Energiekommune - Solar District Heating

Transcrição

Energiekommune - Solar District Heating
Energiekommune
E rneuer ba r e E nerg ien f ü r St ä d te u nd Gemei nden
4/15
Foto: Arcon-Sunmark
SONNE IM WÄRMENETZ
Große Solarkollektoranlagen werden für Stadtwerke
und Energiegenossenschaften attraktiv
Energiespeicher
Förderung
Batterien für Quartiere
und Stromnetze
Bund zahlt höhere Zuschüsse
für regenerative Wärme
Solarbundesliga: Auf zur Meisterfeier nach Kirchweidach!
NEWS
Fotolia
ucro Foto: n
Seit 1. April gibt’s höhere Zuschüsse
für erneuerbare Wärme
Der Bund hat die Förderungen im Marktanreizprogramm
für erneuerbare Wärme massiv angehoben. Neben Hausbesitzern profitieren davon auch kommunale Energieakteure wie Stadtwerke und Energiegenossenschaften.
Am Stichtag, dem 1. April, sind die Förderkonditionen des
Marktanreizprogramms in beiden Programmteilen noch attraktiver geworden – sowohl im Massengeschäft, das vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) abwickelt wird,
als auch bei den Großprojekten, die zumeist die bundeseigene
KfW-Bank fördert. Im BAFA-Teil wurden die pauschalen Förderungen für kleine Solarkollektor- und Holzpelletsanlagen, aber auch
für Wärmepumpen stark angehoben. Für eine Solarkollektoranlage zur Raumheizungsunterstützung gibt es jetzt mindestens 2000 anstatt 1500 Euro. Auch Solaranlagen zur reinen
Trinkwassererwärmung werden nach einigen Jahren Pause nun
wieder mit 500 Euro bezuschusst. Diese so genannte Basisförderung erhalten weiterhin nur Besitzer von Bestandsgebäuden. Zu Pelletsheizungen gibt es in der Basisförderung einen Zuschuss von mindestens 3000 Euro beziehungsweise 3500
Euro, sofern ein Pufferspeicher dabei ist. Selbst ein Pelletsofen
mit Wassertasche kann mit 2000 Euro bezuschusst werden.
Noch interessanter als die pauschalen Anhebungen bei der
Basisförderung sind die Förderungen im Bereich der so genannten Innovationsförderung. Unter diesem Begriff werden nicht
nur besonders effiziente Technologien im Altbau gefördert, sondern jetzt fast durchgängig auch in Neubauten. So können bei-
IMPRESSUM
Verlag:
Guido Bröer & Andreas Witt GbR
Bültestraße 70 b
32584 Löhne
Tel. (05731) 83460
Fax (05731) 83469
www.solarthemen.de
[email protected]
Redaktion:
Andreas Witt
Guido Bröer (verantw.)
Lektorat:
Kai-Uwe Dosch
Druckerei:
Kurt Eilbracht GmbH & Co. KG
Gohfelder Straße 45, 32584 Löhne
Anzeigen und Beilagen:
Arndt Klöckner, Berlin
Tel. (0170) 4944794
Ute Meyer-Heinemann
Tel. (0176) 42068868
Energiekommune-Abo:
39,- Euro/Jahr für 12 Ausgaben,
als E-Paper nur 19,80 Euro/Jahr
ISSN: 2195 - 8742
spielsweise Pellets-Brennwertkessel in stark gedämmten Häusern mit rund 8000 Euro gefördert werden. Erstmals genießen
auch Sonnenhäuser mit mehr als 50 Prozent solarer Deckung
als Ein- und Zweifamilienhaus die Innovationsförderung.
Stadtwerke, Energiegenossenschaften und Kommunen sollten sich besonders die neuen Bedingungen im KfW-Teil des
Marktanreizprogramms anschauen. Erstmals können hier auch
Großunternehmen gefördert werden, was für die Stadtwerke
und Wohnungsgesellschaften in Großstädten neue Möglichkeiten schafft. Für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU), also
auch kleinere Stadtwerke und Energiegenossenschaften, werden im Gegenzug die Tilgungszuschüsse um 10 Prozent aufgestockt. Große Solarwärmeanlagen profitieren nun von einer
neuen ertragsabhängigen Förderung (vgl. Seite 8). Das dürfte
im kommunalen Mietwohnungsbau ebenso interessant sein
wie für Betreiber von Nah- und Fernwärmenetzen. gb
π
www.kfw.de • www.bafa.de
Bund fördert energetische Sanierung
in armen Kommunen zu 90 Prozent
Die Bundesregierung will Infrastrukturinvestitionen finanzschwacher Kommunen, unter anderem die energetische Sanierung von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, von 2015 bis 2018 bis zu 90 Prozent fördern.
Länder stocken den Zuschuss teils bis 100 Prozent auf.
Den Gesetzentwurf zur Bildung eines mit insgesamt 3,5
Milliarden Euro ausgestatteten Kommunalinvestitionsförderungsfonds (KInvFErrG) hat das Bundeskabinett am 18. März
verabschiedet und dem Parlament übergeben.
Fördern will der Bund besonders die energetische Sanierung von Schulen. Daneben können kommunale und gemeinnützige Weiterbildungseinrichtungen und auch Teile der sonstigen
Infrastruktur energetisch saniert werden. Ferner sollen Klimaschutzmaßnahmen bezuschusst werden, die über die rein
energetische Sanierung hinausgehen. Als Beispiel nennt die
Gesetzesbegründung hier Investitionen zur Verminderung des
Verkehrsaufkommens.
Welche Kommunen förderberechtigt sind, werden die einzelnen Bundesländer festzulegen haben. Ihnen obliegt auch
die Ausgestaltung der Förderrichtlinien und die Abwicklung von
Anträgen. Die Verteilung der Fondsgelder auf die einzelnen Länder erfolgt nach Bedürftigkeit. Nach dem vorgesehenen Schlüssel steht allein Nordrhein-Westfalen fast ein Drittel des gesamten Förderkuchens von 3,5 Milliarden Euro zu, wenn Bundestag
und Bundesrat dem Entwurf der Bundesregierung zustimmen.
Sollten Kommunen so arm sein, dass sie nicht einmal ihren
Anteil zahlen können, so ist es laut Gesetzentwurf „Aufgabe
der Länder, sicherzustellen, dass die finanzschwachen Kommunen ihren Eigenfinanzierungsanteil von mindestens 10 Prozent der Investitionssumme tatsächlich aufbringen können“.
Nach den vom Bund geplanten Vorgaben sollen Projekte förderfähig sein, wenn sie nicht vor dem 1. Juli 2015 begonnen
wurden und bis zum 31. Dezember 2018 abgenommen werden.
Hier gelten allerdings einige Ausnahmen. gb
π
Gesetzentwurf unter: www.bundesfinanzministerium.de
Google-Suchwort: 2015-03-18-Kommunen.pdf
2
Energiekommune
April 2015
Foto: Stadtwerke Wolfhagen
NEWS
Stadtwerke Wolfhagen erhalten
Recht gegenüber Vogelschützern
Der Kasseler Verwaltungsgerichtshof hat eine Beschwerde
der Hessischen Gesellschaft fur Ornithologie und Naturschutz (HGON) zurückgewiesen: Die Baugenehmigung
für zwei Windkraftanlagen im Wald der nordhessischen
Kleinstadt Wolfhagen war rechtens.
Konkret richtete sich die Beschwerde gegen das Land Hessen, das durch das Regierungspräsidium Kassel vertreten wurde.
Die HGON warf der Behörde vor, die Umweltverträglichkeit der
Windräder im Zuge des Genehmigungsverfahrens nicht ausreichend geprüft zu haben. Das Regierungspräsidium hatte nur
eine so genannte vorläufige Umweltverträglichkeitsprüfung
durchgeführt. Daran hatten die Richter allerdings nichts zu beanstanden, denn in dem Verfahren seien auf Basis der Gutachten, die die Stadtwerke beauftragt hatten, zentrale Fragestellungen – etwa zum Schutz von Fledermäusen, Schwarzstörchen oder Rotmilanen – detailliert behandelt worden.
Wolfhagener Naturschützer standen stets hinter dem Projekt. Hilmar Bergmann, engagierter Wolfhager NABU-Vertreter,
begrüßt die Entscheidung der Richter: „Ich hoffe, dass der Beschluss zu einer Befriedung in der Bevölkerung führt.“ Bürgermeister Reinhard Schaake plädiert nun dafür, den Blick auf die
große lokale Wertschöpfung zu richten, die der Windpark schaffe.
Die Stadt ist Verpächter eines Großteils der Flächen im Windpark. Und die erst vor wenigen Jahren neu gegründeten Stadtwerke Wolfhagen sind zu 75 Prozent im Eigentum der Stadt und
gehören zu 25 Prozent ihren Stromkunden. gb
π
Freiburg. Häufig stünden für die Umsetzung von Nahwärmenetzen oder Blockheizkraftwerken Fördermittel zur Verfügung
oder sie seien sowieso wirtschaftlich zu betreiben. Jedoch sei
es für Energiegenossenschaften und andere Initiatoren schwierig, die ersten Konzeptions- und Planungsphasen zu finanzieren. Dafür bot die EnergieRegion einen 50-prozentigen Zuschuss, um den
sich die potenziellen Projektträger bewerben konnten. Nun ist nur noch für eine Maßnahme Geld zu vergeben. Bis
Ende April kann man sich darum noch bewerben – zum Ende
gebe es also noch einen kleinen Wettbewerb, so Neumann.
Es habe viele gute Rückmeldungen zu dem Förderprogramm
gegeben. Ergänzt wurde es durch Beratung und Workshops mit
den Akteuren. Es entstehen daraufhin nun einige Nahwärmenetze. Ein Blockheizkraftwerk sei sogar schon fertig installiert
worden, so Neumann. Finanziert wurde die Beratungsförderung durch Mittel des Umweltministeriums von Baden-Württemberg. Aus Sicht von Neumann hat sich das Programm bewährt, das nun allerdings ausgelaufen sei. Am besten wäre es,
wenn eine landesweite Förderung von Konzept- und Planungsphasen über bestehende Energieagenturen ermöglicht würde.
Die Energieagentur Regio Freiburg denkt darüber nach, wie es
das Projekt mittels Crowdfunding fortführen kann. AWi
π
Energieagentur Regio Freiburg GmbH. Emmy-Noether-Straße 2, 79110 Freiburg, Tel. 0761 79177-24, www.energieregion-suedschwarzwald.de
Stadtwerke Wolfhagen, Siemensstraße 10, 34466 Wolfhagen,
Tel. 05692 99634-65, www.stadtwerke-wolfhagen.de
Initialförderung in Südbaden stieß
eine Reihe von Projekten an
Das von der Energieagentur Regio Freiburg umgesetzte
Projekt „EnergieRegion Südschwarzwald“ geht in die
letzte Runde. Nur noch ein Vorhaben kann gefördert werden. Doch mit einem innovativen Konzept wurden Nahwärmenetze und andere Maßnahmen angestoßen.
Die Idee der EnergieRegion Südschwarzwald sei es gewesen,
den Projekten über den schwierigen Start hinwegzuhelfen, sagt
Christian Neumann, Projektleiter von der Energieagentur Regio
Energiekommune
April 2015
3
Foto: PV Cycle Association aisbl
NEWS
Elektroschrottgesetz bringt
Sammelcontainer für PV-Module
Auch auf die Kommunen bzw. die öffentlich-rechtlichen
Entsorgungsträger kommt die Novelle des Elektro- und
Elektronikgesetzes (ElektroG) zu.
Neu aufgenommen werden in die Verordnung ausdrücklich
Photovoltaik-Module. Für sie werden dann spezielle Sammelcontainer aufgestellt werden müssen.
Diese Container ergänzen also die bekannten Sammelbehälter für alte Fernseher und Kühlschränke. Noch ist die Novelle allerdings nicht beschlossen. Erst im März hat die Bundesregierung ihren Entwurf für die Novelle des Gesetzes verabschiedet. Darin erklärt sie auch, die Behälter für PV-Module müssten
nicht größer als 2,5 Kubikmeter sein. Denn voraussichtlich würden sie nicht so schnell voll und müssen dann von den zuständigen Organisationen nur etwa alle drei Jahre abgeholt oder geleert werden. Denn nur wenige Module würden auf diesem Wege
entsorgt. In der Regel, so die Regierung, würden Solarstromanlagen von Fachfirmen abgebaut.
TERMINE
13./14. April 2015 in Tübingen: 9. Eurosolar-Konferenz
„Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien“,
www.stadtwerke-konferenz.eurosolar.de
16./17. April 2015 in Trier: Gemeinsam heizen mit Sonne
und Biomasse, www.solarverein-trier.de
21. April 2015 in Straubing: Energieeffiziente Kommunen Erfolgsstrategien, www.carmen-ev.de
21. April 2015 in Berlin: Kommunale Energie- und
Klimaschutzkonzepte, www.kbw.de
27. April 2015 in Aachen: Batterietag NRW,
EnergieAgentur.NRW, www.energieagentur.nrw.de
29. April 2015 in Bremen: Windenergie für Stadtwerke und
kommunale Energiegenossenschaften, www.hdt-essen.de
5. Mai 2015 in Augsburg: Erfahrungsaustausch
Kommunale Wärmeprojekte www.ggsc.de
Mit der Novelle des ElektroG soll dessen Anwendungsbereich erweitert werden. Wichtig ist dabei auch, dass alle Module als „historische Altgeräte“ gelten, wenn sie vor Inkrafttreten der Gesetzesnovelle in Verkehr gebracht wurden. Sofern die
Module nicht aus privaten Haushalten stammen, ist der Besitzer dieser „historischen“ Module selbst zur Entsorgung verpflichtet – er kann sie dann nicht einfach zur kommunalen Sammelstelle bringen. Die Regierung erklärt allerdings ausdrücklich, dass private Haushalte weiterhin als solche anzusehen
seien, auch wenn sie Strom an den Netzbetreiber verkauften
und damit gewerblich tätig würden.
Wie schon bei anderen Elektrogeräten gelten dann auch für
Hersteller von Photovoltaikmodulen weitgehende Verpflichtungen. Sie dürfen die Module nur in Verkehr bringen, wenn sie sie
registriert haben. Neu ist für alle ausländischen Hersteller, die
in Deutschland keine Niederlassung haben, dass sie einen Bevollmächtigten bestimmen müssen, der für die Einhaltung der
Bestimmungen verantwortlich ist. Dazu gehören auch weitgehende Garantien, um die Rücknahme sicherzustellen. Diese
Garantie kann auch durch die Teilnahme an Systemen zur Finanzierung der Entsorgung erfolgen. AWi
π
www.bmub.bund.de
Entwarnung für Genossenschaften:
BaFin ändert Regeln für das KAGB
Künftig werden wohl nur wenige Genossenschaften mit
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin) zu tun bekommen. Denn die hat am 9. März ihr
Auslegungsschreiben zum Kapitalanlagegesetzbuch
(KAGB) geändert.
Bis dahin hatte es einige (Energie-)Genossenschaftler wohl
schon graue Haare gekostet, wenn sie das BaFin als Investmentvermögen eingestuft hatte. Denn dies hat weitreichende
Konsequenzen: Ein Investmentvermögen muss die Anforderungen des KAGB erfüllen und die passen nicht unbedingt zu den
Strukturen einer Genossenschaft. Dies zeigte sich auch in den
Erfahrungen, über die beim Bundeskongress genossenschaftliche Energiewende in Berlin im Februar berichtet wurde. So
konnte eine Genossenschaft in den Augen der BaFin schon dann
zum Investmentvermögen werden, wenn ihre Satzung die Beteiligung an anderen Unternehmen ermöglicht – und dieser
Passus ist in den Satzungen fast aller Genossenschaften enthalten.
Doch nun revidiert die BaFin mit dem geänderten Auslegungsschreiben zum KAGB ihre Position und dies mit einer
recht einfachen und schlüssigen Argumentation: Genossenschaften seien „in aller Regel“ kein Investmentvermögen, weil
sie in erster Linie der Förderung ihrer Mitglieder dienten. Diese
Ausrichtung auf einen besonderen Förderzweck sei auch schon
im Genossenschaftsgesetz verankert, so die BaFin, und schließe
eine für einen Investmentfonds typische reine Gewinnerzielungsabsicht aus. AWi
π
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer
Straße 108, 53117 Bonn, Tel. 0228 4108-0, Fax 0228 4108-1550
www.bafin.de - Dort suchen nach „Auslegungsschreiben zum Anwendungsbereich des KAGB“
4
Energiekommune
April 2015
Foto: Bürgerwerke eG
NEWS
Friedrich Schluck von der Energiegenossenschaft Virngrund eG,
die Mitglied der Bürgerwerke eG ist, mit Melanie Schreckenhöfer
vom Reitstall Neuler, auf dem eine PV-Anlage installiert wurde.
Weitere Genossenschaften als
Mitglied der Bürgerwerke gesucht
ternetseite www.keller-lacher.de. Wer bis Ende 2015 von einem
Heizungsbauer einen Pelletskessel installieren und das Lager mit
ENplus-Pellets befüllen lässt, der bekommt auf die erste Pellets-Lieferung eine Gutschrift von 500 Euro – zusätzlich zu den
gerade angehobenen Förderungen von Vater Staat.
Es sei denkbar, das Modell auf andere Kommunen zu übertragen, sagt Jens Dörschel vom DEPI auf Anfrage. Allerdings
müsse die Initiative dazu von diesen selbst kommen. gb π
Energieagentur Regensburg e.V., Johannes Zange, Tel. 0941 2984491-0,
www.energieagentur-regensburg.de • DEPI, Jens Dörschel, Tel. 030 688
1599-55, www.depi.de
„Guerilla“-PV vom Stadtwerk
Die Stadtwerke Norderstedt wollen mit kleinen Photovoltaik-Anlagen Kunden binden und ihr Smartgrid voranbringen. Jetzt läuft ein Pilotprojekt mit 20 „Prosumern“ an.
Bürgerwerke eG, Hans-Bunte-Straße 8-10, 69123 Heidelberg,
Kooperationspartner der Stadtwerke ist die minijoule GmbH
& Co. KG, ein Anbieter kleiner PV-Anlagen von 195 und 390 Watt
mit integriertem Wechselrichter, die ohne eigenen Stromzähler ans Hausnetz angeschlossen werden können. Diese kleinen Solarstromanlagen, die anderen Energieversorgern als unkontrollierbare „Guerilla“-Photovoltaik ein rotes Tuch sind, sieht
Nils Sadowski, Produktmanager der Stadtwerke Norderstedt als
probates Mittel zu Kundenbindung: „Wir sehen, dass das Thema
kommen wird, unabhängig davon, ob wir mitmachen oder nicht.“
Seit zwei Jahren hätten die Stadtwerke die Anlagen im Labor
überprüft, „und wir finden die nicht schlecht, wenn sie normgerecht eingebaut werden“, sagt Sadowski. Matthias Grütz (Foto),
Key Account Manager bei minijoule, betont: „Jedes Stadtwerk ist
souverän, innerhalb seiner Technischen Anschlussbedingungen Regeln für Kleinst-Einspeiser zu definieren.“
Bei dem Pilotversuch gehe es um das Ziel, „aus unseren
Kunden kleine Energiemanager zu machen“, sagt Sadowski. Die
Stadtwerke Norderstedt haben über ihr eigenes Glasfasernetz
bereits 15000 Smartmeter angeschlossen, die im 10-Sekunden-Takt Stromverbrauch und -produktion analysieren. Der
Kunde kann seine eigenen Daten im Internet verfolgen. Zusammen mit der Mini-PV-Anlage, so glaubt Sadowski, schaffe dies
einen Anreiz das eigene Verbrauchsverhalten zu steuern. gb π
Tel. 06221 3928920, www.buergerwerke.de
Stadtwerke Norderstedt, Nils Sadowski, Tel. 040 52104376, www.stadtwer-
Bislang haben sich 28 Energiegenossenschaften der Bürgerwerke eG angeschlossen. Nun soll dieser Zusammenschluss, um Strom aus eigenen Anlagen an Genossenschaftsmitglieder und weitere Kunden vermarkten zu
können, erweitert werden.
Im Dezember 2013 war die Bürgerwerke eG von 13 Genossenschaften gegründet worden; sie ist also bereits deutlich gewachsen. Das Ziel dieser Dachgenossenschaft ist es, den beteiligten Mitgliedern zu einer erweiterten Wertschöpfung zu verhelfen und auch die Lieferung von Strom an die eigenen
Mitglieder zu ermöglichen.
Die meisten Genossenschaften beschränken sich auf die
Produktion von Strom; entweder erhalten sie dafür eine Enspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz oder sie
wenden sich an einen so genannten Direktvermarkter. Denn
eine aktive Belieferung einzelner Stromkunden ist wesentlich
aufwendiger und von einer einzelnen, relativ kleinen Genossenschaft kaum zu leisten. Die Bürgerwerke wollen genau dieses
Know-how liefern und für ihre Mitglieder als Stromlieferanten
tätig werden – auch an Kunden, die nicht unbedingt selbst Mitglied einer Genossenschaft sein müssen. AWi
π
ke-norderstedt.de • miniJoule GmbH & Co. KG, Matthias Grütz, Tel. 04671
6074633, [email protected], www.minijoule.com
Regensburger sollen zum Lachen in
den Keller gehen
Johannes Zange von der Energieagentur verspricht sich viel
vom Multiplikatoreffekt: „Wir hoffen auf die Kreativität der einzelnen Firmen und Branchen.“ Was dabei herauskommen kann,
zeigt eine Kooperation des Deutschen Pelletsinstituts (DEPI)
mit Stadt und Landkreis Regensburg: „Ab jetzt geht Regensburg zum Lachen in den Keller“ verkündet ein Flyer und die InEnergiekommune
April 2015
Foto: Guido Bröer
Die kommunale Energieagentur Regensburg lobt für Bürgerinnen und Bürger der Region den Klimapreis aus. Unternehmen und Verbände ziehen mit und versüßen das
Engagement der Bürger teils mit Rabattaktionen.
5
Foto: VR Bürgerenergie Fürth eG
NEWS
Eines der ersten Projekte, bei denen eine Solarstromanlage
vermietet wird. Mieter ist das Südstadtbad der Stadt Fürth.
Das Modell „PV Mieten“ steckt im
doppelten Dilemma
In bereits sehr vielen Projekten wird das von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) ersonnene
Modell „PV Mieten“ umgesetzt. Doch gleich von zwei Seiten könnte es zu Problemen mit diesem Modell kommen.
Einerseits wollen die Übertragungsnetzbetreiber auch hier
in vielen Fällen die EEG-Umlage verlangen. Andererseits könnten die Projekte dem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) administrierten Kreditwesengesetz
und damit weitgehenden Anforderungen unterliegen.
Gerade die Vermeidung der EEG-Umlage war allerdings ein
wichtiges Ziel des Modells. Denn diese fällt zum Beispiel an,
wenn ein Verein auf dem Dach einer Schule eine Photovoltaikanlage betreibt und den Strom an die Stadt als Schulträgerin
JETZT UMSTEIGEN
UMSTEIGEN AUF
AUF
JETZT
UMWELTFREUNDLICHE
UND GÜNSTIGE WÄRME!
Mit den schlüsselfertigen Solarwärme-Anlagen von ARCON erzeugen Sie Ihre
Mit den schlüsselfertigen Solarwärme-Anlagen von ARCON erzeugen Sie Ihre
eigene Wärme und sparen damit nicht nur echtes Geld, sondern unterstützen
eigene Wärme und sparen damit nicht nur echtes Geld, sondern unterstützen
aktiv den Umweltschutz. Als Marktführer mit über 25 Jahren Erfahrung in
aktiv den Umweltschutz. Als Marktführer mit über 25 Jahren Erfahrung in
Großanlagen ist ARCON ein kompetenter Ansprechpartner rund um die
Großanlagen ist ARCON ein kompetenter Ansprechpartner rund um die
Beratung, Installation und Betreuung individueller Solarthermie-Anlagen.
Beratung, Installation und Betreuung individueller Solarthermie-Anlagen.
Wir freuen
freuen uns
uns auf
auf Sie!
Sie!
Wir
ARCON Solarwärme GmbH
ARCON Solarwärme GmbH
Clermont-Ferrand-Allee 26e
Clermont-Ferrand-Allee 26e
93049 Regensburg
93049 Regensburg
[email protected]
[email protected]
Tel. 0941-64090804
Tel. 0941-64090804
www.arconsolar.com
www.arconsolar.com
verkaufen möchte. Als Ausweg bot es sich an, keinen Strom zu
verkaufen, sondern die Anlage zu vermieten und die Miete an
dem voraussichtlich erreichbaren Stromertrag festzumachen.
Nun wollen die Übertragungsnetzbetreiber dies aber nicht
weiter akzeptieren und auch bei Nutzung des Miet-Modells die
EEG-Umlage erheben. Sie sagen, von der EEG-Umlage könne
nur dann abgesehen werden, wenn der Mieter die Risiken der Anlage wie etwa den Ausfall der Stromlieferung (bei gleichzeitiger
Fortdauer der Mietzahlung) trage. Diese Auffassung wird jedoch
von der DGS und Rechtsanwalt Peter Nümann, der Verträge für
das Modell entwickelt hat, bestritten. Die Anforderungen der
Übertragungsnetzbetreiber sind aus seiner Sicht zu weitgehend.
Werden jedoch alle Risiken auf den Mieter übertragen, so
sieht die BaFin in dem Modell ein reines Leasinggeschäft, das
dem Kreditwesengesetz (KWG) unterliege. Solche Geschäfte
müssen der BaFin gemeldet werden, sonst droht ein Bußgeld.
Zudem müssen einige Anforderungen erfüllt werden. Abgesehen
werden könne davon nur, so die BaFin gegenüber Energiekommune, wenn ein Kriterium des KWG nicht erfüllt werde, nämlich dass die Tätigkeit gewerbsmäßig oder in einem Umfang erfolge, der „einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb“ erfordere, so die BaFin: „Dies wird im Regelfall
bei der einmaligen Überlassung ohne geplantes Folgegeschäft
nicht vorliegen.“ Die BaFin weist allerdings darauf hin, dass es
immer auf den konkreten Einzelfall ankomme. Sie will jedenfalls nicht generell Vereine oder auch andere Rechtsformen vom
KWG freistellen. Es sei für das KWG nicht von Bedeutung, welche Rechtsform ein Leasinggeber habe. Betroffen davon sind potenziell alle Anlagenvermieter, die ab dem 25. Dezember 2008
mit Inkrafttreten des KWG einen Leasing- bzw. Vermietungsvertrag abgeschlossen haben, sofern hier die Finanzierungsfunktion im Vordergrund steht. AWi
π
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie Landesverband Franken e.V.,
Michael Vogtmann, Fürther Straße 246c, 90426 Nürnberg,
Tel. 0911 37651630, [email protected], www.dgs-franken.de
Deutschlands erstes solarunterstütztes Bioenergiedorf ist
seit 2013 Büsingen. 12,7 Prozent des Wärmebedarfs liefert
ein mehr als 1000 Quadratmeter großes Kollektorfeld.
Foto: Solarcomplex AG
S o la r w ä r m e i m Ne t z
Ob Bioenergiedorf oder klassisches Fernwärmenetz – unter Deutschlands Straßen wird bald auch Solarwärme verteilt. Solarthermie im großen Stil ist preiswert geworden.
Die Dänen haben vorgemacht, wie man damit ganze
Dörfer und Kleinstädte versorgt. Und darum planen jetzt
auch hierzulande die ersten Stadtwerke und Bürgerenergiegenossenschaften, ihr Wärmenetz im Sommer mit
Sonne zu betreiben.
engsberg hat vier Jahre lang
Hochleistungssport getrieben. Die Disziplin: Dorferneuerung. Der Wettbewerb: „Unser
Dorf hat Zukunft“. Die Mannschaft:
knapp 1000 Einwohner vom Säugling bis zum Greis. Erfolge: Regionalsieger West 2011, Hessenmeister
2012, Bundessieger 2013 und VizePreisträger im Europäischen Dorferneuerungpreis 2014. Eine Bilderbuchkarriere.
Karlheinz Kurz, der Ortsvorsteher von Mengsberg, ist stolz auf sein
Team: „Wir hatten hier schon immer
eine gute Dorfgemeinschaft, aber
erst diese Wettbewerbe haben hier etwas ausgelöst. Die haben in den vier
M
Energiekommune
April 2015
Jahren den ganzen Ort in Bewegung
gebracht.“ Diesen Schwung wollen
Kurz und seine Mitstreiter nun nutzen,
um Mengsberg wärme-autark zu machen. „Noch vor Ostern wird die Bioenergiegenossenschaft Mengsberg
BEGM eG ins Genossenschaftsregister eingetragen“, freut sich Kurz.
Der Solar-Acker
Mengsberg will Bioenergiedorf werden – genauer: Solar-Bioenergiedorf.
Denn neben einer Heizzentrale mit
zwei Holzkesseln, die die geplanten
9,5 Kilometer langen Wärmeleitungen im Winter hauptsächlich versorgen werden, soll am Ortsrand von
Mengsberg ein Solar-Acker entstehen. Aber nicht einer von denen, die
landauf, landab Strom erzeugen.
Sondern einer, von dem solare Wärme geerntet wird – so wie in hunderten Kommunen Dänemarks.
Rund einen Hektar misst das Solarkollektorfeld, das sich die Dorfgemeinschaft bauen lassen will. Das ist
etwas mehr als ein Fußballplatz.
1280 Sonnenfänger mit insgesamt
3300 Quadratmetern solaraktiver Fläche haben die Planer des mit der
Machbarkeitsstudie betrauten Heizungskonzerns Viessmann als Bedarf errechnet. In den Sommermonaten könnten so die Schalter im
Wärmenetz komplett auf Solarbetrieb gestellt werden. Denn die Holzkessel – für Mengsberg sind ein
Hackschnitzelkessel mit 1400 Kilowatt (kW) Leistung und ein Pelletskessel für den Spitzenbedarf mit 500
kW geplant – die laufen im sommerlichen Teillastbetrieb nicht besonders
effizient. Die Sonne aber, die scheint
dann besonders stark und lange.
Und falls es doch mal tagelang
nur Bindfäden regnet, dann springt
7
SOLARWÄRME
Die Mengsberger nach dem Sieg im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Jetzt
sind sie fast alle der Energiegenossenschaft beigetreten, um sich mit einem
solarunterstützten Wärmenetz gegen zukünftige Energiepreise zu wappnen.
die solare Konservendose ein: ein mit
Heizungswasser gefüllter Pufferspeicher von 300 bis 400 Kubikmetern.
„Das dürfte ausreichen, um eine regnerische Sommerwoche zu überbrücken“, meint Georg Stegemann,
der das Projekt bei Viessmann leitet.
Übers Jahr soll die Sonne 1,2 Gigawattstunden Wärme und damit etwa
18 Prozent des gesamten Wärmebedarfs liefern. Eine Auslegung zwischen 15 und 20 Prozent solarem
Höhere Förderung
Seit dem 1. April zahlt der Bund in Deutschland
noch höhere Förderungen für solar unterstützte Wärmenetze. Gab es bisher von der
bundeseigenen KfW-Bank im Programm „Erneuerbare Energien Premium“ bereits 40
Prozent der Investitionskosten als Förderung, so kann der Tilgungszuschuss für KfWKredite jetzt besonders für kleine Unternehmen wie Energiegenossenschaften und kleinere Stadtwerke noch höher ausfallen.
Denn nun kann wahlweise statt der prozentualen Förderung ein ertragsorientierter Zuschuss nach zertifiziertem Kollektorertrag
gewählt werden. Damit fahren Betreiber von
Groß-Kollektorfeldern deutlich besser. In der
Praxis wird der Zuschuss zumeist nur durch
die Subventionslimits der Allgemeinen Gruppenfreistellungs-Verordnung (AGVO) begrenzt. Großunternehmen dürfen nach AGVO
für Erneuerbare-Energie-Projekte bis zu 45
Prozent und mittlere Unternehmen bis zu 55
Prozent empfangen. Kleinunternehmen mit
bis zu 10 Mitarbeitern und unter 10 Millionen
Euro Jahresumsatz erreichen die zulässige
Fördergrenze erst bei 65 Prozent.
8
Deckungsanteil gilt unter Experten
derzeit als besonders wirtschaftlich.
Dafür bedarf es noch keines wirklich
großen, teuren Speichers, und doch
bleibt den Kesseln der sommerliche
Teillastbetrieb erspart.
Stegemann freut sich, dass mit
dem voraussichtlichen Baubeginn im
November in Mengsberg nicht nur
ein Pilotprojekt für die solare Nahwärme entsteht, sondern auch ein
erstes Referenzprojekt für den neuartigen Vakuumröhrenkollektor, den
Viessmann speziell für solche Großprojekte entwickelt hat.
Denn in diesem Marktsegment
geht es vor allem um das Preis-Leistungs-Verhältnis. Bei den aktuell niedrigen Zinssätzen könne die Energie
aus großen Kollektorfeldern zu Vollkosten von 4 bis 4,5 Cent pro Kilowattstunde angeboten werden, sagt Stegemann. Die Förderung der bundeseigenen KfW-Bank von mindestens
40 Prozent für Solaranlagen, die in
Nah- und Fernwärmenetze einspeisen, macht die Sache noch interessanter. Die Konditionen wurden gerade von der Bundesregierung nochmals verbessert (siehe Kasten).
Auch andere Anbieter von solaren Großanlagen bestätigen solche
solaren Wärmepreise, die vor Jahren
noch undenkbar schienen. Martin
Willige von der Ritter XL Solar
GmbH sagt: „Anlagen von mehr als
5000 Quadratmeter können wir
durchaus zu Wärmepreisen unter
4 Cent pro Kilowattstunden anbieten.“ Auf diesem Niveau liegt heute
der reine Brennstoffpreis für Hackschnitzel. Dass er dort ebenso wie die
Kurse von Öl und Gas in den nächsten Jahren nicht verharren wird, darüber herrscht weitgehend Einigkeit.
Deshalb gebe es jetzt eine Reihe
von Anfragen von Stadtwerken und
anderen Wärmenetzbetreibern, berichtet Willige. Es liefen auch bereits
Ausschreibungen; bislang sei aber
noch kein Projekt richtig spruchreif,
berichtet der Branchenkenner.
Auch Christian Stadler, der seit
dem vergangenen Jahr die deutsche
Tochtergesellschaft des dänischen
Projektierers und Kollektorherstellers Arcon aufbaut, ist zuversichtlich,
demnächst erste Fernwärmeprojekte
mit Stadtwerken oder ganz großen
Wärmenetzbetreibern realisieren zu
können. Sein Unternehmen habe
keine Scheu vor Netzen auf dem typischen hohen Temperaturniveau
von 80/60 Grad. „Wir schreiben aktuell
Angebote mit einem Wärmepreis
von 30 bis 50 Euro pro Megawattstunde (MWh), also 3 bis 5 Cent pro Kilowattstunde“, sagt Stadler.
Dänischer Marktführer
Arcon gilt im kleinen Kreis der europäischen Anbieter solarer Wärmenetze als Marktführer. Seine Großflächen-Flachkollektoren, die mit einer
doppelten Abdeckung aus Glas und
Folie nach vorne besonders wenig
Wärme abgeben, sind das Kernstück
der meisten skandinavischen SolarWärmenetze. Die Erfahrung des
Unternehmens mit solchen Anlagen
reicht 25 Jahre zurück, und seit der
Übernahme des ebenfalls dänischen
Konkurrenten Sunmark vor zwei Monaten hat Arcon im Norden fast ein
Monopol.
Solange sich nur die dänischen
Kommunen für das Thema der solaren Netzeinspeisung interessierten,
hat sich kaum ein Wettbewerber bemüht, Arcon ernsthaft Konkurrenz
zu machen. Das scheint sich aber gerade rapide zu ändern. Nicht nur die
Größen der Heizungsindustrie, wie
Viessmann und Bosch, rüsten sich
mit speziellen Kollektormodellen für
das neue Marktsegment. Auch Europas größter Kollektorhersteller, Gree-
Energiekommune
April 2015
SOLARWÄRME
nonetec aus Kärnten, hat im März auf
der Leitmesse ISH einen Großkollektor mit Doppelverglasung speziell für
Wärmenetze vorgestellt. Der Berliner
Konkurrent KBB zeigte bereits auf
der Messe Intersolar im Juni 2014 seinen ersten Großflächen-Kollektor.
Alle Anbieter haben im Moment
das gleiche Problem: In Deutschland
gibt es zwar ein Dutzend Demonstrationsprojekte, die beweisen, dass man
Sommersonne mit Großspeichern
sogar in den Winter retten kann,
wenn man ausreichend (Förder-)Geld
in die Hand nimmt. Aber für wettbewerbsfähige solare Wärmeerzeugung
gibt es kaum Referenzen. Martin Willige spricht aus, was alle in der Branche denken: „Wir bräuchten jetzt in
Deutschland einfach mal ein ganz
stinknormales altes Fernwärmenetz,
in das man uns einspeisen lässt.
Dann könnten wir zeigen, was wir
drauf haben.“
Bis es soweit ist, schauen alle auf
Büsingen, das bislang in Deutschland
einzigartige Pionierdorf am Hoch-
rhein, das seit der Installation seiner
mehr als 1000 Quadratmeter großen
Solaranlage nun seit zwei Jahren die
größte Kollektorfläche pro Kopf der
Bevölkerung in Baden-Württemberg
aufweist (www.solarbundesliga.de).
Dort freut sich die Betreibergesellschaft des Wärmenetzes, die solarcomplex AG, über die Betriebsergebnisse der ersten vollständigen Heizsaison. Von insgesamt 4250 MWh,
die 2014 von der Heizzentrale in das
Wärmenetz eingespeist wurden, lieferte 12,7 Prozent die Sonne.
Künftig nur noch mit Solar
Florian Armbruster, Aufsichtsratsvorsitzender von solarcomplex, ist mit
dem Pilotprojekt hochzufrieden. Für
ihn steht fest: „Sobald wir wieder ein
Nahwärmeprojekt mit Holzkesseln
planen, wird eine Solaranlage integriert. Wir wollen im Sommer nicht
mehr mit Holz heizen.“
Die Mengsberger Energiegenossen sind auf die Kombination Holz
und Sonne erst im zweiten Anlauf gekommen. In einer ersten Machbarkeitsstudie hatten sie zunächst den
Bau einer Biogasanlage untersucht.
„Zum Glück haben wir nochmal drüber nachgedacht“, sagt Karlheinz
Kurz. „Uns ist klar geworden, dass
wir mit einer Biogasanlage unsere
schöne Landschaft stark verändert
hätten. Noch mehr Maisanbau hat
nichts mehr mit Nachhaltigkeit zu
tun.“
Irgendwann sei den Mengsbergern auch klar geworden, dass die
Biogasanlage einen hohen Personalbedarf gehabt hätte, erzählt Kurz: „Allein schon, dass wir die Anlagen jeden Tag mit 25 Tonnen Mais hätten
füttern müssen! Die Holzkessel werden
fast ohne Betreuung laufen – und die
Solaranlage sowieso.“ Selbst für
sportliche Mengsberger ist BequemGuido Bröer
lichkeit ein Argument.
Kommunen, Energiegenossen und Stadtwerke
sind eingeladen zur internationalen Konferenz
„Nahwärmenetze mit Solar- und Bioenergie“ am
16./17. April in Trier. www.solarverein-trier.de
Vitosol 200-T (Typ SPL): Innovativer Vakuum-Röhrenkollektor
für solarthermische Großanlagen
Der Vakuum-Röhrenkollektor Vitosol 200-T (Typ SPL) ist speziell konzipiert für
Kollektorflächen von über 200 m2. Er ermöglicht die wirtschaftliche Nutzung der
Solarthermie in Wärmenetzen bei Kollektortemperaturen zwischen 60 und 120 °C.
Der Kollektor überzeugt mit Eigenschaften wie geringem Druckverlust, niedrigen
Wartungskosten, einfacher und schneller Montage sowie hohen Leistungswerten.
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.viessmann.de
Viessmann Deutschland GmbH · 35107 Allendorf (Eder)
Foto: Stadt Mannheim
STROMSPEICHER
Großbatterien: Spielfeld für Vorreiter
Welchen Vorteil bringen große Stromspeicher für die
Energiewende? Und welchen Nutzen haben sie im
kommunalen Umfeld? Diese Fragen werden derzeit
diskutiert. Erste Projekte zeigen, dass Batterien in
Wohnvierteln schon eine Option sind.
n Mannheim steht die erste
„Strombank“ der Republik. Die
MVV Energie AG betreibt sie zusammen mit dem Netzbetreiber Netrion, der Uni Stuttgart und dem Batteriehersteller ads-tec. Gefördert wird
sie vom Umweltministerium BadenWürttemberg. So repräsentativ wie
die Geldpaläste der echten Banken
wirkt der Container nicht. Aber sein Inneres birgt High-Tech: Lithium-Ionen-Batterien neben Steuerungsund Kommunikationselektronik.
Verbunden sind mit dieser neuen
Bank einige Betreiber von Solarstromanlagen im Süden von MannheimRheinau. Allerdings zahlen sie noch
keinen echten Strom ein. Dies laufe
noch rein virtuell, sagt Robert Thomann, bei der MVV Energie AG für Innovation und Technologie verantwortlich. Der Energieversorger will
so ausprobieren, was künftig zum
Geschäftsmodell werden könnte.
Thomann weist auf das Interesse
von Privathaushalten mit Solarstromanlage an eigenen kleinen Stromspeichern hin. Zu denen möchte die
MVV eine Alternative anbieten. Statt
I
10
in vielen kleinen Speichern in Kellern oder Garagen könnte ein größerer Speicher in einem Wohnquartier
untergebracht werden. Die Hausbesitzer müssten nicht selbst in eine
Batterie investieren, sondern würden
den großen Speicher nutzen. Thomann sagt, dies könne für beide Seiten günstiger sein.
Geschäftsmodell entwickeln
Für den Energieversorger spielt dabei
auch eine Rolle, dass er diesen Bereich der Stromversorgung in den eigenen Händen behält. Das tatsächliche
Geschäftsmodell stehe aber noch
nicht fest, erklärt Thomann: „Das
wollen wir gemeinsam mit unseren
Kunden entwickeln.“ Deren Interesse
sei groß. Als die MVV im vergangenen Jahr 40 Briefe an Kunden mit
dem Angebot der Strombank verschickt habe, seien innerhalb einer
Woche 20 positive Antworten gekommen. „Wir haben den Nerv der
Kunden getroffen“, meint Thomann.
Wenn es dennoch keine Stromflüsse aus den privaten Solarstrom-
anlagen in den Speicher und vor allem nicht zurück gibt, so liegt das an
den rechtlichen Rahmenbedingungen. Sobald Strom über öffentliche
Leitungen fließt, werden Steuern
und Abgaben fällig. „Das ist Wegelagerei“, meint Unternehmensberater
Harald Schäffler bewusst überspitzt,
der in seinem „solbat“ genannten
Anwenderforum Unternehmen aus
dem Bereich der Energiespeicher zusammenbringt, um geeignete Geschäftsmodelle zu (er-)finden. Bis zu
14 Cent je Kilowattstunde würde
Strom derzeit teurer, nur weil er
nicht in einem Hausspeicher, sondern in einem externen, möglicherweise nur wenige Meter entfernten
größeren Speicher zwischengelagert
werde, sagt Schäffler. Hier sei die Politik nicht sensibel genug. Die Speichertechnik werde sich rasant entwickeln. Derzeit steuere dies aber
wegen der Rahmenbedingungen auf
die Hausspeicher zu, obwohl größere
Batterien volkswirtschaftlich betrachtet und auch aus Gründen der Versorgungssicherheit häufig viel sinnvoller sein könnten.
Große Speicher wurden in den
vergangenen Monaten vor allem errichtet, um den Markt für Primärregelenergie zu bedienen, also den Bedarf
für sehr kurzfristig benötigten Strom
zu decken. Die Regelleistung wird
ausgeschrieben und ist für Batterien
Energiekommune
April 2015
STROMSPEICHER
Schwierige Rahmenbedingungen
Doch andere Anwendungsbereiche
scheinen für große Batterien aufgrund der Rahmenbedingungen
wirtschaftlich nicht attraktiv zu sein.
Eine Ausnahme sind Batterien, die
nicht im öffentlichen Stromnetz betrieben werden, sondern die in Arealnetzen oder in Anlagen von Stromkunden eingebunden sind.
So zahlen die Anwohner auf dem
umgenutzen ehemaligen „Enka-Gelände“ in der hessischen Stadt Kelsterbach fast 5 Cent je Kilowattstunde weniger für ihren Strom. Denn
die Süwag, eine RWE-Tochter, hat
hier eine weitgehend dezentral organisierte Energieversorgung aufgebaut. „Quartierkraftwerk“ nennt sie
das Konzept, das sie auch in weiteren
Wohnvierteln in unterschiedlicher
Konstellation anbietet. Günstiger
kann der Strom sein, weil in diesem
Arealnetz, für das nur ein geringer
Teil des Strombedarfs aus dem öffentlichen Netz bezogen wird, ein
Teil der Steuen und Abgaben entfällt – lediglich die EEG-Umlage und
die Mehrwertsteuer fallen an. Den
größten Teil des Stroms, rund 72 Prozent, liefert ein Blockheizkraftwerk
(BHKW), das allerdings meist nur
dann in Betrieb ist, wenn auch die
Wärme benötigt wird. Ergänzt wird
es durch eine Photovoltaikanlage mit
einer Leistung von 150 Kilowatt an einer Lärmschutzwand. Vor allem im
Sommer ergänzt sie die Stromlieferung aus dem BHKW oder ersetzt sie
ganz. BHKW und Solarstromanlage
deckten von Mai bis November 2014
nach Angaben der Süwag gemeinsam fast 80 Prozent des Strombedarfs. Rund 20 Prozent hätten aus
dem öffentlichen Netz bezogen werden
müssen, gäbe es den Stromspeicher
nicht. Der von Bosch gelieferte Speicher mit 134 kWh Kapazität halbierte
den Strombezug im genannten Zeitraum auf 10 Prozent. Gefördert wurde das Projekt vom Land Hessen und
der Europäischen Union.
In den kommenden Jahren ist
allerdings mit sinkenden Batteriepreisen zu rechnen. Bei momentan
noch höheren Preisen kann aber bei
Technikzentrale
Photovoltaikanlage an Lärmschutzwand
Energiezentrale mit Batteriespeicher
Siedlung in Kelsterbach mit Häusern der Deutschen Reihenhaus AG und
Energieversorgung durch die Süwag mit Energiespeichersystem von Bosch
Energiekommune
April 2015
Foto: Gildmmeister/Cellstrom
In Pellworm läuft das
Projekt SmartRegion,
in das PV- und Windstromanlagen sowie
Speicher eingebunden sind. Darunter
auch eine RedoxFlow-Batterie mit 1,6
MWh Kapazität.
vielen Speicherprojekten mit Fördermitteln gerechnet werden. Der Markt
ist gerade erst im Entstehen. So ist
dieser Bereich etwa bei der Firma
Bosch, die den Speicher in Kelsterbach geliefert hat, bislang lediglich
eine eingegliederte Geschäftseinheit.
Neben Kelsterbach hat sie bisher
noch ein größeres Projekt in Braderup mit 3,3 MW Leistung realisiert.
Den Speicher kaufte dort eine Bürgerwindgesellschaft, die eine Abregelung ihrer Anlagen vermindern und
stattdessen den erzeugten Strom
speichern wollte. Claudia Lorenz von
Bosch erwartet, dass der Geschäftsbereich für große Batterien wachsen
wird.
Unterschiedliche Technologien
Fotos: Deutsche Reihenhaus AG / Bosch, Montage: A. Witt
ein sehr geeignetes Anwendungsfeld. So hat die auf Batteriesysteme
spezialisierte Firma Younicos für die
Wemag in Schwerin einen 5-Megawatt-Speicher mit Lithium-IonenZellen gebaut. Und am 17. März wurde von der Drewag, ebenfalls ausgeführt von Younicos, in Dresden ein
Speicher für Regelleistung in Betrieb
genommen.
Dieser Markt ist inzwischen auch
für andere Unternehmen von Interesse. So hat etwa das Photovoltaikunternehmen Belectric ein Speichersystem im Container mit einer Kapazität von rund 1 MWh auf Basis von
Bleibatterien entwickelt. Es wird zum
Festpreis angeboten und soll sich in
wenigen Jahren auf dem Markt für
Primärregelleistung amortisieren.
Davon geht auch Stefan Schauss von
der zu Gildemeister gehörenden Cellstrom GmbH aus. Das Unternehmen bietet Redox-Flow-Batterien an.
Diese seien von Vorteil, so Schauss,
wenn Strom über einen etwas längeren Zeitraum von idealerweise vier
bis sechs Stunden gespeichert werden solle. Bei deutlich kürzeren Zeiträumen seien derzeit Lithium-Ionen- und Bleibatterien preislich günstiger. Dafür, so Schauss, wären die
Redox-Flow-Batterien aber in ihrer
Zyklenzahl nicht limitiert.
Cellstrom hat auf die Insel Pellworm einen großen Speicher geliefert, um hier die fluktuierende
Stromeinspeisung aus Wind und
Sonne auszugleichen. Solche Batterien seien in lokalen Netzen immer
dann interessant, wenn Lastspitzen
abgefangen und weitere Optionen,
wie Frequenzregelung und Blindleistungskompensation, genutzt werden
Andreas Witt
können.
11
www.solarbundesliga.de
Solarbundesliga: Am
4.7. ist die Meisterfeier
Zur Erinnerung: Am 4. Juli findet in
Kirchweidach die diesjährige Meisterfeier der Solarbundesliga statt.
Neben der eigentlichen Feier, auf der
einige Besucher bis tief in Nacht über Solarenergie fachsimpeln, Freundschaften
knüpfen und sich gegenseitig Mut machen werden, gibt es auch Besonderes
zu sehen. So wurde in Kirchweidach ein
tiefes Loch zur Nutzung der Geothermie
gebohrt, aus dem nun 120 Grad heißes
Wasser fließt. Damit wird inzwischen das
Nahwärmnetz von Kirchweidach gespeist und in einem der größten Gewächshäuser Deutschlands werden so
Tomaten und Paprika zum Wachsen gebracht. AWi
daraufhin die Solarbundesliga ins Leben
gerufen wurde.
Thomas Hartmann blieb auch in Zeiten
des PV-Booms mit seiner Firma Hartmann Energietechnik der Solarthermie
verbunden, baute sogar eine Fabrik für
Solarkollektoren, vor allem aber rührte er
mit Solarspaziergängen und anderen
Maßnahmen unermüdlich die Werbetrommel. Jetzt fand er, war es an der Zeit
mit einer Kampagne gemeinsam mit andern Unternehmen im Verein Solar-Partner wieder mehr Schwung in die Solarthermie-Konjunktur zu bringen. Und da
passt es sicherlich auf gut, dass gerade
jetzt die Bundesregierung die Fördersätze im Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien aufgestockt hat. AWi
nigsten Hausbesitzer wüssten, wie ihre
Anlage genau funktioniert und wie sie
denn optimal eingestellt wird. In eintägigen Schulungen, die im Solarführerschein münden, werden die Solaranlagenbetreiber mit den wichtigsten praktischen Grundlagen der Solarthermie
vertraut gemacht. AWi
www.solarverein-trier.de
Trier: 233 Ligapunkte (Großstädte)
Neckarsulm: PV und
Solarthermie fördern
Am 1. März ist in Neckarsulm ein
neues Förderprogramm für erneuerbare Energien in Kraft getreten.
www.solarwaerme-fuer-alle.com
Oberndorf: 1551 Ligapunkte (Ortsteile)
Trier: Solar-Verein wird
20 Jahre alt
Foto: Solar-Verein Trier
www.solarbundesliga.de
Kirchweidach: 6431 Punkte (Gemeinden)
Rottenburg-Oberndorf:
Solarwärme für alle
Rottenburg-Oberndorf war schon
2001 in der Solarbundesliga mit
dabei. Thomas Hartmann hat sogar
den Wettbewerb mit angeregt. Jetzt
hat er zusammen mit anderen eine
eigene Kampagne unter dem Motto
„Solarwärme für alle“ gestartet.
Es war letztlich eine Frage, die – gestellt auf einer Solarmesse im Jahr
2001 – zur Solarbundesliga führte. Denn
es war Thomas Hartmann, der gegenüber der Solarthemen-Redaktion erklärte: „Wir denken, wir sind bei der Solarenergie bei uns im Dort schon ganz gut. Wir
haben aber keinen Vergleich. Könnt Ihr
da nicht mal was machen?“ Erstes Ergebnis war eine Tabelle in den Solarthemen, die allerdings auf so großes Interesse von Kommunen stieß, auch in diesem Ranking vertreten zu sein, dass
12
Schon vor 20 Jahren begann der
Solar-Verein in Trier mit seiner
Arbeit. Am 16. April will er dies
gebührend feiern und verbindet
dies mit einer Konferenz zu solarthermischen Anlagen.
Damit bleibt er seinen Anfängen treu,
als er sich bereits mit Solarwärmeanlagen befasste. Die Kollektoren wurden
hier in echten Workshops selbst zusammengelötet und gebaut. Trier stand damit
vor 20 Jahren nicht allein da, doch es ist
wohl eine Besonderheit, dass diese Arbeit fortgefüht wird. Und offenbar wird
dies durch Mitglieder honoriert – mehr
als 400 zählt der Verein.
Der Solar-Verein wendet sich allerdings auch den Hausbesitzern zu, die bereits eine Solarwärmeanlage auf dem
Dach haben. Er bietet einen Solarführerschein an. Denn, so der Verein, die we-
Damit werden Solarthermie, Photovoltaik, Biomasseanlagen und Wärmepumpen unterstützt. So gibt es für PVAnlagen einen Zuschuss von 750 Euro je
kW Leistung; maximal 3 kW werden gefördert. Und bei Solarthermie-Anlagen
winkt ein Bonus von 260 Quadratmeter
Kollektorfläche, bei reinen Warmwasseranlagen werden maximal 6 und bei heizungsunterstützenden Anlagen höchstens 15 Quadratmeter bezuschusst.
Der Stadtrat hat mit dem neuen Programm die Förderung in den Bereichen
erneuerbare Energien und Klimaschutz
zusammengefasst. Dämmmaßnahmen
werden nun nicht mehr gefördert, weil es
hier nun auch gesetzliche Umsetzungsfristen gibt.
„Die Tatsache, dass die seinerzeit als
innovativ bezuschussten Maßnahmen
heute gesetzlich vorgeschriebener Standard sind, beweist, dass die Stadt auf
dem richtigen Weg war“, sagt Bürgermeister Klaus Grabbe. Er betont: „Neckarsulm bleibt seinem Image als Solarstadt
treu.“ AWi
www.neckarsulm.de
Neckarsulm: 1229 Ligapunkte (Mittelstädte)
Foto: Stadt Neckarsulm
Foto: Konrad Pauli
SOLARBUNDESLIGA
Energiekommune
April 2015
www.solarbundesliga.de
SOLARBUNDESLIGA
Die Spitzenreiter in der Solarbundesliga zum 27. März 2015
Platz
Pkt.
Kommune
1
2
3
809
710
655
Ulm
Ingolstadt
Kaiserslautern
1
2
3
2788
2465
2298
Leutkirch im Allgäu
Vreden
Crailsheim
1
2
3
5586
5426
4541
1
2
3
8268
7425
7379
1
2
3
18415
17940
9972
1
2
3
17160
14272
13806
Einw.
Wärme
Strom
117977
131779
105857
0,14
0,13
0,05
345
289
379
Großstädte
21887
22590
33 075
0,32
0,22
0,50
1436
1385
860
Mittelstädte
Rot am See
Blaufelden
Schrozberg
5240
5193
5699
0,41
0,36
0,32
3340
3330
2757
Kleinstädte
Niederbergkirchen
Görisried
Kastl
1212
1275
2619
1,25
0,98
1,03
3771
3603
3489
Gemeinden
Glüsing
Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog
Rettenbach am Auerberg
114
167
802
0,31
0,63
1,18
14 651
12771
5054
Kleingemeinden
Goggenbach (Kupferzell)
Erbenschwang (Ingenried)
Frankau (Rettenbach am Auerberg)
139
139
162
1,53
1,53
0,76
9 652
7533
8920
Ortsteile
Pkt. = Punkte entsprechend den Regeln der Solarbundesliga Einw. = Einwohner in der Kommune (Hauptwohnsitz)
Wärme = Solarthermie in qm/Einwohner
Strom = Photovoltaik in Watt/Einwohner
Die gesamten Tabellen mit allen Kommunen im Internet: www.solarbundesliga.de
Was ist die S olarbundesliga:
In der Solarbundesliga wetteifern deutsche Kommunen darum,
wer die höchste Solarleistung installiert hat. Für Solarwärme und
-strom gibt es je 1 Watt pro Einwohner 1 Punkt. Hinzu kommen
Bonuspunkte. Meister in der jeweiligen Kategorie wird, wer dort
Goldsponsor
insgesamt auf die höchste Punktzahl kommt. Die SolarthemenRedaktion organisiert den Wettbewerb in Kooperation mit der
Deutschen Umwelthilfe. Derzeit nehmen 2409 Städte und
Gemeinden an dem Wettbewerb teil. www.solarbundesliga.de
Silber-Sponsoren
Bronze-Sponsoren
REC Solar GmbH
GRÖSCHEL_GEHEEB
Energiekommune
April 2015
Veranstalter:
Solarthemen
In Kooperation mit:
13
NETZWERK
energiekommune
Radeln für ein gutes Klima
Der Wettbewerb STADTRADELN lädt Mitglieder der Kommunalparlamente ein, als Vorbild für den Klimaschutz in die Pedale zu treten und im Team mit BürgerInnen viele Radkilometer
für ihre Kommune zu sammeln. Ziele der Kampagne
sind, BürgerInnen für die
Nutzung des Fahrrads im Alltag zu gewinnen und das
Thema Radverkehrsförderung verstärkt in die kommunalen Parlamente einzubringen. Das Klima-Bündnis
zeichnet die aktivsten Kommunalparlamente sowie Kommunen aus. Teilnehmende Kommunen können kostenfrei das RADar! nutzen – die Meldeplattform für eine bessere Radinfrastruktur.
und das Heizen mit Pellets zu informieren. Die Registrierung
als Veranstalter läuft online unter www.woche-der-sonne.de.
Handwerksbetriebe können sich zusätzlich in die
Fachbetriebssuche eintragen.
Im vergangenen Jahr organisierten die lokalen Aktivisten bundesweit rund 5100 Veranstaltungen mit insgesamt etwa
500000 Besuchern. Die Teilnahme an der Woche der Sonne
und Pellets ist für alle Veranstalter kostenfrei. Für den
Bundesverband Solarwirtschaft e.V. und den Deutschen
Energieholz- und Pellet Verband e.V. , die Träger der Aktion sind,
ist die Woche der Sonne auch eine Dienstleistung für ihre
Mitgliedsfirmen. Im Vorjahr wurden die gewerblichen Akteure
befragt: Rund 90 Prozent gaben 2014 an, dass sie durch ihre
Beteiligung an der Woche der Sonne neue Kunden gewinnen
konnten.
www.woche-der-sonne.de
www.stadtradeln.de
Termin für 100-Prozent-Kongress
vormerken!
Woche der Sonne jetzt im Juni
Die Kampagne „Woche der Sonne und Pellets“ bietet ab sofort
auf ihrem Internetportal wieder kostenlos Informationen und
Aktionsmaterialien für lokale Initiativen und für Solar- und
Pelletsinstallateure an. Speziell für Letztere gibt es Tipps zur
Kundenansprache und Informationsmaterial.
Bereits zum neunten
Mal dreht sich 2015
alles um die erneuerbaren Energien zur
Strom- und Wärmeerzeugung. In diesem Jahr müssen sich die Akteure allerdings
auf einen neuen Termin einstellen. Nicht mehr Anfang Mai,
sondern vom 12. bis 21. Juni bietet sich jetzt für die Aktiven
der Anlass, über Solarstrom, Stromspeicherung, Solarwärme
Am 10. und 11. November 2015 findet zum siebten Mal der
Kongress „100% Erneuerbare-Energie-Regionen“ in
Kassel statt. Die Veranstalter deENet, AEE, DGRV und
Klima-Bündnis entwickeln
zurzeit zusammen mit dem
Umweltbundesamt
ein
attraktives Programm aus der Praxis für die Praxis. Nutzen Sie
die Chance und vernetzen Sie sich mit 700 Vertretern aus
Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft. Lernen Sie von den
Erfahrungen anderer oder geben Sie ihr wertvolles Wissen weiter. Weitere Informationen folgen in Kürze auf www.100-eekongress.de
www.100-ee-kongress.de
eejobs.de
316 freie Stellen!
Im Online-Stellenmarkt (Stand 27.3.2015), z.B.
Jobbörse für erneuerbare Energien
Evangelische Kirche Hessen u. Nassau
Klimaschutzmanager/in
64285
Darmstadt
bip Bildung u. innovat. Pädagogik gGmbH
ReferentIn Bauvorhaben & Nachhaltigkeit
10117
Berlin
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Senior-Referent/in Politik u. Wirtschaft
10115
Berlin
Fachverband Biogas e.V.
Teamassistent/in
10115
Berlin
BayWa r.e. Wind GmbH
Projektmanager m/w Windenergieanlagen
80336
München
Planet energy GmbH
Projektingenieur/in Erneuerbare Energien
20457
Hamburg
NATURSTROM AG
Mitarbeiter (m/w) ÖA und Bürgerenergie
91301
Forchheim
Arcanum Energy Management GmbH
Mitarbeiter/in Unternehmensentwicklung
59423
Unna
www.eejobs.de
14
[email protected]
Energiekommune
April 2015
MARK TPLATZ
Kompetenz für Ihr
Umweltprojekt
Die UmweltBank ist Ihr erfahrener
Partner für die Finanzierung von
Umweltprojekten, z. B. Solar,- Windparks oder Wasserkraftwerke.
Ihr Partner für die Umsetzung
von Windenergieprojekten
Profitieren Sie von unserer Erfahrung aus
1.700 realisierten Windenergieanlagen.
wpd ist Ihr Partner –
von der Planung bis zum Betrieb.
wpd onshore GmbH & Co. KG
Bremen, Bietigheim-Bissingen
Düsseldorf, Kassel, Potsdam, Viöl
energie
ener
gie
(e
r)leben
(er)leben
Telefon 0911 / 53 08 - 195
www.umweltbank.de/projektfinanzierung
OVU[FO
8JTTFOO
TFJO
FSGPMHSFJDIFST
T. 0421 168 66 10
&OFSHJFO
&SOFVFSCBSF&
[email protected]
www.wpd.de
4
4ZNQPTJVN5
5IFSNJTDIF4
4PMBSFOFSHJF
E
ELV
0
0DLLLQ.
.ORVWHU%
%DQ]
4PVSDF+
$JS4
+FBU3
3VNQTJJO5
5FUSPGJUUJOH$
$QQMJDBUJPOT
0
0DLLLQ:
:LHQ³
³VWHUUHLFK
Ihr kompetenter Partner für ...
9Beratung
& Planung
9Service
& Wartung
9Elektrodienstleistung
9Photovoltaik
& Speicher
9Energie
& Bau
9Intelligente
Energie
[email protected]
inf
[email protected] • www
www.actensys.de
.actensys.de
1PXFS&
&MFDUSPOJDTGGPS1
1IPUPWPMUBJDT
E
ELV
--XQLLLQ0
0ÙQFKHQ
2VBMJUZP
PG1
171
1PXFS4
4ZTUFNT
Energie- und Klimaschutzkonzepte für
Kommunen und Regionen
bürgernah • handlungsorientiert
--XQLLLQ0
0ÙQFKHQ
4ZNQPTJVN4
4NBMM1
17"QQMJDBUJPOT
UI4
E
ELV--XQLLLQ0
0ÙQFKHQ
Ein Gewinn für Ihre Kommune und Region!
Tel. 089/890 668-900
www.greencity-energy.de/keb
[email protected]
.BOBHFNFOU
(FTUFSO.
.JUBSCFJUFSI
IFVUF'
'ÕISVOHTLSBGU
4FNJOBS(
E
ELV$
$SULOLLQ5
5HJHQVEXUJ
4FNJOBS,
,POTUSVLUJWF(
(FTQS¾DITGÕISVOH
r.e.sponsible
for your success
ELV$
$SULOLLQ5
5HJHQVEXUJ
E
U N S E R L E I ST U N G S S P E KT R U M :
1SBYJTXJTTFO&
&JOLBVG
• Projektentwicklung & Realisierung:
Standortentwicklung, Turnkey-Errichtung,
Projektfinanzierung
• PV-Handel: Photovoltaikkomponenten,
Montagesysteme, Anlagenbau
• Services: Technische und Kaufmännische
Betriebsführung, Rotoroptimierung
und -wartung
• Dienstleistungen: Technische Beratung und
Due Diligence, Planung, Biomethanhandel,
Rohstoffmanagement
E
ELV$
$SULOLLQ5
5HJHQVEXUJ
4FNJOBS¶
¶CFS[FVHVOHTLSBGUV
VOE8
8JSLVOH
E
ELV$
$SULOLLQ5
5HJHQVEXUJ
XXXPUUJEF
Sie fehlen noch? Jetzt buchen!
www.baywa-re.com
Ihre Anzeige auf dem MARKTPLATZ
der Energiekommune - zum kleinen Preis!
[email protected]
Ene
rgie
kom
mu
ne
4/1
5
Er ne
ue rb
ar e
En er
gie
n fü
r
St äd
te
un d
Ge me
ind
en
WIND – SOLAR – BIOENERGIE – G EOT H E R M I E
Energiekommune jetzt abonnieren!
als Zeitschrift: 12-mal pro Jahr
per Post für nur 39,- Euro
18:10
Institution/Kommune/Firma
Name, Vorname
SO
Gr oß N N E
En er e So la IM
gi eg rk ol W Ä
en os le kt R M
En er
se ns or an E N E
Ba tte gi es
ch af la ge n T Z
da s rie n pe ic
te n
si
St ro stab he r
at tr nd fü
mn
ili
et z sie re
ak ti r St
n
ad tw
v
So lar
Fö rd
bu nd
es lig
a: Au
f zu
r Me
isterf
eie
r na
Bu nd er un
g
za
fü r
re ge hlt hö
ne ra he re
tiv e
Zu
Wä sc hü
rm e
ss e
ch
Kir
ch we
ida
Foto:
Arcon
-Sunm
ark
er ke
un d
ch !
als PDF/E-Paper: 12-mal pro Jahr
per E-Mail für nur 19,80 Euro
Verlag: G. Bröer & A. Witt GbR, Bültestraße 70 b, 32584 Löhne
Tel. 05731 83460, Fax 05731 83469, www.solarthemen.de
Energiekommune
April 2015
Straße
PLZ, Ort
Telefon
E-Mail
Datum
Unterschrift
15
Solarbundesliga-Meisterfeier 2015
am Samstag, 4. Juli 2015 in Kirchweidach
VO R P R O G R A M M a m 3 . J u l i 2 0 1 5
14.30 Uhr
20.00 Uhr
Energietour durch Kirchweidach, Besichtigung u.a. der
geothermischen Anlage samt Nahwärmenetz
Solares Fachsimpeln für früh Anreisende
18.00 Uhr
PROGRAMM am 4. Juli 2015
Kleiner Imbiss
ab 14.00 Uhr
Ankommen
18.30 Uhr
Meisterfeier
20.00 Uhr
Buffet .... und Open-End-Meisterfeier
ANMELDUNG BITTE BIS 6. JUNI 2015
Fax: 05731 83469
Mail: [email protected]
Name(n):
Hiermit melde ich mich/uns mit _____ Personen zur
Solarbundesliga-Meisterfeier am 4. Juli 2015 an.
Stadt/Gemeinde oder Ortsteil in der Solarbundesliga:
❑ Ich/wir kommen schon am 3. Juli.
❑ Ich/wir nehme/n am 4. Juli an der Energietour um
14.30 Uhr teil.
Straße:
❑ Ich/wir kommen zur Siegerehrung um 18.30 Uhr.
PLZ, Ort:
❑ Ich/wir nehme/n am Abendbuffet teil.
(Teilnahmebeitrag: 25,- Euro pro Person)
❑ Den Beitrag haben wir bereits überwiesen
E-Mail:
Telefon:

Documentos relacionados