Ausgabe Juli 2016

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Ausgabe Juli 2016
OSTERSTRASSE
Aktuelles
FairBrief
Juli
2016
Aktionen
Produkt des Monats
Produkte im Weltladen – eine kleine Auswahl
Fairclusiv – das besondere Produkt
Kurz vorgestellt: Neue Faire HelferInnen im Weltladen
Veranstaltungshinweise
Tipps und Links
Aktuelles
Liebe Freundinnen und Freunde des Fairen Handels,
dass Fairer Handel als Thema nicht nur in Weltläden, sondern
auch in christlichen Kirchen verbreitet ist und dort nach dem
Gottesdienst fair gehandelte Produkte verkauft werden, dürfte
allgemein bekannt sein. Weniger bekannt hingegen ist der
Einsatz muslimischer Gemeinden für den Fairen Handel. Lesen
Sie mehr dazu in diesem FairBrief.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Weltladenteam Osterstraße
Christiane Baum
Osterstraße 171
20255 Hamburg
Fon 040.440821
Fax 040.43092250
[email protected]
www.weltladen­osterstrasse.de
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Öffnungszeiten
Mo­Fr 10.00­19.00 Uhr
Sa 10.00­16.00 Uhr
Aktuelles
Viele Anknüpfungspunkte zum Fairen
Handel im Islam
Der Ramadan ist die islamische Fastenzeit, in der Muslime zwischen
Sonnenauf­ und ­untergang enthaltsam leben sollen. Als im Jahresverlauf
wechselndes Ereignis liegt er 2016 im Juni und Juli. Das Fest des
Fastenbrechens an seinem Ende ist der zweithöchste islamische Feiertag und
wird in diesem Jahr am 5.7. gefeiert.
Viele Deutsche oder in Deutschland lebende sind Muslime, entweder durch
Übertritt oder durch die Einwanderung aus einem islamischen Land. Ähnlich
dem Christentum bietet auch der Islam Anknüpfungspunkte für den Fairen
Handel. So ist Gerechtigkeit im Handel für ihn eine essenzielle Forderung.
Daher gibt es seit einigen Jahren Bestrebungen islamischer Gemeinden sich
diesem Thema zuzuwenden. 2013 fand z.B. eine Fachtagung in Solingen­
Wald statt, organisiert neben mehreren islamischen und christlichen
Gemeinden und Organisationen vom Eine­Welt­Netz NRW.
Der Islamische Informations­ und Serviceleistungen e.V. (IIS) wurde 1995 von
Muslimen verschiedener Herkunft und Nationalität gegründet. Er bezeichnet
sich als erster Moscheeverein in Deutschland, der fair gehandelte Produkte
verkauft. 2014 erarbeitete er mit dem Weltladen Bornheim die Broschüre
„Fairtrade und Islam“. Die 13­seitige Broschüre erhielt 2015 den „Sonderpreis
für vorbildliche und innovative Aktivitäten zur Stärkung des Fairen Handels“ im
Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs Hauptstadt des Fairen Handels. Die
2. Auflage dieser Broschüre befindet sich im Druck, kann aber online bereits
eingesehen werden. Sie erläutert ausführlich die islamischen Grundlagen für
Fairen Handel, die Grundprinzipien des Fairen Handels und gibt einige
Beispiele von Moschee­Gemeinden, die sich im Fairen Handel engagieren.
2013 war der IIS Teil der Bewerbung Frankfurts zur Fairtrade Hauptstadt und
er beteiligt sich regelmäßig an Aktivitäten zum Fairen Handel, so an einer
Ausstellung in Hessen oder an der Organisation eines „Faires Frühstücks". In
Dortmund entstand 2014 das Pilotprojekt „Faire Moschee“ vom Forum für
soziale Innovation (FSI) und Wali Aktiv e.V. Das Projekt „Faire Moschee“ soll
Anknüpfungspunkte an den Begriff der Fairness (definiert durch die vier
Bereiche Umwelt, Konsum, Soziales und Innovation) wieder ins Bewusstsein
der Menschen holen. So organisiert Wali Aktiv e.V. während des Ramadan den
Einkauf für das gemeinschaftliche Essen am Abend nach ökologischen und
fairen Kriterien. Auch auf Plastik­Geschirr wird der Umwelt zuliebe verzichtet
und eine neue „Spülkultur“ etabliert.
In Hamburg ist unter anderem der Islamische Bund in Hamburg e.V. aktiv. Die
dazu gehörende Moschee­Gemeinde setzt sich aus Mitgliedern
unterschiedlichster Herkunft zusammen wie heimisch gewordenen
„Gastarbeitern“, Akademikern mit ihren Kindern und Enkelkindern, Studenten
aus dem In­ und Ausland und deutschstämmigen Muslimen. Seit 2013
organisiert
er
den
Ramadan­Pavillon
mit.
Dies
ist
eine
Kommunikationsplattform für den gesellschaftlichen Dialog und zum Abbau
von Berührungsängsten. In St. Georg engagiert sich der Ramadan­Pavillon
zusammen
mit
dem
Verein
Foodsharing
e.V.
gegen
Lebensmittelverschwendung. Fairer Handel spielt noch keine große Rolle, ist
jedoch von Interesse.
https://www.iisev.de/aktivitaeten/fairtrade
https://www.iisev.de/files/iis_fairtrade_a5quer_final_web.pdf
http://www.hh­rp.de
FairBrief Juli 2016
Produkt des Monats
Falafel Mix
Handelspartner: Turkiston Gulba
Turkiston Gulba ist seit 2011 die erste Fairtrade­Kooperative in Usbekistan, an
der 150 Kleinbauern beteiligt sind. Sie arbeiten mit Silk Road Organic Foods
zusammen, das der österreichischen Importorganisation Marap Handels
GmbH gehört. Da das Tal, in dem die Bauern leben, für großindustriellen
Baumwollanbau ungeeignet ist, konnte es seine unberührte Natur bewahren.
Angebaut werden Früchte und Nüsse. Mit Hilfe einer Solartrocknung konnte
das Volumen der Trockenfrüchteproduktion verdoppelt werden.
Das Produkt des Monats gibt es jeden Monat zum Kennenlernen zu einem
Sonderpreis: Falafel Mix, 150 g, Normalpreis 3,49 €, Angebotspreis 3,10 €
(20,67 €/kg)
Rezeptidee zum Produkt des Monats:
Couscous­Salat mit Falafelbällchen
1 Paket Bio Falafel Mix*
200 g Couscous*
1 Handvoll Tiefkühlmais
½ rote Paprika
1 Zwiebel
100 g Schafskäse
Zitronensaft
Olivenöl*
Minze
Salz
Das Bio Falafel Mix nach Vorschrift zubereiten, kleine Bällchen formen und
diese braten. Den Couscous nach Vorschrift garen. Schafskäse, Paprika und
Zwiebel klein schneiden, Minze hacken. Alle Zutaten vermischen, 1 Stunde
durchziehen lassen und abschmecken.
* Gibt´s bei uns im Weltladen Osterstraße.
Weitere Rezepte finden Sie auf unserer Webseite www.weltladen­osterstrasse.de
oder auf https://instagram.com
FairBrief Juli 2016
Produkte im Weltladen – eine kleine Auswahl
Isuna: South African Arts & Crafts
Wir haben das Angebot der handbemalten Gebrauchskeramik aus Südafrika
wesentlich erweitert. Unsere Kundinnen kennen das bunte Geschirr von Isuna.
Die Designs werden in Kapstadt von Künstlern entworfen und jedes Stück wird
einzeln hergestellt und individuell von Hand bemalt und signiert, ist also ein
Unikat. Keramikmalerei hat in Kapstadt eine lange Tradition. Alle bei Isuna
beschäftigten Künstler haben eine handwerkliche Ausbildung. Die Muster und
Formen variieren. Wir haben Becher in unterschiedlichen Formen und
Motiven, Teller, bunte Schalen in verschiedenen Größen in den wunderschön
leuchtenden Farben blau, rot, orange oder grün, mit Tiermotiven (Perlhuhn,
Elefant, Giraffe), Pflanzenmotiven und ethnischen Motiven.
Für die Rohlinge wird nur hochwertige Keramik verwandt, Farben und Glasur
sind lebensmittelecht und bleifrei. Es gibt mehrere Brenn­und Glasurvorgänge,
um die Produkte spülmascheinenfest zu machen. Lassen Sie sich inspirieren!
Ponchos, Schals und Tücher aus feiner Alpacawolle
Auch im Sommer gibt es kühlere Tage. Da sind die leichten Ponchos
und Dreieckstücher von Amauta aus Bolivien und Suritex aus Peru
sehr zu empfehlen. Wir haben Ponchos und Tücher in Anthrazit,
Weinrot, aber auch Schals in bunten Farben. Alle Produkte sind aus
feinster Alpakawolle.
Amauta ist ein unabhängiges Privatunternehmen in Boilivien, das seit
1986 Bekleidung und Accessoires aus Alpakawolle entwirft und
herstellt. Amauta besteht aus Familien von Kunsthandwerkern, die
mit manuellen Handstrickmaschinen hochwertige Alpakaprodukte
herstellen. Den Beschäftigten wird ein existenzsicherndes Einkommen gezahlt.
Die Handwerker von Suritex, einem Unternehmen in den zentralen Anden in
Peru, sind Erben der langjährigen Textiltradition Perus. Die Produkte werden
an Handstrickmaschinen aus reiner Alpakawolle produziert. Suritex ist ein
Unternehmen mit hoher sozialer Verantwortung. Die Arbeiter, vorwiegend
Frauen und auch Menschen mit Behinderung, erhalten Sozialleistungen,
haben einen regulären Arbeitsvertrag und sind krankenversichert.
Probieren Sie doch einfach mal einen der modischen Ponchos aus!
FairBrief Juli 2016
Fairclusiv – das besondere Produkt
Das besondere Produkt
Teppich aus Palmblattfasern
Das besondere Produkt des Monats Juli ist ein kleiner Teppich aus
Palmblattfasern in leuchtendem Grün und Blau. Produziert wurde er in
Kolumbien.
Preis: 45,00 €
Kurz vorgestellt: Neue Faire HelferInnen im Weltladen
Faire Helfer/in
Wir suchen immer engagierte Menschen mit Interesse am Fairen Handel und
an entwicklungspolitischen Themen. Wer sich gern in unser Weltladenteam
einbringen und sich im KundInnen­Kontakt im Laden ausprobieren möchte, der
melde sich telefonisch oder per Kontaktformular im Weltladen bei Ulli Banze –
bitte unbedingt eine Telefonnummer für den Rückruf mit angeben!
FairBrief Juli 2016
Veranstaltungshinweise
Veranstaltungshinweise
SONNABEND
02.07.2016
13.00 ­ 16.00 Uhr
Soziale Spaltung in Hamburg
Wo gestern eine Fabrik stand, sind heute Büros. Geschäfte eröffnen und
schließen, Menschen wollen oder müssen umziehen. Stadt heißt Veränderung
­ aber wer bestimmt die Richtung? Was sind städtische Leitbilder? Wer setzt
seine Interessen durch? Ein kritischer Blick auf Stadtentwicklung. Von der
HafenCity bis zum Osdorfer Born sind wir zu Fuß und mit dem ÖPNV
unterwegs.
Treffpunkt: HafenCity, Ausgang U4 am Überseequartier (oben am Spielplatz).
Ende: Osdorfer Born, Kosten: 10 Euro
Anmeldung: http://hamburg.arbeitundleben.de/anmeldung.php?id=19330
SONNTAG 9. Benefizlauf gegen Gewalt an Frauen und Kindern: Laufend gegen
03.07.2016 Gewalt 2015
10.30 Uhr
Mit dem Lauf um die Außenalster (Strecke ca. 7,5 km) zeigen WalkerInnen,
Rad
FahrerInnen,
JoggerInnen,
Kinderwagen
SchieberInnen
und
RollifahrerInnen ihre Solidarität mit den vier autonomen Frauenhäusern in
Hamburg. Registrierung am 3.7. zwischen 9.00 und 10.00. Einchecken ab 10
Uhr. Bitte bei Überweisung im Vorfeld Zahlungsnachweis mitbringen.
Start: Am Fährdamm
SONNTAG
07.07.2016
10.30 Uhr
SONNTAG
10.07.2016
17.00 Uhr
DONNERSTAG
14.07.2016
19.00 ­ 21.30 Uhr
Auf was stehst Du?
Es geht um die Produktion von Alltagsschuhen und die Alternative der fair
gehandelten Sneaker. Anton Pieper vom SÜDWIND Institut und Marc
Soltenbeck von FairDealTrading berichten über die Arbeitsbedingungen in der
Schuh­ und Lederindustrie und erzählen über Herkunft und Geschichte(n) der
"Ethletic"­Sneaker.
Ort: Weltladen Ottensen, Bahrenfelder Str. 176, 22765 Hamburg
Benefizkonzert zugunsten der Arbeit von pbi Deutschland
Idalena Urbach (Sopran) und Eckart Begemann (Klavier) bringen die
schönsten Melodien aus den Musicals West Side Story, My Fair Lady,
Phantom der Oper, Les Miserables, Jesus Christ Superstar und vielen
weiteren zu Gehör.
Ort: Mennonitenkirche Hamburg Altona, Mennonitenstr. 20
Eintritt frei ­ Spenden herzlich erbeten
GWÖ­Salon: Nachhaltige Kundenbeziehung
Bei den GWÖ­SALONS, organisiert von Gemeinwohlökonomie Hamburg und
Aktionszentrum 3. Welt e.v. diskutieren Akteure aus Wirtschaft, Arbeitswelt und
Zivilgesellschaft. Die Veranstaltung wird von NUE, KED, Katholischem Fonds
und der El Puente Stiftung unterstützt.
Ort: Cloudsters, Kleiner Kielort 3­5 (Hinterhof)
FairBrief Juli 2016
Tipps und Links
TIPPS
Extreme Carbon Inequality ­ Why the Paris climate deal must put the
poorest, lowest emitting and most vulnerable people first
Die englisch­sprachige Oxfamstudie vom Dezember 2015 stellt fest, dass
Klimawandel in Bezug zur ökonomischen Ungleichheit steht. Während der
Klimawandel vor allem von den Emissionen der Reichen vorangetrieben wird,
sind die armen Bevölkerungsteile in der Welt die am stärksten Betroffenen.
50% der Weltbevölkerung sind danach nur für 10% aller Emissionen aus dem
individuellen Konsum verantwortlich, leben aber überwiegend in Gebieten, die
am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Die Ergebnisse des
Weltklimagipfels von Paris müssen daher danach beurteilt werden, inwiefern
sie das Leben der Armen erleichtern.
https://www.oxfam.org/sites/www.oxfam.org/files/file_attachments/mb­extreme­
carbon­inequality­021215­en.pdf
FILME
90 Minuten ­ Bei Abpfiff Frieden
Sollen sich doch die die Köpfe einschlagen, die hinter dem ganzen
Schlamassel stecken! Solche Stammtischparolen nimmt Eyal Halfon in seiner
Satire ernst. Ein Fußballmatch zwischen Israelis und Palästinensern soll
entscheiden, wer bleiben darf und wer gehen muss: Eine einfache Lösung für
einen jahrzehntelangen Konflikt. In Form eines Dokumentarfilms werden alle
Aspekte dieser Prämisse mit knallharter Komik konsequent durchgespielt.
Sport, der so sehr auf seine Sonderstellung abseits von jeder Politik beharrt,
wird unversehens zum entscheidenden Faktor für den Frieden in einer höchst
kriegerischen Weltregion.
Regisseur: Eyal Halfon, 2016, 85 Minuten.
BÜCHER
Im Buchhandel erhalten Sie unsere Vorschläge schnell und zuverlässig. Das
vorgestellte Buch ist im Juli im Buchladen Osterstrasse, Osterstrasse 171,
vorrätig.
Anja Schäfer: Ganz schön fairrückt. Verlag SCM R. Brockhaus; 2015, 144
Seiten, ISBN­13: 978­3417266412, Preis 10,95 Euro
Was bedeutet der christliche Glaube für ein ökologisches Bewusstsein und für
fairen Konsum? Ist das alles ganz klar ­ aber doch nicht so einfach? Auf
unterhaltsame Weise schildert Anja Schäfer, wie sie angefangen hat,
nachhaltiger und menschenfreundlicher zu denken. Ihre Art setzt nicht unter
Druck. Anja Schäfer berichtet authentisch und lebensnah von ihren Erfolgen
oder auch Misserfolgen ­ sie beleuchtet verschiedene Themen wie
Massentierhaltung oder Kleidung, gibt Tipps und auch wertvolle Adressen
weiter, um selbst den Sachen auf den Grund gehen zu können oder im
eigenen Lebensumfeld zu realisieren. Ein interessantes Buch über ein
nachhaltiges Leben, das machbar ist. Es ist sehr lebensnah und vieles leicht
umsetzbar.
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FairBrief Juli 2016

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