cinec, 10./2
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CINEC 2014 TEIL 2 | MESSEBERICHT cinec, 10./2 Im zweiten Teil unserer Berichterstattung von der cinec in München setzt Ruodlieb Neubauer den herbstlichen Marathon der neuen Produkte fort. RN GFM Primo mit neuen Lithium-Akkus und GFSlider; GF-Tele Jib; Grip Kit mit neuer Zentrumsplatte für 80er-Kombi-Rohre; Gyro Head G2 © RN 1 01 | 15 Bei GFM gibt es beim GF-Primo bzw. GF-Secondo neue Lithium-Akkumulatoren, die gegenüber den Vorgängern eine größere Energiedichte aufweisen, gleichzeitig leichter und gegenüber den bisher an Säulendollies eingesetzten Blei-Gel-Akkus auch thermisch stabiler sind. Auch die Steuerung wurde komplett überarbeitet. Der neue Handregler hat ein größeres Display und einen Einsteckplatz für SD-Karten. Man kann verschiedene Fahrten und Einstellungen programmieren und auf den Karten ablegen. Ein Bühnenmann kann dadurch seine Einstellungen mit nach Hause nehmen und beim nächsten Auftrag beim Verleiher schnell wiederherstellen. Der Handgriff ist mit Schalen aus einem speziellen Kunststoff ummantelt, das sich in WWW.PROFESSIONAL-PRODUCTION.DE der Hand gut anfühlt und nicht abfärbt. An der Säuleneinheit gibt es ein Kanal-Display. Alle bereits ausgelieferten GF-Primo- und GF-Secondo-Dollies können auf die neuen Akkus und die neue Steuerung aufgerüstet werden. In der Mitte zwischen dem GF Jib und dem GFMini Jib angesiedelt, ist der für Kamera-Rigs von bis zu 40 kg ausgelegte GF-Tele Jib ein leichter, stabiler und in der Länge variabler Jibarm. Er kann über ein Handkurbelsystem vorne um bis zu 49 cm auf eine Arbeitslänge von 135 cm herausgefahren werden. Auch der Gegengewichtsarm ist teleskopierbar (zwischen 37 und 53 cm), um bei jedem Winkel die Balance herzustellen. Der Jib-Arm verfügt am Mittelteil sowohl über Schwenk- als auch Neigebremsen, die beide anpassbar sind. Zusätzlich vermittelt eine beidseitig bedienbare Neigefriktion bei der Bewegung das Gefühl einer Art Dämpfung. Vor zwei Jahren zeigte man einen Prototypen eines neuen Sliders, der auf dem Bangi basierte. Der neue GF-Slider verfügt nun über ein neues Rohr-Profil. Die Rohre bieten eine Reihe von Punkten zur Befestigung am Dolly, wobei man schnell zwischen ihnen wechseln kann. Der GF-Slider ist mit Kugelschale oder Mitchell-Platte betreibbar, als Zubehör gibt es u.a. Nivellierstützen oder teleskopierbare Mannesmannrohr-Adapter. In der 107 x 23 cm großen Version beträgt der Tracking-Bereich 91 cm. Je nach Bedarf kann der GF-Slider theoretisch bis zu sechs Meter lang werden. Standardmäßig ist er 17,6 kg schwer und kann bis zu 40 kg tragen. Das Grip-Kit wurde um eine neue Zentrumsplatte mit Doppelklemmung erweitert, sodass man nun auch Kombi-Rohre mit 80 mm Durchmesser verwenden und diese schnell in der Höhe verändern bzw. feststellen kann. An den Basisplatten können je nach Bedarf bis zu fünf Ausleger, auch mit verschiedenen Längen, an- MESSEBERICHT Am moving.picture.pavilion von Teltec waren mehrere Firmen zum ersten Mal auf der cinec vertreten, die vorher nur auf der IBC zu finden waren. © RN MovieTech-Bedienpanel für den Remote Head P10; Remote Head P10 an der Präsentationsaufhängung in Aktion; P10 am Master Jib © RN gebracht werden. Das Kombi-Rig selbst soll übrigens nicht als Ersatz für die Säule dienen, sondern ermöglichen, dass man komfortabel in Kamerapositionen bis nahe am Boden kommt. Die Mini-Kurbelsäulen, die über einen Spindelantrieb auf die gewünschte Höhe gebracht werden können, ohne dass man die Kamera bzw. den Schwenkkopf abnehmen muss, gibt es nun neben den Längen 10-14 cm und 14-22 cm auch mit einer Länge von 29-49 cm. Bei den von GFM und Gyro Motion entwickelten gyrostabilisierten Dreiachsenköpfen ist jetzt die Version Gyro Head G2 lieferbar. Die Produktion liegt nun in den Händen von GFM. Das gesamte System wurde leichter. Je nach Konfiguration beträgt das Gewicht des Gyro Head G2 zwischen 28 und 32 kg, das maximale Kameragewicht liegt bei 30 kg. Die Kameras können um 360° gedreht, um +80° bzw. -165° geneigt und um +/-50° gerollt werden. Die Geschwindigkeit des automatischen Horizonts beträgt max. 180°/s. Das System kann zwischen -20°C und +50°C betrieben werden. Die Stromversorgung ist mit 100-240V mög- lich, wobei der Kopf 9A zieht. Der Befestigungssockel ist im Mitchell-Standard ausgeführt, die Aufbauzeit beträgt in etwa 30 Minuten. Auch der Kamerakopf mit intuitiven Joystick- und Kurbel-Bedienelementen wurde komplett neu entwickelt. | CINEC 20 1 4 T EI L 2 MovieTech präsentierte seinen neuen Remote Head P10, der über einen besonders leisen Antrieb verfügt, der durch den Einsatz neuer Getriebe auch sehr präzise und trotzdem schnell arbeitet. Für eine Drehung von 360° benötigt er etwa 2,5 Sekunden. Der P10 eignet sich gleichermaßen für Außeneinsätze als auch für den Studiobetrieb. Die Module der Antriebseinheiten können entsprechend der Kameragröße in der Länge verstellt werden. Je größer der Rahmen ist und je schneller man damit fahren will, desto stärkere Schwingungen treten normalerweise auf. Durch die Modularität kann man den Kopf so klein wie möglich bauen, ohne die Kamera und Aufbauten zu berühren. Die Steuerung erfolgt über ein Kabel, die Stromversorgung über zwei V-Mount-Akkus (24 V) oder mit WWW.PROFESSIONAL-PRODUCTION.DE 01 | 15 2 CINEC 2014 TEIL 2 | MESSEBERICHT ABC Speedy mit teilbarem Turmrohr; MovieTech Scooter Dolly © RN Panther Foxy Advanced mit Prototyp eines Kamerakopfes mit Carbonfiber-Galgen; Foxy Advanced mit umschaltbaren Spurbreiten an der Big Base; Vario Jib S, darüber der Twister Dolly mit Go-KartRädern, auf den Boogie Wheels stehend; rechts Table Dolly als Erweiterung des Flex Grip Kits © RN 3 01 | 15 einem optionalen Netzteil. Der Aufnahmeflansch wird entsprechend der Nachfrage von Verleihern für Mitchell konzipiert, auf Wunsch kann auch eine Variante mit Eurozapfen geliefert werden. Dazu wird es austauschbare Galgen mit entsprechenden Mounts geben. Das Bedienpanel verfügt über zwei Geschwindigkeitsregler für Pan und Tilt sowie über eine vierstufige Rampenverstellung, wie man sie schon vom Pele her kennt. Die Parameter können auch über die MotionControl-Software von Faulhaber eingestellt werden, auch Anfahrts- und Stoprampen. Die Ansteuerung von Zoom und Focus ist bei Broadcast-Objektiven mit integrierten Motoren möglich, ebenso das Auslösen der Record-Funktion. Es gibt Kabelsätze für Objektive von Canon, Fujifilm und Angenieux. Bei einem Eigengewicht von 12 kg beträgt die maximale Traglast 25 kg. Der für Kameras mit einem Gewicht von bis zu 10 kg konzipierte ABC Speedy , bei dem der Krankopf seine Neigung automatisch an den Neigewinkel des Kranes anpasst, damit die Kamera z.B. immer waagrecht bleibt, verfügt nun über ein teilbares Turmrohr, um in engen Räumen flexibler zu sein. Natürlich wird eine größere Spannung benötigt, je kleiner das Turmrohr ist, jedoch kann dies mittels des Spanners nachreguliert werden. Neu dazu gekommen sind auch zwei Bremsen – eine agiert horizontal, die andere vertikal. Panther zeigte neben dem, bereits bei den CinecPreisträgern in der vorigen Ausgabe beschriebenen, Precision Levelling Track u.a. mit dem Vario Jib S eine kleinere Version des Vario Jib. Die Arme sind hier auf beiden Seiten teleskopierbar. Die Länge des JibArms variiert von 47-63 cm, mit einer Verlängerung reicht er bis 113 cm. Er kann bei einem Eigengewicht von etwa 17 kg maximal 50 kg tragen. Der BalanceArm ist als Schiebegewicht ausgeführt, wobei die Gewichtsstange von 40 cm auf 74 cm verlängert werden kann. In der Schwenk- und der Neigeachse sind Friktionsbremsen vorhanden. Anstelle eines Euroadapters ist hier der neue Tube Adapter montiert, mit dem das komplette Vario Rig System eingesetzt werden kann. Der Tube Adapter ist auch mit dem Vario Jib kompatibel, und es gibt eine Version für den Lightweight Jib. Der Nachfolger des Buddy Dolly ist der Buddy Plus Dolly. Er verfügt serienmäßig über ein Crab- und Steer-Lenkgetriebe (gelenkt an vier bzw. zwei Rädern), WWW.PROFESSIONAL-PRODUCTION.DE kann aber auch ohne ausgeliefert werden. Er ist 84 cm lang, minimal 53,5 cm und maximal 82,5 cm breit, es können Schienen mit 36 cm bzw. 62 cm Spur befahren werden. Die Bodenfreiheit beträgt 6 cm, die maximale Traglast 900 kg. Für den Panther Classic Plus Dolly gibt es einen neuen, zusammen mit cmotion entwickelten Funkhandregler, der auch bei älteren Dolly-Modellen nachgerüstet werden kann. Neben einem Display mit Geschwindigkeits- und Höhenkontrolle am Regler gibt es beim Panther Dolly über das Steuer-System nun eine Motion-Control-Schnittstelle. Der Twister Dolly bietet nun eine klappbare, integrierte Lenk-Schiebestange, die auch mit den drei Lenkmodi »Front«, »Rear« und »Round-A-Round« arbeitet. Der minimale Lenkradius beträgt bei den inneren Rädern des Twister 42 cm. Die Lenk-Schiebestange verbindet den bekannten Deichselbetrieb mit einer stabilen Schubstange, die an bis zu sechs Positionen auf der Plattform montierbar ist. Die Lenkstange kann in jedem Winkel von 0 bis 90° arretiert werden. Über den Reifen gibt es zusätzlich montierbare Etagen-Plattformen. Mit und ohne Plattform sind Levelling-Spindeln verwendbar, mit welchen der Twister am Boden abgestützt und exakt ausgerichtet werden kann. Die kombinierten Luft- und Schienenräder ermöglichen Dollyfahrten auf 62er-Schienen, können aber auch gegen Go-Kart-Räder getauscht werden. Und wenn man dann schnell auf Schienen wechseln will? Mit den Boogie Wheels können Dollies nun Skateboard fahren. Bzw. müsste man besser sagen, »Skateboards«, denn die Vorder- bzw. Hinterräder stehen jeweils auf einer drehbaren Plattform, die in der Mitte mit einem Skateboard verbunden ist. An jeder MESSEBERICHT Seite der Boards sind zwei Dreier-Kombinationen mit beweglichen Skateboard-Rädern montiert – zwei außen, eines innen – sodass der Dolly auf insgesamt 24 Rädern auf Schienen mit einer Spurweite von 62 cm läuft. Die Radklemmen der Plattformen können an Dolly-Räder mit Durchmessern zwischen 200 und 280 mm angepasst werden. Der Table Dolly stellt eine Erweiterung des FlexGripKits dar, die Kamerafahrten auf glatten Oberflächen ermöglicht. Die Basisplatte kann mit einer Kugelschale (75 - 150 mm), einer Mitchell- oder KeilNeige-Platte oder direkt mit einem Stativkopf über ein integriertes M10-Gewinde kombiniert werden. Jedes der drei Räder kann um 360° gedreht und mit einer Schraube fixiert werden. Bei größeren Lasten können drei Arme des FlexGripKits zwischen der Basisplatte und den Inline Wheels montiert werden. Panther gibt eine maximale Traglast von 80 kg an. Beim Foxy Advanced steht die Pyramide nun auf der neuen Big Base, die man entweder auf einer 62erSpur oder mit 100 cm Spurbreite einsetzen kann, indem man sie um 90° dreht. Die Räder werden dann mit dem Quicklock-Mechanismus entsprechend arretiert. Bei der Big Base kann man zwischen dem Zweirad- und dem Vierrad-Lenkmodus wählen. Anstatt der Schienenräder können auch Lufträder montiert werden, die jetzt einen Durchmesser von 40 cm aufweisen. Der Foxy Advanced wurde auf eine maximale Länge von 13,2 m erweitert, die Pyramide kann beim Transport neun Ausleger aufnehmen. Bei MBF Filmtechnik war die digitale Funkstrecke MODUL NO 1 der TQ-Systems Durach GmbH in Verbindung mit dem 7"-LCD-Monitor S1071 von Swit zu sehen, um am Set als tragbare Monitor-Konfiguration eingesetzt zu werden. Das in Deutschland hergestellte Echtzeit-Wireless-HD-System überträgt Videodaten aufgrund einer Latenz von weniger als 1 ms lippensynchron mit bis zu 1080p60. Die Antennen sind ins Gehäuse integriert, Lüfter werden nicht benötigt – das System arbeitet geräuschlos. Im freien Feld beträgt die maximale Reichweite 100 m. In Kürze soll auch der neue hochauflösende 9"-Monitor S-1092H herauskommen, der über ein 1920 x 1200 großes LED-Backlight-LCD-Panel verfügt. Dieses bietet einen Kontrast von 800:1 und horizontal wie vertikal einen Betrachtungswinkel von 170°. Neben 3G/HD/SD-SDI und HDMI stehen auch Composite-Eingänge, Stereo-Audio sowie verschiedene Anzeige-Modi zur Verfügung. Die V-Mount-Akkus S-8192S sind zweigeteilt, um mit jeweils 92,2 Wh (14,4 V, 6,4 Ah) die Beschränkungen der IATA zum Transport von Lithium-Ionen-Akkus in Flugzeugen zu umgehen – Li-Ion-Akkus mit mehr als 100 Wh Kapazität dürfen grundsätzlich nicht ins eingecheckte Gepäck, nur zwei dürfen mitgenommen werden. Akkus mit mehr als 160 Wh sind an Bord nicht erlaubt. Der S-8192S ist der neueste Vertreter der Familie von teilbaren Akkus, man hat sich hier noch näher als vorher an die maximal erlaubte Grenze herangearbeitet. Es soll auch noch ein Hochkapazitätsakku von Swit mit 225 Wh auf den Markt kommen. Der virtus power ist ein vielseitiger DC-Distributor für Cine- und DSLR-Kameras, der den Gleichstrom von V-Mount-Akkus auf 7,5 V, 8,6 V, oder 12V DC für diverses Kamerazubehör wandelt. Mit drei 6-pin-Hirose, einem D-Tap- und einem USB-Ausgang können alle gängigen Kameras, Recorder, LED-Kopflichter und sogar Tablets versorgt werden. Das modular aufgebaute Konzept der beiden Entwickler Hendrik Vogt (ASCE, München) und Christian Anderson (MBF, Frankfurt) beinhaltet weitere Bauteile wie z.B. den HDMI- zu HDSDI-Konverter, der an den virtus power angedockt werden kann. Als Prototyp war bei Pure4c darüber hinaus der Virtus View7, ein 7"-OLED-Display, sowie das Virtus Wireless System zu sehen. | CINEC 20 1 4 T EI L 2 V.l.: Digitale Funkstrecke MODUL NO 1 von TQ-Systems mit 7"-Monitor Swit S1071 bei MBF; der teilbare Swit S-8192S mit je 92,2 Wh; DC-Verteiler virtus power von MBF/ACSE, links mit andockbarem HDMI- zu HD-SDI-Konverter; bestboy Kino Flo Four bank 4ft © RN große Tasche ist wie immer aus Cordura hergestellt, verfügt über gepolsterte Wände, lederverstärkte Griffschlaufen und einen Umhänggurt mit Schulterpolster. In der obersten Ebene finden Vorschaltgerät Bei bestboy gibt es mit der Four bank 4ft eine neue Taschen-Variante für Kinoflo. Die 132 x 38 x 25cm WWW.PROFESSIONAL-PRODUCTION.DE 01 | 15 4 CINEC 2014 TEIL 2 | MESSEBERICHT V.l.o.: Denz 3D-Monitorhalter; DENZ Digital Camera Bracket 90°; DENZ DCB 90 mit BP12-Adapter für die ARRI Alexa © RN und Lampenkabel, darunter die Leuchte und in der untersten Ebene sechs Röhren Platz. Bisher waren der Korpus der Leuchte, das Vorschaltgerät und die Leuchtstoffröhren in getrennten Taschen verpackt, einige Kunden hatten jedoch nach einer Möglichkeit gesucht, eine komplette Einheit in einer Tasche unterzubringen. Die klassischen Gürteltaschen gibt es nun mit verstärkten Wänden und neben dem schwarzen Deckel auch in rot und blau. 5 01 | 15 Präzisionsentwicklung DENZ zeigte sein neues Digital Camera Bracket 90° DCB 90, mit dem man nun keine Konstruktionen mit Winkelverstellplatten benötigt, um mit einer Kamera hochkant drehen zu können. Gerade im High-End-Werbebereich wird dies öfter benötigt, als man auf den ersten Blick meinen möchte. Denn es kostet einiges an Auflösung, wenn man ein horizontal aufgenommenes Bild durch einen Ausschnitt in ein vertikales verwandeln will. Bei DigitalSignage-Anwendungen, wenn große, vertikal montierte 4K-Monitore beschickt werden sollen, macht es wenig Sinn, einen Ausschnitt zu nehmen und dann hochzurechnen, wenn man schon mit der horizontalen Generierung tatsächlich scharfer 4K-Bilder nicht geringe Anstrengungen unternehmen muss. Das gesamte, 1,6 kg schwere System besteht aus zwei 90° Winkelträgern, zwei redesignten BP-Multi-spezial (Verstellplattenoberteil), einem DENZ BP12 Adapter, einem Universalhaltewinkel und wahlweise einer kameraspezifischen Stützplatte und optional vier Rohren. Die Schenkel der Winkelträger sind 200 mm lang, der Abstand der 19mm-Rohre beträgt 104 mm. In Zusammenarbeit mit dem BR hat DENZ einen 3D-Monitorhalter entwickelt, der, am Blitzschuh einer Digitalkamera wie z.B. der Canon EOS C300 befestigt, einen Monitor so frei bewegen und feststellen lässt, wie man dies von Sucherhaltern an Highend-Kameras gewohnt ist. Bisher hatte man meist nur die Möglichkeit, einen Arm in einem bestimmten Winkel einzustellen und dann nach innen oder außen zu schwenken. Ursprünglich war das Ziel gewesen, den Mira Viewfinder, einen hochwertigen Monitoraufsatz für Kameras mit 4"-Display, so beweglich zu machen wie die bekannten Kamerasucher – mit einem zusätzlichen externen Monitor. Natürlich können auch Monitore ohne den Sucheraufsatz damit sehr frei positioniert werden. Grifflänge 150 mm, Aktionsradius 70-130 mm, Schwenkbereich 270°, Gewicht 0,42 kg. Das modulare System des BP-Multi mit Offsetplatte verfügt praktisch über eine definierte mechanische Schnittstelle, die mit vier Schrauben gelöst und an die verschiedenen Kameras angepasst werden WWW.PROFESSIONAL-PRODUCTION.DE kann. Die Offsetplatte wird gegen den BP12-Adapter getauscht um eine Alexa-Adaption zu bauen. Dazu gibt es unterschiedliche Adapter, um die Abstützungen zur Kamera, Griffe oder Halterungen anbringen zu können. Beim bestehenden Verstellplattensystem gibt es nun weitere Längen beim Verstellplattenunterteil (Schwalbenschwanzplatte). Möglich sind hier die Längen 600 mm, 440 mm, 325 mm und 200 mm. Ambient Recording hatte auf der NAB nicht weniger als sechs neue Produkte vorgestellt, sowie den PIX 250i, den Pix 270i und den Audiorecorder 970 von Sound Devices. Zur IBC und auf der Cinec waren Fortschritte in der Entwicklung zu sehen. Für das LockitSCRIPT-System hat man nun Jim Koomar gewonnen, der als Mitbegründer von Sound Devices in der Industrie großes Vertrauen genießt. Seine Aufgabe ist es, in den USA und Kanada Produktionsfirmen von Kino-Blockbustern und TV-Serien nicht nur das System nahe zu bringen, sondern sie auch beim Einsatz zu beraten und die benötigte Hardware, Software und Cloud-Services zusammen zu stellen. Mit dem System gewinnt der Tonmeister eine bessere App für seine Recorder, Script Continuity und DIT haben von der Vorproduktion für die Dispo eingegebenen Daten fertig aufbereitet in ihrer App und müssen nur noch die Szene aussuchen, was an vielen Stellen im Ablauf mehrfache Arbeit vermeidet. Im Schnitt kann der Cutter diese (und die hinzu gekommenen) Offline/ Online-Metadaten ebenfalls nutzen. Auch z.B. die Grading-Nummern können vom DIT schon hineingeschrieben werden. So hat nicht nur jeder einzelne von den Geräten am Set einen Vorteil, sondern auch die Produktion durch die Kombination aller Bestandteile, bis hin zum Live-Mitschnitt des jeweiligen Ist-Zustandes über das Internet. Die Hauptkommunikation läuft über das Clockit-Nework, zusätzlich können Geräte auch MESSEBERICHT | CINEC 20 1 4 T EI L 2 V.l.: David Pringle (im orangen Polohemd) neben seiner 25-kW-Softsun; rechts das überarbeitete Vorschaltgerät dazu © RN per WLAN eingebunden werden, und auch der Versand von Datenfiles in die Cloud geschieht über WLAN. Die Verbindung zwischen dem Sound Devices 788T und der Tonmeister-App am iPad ist mit dem BluetoothDongle Ambient Beetle ACN-BT möglich und erfolgt über Bluetooth 4.0 LE. Mit speziellen Antennen ist hier übrigens eine Reichweite von bis zu zwei Kilometern möglich, auch wenn bei Bluetooth normalerweise bei etwa 300 m Schluss ist. Mittlerweile sitzt im Ambient Master Lockit ACN-ML ein kompletter Linux-Rechner und zusätzlich die Hardware des Tiny Lockit. Durch den internen Akku kann der Master Lockit mehrere Stunden alleine weiter laufen, auch wenn die Kamera ausgeschaltet ist. Dadurch hält er auch das WLAN weiterhin aufgespannt und man muss nicht mehr darauf warten, bis sich das WLAN-Netz wieder etabliert hat, wenn man wieder einschaltet. Beim Hydrophon Sound Fish ASF-1 hatte sich die Auslieferung verzögert, weil man in der Produktion der Vorserie plötzlich auf Probleme stieß, die während der Entwicklung nicht aufgetreten waren. Als des Pudels Kern stellte sich nach längerem Suchen ein leitender Bestandteil einer Gummi-Mischung in der Nähe des Sensors heraus, der Brumm verursachte. Passend zum Sound Fish zeigte man auch ein NautCam-Unterwasser-Gehäuse für bis zu 100 m Tauchtiefe. Es ist aus V4A hergestellt und bietet eine Phantomspeisung für das Hydrophon. Dieses kann an vier Befestigungs-Hörnern mittels Kugelkopf-Klemmen sehr flexibel montiert werden. Am Stand von Dedo Weigert zeigte David Pringle bzw. seine Firma Luminys eine 25 kW aus der von 3,3 kW bis 100 kW reichenden Familie der SoftSuns. Die bei 5000 K angesiedelte Leuchte mit CRI größer 96 ist nichts für Sets mit schwachbrüstiger Stromzufuhr: die 25 kW zieht 265 A Drehstrom. Das überarbeitete Vorschaltgerät dazu liefert einen sehr sauberen Gleichstrom für 10 kW bis 25 kW, was die Leuchte flickerfrei bis 100.000 Bilder/s macht. Variabler Motorbügel BigBee von Licht-Technik Hagenbach & Grill © RN V.l.: Ambient Master Lockit ACN-ML; Hydrophon Sound Fish ASF-1; Nautcam-Unterwasser-Kameragehäuse mit Befestigungsköpfen für den SoundFish; der Sound Devices 788 kommuniziert über den Bluetooth-Dongle Beetle ACN-BT mit dem Master Lockit ACN-ML © RN WWW.PROFESSIONAL-PRODUCTION.DE 01 | 15 6 CINEC 2014 TEIL 2 | MESSEBERICHT Licht-Technik von Uwe Hagenbach und Bernhard Grill hatte diesmal das Motorbügelsystem BigBee am Stand, das sämtliche im Verleih üblichen großen Leuchten adaptieren kann. Dies wird durch einen Teleskop-Mechanismus ermöglicht, der von 30 cm bis auf 100 cm justierbar ist – man entfernt zwei Zapfen und kann den Bügel, der übrigens aus 3 mm starkem Alu gebaut ist, zusammen schieben. Soll z.B. an einem Steiger eine andere Leuchte installiert werden, spart dies enorm an Umbauzeit. Es kommen auch neue Getriebe und stärkere Motoren zum Einsatz, sodass die Zeit für das Ausbalancieren eingespart werden kann. Der Fokus-Antrieb ist ebenso variabel und wird einfach aufgesteckt. Nicht zuletzt liegt der Schwerpunkt der Anwendungen auf den Arrimax-Leuchten, deren MaxMover vom Markt genommen wurde. PAN, Tilt und Fokus können über Standard-DMX oder Kontrolleinheiten von Licht-Technik gesteuert werden. Das Eigengewicht liegt bei 36 kg, die maximale Last bei 100 kg. Standardmäßig wird die große Biene in schwarz fabriziert werden, andere Farben sind allerdings ebenfalls erhältlich. cmotion hat den Zoom-Controller czoom überarbeitet. Er wurde geteilt und verfügt nun über verschiedene Adapter, sodass er am Panbar weitaus kompakter erscheint und auch an allen Gimbal-Systemen leicht montiert werden kann. Der czoom kann die cforce-Motoren direkt ansteuern, was eine einfache Zoom-Lösung ergibt. Die Klemme kann in 90°-Schritten gedreht werden, um den Controller in den verschiedensten Positionen zu befestigen. Das compact-System, die günstigere Serie von cmotion zur Steuerung von bis zu drei Motoren, erhielt nun ein Software-Datenmodul, um die Lens-Daten oder Schärfentiefe anzuzeigen. cmotion hat in der letzten Zeit für die Ansteuerung der Cinestyle-Objektive im Rahmen von 4K-BroadcastProduktionen eine Reihe von Zubehörteilen für Kunden gebaut, die nun unter dem Titel »Broadcast Solutions« zusammen gefasst wurden. Sie basieren auf dem broadcast camin, der drei sowohl digitale als auch passive Motoren ansteuern kann und auch mit analogen Hinterkamera-Steuerungen von Canon und Fujifilm kombinierbar ist. Eine Steuerung von Zoom, Fokus und Blende über die bekannten Glasfaser-Sys- 7 01 | 15 WWW.PROFESSIONAL-PRODUCTION.DE teme ist ebenfalls möglich. Mit den hintereinander verbindbaren cforce-Motoren können bis zu sechs Funktionen gesteuert werden. Für intelligente Motoren gibt es eine Reihe von neuen Modellen mit verschiedenen Spezial-Adaptern, auch eine automatische IRISSteuerung für die Amira hat man realisiert. Mit der neuen CION von AJA zeigte BPM am Stand u.a. Objektive aus der Illumina-S35-MK-IIFamilie von Luma Tech. Neben den bereits erhältlichen 18 mm, 25 mm, 35 mm, 50 mm und 85 mm (alle T1.3) hat Luma Tech ein neues 14 mm T1.8 und ein 135 mm T1.8 präsentiert. Alle Objektive werden von LOMO hergestellt und sind mit beschichteten oder unbeschichteten (!) Frontlinsen erhältlich, die vom Anwender bzw. besser vom Rental-Haus gewechselt werden können. Bei den vorhandenen Objektiven beträgt der Bildkreis 30,5 mm, bei den beiden neuen 33,5 mm. Das 14 mm hat einen Frontdurchmesser von 120 mm und ist 129 mm lang und wiegt 1,6 kg, die MOD beträgt 25 cm. Das 135 mm hat einen Frontdurchmesser von 95 mm, ist 195 mm lang und wiegt 2,3 kg, die MOD beträgt 150 cm. Interessant die Reaktion der Messebesucher: Lomo ist ein Begriff, bei »uncoated« blieben viele am Stand stehen. Preislich liegen die lieferbaren Objektive zwischen den Compact Primes und den Ultra Primes von Zeiss. Screen Plane hatte neben dem, mit einem Spezial-Award ausgezeichneten, Ultra-Macro-3D-System UM-3D u.a. sein voll motorisiertes Production Rig am Stand. Das Alignment-Motor-Module AMM zur Anpassung von Roll, Tilt und Hight aus der Ferne kann nun MESSEBERICHT mit einem einzigen Kabel verbunden werden. Zusammen mit Stereolabs wurde die Drei-Achsen-RigSteuerung Pure X3 gezeigt, die die Bilder von drei Rigs per SDI gleichzeitig analysiert und auch automatisch organisieren kann. Entwickelt wurde sie für Live-Produktionen sowie permanente Studio-Anwendungen. Die Version Pure Onset bietet allein die Analyse. Kino Flo hatte aus der Familie der Celebs nach der 200 nun die Celeb 400Q DMX LED am Stand, die zwischen 2700K und 5500K regelbar ist. Für den Einsatz mit Kameras bei 800 oder 1600 ASA ist hier eine Feinkontrolle vorhanden, bei der die Farbtemperatur auf 15 K genau eingestellt werden kann (onboard und per DMX). Die Einstellungen der 72 x 66 cm großen Panel-Leuchte können als Presets gespeichert werden, der Preis wird um die 5000 Euro liegen. Auch am Stand von Tectum – Raum und Zeit gab es neben dem ebenfalls prämierten Nice Dice noch einige andere Dinge zu sehen. Z.B. eine weiter entwickelte Version des 3D-Rig-Systems, mit dem Wacken 3D gedreht wurde. Mittlerweile hat man Kowa-Zooms mit einem Brennweitenbereich von 11,5-69 mm, in Wacken wurde noch mit 12 mm Festbrennweite gearbeitet. Die Zooms wurden 3D-gematcht und mit Zahnrädern ausgestattet, der Mount zur Backfokus-Justierung adaptiert. Im Chrosziel Aladin MKII, das für die Steuerung der Objektive und des Rigs eingesetzt wird, werden Offset-Listen für die Objektive abgelegt. So ist das Rig beim Wechsel einer Brennweite bereits nach etwa einer Minute wieder drehbereit. Vorhanden sind hier auch zwei externe | CINEC 20 1 4 T EI L 2 Filterbühnen, für die man bei Schneider Optics spezielle ND-Filter zuschneiden ließ. Als nächsten Schritt plant man bei Tectum, das System auf eine 4K-Kamera aufzurüsten. Kurz vor Redaktionsschluss konnte man übrigens ein 3D-Schulterkamera-Komplettsystem an die Uni Potsdam verkaufen. CaSu Granderath hatte den Tango Roller von Prosup am Stand, der aufgrund seiner Rollen sehr weich läuft. Am Ende der Fahrt schlägt man nicht hart an, da hier Magnet-Stopper eingebaut sind. Im Pelicase-Kit sind auch Mini-Monopods und 1 m lange Verlängerungen der 1,2 m-Rohre sowie Schienenschwellen mit integrierten Nivellierfüßen vorhanden. Der Lauf des Sliderdollies kann über eine Friktionsbremse gedämpft werden. Der Tango Roller ist auch über Kopf einsetzbar, wobei man z.B. mittels des Prosup Undersling die Kamera wieder »richtig herum« anbringen kann. Cinematography Electronics zeigte zum ersten Mal in München sein CineTape AIR, eine bidirektionale Echtzeit-Funk-Erweiterung des Entfernungsmess-Systemes CineTape. Es besteht aus einem Übertrager an der Kamera, der in das CineTape gesteckt wird, und einem mobilen Übertrager, dessen Akku 40 Stunden lang halten soll. Das System arbeitet mit 2,4 GHz, wobei 40 Kanäle wählbar sind, die Reichweite beträgt 200 m. Gesteuert kann das System über BluetoothModule und die CineTape AIR App werden, die am iPhone, iPad oder iPod läuft. Sie zeigt u.a. in Echtzeit die Entfernungswerte, Empfindlichkeits-Einstellungen und CTM-Brightness an, eine Sync-Funktion optimiert die Signale, wenn zwei CineTapes gleichzeitig arbeiten. Mit der App kann man auch Begrenzungen für den Messbereich von CineTape einstellen, wenn man nicht will, dass dieses automatisch das am nächsten gelegene Objekt erkennt und verfolgt. Dies ist besonders bei Schüssen über die Schulter oder in Menschenansammlungen hilfreich. © RN Kino Flo Celeb 400Q DMX LED von vorne und von hinten; Lanparte-Rig mit Sony A7S bei Tectum; Tectum Wacken3D-Rig MKII; Prosup Tango Roller mit Cartoni Gamma-Kopf bei CaSu; Larry Barton mit seinem CineTape AIR © RN Zoomcontroller czoom von cmotion alt (mit abnehmbarem Griff) und neu im Vergleich; cmotion cvolution und broadcast camin; cmotion compactSystem mit Software-Modul zur Anzeige von LensDaten; AJA Cion bei BPM; Luma Tech MK-II; das 18mm links ohne, rechts mit Beschichtung; Screen Plane Production Rig mit Alignment-Motor-Modul AMM; Stereolabs Pure X3 Multi 3D Rig Control © RN WWW.PROFESSIONAL-PRODUCTION.DE 01 | 15 8