Willebadessen im Überblick

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Willebadessen im Überblick
Willebadessen im Überblick
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pfad
Kalktriften/Schmetterlingspfad
Katholische Pfarrkirche St. Vitus
Kleiner Herrgott
Klippenweg
Mineralquelle
Schloss/Kloster
Sender Eggegebirge
Viadukt
Vituskapelle
Wallburg „Karlsschanze“
Wildgehege
Wandern:
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Sehenswürdigkeiten:
1. Alte Eisenbahn
2. Aussichtsplattform
3. Bierbaums Nagel
4. Eggeweg
5. Fauler Jäger
6. Försterkreuz
7. Gertrudskammer/Drudenhöhle
8. Gewässerökologischer Erlebnis-
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A2 5,0 km
A3 5,0 km
A4 3,0 km
A5 3,5 km
A6 5,5 km
A7 7,5 km
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Sehenswürdigkeiten
Alte Eisenbahn [1]
In den Wäldern des Eggekamms zwischen Willebadessen
und Lichtenau liegt die Schlucht der „Alten Eisenbahn“. Mit
ihren schroffen Klippen und dunklen Tümpeln wirkt sie wildromantisch wie eine Gebirgsklamm. Das unter Natur- und
Denkmalschutz stehende Gebiet „Alte Eisenbahn“ ist eine
Bauruine aus der Zeit von 1847/48. Die Köln-Minden-Thüringische-Verbindungs-Eisenbahn-Gesellschaft wollte mit
einem Eisenbahntunnel die Bahnstrecke Hamm – Warburg
durch das Eggegebirge führen. Durch den finanziellen Ruin
der Gesellschaft unvollendet und nach Änderung der Streckenführung überflüssig, lag der bereits zu einem Drittel fertiggestellte Eisenbahntunnel brach. Eine neue Linienführung
und der Bau des Altenbekener Eisenbahnviadukts machten
den Weiterbau überflüssig. Zum Schutz vor Gefahren wurde
der Tunnel später gesprengt. Gut sichtbar ist heute noch der
schroffe, wassergefüllte Einschnitt der Tunnelzufahrten.
Aussichtsplattform [2]
Auf dem ehemaligen NATO-Gelände befindet sich eine Aussichtsplattform mit Blick über den Luftkurort Willebadessen.
Bierbaums Nagel (431 m ü. NN) [3]
Aussichtsturm im Eggegebirge bei Borlinghausen (erreichbar über den Eggeweg von Willebadessen). Er ist der älteste Aussichtsturm in
Ostwestfalen.
1849 ließ Julius Bierbaum, Bankier und Besitzer des Guts Borlinghausen, den Aussichtsturm bauen, um der armen Landbevölkerung
eine Einkommensmöglichkeit zu geben. Der
Turm war ein Geschenk für seine Ehefrau, die
aus Kassel stammte und unter Heimweh litt,
damit sie bei klarem Wetter vom Turm aus den Herkules, das
Wahrzeichen ihrer Geburtsstadt Kassel, sehen konnte. Den
beschwerlichen Aufstieg unternahm sie auf einem Esel, weshalb dieser Weg „Eselspfad“ heißt.
Eggeweg [4]
Etwa 70 km langer Wanderweg im Eggegebirge in NordrheinWestfalen. Er bildet ein Teilstück des Europäischen Fernwanderwegs E1 in Deutschland. Der vom Eggegebirgsverein
betreute Weg beginnt an den Externsteinen in HolzhausenExternsteine und führt von Nord nach Süd bis nach Niedermarsberg im Sauerland. Sehenswürdigkeiten auf seinem
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Verlauf sind unter anderem die Ruinen der Iburg, die „Alte
Eisenbahn“ in der Nähe der „Karlsschanze“, die Stadtwüstung
Blankenrode, der Aussichtsturm „Bierbaums Nagel“, die „Teutonia-Klippen“ und das Silberbachtal mit der „Silbermühle“.
Fauler Jäger [5]
Bei der „Karlsschanze“ steht ein Opferstein, „Fauler Jäger“ genannt. Er
ist 6 m hoch und hat 24 m Umfang.
An dieser Stelle soll von den heidnischen Sachsen ihr oberster Gott,
Wodan, angebetet worden sein. Zu
festgesetzten Zeiten trafen hier aus
der gesamten Umgebung die alten
Sachsen ein und brachten Opfer dar.
Nach Beendigung der Feier lagerten
die Männer im Walde und würfelten, bis der Abend kam. Die
Jünglinge führten Tänze auf zwischen Schwertern und Spießen, die in die Erde gesteckt waren.
Eine andere Sage erzählt, der Stein solle den Namen „Fauler
Jäger“ erhalten haben, weil sich dort ein Wachtposten vom
Feinde überrumpeln ließ.
Försterkreuz [6]
Das Försterkreuz erzählt die Geschichte der
beiden Förster Gieß und Steinsträter, die am
31.5.1880 von Wilderern ermordet wurden.
Bevor er seinen Schusswunden erlag, schrieb
Gieß mit seinem eigenen Blut den Namen
eines der Mörder in sein Notizbuch. Joh. Ha.
war bereits früher von ihm beim Wildern abgefasst worden und hatte gerade eine einjährige
Zuchthausstrafe in Münster verbüßt. Gegen
Gieß hatte er nach seiner Entlassung schwere
Drohungen ausgestoßen. Die Greueltat an die beiden Männer löste eine Suchaktion in den Waldungen um Willebadessen aus, an der zunächst die Gendarmerie und die Schuljugend beteiligt waren. Da die Suche aber ergebnislos blieb,
beantragte der zuständige Landrat die Entsendung eines Jägerkommandos in Stärke von 120 Mann aus Bückeburg. Das
Betreten der Wälder wurde nur noch mit Passierscheinen gestattet. Die Jäger hatten Anweisung, auf jedermann zu schießen, der auf Zuruf nicht sofort mit erhobenen Händen stehen
blieb. Inzwischen waren die Täter nach Amerika entwischt,
wo sie ein unrühmliches Ende gefunden haben sollen.
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Sehenswürdigkeiten
Gertrudskammer/Drudenhöhle [7]
In jenen Tagen, als unsere Vorfahren noch Heiden waren und ihrem Gott Wodan opferten,
hauste in einer Höhle bei der „Karlsschanze“
die Drude, von ihrem Hunde bewacht. An den
Opfertagen übte sie das Priesteramt aus. Sie
war in schneeweißes Linnen gehüllt und opferte das geweihte Fohlen. Mit dem Blute segnete sie die Festgenossen, die von weit und breit
hergekommen waren. Als sich hier in der Gegend das Christentum immer weiter ausbreitete und sich die Sachsen taufen ließen, verließ
sie mit ihrem Hunde die „Drudenhöhle“. Niemand hat sie wiedergesehen. Der Name „Drudenhöhle“ weist
auf die „Drei Truden“, die „Drei Ewigen“ oder „Drei Mütter“. Für
die „Gertrudskammer“ als Aufenthaltsort von Gertrude (sie
ist eine der „Drei Truden“) mag auch der nördlich gelegene
Hexenberg (332m) sprechen, vielleicht ein Frauenberg, das
heißt ein Rückzugsgebiet der „Drei Ewigen“.
Gewässerökologischer Erlebnispfad [8]
Bei dem gewässerökologischen
Erlebnispfad handelt es sich nicht
um einen „Lehrpfad“ im klassischen
Sinn.
Als Leitthemen für den Erlebnispfad
werden einzelne Arten der Flora und
Fauna des Gewässers herausgegriffen, die aufgrund ihrer Position im
Ökosystem und ihrer ökologischen
Einnischung geeignete Beispiele
bieten. Anhand von Einzelbeispielen lassen sich die Zusammenhänge im Ökosystem wesentlich einfacher und plakativer darstellen als durch rein theoretische Erklärungen. An
den sechs Stationen des Pfades werden die „klassischen“
Probleme der Gewässerökologie aufgegriffen; die Stationen
orientieren sich dabei streng an den Gegebenheiten vor Ort.
Auf abstrakte Erläuterungen, die sich nicht unmittelbar am
Beispiel in der Natur nachvollziehen lassen, ist gänzlich verzichtet worden.
An den Stationen befinden sich Objekte und Installationen,
die eine Naturerfahrung direkt vor Ort und das spielerische
Begreifen ökologischer Zusammenhänge ermöglichen.
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„Erlesene Natur“: Kalktriften Willebadessen [9]
Die Kalktriften dienten jahrhundertelang als Schaf- und Ziegenweide.
Da Ziegen gerne Gehölze verbeißen,
präsentierten sich die Flächen Ende
der 1950er Jahre fast völlig gehölzfrei. Mit Aufgabe der Weidenutzung
verbuschten die Triften allmählich
oder wurden aufgeforstet. Es stellte
sich zunächst ein buntes Mosaik von
blütenreichen Wiesen, Säumen, Hecken und lockeren Baumbeständen ein, welches die Kalktriften zu einem wahren „Eldorado“ für Schmetterlinge werden
ließ. Leider stellte diese Vielfalt nur eine kurze Episode auf
dem Weg zum Wald dar - schon nach wenigen Jahrzehnten
verloren durch den sich ausbreitenden Wald die Offenlandarten und Gebüschbewohner ihren Lebensraum.
Gerade noch rechtzeitig konnte diese Entwicklung gestoppt
werden: Dank der großzügigen Förderung seitens der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, ergänzt durch öffentliche Mittel sowie die ehrenamtliche Arbeit zahlreicher Naturliebhaber, ist
es seit 2000 gelungen, die artenreichen Wiesen und Weiden
wiederherzustellen.
Die Kalktriften laden Sie ein, auf dem „Schmetterlingspfad“
in das Reich der Falter und Enziane einzutauchen. Er ist Bestandteil des Hitgenheierweges, welcher Sie durch die Netheaue zurück zu Ihrem Ausgangspunkt führt.
Katholische Pfarrkirche St. Vitus [10]
Die heutige katholische Pfarrkirche
St. Vitus ist die Kirche des ehemaligen Benediktinerinnenklosters, das
der Paderborner Bischof Bernhard
I. von Oesede (1127-1160) vor nunmehr 850 Jahren in Willebadessen
gründete. Nähert man sich der Kirche, wie heute üblich, von Nordwesten, präsentiert sich das Gebäude
dem Betrachter fast einheitlich als
Ergebnis des barocken Umbaus der Jahre 1720/22. Augenfälligstes barockes Stilmerkmal sind wohl die geschweiften Formen der beiden Dachreiter an ihrem architekturgeschichtlich
eher untypischen Standort über den Querhausarmen. Im
Gegensatz zu dem in Gotik und Barock gänzlich überformten
Äußeren der Kirche hat das Innere die ursprüngliche roma-
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Sehenswürdigkeiten
nische Raumstruktur doch noch in großen Zügen bewahrt.
Die Kirche ist tagsüber geöffnet, ein Besuch sehr lohnenswert.
„Kleiner Herrgott“ [11]
Der Sage nach soll Kaiser Karl bei der Einführung des Christentums in der Nähe der „Karlsschanze“ ein Steinkreuz errichtet haben, dessen Trümmer noch zu sehen und unter dem
Namen der ,,Kleine Herrgott“ bekannt sind.
Diese Bezeichnung deutet aber darauf hin, dass
die Sachsen nach der erzwungenen Annahme
des Christentums verächtlich vom „kleinen“
Herrgott sprachen, wenn sie am Kreuze vorbei
weiterhin zu ihrem ,,großen“ Gott Wodan pilgerten, um ihm Opfer darzubringen.
Klippenweg [12]
Parallelweg zum Eggeweg ab „Fauler Jäger“.
Von den steilen Sandsteinklippen sieht man weit auf Willebadessen, Borlinghausen und die Hegge. Tiefe Einschnitte
verbinden sich mit knorrigen Bäumen, Quellmooren, Blockhalden und Weißmoospolstern.
Mineralquelle [13]
Ca. 2,2 km nordwestlich von Willebadessen liegt am Fuß des
Eggegebirges eine ehemals nicht gefasste, natürlich ausfließende mineralisierte Quelle, die heute als „Eggequelle“ bezeichnet wird. Der ehemalige Willebadesser Arzt Dr. Wahl hat
das Wasser dieser Quelle als besonders wertvoll eingestuft.
„Schloss/Kloster Willebadessen“ [14]
Bischof Bernhard I. von Oesede gab
1149 die Anregung zu einem Klosterbau für Benediktinerinnen. Der
Stifter Ludolph v. Oesede, ein Bruder
des Bischofs, vermachte seinen umfangreichen Besitz dem Kloster. Die
letzten Lebenstage verbrachte er mit
seiner Frau Imma in seiner Stiftung,
in der seine sechs Töchter als Ordensfrauen lebten. 1317 wurde dem
Kloster gestattet, vor seinen Mauern eine befestigte Stadt zu
erbauen. Der Propst des Klosters verlieh dem Ort schon 1318
städtische Rechte und Statuten, die 1586 durch Dietrich von
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Fürstenberg bestätigt wurden. Das Kloster wurde 1810 durch
königliches Edikt aufgehoben.
Sender Eggegebirge [15]
Unübersehbar hoch über den Eggekamm bei
Willebadessen ragt die gewaltige Anlage des
Fernmelde- und Fernsehturmes „Sender Eggegebirge“. Im November 1962 wurde durch die
Deutsche Bundespost zum Aufbau der „Richtfunkstelle Willebadessen mit Fernsehsender
Eggegebirge“ von der Stadt Willebadessen
eine 6928 m² große Waldfläche angekauft. Im
April 1965 wurde mit dem Gießen der Turmfundamente für den etwa 150 m hohen Stahlgitterturm begonnen; am 20. August 1965 war
Richtfest. Im März 1989 konnte die Bundespost
von der Stadt Willebadessen eine weitere Fläche von 2825 m² erwerben, auf der ein 133 m
hoher Stahlbetonturm (26,5 Mio. DM Baukosten) errichtet wurde. Der alte Stahlgitterturm wurde im Frühjahr 1995 abgebaut. Seit der Einführung von DVB-T werden
von der Egge keine Fernsehprogramme mehr ausgestrahlt.
Viadukt [16]
Ein mächtiges Bruchstein-Brückenbauwerk, das seit 1853 unbeschadet dem Eisenbahnverkehr dient.
Vituskapelle [17]
Auf dem Klusberg südöstlich der
Stadt liegt die Kapelle zum Hl. Kreuz,
auch Vituskapelle genannt. Alljährlich wird sie u.a. an Karfreitag und am
Fest des Hl. Vitus im Juni zum Zielpunkt von Prozessionen, welche von
der Pfarrkirche ausgehen. Diese folgen dem von 13 Kreuzwegstationen
aus dem Jahre 1859 gesäumten Weg
hinauf zu dem kleinen, sechseckigen
Putzbau mit Zeltdach und Glockendachreiter. Die schlichte,
von vier schmalen, hohen Fenstern erhellte Kapelle ist laut
Inschrift über dem Portal 1687 von der „Äbtissin Anna Ursula
von Keller, genannt Slunckrabe“ erbaut. Die Kapelle hat bis
heute einen festen Platz im Bewusstsein der Gemeinde.
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Sehenswürdigkeiten
Wallburg „Karlsschanze“ [18]
Die Wallanlage „Karlsschanze“ nordöstlich von Borlinghausen ist eine der größten und schönsten vorgeschichtlichen
Burgen Westfalens. Sie besteht aus einem insgesamt drei Kilometer langen System mehrerer Wälle. Die Kernanlage selbst
weist eine Größe von acht Hektar auf. Der bis zu vier Meter
hohe Hauptwall war ursprünglich von einer ebenso hohen
Mauer aus Sandstein gekrönt. Von der Bebauung konnten
nur wenige Fundamente nachgewiesen werden. Die Wälle
und auch die Senke über der ehemaligen Burgquelle sind
heute noch zu erkennen. Die Anlage stammt wahrscheinlich
aus der sächsisch-karolingischen Zeit. Ihren heutigen Namen
Karlsschanze erhielt sie erst im 17. Jahrhundert unter der wohl
fälschlichen Annahme, dass Karl der Große die Burg baute,
um sich gegen die Sachsen zu verschanzen. Vorher führte sie
den Namen Behmburg. Die Anlage, die durch Gräben, Steinund Erdwälle geschützt war, diente sehr wahrscheinlich - wie
ähnliche Anlagen auch - in unruhigen Zeiten als Fluchtburg
für die umliegende Bevölkerung.
Wildgehege Willebadessen [19]
Das frei zugängliche, 11 Hektar
große Wildgehege beherbergt auf
großen Wiesen- und Weideflächen
Dam- und Rothirsche, Mufflons, Wildschweine und Sikahirsche. Besucher
können auf Wanderwegen die frei
lebende Tierwelt hautnah erleben.
Ruhe und Erholung findet man an
den sich an das Gehege anschließenden Fischteichen. Es ist auch ein
gewässerökologischer Lehrpfad eingerichtet. Als Leitthemen
für diesen Erlebnispfad werden einzelne Arten der Flora und
Fauna des Gewässers herausgegriffen, die aufgrund ihrer
Position im Ökosystem und ihrer ökologischen Einnischung
beispielhaft sind. An sieben Stationen befinden sich Objekte
und Installationen, die eine Naturerfahrung direkt vor Ort
und das spielerische Begreifen ökologischer Zusammenhänge ermöglichen.
Angeklickt
Weitere Infos und Fotos zu Sehenswürdigkeiten im
Internet unter:
- www.touristik-willebadessen.de oder
- www.wiki-willebadessen.de
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