Wettbewerb - Lokalinfo AG

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Wettbewerb - Lokalinfo AG
GZA/PP 8048 Zürich
80. Jahrgang
Donnerstag, 10. Dezember 2015
Nr. 50
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Heute ist der Tag
der Menschenrechte
Das «Human Rights Film
Festival» nimmt den Ball
auf und zeigt bis zum
13. Dezember, dass man
über Menschenrechte viel
debattieren kann, nicht
zuletzt aufgrund der
Migrationsproblematik.
Andreas J. Minor
Der Tag der Menschenrechte wird
heute Donnerstag, 10. Dezember, begangen und ist der Gedenktag zur
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die genau vor 67 Jahren
am 10. Dezember 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen (Uno) verabschiedet wurde.
Die Allgemeine Erklärung der
Menschenrechte besteht aus 30 Artikeln, die die grundlegenden Ansichten über die Rechte, die jedem Menschen zustehen, «ohne irgendeinen
Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion,
politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand».
Brennpunkte gibt es immer
Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen (NGO) wie Médecins sans
Frontières, Amnesty International,
das Rote Kreuz, der Rote Halbmond
und viele andere nehmen den Tag
der Menschenrechte alljährlich zum
Anlass, die Menschenrechtssituation
weltweit zu beleuchten. Dabei weisen
die NGOs auch auf aktuelle Brennpunkte hin. Die Organisation Reporter ohne Grenzen vergibt den Menschenrechtspreis an diesem Tag.
Events auch in Zürich
In Zürich findet noch bis Sonntag,
13. Dezember, im Riffraff und im
Filmpodium das «Human Rights Film
Festival Zurich» statt. Das Programm
widerspiegelt die Vielfalt von Menschenrechtsanliegen in unterschiedlichen Regionen und gesellschaftlichen
Konstellationen.
Dazu
gehören
Flüchtlings- und Migrationsfragen,
die Syrienkrise, Rohstoffgewinnung
oder Frauenrechte.
Die anschliessenden Podiumsgespräche erweitern das Programm
und bieten die Möglichkeit, das Gesehene in den Zusammenhang zu setzen und zu diskutieren.
Tag der Menschenrechte: Filmpodium,
Nüschelerstr. 11, 8001 Zürich, Beginn um
19 Uhr mit dem Film «On The Bride’s Side». Anschliessend in Zusammenarbeit
mit dem Eidgenössischen Departement für
auswärtige Angelegenheiten (EDA) und
Ärzte ohne Grenzen (MSF) Debatte zu Migrationsfragen mit Regisseur Antonio Augugliaro, Protagonistin Tasnim Fared,
François Crépeau, Uno-Sonderberichterstatter für Menschenrechte von Migranten,
und Gustavo Fernandez, MSF. Programm/Info: www.humanrightsfestival.ch.
Foto: zvg.
Gemeinsam singen auf dem Rigiplatz
Oberstrass stimmt sich singend auf den Advent ein.
Und das Beste daran: Alle Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers dürfen dabei mitmachen. Das
offene Weihnachtssingen findet am Freitag, 11. Dezember, um 18 Uhr auf dem Rigiplatz statt. Zusammen mit dem Kinderchor «Stimm-Band» und den
Schülerinnen und Schüler des Schulhauses Hutten
lädt der Quartierverein Oberstrass zum siebten Mal zu
diesem stimmungsvollen Anlass ein.
Die Weihnachtstanne auf dem Rigiplatz steht. Sie bildet – geschmückt von den Schülerinnen und Schüler
des Schulhauses Scherr – den Mittelpunkt des offenen
Singens. Zum Repertoire gehören Klassiker wie «O du
fröhliche» oder «Ihr Kinderlein kommet» ebenso wie
Weihnachtslieder aus Amerika oder Stücke aus der
«Zäller Wiehnacht». Notenblätter und Kerzen zum
Mitsingen werden verteilt. Das Weihnachtsingen findet bei jedem Wetter statt. (zb.)
Wunderkind
Weltbilder
Wettbewerbe
Sie ist gerade einmal sechs Jahre alt. Sie spielt Haydn und
improvisiert Jazz so auf dem Flügel, dass sich Erwachsene
mit eigener Klaviererfahrung fragen, wie so etwas möglich
ist. Nun tritt die kleine Shilpa live vors Publikum.
Seite 5
Im Helmhaus geht heute der sechste Teil der unterdessen
äusserst beliebten und bekannten Fotografieausstellung
«Welt-Bilder 6» an den Start. Gezeigt werden Werke von Fotokünstlern aus der ganzen Welt.
Seite 7
In der heutigen Ausgabe gibt es viel zu gewinnen: wunderschöne Geschenkideen in Buchform, robuste Taschenmesser
von Victorinox, Remington Beard Sets, die Axe Black Travel
Collection sowie Eintrittskarten für Events. Seiten 4, 11, 16
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Stadt Zürich
Nr. 50
10. Dezember 2015
AKTUELL
Cellokonzert als Violinkonzert
Am 11. Dezember geht die
Konzertreihe «Musikkollegium im St. Peter – Klassische Musik mit einem Gast»
unter der Leitung von
Douglas Boyd in die zweite
Runde. Solistin ist Geigerin
Isabelle Faust.
Mit der Solidaritätskampagne «Eine Million Sterne» macht Caritas auf die Armut aufmerksam.
Foto: zvg.
Lichtermeer für Armutsbetroffene
Jede zehnte Person in der Schweiz
gilt als arm. Mit der Solidaritätskampagne «Eine Million Sterne» macht
Caritas am 12. Dezember auf die Betroffenen aufmerksam. An über 100
Orten werden Kerzen angezündet
und ein Rahmenprogramm geboten.
So auch in Zürich auf der Josefwiese
und in Oerlikon. Dieses Jahr haben
besonders viele Menschen bereits im
Vorfeld online ihre Solidarität bekundet. Jede einzelne Kerze ist ein leuchtendes Zeichen für mehr Zusammenhalt und Solidarität in der Gesellschaft.
Mit Videoporträts von Armutsbetroffenen und einer interaktiven
Webseite machte Caritas in den ver-
gangenen Wochen auf Armut in der
Schweiz aufmerksam. So werden am
12. Dezember ab 16 Uhr mehr als
2500 Wunschkerzen aufgestellt. Sie
sind Träger von Wünschen, die bis
zum 2. Adventssonntag online verschenkt werden konnten. (pd.)
12. Dezember, Josefwiese und Winterthurerstrasse 135. www.einemillionsterne.ch.
Kirchenreform einen Schritt weiter
Die künftige Kirchgemeinde
Stadt Zürich soll aus einem
Kirchenparlament, aus der
Kirchenpflege und zehn
Kirchenkreisen bestehen.
Die Mitglieder der Zentralkirchenpflege der Stadt Zürich fällten einen
ersten Vorentscheid in der Umsetzung der neuen Strukturen der reformierten Kirche der Stadt Zürich, wie
der Stadtverband der reformierten
Kirche Zürich mitteilt. Eine grosse
Mehrheit sprach sich für die Grundstruktur der neuen Kirchgemeinde
der Stadt Zürich aus. Ab 2019 soll
die Kirchgemeinde Stadt Zürich in einem Kirchenparlament, einer Kirchenpflege und in zehn Kirchenkreisen organisiert sein.
Strukturelle Defizite
Nach dem klaren Verdikt in der
Volksabstimmung vom 28. September 2014 gab die Zentralkirchenpflege am 28. Januar dieses Jahres grüANZEIGEN
nes Licht für die Einleitung der Umsetzung der Strukturreform. Wesentliche Treiber für den tiefgreifenden
Strukturentscheid sind der Mitgliederschwund und, damit eng verbunden, die Entwicklung der finanziellen
Verhältnisse. Die heutigen Strukturen
sind für eine deutlich grössere Mitgliederzahl ausgerichtet. Die vorhandenen Liegenschaften werden nicht
mehr angemessen genutzt.
«Die Beseitigung der strukturellen
Defizite, verbunden mit deutlichen
Einsparungen, ist zwingend erforderlich», schreibt der Stadtverband der
reformierten Kirche Zürich. «Ein Ziel
sind zentral erbrachte Dienstleistungen, die die lokalen Kirchen entlasten
und stärken, damit sie ihre Aufgaben
bei den Menschen optimal wahrnehmen können.» Die Grundstruktur der
neuen Kirchgemeinde Zürich sieht
auf der legislativen Ebene neben den
Stimmberechtigten ein städtisches
Kirchenparlament vor. Die vorgesehene Kirchenpflege ist für den Vollzug der ihr übertragenen Geschäfte
der Kirchgemeinde verantwortlich
und übt somit die exekutive Funktion
aus.
Testplanungen vorgesehen
Für den weiteren Aufbau der Führungsorganisation werden im Sinn
einer Planungsvorgabe zehn Kirchenkreise vorgegeben. Diese umfassen
unterschiedliche Kirchen am Ort/Kirchen am Weg, wo das gemeinschaftliche kirchliche Leben umgesetzt wird.
Das ist für die reformierte Kirche ein
Novum. «Aufgrund der hohen Ansprüche erscheint es angezeigt, die
Organisation und Führung im Rahmen von Testplanungen zu erproben», so der Stadtverband. Um möglichst rasch erste Erfahrungen mit
dem «Innenleben» eines Kirchenkreises zu erhalten, sollen im kommenden halben Jahr mit zwei Pilotkirchenkreisen die zentralen Eckwerte
und Knackpunkte herausgeschält
werden. «Nach dieser Vorbereitungsphase ist der Weg geebnet, ab dem
Sommer mit allen Kirchenkreisen in
die Teststrukturen einzusteigen», ist
der Stadtverband überzeugt.
Das Eröffnungskonzert der Reihe
«Musikkollegium im St. Peter – Klassische Musik mit einem Gast» war
ein voller Erfolg. «Der Anlass hat
meine Erwartungen übertroffen»,
hält Ueli Greminger, Pfarrer Kirche
St. Peter, fest. Die Kombination von
Wortteil und Konzert sei spannend
gewesen und habe gut zusammengepasst. «Das Konzert war gut besucht», freut er sich.
Auch das zweite Konzert wird ein
spannender Anlass. Unter der Leitung von Douglas Boyd werden Werke wie «Im Park meines Vaters» von
Iris Szeghy, Konzert für Violine und
Orchester a-Moll von Robert Schumann und Serenade für Bläser, Violoncello und Kontrabass d-Moll von
Antonin Dvorak aufgeführt. Iris Szeghy wird dem Konzert in der Kirche
St. Peter persönlich beiwohnen. Ihr
Werk «Im Park meines Vaters» ist
ganz neu, sozusagen von der Druckerpresse. Schumann hat ein Violinkonzert komponiert, das relativ selten aufgeführt wird. Er hat aber auch
ein Cellokonzert geschrieben, das
sehr viel aufgeführt wird und zu den
Repertoireschwerpunkten eines jeden
Cellisten gehört. Nun hat Isabelle
Faust, eine der tonangebenden Meis-
Isabelle Faust.
Foto: Detlev Schneider
tergeigerinnen, dieses Werk für ihre
Geige annektiert: das Cellokonzert als
Violinkonzert.
Isabelle Faust erhielt ihren ersten
Geigenunterricht mit fünf Jahren.
1987 gewann sie den Leopold-Mozart-Wettbewerb in Augsburg, 1990
verlieh ihr die Stadt Rovigo den Premio Quadrivio und 1993 gewann sie
den Wettbewerb Premio Paganini in
Genua. Sie spielt ein Repertoire, das
von J. S. Bach bis zu Werken zeitgenössischer Komponisten reicht. Douglas Boyd wurde in Glasgow geboren.
Nach einer Ausbildung als Oboist an
der Royal Academy of Music in London sowie bei Maurice Bourgue in
Paris wurde er 1981 Gründungsmitglied und Solooboist des Chamber
Orchestra of Europa. (pm./pd.)
Freitag, 11. Dezember, 19.30 Uhr. Kirche
St. Peter.
Eislaufen an der Europaallee
Noch bis zum 27. Dezember
kann auf dem Eisfeld an
der Europaallee Schlittschuh gelaufen werden.
Auf dem Gustav-Gull-Platz an der
Europaallee glänzt zurzeit ein Eisfeld. Der Eislauf-Club Heuried ist zu
Gast und bietet mit seinem Programm tolle Erlebnisse für die Kleinen und die Grossen. Spiele auf dem
Eis, Eisläufer und Eisläuferinnen zeigen Shows, Profits geben Pirouettenkurse. Ein besonderes Highlight ist
das
Weihnachts-Schaulaufen
am
Samstag, 19. Dezember, ab 18 Uhr.
Anschliessend sorgt ein DJ für heisse
Rhythmen und lädt zur Eisdisco ein.
Das Eisfeld bietet ein Eiserlebnis
der besonderen Art. Kinderschminken, Kasperlitheater und Geschenkebasteln sind ein weiterer attraktiver
Zeitvertreib. Zudem lockt ein Wettbewerb, bei dem 10-Franken-Bons ergattert werden können oder sogar
der Hauptgewinn für ein Candle
Light Dinner. (pd.)
Mo bis Fr 12 bis 22 Uhr, Sa/So 10 bis 22
Uhr. www.europaallee.ch/wintermaerli
Züriberg
AKTUELL
IN KÜRZE
Heilsarmee
Vom Dienstag, 15., bis zum Mittwoch, 23. Dezember, sammelt die
Heilsarmee in Zürich durch ihre
Topfkollekte. Den Ertrag verwendet sie für soziale Aufgaben in
Zürich und nächster Umgebung:
Zu verschiedenen Weihnachtsfeiern werden weit über 1000 Personen eingeladen, und bei der
Sozialen Beratungsstelle wird das
ganze Jahr hindurch Beratung
angeboten und in sozialen Notlagen auch unbürokratische Hilfe.
Weihnachtsgeschäft
Die Detailhändler erholen sich
nur allmählich von den Folgen
der Aufhebung des Mindestkurses. Die Konsumenten zeigen sich
weiterhin zurückhaltend, was
auch die Kassen im Weihnachtsgeschäft weniger klingeln lassen
dürfte. Gemäss dem Index des
Staatssekretariats für Wirtschaft
(SECO) ist die Konsumentenstimmung im Oktober gegenüber Juli
praktisch unverändert geblieben.
Steuererhöhung
Der Gewerkschaftsbund des Kantons Zürich (GBKZ) kritisiert die
im Budgetentwurf 2016 geplanten Kürzungen bei Bildung, Spitalversorgung und Personal. Er
fordert stattdessen, die Einnahmenseite zu stärken. Mit Blick
auf den mittelfristigen Finanzausgleich und die düsteren Prognosen im Entwicklungs- und Finanzplan sei eine Steuerfusserhöhung ohnehin nicht zu vermeiden, heisst es in einer Mitteilung.
200 antike Buddha-Figuren zu sehen
Der Regierungsrat hat diese Woche die Rechtskraft der Ergebnisse der beiden Wahlgänge der Erneuerungswahl der zürcherischen Mitglieder des Ständerates
für die Amtsdauer 2015 bis 2019
festgestellt. Die neugewählten
Ständeräte Daniel Jositsch und
Ruedi Noser konnten ihr Amt somit vor den Bundesratswahlen
antreten. Gleiches gilt für die beiden in den Nationalrat nachrückenden Mitglieder Angelo Barrile und Hans-Ulrich Bigler.
Parkhaus Hardau
Die Stadt Zürich hatte gegen ein
Urteil des Obergerichts vom
27. Februar 2015 Beschwerde
erhoben. Es geht dabei um Werklohnforderungen der Implenia
Schweiz AG für das Bauprojekt
Parkhaus Hardau in der Höhe
von rund 250 000 Franken. Das
Bundesgericht hat nun die Beschwerde gutgeheissen und das
Urteil aufgehoben.
Im idyllischen Örtchen SchöneckKilianstädten nahe dem hessischen
Hanau haben Forscher vor kurzem
ein Massengrab mit menschlichen
Überresten gefunden. Diese sind,
wie die Forscher um Christian Meyer und Kurt Alt von der Universität
Basel bzw. Mainz in einer wissenschaftlichen Studie schreiben, rund
7000 Jahre alt und stammen aus
der Jungsteinzeit. Was an ihnen besonders ist? Die Knochen weisen
viele Spuren massiver Gewalteinwirkung auf. Vor allem an Schädeln
sowie an Waden- und Schienbeinen
seien Frakturen vorhanden, die nur
durch «wuchtige Einwirkung» von
aussen zu erklären seien. Die Forscher gehen davon aus, dass die 26
Opfer – ausschliesslich Männer und
Es ist wohl die grösste Buddha-Ausstellung in Zürich und eine einmalige
Gelegenheit für Liebhaber der buddhistischen Kultur und Kunst, seltene
Exemplare aus dem 14. bis 19. Jahrhundert zu bewundern.
Buddha-Figuren sind im religiösen Leben seit je in allen möglichen
Formen gegenwärtig. Entgegen der
allgemeinen Meinung wurden sie jedoch nicht zu Anbetungszwecken erschaffen. Vielmehr sollten sie den Betrachter jederzeit an die friedfertige
Lehre des Buddhismus erinnern.
Heute bezeugt der Besitzer einer
Buddha-Statue seine spirituelle Weltoffenheit.
Bogomir Krajnc ist als Kosmopolit
auf drei Kontinenten zu Hause. In
Europa, Lateinamerika und Asien.
Südostasien ist seine zweite Heimat,
wo er von Thailand aus regelmässig
nach Burma, Laos und Kambodscha
reist. Als Kunstschaffender hat ihn
die buddhistische Kultur und Kunst
stets interessiert. Seine exklusive
Sammlung an Buddhas aus dem 14.
bis zum 19. Jahrhundert umfasst inzwischen über 300 Figuren und Statuen. Gegen 200 Exemplare zeigt er
noch bis kommenden Samstag, 12.
Dezember, exklusiv anlässlich der
Pop-up-Ausstellung im Seefeld. (zb.)
Böse waren wir
schon immer
Exklusive Kostbarkeiten: Eine der ausgestellten Buddha-Figuren.
F: zvg.
Zürich Marathon
Am 24. April 2016 findet der Zürich Marathon bereits zum
14. Mal statt. Neben Teilnehmenden aus der ganzen Schweiz werden auch internationale Laufbegeisterte erwartet, die Zürich im
Rahmen des diesjährigen Slogans
«Fastest Sightseeing Tour» erleben möchten. Anmeldeschluss ist
der 29. Februar 2016 per Post
und der 17. April online. Infos:
www.zuerichmarathon.ch.
Es stand einmal ein Hafenkran
inmitten der Stadtzürcher Kernzone
Nachdem der Gemeinderat sich über
Jahre in immer wiederkehrenden Debatten über den Hafenkran stritt,
stand er allen Widerständen zum
Trotz dann doch da. Neun Monate
lang prägte er das Stadtbild am Limmatquai und bewährte sich in seiner
Eigenschaft als beliebte Selfie-Kulisse
durchaus auch als touristischer Werbeträger. Als er im Januar wieder abmontiert wurde, hätte die temporäre
Installation als gute oder schlechte
Erinnerung einen Platz in der Vergangenheit einnehmen sollen.
Kunst oder überteuerter Unsinn?
Doch die Krangegner wollten auch
nachdem das Objekt des Anstosses
bereits verschrottet war ihren Kampf,
der ursprünglich dazu diente, den
Hafenkran zu verhindern, weiterführen. Mit ihrer vor der Installation eingereichten Initiative «Hafenkräne
Nein» sollte nun nach dessen Abbruch sichergestellt werden, dass Hafeninfrastruktur zu Kunstzwecken nie
wieder das Zürcher Stadtbild prägt.
Ein neuer Artikel in der Bau- und Zonenordnung (BZO) soll dafür sorgen,
dass in den 26 Kernzonen der Stadt
Zürich zweckentfremdete Hafeninfrastruktur künftig verboten ist.
Dem Gemeinderat bescherte dies
eine letzte Hafenkran-Debatte. Denn
dieser hatte zu entscheiden, ob er die
Initiative ablehnt und damit eine
Volksabstimmung über einen Hafenkran durchführt, den es gar nicht
mehr gibt. Oder ob er mit einer Zustimmung der Initiative in Kauf
nimmt, dass die BZO weiter aufge-
3
Annemarie
Schmidt-Pfister
AUS DEM GEMEINDERAT
Ständeratswahl
10. Dezember 2015
AUF EIN
WORT
An der ersten Pop-up-Ausstellung der Jedlitschka
Gallery zeigt Asien-Kenner
Bogomir Krajnc 200 antike
Buddha-Figuren aus seiner
exklusiven Sammlung.
Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, 8008
Zürich. Ausstellung bis 12. Dezember. Öffnungszeiten: Mo bis Sa 11bis 18 Uhr, So
11 bis 17 Uhr.
Nr. 50
«Wünschenswert wäre
vielmehr, wenn
Kunstprojekte wieder
Denkanstösse liefern
und neue Dialoge
ermöglichen»
bläht wird bzw. die Kernzonenvorschriften mit einer absurden Regelung ergänzt werden, die nicht einmal verhindert, dass ein ähnliches
temporäres Bauvorhaben auch in Zukunft realisiert werden könnte. Die
Grünliberalen, die sich stets für den
Hafenkran ausgesprochen hatten,
entschieden sich, mit einer mürrischen Stimmenthaltung den Urnengang zu ersparen und damit der SVP
und einzelnen anderen Parteivertretern eine Mehrheit für die Initiative
zu ermöglichen.
Bei diesem Entscheid zum passiven Widerstand stand sehr wohl
auch die Kostenfrage für eine unsinnige Volksabstimmung im Vordergrund. Es ging aber auch darum, ob
jedes störende Kunstobjekt nun mittels Volksabstimmung zu Fall gebracht werden soll. Das Nagelhaus
am Escher-Wyss-Platz, das von derselben Seite politisch bekämpft wurde, zeigte diesen Weg bereits exemplarisch auf. Dabei muss an dieser
Stelle aber auch erwähnt werden,
dass beide Projekte es nicht vermochten, den gewünschten Spielraum für städtebauliche Diskussionen und neue Erfahrungsformen im
zusehends homogenisierten öffentlichen Raum zu schaffen.
Anstelle einer kritischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlich
normierten Räumen des städtischen
Alltags ging es in der öffentlichen
Diskussion immer nur um die Frage,
ob der Hafenkran oder das Nagelhaus überhaupt Kunst seien oder
überteuerter Irrsinn. Vielleicht sollte
der Gemeinderat künftig darüber befinden, wie teuer eine Kunst-Intervention sein darf und sich danach
raushalten? Wünschenswert wäre
vielmehr, wenn Kunstprojekte wieder
Denkanstösse liefern und neue Dialoge ermöglichen, an denen sich nebst
vielen anderen auch PolitikerInnen
beteiligen wollen.
Ann-Catherine Nabholz;
Gemeinderätin GLP 7 und 8
In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat»
schreiben Volksvertreter aus den Kreisen
7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im
Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit.
Kinder – bei einem Angriff auf eine
Siedlung zu Tode gefoltert und anschliessend in eine Grube geworfen
worden seien. Dafür spricht auch,
dass sich nirgendwo Spuren eines
rituellen Begräbnisses fanden. Die
Frauen, so sei wohl anzunehmen,
wurden als Kriegsbeute von den
Angreifern mitgenommen. Holocaust, Srebrenica, Boko Haram in
der Jungsteinzeit? So drastisch
wohl nicht. Aber immerhin: Einzigartig scheinen weder der Überfall
noch die Brutalität zu sein, mit der
er ausgeübt wurde, wie zwei weitere, ähnliche Funde aus der Jungsteinzeit belegen, die schon vor einigen Jahren in Baden-Württemberg (Talheim) und Österreich (bei
Wien) gemacht wurden. Auch dort
kam es offenbar zu grausamen
Massakern, zu Folter, Mord und
Totschlag gegenüber «Zivilisten».
Ein Beweis sei dies dafür, dass es
schon vor Tausenden von Jahren
kollektive Gewalt in grossem Stil
gab, ziehen die Forscher den
Schluss. Wahrscheinlich ging es dabei, wie sie meinen, um Gebietskonflikte beim Bestreben, sesshaft
zu werden.
Als ob es dafür noch eines Beweises bedurft hätte! Böse waren
wir schon immer. Und gewaltbereit,
wenn es darum ging, uns Land zu
erobern und sesshaft zu werden
bzw. einmal erobertes Gebiet zu
verteidigen. Die Frage ist nur: Haben wir denn in den Tausenden von
Jahren nichts dazu gelernt? Immerhin kommen die Forscher noch zu
einem weiteren wahrscheinlichen
Schluss: dass es nämlich zwischen
der brutalen Gewaltbereitschaft und
dem Untergang der damaligen Kultur einen ganz direkten Zusammenhang gebe …
Zusammen Guetzli
backen
Am Samstag, 12. Dezember, findet
von 14 bis 16 Uhr das beliebte Weihnachtsguetzlibacken des Quartiervereins Oberstrass für Kinder im Restaurant Rigiblick statt. Es wird geknetet
und gebacken.
Mitmachen können bis zu 15 Kinder im Alter von 4 bis 14 Jahren. Dazu gibt es Punsch für die Kleinen und
Glühwein für die Eltern. (is./zb.)
Restaurant Rigiblick, Gastgeber Adrian Bisig freut sich über Anmeldung per Mail
unter [email protected].
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Stadt Zürich
Nr. 50
10. Dezember 2015
AKTUELL
Publireportage
Vorweihnachtliches Wellness-Vergnügen
Das Seminar- und Wellnesshotel Stoos ist ein idealer
Ort, um dem Alltag zu entfliehen und die vorweihnachtliche Zeit in einem
Naturparadies zu geniessen.
Neben der Pralinémischung «Weihnachtszauber» hält Sprüngli passend
zur Adventszeit viele weitere exquisite Köstlichkeiten bereit.
Foto: zvg.
Publireportage
Geschenke, die ankommen
Elegant, verführerisch,
inspirierend, informierend:
Die Confiserie Sprüngli hat
ihren Web-Auftritt komplett
neu gestaltet.
Nutzerinnen und Nutzer der SprüngliWebsite finden neu über stimmungsvolle Bilder Zugang zu den verschiedenen Produktbereichen und können
sich in der Sprüngli-Welt über das Unternehmen informieren. Dabei sind alle Inhalte mit dem ebenfalls neu gestalteten Onlineshop verknüpft.
Im Onlineangebot gibt es aktuell
feinste Geschenkideen zu Weihnachten. Feinste Pralinés und Schokoladen-Spezialitäten, Torten und Glacen,
aber auch salzige Köstlichkeiten wie
Apérogebäck sorgen für ein gelungenes Fest. Wer ein individuelles Präsent sucht, kann mit dem «TortenCreator» die Tortenfüllung auswählen
und sein Tortendekor gestalten sowie
schon bald mit dem geplanten «MyLuxemburgerli-Creator» die Luxemburgerli-Verpackung mit einer eigens
Wettbewerb
Lokalinfo verlost fünf Packungen
Sprüngli-«Weihnachtszauber» –
mit Pralinés in den Geschmacksrichtungen Nuss/Zimt, Pistache,
Cognac/Pflaume, Mandel/Orange
und Zimtstern. Einfach bis 14.
Dezember eine E-Mail mit Betreffzeile «Sprüngli» und vollständigem Absender senden an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Sprüngli»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
gestalteten Geschenkbanderole versehen. Via Onlineshop lassen sich
Sprüngliprodukte weltweit verschicken oder auch zur Abholung in einem Sprüngligeschäft in Auftrag geben. Im Kanton Zürich kann das
Lunch-Angebot bis 10 Uhr bestellt
werden und wird noch am gleichen
Tag bis 12 Uhr geliefert. (pd./mai.)
www.spruengli.ch
Säumige Prämienzahler
Der Nutzen von Listen für säumige
Prämienzahlerinnen und -zahler kann
nicht nachgewiesen werden, so die
Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich. Bei einer Analyse wurde die Entwicklung des Zahlungsverhaltens der
Versicherten in Kantonen mit und in
Kantonen ohne Liste verglichen. Das
Ergebnis der Studie bestätigt die Entscheidung des Kantons Zürich, ange-
sichts des grossen Aufwands und der
fraglichen Wirksamkeit auf eine
schwarze Liste für säumige Prämienzahler zu verzichten. Statistisch sind
die Unterschiede zwischen den Kantonen mit und ohne Liste nicht signifikant. Ein Nutzen kann folglich nicht
belegt werden. Die Einführung einer
solchen Liste würde eine halbe Million
Franken kosten. (pd.)
Im hoteleigenen, modernen Wellness
& Spa mit viel Naturstein, Edelstahl
und Massivholz finden Gäste auf
1100 Quadratmeter Fläche ein reiches Entspannungsangebot: diverse
Saunen, Dampfbäder, Erlebnisduschen, ein Kneippbecken und eine
grosszügige Wasserwelt. Der Ruheraum mit Panoramablick auf die Innerschweizer Alpen lädt zum Träumen ein. Exklusiv für die Zentralschweiz kann man im Seminar- und
Wellnesshotel Stoos zudem die etablierten Haki-Behandlungen erleben.
Haki ist ein ganzheitliches Konzept
für kopflastige, im Nacken und Schulterbereich verspannte Menschen. Die
Instruktionen der Masseure erlauben
es, die entsprechenden Schritte auch
nach einem Aufenthalt zu Hause anzuwenden.
Auf 1300 Meter über Meer gelegen, bietet der Stoos im Winter exzellente Skipisten und 20 Kilometer
Langlaufloipen, die direkt neben dem
Hotel beginnen. Auch eine idyllische
Pferdekutschenfahrt um den Stoos
kann genossen werden.
Kulinarik mit Aussicht
Im Hotel-Restaurant, gestaltet mit
einheimischen Materialien, lässt man
sich mit kulinarischen Gaumenfreuden sowie erlesenen Weinen verwöhnen. Das Küchenteam um Matthias
Bruns zaubert aus regionalen Produkten und nachhaltiger Fischerei jeden Abend überzeugende Menüs.
Erholung pur im und um das Seminar- und Wellnesshotel Stoos.
Foto: zvg.
Wettbewerb: Auszeit für Geniesser
Lokalinfo verlost einen GeniesserGutschein für 2 Personen im Seminar- und Wellnesshotel Stoos (Wert:
700 Franken). Darin enthalten ist:
• 1 Übernachtung im Doppelzimmer Superior mit Balkon
• Reichhaltiges
Frühstücksbüffet
oder Langschläfer-Frühstück auf
dem Zimmer
• 5-Gang-Menü
• Champagner-Aperitif
Das Gute liegt so nah: Von Zürich
sind die Stoos-Bergbahnen in knapp
40 Autominuten erreichbar. Mit der
Luftseilbahn von Morschach oder mit
der Standseilbahn von Schwyz/
Schlattli gelangt man in sieben Minu-
• Late Check-out bis 13 Uhr
• Aromaöl-Massage (50 Min.)
• Freie Benützung Wellness & Spa.
Zum Mitmachen einfach bis 14.
Dezember eine Mail mit Betreffzeile
«Stoos» und vollständigem Absender senden an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
ten auf den autofreien Stoos – und in
zwei Gehminuten zum Seminar- und
Wellnesshotel. (pd./mai.)
Seminar- und Wellnesshotel Stoos, Ringstasse 10, 6433 Stoos, Tel. 041 817 44 44,
[email protected]. www.hotel-stoos.ch.
«Waltis Beizenführer 2016» ist da
Auf der Umschlagseite des soeben erschienenen «Waltis Beizenführers
2016» stehen die drei Adjektive «unverblümt», «unbestechlich» und «unschlagbar». Regelmässig vor dem Jahreswechsel erscheint seit 27 Jahren
der ganz spezielle, persönliche und daher auch etwas andere Gastroführer
für das Millionen-Zürich. Im neuen
Beizenführer listen die Autoren Walter
ANZEIGEN
KLEINANZEIGEN
Freizeit/Ferien
Suche Menschen für gute Gespräche und
für Freizeitgestaltung.
Anfrage unter Chiffre 1507, Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich.
Kunz (Zumikon) und Balz Hösly (Zürich) 157 Betriebe in der Stadt Zürich
und 129 Restaurants in der Region auf.
Bei der Beurteilung achten die Tester
vor allem auf das «Gesamtkunstwerk»
einer Beiz. Sie vermeiden es, Küchenchefs unnötig «in die Pfanne zu hauen». Gastfreundschaft, Service und
Qualität werden stark gewichtet. Die
Beizen wurden anonym besucht, und
alle Kosten für Speis und Trank werden selber berappt. Die kurzen, aussagekräftigen Texte sind mit Herzblut
und humorvoll abgefasst und spiegeln
die ehrliche Meinung der beiden Gastrotester. (pd./pm.)
Waltis Beizenführer 2016 ist im Buchhandel für 20 Franken, über www.waltis-beizenfuehrer.ch oder Telefon 044 918 21 11
zu beziehen.
Züriberg
AKTUELL
Nr. 50
10. Dezember 2015
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Die kleine Shilpa zaubert am Klavier
Die erst sechsjährige Shilpa
spielt Haydn und improvisiert Jazz auf dem Flügel.
Nun belegte die Küsnachterin als jüngste Teilnehmerin
den dritten Platz beim Zürcher Musikwettbewerb 2015.
Philippa Schmidt
Das Wort «verschmitzt» muss für dieses Lächeln erfunden worden sein.
Denn anders kann man das Strahlen
der kleinen Shilpa kaum bezeichnen.
Das ist aber auch kein Wunder, wenn
die Journalistin so komische Fragen
stellt, wie etwa, ob sie ihren Freundinnen auf dem Klavier vorspiele. «Nein,
sicher nicht.» Und was sie denn dann
so mit ihren Freundinnen mache?
«Spielen natürlich!»
Der Wirbelwind mit den neonfarbenen Peace-Zeichen-Ohrringen ist
eben ein ganz normales Kind. Doch
das kleine Mädchen hegt auch eine
grosse Liebe, die Liebe zum Klavier.
Nachdem sie sich anfangs etwas ziert,
ist Shilpa zum Ende des Besuchs hin
kaum mehr vom Flügel wegzubewegen. Immer wieder huscht sie zum Instrument, dem sie wie beiläufig groovige Jazzmelodien entlockt – Noten
braucht sie dafür keine. Aber auch
klassische Stücke spielt die Nachwuchspianistin.
Sobald sich ihre Finger auf die Tasten senken, verändert sich Shilpas Mimik. Das kecke Lächeln weicht einem
ernsten und hoch konzentrierten Gesichtsausdruck, während die Hände
Klavierspielen bereitet Shilpa sichtlich Freude.
blitzschnell die Oktaven hoch- und hinunterwandern. Damit ihre Tochter
problemlos an die Pedale kommt, haben Shilpas Eltern ihr einen speziellen
Kinderpedalschemel gekauft.
Mit vier Jahren angefangen
«Von mir kann sie das nicht haben, ich
habe früher ganz schlecht Geige gespielt», erklärt ihre Mutter Asha Hall
schmunzelnd. Doch obgleich Talent die
Grundlage für Shilpas Können am Klavier sein mag, steckt auch viel Arbeit
dahinter. «Shilpa ist gut, weil sie etwas
dafür tut», betont Asha Hall. «So wie
man übt, so führt man etwas auch
vor», ergänzt ihr Mann Richard.
Den Eltern ist es wichtig, dass ihre
Tochter Erfolgserlebnisse mit ihren
Konzerten verbindet und Soft Skills
Die Stiftung Baukultur soll
ein Wohnhaus mit Baujahr
1863 an der Weineggstrasse
im Baurecht übernehmen
und sanieren. Der Stadtrat
legt den Baurechtsvertrag
dem Stadtparlament vor.
Drei Dreizimmerwohnungen auf drei
Geschossen sowie Keller und Estrich
umfasst das sanierungsbedürftige
Wohnhaus an der Weineggstrasse 7;
die Waschküche und die gemeinsame
Dusche befinden sich in einem Anbau. Das Haus stammt aus dem Jahr
1863 und ist gemäss Denkmalpflege
ein wichtiger Zeitzeuge. Es ist zurzeit
an den Verein Jugendwohnnetz vermietet, der die Zimmer an Studierende untervermietet.
Aus zonenrechtlichen Gründen ist
weder ein Ersatzbau möglich, noch
sind Aufstockungen, Anbauten oder
Nutzungsänderungen erlaubt. Das
Haus soll im Baurecht abgegeben
und von der Baurechtsnehmerin im
Einvernehmen mit der Stadt saniert
werden. Auf die Ausschreibung des
Baurechts hin gingen nicht weniger
als 38 Offerten ein. Mit den fünf
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lernt, etwa, sich zu präsentieren. Und
was mag Shilpa besonders gerne am
Klavierspielen? «Es tönt so schön!»
Nachdem sie mit vier Jahren in ihrem
früheren Kindergarten die Chance erhielt, bei Maria Wildhaber Klavierunterricht zu nehmen, besucht Shilpa
nun wöchentlich das Intensivprogramm der Musikschule Konservatorium Zürich bei Ingrid Karlen. Zusätzlich erhält sie einmal in der Woche Unterricht an der Musikschule Küsnacht.
Dort führt sie ihr Lehrer Floriano Inacio Junior insbesondere in die Welt
des Jazz ein.
Beim Musikwettbewerb präsentierte Shilpa aber den «Rundtanz» von Béla Bartok, «Arabesque» von Friedrich
Burgmüller und «Le petit nègre» von
Claude Debussy. «Die Jury hat sie vor
ANZEIGEN
Die Stiftung Baukultur soll Villa
an Weineggstrasse übernehmen
Meistbietenden wurden Gespräche
geführt. Den Zuschlag erhielt die Stiftung Baukultur mit Sitz in Dübendorf,
die bereits Baurechtsnehmerin der
städtischen Liegenschaft Rindermarkt 7 ist.
Kompetenz war ausschlaggebend
«Ausschlaggebend war die baufachliche Kompetenz der Mitglieder der
Stiftung sowie deren Erfahrung mit
sanierungsbedürftigen Bauten», hält
Jürg Keller, Vizedirektor der Liegenschaftenverwaltung in einer Medienmitteilung am vergangenen Mittwoch
fest. Die Stiftung bezeichnet es als ihren Auftrag, «Altliegenschaften integral zu erhalten, ihre innewohnenden
Qualitäten aufzudecken und sie derart auszustatten oder umzunutzen,
dass sie wirtschaftlich tragfähig werden und einer zeitgemässen Nutzung
entsprechen».
Vereinbart wurde ein Baurechtszins von 40 000 Franken; fürs Gebäude zahlt die Stiftung der Stadt
162 000 Franken. Für die Stadtkasse
resultiert ein Gewinn von 850 000
Franken. Der Landwert des Baurechts beträgt 1,5 Millionen Franken.
Nun muss der Gemeinderat über eine
Annahme entscheiden. (pd.)
Fotos: Philippa Schmidt
Asha und Richard Hall sind stolz auf ihre musikalische Tochter Shilpa.
allem dafür gelobt, dass sie mit viel
Gefühl spielt», erinnert sich Asha Hall,
deren Eltern einst aus Indien in die
Schweiz kamen. Vater Richard zog aus
den USA nach Zürich.
Während beim Schweizer Jugendmusikwettbewerb erst Kinder ab acht
Jahren zugelassen werden, gibt es
beim Zürcher Musikwettbewerb keine
Alterslimite nach unten. Ungewöhnlich
ist Shilpas Alter trotzdem, war sie
doch mit Abstand die Jüngste. Doch
auch wenn die 1.-Klässlerin die Menschen am Flügel verzaubert, Pianistin
will sie (noch) nicht werden. «Ich will
Experimente mit Chemie machen»,
gibt sie über ihren Berufswunsch Auskunft und präsentiert sogleich blaue
Kristalle, die sie gemeinsam mit ihrer
Mutter hergestellt hat. Angst, dass
Shilpa als Teenager nichts mehr vom
Klavierspielen wissen will, hat Asha
Hall nicht: «Genau deswegen haben
wir das Klavier gewählt, weil ihr damit
viel mehr Genres offenstehen als mit
der Geige. Und falls sie einmal als
Teenager Sängerin werden möchte, ist
das Klavier das ideale Begleitinstrument.»
«Ich spiel gern Klavier!», kritzelt
Shilpa derweil gut gelaunt in den Block
der Journalistin. Ob ihre Eltern eine
Vorahnung von diesem künstlerischen
Ausnahmetalent hatten, als Shilpa auf
die Welt kam? Ihr Name bedeutet auf
Hindi nämlich «Kunstwerk».
12. Dezember, 17 Uhr, 11. Zürcher Musikwettbewerb, Preisverleihung. Es spielen
die Finalisten des Zürcher Musikwettbewerbs. Kirche Fraumünster, Zürich.
6
Züriberg
Nr. 50
10. Dezember 2015
KULTUR
«Thomas Lüthi’s Biwak» spielt im GZ
Weniger ist manchmal
mehr: Dass dies auch im
Jazz gilt, wird am kommenden Mittwoch im GZ Riesbach unter Beweis gestellt.
Nicole Seipp-Isele
«Ohne Schnick und ohne Schnack»,
so beginnt die Programmankündigung von «Jazz im Seefeld» für das
nächste Konzert. Bezeichnet «Biwak»
ein einfaches Zeltnachtlager im Freien, so ist der Band-Name kein Zufall,
sondern Programm. Der entschlackte
Sound des Trios oszilliert zwischen
Rauheit und Wärme und zeugt zugleich von Erhabenheit und Erdverbundenheit. Tatsächlich kommt die
Musik von «Thomas Lüthi’s Biwak»
ohne Schnörkel und Schnick-Schnack
aus und vernachlässigt dabei niemals
ihre Dynamik.
Charakteristisches Klangbild
Mit Thomas Lüthi am Tenorsaxofon,
Arne Huber am Kontrabass und
Claudio Strüby am Schlagzeug sind
die elementaren Bausteine der Musik
– Melodie, Harmonie und Rhythmus
– minimal abgedeckt. «Dies ist der
geringst notwendige Nährboden, um
die Musik wachsen zu lassen», erklärt Thomas Lüthi. «Das Geschehen
bleibt immer überschaubar und
transparent, jede Stimme fassbar
und klar. Auch kompositorisch bemühen wir uns ganz bewusst, einfach zu
bleiben, um viel Raum für das Improvisatorische und das Zusammenspiel
zu lassen.» Arne Hubers warmer und
natürlicher Klang am Bass und ClauANZEIGEN
Jazz für unterwegs: Thomas Lüthi (l.) schlägt sein musikalisches Biwak im GZ Riesbach auf.
dio Strübys unverkrampftes differenziertes Schlagzeugspiel fügen sich mit
Thomas Lüthis erdigem Saxofonsound zu einer unverwechselbaren
Symbiose. Aus der Kombination dieser basalen Instrumentierung entsteht ein ungeschliffenes und gleichzeitig warmes, für «Thomas Lüthi’s
Biwak» charakteristisches Klangbild.
Dieses hat die Band während ihres
achtjährigen Bestehens permanent
kultiviert.
Thomas Lüthi fand dank engagierten und jazzbegeisterten Musiklehrern und einer grossen Mediathek
mit vielen Jazztonträgern und büchern in seiner Mittelschulzeit schnell
Zugang zur Welt des Jazz. Er lernte
Foto: Windmüller/zvg.
die Tenorsaxofon-Titanen der Jazzgeschichte kennen und lieben. Und so
war es nur eine logische Folgerung,
dass er selbst Tenorsaxofonist wurde.
Nach der Matura studierte Lüthi an
der Swiss Jazz School in Bern (heute
Hochschule der Künste Bern) bei Andy Scherrer. Er ist aus diversen Formationen bekannt wie «Tré», «Mats-
up», «Herbie Kopf Nonett U.F.O.»,
«Chris Wiesendanger Nonett Undersong», «Joe Haider Jazz Orchestra»
und dem «Zurich Jazz Orchestra».
1998 wurde er mit dem Förderpreis
am internationalen Jazzmeeting «Generations» in Frauenfeld ausgezeichnet. 2007 erhielt er den ZKB-Jazzpreis zusammen mit dem Trio «Tré».
Und was fasziniert ihn am Tenorsaxofon? «Es ist ganz klar der Sound.
Wahrscheinlich weil er sehr flexibel
und nahe an der menschlichen Stimme ist. Ausserdem sind es die vielfältigen und persönlichen Ausdrucksmöglichkeiten, die das Instrument
bietet. Und natürlich seine enge Verbundenheit mit der Entwicklung des
Jazz», so Lüthi. «Jazz selbst verfügt
über eine harmonische Tiefe und
rhythmische Vielfalt, was einen individuellen und freien Umgang erlaubt.
Man kann aus dem Moment heraus
agieren. Jazz hat immer einen erzählerischen Aspekt in der Improvisation
und einen dialogischen im Zusammenspiel. Ausserdem ist es ein unendliches Forschungsgebiet. Es gibt
im Jazz immer etwas Neues zu lernen und zu entdecken,» schwärmt
Lüthi.
Wer Lust auf «weniger ist mehr»
bekommen hat, findet neben «Jazz
im Seefeld» am 18. Februar Gelegenheit: Dann wird im Jazzclub «Moods»
die CD des zweiten «Biwak»-Albums
«Springfall» getauft.
Thomas Lüthi’s Biwak: Thomas Lüthi, ts,
Arne Huber, b, Claudio Strüby, dr. 16. Dezember, 19.30 Uhr, Grill ab 18.30 Uhr, Essen ist selbst mitzubringen, Getränkeverkauf an der Bar, Eintritt 5 Franken & Kollekte. GZ Riesbach, Seefeldstr. 93, 8008
Zürich. Mehr Infos: www.jazzimseefeld.ch.
Züriberg
AKTUELL
Nr. 50
10. Dezember 2015
7
Helmhaus zeigt Fotoausstellung «Welt – Bilder 6»
Die sechste Ausstellung in
der Reihe «Welt – Bilder»
im Helmhaus zielt auf den
Menschen ab: Wie er sich
orientiert und Halt sucht,
wie er manipuliert und auf
sich selber zurückgeworfen
wird, wie er Gemeinschaft
und sich selbst erlebt.
auch formale Vielfalt: Das grösste
Bild ist fast 100 Quadratmeter gross,
das kleinste ein Abzug im Albumformat 10 x 15 cm. Messerscharfe,
grossformatige Prints sind genauso
präsent wie atmosphärische Bilder,
für die Schärfe kein Kriterium ist. Tapeziert, in schweren Kastenrahmen
oder ungeschützt an die Wand gepinnt: Viele Präsentationsformen aktueller Fotografie sind im Helmhaus
zu sehen.
Die «Welt – Bilder»-Ausstellungen im
Helmhaus sind zu einer Tradition geworden: Zum sechsten Mal innert
zehn Jahren eröffnen sich Einblicke
in Bilder aus dieser Welt. Und zeigen,
wie Künstlerinnen und Künstler die
Welt sehen. Mit jeder Ausstellung
nahm die Zahl der Besucherinnen
und Besucher zu: In unsicheren Zeiten steigt das Bedürfnis, mehr über
die Welt zu erfahren. Künstlerinnen
und Künstler zeigen die Welt anders:
Ihr Blick geht Dingen auf den Grund,
wagt Subjektivität und befragt auch
die eigene Existenz.
Buch zur Ausstellung
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Reserviertheit gepflegt wird – sei das
innerhalb der (Gross-)Familie, sei es
im sozialen Gefüge eines Dorfs oder
einer Stadt. Die Ausstellung bietet
Vernissage: Donnerstag, 10. Dezember
2015, 18 Uhr, Helmhaus, Limmatquai 31,
8001 Zürich. Die Ausstellung läuft bis 21.
Februar. Mehr Informationen zum Begleitprogramm unter www.helmhaus.org.
Eines der ausgestellten Weltbilder: «Pawn Shop», Ozone Park, New York, 2013, Ausschnitt.
Man’s Land» und wie im Urwald ein
Gefühl von Verlorenheit droht. Die
Ausstellung eröffnet auch weniger
angespannte Beziehungen zwischen
Mensch und Natur und zwischen
Mensch und Kultur: Wenn Offenheit
da ist, wenn Vertrauen entgegengebracht wird, wenn Austausch statt
Viele Veranstaltungen
Vier Gespräche bieten Gelegenheit,
die Auseinandersetzung mit der
Ausstellung zu vertiefen. Flurina
Rothenberger spricht über neue
Tendenzen in der afrikanischen Fotografie, darüber, dass ein Kontinent sein Bild zurückfordert (17.
Dezember, 18.30 Uhr).
• Die Künstlerin Shirana Shahbazi
und der Kurator, Autor und Dozent
Urs Stahel unterhalten sich über
«Das Irrlichtern der Fotografie heute» (11. Februar, 18.30 Uhr).
• Wie Werbung unsere Weltbilder
globalisiert und kommerzialisiert,
Gegen die Bilderflut
Die intensive Begegnung mit dem
einzelnen, exemplarischen Bild widersetzt sich der Bilderflut. Fotografie ist ein ideales Medium, um sich
mit dem Verhältnis zwischen dem
Menschen und dem, was ihn umgibt,
zu beschäftigen. Indem sie Raum und
Zeit begrenzt, fördert sie die konzentrierte Auseinandersetzung. Gezeigt
werden Bilder, die uns mit uns selbst
konfrontieren. Sie macht zum Beispiel bewusst, dass in der Grossstadt
genauso wie im suburbanen «No
Foto: Paul Graham/zvg.
Zur Ausstellung erscheint der sechste
Band der Reihe «Welt – Bilder /
World Images». Darin sind fast alle
ausgestellten Werke in hoher Qualität
abgebildet. (pd.)
«Gold 2», 2009.
Foto: Marike Schuurmann/zvg.
ist Thema einer 5-Uhr-These mit
Christian Hänggi von der IG Plakat
Raum Gesellschaft (16. Dezember,
17 Uhr).
• Zur These «Die Modefotografie
zieht die Kunstfotografie an» ist die
Modefotografin Lauretta Suter Gast
von Daniel Morgenthaler (3. Februar , 17 Uhr).
• Zudem gibt es Gelegenheit, ausstellende Fotografinnen und Fotografen persönlich bei Führungen zu
erleben. Angebote für Kinder und
Jugendliche ergänzen das Begleitprogramm. (pd.)
Züriberg
AKTUELL
Nr. 50
10. Dezember 2015
9
Rekordwärme setzt sich auch in der Schweiz durch
Global fallen heuer die Temperaturrekorde: Der Juli war
der wärmste je gemessene
Monat, und auch August,
September und Oktober
waren allesamt Rekordmonate. Zudem dürfte das
Jahr 2015 gemäss der Weltorganisation für Meteorologie global gesehen das
wärmste Jahr seit Messbeginn werden.
Silvan Rosser
Der sich abzeichnende, globale Temperaturrekord für das Jahr 2015
könnte zudem zum ersten Mal die
Marke von 1 °C Temperaturanstieg
gegenüber dem vorindustriellen Niveau überschreiten. Damit wäre bereits die Hälfte der 2-Grad-Erwärmung erreicht, die der UNO-Klimagipfel 2009 als Grenze festlegte, um
gefährliche Auswirkungen der Klimaänderung zu limitieren. Die globalen
Klimaverhandlungen sind zurzeit in
der nächsten Runde: Noch bis zum
11. Dezember findet in Paris die UNKlimakonferenz mit Teilnahme der
Schweiz statt. Ein zentrales Ziel der
Konferenz ist eine neue, umfassende
internationale Klimaschutz-Vereinbarung.
Goldener Martinisommer
Trotz der globalen Temperaturrekorde konnte sich der Herbst 2015 in
Mitteleuropa lange Zeit vor der schon
fast omnipräsenten Wärme auf dem
Globus «verstecken». So waren heuer
mit dem September und Oktober die
ersten zwei Herbstmonate kühler als
im langjährigen Mittelwert der Periode 1981 bis 2010. Das Temperaturdefizit belief sich auf ein halbes bis
knapp ein ganzes Grad Celsius.
Der September war so kühl wie
seit 2010 nicht mehr und ganze zwei
Grad kälter als im Vorjahr. Von Spätsommerwetter konnte kaum an einem Tag die Rede sein. Vielmehr
machte der September schon richtig
auf Vollherbst, und es fühlte sich an,
als sei schon Oktober. Mit dem Oktober kam dann auch schon der November – zumindest was die Temperaturen in den ersten zwei Monatsdritteln anbelangte. Von einem Altweibersommer fehlte jede Spur: Es
herrschte
Novembertristesse
mitten im Oktober. Im letzten
Oktoberdrittel
schwappte dann
die globale Wärme auch wieder
nach Mitteleuropa über und beendete
eine
knapp zweimonatige
«Kältephase». Mit der
Wärme
kam
auch die Sonne
zurück. In der
Folge erlebte die
Schweiz goldene
letzte Oktobertage und einen
Martinisommer
wie wohl nie zuvor seit Messbeginn. Die rund
vierwöchige
Herbstwärme
war so ausgeprägt, dass auch
der
Wintereinbruch in der letzten
November- Es geht aufwärts: Die Abweichung der Jahrestemperatur vom vorindustriellen Mittel (1864 bis 1990) für die globale Temperatur
woche mit erneut (rot) und Zürich (blau) von 1864 bis 2015 (inkl. Mass für die Unsicherheit 2015).
Grafik: Silvan Rosser, Quelle: MetOffice, MeteoSchweiz
unterkühlten
Temperaturen nichts mehr ausrich- chungen zu den monatlichen Norm- Herbstbeginns gab es längere Perio- Abweichung zum vorindustriellen Niten konnte. Der November 2015 ega- werten verringern sich zwar, trotz- den mit vorwiegend hochdruckbe- veau ist für die Schweiz aber nicht 1
lisierte in Zürich mit durchschnittlich dem blieben alle Herbstmonate unter stimmter Witterung, wie Meteo- Grad, sondern rund 2,5 Grad, wie ei7,8 Grad den bisherigen November- ihren Erwartungen.
Schweiz schreibt. So beispielsweise ne Auswertung von MeteoSchweiz
rekord aus dem Jahr 1994.
vom 24. bis 30. September und vom zeigt. Das heisst, dass die lokale ErSo war der Herbst 2015 unter Viel Sonne im November
19. bis 27. Oktober.
wärmung in der Schweiz deutlich
dem Strich trotzdem 0,6 Grad über- Der November brachte mit 64 mm
Während der Nebel im September stärker ist als global. Zudem bedeutet
temperiert. Von den zwölf Herbstwo- am Zürichberg wieder mehr Nieder- noch oft ausblieb, blieb er im Oktober dies, dass das globale 2-Grad-Ziel für
chen waren zwar sieben Wochen schlag als in den zwei vorangegange- dann hartnäckiger, sodass der Okto- die Schweiz bis Ende des Jahrhunleicht unterkühlt, doch die fünf zu nen Monaten, im langjährigen Mittel- ber mit lediglich 89 Prozent des Solls derts lokal eine Erwärmung von 4,5
warmen Wochen brachten Rekord- wert 1981 bis 2010 müssten es aber als einziger Herbstmonat als zu trüb Grad gegenüber dem vorindustriellen
wärme und vermochten die kühleren alleine im November 79 mm sein. Mit einzustufen ist. Wieder überall sehr Niveau ausmachen dürfte. Was dies
im Durchschnitt deutlich zu überbie- total 152 mm Niederschlag brachte sonnig zeigten sich die ersten drei bedeuten könnte, zeigt folgendes Geten. Der Herbst 2015 war mit durch- der Herbst 2015 nur gerade 57 Pro- Novemberwochen. Mit 101 Sonnen- dankenspiel: Bei Erreichung des gloschnittlich 10 Grad zwar knapp an- zent der erwarteten Niederschläge stunden in Zürich war es einer der balen 2-Grad-Ziels wird in Zürich ein
derthalb Grad kühler als sein Vorgän- und war somit ausgesprochen tro- sonnigsten November seit 1901. Nur Klima herrschen wie noch gestern in
ger, doch er setzte die Phase mit cken. Extrem war die Trockenheit al- die November aus den Jahren 1981 Mailand.
durchwegs zu warmen Herbstperio- leine im Herbst jedoch nicht. Erst in und 1986 brachten noch 10 bis 20
Verfehlt die Weltgemeinschaft
den seit 2011 fort. Nur unmerklich den Jahren 2007 und 2011 gab es Stunden mehr Besonnung.
aber das 2-Grad-Ziel, bekommt es
kühler war der Herbst jeweils in den mit 138 respektive 149 mm noch wedie Alpennordseite sogar mit dem
Jahren 2012 und 2013.
«Siesta-Klima» von Napoli zu tun.
niger Regen. Der trockenste Herbst in Mailand oder Napoli?
Zürich seit 1864 wurde im Jahr 1920 Weniger als ein Monat vor Ende des Der ganze Mittelmeerraum «rückt»
Grosse Trockenheit
aufgezeichnet mit nur gerade 96 mm Jahres 2015 zeichnet es sich immer ins afrikanische Sahara-Klima nach,
deutlicher ab: 2015 wird nicht nur und die Sahara selber wird zum GlutAnders als die Temperaturen änder- Niederschlag.
Der Herbst 2015 brachte über die global, sondern auch in der Schweiz ofen. Während es für Zürich heisst,
ten die Niederschläge ihr Muster im
Verlauf des Herbsts nicht. Die seit ganze Strecke aufsummiert 311 Son- erneut ein sehr warmes Jahr. Mailand oder Napoli, geht es bei vieSommermitte anhaltende Nieder- nenstunden am Zürichberg. Das sind Schweizweit und am Zürichberg wird len anderen Weltbürgern ums nackte
schlagsarmut setzte sich im Herbst rund 11 Prozent mehr als im langjäh- 2015 eines der vier wärmsten Jahre Überleben. So richten sich alle Augen
fort. Die Trockenheit hält nun schon rigen Durchschnitt der Jahre 1981 seit Messbeginn 1864 werden, je auf einen vielversprechenden Ausseit fünf Monaten an. Die Abwei- bis 2010. Auch während des kühlen nach Ausgang des Dezembers. Die gang der Klimakonferenz in Paris.
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10
Züriberg
Nr. 50
10. Dezember 2015
MARKTPLATZ
Publireportage
Der Tag der Forschung
ist auch für Kinder geeignet
Am Samstag, 12. Dezember, laden
Forscherinnen und Forscher der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK)
zum Tag der Forschung ins Toni-Areal ein und geben Einblick in ihre Aktivitäten und Projekte. Das «Labor»
von 15 bis 17.45 Uhr wendet sich an
ein breites Publikum ohne spezifisches Fachwissen. Im Toni-Areal
können die Besucher Klang- und
Lichträume erkunden, mit dem Vogelflugsimulator Birdly fliegen und einem geflügelten Pferd aus Holz, dem
trojanischen Pegasus, begegnen. Das
Programm eignet sich auch für Kinder. Der Tag der Forschung beginnt
mit der Präsentation dreier Forschungsprojekte. Forscher beantworten Fragen, danach werden in einem
Podium Chancen, Herausforderungen
und Probleme des Mittelbaus an einer
Kunsthochschule diskutiert. (pd.)
Tag der Forschung: Samstag, 12. Dezember, 9.30 bis 20 Uhr, Toni-Areal, Pfingstweidstrasse 96. Eintritt frei. Infos: www.
zhdk.ch/tag_der_forschung.
VERSICHERUNGSTIPP
Mit Rückendeckung Recht bekommen
Im Streitfall bleibt oft nur der Gang
zum Richter. Doch Vorsicht: Auch wer
Recht bekommt, kann auf den finanziellen Ansprüchen sitzenbleiben.
Rechtsschutz-Versicherungen bieten
hier die nötige Rückendeckung. Im
Leben kann es immer zu einem Zwist
kommen. Sei es als Mieter, Konsument oder Nachbar – das Potenzial
für Streitigkeiten ist stets vorhanden.
Dennoch: Wer bei einem Gericht eine
Klage einreichen will, sollte sich das
gut überlegen – denn die finanziellen
Risiken sind nicht zu unterschätzen.
Wer sich für den Gang zum Richter entscheidet, muss nicht nur die eigenen Anwaltskosten tragen, sondern
auch 100 Prozent der voraussichtlichen Gerichtskosten vorschiessen. Bei
Gewinn eines Prozesses kann der Kläger dieses Geld zwar zurückfordern,
allerdings muss er dies direkt bei der
Gegenpartei tun. So sieht es die neue
Zivilprozessordnung vor, die seit 2011
in Kraft ist. Ist die Gegenpartei allerdings zahlungsunfähig, beisst der Kläger auch als Gewinner in den sauren
Publireportage
Apfel. Das muss nicht sein: Mit einer
Rechtsschutzversicherung übernimmt
ein Versicherer in versicherten Fällen
die Gerichts- und
Anwaltskosten,
die Expertisekosten sowie allfällige
Prozessentschädigungen.
Auch kümmert er
sich um das Inkasso, falls die
Gegenpartei nicht bezahlen will, oder
er trägt die Kosten bei Zahlungsunfähigkeit. Neben der jährlichen Versicherungsprämie entstehen keine anderen Kosten oder Aufwendungen
mehr. Die Rechtsschutzversicherung
für die ganze Familie kostet rund 350
Franken im Jahr. Das ist etwas mehr
als eine Anwaltsstunde. Diese Investition lohnt sich allemal.
Marcel Strangis
Interessierte können mit der Zurich-Generalagentur Seefeld in Kontakt treten. Bellerivestr. 20, 8008 Zürich, Tel. 044 387 73
73, [email protected].
Hottinger Apotheke: «Wir sind auch
während der Umbauzeit für Kunden da»
Die Hottinger Apotheke mit
der integrierten Post befindet sich im Umbruch. Die
Lokalitäten im altehrwürdigen Gebäude werden vergrössert, und auch im logistischen Bereich gibt es Neuerungen. Während der ganzen Umbauzeit bleiben
Apotheke und Post offen.
Helga Sonanini, eidg. diplomierte
Apothekerin ETH/FPH und Inhaberin
der Hottinger Apotheke, erzählt:
«Seit November sind bei uns die Bauarbeiten im Gang. Geplant ist eine
grössere Apotheke mit zwei Eingängen. Postkunden werden künftig auf
der oberen Seite an zwei Schaltern
bedient Aber wir sind, trotz Baulärm
und Staub, für die Kundschaft da.»
Diskrete Beratungen
Das Apothekenbüro ist neu offen gegen den Verkaufsraum. Ein Apotheker oder eine Apothekerin steht der
Kundschaft jederzeit Red und Antwort. Aber nicht nur der Bereich der
Apotheke wird ausgebaut. Neu wird
ihm auch ein schalldichter Raum angegliedert. Helga Sonanini: «Hier finden Kundengespräche und -beratungen im diskreten Rahmen statt. Auch
bieten wir verschiedene Impfungen
an. Das Blutdruckmessen, Diätempfehlungen, die Blutzuckerkontrolle
oder das Anpassen von Gesundheitsstrümpfen findet ebenfalls hier statt.»
In einem separaten Raum mit
Glasscheibe werden die Medikamente aufbewahrt. Dieser ist das Reich
eines Roboters. Per Computerklick
kann ein Medikament geordert wer-
Apothekerin Helga Sonanini freut sich auf die neu gestaltete Hottinger
Apotheke mit den Postschaltern. Im Februar ist es so weit. Foto: B. Christen
den. Der Medikamentenroboter ergreift es und lässt es durch eine Klappe in die Apotheke fallen. Helga Sonanini betont: «Das erleichtert unsere Arbeit enorm und spart das Laufen zum Medikamentenlager.» Für
Kinder wird eine Spielecke eingerichtet, damit Eltern in Ruhe ihre Einkäufe tätigen und sich beraten lassen
können.
Auf Wunsch werden die Medikamente auch geliefert. Der Kunde
kann diese telefonisch oder über die
Mailadresse
[email protected] bestellen.
Helga Sonanini sagt: «Von Mitte
Dezember bis 10. Januar findet eine
Baupause statt. Ungefähr Mitte Feb-
ruar wird sich die Hottinger Apotheke im neuen Kleid – mit erweitertem
Kosmetikangebot – präsentieren. Es
freut mich, dass ich auf ein engagiertes Team zählen kann, das trotz erschwerten Bedingungen immer für
die Kundschaft da ist. Auch ist es
schön, dass die ehemalige Inhaberin
der Hottinger Apotheke, Barbara Giezendanner, immer noch mit Freude
dabei ist.» (ch.)
Hottinger Apotheke & Post GmbH, Freiestrasse 55, am Hottingerplatz, 8032 Zürich. Telefon 044 251 29 42. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 18.30
Uhr, Samstag von 8 bis 12 Uhr. Homepage: www.apotheke-hottingen.ch.
Züriberg
H I N TE R G R U N D
Nr. 50
10. Dezember 2015
11
Wie gut ist Singapurs öffentlicher Verkehr?
In Singapur ist Autofahren
wegen hoher Steuern Luxus.
Wie kommt man nun günstig von A nach B? Eine
Alternative bietet der gut
ausgebaute öffentliche Verkehr. Wie schlägt sich dieser
im Vergleich zum Grossraum
Zürich?
Loris Fischer
Unser Mann
in Singapur
Der öV wird vorwiegend von der Metro (kurz: MRT für Mass Rapid Transportation), dem Bus und dem Taxi dominiert. Erstgenanntes Fortbewegungsmittel wollte ich dann auch kurz
nach meiner Ankunft ausprobieren,
da die Linienführung für einen Neuankömmling relativ einfach verständlich ist. Sie ist sehr schnell erklärt. Es
gibt insgesamt fünf Hauptlinien (Rot,
Gelb, Grün, Blau und Violett) und drei
kleinere regionale, die aber mit den
restlichen Linien verbunden sind. Die
Netzübersicht kann mühelos per App
abgerufen werden, aber auch die Beschilderung an den Haltestellen ist
äusserst gut.
Loris Fischer (28) aus Bülach studierte International Management
an der ZHAW in Winterthur. Als
Regional Manager für Südostasien bei einer Zürcher Bank angestellt, verbringt er derzeit einen
mehrmonatigen Stage in Singapur. Aus der asiatischen Metropole berichtet er in dieser Zeit regelmässig in unserer Zeitung.
Dieses System scheint sehr gut zu
funktionieren und zudem auch verbrauchergerecht zu sein, etwas, was
dem schweizerischen System nicht im
gleichen Masse nachgesagt werden
kann.
Wo bekomme ich eine Fahrkarte?
Das Busnetz ist hingegen einiges anspruchsvoller, da es eine überaus
grosse Vielzahl an Buslinien gibt. Abhilfe verschafft auch hier die kostenlos verfügbare App «MyTransport»,
mit der man sehr präzise und einfach
sehen kann, wann welcher Bus von
welcher Haltestelle wohin fährt, wann
dieser an der aktuellen Haltestelle ankommt und sogar, ob noch Sitzplätze
verfügbar sind. Sehr wichtig: Wie
auch in England muss der Bus per
Handzeichen zum Halten gebracht
werden.
Aufladbare öV-Karte (EZ-Card) am
Informationsschalter an den Haltestellen oder in den hiesigen 7elevenStores kaufen (aktuell CHF 8 inkl.
CHF 5 Guthaben), falls nötig Guthaben am Ticketautomaten auf- oder
nachladen und losfahren. Und genauso einfach und schnell ist das Ganze
auch. Die gleiche Karte kann auch für
Busfahrten, teilweise sogar für das
Bezahlen von Taxifahrten verwendet
werden. Ein Zonen- und/oder Sonderkarten-Wirrwarr, das wir den Touris-
Die Preise im Vergleich
Die Hauptlast der Mobilitätsbedürfnisse leisten in Singapur Bus, Metro und nachts die Taxis.
ten in der Schweiz zumuten, gibt es in
Singapur hingegen nicht.
Ordnung muss sein
Mit dem «Abbadgen» der EZ-Card an
der Einlassschranke (beim Bus an der
Eingangstür) wird man zur Benutzung der MRT zugelassen, wobei
gleichzeitig der Abfahrtsort festgehalten wird. An der Station sorgen in der
Rushhour entsprechende Aufseher
dafür, dass sich die Menschenmassen
gleichmässig an den Einstiegstüren
verteilen. Und das Aufstellen hat hier
selbstverständlich alles seine Ordnung: Rot abgegrenzte Bereiche kennzeichnen den Wartebereich vor den
Türen, der ein entsprechend staufreies Aussteigen (grüner Pfeil) ermög-
licht. Abhängig von den Menschenströmen können sogar die Rolltreppen sowie die Ein- und Auslassschranken anders herum eingestellt
werden. Eine Effizienz, die einen sogar als Schweizer überrascht.
Darüber hinaus sollte man darauf
achten, dass man in Singapur nicht
nur auf der linken Seite Auto fährt,
sondern auch entsprechend auf den
Rolltreppen stehen sollte. Während
man in der Schweiz nach wenigen Sekunden ein nettes Räuspern im Rücken vernehmen würde, weisen einem die allgemein sehr höflichen Singapurer nur selten auf das eigene
Fehlverhalten hin.
Im Gegensatz zur Schweiz sind in
Singapur die Transitwege an den Hal-
Foto: L. Fischer
testellen aus Effizienzgründen nicht
mit Geschäften gesäumt, was den
Massen zugute kommt – denn der
Menschenandrang ist insbesondere in
der Rushhour wirklich ein Erlebnis.
Damit auch alles sauber bleibt, ist
auch das Essen und Trinken in sämtlichen
Verkehrsmitteln
des
öV
strengstens untersagt. Damit man
auch nicht in Versuchung kommt, an
seinem Kaffee zu nippen, ist die Strafe mit knapp 350 Franken happig.
Günstig und verbrauchergerecht
Am Zielort angekommen, wird einem
beim Verlassen der MRT-Station (per
«abbadgen») oder des Busses der zurückgelegte Weg präzise verrechnet
und vom Kartenguthaben abgezogen.
Eine mittellange Fahrt von zehn Metrostationen (ca. 15 km) kostet mit der
MRT ca. CHF 1.30 (Fahrzeit ca. 30
Min), mit dem Bus CHF 1.30 (Fahrzeit
ca. 50 Min) und mit dem Taxi je nach
Verkehr CHF 10 bis 13 (Fahrzeit ca.
20 Min). Letzteres bestellt man am
besten per App oder alternativ an einem der Taxistände. Sofort zeigt die
App an, wie weit das bestellte Taxi
vom eigenen Standort entfernt ist und
durch welches Kennzeichen das Taxi
erkennbar ist. Da nach Mitternacht
der öV reduziert wird, ist das Taxi eine willkommene Alternative zu
schweisstreibenden
Fussmärschen.
Zum Glück ist das Taxi ja nicht so teuer. Fazit: Trotz sehr gut funktionierendem öV in der Schweiz haben wir
doch noch einiges an Verbesserungspotenzial. In Singapur kann man sich
sicherlich noch das eine oder andere
abschauen.
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GESCHENKIDEEN
Lesegruppe
Lesen Sie auch gerne? Wir lesen gemeinsam laut und diskutieren anschliessend über das Gelesene.
Wir treffen uns wöchentlich, jeweils am Freitag, 10.30 –
11.30 Uhr im Pfarreizentrum St. Anton.
Die Gruppe entscheidet, was gelesen wird, meist Romane, aber auch
schon Essays und Lyrik.
Derzeit lesen und diskutieren wir: Monique Schwitter, Eins im Andern
(Schweizer Buchpreis 2015).
Wir würden uns über neue Mitglieder freuen!
Bei Interesse können Sie gerne unverbindlich und kostenlos ein Mal teilnehmen.
Kosten: Fr. 20.– pro Treffen
Leitung: B. Schibli (Germanistin), Telefon 078 656 30 98
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ca. 55 m² im ersten UG, mit Fenstern, Dusche
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12
Stadt Zürich
Nr. 50
10. Dezember 2015
AU TO M O B I L
Suzuki Vitara ist auch ein Familienauto
Für das trendige KompaktSUV-Segment ist der Suzuki
Vitara innen einen Tick zu
hemdsärmelig geraten. Und
doch gibt es gute Gründe,
dem Allradler aus Japan
eine Chance zu geben –
seine Effizienz beeindruckt.
mit 375 bis 1120 Litern voll alltagstauglich. Dass die beiden Gepäckstücke der Eltern, die sich zum Flughafen chauffieren lassen, dennoch nur
bei einseitig umgeklappter Rückbank
Platz finden, wollen wir nicht verschweigen; das hat aber sicherlich
mehr mit der absurden Koffergrösse
zu tun.
Ein kommoder Reisewagen
Marc Leutenegger
Ist er nun ein Hingucker oder Bluff
auf Rädern? Wir können uns beim
ersten Anblick des Suzuki Vitara
nicht recht entscheiden. Die Front
mit der schmalen Kühler-Scheinwerfer-Kombination erinnert an den
Range Rover Evoque, die hinteren
Radhäuser sind wichtigtuerisch ausgestellt, und das Heck ist dicklich wie
das vieler Mitbewerber. Das Erscheinungsbild pendelt zwischen sportlich
und robust; den harten Kerl, den der
Vitara in einigen Details gibt, wollen
wir ihm aber nicht recht abkaufen.
Pragmatisches Interieur
Ziemlich flach fällt die Begeisterung
nach dem Einstieg aus. Das Interieur
ist eine grau-schwarze Plastiklandschaft. Der Armaturenträger glänzt
speckig, die Türverkleidungen klingen wie Tupperware, wenn man darauf klopft, und auch die Ledersitze
der getesteten Topversion reissen
nichts heraus. Stellvertretend für die
hemdsärmelige Optik mag die Analoguhr auf dem Armaturenbrett stehen. Sie zeigt die Zeit an, nichts weniger, aber auch nicht mehr. Pragmatik statt Chic, lautet die Devise.
Was also hat dieses Auto, um im
hart umworbenen Segment der kompakten SUV einen Stich zu machen?
Mercedes braucht
zweites Werk für GLC
Wegen der hohen Nachfrage wird
Mercedes-Benz den GLC ab 2017 zusätzlich auch beim Auftragsfertiger
Valmet im finnischen Uusikaupunki
produzieren lassen. Das KompaktSUV, Nachfolger des GLK, läuft seit
Juli im Mercedes-Werk in Bremen
vom Band. Die Nachfrage scheint
nun aber so gross zu sein, dass die
Schwaben eine zusätzliche Produktionsstätte benötigen. Der Auftragsfertiger Valmet Automotive baut seit
2013 für Mercedes-Benz zusätzliche
Stückzahlen der A-Klasse. Insgesamt
umfasst der Auftrag bis 2016 mehr
als 100 000 Einheiten. Der GLC-Auftrag bewegt sich in einer vergleichbaren Grössenordnung. (zb.)
PSA macht
reale Abgastests
Der französische PSA-Konzern mit
seinen Marken Peugeot und Citroën
will gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation Transport & Environment bis zum Frühjahr 2016 die
Verbrauchsdaten im Fahrbetrieb ermitteln. Dazu werden die wichtigsten
PW-Modelle von PSA Peugeot Citroën
unterschiedlichen Tests zur Messung
des Treibstoffverbrauchs im Fahrbetrieb auf öffentlichen Strassen unterzogen. Diese sollen in der Nähe von
Paris unter realen Fahrbedingungen
durchgeführt werden.
Ausserdem sollen bis Frühling
2017 Schadstoffemissionen von PSAModellen mit Motoren der zweiten
Stufe der Euro-6-Abgasnorm gemessen und veröffentlicht werden. Hierbei geht es vor allem um den Ausstoss von Stickoxiden. (zb.)
Eleganter als der Vorgänger und wesentlich sparsamer: Der neue Suzuki Vitara.
Die Antwort haben wir ab den ersten
Kilometern direkt vor der Nase. Und
doch dauert es ein paar Tage, bis wir
sie wahrnehmen. 4,7 Liter steht da
auf dem ziemlich pixeligen Display
zwischen den Rundinstrumenten.
Und bei diesem Durchschnittsverbrauch bleibt es die zwei Testwochen
über. Wohlgemerkt: mit Winterbereifung, laufender Heizung und eingeschalteten Scheinwerfern.
Der 1,6-Liter-Dieselmotor liefert
also nicht nur auf dem Datenblatt einen Topwert (NEFZ: 4 Liter), sondern
auch im Alltagsbetrieb, und das in
Kombination mit sehr passablen
Fahrleistungen. Zwar klingen 12,4
Sekunden für den Sprint auf Tempo
100 nicht nach einem Vortriebswunder. Mit seinen 120 PS und einem
maximalen Drehmoment von 320
Nm ist der Vierzylinder mit dem Gewicht des Vitara von rund 1,4 Tonnen aber nie überfordert.
Allzu gross sind die Kraftreserven
freilich nicht. Wer den Allradler mit
Anhängerkupplung bestellt, wird im
Zugbetrieb etwas Geduld mitbringen
müssen. Ohne zusätzlichen Ballast
fährt sich der Vitara flott. Der Allrad-
Fotos: zvg.
antrieb – in vier Fahrprogrammen
konfigurierbar – vertreibt Haftungssorgen alle Art. Die Federung ist
zwar eher weich ausgelegt, doch ist
die Lenkung präzise und das Auto in
seiner Gesamtwirkung kompakt genug, um Kurven auch zügig zu nehmen. Während der Hersteller sein
Flaggschiff als Lifestyle-Fahrzeug für
kinderlose Paare mit vielen Hobbys
vermarktet, finden wir, dass der Vitara auch als Familienauto taugt. Im
Fond reicht der Platz selbst für erwachsene Passagiere aus, wenn auch
gerade so. Und der Kofferraum ist
Ein schlichtes Plastikrohr solls richten:
VWs Lösung für das Abgasproblem
Es kostet in etwa zehn
Franken und stellt gemäss
Volkswagen die Lösung
im Abgas-Skandal dar:
Ein simples Kunststoffrohr.
Insgesamt empfiehlt sich der Vitara
als kommoder Reisewagen. Sitz- und
Geräuschkomfort sind gut, und wenn
man über die etwas triste Aufmachung hinwegschaut, passt auch die
Ausstattung. Dazu gehören bereits ab
den Einstiegsversionen Assistenzsysteme wie ein Abstandstempomat, eine Rückfahrkamera und eine Bergabfahrhilfe. In den höheren Ausstattungslinien wird zudem auch ein
Multimedia- und Navigationssystem
von Pioneer ohne Aufpreis eingebaut,
das allerdings bisweilen etwas kompliziert ist in der Bedienung.
Ein Scherz ist die optisch verdeckte Anordnung der USB-Buchse
im Armaturenträger, die sich schon
bei Tageslicht kaum finden lässt.
Nachts ist angesichts der schummrigen Beleuchtung ohnehin zu einer
Stirnlampe zu raten. Solche Kritik relativiert sich beim Blick in die Preisliste. Suzuki bietet den Vitara mit einem 120-PS-Benziner und Allradantrieb schon ab attraktiven 22 990
Franken an. Für das getestete Modell
mit Dieselmotor sind 36 490 Franken
auszulegen. Das Topmodell trägt dafür den Beisatz «Sergio Cellano». Wer
sich beim mutmasslich italienischen
Designer über das etwas lieblose Interieur beschweren will, wird übrigens enttäuscht: Sergio Cellano ist
bloss ein wohlklingender Name.
IN KÜRZE
Daimler
Daimler hat sein Logo angepasst.
Die formal unveränderte Schrift
präsentiert sich nun in Chromhochglanz auf einem silbernen
Hintergrund, der an gebürstetes
Aluminium erinnert. Dies soll den
Premiumanspruch von Daimler
deutlicher betonen.
Dave Schneider
Jaguar Land Rover
Lange wurde gerätselt, wie VW die
zahlreichen von der Abgasmanipulation betroffenen Fahrzeuge nachrüsten will. Nun hat der Konzern dem
deutschen
Kraftfahrtbundesamt
(KBA) die Details zu den technischen
Massnahmen für die EA189-Motoren
mit 1,6 und 2 Liter Hubraum und somit für einen Grossteil der betroffenen Fahrzeuge bekannt gegeben. Sie
gelten auch für die Schweiz.
Der britische Hersteller verdoppelt die Kapazität des Motorenwerks in Wolverhampton. Jaguar
Land Rover investiert dafür über
450 Millionen Pfund. Das Investitionsvolumen in das Werk erhöht
sich somit insgesamt auf eine
Milliarde Pfund.
Porsche
Der Strömungstransformator
Während für die 2-Liter-Motoren
(und voraussichtlich auch für die
1,2-Liter-Aggregate) ein einfaches
Software-Update im Zeitumfang einer
halben Stunde ausreicht, muss beim
1,6-Liter Hand angelegt werden.
Direkt vor dem Luftmassenmesser
wird ein Kunststoffrohr mit zahlreichen feinen Kanälen, ein sogenannter Strömungstransformator, eingebaut. Damit soll der verwirbelte Luftstrom vor dem Luftmassenmesser
beruhigt und so die Messgenauigkeit
des Luftmassenmessers entscheidend
verbessert werden. Der Luftmassenmesser ermittelt die aktuell durchgesetzte Luftmasse; ein für das Motormanagement sehr wichtiger Parameter für einen optimalen Verbrennungsvorgang. Zusätzlich wird auch
an diesem Motor ein Software-Upda-
Gemäss Volkswagen ist dieses Ding des Rätsels Lösung: Das KunststoffFoto: zvg.
rohr bringt den Luftstrom in richtige Bahnen.
te durchgeführt. VW beziffert die Arbeitszeit für die reine Umsetzung der
technischen Massnahmen auf weniger als eine Stunde.
Günstige Lösung für Volkswagen
Diese
vergleichsweise
einfachen
Massnahmen hätten dank der Fortschritte in der Motorenentwicklung
und verbesserter Strömungssimulation innerhalb von komplexen Ansaugsystemen realisiert werden können.
Nach der Umsetzung der technischen
Massnahmen würden die Fahrzeuge
die jeweils gültigen Abgasnormen erfüllen. Pikant dabei: Der Konzern
schreibt, Ziel sei es, diese Emissionsrichtwerte ohne Beeinträchtigung der
Motorleistung, des Verbrauchs und
der Fahrleistungen zu erreichen. Garantieren kann es Volkswagen aber
offensichtlich nicht, denn: «Da jedoch
zunächst alle Modellvarianten gemessen werden müssen, kann die Erreichung dieser Ziele zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht final bestätigt werden», wie es in der Pressemeldung
heisst.
Porsche hat in der Qualitätsstudie
«2015 China Initial Quality Study
(IQS)» von J. D. Power den Spitzenplatz unter den Premiumautomarken in China belegt. Untersucht wurden Probleme, die in
den ersten zwei bis sechs Monaten nach Kauf auftreten.
ADAC
Der ADAC verteilt rund 160 000
Flyer zur Verkehrssicherheit an
Flüchtlinge in Deutschland. Der
Fokus liegt auf dem sicheren Verhalten von Fussgängern und Velofahrern. Die Flyer werden über
die Helferkreise an Asylsuchende
verteilt.
Stadt Zürich
ZÜRICH INSIDE
10. Dezember 2015
13
Grossherziger Zolliker stiftet Literaturpreis
Vermögensverwalter Werner Dessauer aus Zollikon erfreut sich seit
Jahrzehnten an satirischer und humoristischer Literatur. «Sie hat sein
Leben bereichert», sagt seine Frau,
die Psychologin Lotti Höner. Nun
wollte der 88-Jährige, der bereits
2007 eine Stiftung für Tiere ins Leben gerufen hat, «etwas zurückgeben» in Form eines jährlich ausgerichteten, mit 20 000 Franken dotierten Literaturpreises.
Jurypräsident Charles Lewinsky
überreichte den ersten internationalen Jonathan-Swift-Preis im Literaturhaus an die österreichische
Schriftstellerin Eva Menasse «für
ihre Fähigkeit, immer auch die
lächerliche Seite der Dinge zu sehen,
ohne dabei an Ernsthaftigkeit zu verlieren».
Preis-Spender Werner Dessauer (l.) und seine Frau Lotti Höner, Psychologin mit Doktorhut. Schriftstellerin Eva Menasse aus Wien (r.) erhielt den
ersten internationalen Jonathan-Swift-Literaturpreis für Satire und Humor.
Tochter des verstobenen Klaus J. Jacobs und seiner Witwe Renata Jacobs
präsidiert seit kurzem den Stiftungsrat. Prominente schicken ihre Kinder
an die Gesamtschule Unterstrass. So
auch Roger Schawinski, der sich mit
Rüttimann freute. Tochter Lea ging
an diese Schule.
Jury-Präsident Charles Lewinsky
und Literaturhaus-Leiterin Gesa
Schneider.
Aufgestellt:
Vermögensverwalter
Christoph Grüebler mit Mitsou
Steiner.
Die frühere Triemli-Chefärztin Brida
von Castelberg zusammen mit Thomas Toth.
Medienpionier Roger Schawinski
und Gabriella Sontheim.
Antoinette Stern und Esther Rhomberg genossen den literarischen
Morgen.
Kunstsammler und Ehrendoktor
Kaspar M Fleischmann und Silva
Preiss.
Tierschützerin Katharina Büttiker
(Animal Trust) mit ihrem Mann
Gero.
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Dieter Rüttimann, Leiter der
Gesamtschule Unterstrass,
und seine Frau Christine.
Nr. 50
Stiftungsratspräsidentin Lavinia Jacobs
(Mitte), Uni-Rektor Michael Hengartner,
Jurypräsidentin Anne C. Petersen.
Preis für Gesamtschule Unterstrass
Gründer und Leiter Dieter Rüttimann erhielt den mit 200 000 Franken dotierten Klaus-J.-Jacobs-Preis.
Sprachlos und fassungslos vor Überraschung sei er gewesen, als man es
ihm mitteilte.
Lavinia Jacobs überreichte die
Jacobs-Preise in der Uni. Die älteste
Renata Jacobs und Sohn Nicolas
(Co-Präs. Jacobs Holding).
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Geniessen Sie einen kulinarischen Abend im Herzen der City mit
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14
Züriberg
Nr. 50
10. Dezember 2015
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Fremdsein
In ihrem Debütroman erzählt Meral Kureyshi in berührender Weise
die
Geschichte einer
Flüchtlingsfamilie aus dem
Kosovo, die sich in den 1990er
Jahren in der Schweiz eine neue
Heimat aufbauen musste. Im Mittelpunkt stehen die Erinnerungen
der ältesten Tochter, Anfang 20,
die sich nach dem plötzlichen Tod
des Vaters mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzt.
In ihren Erinnerungs- und Gedankensplittern beschreibt sie Orte ihrer Kindheit, von ihrer Familie und Freunden im Kosovo, ihrer Einreise in die Schweiz und
wie sie sich mit ihrem neuen Leben arrangieren mussten. So erinnert sie sich, dass sie sich geschämt habe, weil ihrer Familie
das Geld für einen Telefonanschluss fehlte. Oder dass sie nach
den Sommerferien Geschichten
erfand, um mit den Ferienerlebnissen ihrer Schulkollegen mithalten zu können – so auch, dass
ihr Grossvater Elefanten im Garten halte.
Meral Kureyshi, geboren 1983
in Prizren, lebt seit 1992 in Bern.
Ihr Roman, der stark autobiografisch gefärbt ist, stand dieses Jahr
auf der «Shortlist» für den
Schweizer Buchpreis.
Meral Kureyshi: «Elefanten im Garten». Limmat Verlag, Zürich, 2015. 140 Seiten.
Stille
Der neue Roman der japanischen Schriftstellerin Yoko
Ogawa
passt
gut zur Adventszeit, vermittelt er doch
so etwas wie
ein Gefühl der Stille. Im Mittelpunkt der Geschichte steht der
«Herr der kleinen Vögel». In
Rückblenden wird sein stilles, zurückgezogenes Leben erzählt.
Aufgewachsen ist er mit einem älteren Bruder, der in einer eigenen
Sprache spricht. Nur er kann seinen Bruder verstehen und muss
zwischen ihm und der Aussenwelt vermitteln.
Nach dem Tod der Eltern entwickeln die beiden ein Interesse
für Vögel, und als auch sein Bruder stirbt, wird eine Voliere zum
vollständigen Lebensinhalt des
«Herrn der Vögel». Yoko Ogawa
behandelt in ihrem neuen Roman
das Thema Autismus, verbunden
mit den Stimmen der Vögel. Die
Lebensgeschichte wird sehr ruhig
erzählt, ohne dramatische Höhepunkte.
Die Autorin wurde 1962 geboren und gilt als eine der wichtigsten japanischen Autorinnen der
Gegenwart. Für ihr umfangreiches Werk wurde sie mit vielen
Literaturpreisen ausgezeichnet.
Yoko Ogawa: «Der Herr der kleinen Vögel».
Verlagsbuchhandlung Liebeskind, 2015. 270
Seiten.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 10. Dezember
Sonntag, 13. Dezember
18.00 Öffentliche Führung: «Aus dem Schatten».
Der Zürcher Maler Willy Fries (1881–1965). Atelier Righini Fries, Klosbachstrasse 150.
18.00 Vernissage Gruppenausstellung: Ausstellung
«Flüchtlinge und wir», bis 27. Dezember. Öffnungszeiten: Di bis So ab 12 Uhr, Di/Mi bis 21
Uhr. Do/Fr/Sa bis 24 Uhr. So bis 18 Uhr. Photobastei, Sihlquai 125.
19.00 «Seefeldstubete mit Thomi Erb»: Unterschiedlichste Bands & MusikerInnen aus der ganzen Schweiz treffen sich zur Folk- und Worldmusic-Session in wechselnden Besetzungen. Türöffnung: 19 Uhr. Lebewohlfabrik, Fröhlichstr. 23.
17.00 Adventskonzert: Oratorium «Judas Maccabäus». Grossmünster, Zwingliplatz.
17.00 Jubiläums-Orgelkonzert: Heinz Specker und
Alexandra Weidlich, Orgel, spielen Werke von
Kinzler (Uraufführung), Dupré, Reger, Widor. Eintritt frei, Kollekte. Apéro. Röm.-kath. Kirche St.
Anton, Minervastrasse 69.
Freitag, 11. Dezember
18.00 Jubiläumsapéro: [email protected], 044
251 02 29. GZ Hottingen, Gemeindestrasse 54.
Samstag, 12. Dezember
14.00 «African Art Auction»: Kunst aus Afrika und
Ozeanien. Galerie Walu, Mühlebachstrasse 14.
19.00 «KlusClassics»: Die schönsten Klavierquintette. Seung-Yeun Huh, Klavier, Martin Frutiger,
Oboe, Felix-Andreas Genner, Klarinette, Urs
Dengler, Fagott, Mischa Greull, Horn. Werke von
Mozart und Beethoven. Alterszentrum Klus Park
(Kapelle), Asylstrasse 130.
Montag, 14. Dezember
20.00 «Hechtsprung»: Mit Eduardo Blake, Gigi Moto, Rob Spence, Superbuffo. Moderation: Helga
Schneider. Theater am Hechtplatz, Hechtplatz 7.
Dienstag, 15. Dezember
12.30–13.00 Vortrag: Wie wurden Conrad Gessners Jubiläen in früheren Jahrhunderten gefeiert? Rolf Rutishauser. Botanischer Garten (grosser Hörsaal), Zollikerstrasse 107.
14.30 Variété-Nachmittag: Mit Valentinas Variété
und Seelöwe Otto. Pflegezentrum Riesbach (Saal),
Witellikerstrasse 19.
18.00 Konzert: Peggy Chew & Friends. In and out
of Love. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
Mittwoch, 16. Dezember
14.30 Variété: Valentinas Variété und Seelöwe Otto. Pflegezentrum Witikon Kienastenwiesweg 2.
20.00 Christmas-Gospelkonzert:
Fröhlichstrasse 23.
Lebewohlfabrik,
Donnerstag, 17. Dezember
14.30 Theateraufführung: Mit der Seniorenbühne.
Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstr. 19.
20.00 Konzert: Sängerin Franziska Baumann (voc,
Live-Electronic) und Christoph Baumann (p) spielen alles von zeitgenössischer Musik bis hin zu
Jazz. Lebewohlfabrik, Fröhlichstrasse 23.
Samstag, 19. Dezember
15.00 Lesung: «Nicht nur zur Weihnachtszeit»,
von Heinrich Böll. Atelier Righini Fries, Klosbachstrasse 150.
Sonntag, 20. Dezember
16.30 Benefizkonzert: Der belgische Pianist Sebastien Dupuis spielt Mozart, Beethoven und Chopin
zugunsten des Schweizer Hilfsvereins «The India
School Project». Türöffnung: 16 Uhr. Mit Apéro
nach dem Konzert. Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstrasse 36.
Dienstag, 22. Dezember
15.00–16.00 Wunschlieder-Singen: Edith Wolf spielt
und begleitet. Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18.
Chor, Solisten, Musiker und berührende Songs
Die Zürich Singers’ Night ist
ein Gospelchor-Projekt, das
jeweils im Dezember zu drei
Gala-Konzertabenden einlädt. Heuer in der Wiediker
Bühl-Kirche.
Der Chor bildet sich jedes Jahr im
Herbst neu und wird vom jungen versierten Dirigent und Musiker Fritz
Carmelo Mader geleitet, der alle Arrangements schreibt. Das Programm
beinhaltet hymnische, berührende
Songs, die sich von Gospel über Soul
bis zu belebenden, teils rockigen und
poppigen Klängen bewegen. Und das
eine oder andere Weihnachtslied
fehlt natürlich auch nicht.
Der Chor setzt sich aus Sängern
und Sängerinnen aus diversen Kursen und Workshops der Voice+Music
Der Chor bildet sich jedes Jahr neu und wird von professionellen Solisten und Musikern unterstützt.
Academy Zürich sowie Frauen, Männern und Jugendlichen aus allen
möglichen Nationen und Altersgruppen zusammen. Der Chor steht nicht
allein, zu ihm gesellen sich professionelle Solisten und Musiker. Das Lineup der Solisten kann sich sehen lassen: Neben Gigi Moto, feste Grösse
am Schweizer Rock’n’Roll-Himmel
und Musical-Darstellerin, sowie der
stimmgewaltigen Zürcher Sängerin
Ariane Indira Wildberger ist dieses
Jahr Nyssina Swerissen dabei, die
bei «The Voice of Holland» Erfolge
erzielte und aktuell in der Schweiz an
ihrem Debütalbum arbeitet. Unter
der Leitung von Fritz Carmelo Mader
bereichert das zwölfköpfige VokalEnsemble Velvetone den Abend.
Mit den Jahren sind das Projekt
und die Konzerte immer professioneller geworden. Das Projekt ist beim
Foto: zvg.
Publikum so beliebt geworden, dass
der Chor an Konzerten wie dem Zürich Night Shopping anlässlich der
Einweihung der Weihnachtsbeleuchtung an der Bahnhofstrasse, für den
Singing Christmas Tree am Werdmühleplatz oder für den Wanderzirkus Salto Natale gebucht wird. (pd.)
10., 11. und 12. Dezember, 20 Uhr, GalaKonzerte in der reformierten Kirche Bühl
in Wiedikon. 24. Dezember, Salto Natale
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
Manuel Risi (mr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00,
[email protected]
Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12,
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Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
[email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
Einladung zur Befreiung der Wörter
Unter dem Motto «Dada
und weiter – lasst die Worte
frei!» läutet eine Veranstaltung der Vereinigung Quartier-Kultur Kreis 6 im Rigiblick schon mal das DadaJahr 2016 ein.
Einen schönen Einblick, wie Dada
heute gelebt wird, geben Kunstschaffende aus Zürich und anderswo
zum Auftakt des Dada-Jubiläums,
am Montagabend im Theater Rigiblick. Dabei vermischen sich gegenwärtige Stimmen mit jenen der Dada-Gründer in Wort, Bild und Ton.
Die Suche nach den Grenzen
kann am Abend live miterlebt werden. Es treten auf mit Text, Bild, Ton
oder einer Mischung davon: Anton
Bruhin, Maler, Poet und Meister der
Maultrommel; die Autorin, Laufpoetin und Performerin Heike Fiedler
aus Genf mit «DaMe Dada»; der Zürcher Rapper und Slam-Poet Jurczok
1001; die Schriftstellerin, improvisierende Musikerin und Essayistin
Elisabeth
Wandeler-Deck;
der
Schriftsteller und Lyriker Christian
Uetz sowie der Zürcher Autor, Regisseur und Dokfilmer Peter K. Wehrli
(PKW), der die Stimmen der Ur-Dadaisten aufzeigt.
Die Vorstellung auf der Bühne
dauert 90 Minuten. Anschliessend
Apéro. (mai.)
Montag, 14. Dezember, 20 Uhr. Theater
Rigiblick, Germaniastr. 99, 8044 Zürich.
Reservation: Tel. 044 361 80 51 oder Mail
an [email protected].
Aus Judith Alberts Video «Beine».
Huh spielt in der Klus Park Kapelle
den Bläsern aus dem Tonhalle-Orchester Zürich zu interpretieren.
Profimusikern Seung-Yeun
Huh intoniert Beethoven
und Mozart in der Klus Park
Kapelle.
Seung-Yeun Huh, Sie haben alle Klaviersonaten von Mozart auf CD eingespielt.
Nun konzertieren Sie an den Klus Classics mit Musikern des Tonhalle-Orchesters Zürich und bringen ein weiteres
wichtiges Werk von Mozart zur Aufführung. Wie kam es dazu?
Das Mozart-Quintett ist ein «MussWerk» für Pianisten. Das MozartQuintett KV 452 ist, wie Mozart in einem Brief an seinen Vater schrieb,
«das schönste Werk, das er je komponiert hat».
Beethoven hat sich von Mozart-Musik inspirieren lassen und das Quintett Opus
16 für Klavier und Bläser komponiert.
Virtuos: Seung-Yeun Huh.
F: zvg.
Für Pianisten sind die beiden Klavierquintette von Mozart und Beethoven wie Klavierkonzerte und Kammermusikwerke zugleich. Es ist mir
eine grosse Freude, diese Musik mit
Das Programm mit Mozart und Beethoven macht dem Namen Klus Classics alle
Ehre. Ist es heutzutage eher selten, dass
ein rein klassisches Konzertprogramm
geboten wird?
Selten nicht, aber ein reines klassisches Programm macht nur Sinn,
wenn die Werke eine Verbindung zueinander haben. Zum Beispiel ein
Klavierabend ausschliesslich mit Sonaten von Schubert oder Beethoven
bringt die Erkenntnisse des Pianisten, aber auch des Publikums weiter,
denn durch das Vertiefen in die Musik eines oder zweier Komponisten
lernt man die Sprache der Komponisten kennen.
Klus Classics: Konzert am Samstag,
12. Dezember, 19 Uhr, Klus Park Kapelle.
BEGEGNUNGSZENTREN
Anlaufstelle
Kinderbetreuung Artergut
Klosbachstr. 25, 8032 Zürich
Tel. 044 412 72 07
E-Mail Elterninfo-Kreis 7–[email protected]
www.stadt-zuerich.ch/kinderbetreuung
Standorte und Öffnungszeiten:
Kinderhaus Artergut, Klosbachstrasse 25, Mo 13 bis 16 Uhr, Do 16.30 bis
18.30 Uhr.
Kirchgemeindehaus Hottingen, Asylstrasse 36, 1. Do im Monat, 14 bis
15.30 Uhr.
GZ Riesbach, Seefeldstr. 93, jeden 2.
Do im Monat, 9.30 bis 11.30 Uhr.
Kirchgemeindehaus Witikon, Witikonerstrasse 286, jeden letzten Do im
Monat, 14 bis 15.30 Uhr.
GZ Riesbach
Seefeldstr. 93, 8008 Zürich
Tel. 044 387 74 50
www.gz-zh.ch/riesbach
Kerzenziehen: bis Sa, 19. Dez., Mi 14
bis 19 Uhr, Do/Fr 15 bis 18 Uhr, Sa 9
bis 20 Uhr.
Mittwochsgrill: jeden Mi ab 18.30 Uhr.
Quartiertreff
Hirslanden
Forchstr. 248, 8032 Zürich
Tel. 043 819 37 27
E-Mail [email protected]
Brunch: So, 13. Dez., 10 Uhr. Anmelden bis 11. Dez. um 14 Uhr unter
Tel. 079 597 87 00.
Farbstube: Di, 15. Dez., 14 bis 17 Uhr,
offenes Keramikmalen.
Wir suchen Weihnachtsgeschenke!
Aktuell auf www.qth.ch.
GZ Hottingen
Gemeindestr. 54, 8032 Zürich
Tel./Fax 044 251 02 29
www.gz-zh.ch/8
Hottinger Treff 60+: Do, 10. Dez., 9.30
bis 11.30 Uhr, im Hottingersaal, Gemeindestrasse 54, Zürich.
Zumba und Salsa für Teens: je Mi 18 bis
19 Uhr, für 12- bis 16-Jährige im
Pflegiraum, Klosbachstr. 118, Zürich.
Das Musikfenster: Fr, 4. Dez., 19.30
Winteröffnungszeiten im Pflegiraum:
Mo, Di und Do 14 bis 17.30 Uhr, Mi 9
bis 12 Uhr.
14.30 bis 17.30 Uhr, für Schulkinder.
Meditation und Yoga Nidra: Mo, 14.
Dez., 19.30 bis 21 Uhr.
Mütter-/Väterberatung: Di, 15. Dez., 10
bis 12 Uhr.
Reparaturwerkstatt: Di, 15. Dez., 19
bis 21 Uhr, mit Hans Schweizer.
Ab Fr, 18. Dezember, bis 3. Januar
Weihnachtsferien: LOKAL geschlossen.
GFZ-Familienzentrum
Zeltweg
Zeltweg 21b, 8032 Zürich
Tel. 044 253 75 20
www.gfz-zh.ch/familienzentren
Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden
Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre.
GZ Witikon
Witikonerstr. 405, 8053 Zürich
Tel. 044 422 75 61
E-Mail [email protected]
Kinderkultur am Sonntag: 13. Dez., 15
Uhr, für Kinder von 4 bis 10 Jahren.
Schöner wohnen – selbstgemacht: jeden
1. und 3. Di im Monat 19 bis 21 Uhr,
15. Dez. Infos/Anmeldung im GZ.
Weihnachtsgeschenke ganz geheim:
Do, 10./Fr, 11. Dez., je 16 bis 17.30
Uhr, für Schulkinder oder jüngere in
Begleitung. Infos/Anmeldung im GZ.
Altstadthaus
Quartiertreff Kreis 1
Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich
Tel. 044 251 42 59
www.altstadthaus.ch
E-Mail [email protected]
Gschänkli-Werkstatt: Mi, 16. Dezember, 14 bis 17 Uhr in der KrimsKrams-Werkstatt.
Adventskalender in der Altstadt bis 24.
Dezember.
ANZEIGEN
Gesucht
Quartiertreff Fluntern
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Tel. 043 244 92 74
www.lokal-fluntern.ch
Geschenke-Bastel-Labor: Fr, 11. Dez.,
zuverlässige Betreuerin
für älteren, gehbehinderten Herrn, am
oberen Zürichberg, stundenweise, nach
Absprache (wenn möglich Autofahrerin).
Anfragen gerne an Lokalinfo AG, Chiffre-Nr. 82, Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Nr. 50
10. Dezember 2015
15
16
Züriberg
Nr. 50
BÜCHER
10. Dezember 2015
Aus dem Fotoband (v.l.): Martin Glaus, Ausfahrt im Rucksack, 1950, Constant Delessert, Artist Zirkus Antony und Schumann, 1869, Theo Frey, Zahnbürstenproduktion, 1950.
Schweizer Kindheit im Fokus
dert jedenfalls viel mehr als nur Dokumente zutage.
Der Fotoband versammelt über
160 eindrückliche, berührende oder
auch amüsierende Aufnahmen von
Kindern und Jugendlichen ab 1870
bis in die heutige Zeit. Die Kinderbilder, zumeist in Schwarzweiss, geben
Einblick in den realen Alltag, sie zeigen die Kindheit aber auch als fremden Kontinent oder als Ort unerfüllter
Hoffnungen: in rätselhafter Ferne,
voller Abenteuer und magischer Erlebnisse. Einige dieser Aufnahmen
gehören zu den Klassikern dieses
Genres, so etwa Hans Staubs Abschiedsszene «Vor der Kinderkrippe»
im Zürcher Industriequartier von
1931 oder auch Gottfried Schuhs
«Schulschluss in Mendrisio» von
1960. Andere Trouvaillen erzählen
von den Entbehrungen in den Bergen, von den Zwängen der Arbeit,
Der Zürcher Limmat-Verlag
veröffentlicht als «Zwillingsausgabe» zu seinem
Vierzigsten einen Foto- und
einen Textband «Kindheit
in der Schweiz».
Profis wie Amateure wurden und
werden nicht müde, junge Menschen
mit der Kamera festzuhalten. «Fotografien von Kindern sind oftmals
durchdrungen von einer tiefen Sehnsucht nach einer Zeit, die einmal war
und
nie
mehr
wiederkommt»,
schreibt Peter Pfrunder, Direktor der
Fotostiftung Schweiz, in seiner Einleitung zum Fotoband «Kindheit in
der Schweiz». Etwas von dieser verlorenen Utopie schwinge in jeder
Kinderfotografie mit. Ein Streifzug
durch die Schweizer Fotografie för-
vom Spielen in städtischen Hinterhöfen, von Zusammenkünften am Familientisch, von Glücksmomenten in der
Natur, von «Halbstarken» und Punks,
von Verding- und Flüchtlingskindern.
Besonders berührend auch zwei Kinderbilder aus dem 19. Jahrhundert:
ein kleines Mädchen im Totenbett
und ein 14-Jähriger auf einem Fahndungsporträt.
In der Auswahl aus der Sammlung der Fotostiftung Schweiz begegnen sich junge Menschen aus verschiedenen Zeiten, Regionen und sozialen Schichten: ein faszinierendes
Panorama der Kindheit in der
Schweiz, das die üblichen Verklärungen weit hinter sich lässt.
Erinnerungen
In der gleichzeitig mit dem Fotoband
publizierten Anthologie «Kindheit in
der Schweiz. Erinnerungen» schauen
34 Autorinnen und Autoren zurück
auf ihre Kindheit an verschiedensten
Orten der Schweiz – von der Zürcher
Goldküste bis ins Walliser Bergtal. Der
älteste Autor, Jakob Senn, wurde 1824
in Fischenthal geboren; die jüngste
Autorin, Meral Kureyshi, kam 1983 in
Prizren im Kosovo auf die Welt und
mit zehn Jahren in die Schweiz. Ob
prominent oder nicht: Den Schreibenden ist eines gemeinsam: Sie erzählen
packend und anschaulich von Schule
und Arbeit, Religion und Spiel, von
Grosseltern und anderen wunderbaren wie wunderlichen Erwachsenen.
Die Texte stammen aus Büchern,
die im Limmat Verlag in den 40 Jahre
seit seiner Gründung erschienen sind.
Sie sind nicht chronologisch geordnet.
«Der Reigen beginnt mit Geburt und
ersten Erinnerungen, dann gibt der eine dem andern das Stichwort, als sässen die 34 Menschen zusammen, er-
Limmat Verlag
Wettbewerb
Lokalinfo verlost je 2 Exemplare
des Bild- sowie des Textbands zur
Kindheit in der Schweiz. Bis 14.
Dezember eine Mail mit Betreffzeile «Kindheit/Foto» oder «Kindheit/Text» und vollständigem Absender schicken an:
[email protected]
oder eine Postkarte mit entsprechendem Stichwort an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Kindheit ...»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
zählten sich ihre Geschichten, und eine Erzählung ruft die nächste auf»,
schreibt Erwin Künzli in seinem Vorwort. (mai.)
Kindheit in der Schweiz. Fotografien. Hrsg.
Peter Pfrunder/Fotostiftung Schweiz. Limmat-Verlag, 2015. 260 Seiten, gebunden.
Kindheit in der Schweiz. Erinnerungen.
Hrsg. Erwin Künzli, Patriza Huber, Limmat-Verlag, 2015. 232 Seiten, gebunden.
Psychoanalytikerin unterwegs
in Kriegs- und Krisengebieten
Illustration von Ted Scapa.
Weltbild Verlag Schweiz
Illustration von Sebastian Braun.
Orell Füssli Verlag
Humor-Bestseller in
Ein alleinerziehender
Neuauflage erschienen Bärenvater weiss Rat
Heiterkeit und Lachen lösen Spannungen – die Menschen
sind zweifelsfrei am liebenswürdigsten, wenn sie am frohesten sind: René Hildbrands «777 witzigste Sprüche und
Reime» heben die Stimmung. Die bunte Sammlung von
Alltagsweisheiten – Gereimtes und Ungereimtem – stammt
aus Hildbrands früheren Bestseller-Bändchen.
Humor zählt seit vielen Jahren zu den Spezial- und
Lieblingsthemen des Zürcher Autors und Journalisten René Hildbrand. Er hatte beim Benteli-Verlag über zwei Dutzend sehr erfolgreiche Humor-Bändchen herausgebracht,
die alle vergriffen sind. In diesem Buch präsentiert er nun
ein «Best of» seiner grössten Erfolge. (pd./mai.)
Der kleine Pip hat wirklich Glück: Grizzli ist ein geduldiger und liebevoller Bärenvater. Pip stellt die Geduld seines Vaters auf eine harte Probe, als er ihn in der Adventszeit zur Unzeit weckt und dringend wissen will,
wann endlich Weihnachten ist. Grizzli, noch müde und
schläfrig, erklärt dem Sohnemann, dass er noch viermal
schlafen muss bis zum Weihnachtstag. Pip ist entsetzt –
er kann sich absolut nicht vorstellen, noch ganze vier Tage zu warten. Zum Glück weiss Grizzli Rat. Es sind nämlich noch einige Dinge zu erledigen bis zum grossen Fest.
Heute muss zum Beispiel der Weihnachtsbaum besorgt
und dekoriert werden ... (pd./mai.).
René Hildbrand, «Lachen Sie sich krank, dann bleiben Sie gesund. Die 777 witzigsten Sprüche und Reime». Weltbild Verlag
Schweiz, 2015, 224 Seiten kartoniert.
Mark Sperring (Text), Sébastien Braun (Bilder), «Wann ist endlich
Weihnachten?». Verlag Orell Füssli Kinderbuch, 2015, 32 Seiten,
gebunden. Ab 3 Jahren.
Wettbewerb
Wettbewerb
Lokalinfo verlost sieben Exemplare von «Lachen Sie
sich krank, dann bleiben Sie gesund». Einfach bis 14.
Dezember eine Mail mit Betreffzeile «Humor» senden
an [email protected] oder eine Postkarte an Lokalinfo AG, Wettbewerb «Humor», ,Buckhauserstrasse
11, 8048 Zürich.
Lokalinfo verlost drei Exemplare des Bilderbuchs
«Wann ist endlich Weihnachten?». Einfach bis 14. Dezember eine Mail mit Betreffzeile «Kinderbuch» senden
an [email protected] oder eine Postkarte an Lokalinfo AG, Wettbewerb «Kinderbuch», Buckhauserstrasse
11, 8048 Zürich.
1946 als Tochter des Gemeindeschreibers von Kilchberg geboren, scheint Ursula Hausers Lebensweg in
geordneten Bahnen vorgezeichnet, als sie mit 19 ungewollt schwanger wird.
Nach der – traumatischen – Abtreibung hält die junge Ursula Hauser ihr
enges Umfeld nicht mehr aus. Sie reist
nach Amerika, gerät in den Strudel
der Anti-Vietnam-Proteste, schliesst
sich der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung an. Zurück in der
Schweiz, engagiert sie sich in der
68er-Bewegung und studiert Psychologie. Ihr Instrument ist das Psychodrama, eine Gruppentherapie, in der konfliktbeladene Situationen szenisch aufgearbeitet werden.
1980 reist die Psychoanalytikerin
nach Nicaragua, um die sandinistische
Revolution zu unterstützen und den
vom Bürgerkrieg traumatisierten und
sexuell ausgebeuteten Frauen zu helfen. Dort lernt sie Antonio Grieco kennen, Revolutionär und Weggefährte
Che Guevaras. Die beiden verlieben
sich, heiraten und leben 16 Jahre
glücklich zusammen, bis er an den
Spätfolgen der Folter stirbt, die er im
Gefängnis in der Militärdiktatur Uruguay erlitten hat.
Seither ist Ursula Hauser eine moderne Nomadin. Unterstützt von
schweizerischen NGOs, reist sie in
Kriegs- und Krisengebiete, leitet Psychodrama-Gruppen in Flüchtlingslagern und Armenvierteln, entwickelt
Autorin Ursula Hauser. F.: Ursula Markus
Wettbewerb
Lokalinfo verlost drei Exemplare
von Ursula Hausers Buch «Die
Rebellin». Wer eines gewinnen
möchte, sendet bis 14. Dezember
eine E-Mail mit Betreffzeile «Buch
Hauser» und vollständigem Absender an: [email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb Buch Hauser
Buckhauserstr.11, 8048 Zürich
Frauenprojekte und bildet Ärztinnen,
Krankenschwestern und Sozialarbeiter aus – unter anderem im Gazastreifen in El Salvador, Nicaragua und
Uruguay. (pd./mai.)
Ursula Hauser, Die Rebellin – Ein Leben
für Frieden und Gerechtigkeit. Wörterseh
Verlag,, 2015. 208 Seiten, gebunden.