Mut und Wille - Brunnadere-Huus
Transcrição
Mut und Wille - Brunnadere-Huus
Zytig Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Nr. 19 / April 2009 Mut und Wille «Herausforderungen» Verfasst von Eva Kredtke, Betreuerin Vorwort von Ueli Wyrsch Über fehlende Butter, Fussball und Am Nachmittag turnen. Nur schon andere alltäglichen Herausforderun- den Trainer anzuziehen ist Sport. Liebe Leserinnen, gen in der Villa Faltenglück. Fussballspielen, das geht doch nicht. liebe Leser, Wir sind zu alt und erst noch FrauTagtäglich, kaum erwacht, die en- en. Immer diese neumodischen Ide- gen Stützstrümpfe über die Unter- en. Altersturnen ist auf dem Stüehli. Gemäss schenkel «knorzen». Das Badezimmer Halt, halt, halt den Ball. Die beiden «Wahrig» wird Herausforderung als eine ist besetzt , die Blase voll, der Traum Stühle als Torpfosten sind gleichzeitig Aufforderung zum Wett- oder Zweikampf noch nicht ganz ausgeträumt. Ein die Stützen der Goalin. Immer diese umschrieben. Mit Zweikampf, verstanden neuer Tag beginnt. Sind wir bereit, neumodischen Ideen. Gottseidank. als eine Auseinandersetzung zweier Perso- diese Herausforderung anzunehmen? Die Bewegungen werden fliessend, nen, und Wettkampf als ein Wettbewerb Die Stimmen am Frühstückstisch zu die Ausrufe heiter, ein Lachen, Ge- um die beste Leistung könnte auch der In- laut, zu fordernd, die Butter fehlt, der lächter, rote Runzeln und Falten. halt dieser Ausgabe grob umschrieben wer- Rücken schmerzt und die Schwes- Hopp FCVF!!! den. Im Brunnadere-Huus leben Menschen dem Deutschen Wörterbuch ter hat schon ewig lange nicht mehr So haben wir in der Villa Faltenglück mit unterschiedlichen Charakteren und angerufen. Zum Glück, der Kaffee ist jeden Tag unsere Herausforderungen. unterschiedlichen Fähigkeiten auf relativ heiss und gut. Montag. Bettwäsche- Kleinere und grössere, die einen meis- engem Raum zusammen. Dies ist eine He- wechsel. Das auch noch. Die Laune, tern wir besser, die anderen weniger. rausforderung, bei der Konflikte und Ausei- noch gar nicht recht erwacht, bereits Hauptsache, wir stellen uns ihnen. nandersetzungen oft nicht auszuschliessen schlecht. Mut und Wille sind wertvoller als Er- sind. Umso wichtiger erscheint es mir, dass folge und Siege. wir gemeinsam versuchen, mit dieser Dyna- Tischabräumen. Turnen. Ämtliverteilen. Es regnet. Dann endlich in die warme Badewanne. Der Rü- mik gut umzugehen. Gerne informieren wir cken entspannt sich, die Träume kom- Sie, wie wir das Verständnis für die eigene men zurück, die Stimmen der anderen Person sowie die Sensibilisierung für das nur leise und fern. Die frischen Kleider Gegenüber verbessern möchten. riechen gut. Mittagessen. Jemand weint. Ein Hörgerät pfeift. Den Witz der anderen Inhalt nicht verstanden. Keinen Grund, zu lachen. Und Rotkraut verträgt mein Mut und Wille, Liebe Leserinnen/Leser Magen nicht. Beim Abräumen steht 1 Präsidentenwechsel, Angebot oder Bedarf 2/3 immer wer im Weg. «Geh weg, verschwinde!!» Erschrecke ab meinen Praktikum, Wettbewerb, Salto Natale 4/5 Worten. Das wollte ich nicht. Zu spät. Bunte Herzen, Foto-Love-Story 6/7 Die Stimmen werden lauter, dabei ver- Ombudsstelle, Wen-Do 8/9 stehe ich immer weniger. Rückzug ins Selbstportrait, Bandgenossenschaft Zimmer. Mittagsruhe. Tut gut. Entspannte Gesichter bei einem Ausflug 10/11 Geburtstage, Jubiläen, Mutationen, Feste 12 2 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus Präsidentenwechsel Verfasst von Christian Gossweiler, Stiftungsratspräsident Nach sechs Jahren tritt Theo Pflüger und Reglemente wurden in Zusammen- Kanton. Damit sind neue Forderungen als Präsident zurück und übergibt das arbeit mit der Heimleiterin Frau Spörri für die Erlangung der Leistungsverträge Amt und die Herausforderungen an erstellt. Neue Verträge erarbeitet und zu erfüllen. Für das Budget sind neue Christian Gossweiler. die Organisation geregelt. Er führte das kantonale Vorgaben massgebend, die Stiftungsbüro ein, welchem Frau Spörri, Finanzmodelle Liebe BewohnerInnen, liebe Betreue- er und der Kassier angehörten. Damit die Rechnung angepasst werden. Vieles rInnen, liebe Freunde des Brunnadere- sollte ein Führungsmittel geschaffen wurde schon in die Wege geleitet. Der Huus werden, welches die Heimleiterin ad- neue Heimleiter Herr Ueli Wyrsch hat ministrativ und organisatorisch unter- hier einiges vorgeplant und ausgeführt, Auf Ende Juli 2008 habe ich von Herrn stützte. Seine grossen Stärken waren unter anderem werden ab diesem Jahr Theo Pflüger die Präsidentschaft der aber seine menschliche Wärme und die die Rechnungen der Villa Faltenglück Stiftung Brunnadere-Huus übernom- Bereitschaft auf andere zu zugehen. Er und des Brunnadere-Huus zusammen men. Theo Pflüger übernahm dieses war ein aufmerksamer Zuhörer, eine Fä- geführt. Es gilt auch die Kommunikati- Amt 2003. Die Stiftung war damals ge- higkeit, die es erlaubte, insbesondere bei on zu verbessern, die Abläufe müssen rade ein Jahr alt, sie war eben erst aus Problemen innerhalb des Heims, für die geklärt werden und die richtigen Kom- dem Verein Brunnadere-Huus entstan- Betroffenen tragfähige Lösungen zu fin- munikationsmittel definiert werden. Ein den. Mit dieser neuen Rechtsform waren neue Probleme und Herausforderungen zu meistern. Die Stiftung, dies diene als kleines Beispiel, war nun nicht mehr der Vereinsversammlung verantwortlich, müssen überarbeitet, Schwerpunkt wird sein, die Kommunika- Definieren, wie sich die Stiftung weiterentwickeln soll. sondern erhielt mit dem Amt für Stif- tion im Krisenfall zu planen. Die Herausforderung für die nächsten Jahre wird sein zu definieren, wie sich die Stiftung weiter entwickeln soll. Ist die Stiftung mit ihren drei Häusern, tungsaufsicht ein neues Kontrollorgan, den. Seine Reden waren immer persön- Brunnadere-Heim, Villa Faltenglück und dem sie zu berichten hatte. Stiftungs- lich gefärbt, immer konnte er eine eige- Erlenhof, gut positioniert, können wir rat und Heimleitung mussten sich neu ne persönliche Anekdote einbauen, die die Nachfrage nach Betreuungsplätzen orientieren, neue Ansprechpartner su- es ihm erlaubte, eine persönliche Nähe abdecken, bieten wir die richtigen über- chen, neue Leistungsverträge mit dem zu schaffen. haupt an, zum Beispiel Problem Überal- BSV schliessen usw., gleichzeitig muss- Nach sechs Jahren als Präsident des terung unserer Bewohner. Müssen wir te verhindert werden, dass die Vereins- Brunnadere-Huus entschloss er sich zu- etwa neue Dienstleistungen anbieten mitglieder – ohne ihren abgestammten rück zu treten, damit er sich vermehrt und ist die Aufteilung in drei Häuser aus Verein – sich nicht mehr für das Heim seinen privaten Interessen und seiner organisatorischer und oekonomischer interessieren würden; überhaupt galt Familie widmen kann, er wird als Ver- Sicht überhaupt sinnvoll? Diese Fragen es zu verhindern, dass das Heim seine einsmitglied weiterhin dem Brunnadere- können und werden nicht in einem Zug Verankerung im Quartier verliere. Dazu Huus verbunden bleiben. gelöst werden, aber ich bin zuversicht- war die Organisation der Stiftung und Für deine Arbeit und deinen Einsatz zu lich, dass wir mit Herrn Ueli Wyrsch und des Heimes neu zu prüfen, die Abläufe Gunsten des Brunnadere-Huus, lieber seinem Team gut gerüstet sind, diese und Verantwortlichkeiten zu definieren. Theo, möchten wir dir herzlich danken. Herausforderung anzunehmen und zu Hier zeigte sich, dass die Wahl von Theo Die Zeit aber läuft weiter und wir mit Pflüger ein Glücksfall war. Dank seiner ihr. Dem Brunnadere-Huus stellen sich In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine Kenntnisse des Stiftungsrechtes und neue Herausforderungen oder beste- schöne Zeit und freue mich auf viele Be- der Behörden konnte er die Stiftung in hende müssen gelöst werden. Mit dem gegnungen im Rahmen des Brunnadere- dieser schwierigen Anfangsphase sicher neuen Finanzmodell untersteht das Huus. leiten und beraten. Die ersten Leitbilder Brunnadere-Huus nun neu wieder dem lösen. Ihr Christian Gossweiler 3 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus Bunte Herzen inmitten von Bern Verfasst von Roger Eicher, Betreuer BH Wie schon seit einigen Jahren wurden in verschiedenen Institutionen fantasievolle Kunstwerke angefertigt, dieses Jahr in Form von Herzen. Es ist Februar und die bunten Herzen schweben hoch über den Köpfen in der Rathausgasse von Bern. Nein, es ist nicht der Valentinstag, es ist Fasnachtszeit. Wie jedes Jahr haben wir uns auch 2009 wieder am Fasnachtsprojekt beteiligt. Bereits im Januar wurde im Werkatelier Ton mit der Produktion begonnen. Aus Draht, Zeitungen, Kleister und Farbe wurden ein grosses und mehrere kleine Herzen geformt. Am 25. Februar wurden die bunten Herzen gemeinsam in die Rathausgasse ...we dr Bär los isch... «wei mir nä heinäh?» gebracht, wo Frau Kühni bereits mit dem Aufhängen der Herzen beschäftigt war. mir gekommen und hat gesagt: «Hesch man sich an ihnen erfreut und wo sie ge- Dieses Jahr waren das Schulheim Ross- gseh? Wei mr ne heinäh?» Fasziniert von schätzt werden. Am Samstagnachmittag feld, das Wohnheim Riggisberg, die Stif- den Rhythmen bewegten sich einige der wurde abermals der Wunsch geäussert, tung Tannacher, das Rütihubelbad und BewohnerInnen zur Musik. Es ist etwas noch mal an die Fasnacht zu gehen. Wir das Brunnadere-Huus am Fasnachtspro- Spezielles, mal so spät am Abend noch in haben uns gemeinsam den Auftritt der jekt beteiligt. Der Erlös vom Verkauf der den Gassen von Bern unterwegs zu sein Steelband «?extrem normal-normal ex- Herzen geht zu Gunsten der Künstler in und alle scheinen es zu geniessen. trem!» von Carola Bestgen angeschaut, die Heime zurück. Am Abend des 26. Feb- Wie es der Zufall so wollte, bin ich einem wo einige unserer Bewohner mitwirken. ruars wurden wir dann an die Vernissage Käufer der letztjährigen Fasnachtsdekora- Nachdem wir einen Teil des Umzuges ge- der Herzen eingeladen, wo wir zu einem Glas Wein und fröhlichen «Guggemusiktönen» die Herzen über unseren Köpfen bewundern konnten. Wir haben einige Komplimente für die Herzen bekommen. Schön zu wissen, dass unsere Kreation ein zu Hause gefunden hat. Viele Leute mit bunten Fasnachtsgewän- sehen hatten, entschlossen wir uns, in einem Restaurant etwas zu trinken. Als wir auf dem Weg waren, begegneten wir auf einmal einem Eisbären, der sich sofort auf den Rollator von Heidi setzte. Heidi musste laut lachen und Regina hat sich sofort dern und Masken haben sich nach der tion, einer Katze, begegnet. Er hat gesagt, mit ihm angefreundet. Nachdem wir un- Bärenbefreiung in die Rathausgasse bege- dass er sie im Übungsraum aufgehängt sere Getränke zu uns genommen hatten ben. Nach einer Weile kam der Bär aus der hat und dass sie ihm viel Freude bereitet. und wir ausgeruht waren, haben wir uns Menge. Mit grossen Augen ist ihm Regina Am Freitag habe ich dann erfahren, dass auf den Heimweg begeben. Doch die Her- entgegengetreten und hat ihn gefragt: unsere schönen Herzen auch schon einen zen und die Bären werden einigen Leuten «Hallo, wär bisch du?» Der Bär hat geant- Käufer gefunden haben. Es ist Herr Lanz, noch in Erinnerung bleiben. wortet: «Dr Bär.» Regina hat ihn umarmt der unsere Kreation zu sich nehmen wird. und ihn nicht mehr aus den Augen gelas- Nach so viel Arbeit und Herzblut ist es Die Kunstwerke können bei Evelyne Küh- sen. Immer wieder hat sie ihn gestrei- doch schön zu wissen, dass unsere Krea- ni, 079 732 47 09, zu Gunsten der Behin- chelt und ist ihm nachgelaufen. Sie ist zu tionen ein zu Hause gefunden haben, wo derten erworben werden. 4 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus Mein Praktikum im Brunnadere-Huus Ein Selbstportrait von Pakize Yilmaz Ich heisse Pakize Yilmaz und arbeite seit Nach mehreren Schnupperstellen erhielt dem 4. August als Praktikantin im Brunna- ich die freudige Nachricht, dass ich ein dere-Huus . Praktikum im Brunnadere-Huus machen darf. Sofort habe ich mich im Team und Ich bin 1983 in Bern geboren. Nach mei- unter den Bewohnern wohl gefühlt. ner Schulzeit schlug ich den Weg ins Gast- Meine jetzige Arbeit gefällt mir trotz ro- Gewerbe ein. Nach der Lehre arbeitete den vielen Herausforderungen sehr gut ich in verschiedenen Hotels und Restau- und erfüllt mich mit Freude. rants, zuletzt im Blauen Engel, in dem ich die vergangenen zwei Jahre verbrachte. Nach meinem Praktikum will ich eine Obwohl man als Servicefachangestellte Ausbildung als Behindertenbetreuerin viel Kontakt mit Menschen hat, sind diese machen und hoffe, dass diese mich mit Beziehungen sehr oberflächig. Somit ent- der gleichen Zufriedenheit erfüllen wird, schied ich mich, einen Beruf im sozialen wie es meine jetzige Stelle tut. Bereich zu suchen. Von Anfang an interessierte ich mich für den Umgang mit Menschen mit einer Behinderung. Wettbewerb Welche Mitarbeiterin des Brunnadere-Huus ist auf diesem Bild als Kind zu sehen? Unter den richtigen Antworten wird 1 Gewinner/in ausgelost. Preis: Gutschein Elfenaupark im Wert von Fr. 20.Einsendeschluss: Freitag, 24. April 2009 Bitte ankreuzen: Nicole Burri Rahel Schweizer Jasmin Müller Name: Vorname: Adresse: PLZ/Ort: Letzte Gewinnerin: Heidi Brunner, Klientin BH Auflösung des letzten Wettbewerbs: Walter Schär 5 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus Salto Natale oder war es Salto Mortale? Verfasst von Sophie Weissensee, Betreuerin Erlenhof Leoparden und Elefanten gibt es bei «Salto Natale» nicht, dafür hochkarätige Artistik, Komik und Musik. Ein facettenreicher, spektakulärer und witziger Abend. Es ist ein ganz gewöhnlicher Donnerstagabend. Das dachte ich jedenfalls, als ich auf das grosse Zelt mit der Aufschrift «Salto Natale» zuschritt. Weit verfehlt. Einmal im Zelt drinnen angekommen, hiess mich eine bunte, laute, fröhliche und sehr andere Welt willkommen. Natürlich war dies die Zirkuswelt, aber auch die kleine, nein, ich müsste eher sagen grosse Gesellschaft, die sich zusammen gefunden hatte, um gemeinsam einen Apéro zu geniessen. Ja, die Brunnadere-Huus-Gesell- In Zirkusstimmung - André Härri, Judith Rölli und Margrit Oetliker v.l. schaft. Ich war ausserordentlich erstaunt, so viele Gesichter zu sehen. Es war der ers- Sitzplätze. Mit Blick geradeaus auf die noch sagen: «Die Zirkusartisten liessen te Anlass, den ich vom Brunnadere-Huus Manege, jedoch nicht zu nah, um auf die mich zutiefst staunen. Staunen über ihre Bühne gebeten zu werden (gewisse unter Willenskraft. Staunen über ihre Durchhal- uns hätten die Herausforderung jedoch tekraft. Staunen über ihre Motivation. Sie liebend gerne wahrgenommen, wie mir alle zeigten uns, dass sie tagtäglich die schien). Das Spektakel, das sich uns nun Herausforderung annehmen, an mensch- bot, war hinreissend. Wahre Meisterleis- liche Grenzen zu stossen. Ein Gefühl, das tungen wurden uns vor Augen geführt wir alle auf eine vielleicht ähnliche, oder besuchte. Die Versammlung betrachtend, und ich fühlte mich wie ein kleines, stau- auch andere Weise sehr gut kennen. Die schien es mir, als ob ich da wirklich einen nendes Kind in eine zauberhafte bunte Zirkuskünstler zeigten uns aber auch, dass Brunnen vor mir hätte, der von den ver- Welt versetzt. Während zwei Stunden sie ihre Talente und Begabungen in einer schiedensten Wasseradern gespeist wird. wurden unsere Augen, Ohren und Her- wunderbaren, meisterhaften Art geschult Und wirklich, die Wasseradern waren in zen aufs höchste herausgefordert, näm- und weitergetragen haben; man könnte jeder Art und Weise verschieden! Klein lich diesem Augen- und Ohrenschmaus meinen bis hin zur Perfektion.» und gross, dick und dünn, krumm und gebührend Konzentration zu schenken. gerade, alt und jung – alle waren wir da. Ich weiss ja nicht, wie es euch ergangen Ich verliess das Zirkuszelt mit einer freu- Vor allem wir vom Erlenhof sahen uns vor ist, aber mein Herz ist mir mehr als ein- digen, eifrigen Motivation im Herzen. die Herausforderung gestellt, mit Leuten mal beinahe in die Hose gerutscht vor Auch ich trage ganz eigene Talente und zu reden, die wir vorher noch nie gesehen Aufregung! Ich könnte nun die verschie- Begabungen in mir. Ähnlich wie die Zir- hatten. Wie sich herausstellte, war dies densten Momente wieder aufleben las- kusleute will ich an ihnen arbeiten, sie aber gar keine Anstrengung. Staunen über ihre Willens- und Durchhaltekraft, über ihre Motivation sen, aber ich denke, jeder kann dies mit verbessern, verschönern. Ich will die He- Kurz darauf rief uns der Zirkusdirektor seinen eigenen Bildern, die er in der Er- rausforderung annehmen, aus mir einen in die Manege. Wir vom Brunnadere-Hu- innerung zurecht gelegt hat, am besten. besseren, schöneren Menschen werden us hatten erfreulicherweise die besten Eines möchte ich aber zu dem Abend zu lassen. 6 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus Angebot oder Bedarf Ein Bericht von Ueli Wyrsch Eine Herausforderung an die professionel- auseinandersetzen. Wir haben den gesell- vorhandenen Lebensform und stellt somit le agogische Dienstleistung wird zukünftig schaftlichen und sozialpolitischen Auftrag, die Grundlage für die Weiterentwicklung wohl vermehrt deren Begründung, deren Menschen zu betreuen, zu assistieren, zu des Menschen im Rahmen seiner Mög- Notwendigkeit sowie deren Kosten sein. fördern und zu pflegen. Im Mittelpunkt lichkeiten dar. Das fachliche Konzept be- Mit dem GBM haben wir ein Arbeitsinst- unserer agogischen Tätigkeit steht der zu schreibt die Allgemeinheit und somit die rument gefunden, dass uns sinnvoll unter- begleitende Mensch, der autonome Kli- Normalität und löst so die Unterscheidung stützt den Bedarf zu decken. ent, dessen Bedürfnisse befriedigt werden von behinderungsspezifischem und nicht müssen. behindertem Leben auf. Schliesslich wird In unserer Gesellschaft befindet sich zur- Betreuung als praktische Tätigkeit basiert der individuelle Hilfebedarf in individuellen zeit einiges im Umbruch. Finanzen, Ein- auf normativen Vorstellungen, die alltags- Leistungspaketen qualitativ und quantita- sparungen, vermehrte Transparenz oder theoretisch oder wissenschaftlich abgelei- tiv beschrieben. Die formulierten Leistun- Effizienz sind fast täglich Thema. Mit dem tet sind. Die damit einhergehenden Werte gen verfolgen das Ziel, die Selbstständig- Inkrafttreten der Neugestaltung der Auf- und Bewertungen beeinflussen unser indi- keit, Wahlfreiheit und Lebensqualität für gabenteilung zwischen Bund und Kanton viduelles Tun und Handeln. Ähnliches gilt den betreuten Menschen zu erweitern. sieht sich auch das Brunnadere-Huus seit auch für die Lebensqualität. Lebensqualität Die theoretische Grundlage dieses Verfah- dem 1. Januar 2008 mit einer neuen Her- ist eine äusserst subjektiv geprägte Emp- rens bildet das Modell der Lebensformen. ausforderung konfrontiert. Heute wird die findung. Unter scheinbar gleichen Umwelt- Dieses Entwicklungsmodell stützt sich auf Finanzierung nicht mehr über den Bund bedienungen können unsere Klienten die die entwicklungspsychologischen Erkennt- durch die Invalidenversicherung geregelt, Qualität ihres Lebens, d.h. ihre Zufrieden- nisse von Jean Piaget und wurde von Prof. sondern basiert auf einem Leistungsver- heit, auf unterschiedlichste Art und Wei- Haisch so weiterentwickelt, dass die beson- trag mit dem Kanton. Während den Über- se wahrnehmen. Eine objektive Definition dere Situation von Menschen mit Behin- gangsbestimmungen bis 2011 werden scheint dadurch fast unmöglich zu sein. derungen darin Berücksichtigung findet. dem Brunnadere-Huus dieselben finanzi- Mit der Gestaltung der Betreuung von Das heilpädagogische Modell beschreibt, ellen Leistungen zugesprochen wie vorher. Für den Kanton stellt sich anschliessend aber dann die politische Frage, welche konkreten Leistungen er benötigt und zu welchem Preis er diese mit Mitteln der öffentli- Lebensqualität ist eine äusserst subjektiv geprägte Empfindung chen Hand unterstützen will. Institutionen wie Menschen anhand von verschiedenen, aufeinander aufbauenden Lebensformen leben, lernen und sich entwickeln. Die GBM unterstützt neben der Bedarfserhebung und Betreuungsplanung auch die strategische Unternehmensführung sowie bewegen sich daher im Spannungsfeld von Menschen mit Behinderung - GBM, ha- die Zusammenarbeit im Team. Das Verfah- Gesellschaft, Markt und Politik und sind ben wir ein Instrument gefunden, das ren hilft uns, als Institution die Betreuung dem zunehmend härter werdenden «Drei- uns in unserer Kernaufgaben unterstützt. nach Bedarfskriterien im Rahmen der uns eck» von Aktivität, Wirkung und Finanzen Die ICF-kompatible GBM basiert auf dem zur Verfügung stehenden Ressourcen zu ausgesetzt. Wirtschaftlichkeit bei der Ar- Grundsatz einer bedarfsgerechten Betreu- gestalten und zu sichern. beit wird für uns Institutionen, wie auch ung und verfolgt eine Einheitlichkeit des Die Erfassung und Lenkung von Leistungen die Erfüllung unserer Missionen, zu einem betreuerischen Handelns, eine Fachlichkeit gehört aus meiner Sicht zu den Schlüssel- zentralen Erfolgsfaktor. der Betreuung sowie die Bestimmung des grössen bei Dienstleistungsanbietern. Bei Mir ist es daher ein Anliegen, dass wir uns individuellen Betreuungs- oder Hilfebedar- knappen Mitteln – und das sind sie ten- als «Brunnadere-Huus» aktiv auf diese Ver- fes. Zum einen werden die betreuungsspe- denziell immer – genauso wie bei zu scho- änderung vorbereiten. Dass wir uns ver- zifischen Leistungen der Klienten in einem nenden Ressourcen zählt der sorgfältige mehrt mit der Legitimität, der Qualität und einheitlichen Instrumentarium begründet Umgang zu den Erfolgsrezepten. Das GBM- den Kosten sowie der Kommunikation und und beschrieben. Unterstützung und För- Verfahren bietet uns eine breite Unterstüt- Dokumentation unserer Dienstleistung derung dient dabei der Bereicherung der zung, um dies möglichst zu erreichen. 7 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus FOTO LOVE STORY Stefania, weisch du vo wäm dä Brief isch? Uiii e Liebesbrief, vo wäm isch äch dä? Regina, weisch du, wäm das sini Schrift isch? Nei… No… Andi, weisch du, vo wäm dä Brief isch? Ähhm… Was, vo dir? Jaaa… ENDE 8 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus Wo Fragen geklärt werden Ein Bericht von Andrea Lanz, Ombudsfrau Ziel und Aufgabe der Ombudsstelle Grundsätze Ziel und Aufgabe der Ombudsstelle ist Die Behandlung des Konflikts ist vertrau- es, mitzuhelfen, dass Spannungen und lich. Grundsätzlich ist die Inanspruchnah- Konflikte im Alters-, Behinderten- und me der Ombudsstelle für alle Beteiligten Jugendbereich abgebaut und Konflikte kostenlos. möglichst unbürokratisch gelöst werden können. Die Ombudsstelle hilft den Beteiligten, eine sachgerechte Lösung zu finden. Vorgehen Bei einzelnen Anfragen finden Beratungen statt. In Konflikten wähle ich ein mediatives Vorgehen, indem ich die Betei- Andrea Lanz Müller, Ombudsfrau Fürsprecherin, Mediatorin SAV Wer kann sich an die Ombudsstelle wen- ligten bei der Lösungsfindung ihres Kon- den? flikts unterstütze. Kommt keine Einigung Jede Person, die sich in einer Angelegenheit, die im Zusammenhang mit öffent- zustande, richte ich in der Regel eine Empfehlung an die Beteiligten. lichen oder privaten Institutionen steht, ungerecht behandelt oder verletzt fühlt. In Institutionen des Alters-, Behinderten- und Jugendbereichs kann es zwischen allen Beteiligten immer wieder zu Spannungen und Konflikten kommen. Die Ombudsstelle für Alter- und Heimfragen hilft mit, dass solche Spannungen Ich unterstehe der Aufsicht des Stif- An mich gelangen Fragen und Probleme verschiedenster Art. abgebaut und gelöst werden können. tungsrates der Bernischen Ombudsstelle für Alters- und Heimfragen, dem ich regelmässig Bericht über meine Tätigkeit erstatte. Die Stiftung hat einen Leistungsvertrag mit der Gesundheits- und Fürsorgedirektion, der sie regelmässig Rechen- Dies können Heimbewohnerinnen und Es freut mich, an dieser Stelle die Om- Heimbewohner, Angehörige, Langzeitbe- budsstelle kurz vorstellen zu dürfen. Ich treute im Spitexbereich, Ratsuchende bei wurde im Juli 2002 als Nachfolgerin der einer Beratungsstelle, Betreuende, Vor- in den Regierungsrat gewählten Barbara gesetzte, Heimleitungen, Kommissionen, Egger als Ombudsfrau gewählt. Seither Verbände, Beratungsstellen oder Gemein- übe ich diese Tätigkeit mit Freude aus. den sein. An mich gelangen Fragen und Probleme verschiedenster Art rund um folgende Trägerschaft / Aufsicht schaft über ihre Tätigkeit ablegen muss. Adresse: Örtliche Zuständigkeit Herrengasse 22, Postfach 580, Themenkreise: Tarife/ Kosten/ Einstu- Die Ombudsstelle behandelt nur Kon- fungen, Sozialversicherungen, Pflege und flikte, bei denen mindestens eine Partei Telefon 031 320 30 69 Betreuung, Patientenrechte, Vertretung/ entweder Sitz (bei Heimen Standort), Telefax 031 320 30 59 Vormundschaft/ Beistandschaft, Arbeits- Wohnsitz, dauernden Aufenthaltsort oder [email protected] recht/Arbeitssituation resp. -umfeld und Arbeitsort im Kanton Bern hat. www.ombudsstellebern.ch vertragliche Fragen. 3000 Bern 7 9 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus Selbstbehauptung und Selbstverteidigung Verfasst von Jeanne Allemann, Wen-Do-Trainerin Selbstbehauptung und Selbstverteidigung beinhalten eine Auseinander- BewohnerInnen Rechnung trägt und das Thema ernst genommen wird. setzung mit der Problematik der Gewalt. Über Gespräche, einfache körperliche Selbstverteidigungstechniken, die sollen Klienten eigene Fähigkeiten und Kräfte kennen lernen, um so im Alltag eine grössere Sicherheit zu erlangen. Ein Versuch, auch im Bereich Prävention aktiv zu sein. Das Thema Gewalt ist in unserer Gesellschaft leider zwischenzeitlich ein alltägliches, ja sogar schon fast „nor- Jeanne Allemann Andi Geu zu Nebst dem Wissen darüber, wie man aufgebaut males“ Thema geworden. Deshalb stellen sich immer Selbstbehauptung mehr und Fragen werden, dass den Selbstbestim- sich in gefährlichen Situationen wehren Teilnehmenden ein paar Schläge bei- mung für uns alle – auch im Brunnadere- kann, sollte ein Selbstbehauptungs– gebracht Huus. Selbstverteidigungskurs Wissen Vermeidungsstrategien gearbeitet wird, dazu vermitteln, wie man sich schützen wie: Meiden sie einsame Plätze und kann. Parks, Frauen und Männer müssen zuerst ihre Zur auch erfolgreichen Prävention werden, oder Unterführungen dass und mit dunkle Bedürfnisse kennen lernen, um ihr Recht gehört eine realistische Einschätzung Gassen! Solche Ratschläge mögen im auf von Gefahrensituationen, um sexuelle Einzelfall zwar Sinn machen, würden sie Übergriffe so früh wie möglich zu jedoch konsequent befolgt, bedeuteten erkennen und damit verhindern zu sie können. der Selbstbehauptung und dadurch auf zu Selbstbestimmung können. Gerade wahrnehmen Menschen mit einer geistigen und/oder körperlichen Dazu braucht es korrekte Behinderung werden in unserer Gesellschaft oft nicht ernst genommen, diskriminiert und es wird über sie verfügt. Dadurch sind sie oft in einer unfreiwilligen Opferrolle. Dazu kommt, dass behinderte – manchmal zu starke Den Handlungs- und Bewegungsspielraum durch sinnvolle Prävention erweitern Einschränkung Bewegungsfreiheit Selbstbestimmung Menschen bei vielen Tätigkeiten auf Unterstützung eine von und der Frauen und Männern. Sinnvolle Prävention muss zum Ziel haben, den Handlungsspielraum und die Bewegungsfreiheit von Frauen und Männern zu erweitern. In einem Kurs, der speziell von Frauen für nahe, Informationen darüber, welche Arten von Frauen und von Männern für Männer manchmal intim – angewiesen sind. Übergriffen es gibt, wo und wie häufig sie durchgeführt wird, wie demjenigen, den Dies macht es zusätzlich schwierig, ein vorkommen und wie Frauen und Männer wir im Brunnadere-Huus durchführen gesundes Gefühl für die eigenen Grenzen von ihnen betroffen sind. werden, und deren Übertretungen zu erlernen. Leider ist es eine Realität, dass 80 durch lernen eine die Teilnehmenden selbstbewusste Haltung bis 90 Prozent aller Gewalttaten im im Alltag mehr Sicherheit kennen. persönlichen Umfeld begangen werden Ein Selbstverteidigungs-/Selbstbehaupt- ung ist für Menschen mit Behinderungen und verständlicherweise ungskurs darf nicht Angst schüren oder ein zweifaches Bedürfnis. Wir freuen ganz anders reagieren, als wenn der grundsätzliches Misstrauen propagieren, uns Täter wäre. sondern sollte die Wachsamkeit für Ein Kurs kann deshalb nicht darauf Situationen fördern, in denen die Grenzen Selbstverteidigung und Selbstbehaupt- Huus sehr, dass diesem das Brunnadere- Bedürfnis seiner Betroffene ihnen fremd gewesen 10 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus von Frauen und Männern nicht beachtet bemerken, wann man dieser anderen den inneren und äusseren Stärken zu werden. Person allenfalls zu nahe kommt. vertrauen heisst, uns und unseren Raum Subjektiv als bedrohlich empfundene Situationen dürfen ignoriert Der Kurs, der im Brunnadere-Huus werden. Im Gegenteil, es ist wichtig, dass durchgeführt wird, ist darauf aufgebaut, die Wahrnehmung der Teilnehmenden dass die Frauen bei Jeanne Allemann, die wieder geschult wird und dadurch Männer bei Andi Geu unerrichtet werden Übergriffe so früh wie möglich erkannt und am Schluss beide Gruppen wieder werden und dementsprechend darauf zusammen kommen. Frauen haben in Jeanne Allemann, Sozialpädagogin, Wen- reagiert werden kann. Dabei geht es der Regel andere Ängste als Männer, Do-Trainerin (www.wendo.ch), Schulleiterin einerseits darum, bei sich selber zu gerade deshalb ist es wichtig, dass die IWS Institut Wen-Do Schweiz, Psychodra- spüren, wann einem eine andere Person Teilnehmer/Innen sich im Anschluss ma-Leiterin, Vorstandsmitglied Netzwerk – bekannt wieder gegenseitig austauschen können. schulische Bubenarbeit. oder vertraut sie einem ist – zu nahe Diese Vorgänge bedürfen der Übung – kommt und wie man das ihr gegenüber umso mehr freuen wir uns darauf, mit Andi Geu, Vorstandsmitglied Netzwerk thematisieren kann. den Bewohner/Innen des Brunnadere- Schulische Huus arbeiten und üben zu können. nwsb.ch), Co-Geschäftsleiter des National unabhängig nicht zu verteidigen – klar und eindeutig, verbal davon, wie Andererseits ist es wichtig, die Signale eines und Selbstbehauptung-/Selbstverteidigung sorgfältig zu interpretieren, um zu Gegenübers aufmerksam heisst, mehr Sicherheit für alle, heisst, und körperlich. Bubenarbeit NWSB (www. Coalition Building Institute NCBI (www. ncbi.ch). Nina Kubik stellt sich vor Ein Selbstportrait Fünf Jahre in der Villa Faltenglück zufriedenstellen. Grosse Freude bereitet mir, die beiden Bereiche auch immer Am 5. Januar 2009 war es genau fünf wieder zu kombinieren. Musik ist auch Jahre her, seit ich meine Anstellung in der Villa Faltenglück beliebt, sei dies als Betreuerin in der Villa Faltenglück beim singenden Abwaschen oder beim begonnen habe. Grund genug, mich hier Einstudieren einer Melodiebegleitung in etwas näher vorzustellen. der Gruppe. Seit 14 Jahren bewege ich mich im pflegerischen und betreuerischen Be- Zwischendurch lasse ich ein gewisses reich, ich habe fünf Jahre in einer Alters- „argentinischen Sehnen“ zu und bringe Ich habe in diesen fünf Jahren in der wohngemeinschaft gearbeitet und drei Verschiedenes in Bewegung, um dem Ruf Villa Jahre in einem Wohnheim für körperlich zu folgen. Seit meiner ersten Reise nach (mit)erlebt, mich mit Veränderungen Behinderte. Argentinien sind nun auch schon 13 Jahre auseinandergesetzt, bin fast schon ein Immer war und ist parallel dazu meine vergangen, es ist nicht bei der einen Reise bisschen Teil geworden vom Inventar. musikalische Tätigkeit von Wichtigkeit. geblieben. Und werde nach wie vor immer wieder Ich spiele Saxofon und Klavier, und Arbeit ich singe. Mit meinem Arbeitspensum Reisen in anderssprachige Gegenden, – von 60% lassen sich Betreuerin und zentrale Themen sind Kommunikation, Musikerin Begegnungen, Improvisation. ganz gut nebeneinander im sozialen Bereich, Musik, Faltenglück Hochs und Tiefs überrascht. Es ist mit den Menschen wie in der Musik, es ist nie fertig. Ich freue mich darüber. 11 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus Ein Arbeitstag in der Bandgenossenschaft Susanne Zürcher erzählt, verfasst von Sonja Vetter Die Band-Genossenschaft ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen und stellt ihre Tätigkeit in den Dienst von Menschen mit einer gesundheitlichen oder sozialen Beeinträchtigung. Täglich versucht sie, die Möglichkeiten und Bedürfnisse der Mitarbeitenden mit den marktwirtschaftlichen Anforderungen ihrer Kunden in Einklang zu bringen. Um viertel vor sechs stehe ich auf. Danach frühstücke ich und verlasse um viertel nach sechs schon das Haus mit Alexandra und Thomas. Wir fahren mit dem Bus an den Bahnhof und müssen da umsteigen. Um sieben Uhr kommen wir an Susanne Zürcher und Alexandra Nehrkorn in Aktion mit feinster «Schoggi» der Bushaltestelle Holenacker an, steigen Valentinstag. Am Samstag ist nämlich Va- diese Arbeit fertig. Schon ist es viertel vor aus und sind nach ein paar Schritten an lentinstag und nebst anderen Aufträgen zwölf und die Glocke läutet den Mittag unserer Arbeitsstelle in der Bandgenos- falten wir Karten und bekleben diese für ein. Ich gehe in den 2. Stock in die Kanti- senschaft. den Valentinstag. In der Schoggiabteilung ne. Dort stehe ich an und kann mein Mit- Um sieben Uhr dreissig läutet die Glocke, falten meine Arbeitskollegen spezielle tagsmenu abholen. Bis um viertel vor eins das heisst, alle müssen an ihren Arbeits- Verpackungen für Schokolade und packen ruhe ich mich aus, denn solange haben platz. Mein Gruppenleiter ist Herr Milesi. dann feine Toblerone in die mit Rosen wir Mittagspause. Nach der Mittagspause Er gibt den Angestellten am Morgen Arbeit druckten Hüllen. Das Kartenfalten liegt bekomme ich eine neue Arbeit. Ich muss mir nicht so, es ist mühsam. Ich bekomme Herzen auf die Valentinskarten aufkleben. eine neue Arbeit und kann bei Herrn Kühne Am Nachmittag haben wir aber noch ein- arbeiten gehen. Hier kann ich Kartons mal eine viertel Stunde Pause, in der wir zusammen stecken. Diese Arbeit klappt wieder Zeit für einen Kaffee haben. Nach gut und ich mache sie sehr gerne. Mei- der Pause ist wieder Bekleben der roten ne liebsten Beschäftigungen sind das und rosa Geschenkkarten angesagt, denn oder schickt mich weiter in eine andere Bündeln von Postsäcken, dass Verpacken diese müssen schon bald fertig sein und Gruppe, wo sie meine Arbeitskraft benöti- von Reklame in die Couverts, sowie das dem Auftraggeber abgeliefert werden. gen. Wir haben sehr unterschiedliche Auf- Zusammensetzen von Flaschenkartons. Schon ist wieder fast halb fünf: Das gaben. Es gibt Aufträge, die immer gleich Aber eigentlich mache ich alles gerne, heisst, es ist Feierabend und wir packen bleiben, aber es gibt auch immer wieder Hauptsache es gibt etwas zu tun. Denn unsere Sachen zusammen, putzen den ganz Neues zu tun. Zum Beispiel muss es gibt Tage, da gibt es wenig zu tun und Arbeitsplatz blitz blank für den nächsten ich mit Martin oft Postsäcke bündeln. das mag ich gar nicht. An anderen Tagen Morgen. Ich gehe sehr gerne ins Band, Zuerst sortieren wir zehn Stück heraus, gibt es viel Arbeit und man hat alle Hände fast alles, was zu Tun ist, gefällt mir. Aus- legen diese auf einen Stapel und bündeln voll zu tun. Um neun Uhr haben wir Kaf- serdem habe ich die Leute von hier sehr sie mit einer Maschine. Manchmal müs- feepause im 2. Stock in der Kantine. Nach gerne. Kommt dazu: diesen Monat kann sen wir mit einer Nietmaschine zusätz- einer viertel Stunde läutet die Glocke und ich ein aussergewöhnliches Jubiläum fei- lich Riegel an die Postsäcke befestigen. wir arbeiten weiter. Bis am Mittag stecke ern: 20 Jahre schon bin ich Mitarbeiterin Heute Morgen falten wir Karten für den ich Kartons zusammen, dann haben wir der Bandgenossenschaft! Eigentlich mache ich alles gerne, Hauptsache es gibt etwas zu tun. 12 d’Zytig - Die Hauszeitung der Brunnadere-Huus Wohnheime Brunnadere-Huus Geburtstage und Jubiläen Wir gratulieren von ganzem Herzen BH: Brunnadere-Huus / VF: Villa Falten / ER: Erlenhof Geburtstage im April Geburtstage im Juni 7.4. Rahel Schweizer (19) Attestlehrling Küche 5.6. Verena Hasler (55) 22.4. Kathrin Flückiger (44) Mitarbeiterin Hauswirtschaft, BH Mitarbeiterin Hauswirtschaft, BH 28.6. Simone Zuberbühler (22) Betreuerin VF 31.7. Susanne Pelozzi (44) Betreuerin VF 31.7. Regina Balsiger (50) Bewohnerin BH 26.4. Ueli Wyrsch (50) Heimleiter Geburtstage im Juli 28.4. Katharina Bühler (41) Bewohnerin BH 1.7. Margrith Würgler (60) Bewohnerin BH 6.7. Susanne Vogt (58) Geburtstage im Mai Bewohnerin BH 10.5. Beatrice Aegerter (46) 5 Jahre Peter Müller Küchenangestellter seit dem 1.3.2004 7.7. Felix Berger (49) Bewohnerin BH 16.5. Sophie Weisensee (28) Jubiläen Bewohner ER 9.7. Alfred Fisch (54) Betreuerin ER Beatrice Aegerter Bewohnerin BH seit dem 1.7.2004 Betreuer BH 16.5. Walter Schär (48) 11.7. Nicole Scheidegger (57) 10 Jahre Susanne Vogt Sozialpädagoge BH Hauswirtschaftsleitung BH 23.5. Monika Boschung (49) 13.7. Katharina Weber (69) Sekretariat BH Bewohnerin BH seit dem 1.4.1999 Bewohnerin VF 30.5. Antoinette Pfluger (49) 27.7. Dominik Bächler (37) Beat Amsler Gruppenleiter VF seit dem 13.7.1999 Bewohnerin BH Betreuer BH Ein- & Austritte Feiern, Ferien Neu begrüssen wir per 28. März Ruth Do, 9.4. Osterbasar Fr, 22.5. Auffahrt, Wyss als neue Bewohnerin im Brunnade- So, 3.5. Angehörigenbrunch BH kein Atelierbetrieb re-Huus. Herzlich willkommen! So, 16.5. Angehörigenbrunch VF Fr-So, 5.-7.6. Wochenendausflug BH Sa-So, 18.-26.7. Sommerferien BH Per Ende November verliess uns Markus Niederhauser, Bewohner des BrunnadereHuus. Per 30. April verlässt Anna Seiler, Bewohnerin des Erlenhof den Erlenhof. Wir wünschen Euch für eure Zukunft alles Gute! Impressum Mitarbeit: Rebekka Schafroth, Eva Kredtke d’Zytig - Hauszeitung der Gestaltung: D. Kraus Brunnadere-Huus Wohnheime Druck: Glauser Erscheint: April, August, Dezember Stiftung Brunnadere-Huus Redaktionsschluss: Elfenauweg 46, 3006 Bern April Ausgabe: Mo, 23. Februar 09 Telefon 031 352 01 25, Fax 031 352 01 35 August Ausgabe: Di, 30. Juni 09 Mail: [email protected] Dezember Ausgabe: Mo, 7. September 09 Internet: www.brunnadere-huus.ch Redaktion: U. Wyrsch Spendenkonto: PC 30-14028-1