Magnesit 532

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Magnesit 532
Ausprobiert: Cullmann Magnesit 532
TEST & TECHNIK
RIESIG STABIL
Wo viele Menschen sind, kann man meist etwas
Spannendes sehen und fotografieren. Fremde
Kameras, Köpfe oder Absperrungen nehmen
dem Fotografen jedoch oftmals die freie Sicht
auf das potenzielle Fotomotiv. Dann wünscht
man sich zwei Köpfe größer zu sein. Ein großes
Stativ leistet in solchen Fällen aber auch gute
Dienste. Das Cullmann Magnesit 532 bringt es
ausgefahren auf ansehnliche 1,82 m. Rechnet
man die Höhe eines Kugelkopfes und der Kamera
dazu, gelingen damit Schüsse aus knapp 2 m
Höhe. Zugegeben: So richtig Spaß macht das
allerdings nur mit Kameras, die über eine LiveView-Funktion verfügen.
Der Stativriese hat aber auch noch einiges mehr
zu bieten und zeigt sich als flexibler Allrounder:
Die Beine können unabhängig voneinander im
beliebigen Winkel abgespreizt werden und erlauben eine Mindesthöhe von 18 cm. Für diesen
Spagat liefert Cullmann eine zweite, kürzere
Mittelsäule mit. Wer noch tiefer herunter muss,
steckt die Mittelsäule verkehrt herum in den
Stativstern und kann dann Aufnahmen auf Bodenhöhe machen. Für zusätzlichen Halt in Wald
und Wiesen sorgen die in den Gummifüßen versteckten Stahlspikes.
Das 2,5 kg schwere, aus Magnesium und Aluminium gefertigte Stativ wirkt robust und ist gut verarbeitet. Besitzer großer Stative klagen oft über
mangelnde Stabilität, doch am soliden Cullmann
Magnesit 532 gibt es auch voll ausgezogen nichts
zu rütteln. Die Maximalbelastung beträgt 8 kg,
7-8/2009
das reicht locker für eine Vollformatkamera samt
600-mm-Objektiv.
Seine enorme Größe beschert dem Stativ allerdings auch Nachteile. Die voll ausgezogenen,
gespreizten Beine brauchen viel Platz und waren
in unserem Test für so manchen Hamburger
Gehweg zu breit. Mit Kugelkopf ist das Magnesit
532 selbst eingefahren noch gut 80 cm lang, zu
sperrig für U-Bahn-Fahrten oder Wandertouren.
Die dicken, mit Schaumstoff ummantelten Beine
sind zwar praktisch im Winter, aber für schmale
Hände schlecht zu greifen.
Knapp 140 Euro kostet das Magnesit 532 ohne
Kugelkopf. Wer sein Stativ auf der Website des
Herstellers registriert, kann die Garantiezeit
auf zehn Jahre verlängern. Das Magnesit
532 gibt es übrigens auch aus Carbon statt
Aluminium. Das ansonsten baugleiche
Magnesit 532C wiegt circa 300 g weniger,
kostet aber stolze 349 Euro. Ob man
wirklich 210 Euro mehr investieren
möchte, nur um ein paar hundert
Gramm Gewicht zu sparen, muss
man mit einem Blick ins eigene
Portemonnaie entscheiden.
Fazit: Ein Immer-dabei-Stativ ist
das Cullmann Magnesit 532 nicht,
ein stabiles Werkzeug mit funktionalen Details zum fairen Preis
aber auf jeden Fall. _ fri
Info: www.cullmann-foto.de
Praktische Details:
Stahlspikes sorgen für sicheren
Halt auf unebenem Untergrund,
die Wasserwaage hilft bei der
präzisen Ausrichtung.
GORILLAPOD MIT WASSERWAAGE
Joby erweitert seine Produktpalette der Gorillapods. Das neueste Mitglied der Stativfamilie ist mit einer Wasserwaage ausgerüstet, die eine genauere Ausrichtung ermöglicht. Ziemlich clever, denn das Gorillapod ist
nicht dafür gedacht, bieder und gerade auf dem Schreibtisch zu stehen. Die drei Beine des Stativs bestehen
aus jeweils zehn aneinandergereihten Kugelgelenken, die es flexibel und in jede beliebige Form verbiegbar
machen. Halt findet das Gorillapod nahezu überall und lässt sich an Ästen, Zäunen oder Felsspalten festklemmen. Das Ministativ stemmt Kompaktkameras und SLRs mit bis zu 800 g Gewicht. Damit bei der Stativbefestigung die Kamera nicht abstürzt, ist das Gorillapod mit einer Schnellwechselplatte ausgestattet. So kommt die
Kamera erst aufs Stativ, wenn dieses sicher ausgerichtet ist. Zusätzliche Sicherheit bietet ein Verriegelungsring, der die Kamera fixiert. Das biegsame Dreibein wiegt 165 g, kaum mehr als ein Mobiltelefon, und ist damit
wohl von keinem anderen Stativ zu schlagen. Ein Ersatz für „große“ Stative ist das Gorillapod – wie alle MiniDreibeine – aber nicht. Möchte man nicht nur Aufnahmen aus der Froschperspektive machen, benötigt man
für den 25 cm hohen Zwerg immer eine erhöhte Unterlage oder ein Plätzchen zum Befestigen. Das Gorillapod
SLR soll gut 40 Euro kosten und ist ab August im Handel erhältlich.
www.hapa-team.de
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PHOTOGRAPHIE 78 2009

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