8. mai 2011

Transcrição

8. mai 2011
Lesungen
Diskussionen
Workshops
8. BadenWürttembergische
übersetzertage
Tübingen
4. – 8. Mai 2011
Programm
Programmübersicht
4. Mai, 20 Uhr / S. 5
Eröffnung
Grußworte: Dr. Dietrich Birk MdL,
Staatssekretär im Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst
Baden-Württemberg; Boris Palmer,
Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen; Prof. Dr. Jürgen
Leonhardt, Dekan der Philosophischen
Fakultät der Universität Tübingen;
Dr. Maja Pflüger, Robert Bosch Stiftung
Diskussion: Wie politisch ist das
Übersetzen? Prof. Dr. Jürgen
Wertheimer, Angela Tschorsnig, Maja
Ueberle-Pfaff, Alexandru Şahighian
Moderation: Friedrich Schmidt
Musik: Fritz Feger
Anschließend: Empfang
Ort: Rathaus, Großer Sitzungssaal
5. Mai, 17.30 Uhr / s. 7
Die Frau mit den 5 Elefanten
Film
Ein Film über die Freiburger Dostojewski-Übersetzerin Swetlana Geier
Einführung: Dr. Uwe Dathe
Ort: Kino Museum, Studio
2
5. Mai, 20 Uhr / S. 8
Die Island-Sagas.
Mittelalterliche Prosa
neu übersetzt
Lesung und Gespräch
Die Übersetzer Wolfgang Butt und
Karl-Ludwig Wetzig lesen aus den
neu übersetzten Sagas.
Moderation: Prof. Dr. Stefanie Gropper
Ort: Zimmertheater
6. Mai, 16.30 Uhr / S. 9
Die gläsernen Übersetzer
Workshop
Workshop zum literarischen
Übersetzen Englisch-Deutsch für
interessierte Laien
Leitung: Violeta Topalova und
Wolfram Ströle
Ort: Osiandersche Buchhandlung
6. Mai, 20 Uhr / S. 9
DC Moore. Afghanistan
Szenische Lesung
Lesung neuer englischer Dramatik in
der Übersetzung von Dr. Michael Raab
Einführung: Dr. Michael Raab
Ort: Landestheater Tübingen
6. Mai, 20 Uhr / S. 10
Mathias Énard. Zone
Lesung und Gespräch
Mathias Énard und seine Übersetzer
Dr. Holger Fock und Sabine Müller
stellen den Roman Zone vor.
Moderation: Prof. Dr. Heidi Aschenberg
Ort: Institut Culturel Franco-Allemand
7. Mai / S. 11
im Café gelesen
11 Uhr: Susanne Held liest aus
Die Kreuzzüge von Thomas Asbridge
11.40 Uhr: Regine Elsässer liest aus
Laufen von Maria Sveland
12.20 Uhr: Birgitta Höpken liest
aus Wer sich ein Bildnis macht von
Maria Masella
13 Uhr: Matthias Jacob liest aus
Ulaznica Eintrittskarte. Panorama
der neueren serbischen Poesie
Ort: Café Collegium
7. Mai, 16.30 Uhr / S. 12
Bára Gregorová.
Stein – Berg – Papier
Lesung und Gespräch
Bára Gregorová und ihre Übersetzerin Kathrin Janka lesen aus
Stein – Berg – Papier.
Ort: Stadtmuseum
7. Mai, 20 Uhr / S. 13
Dazwischen. Frauen
übersetzen Kulturen
Vortrag und Diskussion
Beate Thill spricht über Sowohl-alsauch-Identitäten von Übersetzerinnen
und diskutiert mit Dr. Chrystyna
Nazarkewytsch und Dr. Claudia Schlicht.
Moderation: Prof. Dr. Dorothee Kimmich
Ort: Schloss Hohentübingen
8. Mai, 11 Uhr / S. 14
matinée
Renate Schmidgall liest aus dem
Roman Lethargie von Wojciech
Kuczok. Claudia Steinitz liest aus dem
Roman Nichts ist geschehen von Sylvie
Neemann Romascano.
Moderation: Dr. Dagmar Leupold
Ort: Hölderlinturm
8. Mai, 20 Uhr / S. 15
David Foster Wallace
und William Faulkner
Lesung und Gespräch
Ulrich Blumenbach liest aus Unendlicher Spaß von David Foster Wallace.
Susanne Höbel liest aus Licht im
August von William Faulkner.
Moderation: Prof. Dr. Astrid Franke
Ort: Deutsch-Amerikanisches Institut
3
Vorwort
Mittwoch, 4. Mai
Fremde Fracht
Literarische Übersetzerinnen und Übersetzer empfangen und
versenden fremde Fracht. Wenn sie ihre Sendungen öffnen,
erwarten sie häufig sperrige, unübersichtliche Güter, die
sie geduldig in ihre Einzelteile zerlegen und dann in mühevoller
Kleinarbeit neu zusammensetzen. Die fremde Fracht erreicht
sie nicht selten als Expressgut, für dessen Abfertigung sie
umgehend zu sorgen haben.
Es kommt vor, dass die fremde Fracht keine Ausfuhrgenehmigung erhält. Dann müssen der Übersetzer und die Übersetzerin
die Ware aus dem Land schmuggeln. Mitunter befördern
der Übersetzer und die Übersetzerin Güter, für die niemand
die Transportkosten übernehmen will. Schließlich kann es
passieren, dass der Adressat die Annahme verweigert.
Wir laden Sie recht herzlich ein, während der 8. Baden-Württembergischen Übersetzertage vom 4. bis 8. Mai 2011 in
Tübingen die Spediteure und Schmuggler fremder Fracht näher
kennen zu lernen. In Lesungen stellen sie Autoren, Neuerscheinungen und Liebhabertexte aus verschiedenen Sprachen
vor. Ob französische, amerikanische oder arabische Texte, ob
Roman, Gedicht oder Drama – die deutschen Übersetzungen
präsentieren die Vielfalt fremder Literaturen.
Diskussionen und Vorträge gehen der Frage nach, wie die
Übertragung fremdsprachiger Texte heute angesichts des
Kampfes um kulturelle Deutungen und des komplexen Ineinandergreifens von Interessen und Institutionen gelingen
kann. Ein Abend ist Island als dem diesjährigen Gastland der
Frankfurter Buchmesse gewidmet.
4
Eröffnung DER
8. BadenWürttembergischeN
Übersetzertage
2
0 Uhr
BegrüSSung
Daniela Rathe, Leiterin des Fachbereichs Kultur der
Universitätsstadt Tübingen; Prof. Dr. Schamma Schahadat,
Slavisches Seminar der Universität Tübingen
GruSSworte
Dr. Dietrich Birk MdL, Staatssekretär im Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg;
Boris Palmer, Oberbürgermeister der Universitätsstadt
Tübingen; Prof. Dr. Jürgen Leonhardt, Dekan der Philosophischen Fakultät; Dr. Maja Pflüger, Robert Bosch Stiftung
Podiumsdiskussion:
Wie politisch ist das Übersetzen?
Die politischen Ereignisse in Tunesien, Ägypten und Libyen
haben in den letzten Monaten die arabischen Länder in
den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Vielfältig sind
die Versuche auf politischer Ebene, demokratische Entwicklungen zu fördern und antidemokratisches Verhalten zu
sanktionieren. Groß ist das Interesse einer wirtschaftlichen
Annäherung. Die Kulturen der Länder sind Gegenstand
polarisierter Diskussionen, denen häufig ausschließlich west-
5
Donnerstag, 5. Mai
Mittwoch, 4. Mai
liche Denkmuster zugrunde liegen.
Literarische Übersetzer befinden sich am Schnittpunkt von
Kulturen, sie sind Filter und Fürsprecher, Mittler und Wandler.
Wie verhalten sie sich in aktuellen politischen Bewegungen?
Wie greifen sie mit ihren Übersetzungen in unsere Stereotype
ein? Wie werden sie beim Übersetzen von politischen Konstellationen beeinflusst?
Unter Leitung von Friedrich Schmidt, Deutsche Welle, diskutieren Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, Literatur- und Kulturwissenschaftler; Maja Ueberle-Pfaff, Übersetzerin aus dem Englischen;
Angela Tschorsnig, Übersetzerin aus dem Arabischen, und
Alexandru Şahighian, Übersetzer ins Rumänische.
Podium: Angela Tschorsnig, Karlsruhe; Maja Ueberle-Pfaff,
Freiburg; Alexandru Şahighian, Bukarest; Prof. Dr. Jürgen
Wertheimer, Tübingen
Moderation: Friedrich Schmidt, Berlin
Musik: Fritz Feger, Tübingen
Im Anschluss: Empfang
Ort: Rathaus, Großer Sitzungssaal, Markt 1
Eintritt frei
Film
Die Frau mit
den 5 Elefanten
1
7.30 Uhr
Der Film des Regisseurs Vadim Jendreyko zeichnet das Porträt
der im vergangenen Jahr verstorbenen Freiburger DostojewskiÜbersetzerin Swetlana Geier. 1923 in Kiew geboren, wurde
sie in Deutschland durch ihre Übersetzungen russischer
Literatur, vor allem durch ihre Neuübersetzung der fünf großen
Romane Dostojewskis bekannt. Der Film zeigt Swetlana Geier
als Übersetzerin der 5 Elefanten mit akribischer Arbeit am Text
und als Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts. Er begleitet die Übersetzerin auf ihrer Reise in ihre Geburtsstadt 60 Jahre nach dem
Ende des Zweiten Weltkrieges und führt die Zuschauer in die
Zerrissenheit zwischen Kriegsgeschehen, persönlichem Lebensweg und zwiespältiger Erinnerung. Der Film Die Frau mit
den 5 Elefanten wurde mit dem DEFA-Förderpreis ausgezeichnet.
Zur Einführung spricht Dr. Uwe Dathe über den historischen
Schauplatz Kiew in den 1940er Jahren.
Einführung: Dr. Uwe Dathe, Jena
Ort: Kino Museum, Studio, Am Stadtgraben 2
Eintritt 6,50 Euro
6
7
Donnerstag, 5. Mai
Lesung und Gespräch
Workshop
Die Island-Sagas.
Mittelalterliche Prosa
neu übersetzt
2
0 Uhr
Die gläsernen Übersetzer
1
6.30 Uhr
„Fragt nicht warum! Die isländische Nation ist auf der ganzen
Welt als Volk von Geschichtenerzählern, Poeten und Buchliebhabern bekannt, die gelegentlich in epische Gruppengesänge
ausbrechen, welche sie über Jahrhunderte des Elends
und der Langeweile in ihren Herzen und Köpfen bewahrt haben,
die aber in unserer fortschrittlichen Welt längst vergessen
sind“, schreibt der zeitgenössische isländische Autor Sigurjón
Birgir Sigur sson. In den Sagas sind isländische Geschichten
aus dem Mittelalter überliefert, immer wieder wurden sie ins
Deutsche übersetzt und haben den Mythos vom Norden
mitbegründet. Für den diesjährigen Frankfurter Buchmesseschwerpunkt Sagenhaftes Island werden die altisländischen
Sagas vollständig neu ins Deutsche übersetzt. Worin die
Faszination der Sagas besteht, zeigen die Übersetzer Wolfgang
Butt und Karl-Ludwig Wetzig an Ausschnitten aus ihren
Neuübersetzungen. Wolfgang Butt liest aus der Saga von den
Schwurbrüdern und Karl-Ludwig Wetzig aus seiner Übertragung der Saga von den Leuten aus Laxárdal.
Podium: Wolfgang Butt, Fontanes (Frankreich);
Karl-Ludwig Wetzig, Amsterdam
Moderation: Prof. Dr. Stefanie Gropper, Tübingen
Ort: Zimmertheater, Bursagasse 16
Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro
8
Freitag, 6. Mai
Saufgelage oder Party? Ein lustiger Typ oder ein netter Kerl?
Wie entscheidet ein Übersetzer im konkreten Fall? Die „gläsernen Übersetzer“ Violeta Topalova und Wolfram Ströle zeigen live,
wie sie übersetzen, und laden zum Mitmachen ein. Übersetzt
wird aus Twitterature von Alexander Aciman und Emmett Rensin,
einer amüsanten englischen Literaturgeschichte im Twitterformat.
Leitung: Violeta Topalova, Tübingen, Wolfram Ströle, Tübingen
Ort: Osiandersche Buchhandlung, Wilhelmstr. 12, Eintritt frei
Szenische Lesung
DC Moore. Afghanistan
2
0 Uhr
Der junge Soldat Gary, Korporal einer britischen Ausbildungseinheit in Afghanistan, kehrt von einem „Kontakt“ ins Lager
zurück. Sein bester Freund ist schwer verletzt, und Zia, vermutlich ein Taliban, ist gefangen genommen worden. Als Zia aufwacht und nicht nur perfekt Englisch kann, sondern sich auch
als britischer Staatsbürger zu erkennen gibt, verschwimmt
die zuvor so klare Grenze zwischen Feind und Freund plötzlich.
Ein Stück über Kontrolle, Menschlichkeit und deren Verlust
in der zersetzenden Atmosphäre des Krieges.
Im Nachgespräch stellt Michael Raab mit Studierenden
DC Moores Monolog Honest (dt. Klartext) vor.
9
Freitag, 6. Mai
Samstag, 7. Mai
Einführung: Dr. Michael Raab, Frankfurt/M.
Ort: Landestheater Tübingen, Werkstatt, Eberhardstr. 6
Eintritt 5 Euro
Lesung und Gespräch
Mathias Énard. Zone
2
0 Uhr
„… ich fühle mich uralt, ich möchte dass der Zug weiterfährt
weiterfährt dass er bis nach Istanbul oder Syrakus fährt dass
er wenigstens bis zum Ende fährt dass er bis zum Ziel der Reise
fahren kann …“ (Énard, Zone, S. 9). Francis Servain Mirković
unternimmt eine Bahnfahrt von Paris nach Rom, um einen
ominösen Aktenkoffer abzuliefern. Die reale Reise mag auf diese
Strecke beschränkt bleiben, seine innere Reise führt ihn kreuz
und quer durch Europa, über die Schlachtfelder und durch
die Vernichtungslager des 20. Jahrhunderts bis nach Palästina
und in den Irak.
Der Autor und seine beiden Übersetzer Holger Fock und Sabine
Müller stellen Zone vor und zeigen, wie sich der endlose Gedankenfaden, der die Zugfahrt imitierende Rhythmus des Textes
und die historischen Ereignisse und Reflexionen in der Übersetzung zu dem Gesamtkunstwerk Zone verbinden.
Podium: Mathias Énard, Barcelona; Sabine Müller,
Heidelberg; Dr. Holger Fock, Heidelberg
Moderation: Prof. Dr. Heidi Aschenberg, Tübingen
Ort: Institut Culturel Franco-Allemand Tübingen,
Doblerstr. 25, Eintritt frei
10
Im Café gelesen
Übersetzer lesen aus ihren Übersetzungen
11 Uhr: Susanne Held, Stuttgart, liest aus
Die Kreuzzüge von Thomas Asbridge
Thomas Asbridge schildert in seinem Buch die Kreuzzüge zum
ersten Mal gleichberechtigt aus christlicher und muslimischer
Perspektive. Er zeichnet Belagerungen und Eroberungen
nach und stellt zentrale Persönlichkeiten wie Saladin und
Richard Löwenherz vor.
11.40 Uhr: Regine Elsässer, Mannheim, liest aus
Laufen von Maria Sveland
Emma und Julia sind unzertrennlich, obwohl ihre Familien
ganz verschieden sind. Julia kommt aus einer „heilen“ Familie,
Emmas Mutter ist alleinerziehend und führt einen lockeren
Lebenswandel. Die beiden Teenager sind mit sexuellen Übergriffen konfrontiert, die Erwachsenen versagen. Wie sich
die Mädchen in der sexistischen Männergesellschaft wehren,
zeigt Maria Sveland, die Autorin von Bitterfotze, in ihrem
zweiten Roman.
12.20 Uhr: Birgitta Höpken, Freiburg, liest aus
Wer sich ein Bildnis macht von Maria Masella
Im Zentrum der Kriminalgeschichte steht der Genueser Kommissar Mariani, der eine Serie von vier Morden aufzuklären hat.
In der Wohnung eines vermeintlichen Selbstmörders findet
er interessante Spuren, die ihn der Aufklärung des Verbrechens
näher bringen. Er findet aber seltsamerweise auch ein Foto
seiner Frau. Maria Masella erzählt einen Fall, in dem das Privatleben plötzlich Teil der Ermittlungen wird.
11
Samstag, 7. Mai
13 Uhr: Matthias Jacob, Herrenberg, liest aus
Ulaznica Eintrittskarte. Panorama der neueren
serbischen Poesie
Matthias Jacob stellt verschiedene junge Stimmen aus Serbien
vor, u. a. die essayistisch-narrative Lyrik von Milena Marković
(1974) und Maja Solar (1980), die aus einer selbstbewusst
weiblichen Perspektive aktuelle Themen aufgreifen und szenische
Texte mit einem aggressiven Grundton verfassen, sowie die
assoziativ-ambivalenten Gedichte von Alen Besić (1975), die aus
einer Poetik des kulturellen Gedächtnisses erwachsen.
Ort: Café Collegium, Lange Gasse 8, Eintritt frei
Lesung und Gespräch
Bára Gregorová.
Stein – Berg – Papier
1
6.30 Uhr
„Das schlimmste Gefühl, das ich kenne, ist nicht physischer
Schmerz oder körperliches Leiden, sondern ein Überschuss an
Liebe“, schreibt Bára Gregorová. Stein – Berg – Papier ist das
Prosadebüt der jungen tschechischen Autorin, Übersetzerin
und Reisenden. Es führt den Leser in die fernen Gegenden einer
mittelasiatischen Republik, hoch ins Gebirge und tief hinein
in die intimen Gefühle der Figuren. Wie kann die doppelt
gebrochene Welt eines fernen mittelasiatischen Landes den
deutschen Leser erreichen? Bára Gregorová und ihre Übersetzerin Kathrin Janka zeigen mit Stein – Berg – Papier die
Mehrfachübersetzung von Kulturen.
12
Podium: Bára Gregorová, Prag; Kathrin Janka, Konstanz
Ort: Stadtmuseum Tübingen, Kornhausstr. 10, Eintritt frei
Vortrag und Diskussion
Dazwischen. Frauen
übersetzen Kulturen
2
0 Uhr
Literarisches Übersetzen ist ein Betätigungsfeld, auf dem sich
viele Frauen bewegen. Übersetzerinnen begeben sich in
andere Sprachen und Kulturen, um neue Autoren und fremde
Texte zu entdecken und ihnen in einer neuen Sprache, in einer
neuen Kultur eine eigene Stimme zu geben. Der Prozess der Aneignung und Übertragung erscheint dabei oft als eine Durchquerung von Niemandsland. Wie wirkt dieses Dazwischen-Sein
der Übersetzerinnen in die übersetzten Texte hinein? Welche
Literaturen entstehen durch die Arbeit von Übersetzerinnen?
Welche Unterschiede lassen sich in west-, ost- und außereuropäischen Räumen beobachten?
Beate Thill, Übersetzerin des vor kurzem verstorbenen Literaturnobelpreisträgers Édouard Glissant, spricht zur Einführung
über die Sowohl-als-auch-Identitäten von Übersetzerinnen.
Einführungsvortrag: Beate Thill, Freiburg
Podium: Beate Thill, Freiburg; Dr. Chrystyna Nazarkewytsch,
L’viv (Ukraine); Dr. Claudia Schlicht, Perugia
Moderation: Prof. Dr. Dorothee Kimmich, Tübingen
Ort: Schloss Hohentübingen, Turmzimmer,
Raum 165, Burgsteige 11, Eintritt frei
13
Sonntag, 8. Mai
matinée
1
1 Uhr
In der Übersetzermatinée im Hölderlinturm lesen Claudia
Steinitz und Renate Schmidgall. Claudia Steinitz präsentiert
den Debütroman Nichts ist geschehen der Lausanner Autorin
Sylvie Neeman Romascano, die Geschichte einer lauten und
zugleich heftigen Krise einer jungen Frau. Claudia Steinitz zeigt,
wie es ihr gelungen ist, die große Leichtigkeit, die Ebenen
der Wahrnehmung und die kleinsten Schattierungen des
französischen Originaltexts zu übertragen. Renate Schmidgall
liest aus dem im vergangenen Jahr erschienenen Roman
Lethargie des polnischen Autors Wojciech Kuczok, der unter
anderem das in Polen noch immer umstrittene Thema Homosexualität aufgreift, und gibt Beispiele, welche Hindernisse
bei der deutschen Übertragung der drastischen polnischen
Umgangssprache zu überwinden waren.
Podium: Claudia Steinitz, Zürich;
Renate Schmidgall, Darmstadt;
Moderation: Dr. Dagmar Leupold, Tübingen;
Ort: Hölderlinturm, Bursagasse 6
Eintritt frei
Lesung und Gespräch
David Foster Wallace.
Unendlicher SpaSS. William
Faulkner. Licht im August
2
0 Uhr
Mit seiner Themenvielfalt, dem schwarzen Humor und der
Sprachgewalt gilt Unendlicher Spaß von David Foster Wallace
in den USA als eines der wichtigsten Bücher der Gegenwartsliteratur. „Wallace stemmt sich gegen die Beklemmungen
von Schlagwort und Klischee. Sein Roman stellt eine kaum
fassbare Ausweitung der Literatursprache dar“, so beschreibt
der Übersetzer Ulrich Blumenbach den Roman Infinite Jest,
der über sein sechs Jahre dauerndes Ringen um die Übertragung von Schachtelsätzen, ausgestorbenen Wörtern und
dem oszillierenden Stilgemisch berichten wird.
William Faulkners Südstaatenroman Licht im August, der
die amerikanische Rassenideologie als wahnhafte Projektion
entlarvt, ist 1935 zum ersten Mal auf Deutsch erschienen.
Susanne Höbel und Helmut Frielinghaus haben ihn neu übersetzt. Susanne Höbel präsentiert Textausschnitte und zeigt,
wie die Neuübersetzung den Zugang zu Faulkners Roman verändert und wie sich die Anpassung des Textes an eine moderne
Sprache in der Wahrnehmung widerspiegelt.
Podium: Ulrich Blumenbach, Basel; Susanne Höbel, Hamburg
Moderation: Prof. Dr. Astrid Franke, Tübingen
Ort: Deutsch-Amerikanisches Institut Tübingen, Karlstr. 3,
Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, d.a.i.-Mitglieder frei
14
15
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Fotos: von links oben nach rechts unten
Ulrich Blumenbach
studierte Anglistik und Germanistik in Münster, Sheffield
und Berlin und arbeitet seit 1993 als literarischer Übersetzer
aus dem Englischen und Amerikanischen. Er hat Romane,
Essays und Erzählungen u. a. von Paul Beatty, Agatha Christie,
Stephen Fry, Jack Kerouac, Arthur Miller, Raja Rao und Will Self
ins Deutsche übersetzt. Für die Übersetzung von David
Foster Wallace’ Roman Infinite Jest (dt. Unendlicher Spaß, 2009)
wurde er mit dem Übersetzerpreis der Heinrich Maria LedigRowohlt-Stiftung 2009 und dem Übersetzerpreis der Leipziger
Buchmesse 2010 ausgezeichnet.
Wolfgang Butt
lehrte viele Jahre lang an den Universitäten in Kiel, München,
Saarbrücken und Wien Skandinavistik. Zwischen 1987
und 1994 war er Kleinverleger mit dem Schwerpunkt Literatur
aus Skandinavien. Seit 1995 ist er im Hauptberuf Übersetzer
aus den nordischen Sprachen (u. a. Arne Dahl, Per Olov Enquist,
Ragnar Hovland, Henning Mankell, Henrik Stangerup).
Uwe Dathe
studierte Philosophie, Logik und Rumänistik in Leipzig. Nach
seiner Promotion mit einer Arbeit über Gottlob Frege (1992)
war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in verschiedenen
Projekten an den Universitäten Leipzig und Jena tätig und
arbeitet derzeit an der TU Braunschweig. Von 2000 bis 2005
war er Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Kiew. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit der
Erschließung und Präsentation von Nachlässen und forscht
zur Geschichte des ökonomischen Denkens.
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Regine Elsässer
studierte in Köln, Hamburg und Turku/Finnland Germanistik,
Theaterwissenschaften und Skandinavistik. Seit 1983 ist
sie als Übersetzerin aus dem Schwedischen, Dänischen und
Norwegischen tätig und arbeitet als Buchhändlerin in dem
von ihr mit gegründeten Frauenbuchladen Xanthippe in
Mannheim. Sie übersetzte Werke u. a. von Ruth Berlau, Iselin
C. Hermann, Klas Östergren und Marie Hermanson.
Mathias Énard
studierte Kunstgeschichte und orientalische Sprachen u. a.
in Teheran. Nach mehreren Aufenthalten im Nahen Osten lebt
er heute in Barcelona, wo er Arabisch lehrt. Seit 2003 hat
er vier Romane veröffentlicht, darunter Zone (2008), für den
er in Frankreich den Prix Décembre und den Prix du Livre Inter,
in Deutschland den Candide-Preis erhielt.
Fritz Feger
ist als Komponist und Musiker in Jazz, Pop, Klassik und
ethnischen Musiken verwurzelt. Er war Mitglied des Bundesjazzorchesters und mit verschiedenen Jazz-Projekten Preisträger des Jazzpodiums des Landes Niedersachsen.
Später arbeitete er an Bühnen wie dem Thalia Theater, den
Schauspielhäusern Hamburg, Bochum, Bonn, Stuttgart,
Düsseldorf und dem Wiener Burgtheater als Komponist und
Bühnenmusiker.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Fotos: von links oben nach rechts unten
Holger Fock und Sabine Müller
Holger Fock studierte Theaterwissenschaft und Germanistik
und übersetzt seit 1983 französische Literatur, u. a. Pierre
Michon und Antoine Volodine. Er ist seit 2009 Vizepräsident des
CEATL, des Rats der Europäischen Literaturübersetzerverbände.
Sabine Müller studierte Germanistik und Pädagogik und
übersetzt seit 1994 vorwiegend französische Literatur. Holger
Fock und Sabine Müller übersetzen im Tandem Gegenwartsautoren wie Andreï Makine, Cécile Wajsbrot, Érik Orsenna und
Mathias Énard. Das neue Buch von Mathias Énard, Erzähl
ihnen von Schlachten, von Königen und Elefanten, erscheint im
Sommer 2011 in ihrer Übersetzung im Berlin Verlag.
Bára Gregorová
studierte an der Karlsuniversität in Prag und ist Übersetzerin,
Publizistin, Fremdenführerin und Bergsteigerin. Sie übersetzt
zeitgenössische polnische und russische Prosa ins Tschechische.
Zahlreiche Reisen führten sie in die mittelasiatischen Länder
der früheren Sowjetunion, nach Russland und Polen.
Bára Gregorová spielt Saxophon und singt in der Band Jenisej.
Susanne Held
unterrichtete nach dem Studium der Romanistik, Germanistik
und Philosophie von 1984 bis 1991 an der Universität
Tübingen. Nach längerer Familienpause arbeitet sie seit 2000
als freie Lektorin und seit 2003 als freie Übersetzerin von
Sachbüchern, vorwiegend in den Fachgebieten Philosophie
und Geschichte.
18
Susanne Höbel
absolvierte nach dem Abitur einen mehrjährigen Aufenthalt
in England und ein Studium an der University of Birmingham,
danach arbeitete sie als Sprachlehrerin in Berlin und Freiburg,
seit 1989 als freiberufliche Literaturübersetzerin. Sie ist die
Übersetzerin von Nadine Gordimer, Helene Hanff, John Updike,
Ma Jian, Tim Parks, Marian Keyes, demnächst auch von Thomas
Wolfe und Graham Swift sowie Mit-Übersetzerin von Nicholson
Baker und William Faulkner. Seit 2008 ist sie Präsidentin
des Freundeskreises zur internationalen Förderung literarischer
und wissenschaftlicher Übersetzungen.
Birgitta Höpken
studierte Romanistik, Germanistik und Geschichte in Freiburg,
Perugia und Rom. Seit dem Jahr 2000 arbeitet sie zweitberuflich
als freie Übersetzerin von Krimis und historischen Romanen
aus dem Italienischen. Zu den von ihr übersetzten Autoren und
Autorinnen gehören u. a. Renzo Rosso, Giorgio Faletti, Maria
Masella und Paola Rondini.
Matthias Jacob
studierte Ost- und Südslavische Philologie und Neuere Deutsche
Literatur in Tübingen und Moskau und arbeitet als Literaturwissenschaftler, Journalist und Übersetzer. Seit 2005 leitet
er Kulturreisen nach Istrien und Dalmatien. Neben Anthologien
kroatischer und serbischer Gegenwartslyrik hat er u. a. Prosa
von Stanko Andrić und Aleksandar Gatalica ins Deutsche
übersetzt.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Fotos: von links oben nach rechts unten
Kathrin Janka
studierte Slawistik, Germanistik und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Berlin, Prag und Potsdam.
Sie übersetzt vor allem aus dem Tschechischen (u. a. Magdaléna
Platzová) und arbeitet seit 2010 im Projekt Prag als Knotenpunkt europäischer Modernen im Exzellenzcluster Grundlagen
kultureller Integration an der Universität Konstanz.
Chrystyna Nazarkewytsch
studierte Germanistik in L’viv (Ukraine). Sie arbeitet als Dozentin
für deutsche Philologie und Übersetzen an der Universität
L‘viv und als literarische Übersetzerin. Sie übersetzt hauptsächlich aus dem Deutschen ins Ukrainische (u. a. Wolfgang Hilbig
und Terézia Mora), aber auch aus dem Ukrainischen ins
Deutsche. Im Sommersemester 2011 ist sie Gastdozentin des
DAAD an der Universität Tübingen.
Michael Raab
war Dramaturg am Staatstheater Stuttgart und an den Münchner Kammerspielen sowie Chefdramaturg am Staatstheater
Mainz und am Schauspiel Leipzig und arbeitet heute als Übersetzer und Dozent. Er hat sich auf das britische und irische
Gegenwartsdrama spezialisiert, über das er zahlreiche Arbeiten
veröffentlicht hat. 2009 erhielt er den Journalistenpreis des
Anglistentages. Er übersetzte Stücke u. a. von Lee Hall, Alistair
Beaton, Lucy Prebble, Mark O’Rowe, Eugene O’Brien und
Michael Frayn. Im Sommersemester 2011 ist er Translator in
Residence an der Universität Tübingen.
Alexandru Şahighian
ist Dramaturg und Übersetzer. Er lebt in Bukarest und ist der
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Übersetzer von Herta Müller ins Rumänische. In seiner Übersetzung sind u. a. erschienen Die Atemschaukel sowie Der König
verneigt sich und tötet.
Claudia Susann Schlicht
kommt aus Ulm und lebt seit 1995 in Perugia, wo sie Literaturwissenschaft studiert hat. 2008 promovierte sie an der Universität Perugia mit einer Arbeit über Reiseliteratur von Frauen
im 18. Jahrhundert. Seit 2007 ist sie Dozentin am „Istituto
Universitario di Mediazione Linguistica per Traduttori e Interpreti Perugia“, und seit 2009 leitet sie das Deutsch-Italienische
Kulturinstitut in Perugia.
Renate Schmidgall
studierte Slawistik und Germanistik in Heidelberg. Von 1984
bis 1996 war sie Mitarbeiterin am Deutschen Polen-Institut
Darmstadt. Seit 1996 ist sie freie Übersetzerin. Für ihre
Übersetzungen zeitgenössischer polnischer Prosa und Lyrik
(u. a. PaweĺłHuelle, Stefan Chwin, Andrzej Stasiuk, Hanna Krall,
Piotr Sommer) erhielt sie u. a. 2006 den Europäischen Übersetzerpreis Offenburg und 2009 den Karl-Dedecius-Preis.
Im Sommersemester 2011 ist sie Translator in Residence am
Slavischen Seminar der Universität Tübingen.
Claudia Steinitz
studierte Französisch und Italienisch in Berlin. Sie übersetzt seit
1989 Literatur, unter anderem Véronique Olmi, Jean-Christophe
Rufin, Gilles Rozier, Claudie Gallay und Claude Lanzmann.
In den letzten Jahren hat sie vor allem Westschweizer Autoren
übersetzt, zuletzt Marie-Jeanne Urech, Olivier Sillig und Sylvie
Neeman Romascano.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Fotos: von links oben nach rechts unten
Wolfram Ströle
studierte Anglistik und Geschichte in Erlangen, Aberdeen,
Tübingen. Er hat u. a. Chris Bradford, Georgia Byng, Emma
Clayton, Charlie Fletcher, Stuart Hill, Anthony Horowitz,
Catherine Jinks und Philip Pullman ins Deutsche übertragen.
Beate Thill
ist in einer deutsch-französischen Familie aufgewachsen.
Sie studierte Anglistik und Geografie in Freiburg und arbeitete
nach ihrem Staatsexamen 1979 als Redakteurin bei der
Dritte-Welt-Zeitschrift Blätter des iz3w. 1983 wurde sie freiberufliche literarische Übersetzerin für Französisch und Englisch,
sie ist spezialisiert auf die Literatur aus der Karibik und aus
Afrika. Sie übersetzt u. a. Édouard Glissant, Assia Djebar, J.M.G.
Le Clézio und Tchicaya U Tam’si. Sie arbeitet auch als Dolmetscherin und schreibt Beiträge für den Rundfunk.
Violeta Topalova
studierte Amerikanistik und Komparatistik in Tübingen. Sie
übersetzte Simon Cox, Anne de Lisle, Alex Goldfarb, Kim Green,
Christian Moerk u. a. ins Deutsche.
Angela Tschorsnig
studierte Übersetzen Arabisch/Französisch an der Universität
Mainz-Germersheim und absolvierte Auslandsaufenthalte
in Toulouse, Kairo und Südostanatolien. Sie übersetzt aus dem
Französischen und im Tandem aus dem Arabischen (mit Kamal
Hayek) und dem Persischen (mit Kourosh Betsarkis). Zu den von
ihr übersetzten Autorinnen und Autoren gehören u. a. Driss
Chraïbi, Hanna Mina, Hannan El-Scheich, Akram Musallam und
Charles-Édouard Jeanneret-Gris (Le Corbusier).
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Maja Ueberle-Pfaff
studierte Anglistik, Geschichte und Ethnologie in Freiburg und
Nottingham sowie Filmtheorie und -geschichte in Berkeley
und Stanford. Seit 1992 arbeitet sie als freiberufliche Literaturübersetzerin aus dem Englischen und Französischen sowie
als Herausgeberin und Autorin. Sie übersetzte Werke u. a. von
Mark Twain, Alice Walker, Gore Vidal, Schimon Peres, Ellen
Hinsey, Azar Nafisi, Íngrid Betancourt und Pierre Assouline.
Jürgen Wertheimer
studierte Germanistik, Komparatistik, Anglistik und Kunstgeschichte in München, Siena und Rom. 1986/87 war er Professeur
associé für Littérature allemande in Metz und ist seit 1991
Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Komparatistik an der Universität Tübingen, seit 1992 Mitherausgeber der komparatistischen Zeitschrift arcadia, zwischen 1996
und 2004 war er Organisator der Tübinger Poetik-Dozentur.
Seit 2008 leitet er das internationale Projekt Wertewelten.
Karl-Ludwig Wetzig
arbeitete nach einem Studium der Germanistik, Skandinavistik
und Geschichte in Bonn und Uppsala fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen. Danach
lehrte er als Lektor für deutsche Sprache und Literatur an der
Universität Islands in Reykjavík. Seit seiner Rückkehr aus
Island überträgt er Literatur aus dem Isländischen und den
anderen skandinavischen Sprachen ins Deutsche, darunter
Autoren wie Hallgrímur Helgason, Jón Kalman Stefánsson,
Gunnar Gunnarsson, Ulla-Lena Lundberg, Lars Amund Vaage
oder Snorri Sturluson.
Moderation
Fotos: von links oben nach rechts unten
Heidi Aschenberg
studierte Romanistik, Philosophie, Germanistik und Allgemeine
Sprachwissenschaft in Bonn, Paris, Tübingen und Salamanca.
Sie promovierte in Romanischer Philologie an der Universität
Tübingen und habilitierte sich an der Universität Heidelberg.
Von 2003 bis 2006 war sie Kommissarische Leiterin der spanischen Abteilung am Seminar für Übersetzen und Dolmetschen
der Universität Heidelberg. Seit 2006 ist sie Professorin am
Romanischen Seminar der Universität Tübingen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Sprachgeschichte des
Französischen und Spanischen sowie Translationswissenschaft.
Astrid Franke
studierte an der FU Berlin und an der Edinburgh University
Biologie und Anglistik für das Lehramt. 1998 promovierte
sie in Berlin über Keys to Controversies: Stereotypes in Modern
American Novels und ging danach an die University of
California in Berkeley. 2006 habilitierte sie sich an der GoetheUniversität Frankfurt. Sie forscht zu amerikanischer Kulturgeschichte und Interkulturalität. Seit 2008 ist sie Professorin
für Amerikanische Kultur- und Literaturwissenschaft an
der Universität Tübingen.
Stefanie Gropper
studierte Nordische Philologie und Germanistik in München
und Reykjavík. Später folgten weitere Studienaufenthalte
in Kopenhagen und Reykjavík. Sie habilitierte sich mit einer
Arbeit zur isländischen Literatur des Mittelalters. Seit 1996
ist sie Professorin für Skandinavistik an der Universität Tübingen und seit 2006 Prorektorin für Studium und Lehre.
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Dorothee Kimmich
studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der
Universität Tübingen sowie an der Sorbonne in Paris. Seit 2002
ist sie Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Dorothee Kimmich leitet die
Tübinger Poetik-Dozentur, ist Mitglied der Jury des WürthLiteraturpreises und verantwortlich für den binationalen MasterStudiengang Études franco-allemands in Kooperation mit der
Université de Provence in Aix-en-Provence.
Dagmar Leupold
studierte Germanistik, Philosophie, Altphilologie in Marburg
und Tübingen und absolvierte ein Graduiertenstudium
der Komparatistik an der City University in New York. Seit 1985
ist sie freie Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Italienischen und Englischen. Sie wurde u. a. mit dem aspekte-Literaturpreis für das beste Prosadebüt und dem Bayerischen
Literatur-Förderpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihr
Die Helligkeit der Nacht. Ein Journal. An der Universität Tübingen
leitet sie das Studio Literatur und Theater.
Friedrich Schmidt
studierte Übersetzen Englisch/Spanisch an der Fachhochschule
Köln und im Anschluss Germanistik, Anglistik und Zeitgeschichte an der Universität Köln. 1986 absolvierte er ein
Praktikum bei WHA-TV in Madison, Wisconsin, und arbeitete
danach als freier Journalist. Von 1996 bis 1999 war er BrüsselKorrespondent für die Deutsche Welle-TV. Von 2000 bis
2002 war er Studioleiter für N24 in Moskau. Seit 2003 ist er
Korrespondent der Deutschen Welle und seit 2005 stellvertretender Studioleiter in Berlin.
Rahmenprogramm
Workshops
literarisches Übersetzen
für Studierende
Michael Raab, Frankfurt/M., Paul Berf, Köln, Renate Schmidgall,
Darmstadt, Sĺawa Lisiecka, Lódz´, und Chrystyna Nazarkewytsch,
´
L’viv, führen mit Studierenden der Universität Tübingen
Workshops zum literarischen Übersetzen durch und geben
anhand konkreter Textarbeit einen Einblick in das praktische
Übersetzen.
Michael Raab arbeitet in seinem Workshop Literarisches Übersetzen Englisch-Deutsch an Übersetzungen neuerer englischer
Dramatik. Gegenstand der Diskussionen in Paul Berfs Workshop Literarisches Übersetzen aus dem Schwedischen werden
die Texte Varför får man skuldkänslor sowie Ett bra bibliotek
von Claes Hylinger und ein Ausschnitt aus dem Roman Snö von
Ellen Mattson sein. Renate Schmidgall wird einen Workshop
zum literarischen Übersetzen aus dem Polnischen ins Deutsche
leiten. Ausgehend von Andrzej Stasiuks Werk Tagebuch
werden die Teilnehmer in das literarische Übersetzen eingeführt. Sl awa Lisiecka arbeitet in ihrem Kurs Literarisches Über´
setzen Deutsch-Polnisch mit den Studierenden u. a. an einem
Auszug aus Thomas Bernhards Amras und stellt die Diskussion
um die Übertragung eines Textes als Gesamtkunstwerk
in den Mittelpunkt. Chrystyna Nazarkewytsch arbeitet in
ihrem Workshop Literarisches Übersetzen Deutsch-Ukrainisch mit
Übersetzungsproblemen aus Wolfgang Hilbigs Roman Das
Provisorium.
Die Termine und genauen Beschreibungen der Veranstaltungen
finden Sie unter www.textabdruecke.uni-tuebingen.de.
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Impressum
impressum
Die 8. Baden-Württembergischen Übersetzertage werden organisiert vom
Projekt Textabdrücke – literarisches Übersetzen an der Eberhard Karls
Universität Tübingen und dem Fachbereich Kultur der Universitätsstadt Tübingen
in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis zur internationalen Förderung
literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e. V.
Ausführliche Informationen unter
www.textabdruecke.uni-tuebingen.de
Kontakt
Claudia Dathe, [email protected]
Dagmar Waizenegger, [email protected]
Freundlich unterstützt von
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Eberhard Karls Universität Tübingen
Universitätsstadt Tübingen, Fachbereich Kultur
Deutsch-Amerikanisches Institut Tübingen
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds
Institut Culturel Franco-Allemand Tübingen
Robert Bosch Stiftung
Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung
Stiftung Landesbank Baden-Württemberg
In Kooperation mit
Café Collegium, Hölderlin-Gesellschaft Tübingen, Kino Museum,
Landestheater Tübingen, Osiandersche Buchhandlung, Stadtmuseum Tübingen,
Verlagsservice Dr. Ulrich Mihr, Zimmertheater Tübingen
Porträtfotografie
Fritz Feger: Sarah Seidel; Stefanie Gropper: Antonie Knierim;
Dagmar Leupold: Sami Khabib; Violeta Topalova: Sascha Bühler
Gestaltung
mischen, www.mischen-berlin.de
Fotografie Cover
Mulberry Home, www.mulberryhome.com
Die im Programmheft gewählten Formulierungen beziehen sich
gleichermaßen auf Frauen und Männer.
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