praxis für Ernährung und Schellnecker Str. 1c Kochkunst ANSPORN 4/2014 73 O K T O B E R Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Freitag, 03.10.2014, 8.15 Uhr Wallfahrtskirche Mariahilf, Allersberger Straße 31, 92342 Freystadt Katholische Pfarrei Freystadt und evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Sulzkirchen-Freystadt Ökumenischer Glaubensweg Rundwanderung der katholischen und evangelischen Christen durch die Natur mit Stationen und Gebetsimpulsen zum ökumenischen Tag der Schöpfung. Anschließend gemeinsame Brotzeit im Haus Franziskus. Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Sonntag, 05.10.2014, 14.00 – 17.00 Uhr Samainhof e.G., Holzheim 15, 92331 Parsberg Samainhof e. G. Samainschnuppernachmittag siehe Termin am 02.11.2014 Anmeldung: Petra Hofbauer, Tel.: 0 94 92 / 95 49 - 0 Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referentin: Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Dienstag, 07.10.2014, 20.00 Uhr Gaststätte Im Johanneszentrum, Ringstr. 61, 92318 Neumarkt Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Die Rückkehr der Wildkatze nach Bayern Ulrike Geise, Bund Naturschutz Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Anmeldung: Donnerstag, 09.10.2014, 19.00 Uhr Saal des Landratsamtes, Nürnberger Straße 1, 92318 Neumarkt Sozialpsychiatrischer Dienst der Diakonie Neumarkt 25jähriges Jubiläum Gastspiel des Theaters Chaosium aus Kassel s. Seite 41 keine Voranmeldung erforderlich, Eintritt frei Mittwoch, 08.10.2014, 19.00 Uhr Landratsamt Neumarkt, Gebäude L, Besprechungsraum 3 Regina GmbH / Landratsamt Neumarkt - Energiebüro Wärmelieferverträge: Grundlagen und Fallstricke Dipl.-Ing. (FH) Markus Lautenschlager, Gammel Engineering GmbH Eine Wärmelieferung bedeutet im Allgemeinen eine Dienstleistung. In den meisten Fällen wird Fernwärme überwiegend durch Erneuer bare Energien bzw. in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt und hat gegenüber der Eigenversorgung ökologische Vorteile. Sie erhalten In formationen zum Aufbau, Preisbestandteilen und zu Preisgleitklau seln eines Wärmeliefervertrags. Anmeldung: keine Voranmeldung erforderlich, Eintritt frei 74 ANSPORN 4/2014 O K T O B E R Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Kosten: Freitag, 10.10.2014, 19.30 Uhr Saal des Landratsamtes, Nürnberger Straße 1, 92318 Neumarkt Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf. „Zukunftsfähige Energiewende Bayern – brauchen wir die Gleichstromtrasse Süd-Ost?“ Dr. Herbert Barthel, Bund Naturschutz Der BUND Naturschutz fordert Atomausstieg, Klimaschutz durch eine neue Energiewirtschaft und eine dezentrale Energiewende der Bürger/innen und Kommunen. Heute kommen über die Hälfte der 27 Prozent Strom aus Erneuerbaren Energien aus der Produktion von Bürgerenergiegesellschaften. Aber die Planungen der Bundes regierung sind immer noch zentralistisch und zum Wohle der Groß unternehmen erklärt Dr. Herbert Barthel. 3,- € Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Samstag, 11.10.2014, 9.30 - 17.00 Uhr HAUS AM HABSBERG Eva Maria Pröpster Ayurvedischer Erlebnistag Eva Maria Pröpster Frühjahr und Herbst sind die optimale Zeit den Körper durch entschlackende Ernährungs- und Lebensweise zu reinigen, den Stoff wechsel und die Verdauung zu aktivieren. Ein angenehmer Neben effekt der Schlackenlösung kann die Gewichtsreduktion sein. Dieses spannende Seminar verbindet die Theorie der westlichen Er nährungslehre mit den Kenntnissen der ayurvedischen Heilkunde und vermittelt in der Kochpraxis leicht praktizierbare, genussvolle Entschlackungsgerichte. Kosten: 96,00 € zzgl. Lebensmittelpauschale Anmeldung: Telefon: 09447 9911280 oder [email protected] Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Samstag, 11.10.2012, 9.00 – 13.00 Uhr Natur- und Waldpädagogik am Samainhof e. V., Holzheim 15, 92331 Parsberg Natur- und Waldpädagogik am Samainhof e. V. „Ging ein Weiblein Nüsse schütteln“ – Walderlebnistag für Kinder ab 4 Jahren Wir laden alle Kinder/Schüler ein, mit uns spielerisch den Wald und die Natur im herbstlichen Gewand zu entdecken. Den Vormittag erleben wir mit Sinnesspielen, Ökonetzspielen, Waldwerkstatt, mit Naturmaterialien kreativ sein, Geschichten lauschen und Vielem mehr. Kosten: 15.- € pro Kind, ab dem 2. Geschwister 10.- € Anmeldung: Petra Hofbauer, Tel.: 0 94 92 / 95 49 - 21 ANSPORN 4/2014 75 O K T O B E R Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Samstag, 11.10.2014, 13.00 – 17.00 Uhr Benediktinerabtei Plankstetten Klosterbetriebe Plankstetten GmbH Tag der Kartoffel – ein Tag für die ganze Familie Kartoffeln selbst ernten und auf dem Feld im Kartoffelfeuer garen. Wertvolle und interessante Informationen rund um die tolle Knolle mit Führung auf dem Klostergut Staudenhof. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Kosten: pro Person 10,00 € inkl. Kartoffelessen am Feuer und 2,5 kg Kartoffeln. Kinder bis 14 Jahre sind frei Anmeldung: erforderlich unter Tel. 08462 206 251 - Fax 08462 206 183 Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referentin: Kosten: Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Sonntag, 12.10.2014, 13.00 – 17.30 Uhr HAUS AM HABSBERG Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. e.V. Goldener Oktober - Wanderung am Kuppenalbwanderweg Agnes Hofmann, Landschaftspflegeverband Wenn die Laubwälder am Habsberg in goldenen Farben erstrahlen und das Herbstlicht die Bergkegel der Kuppenalb in warmes Licht taucht, ist der Kuppenalb-Wanderweg von ganz besonderem Reiz. Genießen Sie bei der ca. 10 km langen Rundwanderung die kräftigen Farben des Herbstes, bevor die Natur in die „Winterpause“ geht. Eine Kaffeepause ist in Hilzhofen vorgesehen. 2 €, Kinder frei; Wetterfeste Kleidung/Schuhe erforderlich Sonntag, 12.10.2014, 10.00 – 18.00 Uhr Brauereigelände der Neumarkter Lammsbräu Neumarkter Lammsbräu Traditionelles Erntedankfest Das Erntedankfest der Neumarkter Lammsbräu ist einer der Höhe punkte im regionalen Veranstaltungskalender. Zur Einstimmung tritt bereits am Vorabend (Samstag 11.10.2014) ab 20 Uhr die bekannte Kabarettistin Martina Schwarzmann auf, die ihr neues Programm „Gscheid Gfreid“ präsentiert. Ein umfangreiches Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung, dazu gibt es ein breites kulinarisches Angebot. 76 ANSPORN 4/2014 O K T O B E R Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Kosten: Mittwoch, 15.10.2014, 19.00 – 21.00 Uhr HAUS AM HABSBERG HAUS AM HABSBERG Räuchern mit Kräutern und Harzen Geschichte, Wirkungsweise und Verwendungsmöglichkeit Reinhard Dietl, Heilerziehungspfleger Schon seit Urzeiten räuchern Menschen aus kultischen Gründen oder für ihr Wohlbefinden. Nicht nur Weihrauch kann dazu verwendet werden. Unsere heimische Pflanzenwelt bietet eine Reihe von Gewächsen mit faszinierenden Düften und wohltuender Wirkung, die beim Räuchern entstehen (z.B. Salbei, Lavendel, Mariengras oder Wacholder). Im Vortrag wird die Geschichte des Räucherns erläutert, Räuchermischungen und das notwendige Zubehör werden vorgestellt. Ein kurzer Einblick in die Aromalehre mit ätherischen Ölen rundet den Räuchervortrag ab. Zum Schluss wird das Räuchern in der Scheune praktisch vorgeführt. 6,- € Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Samstag, 18.10.2014, 09.00 – 14.00 Uhr Parkplatz vor dem Landratsamt Neumarkt Landratsamt Neumarkt i.d.OPf., Sachgebiet für Gartenkultur, Landespflege und Umweltbildung Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege Neumarkt e.V. Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. e.V. 17. Neumarkter Obstbörse „Aus der Region für die Region“ siehe Seite 24 Anmeldung: für Obstanbieter bei der Geschäftsstelle erforderlich (Tel. 09181/470-311) Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Sonntag, 19.10.2014, 13.00 – 17.00 Uhr Pettenkoferplatz, 92334 Berching Kreisverband f. Gartenbau u. Landespflege Neumarkt, JURA 2000 GmbH, Gemeinden Beilngries, Berching, Breitenbrunn und Dietfurt a. d. Altmühl Streuobstmarkt Regionale Spezialitäten in Berching siehe Seite 38 Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referentin: Sonntag, 19.10.2014, 14.00 Uhr Gluck-Denkmal in Weidenwang, 92334 Berching Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Der „gluckliche“ Wald – Familienwanderung Sabine Huhn, Försterin ANSPORN 4/2014 77 O K T O B E R Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Donnerstag, 23.10.2014, 18.30 Uhr Diakoniezentrum Martin-Schalling-Haus, Seelstraße 15, 92318 Neumarkt Sozialpsychiatrischer Dienst mit Gerontopsychiatrischer Fachberatung der Diakonie Neumarkt in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Bildungswerk Neumarkt e.V. Soll ich meines Bruders Hüter sein? Das Dilemma der Angehörigen mit der Verantwortung Karl-Heinz Möhrmann, 1.Vorsitzender des Landesverbandes Bayern der Angehörigen psychisch Kranker e.V. Was bedeutet eigentlich Verantwortung und was treibt uns zur Übernahme von Verantwortung? Angehörige befinden sich auf einer Gratwanderung zwischen Verantwortung für den kranken Ange hörigen und Eigenfürsorge. Bei Kindern, Geschwistern und Partner psychisch kranker Menschen ergeben sich bezüglich der Frage nach Verantwortung ganz spezielle Probleme. Wo müssen Angehörige Verantwortung übernehmen und wann können und müssen sie Ver antwortung an Dritte abgeben? Das sind die Fragen, die in diesem Vortrag diskutiert werden. Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referentin: Samstag, 25.10.2014, 14.00 - 18.00 Uhr Familienerholungsstätte Sulzbürg, Schloßberg 17, 92360 Mühlhausen LandFrauenZentrum Sulzbürg Frauen und Geld Birgit Willberger, Betriebswirtin Bis nach dem 2. Weltkrieg konnte eine Frau ohne Einwilligung ihres Mannes weder erwerbstätig sein noch ein Bankkonto eröffnen. Gelderwerb war Männersache, Frauen hatten zu sparen. Das änderte sich erst mit dem Gesetz über die Gleichstellung von Mann und Frau im Jahr 1958. Das jahrhundertelange Verbot für Frauen, mit Geld umzugehen, wirkt noch heute nach. Daher wollen wir uns im Seminar mit unserem Umgang mit Geld befassen und Bereiche wie Vermögensplanung, Altersvorsorge, Existenzgründung erschlie ßen. Hauptreferentin ist die Betriebswirtin Birgit Willberger (Nürn berg). Sie ist Mitbegründerin und Inhaberin der Lady Invest-Bera tungsgesellschaft (Nürnberg) sowie Herausgeberin und Koautorin von Büchern wie „Frauen brauchen Geld“ (2001) oder „FrauenFi nanzBuch“ (2009). Kosten: 15,- € (Seminar und Nachmittagskaffee) Anmeldung: Tel.: 09185 92280 E-Mail: [email protected] 78 ANSPORN 4/2014 OKTOBER/NOVEMBER Termin: Mittwoch, 29.10.2014, 20.00 Uhr Ort: Bruder-Konrad-Haus, Rosenbergstraße 10b, 92348 Berg bei Neumarkt Veranstalter: Kolping-Familie Berg und Kolping-Bildungswerk Eichstätt Titel: Berger Forum: „Energiewende aus christlicher Sicht“ Referent: Matthias Kiefer, Dipl.-Theol., Umweltbeauftragter des Erzbistums München und Freising An diesem Abend geht es vor allem um die Frage nach einer dauer haften und zukunftsfähigen Energieversorgung. Dabei werden auch die ethischen Gesichtspunkte beleuchtet, die in der Debatte um die Energiewende eine Rolle spielen. Wichtig ist es dabei, auch auf die Verteilung der Lasten auf viele Schultern und die Gewinnmöglichkeiten sowie die konkreten Vorteile für Klima- und Naturschutz einzugehen. Kosten: Eintritt frei Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Sonntag, 02.11.2014, + 07.12.2014 14.00 – 17.00 Uhr Samainhof e.G., Holzheim 15, 92331 Parsberg Samainhof e. G. Samainschnuppernachmittag Jeden ersten Sonntag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr Monat laden wir Groß und Klein an den Samainhof ein, um uns und unsere Islandpferde kennen zu lernen: Für jeden ist etwas Passendes dabei. Während die einen mit einem wunderschönen Gespann die herrliche Umgebung um den Samainhof auf einer kurzen Kutschfahrt erkunden, erspüren andere erstmals, wie es sich anfühlt von einem Islandpferd getragen zu werden. Dabei kann man wählen zwischen Ponyführen auf der geschützten Ovalbahn und einer Führtour ins Gelände. Eltern können ihre Kinder mit unserer Begleitung auch selbst führen. Wer mutig ist oder etwas Reiterfahrung hat, kann einen kleinen Ritt von einer oder vielleicht auch zwei Stunden Dauer mitmachen, wenn gewünscht auch sicher als Handpferd eines erfahren Rittführers. Für das leibliche Wohl ist im Erlebniscafe auf´s Beste gesorgt. Dabei ist sicher auch Zeit, sich mit einem kompetenten Gesprächspartner über die Angebote des Hofes zu unterhalten. Kosten: Ponyführen: 5,- € für 15 Minuten Führtour ins Gelände: 10,- € für 30 Minuten Geführte Ausritt: 20,- € pro Stunde (bitte Voranmeldung) Kutschfahrt: 5,- € für 15 Minuten pro Person, nur mit Voranmeldung möglich Anmeldung: Petra Hofbauer, Tel.: 0 94 92 / 95 49 - 0 ANSPORN 4/2014 79 N OV E M B ER Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Kosten: Dienstag, 04.11.2014, 19.30 Uhr Saal des Landratsamtes, Nürnberger Straße 1, Neumarkt Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf Die Banken haben nichts gelernt?! Langfristige Wege aus der Wirtschaftskrise Professor Dr. Joachim Genosko, Ingolstadt Gemixte Wertpapiere, bei denen zwar eine hohe Rendite winkte, gleichwohl ein hohes Risiko bestand, waren es die die Wirtschafts krise auslösten. Die Wertpapiere verloren entschieden an Wert, die Banken gerieten in Not, und es mussten Rettungsschirme her. Prof. Joachim Genosko, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftlichen Fakultät der Universität Eichstätt-Ingolstadt schildert bei einem Vortrag der KEB Neumarkt anschaulich den Weg in die Wirtschaftskrise – und lädt auch dazu ein, darüber nachzudenken, wie es möglich ist, wieder herauszukommen. 3 ,- € Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Dienstag, 04.11.2014, 20.00 Uhr Gaststätte Im Johanneszentrum, Ringstr. 61, 92318 Neumarkt Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) Wildbiene, Schwebfliege & Co. – wenig bekannte Insekten unserer Heimat Joachim Hable Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Donnerstag, 06.11.2014, 19.30 Uhr Pfarrheim Hl. Kreuz, Schafhofstraße 3, Neumarkt Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Neumarkt i.d.OPf Helikopter-Eltern: Schluss mit Förderwahn und Verwöhnung Josef Kraus, ehrenamtlich Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (Dl.), Gymnasiallehrer für Deutsch und Sport, Diplom-Psychologe „Wir meinen es doch nur gut!“ Helikoptereltern aber, die die totale Luft hoheit über das Kind an sich reißen und zwanghaft alles um es herum steuern, wollen ihre Kleinen zu einem Gesamtkunstwerk formen. Überidentifikation, Überbehütung und Übergratifikation werden damit zu einem zunehmenden Problem für die Kinder. Dies analysiert Josef Kraus pointiert und streitbar. Dabei schöpft er aus seinem reichen Erfahrungsschatz als Schuldirektor und Lehrer, um am Ende Auswege aus unserem Erziehungs- und Bildungsdilemma aufzuzeigen. In Kooperation mit dem Familienzentrum Neumarkt e.V. 3 ,- € Kosten: 80 ANSPORN 4/2014 N OV E M B ER Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referentin: Samstag, 08.11.2014, 13.30 – 17.00 Uhr Pfarrheim Zu Unserer Lieben Frau, Saarlandstraße 13, 92318 Neumarkt i.d.OPf. Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB), Kreisverband Neumarkt Frauenbegegnungstag: „Edith Stein – eine ungewöhnliche Frau“ Monika Schönfeldt, Referat für den Interreligiösen Dialog Erzbistum Bamberg, Nürnberg Wie kann die Philosophin und Karmelitin mit ihren jüdischen Wurzeln gerade Frauen auf ihrer persönlichen Suche nach Gott und der Wahrheit im Alltag inspirieren? Eintritt frei Anmeldung: 0911/ 8171375 Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referent: Kosten: Mittwoch, 12.11.2014, 19.00 Uhr HAUS AM HABSBERG Landkreis Neumarkt, Energiebüro Heizen mit Heizungsherd und Kachelofen Bernhard Dörfler, Ofenhaus Dörfler GmbH Wir stellen Ihnen eine moderne Heizungsherd-Kachelofen-Kombi nation vor. Sie erhalten Informationen zur Funktionsweise und zum Betrieb einer Kombinationsanlage zur Gebäudeheizung. Fachleute beantworten alle auftauchenden Fragen. 2,- € Termin: Ort: Veranstalter: Titel: Referentin: Samstag, 15.11.2014, 14.00 - 18.00 Uhr Familienerholungsstätte Sulzbürg, Schloßberg 17, 92360 Mühlhausen LandFrauenZentrum Sulzbürg Schätze in Schubladen - ein kreativer Workshop Carola Schneider, Künstlerin Was sammelt sich nicht alles im Laufe des Lebens in Schubladen und Kisten an: alte Fotos, Zeitungsausschnitte, Fundstücke und Reste jeglicher Art. Wie damit umgehen? Unter Anleitung der Künstlerin Carola Schneider (Mühlhausen) gestalten wir ein Album oder einen Kalender, ein Jahrbuch oder eine Collage. Bitte Fotos, Schere, Faserstift und je nach Vorhaben ein Fotoalbum, einen Kalender für 2015 oder eine Unterlage für eine Collage mitbringen; alle anderen Materialien wie Malstifte, Kleber, Pinsel, Aquarellfarben werden bereitgestellt. Kosten: 15 € (Seminar und Nachmittagskaffee) max. 15 Teilnehmerinnen Anmeldung: Tel.: 09185 92280 E-Mail: [email protected] ANSPORN 4/2014 81 IM P R ES S UM Herausgeber: Landkreis Neumarkt i.d.OPf. Nürnberger Str. 1 · 92318 Neumarkt Tel.: 09181/470-256 bzw. 470-335 · Fax: 09181/470-6756, 470-6835 e-mail: [email protected] Internet: www.landratsamt-neumarkt.de/ansporn Redaktion: Roland Hadwiger, Rita Pirkl, Walter Schardt-Pachner, Christine Riel, Wolfgang Seitz, Werner Thumann, Ralf Bundesmann, Gero Wieschollek, Uwe Krappitz, Agnes Hofmann, Daniela Wehner, Peggy Hofmann sowie mehrere Gastautoren verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Roland Hadwiger Layout: Schwab Werbung, Goldschmidtstraße 28a, 92318 Neumarkt, Tel.: 09181 5091293 Druck: Wünsch Druck GmbH, Daimlerstraße 11, 92318 Neumarkt, Tel. 09181 4808-0 Auflage: 5000 Exemplare Erscheinungsweise: vierteljährlich, jeweils zum 01.Januar/01.April/01.Juli/01.Oktober Vertrieb: Das Veranstaltungsmagazin Ansporn ist kostenlos erhältlich beim Landratsamt Neumarkt, bei den im Landkreis befindlichen Kommunalverwaltungen, bei allen Banken und Sparkassen und darüberhinaus bei zahlreichen Geschäften und Einrichtungen im Landkreisgebiet. In begründeten Fällen kann das Magazin auch über den Postweg bezogen werden. Anzeigen: Ansprechpartner für Anzeigen ist der Herausgeber. Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 7 vom 01.02.2011 Für Texte und Inhalt von Anzeigen übernehmen wir keine Gewähr. Terminveröffentlichungen: Redaktionsschluss für Ausgabe 1/2015 (01.01. – 31.03.2015): 25.11.2014 Ansporn wird gedruckt auf 100% Recyclingpapier! 82 ANSPORN 4/2014 www.klebl.de Bauunternehmen Fertigteilwerke Gößweinstraße 2 Telefon (0 91 81) 900-0 Transportbeton Gößweinstraße 2 Telefon (0 91 81) 900-190 Bauzentrum Baustoffe Lange Gasse 5 Telefon (0 91 81) 900-222 Fliesen Lange Gasse 5 Telefon (0 91 81) 900-252 Hausbau Freystädter Straße 11 Telefon (0 91 81) 900-444 OBI Bau- und Heimwerkermärkte Freystädter Straße 13 Telefon (0 91 81) 900-200 VEDES Spiel Spaß Freizeitparadies Freystädter Straße 11 Telefon (0 91 81) 900-266 Klebl GmbH · Gößweinstraße 2 · 92318 Neumarkt i.d.Opf. Telefon (09181) 900-0