Ab ins Bett, kleiner Bär

Transcrição

Ab ins Bett, kleiner Bär
„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“
Zum Vorlesen für Kinder
ab 3 Jahren!
Britta Teckentrup
Ab ins Bett, kleiner Bär
Es war spät im Herbst.
Die Tage waren kurz geworden und die meisten Blätter schon von den Bäumen
gefallen.
Bald würde der ganze Wald tief verschneit sein.
Der Winter stand vor der Tür.
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„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“
Und heute sollte der große Tag sein.
Der kleine Bär und Mama Bär waren fleißig und hatten ihre Höhle für den
Winterschlaf hergerichtet.
Der kleine Bär tollte durch das bunte Herbstlaub.
Er war ganz aufgeregt.
„Mami“, fragte er, „stimmt es, dass es bald ganz dunkel und stürmisch und kalt ist?“
„Ja, mein kleiner Bär, dunkel und kalt.“
„Und wenn wir im Frühjahr aufwachen?“
„Dann ist es wieder warm, und die Sonne scheint.
Komm, wir wollen unseren Freunden gute Nacht sagen!“
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„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“
Zuerst kamen sie am Dachsbau vorbei.
„Hallo Dachs, wir gehen jetzt in
Winterschlaf!“, rief der kleine Bär
aufgeregt.
„Ja, ja, es wird allmählich kalt“, antwortete
der Dachs, „ich gehe jetzt auch bald zu
Bett.
Schlaf gut und träum schön!“
„Gute Nacht, Dachs!“, rief der kleine Bär.
Dann trafen sie die Füchsin mit
ihren Jungen.
„Gute Nacht, mein Freund“, sagte
die Füchsin, „wir sehen uns im
Frühjahr wieder!“
Und jeder der kleinen Füchse gab
dem kleinen Bär einen
Gutenachtkuss.
Dann begegneten sie dem Reh.
„Gute Nacht Reh!“
„Träum schön, mein Lieber!“
3
„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“
„Ich muss jetzt in den Bau!“, rief das
Kaninchen, „schlaf gut, kleiner Bär!“
„Pass auf, dass dich die Flöhe
nicht beißen!“, kicherten die Mäuse
und rannten in ihre Löcher.
„Gute Nacht,
Eichhörnchen!“
„Hier hast du ein
Betthupferl aus meinem
Wintervorrat!“
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„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“
„Nacht, Eule!“, rief der kleine Bär,
obwohl er wusste, dass die Eule
Bären nicht leiden konnte.
„Pffft“, machte die Eule,
„Schlafmützen ... liegen auf der
Bärenhaut, und wir müssen sogar
nachts wachbleiben und im Wald
für Ordnung sorgen.“ Und sie
drehte ihren Kopf ganz nach
hinten.
Und jetzt stand auch schon der alte graue Wolf vor ihnen.
„Gute Nacht, mein kleiner Lieblingsbär“, sagte der Wolf mit seiner tiefen Stimme, „ich
werd‘ von Zeit zu Zeit bei euch nach dem Rechten sehen.“
Die Schatten waren schon ganz lang, da setzte
sich der kleine Bär oben auf dem Hügel neben
seine Mama, kuschelte sich eng an sie und
schaute zu, wie die Sonne unterging. Es wurde
dunkel, und die Luft roch nach Schnee. Der
Wind wehte so kalt, dass der kleine Bär zitterte.
Da wusste Mama Bär, dass es Zeit war.
„Ab ins Bett, kleiner Bär“, sagte sie.
5
„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“
Drinnen in ihrer Höhle war es gemütlich
und warm. Der kleine Bär gähnte und
rollte sich auf dem weichen Laub
zusammen.
„Mami, bleibst du auch bei mir?“
„Immer“, sagte Mama Bär.
„Mami“, flüsterte der kleine Bär, „kannst du mich noch
einmal ganz fest drücken?“
Und Mama Bär drückte den kleinen Bären so fest, wie
nur Bären es können.
„Mami, gibst du mir noch einen Kuss?“
Mama Bär beugte sich herab und gab dem
kleinen Bären einen ganz sanften Kuss.
„Mami ...“
Der kleine Bär konnte seinen Satz nicht zuende sagen, denn jetzt schlief er schon.
Mama Bär musste lächeln.
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„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“
„Ich hab dich lieb“, flüsterte sie dem kleinen Bären ins Ohr.
Und rollte sich neben ihm zusammen, ganz nah neben ihm.
Und sie hörte, wie er leise atmete. Dann schlief sie selbst ein.
Und beide träumten sie vom warmen Sonnenschein im Frühling.
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„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“
Winterruhe, Winterschlaf, Winterstarre
Braunbären, Eichhörnchen, und Dachse halten eine Winterruhe. Das heißt: Sie
schlafen nicht fest vom Herbst bis zum Frühling durch, sondern wachen ab und zu
auf und suchen gelegentlich auch nach Nahrung. Trotzdem sparen sie durch die
Ruhe viel Energie, weil sie sich wenig bewegen und ihre Körpertemperatur etwas
absenken. Das ist wichtig in der kalten Jahreszeit, wenn sie nicht viel zu fressen
finden können. Bären ruhen in ihrer Bärenhöhle. Die Mutter überwintert mit ihren
Jungen, die bis zu zwei Jahre bei ihr bleiben. Vater Bär ist ein Einzelgänger und ruht
alleine für sich.
Das Eichhörnchen legt im Winter längere Schlaf- beziehungsweise Ruhephasen in
seiner Baumhöhle ein. Man kann es aber auch öfters auf dem Boden sehen, wo es
nach Nahrung sucht oder die Wintervorräte ausgräbt, die es im Herbst angelegt hat.
Dachse ruhen in ihrem Bau. Ihre Winterruhe kann je nachdem, wie kalt es ist, einige
Tage bis mehrere Monate dauern.
Echte Winterschläfer sind Igel, Fledermäuse, Siebenschläfer und Murmeltiere.
Sie schlafen tief und fest („wie die Murmeltiere“) vom Herbst bis zum Frühjahr bei
deutlich niedrigerer Körpertemperatur als im wachen Zustand.
Fische, Frösche, Eidechsen, Schildkröten und Insekten können ihre
Körpertemperatur nicht unabhängig von der Außentemperatur regeln. Sie kühlen im
Winter daher so weit ab, dass sie sich gar nicht mehr bewegen: Sie fallen in
Winterstarre.
Andere Tiere wieder sind winteraktiv: Die Eule ist wie die meisten Vögel den
ganzen Winter über munter. Der Wolf, der Fuchs, das Reh und das Kaninchen
bekommen ein dickes Winterfell, so dass die Kälte ihnen wenig anhaben kann. Fuchs
und Kaninchen gehen außerdem oft in ihren Bau, um sich aufzuwärmen. Auch die
meisten Mäuse schlafen oder ruhen im Winter nicht. Sie legen sich für den Winter
einen Vorrat an und suchen sich einen warmen Unterschlupf.
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„Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“
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Britta Teckentrup:
Ab ins Bett, kleiner Bär
Copyright © 2013
Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin
ISBN: 978-3-941087-18-7
Gebundene Ausgabe: 32 Seiten
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