Welche Sorte ist die richtige? - Landwirtschaftskammer Schleswig

Transcrição

Welche Sorte ist die richtige? - Landwirtschaftskammer Schleswig
34
Pflanze
BAUERNBLATT l 22. Oktober 2011 ■
Sortenempfehlung Mais für den Frühbezug 2012
Welche Sorte ist die richtige?
ka 1 % der Gesamtleistung des Bestandes. Es
wird damit deutlich,
dass mit dem Saatgutpreis allein am falschen
Ende gespart wird,
denn die Landessortenprüfungen der Landwirtschaftskammer sowie auch Praxiserhebungen geben Leistungsunterschiede von
über 10 % an. Optisch
sind diese Ertrags- sowie
Abreife- und Qualitätsunterschiede auch von
Experten nicht zu erkennen. Diese Leis- Mit der Beerntung der Versuchsparzellen ist der
tungsunterschiede der Weg noch weit bis zur Sortenempfehlung. ProbenSorten sind nur über trocknung und Vermahlung (beides zweistufig),
Exaktversuche mit Be- Qualitätsanalyse, Datenbearbeitung und Standorterntung und Leistungs- verrechnung gehen einer endgültigen Sortenempfehlung voraus. Diese wird dann aus einer Zusambewertung möglich.
Auf den Feldtagen menstellung mehrjähriger Daten erarbeitet.
der
Landwirtschaftskammer in Verbindung mit der Ag- aktualisierte Sortenempfehlung sind
Es kann nicht oft genug darauf hin- rarberatung und den vlf wurde be- dann zudem die mehrjährige Zusamgewiesen werden, dass nicht der Preis reits intensiv auf die Sortenempfeh- menfassung und die Interpretation
und der Frühbezugsrabatt bei der lung der Landwirtschaftskammer für der Ergebnisse wichtig. Sobald die
Sortenwahl im Vordergrund stehen den Frühbezug 2012 hingewiesen. Verrechnung abgeschlossen ist und
sollten, sondern die Ertragsleistung Die Anfragen zeigen aber, dass diese die neue Empfehlung steht, wird dieund Qualität. Eine Einsparung beim Informationen trotz eines sehr guten se der Beratung, den Züchterhäusern,
Saatgut von zum Beispiel 15 €/ha Zuspruchs auf diesen Veranstaltun- den Landwirtschaftsschulen und dem
entspricht einer Ertragsleistung von gen noch nicht alle Landwirte er- Handel zur Verfügung gestellt. Vorzirka 0,5 t Frischmasse und damit zir- reicht haben. Deshalb wird an dieser abinformationen erfolgen nicht. Mit
Stelle zusätzlich die Sor- den Ergebnissen ist aufgrund der spätenempfehlung für den ten Ernte nicht vor Ende November
Frühbezug
beschrie- zu rechnen. Die Veröffentlichung geschieht im Internet und im Bauernben.
Bezüglich der Aus- blatt; Einzelergebnisse der Standorte
wertung der aktuellen folgen später.
Landessortenversuche
ist zu beachten, dass für
Besonderheiten
die Ernte der Versuche,
in diesem Jahr
die Aufbereitung der
Proben (mehrere TauAb Anfang September setzte in
send Proben werden vielen Beständen ein zum Teil massiauf TS-Gehalt und In- ves Absterben ein. Von Pilzinfektiohaltsstoffe untersucht) nen und „Krankheiten ohne Ende“
und die Datenverarbei- war die Rede. Die Landwirtschaftstung nach der Ernte kammer hat mehrere Bestände darmehrere Wochen benö- aufhin untersucht und konnte festUnterschiedliches Sortenverhalten bei abiotischem tigt werden, bevor mit stellen, dass das Absterben überwieStress. Das Bild zeigt einen Sortenversuch mit abge- der Verrechnung der gend auf „abiotischen Stress“ aufbegonnen grund der außergewöhnlichen Witstorbener Pflanze und weitgehend grüner bei Ver- Versuche
werden kann. Für die terung, nämlich den vielen Regen im
suchsernte auf Versuchsstandort mit Mulchsaat.
Die Sortenwahl und die Saatgutbestellung bei Mais haben sich in den
letzten Jahren deutlich in den
Herbst des Vorjahres verlagert. Die
Zeit, in der die Bestellung traditionell schwerpunktmäßig in Januar
und Februar begann, ist lange vorbei. Einige Saatgutanbieter beginnen mit der „Maissaison“ bereits ab
September auf den Feldtagen und
werbenmitFrühbezugsrabattenzu
einem Zeitpunkt, an dem die Häckseler gerade anfangen zu laufen
und die Haupternte noch draußen
steht. An der Aussage der Saatgutwirtschaft, die Frühbestellung bringe ihr eine zeitliche Flexibilität hinsichtlich der Logistik und der Saatgutaufbereitung, ist natürlich etwas dran. Für den Landwirt bedeutet es Sicherheit für die Verfügbarkeit der von ihm ausgewählten Sorten, unter Umständen einen preislichenVorteil,aberergehtaucheine
frühzeitige Bindung ein.
August/Anfang September zurückzuführen war, nicht auf Krankheiten.
Was ist
abiotischer Stress?
Pflanzen sind im Lauf ihrer Entwicklung verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt, denen sie nur
durch Anpassung begegnen können.
Klimaelemente wie Temperatur und
UV-Strahlung, aber auch Bodenbeschaffenheit und Staunässe und damit Struktur und Nährstoffgehalt
und -versorgung zählen zu den abiotischen Umwelteinflüssen. Weiter
zählen auch Inhaltsstoffe von Boden
und Luft wie beispielsweise Schwermetalle und Ozon dazu. Die Pflanzen
haben ein komplexes und spezialisiertes Netzwerk ausgebildet, das eine optimale Anpassung an die sich
ständig ändernden Umwelteinflüssen ermöglicht. Führen diese äußeren
Einflüsse jedoch zur Beeinträchtigung des Stoffwechsels oder der
Pflanzenentwicklung, kommt es zu
Stress. Bei übermäßigem Stress kann
es zum Zelltod kommen. Dies könnten die extrem niederschlagsreiche
Witterung im August, eine dadurch
bedingte Schädigung der oberen
Wachsschicht (Kutikula) und eine
nachfolgende Sonneneinstrahlung
bewirkt haben. Das verstärkte Auftreten des Blattabsterbens in der sehr
niederschlagsreichen Region im
nordwestlichen Schleswig-Holstein
bekräftigt diese Annahme.
Obwohl an einigen Versuchsstandorten eine Sortendifferenzierung erkannt werden konnte, setzte sich diese über die Standorte nicht fort. Das
heißt, es waren an den verschiedenen
Versuchsstandorten unterschiedliche
Sorten betroffen. Auch zur Bodenbearbeitung und Fruchtfolge konnte
kein eindeutiger Bezug hergestellt
werden. Deshalb muss derzeit davon
ausgegangen werden, dass dieses
Pflanzenabsterben in keinem direkten Zusammenhang mit Anbauverfahren und/oder Pilzinfektionen
steht.
Natürlich traten in Schleswig-Holstein auch Pilzinfektionen in Bestän-
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■ BAUERNBLATT l 22. Oktober 2011
Abbildung: Sortenversuch Biogas
Gemeinschaftsversuch der nordwestdeutschen Landwirtschaftskammern, Standorte: Lüchow,
Soltau, Wehnen und Schuby, Ertagsleistung dt TM/ha, Sorten rangiert nach Silo-Reifezahl
200
spät
Sorte:
früh
2
R = 0,01
160
Silo-Reifez.:
270
250
den auf. Insbesondere zu nennen sind die Blattfleckenkrankheiten (Helminthosporium spp., Kabatieella zeae), und Kolbenfäule (Fusarien). Der Umfang war auch aufgrund der späten Abreife und
der sehr nassen Witterung stärker als im „Normal-
240
Addison
Angus
230
Montello
Coxximo
Clemente
PR39T45
Aventura
NK Magitop
Agro Lux
Agro Max
PR39M20
Arteuil
Ornella
Taxxoa
260
Amelior
NK Zorrero
Subito
Gavott
LG 32.76
Aarley
Kabanas
DK 287
Francisco
120
Ansyl
140
Bebob
Ertrag dt TM/ha
180
210
jahr“, führte aber in der Regel nicht zu dem beschriebenen Gesamtabsterben einiger Bestände.
Insgesamt gilt es, hier weiter Ursachenforschung
zu betreiben. Da aber ein direkter Sorteneinfluss
nicht zu erkennen ist und somit weitgehend aus-
Tabelle 1: Sortenbeurteilung Silomais Sortiment früh
Sorte
Vertrieb/
Züchter
Aagenda
Aaposito
Amadeo
Amanatidis
Ambrosini
DKC 3094
Fabregas
Kalvin
Koenixx
NK Falkone
NK Jasmic
Saludo
Sphinxx
Advanta
Advanta
KWS
Agromais
Agromais
Monsanto
KWS
Syngenta
Ragt
Syngenta
Syngenta
Ragt
Ragt
220
220
220
ca. 220
220
220
210
220
210
210
210
210
220
Amagrano
Ayrro
ES Marco
Laurinio
LG 30211
LG 30218
LG 30222
MAS 17 E
Sulexa
Agromais
Saaten-Union
Euralis
Ragt
LG
LG
LG
Maisadour
Saaten-Union
ca. 220
ca. 220
ca. 220
ca. 210
210
220
210
ca. 220
200
Bewertung
++
+
0
--
Siloreife- Zulassungs- Anzahl
zahl S
jahr
Versuche
Abreife
im Sortiment
sehr früh
spät
% TS
mehrjährig geprüft 2008 - 2010
2009
8
0
2009
8
++
2004
12
+
2008
8
-2009
8
0
8
2009
++
8
2009
-12
2007
8
2009
++
12
2007
++
12
2008
+
12
2005
12
2008
einjährig geprüft 2010
0
4
2010
-4
2008
-4
2009
-4
2010
-4
2010
-4
2010
0
4
2010
+
3
2009
0
4
2010
Erläuterungen
Stärkegehalt (%) und
-ertrag (dt/ha)
hoch
gering
GJ NEL/ha TM dt/ha
Stärke
Gehalt
Ertrag
% i.d. TS (dt/ha)
0
+
+
-0
0
+
+
0
+
-
+
+
+
-++
+
0
0
+
++
-
0
0
0
+
0
+
0
0
+
+
0
+
+
++
-+
+
0
+
+
0
++
---0
0
0
+
-
++
-++
++
++
0
--
0
++
0
++
++
++
0
--
++
-++
++
++
++
--
Energie- und Trockenmasseertrag
je ha
hoch
gering
36
Pflanze
BAUERNBLATT l 22. Oktober 2011 ■
geschlossen werden kann, gilt unsere
Sortenempfehlung für den Frühbezug 2012 bis zum endgültigen Vorliegen der neuen Ergebnisse weiter.
Da Abreife und Ertragsleistung
nicht in direktem Zusammenhang stehen (siehe Abbildung vorige Seite)
und in den vergangenen beiden Jahren witterungsbedingt die Ernte weiter nach hinten verschoben wurde,
sollte im nächsten Jahr doch wieder
vermehrt auf die Abreife geachtet
werden, denn die beste Vorbeugung
gegen abgestorbene, verpilzte BeständeisteinerechtzeitigeBeerntung.
Dies kann durch eine entsprechende
Sortenwahl beeinflusst werden.
,Amadeo‘ (S 220/K 230) ist bereits eine Zulassung von 2004. Die
Sorte hat im Prüfjahr 2010 zwar in
den Ertragsleistungen eingebüßt,
nicht jedoch in den Qualitäten.
,Ambrosini‘ (S 220/K -) stammt
aus dem Jahr 2009 und hat in dem
Jahr in den Ertragsmerkmalen
überdurchschnittlich abgeschnitten. Im vergangenen Versuchsjahr hat die Sorte unterdurchschnittliche Werte im Energieund Stärkegehalt erzielt, konnte
aber in der Trockenmasse überzeugen. In der Abreife wird die
Sorte der Zulassung nicht ganz
gerecht.
Sortenempfehlung
Frühbezug 2012
,Saludo‘ (S 210/K -) wurde im Jahr
2005 zugelassen und zeichnet sich
über Jahre hinweg mit einer ausgeglichenen Leistung aus. Überdurchschnittliche Stärke- und Energieerträge sowie eine sehr gut an diese Region angepasste Abreife prägen diese
Sorte.
,Kalvin‘ (S 220/K 200) wurde 2007
zugelassen und zeigt im dreijährigen
Mittel eine ausgeglichene Leistung
im Trockenmasseertrag sowie Energie- und Stärkegehalt. Die Abreife
hingegen ist unterdurchschnittlich.
Tabelle 2: Sortenbeurteilung Silomais Sortiment mittelfrüh
Sorte
Vertrieb/
Züchter
Agro Lux
AgroYoko
Alumic
Amaryl
Ansyl
ES Bombastic
ES Makila
Fernandez
Filippo
LG 3220
LG 3234
LG 3240
LG 3258
Marcelinio
Mazurka
NK Cooler
NK Famous
NK Top
P 8000
P 8100
Ricardinio
Ronaldinio
Sebastiano
Torres
Winn
Agromais
Agromais
Ragt
Agromais
DSV
Euralis
Euralis
KWS
Agromais
LG
LG
LG
LG
KWS
DSV
Syngenta
Syngenta
Syngenta
Pioneer
Pioneer
KWS
KWS
KWS
KWS
Syngenta
240
240
230
250
250
240
240
250
240
230
240
240
250
230
240
230
250
240
230
240
230
240
250
250
240
Amaretto
Barros
Grosso
FarmFlex
Jessy
Marleen
Tiberio
Agromais
KWS
KWS
FarmSaat
Advanta
Advanta
Ragt
250
250
250
ca. 250
230
250
ca. 240
Bewertung
++
+
0
--
Siloreife- Zulassungs- Anzahl
zahl S
jahr
Versuche
Abreife
im Sortiment
sehr früh
spät
% TS
Stärke
Gehalt %
Ertrag
i.d. TS
(dt/ha)
mehrjährig geprüft 2008 - 2010
2006
12
0
2009
8
-2008
12
++
2008
12
+
2006
8
-0
12
2007
0
12
2006
8
2009
0
12
2007
+
12
2007
12
2008
+
12
2008
8
2009
+
12
2008
0
12
2005
0
8
2009
12
2008
0
8
2009
0
8
2009
0
8
2009
0
12
2008
0
12
2006
12
2008
0
12
2007
0
12
2007
einjährig geprüft 2010
-4
2010
-4
2010
-4
2010
4
2008
0
4
2010
-4
2010
+
4
2006
Erläuterungen
Stärkegehalt (%) und
-ertrag (dt/ha)
hoch
gering
GJ NEL/ha
TM dt/ha
0
-++
0
-0
0
-0
+
+
++
0
+
0
0
++
+
+
0
-+
0
++
-0
+
-0
-++
+
+
++
++
++
+
-++
++
++
+
+
+
0
0
0
+
++
0
+
0
0
+
0
+
+
0
0
++
0
+
0
+
+
-+
0
0
0
++
++
-0
+
-0
0
++
+
+
0
---0
0
0
+
0
++
0
-
++
++
+
++
+
0
0
++
++
++
+
++
0
-
Energie- und Trockenmasseertrag
je ha
hoch
gering
Die Feldtage waren in diesem Jahr
auch durch die feuchte Witterung geprägt. Trotz des schlechten Wetters
und einiger (auch kurzfristiger) Verlegungen war die Beteiligung sehr gut.
Dies spricht für die Qualität der Veranstaltung und eine damit verbundene
Erwartungshaltung.
Fotos: Dr. Edgar Techow
● Region Nord
Aus dem frühen Sortiment sind für
die Region Nord, kalte Standorte
und/oder späte Aussaat Sorten in der
Empfehlung, die eine ausgeprägte
Frühreife aufweisen bei noch akzeptablen Ertrags- und/oder Qualitätsleistungen.
,NK Jasmic‘ (S 210/K -) ist seit drei
Jahren im frühen Prüfsortiment.
Zwar weist die Sorte im Jahr 2010 ein
Defizit im Stärkegehalt auf, Energiegehalt und Trockenmasseertrag hingegen sind überdurchschnittlich. Diese Sorte reift überdurchschnittlich
früh ab.
,Fabregas‘ (S 210/K -) ist seit zwei
Jahren im Prüfsortiment und weist eine sehr gute Abreife auf. Außerdem
weist die Sorte einen überdurchschnittlichen
Trockenmasseertrag
und einen durchschnittlichen Stärkegehalt auf. Der Energiegehalt hingegen ist unterdurchschnittlich.
,Aaposito‘ (S 220/K 230) ist ebenfalls zwei Jahre getestet. Die Sorte
zeichnet sich aufgrund der sehr guten Abreife und den überdurchschnittlichen Qualitäten aus, zeigt jedoch Schwächen im Trockenmasseertrag.
Die landesweit empfohlenen Sorten aus dem mittelfrühen Sortiment
zeichnen sich über drei Prüfjahre hinweg aufgrund stabiler Erträge und
Qualitäten aus.
,Marcelinio‘ (S 230/K 240) ist 2008
zugelassen und zeigt nach drei Prüfjahren im mittelfrühen Sortiment neben überdurchschnittlicher Abreife
auch überdurchschnittliche Erträge in
den Qualitäten und in der Trocken-
Pflanze
■ BAUERNBLATT l 22. Oktober 2011
Tabelle 3: Einjähriges Ergebnis
Sorte
Vertrieb
Züchter
Siloreife- Zulassungs- Anzahl
zahl S
jahr
Versuche
2010
Agro Yoko
Agromais
Amanatidis
Agromais
Amaretto
Agromais
Bredero
Saaten-Union
DKC 3399
Monsanto
ES Archimedes
Euralis
ES Cargo
Euralis
FarmSaat
FarmFlex
Fernandez
KWS
Caussade
Franki
Geoxx
Ragt
KWS
KXA 9171
LG 3216
Limagrain
Limagrain
Marleen
MAS 23 E
Maisadour
MAS 28 F
Maisadour
NX 14448
Syngenta
KWS
Ronaldinio
Simao
KWS
Bewertung
++
+
0
--
S 240
ca. S 220
S 250
S 240
S 260
ca. S 250
S 260
ca. S 250
S 250
S 280
ca. S 240
ca. 280
S 260
S 250
ca. S 230
ca. S 250
ca. S 240
S 240
ca. S 290
2009
2008
2010
2007
2008
2010
2008
2009
2001
2007
2010
2006
2009
Elos %
i.d.TM
GJ NEL/ha
TM dt/ha
0
0
0
0
+
0
-++
-0
0
0
+
++
--
-0
0
0
0
--++
+
-0
++
+
0
0
++
--
-0
++
0
-+
0
-+
-0
+
++
+
++
0
--++
0
0
-+
++
+
+
++
-+
0
++
++
0
+
-0
0
0
0
++
++
0
++
0
-0
0
++
gering
spät
● Region Süd
Für die Region Süd und warme
Standorte sind diesjährig wieder mittelfrühe Sorten in der Empfehlung,
da das schwierige Maisjahr 2010 aufgezeigt hat, dass die Pflanzen abreifen müssen.
,Torres‘ (S 250/K 260) kommt aufgrund ihrer für die Siloreifezahl angemessene Abreife in die Empfehlung Süd. Diese Sorte aus dem Zulassungsjahr 2007 zeigt im dreijährigen
Stärkegehalt %
i.d.TM
Erläuterungen
Stärkegehalt (%) und
Elos (%)
hoch
Abreife
im Sortiment
sehr früh
masse. Allerdings treten Schwächen
im Energiegehalt auf.
,NK Top‘ (S 240/K 240) reift entsprechend der zugeordneten Reifezahl
ab. Dem unterdurchschnittlichen Trockenmasseertrag begegnet die Sorte
mit überdurchschnittlichen Stärkeund Energiegehalten.
,Ronaldinio‘ (S 240/K -) bekam die
Zulassung 2006 und steht im fünften
Prüfjahr. Die Sorte ist über drei Jahre
sehr stabil und überdurchschnittlich
in den Ertragsmerkmalen Trockenmasse, Energie und Stärke. In den Gehalten der Futterqualität ist ein Defizit auszumachen.
,Agro Lux‘ (S 240/K 240) wurde
ebenfalls 2006 zugelassen und steht
auch im fünften Versuchsjahr. Neben
überdurchschnittlichen Erträgen in
Trockenmasse und Qualitäten fällt
der Stärkegehalt leicht ab.
4
3
3
3
3
4
4
3
4
5
5
5
5
5
5
5
3
5
4
% TS
Vergleich, dass die Leistung zwar im
Vergleich zum Jahr 2010 hin leicht abnimmt, die Ertragsleistungen aber
nach wie vor überdurchschnittlich
sind.
,Filippo‘ (S 240/K -) weist eine Abreife entsprechend der Siloreifezahl
auf. Die im Jahr 2007 zugelassene
Energie- und Trockenmasseertrag
je ha
hoch
gering
240) und ,Fernandez’ (S 250) in der
Zusammenfassung über die fünf geprüften Standorte besonders auf.
,Ronaldinio‘ (S 240) hat durchgehend überdurchschnittliche Abreifeund Elos-Werte über alle fünf BiogasStandorte im Jahr 2010. Der Trockenmasseertrag ist leicht unterdurchschnittlich.
,Geoxx‘ (S 240) zeigt über fünf
Standorte ein überdurchschnittliches
Abreifeverhalten und im Mittel überdurchschnittliche Elos-Werte (enzymlösliche organische Substanz). Der Ertrag ist leicht unter dem Durchschnitt.
,Fernandez‘ (S 250) wurde an vier
Standorten geprüft und zeigt überdurchschnittlichen TM-Ertrag und
Elos-Wert, die Abreife hingegen ist
unterdurchschnittlich und entspricht
nicht der Siloreife-Zahl.
In der Praxis bewährte Sorten, die
jedoch nicht in der Empfehlung stehen, sollten weiterhin angebaut werden. Durch den ständigen Zuchtfortschritt und das gestiegene Interesse
am Maisanbau kommt es zu einer
Vielzahl an Neuzulassungen. Dadurch kommt es zwar zu Veränderungen in der Empfehlung, doch sind
die Unterschiede zwischen den Sorten nicht so groß, dass ständig die
Sorte gewechselt werden muss.
Sorte zeigt überdurchschnittliche Erträge, allerdings ist der Stärkegehalt
unterdurchschnittlich.
Dr. Edgar Techow
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-320
[email protected]
● Biogas-Maissorten
In den einjährigen Versuchen 2010
fallen im Sortiment Biogas die Sorten
,Ronaldinio’ (S 240), ,Geoxx’ (zirka S
Dr. Elke Grimme
Landwirtschaftskammer
Tel.: 0 43 31-94 53-322
[email protected]
Tabelle 4: Neue Maissorten 2011 im ersten Prüfjahr
Sorte
Reifezahl
Zulassungs- Züchter/
jahr
Vertrieb
Ertrags- und Qualitätseigenschaften*
nach beschreibender Bundessortenliste BSA
Silo
Körner
GesamtStärkeVerdaulichKorntrockenmasse
gehalt
keit
ertrag
Silomais Reifegruppe früh
-2011
Advanta
Nitro
220
7
6
6
-240
2011
Saaten-Union
Suleyka
210
7
6
6
8
Hobbit
210
-2011
DSV
7
6
6
-LG 30223
220
-2011
LG
8
5
6
-Stephany
220
240
2011
Advanta
7
6
7
8
Silomais Reifegruppe mittelfrüh
Venetia
230
250
2011
agaSaat
7
5
6
7
Amamonte
250
240
2011
Agromais
8
5
5
8
P 8488
250
-2011
Pioneer
8
4
5
-SY Kairo
240
-2011
Syngenta
8
4
5
-SY Unitop
230
-2011
Syngenta
9
4
5
-Silomais Reifegruppe mittelspät
Tifosi CS
260
-2011
Caussade
8
4
4
-Bonfire
260
-2011
Intersaatzucht
8
4
5
-Atletas
280
-2011
KWS
9
3
4
-SY Santacruz
270
-2011
Syngenta
8
4
5
-*1 = sehr schwache Merkmalsausprägung; 9 = sehr hohe Merkmalsausprägung; -- = kein Ergebnis vorhanden
37