Datensicherung mit Windows XP

Transcrição

Datensicherung mit Windows XP
DSCC – Berlin
Deutscher Senioren-Computer-Club Berlin e.V.
Interessengruppe Windows XP - Leitung Eberhard Thieme
HT324 Windows XP Hilfethema / 3. Systemsteuerung und Computerverwaltung /
3.2 Windows XP stabil und sicher
Überarbeitet im August 2009 von Eberhard Thieme
3.24 Datensicherung mit Windows XP
Windows XP hat ein BACKUP-Programm zur Sicherung von Daten, Programmen und Systemdateien aus Ordnern, Laufwerken und von der ganzen Festplatte. Das Sicherungsprogramm speichert die
ausgewählten Datenbereiche über eine Schattenkopie, deshalb wird der Windows-Dienst Volume
Schattenkopie Voraussetzung. Die Sicherung über eine Schattenkopie bedeutet, dass mit dem Start
der Sicherung ein Image (Abbild) des zu sichernden Datenbereiches angelegt und dieser anschießend in einer kompakten (komprimierten) BACKUP-Datei gespeichert wird. Das Windows - Sicherungsprogramm ist nicht identisch mit der Herstellung eines Images, also des Abbildes eines Laufwerkes. Dafür sind spezielle Programme erforderlich, die nicht von Microsoft angeboten werden.
Das BACKUP-Programm kann auf einem älteren PC fehlen. Um zu prüfen, ob das Programm installiert ist, wird im Fenster Arbeitsplatz von einem Laufwerk (z.B. C:\) mit Rechtsklick das Kontextmenü
geöffnet, auf Eigenschaften geklickt und aus der Registerkartei die Karte Extras ausgewählt. Wenn im
Dialogfeld (Bild 1) das dritte Feld Sicherung fehlt, dann ist das Backup-Programm nicht installiert. Es
muss dann nachträglich von der Installations- oder Recovery-CD installiert werden: Nach dem Einlegen der Installations-CD in das CDROM-Laufwerk wird über Arbeitsplatz deren Verzeichnis geöffnet
und der Ordner VALUEADD\MSFT gesucht. Dort befindet sich die Datei NTBACKUP.MSI. Mit einem
Doppelklick auf die Datei wird das BACKUP-Programm installiert und wie im Bild 1 angezeigt.
Bild 1
Bild 2
Mit dem vorhandenen Programm Sicherung wird die Windows-Datensicherung (Pfad = Arbeitsplatz/Laufwerk <X:\> Kontext-Menü/Eigenschaften/Extras) mit dem Schalter Jetzt sichern gestartet.
Eine Datensicherung erfolgt jedoch nur im ausgewählten Laufwerk (das X:\ steht für das jeweilige
Laufwerk). Die Datensicherung ist auch über Start/Alle Programme/Zubehör/ Systemprogramme/Sicherung möglich. Wenn außerdem ein Image erstellt wird (Thema 3.26), ist eine WindowsDatensicherung nur dann zweckmäßig, wenn Daten erfasst werden, die einer ständigen Veränderung
unterliegen. Das betrifft z.B. den Systemstatus, der aber auch mit Erstellung eines Systemwiederherstellungspunktes (Thema 3.22) gesichert werden kann. Sinnvoll ist eine Sicherung ausgewählter Datenbereiche, einschließlich der Systemdateien, wenn täglich größere Datenmengen in bestimmten
Verzeichnissen oder Ordnern anfallen. Dann ist auch eine regelmäßige Wiederholung des Sicherungsprozesses erforderlich, der im Prinzip planbar ist. Auch ist eine strategische Arbeitsweise zu
überlegen, ob immer ein Voll-BACKUP eines Datenbereiches (Partition, Ordner, Systemstatus), oder
nur inkrementell (neu hinzugekommenen Daten) gesichert werden sollen, oder differenziert (nur die
3.24 Datensicherung mit Windows XP – Seite 2
veränderten Dateien ersetzen). Ein entsprechendes Dialogfenster wird weiter unten unter Optionen
beschrieben. Es ist auch die Kombination einer Image-Sicherung mit dem Windows-SicherungsProgramm (siehe Thema 3.26) möglich. Die heutigen technischen Möglichkeiten über USB lassen
eher eine Sicherung von Daten auf externe Datenträger zu, wie externe Festplatten und USB-Sticks.
Die Sicherung als Windows Backup ist auf zwei Wegen möglich:
1. mit dem Sicherungs- oder Wiederherstellungs-Assistent (Bild 2)
2. mit dem Sicherungs-Programm (siehe Bild 7 weiter unten) im Erweiterten Modus (wird für
fortgeschrittene Benutzer empfohlen)
Da für unerfahrene Benutzer der Assistenten-Modus empfohlen wird, soll dieser Weg zunächst beschrieben werden, obwohl meiner nach Meinung der zweite Weg rationeller ist. Am Ende dieses Hilfethemas soll noch kurz auf den Erweiterten Modus eingegangen werden.
Sicherungs- oder Wiederherstellungs-Assistent
Durch Mausklick auf Weiter (Bild 2) öffnen sich nacheinander mehrere Dialogfenster, die zu bestimmten Optionen Entscheidungen verlangen. (Diese Fenster sind hier nicht abgebildet.)
1. Schritt: Daten und Einstellungen sichern oder wieder herzustellen. Zunächst also sichern.
2. Schritt: Was soll gesichert werden?
Eigene Dokumente und Einstellungen
Dokumente und Einstellungen aller Benutzer
Alle Informationen auf diesem Computer
Elemente für die Sicherung selbst auswählen
Es ist zu empfehlen, sich bei den auszuwählenden Elementen auf Elemente für die Sicherung
selbst auswählen zu beschränken. Die Sicherung von verschiedenen Laufwerken, Ordnern und Dateien ist mit der Methode der Herstellung eines Images zweckmäßiger. In der Explorerstruktur des Fensters Zu sichernde Elemente muss Arbeitsplatz angeklickt und der Schiebebalken herunter geschoben
werden, bis sich im Fenster das Kästchen mit der Beschriftung System State zeigt, in das mit der
Maus ein Häkchen gesetzt wird. Dazu ist noch das Kästchen Eigene Dateien zu markieren (Bild 3,
linkes Fenster). Wer genügend Speicherplatz auf der (externen) Festplatte hat, kann auch Laufwerke
und große Dateibereiche auswählen.
Bild 3
Bild 4
Nach der Auswahl und Klick auf Weiter wird in einem Dialogfenster nach Typ, Speicherort und Name der Sicherung gefragt. Wenn bei Speicherort 31/2-Diskette (A:) angezeigt wird, muss Durchsuchen
gewählt und ein Speicherort auf einem Festplattenlaufwerk gesucht und der Name des BACKUP (z.B.
fortlaufende Nummerierung, falls ein bereits früher gespeichertes Backup existiert) eingetragen werden. Nach dem Dialogfenster Speichern unter und Klick auf Schalter Speichern wird im Fenster Fertigstellen des Assistenten (Bild 4) angezeigt, wohin die Daten gespeichert und welchen Namen das
BACKUP erhalten soll. Jetzt könnte man einfach auf Fertig stellen klicken, aber man kann noch mehr
bestimmen.
Mit Klick auf Erweitert werden folgende Optionen in nachfolgenden Dialogfenstern angeboten:
1. Option: Einstellen des Sicherungstyps: normal, kopieren, inkrementell, differenziell, täglich.
Damit besteht die Möglichkeit verschiedene BACKUP-Strategien anzuwenden. Mit Normal erhalten Sie ein Voll-BACKUP mit dem alle ausgewählten Daten gesichert werden. Mit inkrementell wird das Voll-BACKUP mit Daten ergänzt, die nach der Sicherung neu hinzugekommen sind. Bei dem differenziellen BACKUP werden zum Voll-BACKUP die Daten hinzugefügt,
die seit dem letzten BACKUP verändert wurden und die neu hinzugekommen sind. Das Siche-
3.24 Datensicherung mit Windows XP – Seite 3
rungsprogramm erkennt die betreffenden Dateien an ihrem Erstellungsdatum. So kann in einer Zeitspanne wechselweise erst mit Voll-BACKUP und nachfolgend mit inkrementellem bzw.
mit differenziellen Backup gesichert werden, bis es zweckmäßig erscheint, wieder ein VollBACKUP zu sichern. Für die Option Täglich kann eine automatische, planmäßige Datensicherung nach einer bestimmten Backup-Strategie festgelegt werden. Dazu ist der Taskplaner so
einzustellen, wie die Datensicherungen vorgenommen werden soll. Wer täglich große Datenmengen bearbeitet, ist somit in der Lage nach Arbeitsschluss das im entsprechenden Laufwerk bearbeitete Datenvolumen zu sichern.
2. Option: Daten nach der Sicherung überprüfen. Diese Option überprüft die Integrität der gesicherten Daten, was zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt, aber eine höhere Sicherheit gewährleistet. Weitere Optionen sind Hardwarekomprimierung und Deaktivierung der Volumenschattenkopie, welche spezifische Einstellungen sind, die nicht unbedingt erforderlich sind.
3. Option: Sicherheitskopie der vorhandenen Sicherheitskopien anhängen oder Vorhandene
Sicherheitskopien ersetzen. Letztere ist die speicherplatzsparende Option.
Vergleichen Sie die jetzt angezeigten Sicherheitseinstellungen (Bild 5) mit denen von Bild 4.Jetzt ist
es soweit auf Fertig stellen (Bild 5) zu klicken. Der Assistent fragt noch einmal, ob Sie diese Informationen ersetzt möchten, was mit „Ja“ beantwortet werden kann. Das Backup trägt die Erweiterung bkf.
Es kann vom Benutzer speziell (z.B. Backuphome3.bkf) benannt werden. Ein Bericht backup.log über
die erfolgte Sicherung wird angezeigt und kann gespeichert werden (Bild 6).
Bild 5
Bild 6
Das Sicherungsprogramm Sicherungs-Assistent (Erweitert)
Wenn im Bild 2 das Häkchen aus dem Kästchen Immer im Assistentenmodus starten entfernt und
Erweiterter Modus angeklickt wird, erscheint das Fenster Sicherungsprogramm (Bild 7) mit den Registerkarten Willkommen – Sichern – Medien wiederherstellen und verwalten – Aufträge planen.
Hier ist die Methodik rationeller, denn man kann gleich mit der Registerkarte Sichern beginnen (Bild 8)
Bild 7
Bild 8
3.24 Datensicherung mit Windows XP – Seite 4
Alle oben mit Hilfe des Sicherungsassistenten vollzogenen Operationen, sowohl die zu sichernden
Dateibereiche als auch das Sicherungsmedium, können auf diesem Fenster eingetragen werden. Es
fehlen aber die oben beschriebenen Optionen: 1.Einstellung des Sicherungstyps, 2.Daten nach der
Sicherung überprüfen und 3.Sicherheitskopie der vorhandenen Sicherheitskopie anhängen oder
ersetzen. Diese Optionen können Sie nur aufrufen, wenn Sie mit dem Schalter im Bild 7 den Sicherungs-Assistent (Erweitert) aufrufen. Dann können Sie weiter so verfahren, wie unter dem Sicherungsund Wiederherstellungs-Assistent weiter oben beschrieben wurde.
Im Dialogfenster des Sicherungs-Assistent (analog wie in Bild 5 gezeigt) werden die Ergebnisse der
Sicherung mit Datum, Datei-Status, Zielordner und Art der Sicherung angezeigt. Die Backup<name>.bkf ist auf gewünschten Laufwerk gespeichert. Die Daten über den Verlauf der Sicherung
sind in einer Textdatei Backup.log (siehe Bild 6) dokumentiert.
Die Datensicherung ist mit dem Windowseigenen Sicherungsprogramm etwas verwirrend und deshalb sollte anfangs mit dem Sicherungs- und Wiederherstellungs-Assistent gearbeitet und nach
mehrmaligem Gebrauch in den erweiterten Modus zu gehen. Die Datenwiederherstellung wird im
Thema 3.25 Datenwiederherstellung mit Windows XP dargestellt.
Zusammenfassung
WindowsXP bietet ein BACKUP-Programm an, das gegebenenfalls nachträglich zu installieren ist.
Ob das Programm mit oder ohne Assistent gestartet wird ist individuell bedingt. Es können ausgewählte Daten in BACKUP-Dateien gesichert werden. Als vorteilhaft ist die Möglichkeit anzusehen, die Windows-Systemdateien gesondert zu sichern. Als Zielort für die Datenspeicherung sind immer andere
Laufwerke, Partitionen auf einer anderen (externen) Festplatte, anderen externen Datenträgern (CD,
DVD oder alternativer PC) zu empfehlen. Damit sind die gesicherten Daten gerettet und noch verwendbar, auch wenn die Hardware nach einem Crash nicht mehr funktionsfähig ist. Die Daten werden
während der Sicherung komprimiert. Ein direktes Kopieren auf CD ist nicht möglich. Diese Bearbeitung muss nachträglich vorgenommen werden. Es ist möglich, die Windows-Datensicherung mit einem Programm zur Erstellung eines Images zu kombinieren (siehe Thema 3.26).

Documentos relacionados