- Kármán Hochschulzeitung

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- Kármán Hochschulzeitung
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Als Volontärin in Ghana
Kármán Redakteurin Lara Biekowski berichtet von ihrer Weltreise
Orten vorbei, in denen ich zuvor gewesen bin und stelle fest, wie vielseitig es hier ist. Wer sich sportlich
betätigen möchte, sollte einen Stopp
in Busua einlegen. Dort kommen
Surfer auf ihre Kosten. Während ich
nun in dem heißen Bus sitze, wünsche ich mich zurück in die Wellen.
Busua ist außerdem einer der wenigen Orte, wo man etwas vom Tourismus bemerkt und sofort andere
Backpacker trifft. Wer es aber lieber
einsam mag, hat in Ghana keine
Schwierigkeiten, ein Plätzchen für
sich zu finden. Ständig bin ich an
Stränden oder in Lodges, wo kein
anderer Mensch ist, abgesehen von
Weite, einsame Stände - in Ghana keine Seltenheit (Foto: Lara Biekowski)
Impressum
Kármán erscheint zweiwöchentlich
in der Vorlesungszeit. Kármán fühlt
sich keiner Gruppierung verpflichtet.
Für namentlich gekennzeichnete
Artikel übernimmt der Autor die
Verantwortung.
„Kármán Hochschulzeitung e.V.“ c/o
RWTH Aachen, 52056 Aachen
www.karman.rwth-aachen.de
0241/56529892
[email protected]
Martin Schmitz
Patrick Halbach
Druckerei Frank + Hager GmbH &
Co. KG
3000
Die Karmännchen
Sankt Martins-Zug der Karmännchen (Comic: Jenny Ly)
Dahingegen bleiben die Affen, Antilopen und Elefanten, die ich zu Gesicht bekomme, bis zum Schluss
etwas Besonderes.
Die fünf Wochen Freiwilligenarbeit gehen viel zu schnell vorbei. Die
letzten paar Tage vor meinem Abflug
nach Nepal verbringe ich bei einem
Couchsurfer in Accra. Ein britischer
Manager bei dem mir der Kontrast
zwischen arm und reich vor Augen
geführt wird. Das Viertel in dem er
wohnt, hat nichts mit dem Accra zu
tun, dass ich zu Beginn meiner Reise
kennengelernt habe. Wochenlang habe ich wie viele Einheimische in
Lehmhütten gelebt, nun übernachte
ich in einem Appartement mit Pool,
Klimaanlage und fließend (warmen)
Wasser. Aber dieser Luxus ist nur
von kurzer Dauer, denn schon bald
heißt es: Abflug nach Nepal.
(Lara Biekowski)
Hier hat die Natur noch die Überhand (Foto: Lara Biekowski)
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Die Sklavenburg in Cape Coast (Foto: Lara Biekowski)
Um meine Reise fortzusetzen, muss
ich wieder zurück nach Accra. Da ich
mittlerweile sehr weit im Westen bin,
entscheide ich mich dazu, mit dem
Metromass Bus zu reisen, einem orangefarbenen Bus, der ein wenig an
einen amerikanischen Schulbus erinnert. Ganz hinten sitzen mehrere
Ghanaer, die während der Fahrt beginnen, zu singen und mit Rasseln
Musik zu machen. Zwischendurch
fängt immer wieder jemand an, mitzusingen. Zeitweise ganz nett, wenn man
etwas Schlaf nachholen möchte, klingen die Rasseln aber doch sehr penetrant.
Ich komme noch mal an einigen
den Angestellten. Und auch für Geschichtsinteressierte hat Ghana etwas
zu bieten. Beim Besuch einer der
Sklavenburgen beispielsweise erfährt
man einiges zum Sklavenhandel, den
beispielsweise die Portugiesen, Niederländer und Briten hier betrieben.
Die Stimmung ist bedrückend, wenn
man in einem der Kerker steht, in
dem hunderte von Menschen auf
engstem Raum zusammengepfercht
waren.
Meine Reise führt mich von der
Küste aus in den Norden des Landes.
Dort arbeite ich fünf Wochen lang
als Volontärin an einer Schule und
lerne Land und Leute aus nächster
Nähe kennen. Das Unterrichten wird
zu einer Herausforderung: Fast 50
Schüler sind in meinen Klassen. Es
gibt nicht genügend Tische und
Stühle. Häufig fehlen Hefte, Bleistifte
und weiteres Material. Es herrscht
ein ständiges Rumgewusel, welches
noch durch die durch die Gegend
laufenden Kindergartenkinder und
neugierige Schüler anderer Klassen
verstärkt wird. Eine Tür gibt es nämlich nicht und eine Seite des Klassenraumes ist fast ganz offen. So hört
man auch immer, was gerade in den
Nebenzimmern vor sich geht.
Manchmal fällt der Unterricht spontan einfach aus. Zum Beispiel wenn
ein Unwetter über das Dorf zieht.
Schule und Volontärshütte stehen
dann nach kurzer Zeit unter Wasser
und jeder der sich raus wagt ist binnen weniger Sekunden bis auf die
Knochen durchnässt.
Auch der Alltag gestaltet sich hier
anders als daheim in Aachen. Fließend Wasser gibt es natürlich auch
nicht, weshalb ich mit Wasser aus einem Brunnen wasche und mich damit dusche. Zum Trinken gib es
Wasser in Plastiktüten, aus denen direkt getrunken wird, nachdem man
eine Ecke abgebissen hat. Mangels
Kühlschrank muss jeden Tag frisch
eingekauft werden. Überall an der
Straße stehen Stände, wo Lebensmittel angeboten werden. Einen Supermarkt gibt es nicht. Leider ist die
Auswahl daher auch sehr beschränkt.
Die eingekauften Lebensmittel müssen dann in Boxen verstaut werden,
um sie vor meinen unerwünschten
Untermietern, einigen Mäusen, zu sichern. Auch Kakerlaken, übergroße
Springkäfer, Heuschrecken und Eidechsen trifft man häufig in und um
den Lehmhütten an, sodass sie bald
nichts ungewöhnliches mehr sind.
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KÁRMÁN
STUDENTISCHE ZEITUNG DER RWTH AACHEN
Dienstag, 11. November 2014
J ugendsprache
I
m Rahmen einer Seminararbeit
durfte sich der Autor dieser Zeilen
kürzlich noch einmal intensiv mit der
BRAVO befassen. Ja, richtig: Die Dr.
Sommer-„Ih, die sind ja nackt!“-Lebenshilfe-und-Jugendzeitschrift aus
dem Hause Bauer. Wann hat man
schon einmal Gelegenheit, seine Jugend derart wieder aufleben zu lassen
– und das alles unter dem Deckmantel der akademischen Verpflichtungen? Zugegeben, bereits das Cover
schreckte ab: dass ein erfolgloser
DSDS-Teilnehmer noch Jungfrau ist,
was die Bravo ändern möchte („Welches Girl will ihn haben?“), war dann
doch etwas zu knallig für den Einstieg. Aber gut, man ist ja auch älter
geworden.
Im Innenteil: ganze Doppelseiten,
deren einzige journalistische Grundlage ein Facebook-Post oder Tweet
war. Da die Redaktion scheinbar
Probleme damit hatte, die Seiten voll
zu bekommen, setzte man vermehrt
auf Frage- und Ausrufezeichen.
Krass! Was soll das denn?! Da siehst
Du Deine alte BFF, die Bravo, und
die hat sich so verändert?! Was geht
denn da?! Und das ist noch nicht alles!
Die gesamte Promi-Welt (oder zumindest die Promi-Welt, die für die
Bravo interessant ist – also Jonas
Brothers, Miley Cyrus und von der
Nation gesuchte „Superstars“)
scheint ein einziges Schlachtfeld zu
sein. Rihannas ehemalige BFF hat
jetzt noch eine zweite Freundin –
Mega-Krass! Voll der Verrat! Wie
würdest Du Dich da fühlen?! Ein
Bandmitglied von One Direction ist
im neuen Musikvideo nicht so lange
zu sehen wie alle anderen – MegaZoff bei den süßen Boys?! Die neue
Freundin von Justin Bieber? Eine fake Fame-Bitch! Pass bloß auf, Biebs!
Du willst schließlich nicht auch noch
abrutschen…!
Puh. Nach all diesen Skandalen
und Skandälchen konnte man fast
den Glauben an das Gute im Menschen verlieren. Zum Glück gab es
auch genau eine schöne Meldung:
Selena Gomez ist mit ihrem langjährigen besten Freund zusammen gekommen. Und die beiden sind so ein
sweetes Couple <3 ! Während die
beiden im Liebesglück taumeln,
kommt man selbst auch ganz schön
ins Taumeln: war die Bravo schon
immer so fürchterlich – oder ist man
einfach älter geworden, als man sich
eingestehen will?
Abwesenheit der Anwesenheitspflicht
Keine Anwesenheitspflicht mehr dank neuem HZG?
KurzNotiert
Studierendenzahlen
der RWTH weiterhin
ansteigend
Auch ein Jahr nach dem doppelten
Abiturjahrgang strömen die Studierenden weiter an die RWTH Aachen.
Zum Stichtag am 5. November 2014
sind 42.300 Studierende eingeschrieben, fast 2.000 mehr als zum Wintersemester 2013/2014. Der Anteil der
Frauen an der Gesamtzahl beträgt 32
Prozent, der Anteil der internationalen Studie-renden liegt bei 17 Prozent.
Hörsaalslam des
AStA ein voller Erfolg
Leere Hörsäle dank Abschaffung der Anwesenheitspflicht? (Foto: Sidewalk_flying / flickr.com)
Am 1 1 . September 201 4, vor knapp Meinung nach allerdings falsche Si- Labor stehen“, erklärt Ben. Studiezwei Monaten, wurde das neue gnale. „Ein 18-jähriger Neustudent rende, die ein Kind erziehen müssen,
Hochschulzukunftsgesetz (HZG) er- sieht in einer solchen Regelung viel- die aufgrund ihrer finanziellen Lage
lassen. Dieses beinhaltet, neben ei- leicht: Die Vorlesung zu besuchen ist viel arbeiten müssen oder ähnliches
nigen weiteren Änderungen, auch nicht wichtig.“
sollen allerdings nicht länger durch
eine Regelung zur AnwesenheitsSeminare mit Anwesenheitspflicht
pflicht in Lehrveranstaltungen. „Man kommt schließlich an
daran gehindert werden. Genau dies
Grundsätzlich verbietet das aktuelle die Uni, um etwas zu lernen“
befürchten die ASten allerdings, soHZG die Anwesenheitspflicht – nicht Dem widerspricht Ben Kadereit, Re- fern der strittige Absatz nicht aus
nur in Vorlesungen, sondern auch in ferent für Lehre und Hochschulkom- dem HZG gestrichen wird.
Seminaren und anderen universitären munikation im AStA der RWTH:
Aloys Krieg sagt tatsächlich, dass
Veranstaltungen. Eine „Anwesen- „Man kommt schließlich an die Uni, an der RWTH die Ausnahmeregeheitsobliegenheit“ ist nur dann noch um etwas zu lernen“ – Neustudieren- lung genutzt werden wird. Er sieht
zulässig, wenn „in Ansehung der Art de werden also freiwillig die Vorle- die Anwesenheit in Seminaren als esder Veranstaltung und des mit ihr sungen
auch
ohne sentiellen Bestandteil dieser Form
angestrebten Lernziels die Anwesen- Anwesenheitspflicht besuchen. Er der Lehre an. Krieg setzt in Seminaheit geeignet [ist], das Erreichen des selbst studiert Maschinenbau und er- ren vor allem auf die ZusammenarLernziels zu fördern“ – wenn also die zählt, dass viele Vorlesungen sehr gut beit der Studierenden – diese könne
Anwesenheit unmittelbar eine Vor- besucht sind – obwohl keine Anwe- in dieser Form ohne Anwesenheitsaussetzung zum Erreichen des Lern- senheitspflicht besteht. „Eine didak- pflicht nicht gewährleistet werden.
ziels ist. Dies geht aus § 64 Abs. 2a tisch gut aufgearbeitete Vorlesung „In solchen Seminaren lernen die
des HZG NRW hervor. Ein solcher zur Thermodynamik füllt da locker Studierenden voneinander“, sagt er –
Fall sei allerdings nur die Ausnahme, den Audimax.“ Kadereit begrüßt das sowohl inhaltlich durch Referate von
etwa bei Sprachkursen, Praktika, Ex- Verbot der Anwesenheitspflicht Studierenden, als auch zwischenkursionen oder Laborversuchen.
grundsätzlich. Allerdings stößt ein menschlich. Gerade die Förderung
Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation und Forschung begründet
dies damit, dass eine Anwesenheitspflicht „in gravierender und außerordentlich belastender Weise in
grundlegende Rechte der Studierenden“ eingreife. Aloys Krieg, Prorektor für Lehre an der RWTH, hält dies
für „völligen Unsinn“. Wenn eine
(Martin Schmitz) Anwesenheitspflicht etwa die Berufswahlfreiheit einschränke, wie das
in seiner
INHALTSVERZEICHNIS Wissenschaftsministerium
Begründung zum „Anwesenheits-Paragraphen“ anführe, „könnte man
Seite2
auch jedem den Führerschein geben“
Reisebericht aus Brüssel
– schließlich nimmt auch die FahrKommentar: Bist du noch wach?
schule Zeit in Anspruch.
Gebäude: Uniklinik Aachen
Aloys Krieg ist selbst ein Gegner
der
Anwesenheitspflicht in VorlesunSeite 3
gen
– nach dem Motto: gute Lehre
Leage of Legends Turnier
braucht
keine Anwesenheitspflicht.
Mobilität in Aachen
Wenn
eine
Vorlesung inhaltlich gut
Veranstaltungen
ist und auch didaktisch die Studierenden anspricht, würden sich die
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Hörsäle von alleine füllen. Die AnWeltreise: Neues aus Ghana
wesenheitspflicht allerdings per GeComic: Sankt Martin
setz zu verbieten, sende seiner
Absatz ihm und den anderen ASten
in NRW sauer auf. So soll die Anwesenheitspflicht für Seminare, die auf
20 bis 30 Teilnehmer ausgelegt sind
und bei denen „wissenschaftlicher
Diskurs“ gepflegt werden soll, weiterhin die Anwesenheit zum erfolgreichen Abschluss Voraussetzung
sein – allerdings nur „bei Anlegung
eines strengsten Maßstabes“, wie es
das HZG vorsieht. Auf einem Beschluss des Landes-ASten-Treffen
NRW stellten die teilnehmenden ASten fest, dass diese Formulierung das
generelle Verbot von Anwesenheitspflichten untergrabe. In diesem Beschluss fordern die ASten „die
Mitglieder des Landtages zu einer ersatzlosen Streichung des besagten
Absatzes der Gesetzesbegründung“
auf. Sie befürchten, dass in Zukunft
viele Seminare über diese Ausnahmeregelung anwesenheitspflichtig erklärt werden. Dabei ist für die ASten
die Anwesenheitspflicht in Praktika
oder Sprachkursen keine Frage. „Ein
Chemiestudent muss nun einmal im
der Feedback-Kultur in solchen Seminaren erachtet er als wichtigen Teil
der Ausbildung im Studium. Gerade
dieser „wissenschaftliche Diskurs“ ist
in der Begründung des Ministeriums
allerdings ausdrücklich als kein
Grund für eine Anwesenheitspflicht
angegeben. So heißt es in der Begründung: „Das mit [Seminaren] oftmals verfolgte Ziel der Einübung in
den wissenschaftlichen Diskurs lässt
sich auf vielfältige Weise und angesichts heutiger Medien nicht ausschließlich bei Anwesenheit vor Ort
erreichen.“ Das heißt im Klartext:
heutzutage kann man diesen Diskurs
auch von zu Hause aus pflegen, etwa
über Online-Foren.
Abwesenheit soll Dozierenden Feedback geben
Indem Studierende nicht kommen,
können Sie Dozierenden ein Feedback
darüber geben, ob die Veranstaltung
gut oder schlecht aufgebaut ist – dieser Meinung ist Ben Kadereit.
(Fortsetzung auf Seite 2)
Unter dem Titel „Sexistische Kackscheiße“ lud der AStA am Montag,
4.11., zum Hörsaalslam in das
TEMP1 der RWTH. Der Andrang
war riesig und der Hörsaal mit beinahe 400 Gästen rappelvoll. Insgesamt sechs Poetryslammer boten zu
Themen wie Sexismus, Homo-oder
Transphobie neuen Diskussionsstoff
und gaben sich im Wettkampf keine
Blöße. Am Ende konnte sich Sven
Hensel aus Gelsenkirchen durchsetzen.
RWTH-Ruderer
gewinnen ALMA
Rowing Race
Die erfolgsverwöhnten Ruderer des
Aachener Hochschulsports haben
einen neuerlichen Sieg eingefahren:
der gemischte Achter konnte erfolgreich seinen Titel verteidigen. Der
Herren-Achter erreichte den dritten
Platz. Das ALMA Rowing Race ist
ein 5000-Meter Achterrennen zwischen den Universitäten Lüttich,
Maastricht, Hasselt, Aachen und
Gent. Dieses Jahr fand es bereits zum
dritten Mal statt.
Professor Dieter
Enders erhält hohe
japanische Auszeichnung
RWTH-Professor Dieter Enders erhält den Ryoji Noyori-Preis 2014 von
der japanischen Gesellschaft für Synthetische Organische Chemie. Der
ehemalige Leiter des Lehrstuhls 1
wurde für seine herausfragende Forschung im Bereich der Asymmetrischen Synthese ausgezeichnet. Der
Ryoji Noyori-Preis ehrt Wissenschaftler, die im Forschungsgebiet
der Asymmetrischen Synthese Leistungen auf höchstem Niveau erbracht haben. Er gilt nicht nur in
Japan als besonders hohe Ehrung,
sondern hat auch weltweit wegen der
herausragenden Preisträger großes
Renommee.
(Patrick Halbach & Martin Schmitz)
Bist du noch
wach?
Kommentar
In keiner anderen Lebenssituation,
könnte man spotten, steht die Einheit
von Körper und Geist dermaßen in
Zweifel wie in langweiligen Vorlesungen: Ersterer ist zweifellos anwesend,
aber die Gedanken weilen in vollkommen anderen Sphären, wenn sie
sich nicht schon zu wirren Hybriden
aus Träumen und Wahrnehmungsfetzen der Umgebung weiter entwickelt
haben. Warum sollte man in einem
solchen Zustand in einem Hörsaal
sitzen? Die Antwort ist oftmals immer noch, auch wenn dadurch das
HSZ gebeugt wird: Weil man muss.
Man darf das Umgehen des Verbots der Anwesenheitspflicht getrost
unverfroren nennen, denn derartige
Regelungen sind schlicht nicht sinnvoll.
Jede Studentin und jeder Student
ist erwachsen genug, um einschätzen
zu können, welche Art des Lernens
für sie oder ihn am besten geeignet ist
und auch, welche Uhrzeit die beste
zum Lernen ist. Nichts ist dagegen
einzuwenden, nur Skripte und Lehrbücher zu lesen oder VorlesungsStreams zu schauen, wenn am Ende
der Lernerfolg gleich groß ist. Es
kommt hinzu, dass es oft durchaus
keine Unlust ist, die einen eine Vorlesung versäumen lassen, sondern
Überschneidungen mit anderen UniVeranstaltungen oder private und ehrenamtliche Verpflichtungen. Um
den Lernerfolg letztlich zu messen,
mögen Klausuren und mündliche
Prüfungen mangelhafte Mittel sein,
ein besserer Beleg für die Fachkenntnisse des Prüflings als bloße Anwesenheit in einer Vorlesung sind sie
allemal.
Hier besteht die entscheidende
Parallele zur Fahrschule: Natürlich
könnte niemand etwas dagegen haben, wenn jemand, ohne jemals Unterricht genommen zu haben, die
Fahrprüfung bestünde. Aufgrund seiner Fahrstundenanzahl hat bisher
noch niemand den Führerschein bekommen. Es würde auch niemand
auf die Idee kommen, Fahrschüler zu
zwingen, einen bestimmten Lehrer zu
engagieren, weil der ja nur dadurch
besser werden könne, dass man ihn
konstruktiv kritisiere.
Ebenso verfehlt wäre es aber zu
glauben, Abwesenheit in einer Vorlesung sei eine hilfreiche Form des
Feedbacks: Dieses wäre dann ungefähr so zielgerichtet wie jenes des
Nichtwählers ans politische Establishment. Wer über den Inhalt und Stil
einer Vorlesung mitbestimmen möchte, muss auch hingehen. Wem die
Vorlesung egal ist, sollte dazu aber
auch nicht gezwungen werden.
Etwas anders liegt der Fall freilich
in „Mitmach-Veranstaltungen“ wie
etwa Seminaren. Hier ist die Anwesenheitspflicht aber auch weiterhin
erlaubt, auch wenn sie auch hier ein
eher grobschlächtiges Mittel ist: Noten für „Sonstige Mitarbeit“ wie in
der Schule könnten auch hier den
Grad der geistigen Anwesenheit besser quantifizieren. Notwendig hierfür
sind natürlich Seminar-Größen, die
die Ermittlung einer solchen Note seriös ermöglichen.
(Tobias Kühn)
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Seite 2
(Fortsetzung von Seite 1)
Aloys Krieg widerspricht dem. Er findet, konstruktive Kritik hilft Dozierenden viel eher als das einfache
Nicht-erscheinen. Er selbst lese sich
etwa die Freitext-Felder der EvaSysUmfragen durch. „Da finde ich jedes
Semester noch etwas, das ich verbessern könnte und nehme das in meine
Planung mit auf.“ Tatsächlich gibt es
Pläne, das bestehende System der Veranstaltungs-Evaluation weiter auszubauen. In Planung ist etwa, dass in
Zukunft jeder Student und jede StuBrüssel ist das Zentrum Europas und
als Aachener Student habe ich diese
Stadt leider nur für ein Wochenende
besuchen können. Die Bahnreise ist
recht einfach, wenn die Bahn nicht
gerade streikt oder Fahrkarten für Züge verkauft, die gar nicht fahren, weil
es eine Baustelle in Belgien gibt und
man dies erst am Tag der Abfahrt erfährt. Unter regulären Bedingungen
aber dauert die Fahrt von Aachen ein
bis zwei Stunden, je nachdem welchen Zug man nimmt. Die Preise sind
auch verträglich, da ich z.B. 43 € für
Hin- und Rückfahrt bezahlt habe.
Wenn man an Brüssel denkt, sieht
man eher nur das Parlament oder vielleicht das Atomium vor seinem gedanklichen Auge. Doch neben diesen
Attraktionen gibt es noch vieles Weitere womit man als Ortsfremder nicht
rechnet. Brüssel hat sehr viele fantastische Gebäude, die teilweise riesig und
herrisch sind und ein Ausdruck der
Stärke der damaligen Bürgerschicht in
Brüssel waren. Gerade der „Grand
Place“ ist der Höhepunkt dieses Ausdrucks. Hier stehen sich die Gebäude
der ehemaligen Zünfte gegenüber und
geben den sehenswertesten Platz in
Brüssel ab. Abends ist dieser Platz mit
Menschen gefüllt, die etwas trinken
und sich amüsieren, da viele Bars und
Restaurants hier angesiedelt sind. Man
kommt aus meist engeren Gassen auf
diesen Platz und somit hat er eine fast
offenbarende Wirkung. An anderer
Stelle stehen sich der Palast des Königs, der heute eher förmlichen Empfangszwecken dient, und das belgische
Parlament, genannt Palast der Nation,
eindrucksvoll gegenüber. Getrennt
durch einen Park mit einer Allee, in
dem sich oft weniger nobles abspielt.
Die Gegenüberstellung soll die konstitutionelle Monarchie darstellen.
Aufgewärmte Waffel? 4 Euro
50, bitte!
Das Essen in Belgien ist traditionell
eher einfach, da die Belgier im Frittieren von Pommes oder jeglicher Art von
Nahrungsmittel eine Kunst sehen und
so kann man in der Innenstadt lange
Warteschlangen, die bis auf die Straße
reichen, an den Pommesläden beobachten. Hier sollte man aufpassen, da
dentin, die zu einer Veranstaltung angemeldet sind, diese Veranstaltung
auch bewerten können. Bisher war
dies nur mit einem Zugangscode möglich, der den Studierenden in der Veranstaltung ausgeteilt wurde – und der
folglich auch nur die Studierenden erreichte, die die Veranstaltungen besuchten.
Warum
die
Daheimgebliebenen die Veranstaltung
nicht besuchen, konnte also nicht erfasst werden.
(Martin Schmitz)
Was ist sonst noch neu im HZG?
Die neu eingerichteten Studienbeiräte haben ab sofort in den Fachbereichen
ein Mitbestimmungsrecht bei Prüfungs- und Studienordnungen. In diesen Studierendenbeiräten sitzen unter anderem auch Studierende. Den Hochschulen
ist es nun möglich, ein Studium in Teilzeit anzubieten. Ein solches Studium soll
besonders für Studierende mit beruflichen oder familiären Verpflichtungen attraktiv sein. Darüber hinaus ist das so genannte Diversity Management, also
das Vielfaltsmanagement, nun eine gesetzlich verankerte Aufgabe der Hochschulen.
Auch für Mitarbeiter ändert sich etwas: so wurden etwa konkrete Ziele zur
Gleichstellung festgelegt. Im Hochschulrat beispielsweise müssen von nun an
mindestens 40 Prozent der Mitglieder Frauen sein. Studentische Hilfskräfte erhalten künftig eine Interessenvertretung.
Reisebericht aus Brüssel
Eines der ehemaligen Zünftgebäude auf dem "Grand Place" (Foto: Antonio Ponte, flickr.com)
sobald man in einen Laden geht, der
nicht so viele Leute für eine Tüte Pommes begeistert, man wirklich Schlechtes bekommen kann. Leider durfte ich
diese Erfahrung machen, als die Entscheidung gefallen ist nicht eine halbe
Stunde auf die Tüte Pommes zu warten. In einen ärmlich besuchten Laden
gab es dann einen Burger aus Brät und
etwas harte Pommes zu essen. Doch
was Schokolade angeht haben die Belgier einiges zu bieten. In der Innenstadt, wo sowieso jeder dritte Laden
Süßes in irgendeiner Form verkauft,
trifft man auf eine Reihe von Läden,
die eine Art von Spezialisierung in
Schokolade haben. Hierzu zählt auch
Neuhaus, welches Pralinen und sonstige Schokoladenspezialitäten bietet.
Natürlich von einem Schweizer gegründet, der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Brüssel kam. Auch ist
Belgien für seine Waffeln bekannt, was
leider etwas ernüchternd war, als ich in
der Innenstadt für 4,50 € eine bereits
gebackene Waffel aufgewärmt bekam
und sie dann unter einer Schicht Nutella und Sahne versuchte wiederzufinden. Die Waffeln werden leider bei
vielen Shops bereits vorgebacken und
bei Bestellung nur noch aufgewärmt.
Leider macht das geschmacklich einen
Unterschied zur frischen Ware und
trotzdem werden sie noch für fast 5 €
verkauft. Das enorme Bedecken mit
Zutaten sieht zwar toll aus, hat aber
anscheinend nur den Zeck über die weniger kunstvolle Waffel hinwegzutäuschen. Trotzdem isst man sie gerne.
Aber nach dem Verzehr hatte ich eher
gemischte Gefühle, die sich aus dem
Gefühl einer verstopften Vene gepaart
mit einem drohenden Zuckershock zusammensetzten.
Die Innenstadt ist auch sonst recht
teuer. Möchte man etwas trinken gehen ist es dort üblich etwa 4,60 € für
ein 33cl Starkbier auszugeben. Geht
man in die Stadtteile außerhalb, die etwas weniger angesagt sind, kann man
schon für humane 2,50 € ein Blond bekommen. In der Innenstadt gibt es eine
Bar namens „Delirium“ in dem ca. 300
verschiedene Biersorten angeboten
werden. Hier ist der Name wohl Programm. Nachdem man hier ein paar
Biere probiert hat würde man vielleicht selbst wie der „Manneken-pis“
dastehen, der tatsächlich nur an einer
Ecke einer Gasse in der Innenstadt zu
finden ist und doch etwas klein ausfällt, wenn man ihn dann zu ersten
Mal sieht.
Übernachten im Atomium
Eine weitere Sache auf die man sich in
Brüssel einstellen sollte sind lange
Fahrtzeiten. Es ist eine Großstadt und
hier kommt man kaum um eine Fahrt
mit der Metro oder der Tram herum.
Allein von meiner Bleibe bis zum
Stadtzentrum war man mit Tram und
Metro doch mal 45 Minuten unterwegs, zusätzlich zum Laufen. Das
Atomium, was ein Überbleibsel der
Expo 1958 ist und ein Eisenkristall in
165-milliardenfacher Vergrößerung
darstellt, kam mir, als ich davor stand
wesentlich größer vor als ich das bis
jetzt im Fernsehen oder auf Bildern
beurteilen konnte. Leider musste man
für den Eintritt in die Kugeln, die verschiedene Kunstaustellungen, ein Restaurant und auch sogar einen
Schlafplatz für Schulklassen - ja man
kann im Atomium übernachten - beherbergt, 15 € Eintritt bezahlen. Brüssel ist aber insgesamt eine sehr belebte
und schöne Stadt. Die herrischen, teilweise prunkvollen Gebäude und die
vielen großen, offenen Plätze und Alleen sind wunderschön und verleihen
der Stadt ein besonderes Flair. Es gibt
viele gute Restaurants oder eher Imbisse, die man schnell daran erkennt,
dass ca. 50 weitere Leute auf ihr Essen
oder einen Platz zum Sitzen warten.
Meist sind diese guten Restaurants
unscheinbar und geben ihr essen zu regulären Preisen heraus. Auch kommt
man, obwohl die Meisten französisch
sprechen, mit Englisch sehr weit. Alles
in Allem war der Besuch in Brüssel
sehr lohnenswert.
Reihe: Die Gebäude der RWTH
(Moritz Trautmann)
Vom Audimax bis zum Zentrum für Metallische Bauwesen – dieses Mal: Das Kármán
Wohl jeder Aachener kennt einige
Gebäude der RWTH. Doch wie ist eigentlich die Geschichte hinter der
Fassade, was sind die Ereignisse, die
unter dem Putz stecken? Bewaffnet
mit Spitzhacke, Schutzhelm und einer geballten Ladung Hintergrundwissen versuchen wir, einigen
Gebäuden auf den Grund zu kommen. Heute: Das Uniklinikum
Hach ja, das Uniklinikum. Gegründet
1966, in das aktuelle Gebäude 1984
eingezogen. Die Baukosten betrugen
insgesamt etwa 1,05 Milliarden Euro –
statt der zuvor angenommenen 292
Millionen Euro. Heute beherbergt die
Klinik knapp 1300 Betten und beschäftigt mehr als 4600 Mitarbeiter.
Soweit erst einmal die harten Fakten.
Doch das Universitätsklinikum Aachen (UKA) lässt sich nicht auf diese
nackten Zahlen reduzieren. Wohl
Beinahe Idyllisch: Das UKA (Foto: 1971markus - wikipedia.de)
kaum ein anderes Gebäude auf dem
Campus Melaten prägt das Stadtbild
so stark, wie es das Klinikum tut. Das
fängt an der Außenfassade an: von
weit her sieht man schon ein Ungetüm
aus Rohren, das viele Aachener wohl
als „potthässlich“ bezeichnen würde –
Wikipedia drückt sich etwas diplomatischer aus und bescheinigt dem Gebäude eine „ungewöhnliche Optik“.
Das UKA ist dabei Aachens eigener schiefer Turm von Pisa – oder
könnte es zumindest werden. Das Gebäude wurde auf leicht sandigem Un-
tergrund errichtet, wodurch es jedes
Jahr wenige Millimeter absackt. Wer
weiß – vielleicht sagte Bonanno Pisano
damals, als er seinen berühmten Turm
errichtete auch, dass er „jedes Jahr nur
wenige Millimeter absackt“. Das Gebäude jedenfalls ist mit Absicht mit
unverkleideten Rohren an der Außenmauer entlang gebaut wurden. Der Architekt hatte nicht etwa vergessen, die
Rohre mit einzuplanen. Viel mehr hat
er ein Bauwerk der so genannten
„technischen Moderne“ erschaffen,
ähnlich dem Centre Pompidou in Paris. Auch von innen ist das Klinikum
zumindest ungewöhnlich. Die Innenräume sind beinahe durchgehend in
Grün-, Silber- oder Gelbtönen gehalten, der Boden ist mit Teppich ausgelegt. Das können wohl nicht viele
Krankenhäuser von sich behaupten.
(Martin Schmitz)
Seite 3
Willkommen in der Kluft der Beschwörer!
Wenn 40000 Menschen das WorldCup-Stadion in Seoul füllen und in
Sprechchören den Namen ihres Lieblingsteams skandieren, würde man
wahrscheinlich zunächst vermuten,
dass an diesem Tag ein wichtiges
Fussball-Länderspiel
ausgetragen
wird. Tatsächlich aber fand dort Mitte Oktober das Finale der Weltmeisterschaften des Computerspiels
League of Legends statt. Die pompöse Eröffnungszeremonie ließ Erinnerungen an olympische Spiele
aufblitzen und auch die Preisgelder
waren mit 1 Millionen $ für den Sieger und 250000 $ für den Zweitplatzierten
einer
sportlichen
Großveranstaltung angemessen. Im
Verlauf des gesamten Turniers, das
vom 18. September bis 19. Oktober
veranstaltet wurde, schlugen die 16
qualifizierten Teams in drei verschiedenen Ländern ihre Lager auf. In Taiwan, Singapur und schließlich Korea,
wurden sie jeweils von zahllosen Fans
wie Superstars empfangen.
Doch auch wenn das Drumherum
der Veranstaltung ziemlich turbulent
und aufwendig erscheint, ist das Prinzip des eigentlichen Spiels leicht erklärt: Bei League of Legends (kurz:
LoL) starten zwei Teams auf gegenüberliegenden Seiten einer Karte und
haben zum Ziel, dass das Hauptgebäude in der Basis des gegnerischen
Teams zu Fall gebracht wird. Um dies
zu erreichen, können die fünf Spieler
der jeweiligen Teams aus einem stetig
wachsenden Pool von aktuell 121 Charakteren auswählen, von denen jeder
Charakter einzigartige Fähigkeiten besitzt, die man zum Vorteil seines
Teams ausnutzen muss. Dabei sind
Teamgeist, Kommunikations- und Koordinationsfähigkeit und höchste
Konzentration gefragt. Viele der Profiteams arbeiten bis zu zehn Stunden
pro Tag an ihrem Zusammenspiel und
der Verfeinerung der Taktiken.
Schließlich wollen auch sie in Zukunft
rund um den Globus reisen und um
die stetig steigenden Preisgelder mitspielen dürfen.
Die Fachschaft Mathematik/Physik/Informatik der RWTH Aachen hat
die wachsende Popularität von League
of Legends bereits im letzten Semester
zum Anlass genommen, um auch an
der Hochschule ein LoL-Turnier für
Liebhaber des Spiels zu organisieren.
Das erste Turnier im Sommersemester
2014 startete noch mit einem sehr
League of Legends erobert die Hochschule
Veranstaltungen
Do., 1 3.1 1 .201 4, 1 9 Uhr
Offenes Mikro
Common Sense, Aachen
Bühne frei für (Aachener) Autoren!
Ob Literatur oder Kabarett, ob Gedichte oder Reine – lest was ihr wollt
auf der Bühne im Common Sense.
Gastautoren dieses Mal sind: Robert
Sukrow, Robert Targan, Falk Sperber, Andreas Dresen & Björn Gotzes.
Zusätzlich gibt es vegane Häppchen
und ART CORE stellen Bilder aus.
Weitere Infos unter www.commonsense-aachen.de
Fr., 1 4.1 1 .201 4, 1 9 Uhr
5 vor 12 – Wissenschaftsnacht
Kármán-Auditorium
Bereits zum zwölften Mal veranstaltet die RWTH die beliebte Wissenschaftsnacht. Dieses Jahr werden
mehr als 35 Vorträge aus verschiedensten Forschungsbereichen angeboten. Neben Live-Experimenten
gibt es auch Theatervorführungen,
Musik und Ausstellungen. Im Rahmen der Wissenschaftsnacht findet
auch wieder der Science Slam statt:
ab 19.30 Uhr gewähren Studierende,
Mitarbeiter/innen und Dozierende
mit kurzen und pointierten DarstelFast so wie bei der Fußball-WM: volle Ränge bei einem LoL-Turnier (Foto: Chris Yunker, flickr.com) lungen Einblicke in die Welt der Wisüberschaubaren Teilnehmerfeld. Im üblich ist, verständlicherweise für kei- Austragungsort der Veranstaltung senschaft.
Wintersemester 2014/15 nehmen je- nes der Teams ein erwünschtes Ergeb- steht zum jetzigen Zeitpunkt jedoch
Mi., 26.1 1 .201 4, 20 Uhr
doch bereits ca. 100 Teams am aktuel- nis. Auf der Facebook-Turnierseite noch nicht fest. Fest steht aber, dass
len Turniergeschehen teil, was rund veröffentlichte das Team von Keine die Leitung des Turniers es mit der Or- Crosswind: Irish Folk
500 Spielern und Spielerinnen ent- Kapriolen bereits Bilder von ihrem ganisation dieser Veranstaltung ge- Crosswind sind vier Musiker, die seit
spricht. Anmelden kann man sich als ''Bootcamp''. Ob die fünf Jungs an schafft hat, Studenten und ihre 2012 durch Deutschland touren –
Einzelspieler oder als bereits bestehen- diesem Abend mehr an ihrer Teamko- befreundeten Nicht-Studenten auch und jetzt auch Halt in Aachen mades Team, wobei eine Teamanmeldung ordination im Spiel gearbeitet oder ge- über den Universitätsalltag hinausge- chen. Ihr Repertoire umfasst haupterfordert, dass mindestens zwei Stu- meinsam alkoholische Getränke hend in der Freizeit zusammenzubrin- sächlich irische Songs – ruhige
dierende der RWTH Aachen in die- genossen haben, was bekanntlich nur gen und dafür zu sorgen, dass sich Balladen und solche, die zum Mitsinsem Team vertreten sind. Der im geringem Maße förderlich für die neue Bekanntschaften entwickelt ha- gen anregen. Liebevoll arrangierte
Turnierverlauf besteht aus einer ''Ein- Auge-Hand-Koordination ist, werden ben, die womöglich auch nach dem Songs wechseln sich bei diesem Konspielphase'', die dazu dienen soll, dass wir wohl wahrscheinlich nie erfahren. Turnier aufrecht erhalten werden.
zert mit hinreißenden Tunes ab, darsich die neuen Teams kennenlernen Schlussendlich ist es auch nicht wich(Tim Bodendorf) geboten auf den Irish-Folk-typischen
und aufeinander abstimmen können, tig, denn das Zusammensein steht im
Instrumenten wie Fiddle, Irish Flute,
einer umfangreichen Vorrunde, bei der Vordergrund. Entgegen der öffentli- Mitmachen
Tin Whistle, Button Box und Gitarre.
die besten 16 Teams ermittelt werden chen Meinung, dass ''Computer spie- Interessenten, die den Wunsch haDer Eintritt ist frei.
und einer KO-Phase, die ab dem Ach- len“ zu sozialer Abgrenzung führt, ist ben im nächsten Semester auch ein
telfinale gespielt wird, um schlussend- hier eher das Gegenteil zu beobach- Teil des Spektakels zu werden, könlich den Sieger zu ermitteln. Insgesamt ten. Im Rahmen dieser Veranstaltun- nen sich entweder unmittelbar bei
erstreckt sich der gesamte Turnierver- gen lernen sich Menschen mit den Treffen der Fachschaft informie- Wenn nicht anders angegeben:
lauf über einen Zeitraum von drei gemeinsamen Interessen kennen, die ren oder die eigens für den WettbeBeginn 20 Uhr in der Aula des
Monaten, in denen die Teams ihre sich im ''normalen'' Alltag höchst- werb erstellte Turnierseite unter
Hauptgebäudes, Eintritt 3 €.
Teamfähigkeit und ihr individuelles wahrscheinlich nie über den Weg ge- http://lol.fsmpi.rwth-aachen.de/inMi., 1 9.1 1 .201 4
Können an Maus und Tastatur de- laufen wären.
fo.html besuchen und dort Kontakt
monstrieren können.
Und damit die Spiele nicht aus- mit den Organisatoren aufnehmen.
Monsieur Claude und seine Töchter
Im Vordergrund des Turniers steht schließlich zu Hause vor dem eigenen Die League of Legends Szene der
Für ihre vier schönen Töchter möchte
natürlich der Spaß und die Leiden- Rechner ausgetragen werden, hat sich RWTH Aachen freut sich sicherlich
das französische Ehepaar Claude und
schaft für das Spiel, auch wenn der die Fachschaft ein besonderes Gim- über Zuwachs in der Community
Marie Verneuil nur das Beste. Auch in
kompetitive Gedanke dabei nicht auf mick ausgedacht: Geplant ist es, dass und neue zwischenmenschliche Ver- der Partnerwahl, und das bedeutet in
der Strecke bleibt. Verlieren ist, wie es die Halbfinals und das Finale vor Li- bindungen...
den Augen der konservativen und
in sportlichen Wettkämpfen nunmal ve-Publikum gespielt werden. Der
wohlhabenden Eltern attraktive, französische, erfolgreiche Männer. Doch
es kommt anders, als sie es sich wünschen, denn Ségolène heiratet einen
Chinesen, Isabelle einen Muslim und
Noch bis zum 21 . November könnt ihr abstimmen
Odile einen Juden. Die empörten ElMorgens zur Uni, danach zur Mensa, zu den Bedürfnissen hat, siegt eben nen Interessierte noch ein WegtageWenn man das Stadtbild Aachens tern setzen all ihre Hoffnung in Tochdie nächste Vorlesung am Campus manchmal zum Beispiel die Ästhetik buch ausfüllen. In diesem sollen alle in Zukunft zumindest ein Stück weit ter Laure, die ihren Freund Chalres
Melaten – an einem Durchschnitts- bei einer Platzgestaltung.“ Das heißt Wege, die man an einem Tag zurück- mitbestimmen möchte, sollte man die- immerhin als französischen Katholitag im Studium kommt einiges an auch im Umkehrschluss: je mehr bei gelegt hat, eingetragen werden. Auch se Studie dazu nutzen. Ein Hauptau- ken beschreibt. Doch als sie beim geWegen zusammen, selbst wenn man der Befragung mitmachen, desto eher die Wahl des Verkehrsmittels wird genmerk liegt beispielsweise auf dem meinsamen Abendessen feststellen,
Hobbies oder das Einkaufen-gehen können zukünftige Mobilitätskonzep- hier festgehalten. „Von der Studie und Anschluss der Außengebiete Melaten dass Charles schwarz ist, ziehen sie
außer Acht lassen würde. Studieren- te auf die Bedürfnisse Aachener Stu- dem Mobilitätstagebuch erhoffe ich und West – beide Gebiete sind noch alle Hebel zur Sabotage.
de sind also viel unterwegs und ver- dierender zugeschnitten werden.
mir tiefgehende Informationen über nicht (vollständig) bebaut, hier sind
Di., 25.1 1 .201 4
bringen dementsprechend auch viel
In naher Zukunft sollen sich vor die Personen, für die geplant wird“, schnelle Änderungen also durchaus
Zeit damit, von A nach B zu kom- allem zwei Projekte, die ebenfalls am so Farrokhikhiavi. So wird im Mobi- wahrscheinlich.
Lucy (OF)
men. Doch wie genau? Geht ihr zu ISB bearbeitet werden, auf die Ergeb- litätstagebuch etwa auch abgefragt,
(Martin Schmitz) Goodlooking Party-Girl Lucy leads a
Fuß, fahrt ihr Fahrrad oder benutzt nisse der Untersuchung stützen: zum welche alternativen Fortbewegungsnormal life with a lot of friends and
ihr öffentliche Nahverkehrsmittel? einen das Projekt „CIVITAS- mittel in Frage kämen – etwa Pedelecs Befragung:
alcohol. When she falls into the
Dieser Frage geht eine Studie des In- DYN@MO“, in dem die Stadt Aa- oder Leihfahrräder.
hands of gangster Kang after a night
Zur Befragung kommt ihr über
stituts für Stadtbauwesen und Stadt- chen in Zusammenarbeit mit drei anof heavy drinking in Taipeh, she is
http://bit.ly/mobilitaetAC.
Ihr
solltet
verkehr (ISB) nach.
deren europäischen Städten das Ähnliche Studie schon letztes
forced to smuggle a new drug in her
euch etwa 15 bis 20 Minuten Zeit
Mobilitätsbild der Zukunft erfor- Jahr durchgeführt
body. Things get worse when a comnehmen. Unter allen TeilnehStudierende wichtige Akteure schen und gestalten möchte. Bis zum Bereits im letzten Jahr führte das ISB dafür
peting gang gets hold of her, and the
merinnen
und
Teilnehmern
werden
im Stadtbild
Projektschluss Ende 2016 sollen kon- eine ähnliche Studie durch, die sich ein Tablet und zwei Saturn-Gutphysical abuse releases the drug into
Mit etwa 16% der Aachener Bevölke- krete Maßnahmen entwickelt und allerdings nur an die Mitarbeiter der scheine verlost.
her system. But the impact is unexrung ist die Studierendenschaft der umgesetzt werden. Zum anderen kön- RWTH wandte. Dort konnten zwar
pected: Lucy is stronger and her menRWTH einer der wichtigsten Akteure nen die Ergebnisse der Studie auch in schon einige Daten erhoben werden, Mobilitätstagebuch:
tal abilities are higher than ever. She
im Aachener Stadtbild. Die Studie die städtische Verkehrsplanung mit aus denen sich Anforderungsprofile Im Anschluss an den Fragebogen
masters telekinetic abilities and is imsoll ermöglichen, dass zukünftige Pro- einfließen. Das Projekt eMove, eine erstellen lassen – die Studierenden wa- könnt ihr ein Mobilitätstagebuch
mune to pain. The more the drug
jekte eine Grundlage haben, aufgrund Kollaboration von acht Partnern, ren in dieser Studie allerdings nicht ausfüllen. In diesem haltet ihr alle
spreads in her body, the more she
derer die Bedürfnisse beispielsweise darunter der Stadt Aachen, dem AVV mit einbezogen. In der aktuellen Stu- Wege fest, die ihr an einem bestimm- evolves. But she doesn't want to be
der Studierenden berücksichtigt wer- und der FH Aachen, soll die Elektro- die werden sowohl Studierende als ten Tag zurückgelegt habt – sei es
the perfect war machine, she wants to
den können. Bisher fehlten Daten da- mobilität innerhalb Aachens weiter auch Mitarbeiter der RWTH ange- zum Einkaufen, zur Uni, zur Arbeit be human - and searches for help
zu. Reyhaneh Farrokhikhiavi vom voran treiben.
sprochen, da sie um einiges Umfang- oder zum Sport.
from neurologist Professor Norman.
ISB erklärt: „Wenn man keine Daten
Zusätzlich zum Fragebogen kön- reicher ist als die Vorgängerstudie.
(zusammengestellt von Martin S. )
Das Stadtbild der Zukunft gestalten

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