pdf-Datei - Lehranstalt für systemische Familientherapie
Transcrição
pdf-Datei - Lehranstalt für systemische Familientherapie
Organisation Information Alle Informationen zu den Inhalten der einzelnen Workshops, zu den Vortragenden und zu den Kosten finden Sie auch auf den Webseiten von ÖAS (www.oeas.at) und la:sf (www.la-sf.at). Für Fragen zur Veranstaltungsreihe steht Ihnen das Sekretariat unter Telefon (01) 478 63 00 bzw. E-mail [email protected] zur Verfügung. Fachliche Fragen richten Sie am besten direkt an die Organisatoren der Reihe Dr. Christoph Thoma (www.iskam. at) und Mag. Stefan Geyerhofer (www.geyerhofer.com). Übersetzung Die 4 Workshops der nicht deutschsprechenden Vortragenden werden übersetzt. Anmeldung und Buchungsarten 1. Die Workshops sind als gesamte Reihe buch- und absolvierbar. 2. Es besteht die Möglichkeit einer Teambuchung (eine übertragbare Karte für die gesamte Reihe – für mehrere KollegInnen oder ein Team). 3. Alle Workshops sind auch einzeln buchbar. Die maximale TeilnehmerInnenzahl variiert je nach Seminartag, eine rasche Anmeldung wird empfohlen! Anmeldung bitte nur im la:sf-Büro: Telefon (01) 478 63 00, E-mail [email protected] Achtung: KollegInnen, Gruppen und Teams, die die gesamte Reihe buchen, werden erst gereiht und haben einen fixen Platz. Restplätze werden anschließend an Einzelbucher Innen vergeben. Die Absolvierung des gesamten Lehrgangs wird mit einem Abschlusszertifikat von ÖAS und la:sf bestätigt. Kosten Gesamte Reihe: € 1.490,– (€ 1.350,– bei Buchung bis 1. 6. 2011) Einzelworkshops: € 175,– (€ 150,– für AusbildungskandidatInnen mit Status in Ausbildung unter Supervision) Anmeldung Die Anmeldung ist erst gültig nach Einzahlung auf das Konto der la:sf, Erste Bank 095-03234, BLZ 20111. Anmeldung und Rücktritt von der Seminarreihe bzw. Seminartagen bis zu 1 Monat vor Seminarbeginn möglich, danach wird der Seminarbeitrag zur Gänze einbehalten. Eine Refundierung ist nur durch die Nennung einer ErsatzteilnehmerIn möglich. Vorbehaltlich Absage der Seminarreihe durch die Veranstalter bei Nichterreichen der notwendigen TeilnehmerInnenzahl einen Monat vor Beginn. Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Systemische Therapie und systemische Studien Weiterbildungsreihe Problemspezifische systemische Therapie Inhalte und Zielsetzungen Spezielle menschliche Probleme Zielgruppe manifestieren sich in mannigfaltigen Symptomen und benötigen eine jeweils problemspe- Die 13-tägige Workshopreihe ist als Ergänzung für bereits ausgebildete, systemische zifische, therapeutische Herangehensweise. TherapeutInnen (bzw. PsychotherapeutInnen anderer Schulen mit systemischen Vor- Wie „funktionieren“ die unterschiedlichsten Symptome? Was ist – bei aller individuellen kenntnissen) sowie für AusbildungskandidatInnen (im Status PsychotherapeutIn in Aus- Unterschiedlichkeit seiner jeweiligen Ausprägung im konkreten Fall – das „Spezifische“ bildung unter Supervision) konzipiert, und wird in Kooperation von ÖAS und la:sf durch- von Symptomen? Welcher Logik, Struktur und Funktionalität folgen sie? Wie kann die geführt. Fähigkeit von KlientInnen zur Problementwicklung auch als Fähigkeit und Ressource für dessen Auflösung gesehen und therapeutisch genutzt werden? Welche (alternativen) Vortragende Vorgangsweisen und Methoden bieten sich dabei an? Und welche Auswirkungen haben Reinhold Bartl (Ö), Dezsö Birkas (H), Helmut Bonney (D), Mony Elkaim (B), diese Fragen auf die therapeutische Beziehung, die Therapiemotivation, auf die Hoffnung Stefan Geyerhofer (Ö), Ilka Hoffmann (D), Roberta Milanese (I), Giorgio Nardone (I), der KlientInnen und auf das therapeutische Setting? Martin Ritsch (Ö), Christoph Thoma (Ö), Carmen Unterholzer (Ö), Tiziana Verbitz (I) Zur Beantwortung und Diskussion dieser Fragestellungen bieten ÖAS und la:sf in Kooperation nun erstmalig eine einjährige Seminarreihe zur „Problemspezifischen, systemi- Organisation und fachliche Leitung schen Therapie“ mit internationaler Beteiligung an. Christoph Thoma (la:sf) und Stefan Geyerhofer (ÖAS) Zielsetzung Dauer In 13 Workshop-Tagen stellen österreichische und internationale TherapeutInnen September 2011 bis September 2012 (13 Seminartage in 6 Modulen) spezifische Therapiekonzepte und Vorgangsweisen in Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie bei folgenden Problembereichen vor: Ängste, Zwänge, Panikattacken, De- Veranstaltungsorte pression, Burnout und Erschöpfungssyndrom, Persönlichkeitsstörungen, Essstörungen IST – Institut für Systemische Therapie (Bulimie, Anorexie, Brechsyndrom), psychosomatische Störungen (Asthma, Neuroder- 1010 Wien, Am Heumarkt 9/2/22, Tel: (01) 714 38 00, [email protected], www.ist.or.at mitis, Reizdarm, Keuchhusten, usw.), chronischer Schmerz, Suchterkrankungen, post- la:sf – Lehranstalt für systemische Familientherapie traumatische Belastungsstörungen sowie ADHS, Schul- und Leistungsverweigerung und 1130 Wien, Trauttmansdorffgasse 3a, Tel: (01) 478 63 00, [email protected], www.la-sf.at andere Problembereiche in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. ÖAS – Österreichische Arbeitsgemeinschaft für systemische Therapie und systemische Studien 1010 Wien, Gonzagagasse 11/3/19, Tel: (01) 212 41 35, [email protected], www.oeas.at SeminarInhalte Im Detail Modul A n Was hält Angstdynamiken aufrecht? Angst als in der Gegenwart erzeugtes, zukunfts- gerichtetes Phänomen zwischen Hoffen und Bangen WS 1: Freitag, 2. September 2011, 9.00–18.00 Uhr in der ÖAS Grundlagen problemspezifischer, systemischer Therapie (Stefan Geyerhofer, Wien) Spezielle menschliche Probleme manifestieren sich in mannigfaltigen Symptomen und benötigen eine jeweils problemspezifische, therapeutische Herangehensweise. Die Frage, wie in menschlichen Systemen Probleme „erschaffen“ und aufrechterhalten werden, stellt eine zentrale Prämisse unseres therapeutischen Handelns dar. Unsere eigenen Hypothesen, die Erklärungen unserer KlientInnen und die genaue Analyse der versuchten Lösungen des Problemsystems spielen dabei eine zentrale Rolle. Wie können wir dieses „Wissen“ zieldienlich, also für das von KlientInnen geäußerte Anliegen der Problemlösung/Symptombeseitigung nutzen? Wie „funktionieren“ die unterschiedlichsten Symptome? Was ist – bei aller individuellen Unterschiedlichkeit seiner jeweiligen Ausprägung im konkreten Fall – das „Spezifische“ von Symptomen? Welcher Logik, Struktur und Funktionalität folgen sie? Wie kann die Fähigkeit von KlientInnen zur Problementwicklung als Fähigkeit und Ressource für dessen Auflösung gesehen und therapeutisch genutzt werden? Und welche Auswirkungen haben diese Fragen auf die therapeutische Beziehung, die Therapiemotivation, auf die Hoffnung der KlientInnen und auf das therapeutische Setting? Der Workshop soll diese grundlegenden Fragen erörtern und erste praktische Implikationen auf die Therapie von KlientInnen mit Ängsten, Depressionen, Essstörungen, Burnout und auf die Arbeit mit schwierigen Jugendlichen aufzeigen. Exemplarisch soll damit auch ein Ausblick auf die weiteren Workshops der Reihe geboten werden. WS 2: Samstag, 3. September 2011, 9.00–18.00 Uhr in der ÖAS Man darf nicht alles glauben was man spürt: Systemische Kurztherapie bei Angststörungen (Christoph Thoma, Amstetten) Systemische TherapeutInnen therapieren keine „Angststörung“, sondern sie kreieren gemeinsam mit den KlientInnen neue Zusammenhänge rund um das aufgetretene Phänomen und nutzen die Kraft des Symptoms und die Wahrnehmungs- und Vorstellungsfähigkeit der KlientInnen zur Realisierung von alternativen Erfahrungen. In diesem Seminar werden Möglichkeiten dieses gemeinsamen Prozesses des „EntAngstens“ vorgestellt und anhand von Fallbeispielen demonstriert. Seminarinhalte im Detail: n Kurze Phänomenologie des „Angstens“ nLogik und Struktur von Angstdynamiken n Alternative Problembeschreibung als erstes therapeutisches Ziel: die „Symptomspra- che“ der Angst n Arbeit mit alternativen Erklärungen und Bedeutungsgebungen n Die Einführung der Idee des Beteiligtseins an der Erzeugung des Phänomens bei Kli- entInnen: die therapeutische Technik des „Ent-Angstens“ n „Und dann?“ – Denken wir das Undenkbare: die Technik des „Tagträumens“ n Angst/Nervosität/Unsicherheit: die notwendige Differenzierung künftiger Phänomene n Die Nutzung der Kraft der Angst: „Fear against fear“ (die „Katastrophenfrage“) nUmgang mit bisherigen und gegenwärtigen Lösungsversuchen der KlientInnen („Das Vermeiden vermeiden“) nNeue Wahrnehmungsfokussierung: die „Symptome von Gesundheit (Sicherheit)“ n Strategische Hausaufgaben n Der klassische systemische Blickwinkel: Angst als beziehungsgestaltendes Phänomen u.a. Modul B WS 3: Donnerstag, 17. November 2011, 9.00–18.00 Uhr in der la:sf Unübliche Therapien für unübliche Problembereiche: Die Weiterentwicklung spezifischer Therapiemethoden für Zwänge und Persönlichkeitsstörungen (Giorgio Nardone, Arezzo) Auch extrem schwierige Probleme erfordern nicht unbedingt eine langwierige stationäre Behandlung oder andere komplizierte und teure Therapien. Nardone und sein Team konnten zeigen, dass es Behandlungsformen gibt, die effektiv und in kurzer Zeit viele, auch schwierige psychische Probleme dauerhaft lösen helfen. Auch im deutschsprachigen Raum sind Nardones Arbeiten zur Therapie von Ängsten, Zwängen, Panikattacken und zu Essstörungen bereits bekannt. In diesem Workshop wird er auf die neuesten Entwicklungen in der Therapie von Zwangsstörungen eingehen und den TeilnehmerInnen strategische Dialoge genauso vorstellen wie spezifische Interventionen bei Zwangshandlungen, Zwangsritualen oder Grübelzwängen. Wir haben Giorgio Nardone außerdem eingeladen, uns im zweiten Teil des Workshops einen ersten Einblick in seine jüngsten Arbeiten zur Therapie von selbstverletzendem Verhalten und bei Persönlichkeitsstörungen zu geben. WS 4: Freitag, 18. November 2011, 9.00–18.00 Uhr in der la:sf Arbeiten mit inneren Bildern – am Beispiel systemischer Kurzzeittherapie chronischer Schmerzen (Ilka Hoffmann-Bisinger, Berlin) Wenn Menschen an chronischen Schmerzen leiden, können erfolgreiche Strategien zur Unterbrechung des Teufelskreises problemerhaltender Muster für die psychotherapeutische Praxis sehr hilfreich sein. In ihrem Workshop stellt Dr. Ilka Hoffmann-Bisinger – nach einer Einführung in das Phänomen „chronischer Schmerz“ – eine neue Methode zur Unterbrechung dieser destruktiven Zirkel vor. Im Vordergrund der „Explizit Analogen Interventionen in der Systemischen Kurzzeittherapie“ (EAI Kurzzeittherapie) steht die bewährte Idee der Musterunterbrechung (Watzlawick et al.): Halten die bisherigen (erfolglosen) Lösungsversuche das Problem „lebendig“, ist es hilfreich, das „alte“ Muster zu unterbrechen und eine andere Richtung einzuschlagen. Neu und zentral an dem von Dr. Ilka HoffmannBisinger entwickelten Ansatz ist jedoch, dass das Konzept der Musterunterbrechung in den Kontext des therapeutischen „Nicht-Expertentums“ verlagert wird: unter Veränderung der Rolle der TherapeutIn werden die problemerhaltenden Muster durch die KlientIn selbst unterbrochen. Ermöglicht wird dies durch die Fokussierung auf und die Aktivierung von Ressourcen in Form von inneren Bildern. Wie dies im Einzelnen gelingen kann, welche Reihenfolge therapeutischer Schritte sich dabei bewährt hat und wie sich der Ansatz in der Therapie anderer Probleme anwenden lässt, ist Inhalt dieses Workshops. „Erstaunlich wie das funktioniert, ohne dass Sie mir etwas überstülpen, aber dennoch den Prozess vorantreiben!“ (Kommentar einer Klientin zu diesem Ansatz) Inhalte: n Die therapeutische Grundhaltung n Problemerhaltende Muster identifizieren und unterbrechen n Die kreativen Möglichkeiten der analogen Ebene n Analoge Prozesse begleiten, statt Inhalte interpretieren n Implizites Wissen für Lösungen nutzen Im Workshop steht das schrittweise Erlernen der Arbeit mit inneren Bildern im Vordergrund. Hierzu werden die für die Praxis relevanten theoretischen Grundlagen und das methodische Know-how abwechselnd mit praktischen Einzel- oder Kleingruppenübungen vermittelt. WS 5: Samstag, 19. November 2011, 9.00–18.00 Uhr in der la:sf Theorie und Praxis lösungswirksamer Hilfestellungen für Kinder und Familien in ADHS-Konstellationen (Helmut Bonney, Heidelberg) Die Entwicklung und vermutete Ursache der ADHS ist seit gut 20 Jahren in aller Munde. Von der belegten Wirksamkeit des Einsatzes von Stimulanzien (Ritalin® und ähnliche Arzneien) bei einem hohen Prozentsatz der ADHS-Betroffenen wird seit den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts auf zentralnervöse Besonderheiten bei diesen verhaltensauffälligen Kindern geschlossen. Mittlerweile berücksichtigen die neuen europäischen Richtlinien der ADHS-Behandlung die Bedeutung der psychotherapeutischen und pädagogischen Interventionen: Stimulanzien sind erst dann zu verordnen, wenn Psychotherapie und Pädagogik keine ausreichende Wirkung gezeigt haben. Was können PädagogInnen und TherapeutInnen leisten, wenn es um ADHS geht? Die alltägliche Praxiserfahrung des Referenten belegt, welche pädagogischen und psychotherapeutischen Strategien zur Lösungsentwicklung bei ADHS-betroffenen Kindern und deren Familien unter Einbeziehung der schulischen Gegebenheiten geeignet sind. Im Rahmen des Weiterbildungstages erfahren die TeilnehmerInnen, warum und mit welchen Methoden die spezifischen Verhaltensauffälligkeiten der betroffenen Kinder zu beeinflussen sind. Berücksichtigung finden: nNeurobiologische Hypothesen n ADHS-spezifische Entwicklungsmodalitäten n Erziehungsstil (vom Sprechen zum Handeln) nFamilienorientierte Interventionen n Individuelle Hilfestellungen für das betroffene Kind (u.a. computergestütztes Training) n Gestaltung des Alltags und der schulischen Realität Die Indikationen und Möglichkeiten für vorbeugende Maßnahmen werden dargelegt. Modul C WS 6: Freitag, 13. Jänner 2012, 9.00–18.00 Uhr im IST Das Potenzial der Gruppe nutzen: Systemisch-problemorientierte Gruppentherapie (Carmen Unterholzer, Wien) Mit Gruppen zu arbeiten hat viele Vorteile: die Vielfalt der Sichtweisen, die unterschiedlichen Veränderungsstufen der TeilnehmerInnen, ihre reichhaltigen Ressourcen. Die unterschiedlichen Perspektiven und Potenziale machen die Gruppentherapie zu einem besonders effizienten Verfahren. Was gilt es bei systemisch-problemorientierter Gruppentherapie zu beachten, damit die Vielfalt zu einer produktiven Veränderung führen kann? Wie können in Gruppen die Faktoren, welche die Probleme der KlientInnen aufrechterhalten, und bisherige Lösungsversuche analysiert und verändert werden? Welche Interventionen haben sich in Gruppen bewährt? Fragen wie diese und viele andere werden uns in diesem Workshop begleiten. Beispiele aus der Praxis illustrieren die konkreten Vorgangsweisen. WS 7: Samstag, 14. Jänner 2012, 9.00–18.00 Uhr im IST Systemische Ansätze in der Psychosomatik – an den Beispielen Reizdarm, Asthma, Heuschnupfen, Kopfschmerz und Atopische Ekzeme (Dezsö Birkas, Budapest) Der ungarische Psychiater und Psychotherapeut Dezsö Birkas stellt in seinem Seminar systemische Modelle von psychosomatischen Problemen wie Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma, Reizdarm und Kopfschmerzen vor. Er thematisiert dabei ausführlich wesentliche „erschaffende“ und aufrechterhaltende Mechanismen von psychosomatischen Problemen aus systemischer Sicht. Charakteristische familiäre Kommunikationsund Wahrnehmungsmuster der Betroffenen werden als Ansatzpunkte genommen, um die psychosomatische „Sichtweise“ zu verändern. Birkas demonstriert Interventionsmöglichkeiten, die die versuchten Lösungen der Betroffenen und der Angehörigen als Ausgangspunkt haben und die auf aktuellen Forschungsergebnissen basieren. Da die momentane körperliche und geistige Verfassung psychosomatischer PatientInnen hauptsächlich durch die Intensität ihrer körperlichen Symptome bestimmt wird, steht im Mittelpunkt des Seminars die therapeutische Sprache im Körperkontext. Modul D WS 8: Freitag, 23. März 2012, 9.00–18.00 Uhr in der la:sf Systemische Therapie bei Essstörungen (Roberta Milanese, Mailand) Essstörungen gehören zu jenen Problembereichen, die sich rasch entwickeln und an die Veränderung von Individuen aber auch Gesellschaften anpassen. Die Forschungsgruppe „Essstörungen“ am CTS in Arezzo hat 1993 begonnen, neben Bulimie und Magersucht auch die Brechsucht (Erbrechen) zu untersuchen, ein Krankheitsbild, das mit 65% einen Großteil der heute auftretenden Essstörungen ausmacht und oft in Verbindung mit Anorexie und Bulimie auftritt oder sich daraus entwickelt. Erbrechen wird von KlientInnen als Lösungsversuch und Möglichkeit entdeckt, Gewicht zu reduzieren oder eine Gewichtszunahme zu verhindern und entwickelt sich erst danach zu einem oftmals lustbetonten Ritual. Eben dieser Lustgewinn aus dem ritualisierten Ess- und Brechverhalten verleitet zu zwanghaften Wiederholungen. Der Workshop soll die Möglichkeit geben, das eigene Verständnis der Logik von Bulimie und Erbrechen zu erweitern, verschiedene Kategorien dieser Störungsbilder identifizieren zu können und darauf aufbauend gezielte Fragetechniken, Kommunikations- und Beziehungsmuster und Interventionen kennenzulernen und zu üben. Zum Abschluss soll noch auf die spezifische Therapie der Magersucht eingegangen werden. WS 9: Samstag, 24. März 2012, 9.00–18.00 Uhr in der la:sf Gesichter der Depression (Tiziana Verbitz, Udine) Das Wechselspiel von Praxis und Forschung steht seit Beginn der Arbeiten des Centro di Terapia Strategica (CTS) in Italien im Vordergrund. So konnten über die Jahre gezielte Interventionen zu verschiedensten Störungsbildern entwickelt und evaluiert werden, u.a. zur Depression. Ein erster Schritt dabei ist ein genaues Verständnis der Logik der Depression, erst dann können spezifische Interventionen entwickelt werden. Depression wird als eine Störung basierend auf dem Wegfallen einer sehr rigiden Prioritätensetzung verstanden. Das „Perceptive Reactive System“ (PRS) der Depression wird durch die charakteristische Lösungsstrategie der Aufgabe bestimmt. Die völlige Aufgabe ersetzt den Glauben und die Hoffnung und wird zu einer ähnlich rigiden und dysfunktionalen Glaubenslehre. Mit Hilfe von strategischen Dialogen und gezielten Interventionen lassen sich nicht nur verschiedene Arten der Depression erkennen und beschreiben, sondern sie lassen KlientInnen auch die ursprünglichen Glaubenssätze vor Augen führen. Gleichzeitig erleben KlientInnen neue, alternative und funktionellere Lebensmotive, die eine Veränderung wahrscheinlicher und oft sogar unvermeidbar machen. Besonderes Augenmerk wird in diesem Workshop sowohl auf die spezifischen Interventionen als auch auf die Bedeutung der passenden Beziehungsgestaltung zwischen KlientInnen und TherapeutInnen gelegt. Modul E WS 10: Freitag, 11. Mai 2012, 9.00–18.00 Uhr in der la:sf Körperwissen und Intuition – ein „kluger Aufruf“!? Hypnosystemische Beiträge zum entwicklungsförderlichen Umgang mit Suchtphänomenen und leidvoll-körperlichen Symptomatiken (Reinhold Bartl, Innsbruck) PsychotherapeutInnen werden in einer orientierungsvielfältigen Zeit vermehrt von Menschen angefragt, die erhebliche körperliche Symptomatiken und/oder Suchtphänomene beschreiben. Angst- und Panikerkrankungen, Abhängigkeitserleben, Bulimie, Erschöpfungsdepression, Burnout, chronische Entzündungen sind nur einige Beispiele dafür. Gemeinsam ist diesen Symptomen, dass heilsame und entwicklungsförderliche Haltungen und Ideen nicht der Welt des kognitiv-rationalen Denkens allein entstammen können. Vielmehr benötigen diese Menschen vermehrt wieder einen Zugang zu ihrer Intuition und dem Wissen des Körpers über wesentliche Anliegen und die Gestaltungsmöglichkeiten dafür. In diesem Seminar werden unter Nutzung systemischer und hypnotherapeutischer Zugänge einige praxisnahe Möglichkeiten angeboten, wie Menschen relativ rasch und nachhaltig auch leidvolles (Körper-)Erleben und Abhängigkeiten wieder in „annehmbare“ und für ihre Lebensgestaltung „kluge“ Formen übersetzen können. Die TeilnehmerInnen des Seminars erhalten die Erlaubnis, die angebotenen Inhalte im Zweifel auch für das eigene Wohlbefinden zu nutzen. WS 11: Samstag, 12. Mai 2012, 9.00–18.00 Uhr in der la:sf Resonanz: Wie wir als TherapeutInnen unsere eigenen Gefühle für die Therapie mit Paaren und Familien nutzbringend verwenden können (Mony Elkaim, Brüssel) Gefühle sind unausweichlich in jedem therapeutischen Prozess vorhanden und mitbeeinflussen eben diesen Prozess stark. Die Gefühle von TherapeutInnen im Prozess der Therapie haben viel mit ihr/ihm als Person, seiner/ihrer eigenen Geschichte zu tun. Sie haben außerdem eine nicht unwesentliche Funktion für das therapeutische System. Der Workshop soll die TeilnehmerInnen befähigen, diese ihre/seine eigenen Gefühle als Unterstützung und nicht als Fallstricke zu sehen und Wege aufzeigen, sie hilfreich in die Therapie einzubringen. Anwendungsmöglichkeiten in der Arbeit mit Paaren und Familien werden demonstriert und geübt. Modul F WS 12: Freitag, 7. September 2012, 9.00–18.00 Uhr in der ÖAS Schreibtherapeutische Techniken für die systemische Praxis (Martin Ritsch, Innsbruck) Schreibtherapeutische Methoden sind effiziente Werkzeuge für die psychotherapeutische Praxis und ermöglichen KlientInnen, selbstbestimmt und effektiv an sich zu arbeiten. In diesem Workshop geht es zunächst darum, unterschiedliche theoretische Ansätze zum Einsatz schreibtherapeutischer Methoden in der Praxis vorzustellen und mit der systemischen Theorie und dem kurzzeitstrategischen Ansatz in Verbindung zu bringen. Anhand von Beispielen werden die Einsatzmöglichkeiten und die Wirksamkeit der Methoden aufgezeigt. Mit kurzen Übungen soll der Einsatz von schreibtherapeutischen Methoden selbst erfahrbar gemacht werden. Im Speziellen wird auf das PRS (Perceptive Reactive System) der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) eingegangen und die einzelnen Schritte einer schreibtherapeutischen Behandlung detailliert dargestellt. Im Weiteren werden unterschiedliche Vorgehensweisen im Hinblick auf verschiedene Einsatzgebiete und Diagnosen (Burnout, Depression und Sucht) vorgestellt. WS 13: Samstag, 8. September 2012, 9.00–18.00 Uhr in der ÖAS Burnout und Erschöpfungssyndrom aus systemischer Sicht (Stefan Geyerhofer, Wien) Leer, erschöpft, ausgebrannt, keine Energie mehr für Arbeit, Freunde, Familie und das Gefühl, sich mehr und mehr von anderen zu distanzieren. Burnout ist ein Phänomen, mit dem PsychotherapeutInnen und SupervisorInnen in zunehmendem Maße konfrontiert sind. Längst sind es nicht mehr ausschließlich Menschen in „Helfenden Berufen“, die den Rand der emotionalen Erschöpfung erfahren oder auch darüber hinaus blicken, obwohl diese nach wie vor besonders gefährdet sind. Dieses Seminar soll Möglichkeiten zur eigenen Burnout-Prävention aufzeigen und gleichzeitig praxisnahe Möglichkeiten für die Unterstützung Betroffener im Rahmen von Psychotherapie und Supervision zusammenfassen. Nach einer Einführung in die Theorie eines systemischen Verständnisses von Burnout werden konkrete Interventionen und ihre Anwendung in Therapie, Supervision und Coaching vorgestellt. Inhalte im Detail: n Was ist Burnout? (Definition, Geschichte, Anzeichen, Symptome und Phasen) n Was brennt uns aus? (Erfahrungsberichte, Ursachen und aufrechterhaltende Bedingungen – eine systemische Analyse) nBurnout verhindern (Präventionsmöglichkeiten in der Praxis) nHilfe für Betroffene (Anleitungen für die Praxis in Psychotherapie, Supervision und Coaching) n Evaluationsmöglichkeiten und Analyse betrieblicher und persönlicher Faktoren von Burnout im Rahmen von Psychotherapie und Supervision 17.00 Uhr: Feierlicher Abschluss der Workshopreihe Zwischen Problem und Lösung: Zur Integration systemischer Therapieansätze in der Praxis (Christoph Thoma und Stefan Geyerhofer) Zum Abschluss der Workshopreihe veranschaulichen die beiden Organisatoren in einem kurzen Vortrag eine sinnvolle Integration problemspezifischer, systemischer Therapieansätze mit anderen systemischen Ansätzen. Die Überreichung der Abschlusszertifikate an alle jene TeilnehmerInnen, Teams oder Gruppen, die die gesamte Reihe besucht haben, leitet zum feierlichen Ausklang der Workshopreihe über. Trainer/Innen Reinhold Bartl, Dr. Psychologe, Psychotherapeut, Ausbildner für systemische Psychotherapie und Ericksonsche Hypnose, Leiter des Milton Erickson Instituts in Innsbruck. Arbeitet als niedergelassener Psychotherapeut mit dem Schwerpunkt auf der Behandlung von Menschen mit „psycho-somatischen“ Symptomen und Suchtproblematiken sowie als Coach von Führungskräften und SportlerInnen. Stefan Geyerhofer, Adj. Prof. Mag. Klinischer Psychologe, Gesundheitspsychologe, systemischer Psychotherapeut, Lehrtherapeut an der ÖAS, Mitbegründer des Instituts für systemische Therapie (IST) in Wien und Adj. Prof. für Psychologie an der Webster University, Gründungsund Vorstandmitglied des „European Network for Systemic and Strategic Brief Therapy“. www.geyerhofer.com Deszoe Birkas, Adj. Prof. Dr. Psychiater und systemischer Psychotherapeut an der Semmelweis-Universitätsklinik in Budapest, Leiter der Phobieklinik der Universität, Lehrbeauftragter für systemische Therapie, Direktor des Instituts für systemische Therapie in Budapest und Adj. Prof. an der Webster University in Wien. Ilka R. Hoffmann-Bisinger, Dr. Diplom-Psychologin, systemische Therapeutin (SG), Lehrtherapeutin (SG), freiberuflich tätig in eigener Praxis als systemische Therapeutin, Supervisorin und Coach, als Lehrtherapeutin am Institut für systemische Impulse und Ausbildung in Berlin sowie als Lehrbeauftragte (FH-Frankfurt am Main; WiB/Uni Potsdam). Helmut Bonney, Dr. Facharzt für Kinderheilkunde mit kinderneurologischer Spezialisierung, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Psychotherapeut (tiefenpsychologisch fundiert), systemischer Familientherapeut (DGSF). Leiter des Systemischen Seminars Heidelberg und Autor diverser Einzelarbeiten und bislang dreier Bücher zu kinderpsychiatrischen Fragestellungen mit den Schwerpunkten Familientherapie und differenzierte Analyse und Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen. Roberta Milanese, Dr. Psychologin, Psychotherapeutin, Direktorin des Centro di Terapia Strategica (CTS) in Mailand, unterrichtet Psychotherapie und Psychologie am CTS in Arezzo und Padua, Co-Autorin zahlreicher Bücher und Artikel über Essstörungen. Mony Elkaim, Dr. Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut, Direktor des Instituts für menschliche Systeme und Familien in Brüssel, Lehrbeauftragter an der Freien Universität Brüssel, Konsulent der Abteilung für Psychiatrie des Erasmus Spitals, eh. Präsident der European Family Therapy Association EFTA, Präsident des EAP und international bekannter Autor und Vortragender. Giorgio Nardone, Prof. Dr. Klinischer Psychologe, Psychotherapeut, Direktor des Centro di Terapia Strategica in Arezzo, Professor für Psychotherapie an der Universität von Siena, Autor zahlreicher Bücher zu Angststörungen, Zwängen und Essstörungen, Gründungs- und Vorstandmitglied des „European Network for Systemic and Strategic Brief Therapy“. www.giorgionardone.it Martin Ritsch, Mag. Klinischer Psychologe, Psychotherapeut (SF), Arbeitspsychologe (BÖP), Lehrbeauftragter der Fachsektion systemische Familientherapie (ÖAGG), Schwerpunktthemen: Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz, Burnout, Angst, Aufstellungsarbeit, Gewaltprävention und Elterncoaching. In freier Praxis für Psychotherapie, Supervision, Coaching und Organisationsberatung tätig. www.systemische-praxis.at Christoph Thoma, Dr. Kommunikationswissenschafter, Soziologe, sys temischer Familientherapeut, Lehrtherapeut für systemische Familientherapie an der la:sf (Wien), eigene Praxis in Amstetten (I.S.K.AM – Institut für systemische Kurztherapie Amstetten), Arbeitsschwerpunkte: systemische Kurztherapie u. a. bei Ängsten, Essstörungen, Burnout; Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Eltern. www.iskam.at Vorankündigung einer Buchveröffentlichung Christoph Thoma: DIE KRAFT DER LÖSUNG STECKT IM PROBLEM Therapeutische Kurzgeschichten Taschenbuch, ca. 120 Seiten. Preis (A) E 15,-. Voraussichtlicher Erscheinungstermin: Juni 2011. Kostenloser Versand für Privatpersonen und Institutionen. Vorbestellungen ab sofort möglich unter: [email protected] www.iskam.at Carmen Unterholzer, Dr. Psychotherapeutin am Institut für systemische Therapie IST in Wien, Lehrtherapeutin an der ÖAS, Literatur- und Erziehungswissenschafterin, von 1991–1999 Lehrbeauftragte an der Universität Innsbruck; Zusatzausbildungen: Poesie- und Bibliotherapie, Hypnotherapie, vielfältige Erfahrungen mit Gruppen als Leiterin von Selbsterfahrungsgruppen und Supervisorin von Gruppen. Tiziana Verbitz, Dr. Psychologin, Psychotherapeutin, Direktorin des Centro di Terapia Strategica in Udine, Dozentin, Ausbildnerin an der Therapie-Fachschule für strategische Kurzzeittherapie in Arezzo. Fachgebiete: Praxis der strategischen Kurzzeittherapie, Übungen zu Techniken, Gruppendynamik. Die Buchhandlung KRAMMER wird die komplette Seminarreihe mit Büchertischen zu den jeweiligen Seminarinhalten begleiten. buchhandlungkrammer fachbuchhandlung für psychotherapeutische, psychologische&medizinische wissenschaften Fax-Sofortbestellung: +43/1/985 21 19-15 Tel: +43/1/985 21 19 Web: www.krammerbuch.at Mail: [email protected]