X-Band Radar Bonn - Meteorologisches Institut München

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X-Band Radar Bonn - Meteorologisches Institut München
Radarmeteorologie
22. 4 Einführung
29. 4
Radargleichung
6. 5. Doppler-Radar
13. 5. Strahlausbreitung
Grundlagen
27. 5. Brightband
3. 6. Technische + wolkenphysikalische Aspekte
17. 6. Niederschlagsbestimmung (QPE)
24. 6. Probleme bei QPE
1. 7. Nutzung der Polarisation
8. 7. Wolkenradar + Windprofiler
9. 7. Haase: Radarfernerkundung am SMHI
15. 7. Scatterometer
22. 7. Satellitenradar
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Exkursion zur Radarstandorten
Meteorologisches Observatorium Hohenpeissenberg
http://www.dwd.de/en/FundE/Observator/MOHP/MOHP.htm
Forschungsradar des Deutschen Wetterdienst
Ansprechpartner: Jörg Seltmann
Institut für Physik der Atmosphäre, DLR
http://www.pa.op.dlr.de/poldirad/index.html
Polarisationsradar POLDIRAD
Ansprechpartner: Martin Hagen
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Literatur
Battan, Louis J., "Radar Observation of the Atmosphere", Rev. ed.
Chicago, IL: University of Chicago Press, 1973.
Collier, G.C., "Applications of weather radar systems", Wiley-Praxis
Series in Atmospheric Physics, 1996.
Doviak, Richard J. and Dusan S. Zrnic, "Doppler Radar and Weather
Observations." 2 ed., Academic Press, 1993, 562 pp.
Rinehart, Ronald E., "Radar for Meteorologists", 3rd Edition, Rinehart
Publications, 2001.
Sauvageot, Henri, "Radar Meteorology", Artech House Publishers 1992,
384 pp.
Ulaby, F.T., R.K. Moore, and A. K. Fung, "Microwave Remote Sensing Active and Passive Techniques. 3 Bände, 1981, 1982,1986.
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Literatur - online
Jörg Seltmann, Radarforschung im DWD
http://www.met.fu-berlin.de/dmg/dmg_home/promet/26_12/26_1_2_11.pdf
Radar Meteorology Online Remote Sensing Guide University of Illinois
http://ww2010.atmos.uiuc.edu/(Gh)/guides/rs/rad/home.rxml
COST 717 Aktion (Europäische Initiative)
http://www.smhi.se/cost717/
Radar Glossary: http://www.pa.op.dlr.de/cleocd/poldirad/glossary.htm
Polarisation: Chilbolton (RAL und University of Reading)
http://www.rcru.rl.ac.uk/chil/met/polarisation.htm
Doppler: Chilbolton
Dual wavelength: Chilbolton
Kaltfronten im Radar : Chilbolton und weitere meteorologische Ereignisse
Brightband: Mc Gill Unversity, Montreal
Beispielsmessungen : Mc Gill University, Montreal
http://www.radar.mcgill.ca/bright_band.html
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Prinzipielles zum RADAR
RADAR - RAdio Detection And Ranging
LIDAR - LIght Detection And Ranging
SODAR - SOund Detection And Ranging
*LIDAR nicht nur für sichtbares Licht, sondern auch Infrarotwellen
Prinzip
ƒ Aussenden
elektromagnetischer Wellen,
die an einem Ziel (target)
reflektiert werden.
ƒ Empfangenes Signal kann
zur Bestimmung der
Eigenschaften des Ziels
genutzt werden.
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Entfernungsbestimmung
Elektromagnetische Wellen bewegen sich mit
Lichtgeschwindigkeit c = 3·108 m/s
ƒ Pulsmodulation
Laufzeitdifferenz ∆t zwischen Empfang- und Sendezeit zur
Bestimmung des Abstands r des reflektierenden Objekts zum
Radar
c ⋅ ∆t
r=
2
ƒ Frequenzmodulation
frequency modulated continuous wave (FM-CW) Radar
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Frequenzmodulation
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Meßprinzip: gepulstes Radar
τ
Eindeutige Entfernung:
rmax = 0.5 · 4·10-3 s · 3·108 m/s = 600 km
Radameteorologie, Susanne Crewell
Entfernungsauflösung:
∆r = 0.5 · 3·10-6 s · 3·108 m/s = 450 m
SS 2004
Meßprinzip: Rückstreuung
λ= 3 cm
Verhältnis von Wellenlänge λ zu Teilchengrösse d bestimmt “Rückstreuung”
Rayleigh-Regime λ >> d
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Verschiedene Radartypen
ƒ Kohärentes Radar
feste Phasenbeziehung zwischen dem ausgesandten und dem
empfangenen Signal
Laufzeit ist sehr genau meßbar
Wichtig für Doppler!
ƒ Inkohärentes Radar
Phase des ausgesendeten Signals ist nicht stabil
ƒ Polarisationsradar
Nutzung der Depolarisation des Radarsignals and nicht-sphärischen
Hydrometeoren
z.B. POLDIRAD http://www.pa.op.dlr.de/poldirad/index.html
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Verschiedene Radartypen
ƒ Monostatisches Radar
Sender und Empfänger befinden sich am selben Ort
gleiche oder kollokierte Antenne
ƒ Bistatisches Radar
Sender und Empfänger sind getrennt
ƒ Mulitstatisches Radar
Ein Sender und mehrer örtlich verteilte Empfänger
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Verschiedene Radartypen
ƒ Monostatisches Radar
Sender und Empfänger befinden sich am selben Ort
ƒ Bistatisches Radar
Sender und Empfänger sind getrennt
ƒ Mulitstatisches Radar
Ein Sender und mehrer örtlich verteilte Empfänger
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Messbeispiel
Radameteorologie, Susanne Crewell
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Hydrometeoverteilung
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Radarwellenlängen
Wellenlängen beeinflussen
ƒ die Natur der zu entdeckenden Ziele durch deren
Rückstreueigenschaften
ƒ die zu überdeckende Entfernung durch die Dämpfung der Wellen
durch Streuung und Absorption
- je kleiner das Ziel, desto kleiner muss die Wellenlänge sein
- je kleiner die Wellenlänge, desto kürzer ist der maximale
Entfernungsradius (range), wegen der meist zunehmenden
Dämpfung
- je kleiner die Wellenlänge, desto kleiner kann auch die
Antenne sein
Radameteorologie, Susanne Crewell
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Radarwellenlängen
Für meteorologische Anwendungen arbeiten Radargeräte
mit Wellenlängen λ von Millimetern bis Metern. Mit der
Lichtgeschwindigkeit c
c
ν=
λ
entspricht dies Frequenzen ν von ca. 1 bis 300 GHz.
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Radarwellenlängen
Band
Wellenlänge
Frequenz
HF
10-100 m
3-30 MHz
VHF
1-10 m
30-300 MHz
UHF
0.3-1 m
300-1000 MHz
L
15-30 cm
1-2 GHz
S
8-15 cm
2-4 GHz
NEXRAD
C
4-8 cm
4-8 GHz
DWD Radarnetzwerk
X
2.5-4 cm
8-12 GHz
Bonner Radar
Ku
1.7-2.5 cm
12-18 GHz
K
1.2-1.7 cm
18-27 GHz
Ka
0.75-1.2 cm
27-40 GHz
W
2.7 - 4 mm
75-110 GHz
Radameteorologie, Susanne Crewell
Windprofiler
Wolkenradar
SS 2004
Historische Entwicklung
siehe auch http://www.radarworld.org/
1889
Heinrich Hertz entdeckt die elektromagnetische Strahlung als
Dipolstrahlung, Radiowellen (66 cm) reflektieren an Metallen
1904
Christian Hülsmeyer detektiert zum ersten Mal Schiffe mittels
kontinuierlicher Strahlung bei 40 cm Wellenlänge. Patente!
1907
DeForest setzt die Elektronenröhre für eine stabilere Erzeugung
von elektromagnetischen Wellen ein.
1922
Marconi schlägt Schiffsradar für Nebelsituationen vor
1924
Appelton und Barnett nutzen in England erstmals Frequenzmodulation zur Entfernungsbestimmung -> Ionosphärehöhe.
1926
Breit&Tuve (USA) nutzen Pulsprinzip zur Entfernungsbestimmung.
1930
Erste zufällige Flugzeugdetektion
1938
Erstes operationelles Flugabwehr-Radar (SCR-268)
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Historische Entwicklung
1940
1940
1941
1947
1949
1956
1966
1978
1985
Offizieller Name Radar nach Taylor&Furth (US Navy), koordinierte
Radarentwicklung zwischen England und USA
Entwicklung des Magnetrons (Resonanzkörper) zur Erzeugung
stabiler Mikrowellenpulse, UBirmingham
kürzere Wellenlängen, kleiner Sender
Entdeckung von Radarsignalen an Niederschlagsteilchen durch
Ryde (General Electric, England), erste Entwicklung von Wetterradar
Marshall et al. finden Zusammenhang zwischen Radarintensität und
Regenrate
Gunn & Kinzer messen die Fallgeschwindigkeit von Regentropfen
Entwicklung des Doppler Wetterradars zur Detektion von Tornados
durch J.Q. Brantley
X-Band-Radar des Meteorologischen Instituts wird installiert
SEASAT erster ziviler Satellit mit Scatterometer
Planung des DWD Radarverbundes
Radameteorologie, Susanne Crewell
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Historische Entwicklung
1987
Erstes Radar des DWD-Radarverbundes wird in München installiert
1990
Erstes Composit-Bild des DWD-Radarverbunds aus 4
Radarstandorten wird generiert
1992
POLDIRAD erstes Polarisationradar in Deutschland
1991
ERS-1 erster europäischer Satellit mit drei Radargeräten (Altimeter,
Scatterometer, Synthetic Aperture Radar)
1998
Erstes Regenradar PR vom Satelliten bei Tropical Rainfall Measuring
Mission (NASA, NASDA)
2000
Planungen bei der ESA ein Wolkenradar auf einen Satelliten zu
bringen (EARTHCARE)
2004
Geplanter Start von CLOUDSAT (NASA) im Rahmen des A-Trains
2008
Geplanter Start vom dual wavelength radar PR-2
(Ku & Ka Band) auf GPM
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Das Bonner Radar
1961 Gründung des MIUB durch Prof. Dr. Hermann Flohn
Installation des 1. deutschen Universitätsradar
Kontinuierliche Modernisierung in den letzten Jahren
2003 : Dopplerfähigkeit
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Diplomarbeiten mit dem Bonner Radar
Grimbacher, Tobias, 2001
Niederschlag und Orographie im Bonner Raum aus Radardaten
Bagdohn, Stefan, 2000
Dämpfungskorrektur im X-Band durch Stereo-Radar-Verfahren
Hantke, Oliver, 2000
Bestimmung von Cirrus-Wolken mit dem Bonner X-Band Radar
Müller, Markus, 1999
Untersuchung der dynamischen Prozesse an Kaltfronten anhand von DMund LM-Simulationen
Meetschen, Dirk, 1999
Erkennung, Nutzung und Entfernung von Clutter zur Verbesserung der
Niederschlagsmessung mit dem Bonner Radar
Haase, Günther, 1998
Simulation von Radarmessungen mit Daten des Lokalmodells
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Diplomarbeiten mit dem Bonner Radar
Kopp, Eva-Maria, 1997
Eine kritisch-statistische Untersuchung von Bonner Tropfenspektren und den
daraus resultierenden aktuellen Beziehungen von Regenkenngrößen.
Hacker, Stephan, 1996
Probleme mit der Dämpfungskorrektur von Radardaten
Böde, Ulla, 1995
Gebietsniederschlags-Untersuchungen und Zellstatistiken aus
Rückstreumessungen einer stationären Nahbereichs-Radaranlage
Kammer, Axel, 1982
Quantitative Messungen der Feinstrukturen von Gebietsniederschlägen mit
Radar
Scheidtmann, E., 1970
Vertikale Verteilung der Echointensität und Niederschlagsrate
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Meßgeometrie
PPI
Azimutscan
RHI
Elevationsscan
1-10 Umdrehungen per Minute
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Messbeispiel PPI: Bonner Radar
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Messbeispiel RHI: Bonner Radar
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Visualisierung: 3D- Radardaten
Bonn
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Pseudo-CAPPI
Constant Altitude Plan Position Indicator
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SS 2004
Messzeiten des Bonner Radar
Bonn University X-band radar measurement modes
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Aufbau eines Radarsystems
Transmit/Receive Schalter
schützt den Empfänger vor
hohen Leistungen, schnelles,
zuverlässiges Schalten!
steuert Zeitpunkt des Aussendens
- Pulslänge τ (0.1-10µs)
- Pulswiederholungsfrequenz PRF (100-3000 Hz)
Modulator
legt Sende- bzw.
Empfangscharakteristik fest
Hohlleiter
- rechteckiges Rohr zur
verlustarmen Wellenleitung
- Dämpfung muss gemessen
werden
Empfänger
Sender
T/R Limiter
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SS 2004
Verwendete Leistungen
Sendeleistung
Pulsleistung: 106 W
Bonn: 200 KW
Strichleistung: 103 W
Bonn: 150 W
Duty Cycle: Pusdauer zu Pulswiederkehrzeit
PRF = 250 s-1 → 4 ·10-3 s
τ = 3 ·10-6 s
Empfangsbereich
Dynamikbereich:
0
bis -100 dBm
10-3 W
10-13 W
Radameteorologie, Susanne Crewell
0 dBm = 1 mW = 10-3 W
SS 2004
Aufgaben
ƒ Wie hoch ist die mittlere Sendeleistung eines Radars mit 1 MW
Pulsleistung, einer PRF von 500 Hz und einer Pulslänge von 1 µs? Sind
diese Angaben realistisch (Vergleiche z.B. mit S-Pol Radars) ?
ƒ Wie groß ist das Rückstreuvolumen des Bonner X-Band Radars (∆r=250 m)
in einer Entfernung von 5, 50 und 100 km? Darstellung des Volumens und
des Durchmessers als Funktion der Entfernung.
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004
Zusammenfassung 1. Doppelstunde
ƒ Entfernungsbestimmung mittels Radar
ƒ kohärentes/inkohärentes Radar
ƒ mono-, bi- und multi-statisches Radar
ƒ Wellenlängenbereiche eines Radar (C, X und W-Band)
ƒ PPI und RHI
ƒ Komponenten eines Radars
ƒ Leistungsbereich (Sende- und Empfangsbereich)
Radameteorologie, Susanne Crewell
SS 2004

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