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STUDIENSEMINAR FÜR LEHRÄMTER AN SCHULEN KREFELD SEMINAR FÜR DAS LEHRAMT AM BERUFSKOLLEG Schriftlicher Unterrichtsentwurf Fachrichtung: Wirtschaftswissenschaften Fach: Handelsbetriebslehre Kundenkommunikation und Service Lernfeld: -- Thema: “Soll das alles sein, Oma? Das richtige Anbieten von Ergänzungs- und Zusatzangeboten im Verkaufsgespräch dargestellt im Rollenspiel.“ Kurze Zusammenfassung Das Thema der heutigen Stunde hat für die Schüler sowohl einen beruflichen als auch einen privaten Bezug. Der berufliche Bezug steht im Vordergrund, da Verkaufsgespräche und das Anbieten von Artikeln rund um den Hauptartikel zum Berufsalltag ausgebildeter Verkäufer gehören. Der zusätzliche Verkauf erhöht den Umsatz des Geschäftes, den Verkaufserfolg und das Selbstbewusstsein des Verkäufers sowie die Zufriedenheit des Kunden. Datum: 29.01.2007 Bildungsgang/Stufe: Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel / Unterstufe Autor: (freiwillig) Svenja Klang Emailadresse: (freiwillig) -- Svenja Klang 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 1 1 Lernvoraussetzungen in Hinblick auf die Unterrichtsstunde 1.1 Äußere Rahmenbedingungen Die KBE62 ist eine Unterstufenklasse der zweijährigen Ausbildung zum(r) Kaufmann / Kauffrau im Einzelhandel. Die Klasse wurde wegen einer zu großen Schülerzahl vor den Herbstferien aufgeteilt und besteht jetzt aus 19 Schülerinnen und Schülern1. Gerade die etwas introvertierteren Schüler konnten von der nun kleineren Klassengröße profitieren. Die Zahl der Wortbeiträge ist merklich gestiegen. Die Schüler werden in den verschiedensten Branchen ausgebildet. So sind fünf Schüler in Betrieben des Lebensmitteleinzelhandels, drei bei Tankstellen und der Rest z.B. im Baumarkt, Autohaus oder Fotofachgeschäft beschäftigt. Die Unterstufe nimmt an zwei Tagen pro Woche am Berufsschulunterricht teil. Das Fach Kundenkommunikation und Service (KS) wird normalerweise donnerstags dreistündig unterrichtet. Die Altersspanne der Schüler reicht von 17 Jahren bis hin zu 25 Jahren. Jedoch äußert sich der teilweise große Altersunterschied nicht in unterschiedlichen Leistungen. Alterstruktur Jahre 17 Anzahl 3 18 4 19 2 20 3 Folgende Eingangsqualifikationen und Unterrichtsplanung zu berücksichtigen: 21 4 vorherige Eingangsqualifikation 23 1 Schulformen2 25 1 sind Summe 19 bei der Vorherige Schulform GY 10 Jahre Vollzeit erfüllt Hauptschulabschluss Fachoberschulreife mit Qualifikation Fachoberschulreife ohne Qualifikation Fachhochschulreife (schul. Teil) Summe 22 1 RS HS 1 5 1 1 1 2 5 BFS SO 1 2 7 1 10 1 Die Klasse ist mir seit September 2006 durch Hospitationen bekannt. Seit Mitte Oktober unterrichte ich gelegentlich die Klasse im Fach Kundenkommunikation und Service unter Anleitung meines Ausbildungslehrers Herrn. Das Verhältnis zwischen der Klasse und mir empfinde ich als sehr angenehm und trotz der Kürze der Zeit fühle ich mich als Lehrkraft voll akzeptiert. 1 2 Im Folgenden wird zur besseren Lesbarkeit zur die männliche Form (Schüler) verwendet. Folgende Abkürzungen wurden gewählt: GY = Gymnasium, RS = Realschule, HS = Hauptschule, BFS = Berufsfachschule und SO = Sonstige Svenja Klang 1.2 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 2 Vorkenntnisse/Verhalten bezogen auf die Unterrichtsstunde Ausprägung der Kompetenzen Fachkompetenz Im Bereich der Fachkompetenz zeigt sich auf Grund der unterschiedlichen Vorbildungen ein heterogenes Bild. Im Fach Kundenkommunikation und Service kann diese Heterogenität dadurch kompensiert werden, dass regelmäßig ein Berufsbezug hergestellt wird und die Schüler die Gelegenheit erhalten, ihre praktischen Erfahrungen aus dem betrieblichen Umfeld einzubringen. Eine selbst bestimmte, aktive Beteiligung zeigen ca. zwei Drittel der Klasse. Die anderen Schüler beteiligen sich zumindest gelegentlich bzw. leisten nach Aufforderung durch den Lehrer konstruktive Beiträge. Aufgrund der bereits angeführten großen Praxisnähe des Unterrichtsfaches zeigen die Schüler oft reges Interesse am Unterrichtsgeschehen und bringen regelmäßig geeignete Beispiele aus ihrem Berufsalltag in den Unterricht mit ein. Übungsaufgaben werden während des Unterrichts selbständig und zuverlässig gelöst. Die Arbeitsmaterialien halten die Schüler stets bereit, so dass ein gutes Arbeiten mit ihnen möglich ist. Sozialkompetenz Das Klassenklima kann als gut bezeichnet werden. Der Großteil der Schüler arbeitet rege am Unterricht mit. Auf der anderen Seite müssen einige Schüler immer wieder aufgefordert werden, sich zu beteiligen. Insgesamt handelt es sich um eine aktive Klasse, die sich gut am Unterrichtsgeschehen beteiligt. Methodenkompetenz Die Schüler arbeiten gerne in Einzel- und Partnerarbeit. Gruppenarbeit wird von den Schülern eher unwillig betrieben. Mit der Methode und den Regeln des Rollenspiels sind die Schüler vertraut. Auch ein Beobachtungsbogen wurde schon zwei Mal eingesetzt. 2 Didaktisch/methodische Hinweise 2.1 Curriculare Anbindung Die heutige Unterrichtseinheit „Soll das alles sein, Oma? Das richtige Anbieten von Ergänzungs- und Zusatzangeboten im Verkaufsgespräch dargestellt an Hand eines Rollenspiels“ ist thematisch eingebunden in das Lernfeld 2: Verkaufsgespräche kundenorientiert führen. Dieses ist Inhalt des Rahmenlehrplans3 der Unterstufe. 2.2 Einordnung in das unterrichtliche Umfeld Die Stunde ist wie folgt in den unterrichtlichen Zusammenhang einzuordnen: 3 Vgl. Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Kaufmann in Einzelhandel/Kauffrau im Einzelhandel, Verkäufer/Verkäuferin (Beschluss der KMK vom 17.06.2004). Svenja Klang Datum 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 3 Inhalte der Unterrichtsstunde 18.01.2007 Serviceangebote als Argument im Verkaufsgespräch nutzen (drei Unterrichtssowie die praktische Anwendung im Rollenspiel. stunden) 25.01.2007 Alternativangebote erkennen und verkaufswirksam im (drei Unterrichts- Kundengespräch anbieten sowie die praktische Anwendung im Rollenspiel. stunden) 29.01.2007 (Einzelstunde) „Soll das alles sein, Oma? Das richtige Anbieten von Ergänzungs- und Zusatzangeboten im Verkaufsgespräch dargestellt im Rollenspiel.“ 01.02.2007 Präsentation der restlichen Gruppen/Übungen sowie (drei Unterrichts- Behandlung des Themas „Das Verkaufsgespräch zum stunden) Abschluss bringen“. 2.3 Fachlicher und methodischer Schwerpunkt der Unterrichtsstunde Didaktische Analyse Das Thema der heutigen Stunde hat für die Schüler sowohl einen beruflichen als auch einen privaten Bezug. Der berufliche Bezug steht im Vordergrund, da Verkaufsgespräche und das Anbieten von Artikeln rund um den Hauptartikel zum Berufsalltag ausgebildeter Verkäufer gehören. Der zusätzliche Verkauf erhöht den Umsatz des Geschäftes, den Verkaufserfolg und das Selbstbewusstsein des Verkäufers sowie die Zufriedenheit des Kunden. Durch die aktive Auseinandersetzung mit den Richtlinien des Anbietens von Ergänzungsund Zusatzartikel in einem Rollenspiel sollen die Schüler in die Lage versetzt werden, zielgerichtet Empfehlungen auszusprechen sowie den Nutzen der Ware für den Kunden zu erweitern. Die Schüler eignen sich in der Gruppenarbeit mit Hilfe eines Informationstextes Wissen an, welches sie, Bezug nehmend auf die eingangs vorgestellte Situation, bei der Erstellung eines Verkaufsgespräches anwenden müssen. In Anlehnung an Achtenhagen4 und Klafki5 haben folgende didaktische Überlegungen für die Planung der heutigen Stunde eine zentrale Bedeutung: Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung: Da die Schüler alle in ihren Ausbildungsbetrieben Verkaufsgespräche mit Kunden führen ist es wichtig, dass sie wissen, welche Artikel „Ergänzungsartikel“ sind und damit unbedingt dem Kunden angeboten werden müssen. Weiterhin hilft ihnen die Kenntnis, welche Artikel unter die Bezeichnung „Zusatzartikel“ fallen und somit für den Kunden die Nutzung des Hauptartikels erweitern oder verlängern. Eine schlecht gewählte Formulierung oder der falsche Angebotszeitpunkt könnte in der Praxis dazu führen, dass ein Kunde das Verkaufsgespräch abbricht und dem Geschäft 4 5 Achtenhagen, F. (1984): Didaktik des Wirtschaftslehreunterrichts, Opladen 1984 Jank, W., Meyer, H. (1994): Didaktische Modelle, Frankfurt a.M. 1994 Svenja Klang 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 4 Umsatz verloren geht. Deswegen ist die Einübung des angebrachten Anbietens von Zusatzund Ergänzungsangeboten im „Schonraum“ des Rollenspiels ratsam. Interessenslage der Schüler: Im Einstieg wird auf einen Artikel und dessen Verwendungszweck Bezug genommen, der aus der Welt der Schüler genommen ist und für den sie sich interessieren. Weiterhin werden die Schüler auch privat bei jedem Einkauf mit Ergänzungs- und Zusatzangeboten konfrontiert. Didaktische Reduktion: Bei der Umsetzung des Themas wird dem Leistungsniveau der Klasse Rechnung getragen. So werden in dem Hörspiel wichtige Sachverhalte bewusst betont. Das Informationsblatt ist auf die notwendigsten Informationen reduziert und die relevanten Aspekte sind zusätzlich unterstrichen. Das Arbeitsblatt ist sehr kleinschrittig gestaltet und von der Sprache her an das Leistungsniveau der Klasse angepasst. Da die Schüler in den vergangenen Wochen mehrfach komplette Rollenspiele geschrieben haben und dabei auch die Begrüßung und die Bedarfsermittlung durchgeführt haben, werden diese unwesentlichen Teile dieses Mal durch die Lehrkraft vorgegeben. Der Beobachtungsbogen ist stark vorstrukturiert, so dass die Schülerbeiträge auf das Wesentliche gelenkt werden. 3 Methodische / mediale Schwerpunkte und ihre Begründungen Um zu gewährleisten, dass die Szene laut und deutlich vorgetragen wird und die wichtigen Punkte Betonung finden wird zur Einführung in die Thematik ein zuvor aufgenommenes Hörspiel gewählt. Im Lernfeld 2 des Rahmenlehrplans wird explizit auf die Methode des Rollenspiels zur Einübung von Kommunikations- und Verkaufstechniken hingewiesen. In den vorangegangenen Stunden wurden deshalb die einzelnen Phasen des Rollenspiels besprochen und den Schülern die Regeln und die Abfolge der einzelnen Beiträge dargestellt. Die Sicherung erfolgt durch die abschließende Reflexion des gezeigten Rollenspiels im Plenum. 4 Ziele des Unterrichts Fachkompetenz: Die Schüler • kennen die Unterscheidung zwischen Ergänzungs- und Zusatzangeboten und • wenden die Richtlinien für das Anbieten von Ergänzungs- und Zusatzangeboten in einem simulierten Verkaufsgespräch an. Sozialkompetenz: Die Schüler • zeigen sowohl verbal als auch nonverbal kundenorientiertes Verhalten, • trainieren ihre kommunikativen Fähigkeiten und Fertigkeiten und • unterstützen sich bei auftretenden Schwierigkeiten während der Gruppenarbeit gegenseitig. Methodenkompetenz Die Schüler • üben in Gruppen Arbeitsaufträge zu lösen und ihre eigenen Erfahrungen und Fragen in die Gruppen einzubringen und • lernen eigene Beiträge und die der anderen positiv und auch kritisch zu würdigen. Svenja Klang 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 5 5 Verlaufsplan Unterrichtsphasen Einstieg Erarbeitung Sozialform/ Methode Materialien/ Medien Abspielen eines kurzen Hörspiels UnterrichtsgeSammeln im Plenum spräch Schüler lesen den Informationstext und planen Einzelarbeit/ das Rollenspiel Gruppenarbeit Kassettenrekorder Informationsblatt (Anhang 2) Arbeitsblatt (Anhang 3) Beobachtungsbögen (Anhang 4) Beobachtungsbögen Unterrichtsinhalte Es werden zwei Gruppen ausgewählt, die ihr UnterrichtsgeRollenspiel durchführen. Die anderen Schüler spräch/Beoberhalten Beobachtungsbögen. achtungsbögen Präsentation Simulation des Verkaufsgespräches im Plenum Simulation Reflexion und Sicherung Unterrichtsgespräch Entlassung der Rollenspieler aus ihrer Rolle Rückmelden von Beobachtungen mit Hilfe des Beobachtungsbogens Abspielen des „geretteten Geburtstages“ Kassettenrekorder 6 Anlagen Anlage 1: Einstiegsgespräch Anlage 2: Arbeitsblatt Anlage 3: Informationsblatt Anlage 4: Beobachtungsbögen Anlage 5: mögliche Lösung zu den Beobachtungsbögen Anlage 6: Ausgangsgespräch 7 Literaturangaben Eingeführtes Schulbuch: Voth, Martin et al.(2006): Informationshandbuch Einzelhandel, 1. Auflage, 2. korrigierter Nachdruck, Troisdorf. Weitere verwendete Literatur: Blank, Andreas et al. (2005): Ausbildung im Einzelhandel, 2. Auflage, Troisdorf . Lungerhausen, Helmut et al. (2004): Kompetenz Einzelhandel, Lernfelder 1 bis 5, 1. Auflage, Haan-Gruiten. Fritz, Christian et al. (2006): Ausbildung im Einzelhandel, 1. Auflage, Berlin. Birk, Fritz/ Fink, Walter/ Geller, Artur/ Lutz, Karl (2004): Kundenorientiert verkaufen, 15. Auflage, Troisdorf. Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Kaufmann in Einzelhandel/Kauffrau im Einzelhandel, Verkäufer/Verkäuferin (Beschluss der KMK vom 17.06.2004) Svenja Klang 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 6 Anlage 1: Einstiegsdialog: Der verpatzte Geburtstag Wir befinden uns auf der Geburtstagsfeier von Paul, der heute 16 Jahre alt wird. Paul ist ein großer Fan der Seite myvideo.de und hat sich deshalb zum Geburtstag eine Videokamera gewünscht. Diese soll bei seiner Party auch direkt zum Einsatz kommen, denn seine Freundin Paris ist für mancherlei filmenswerte Überraschung gut... Aber zuerst schauen wir uns mal an, ob sein Wunsch überhaupt erfüllt wird: Im Hintergrund läuft Musik und Stimmen sind zu hören. Oma: Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag Paul. Paul: Danke, Oma Clara. Oma: Mensch, du bist aber groß geworden. Paul: Oma, das habe ich heute schon fünf Mal gehört. Wo ist denn mein Geschenk? Oma: Hier Paul. Ich hoffe, es gefällt dir. Paul reißt das Geschenk auf (es ist ein Papierrascheln zu hören) Paul: Wow, Oma. Das ist ja genau die Videokamera, die ich mir gewünscht habe. Oma: War ja auch nicht ganz billig, das gute Stück. Aber ich habe einen Verkäufer gefunden, der mich sehr gut beraten hat, was bei der Jugend so angesagt ist. Probier doch mal aus, wie sie funktioniert. Paul: Ja, Moment, ich muss nur mal eben den Akku einsetzen. Oma, wieso hast du denn keinen Ersatzakku besorgt? Oma: Akku, was ist denn das? Paul: Ach, egal. Für einige Aufnahmen wird es auch so reichen. Jetzt nur noch die Kassette hinein. Oma, hast du die Kassetten extra eingepackt? Oma: Wieso Kassetten? Das ist doch kein Kassettenrekorder. Paul: Oma, Videokassetten. In eine Digitalkamera gehören Videokassetten. Hast du keine gekauft? Na, toll, jetzt kann ich keine Aufnahmen von Paris machen. Du hast meinen ganzen Geburtstag versaut!!! Svenja Klang 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 7 Anlage 2: Was ist der Unterschied zwischen Ergänzungs- und Zusatzartikeln? Hauptartikel Ergänzungsartikel Zusatzartikel Hauptartikel Artikel, der Inhalt des Verkaufsgesprächs war und zu dessen Gunsten der Kaufentschluss gefallen ist. (z.B. Gameboy). Ergänzungsartikel: Artikel, der notwendig ist, um den Hauptartikel zu nutzen (z.B. Batterien oder das erste Gameboy-Spiel). Zusatzartikel: Artikel, der langfristig für den Erhalt des Hauptartikels sorgt (z.B. Gameboy-Tasche) oder Artikel, der den Kundennutzen des Hauptartikels zusätzlich erhöht (z.B. weitere Gameboy-Spiele, Gameboy-Lampe). Richtlinien für das Anbieten von Ergänzungs- und Zusatzartikel Wann biete ich Ergänzungs- und Zusatzartikel an? Angebote während des Hauptkaufs (im Verkaufsgespräch) Jetzt Zusatzangebote anbieten, die den Hauptartikel in seiner Wirkung unterstützen oder seinen Gebrauchswert erhöhen. Diese wirken dann wie ein gutes Verkaufsargument! Angebote im Anschluss an den Hauptkauf (Kunde hat noch nicht bezahlt!) Jetzt die Ergänzungsartikel anbieten (die notwendig sind, damit der Hauptartikel in Gebrauch genommen werden kann). Weiterhin ist nun der richtige Zeitpunkt, dem Kunden die Zusatzartikel anzubieten, die zur Pflege des Hauptartikels verwendet werden. Wie biete ich Ergänzungs- und Zusatzartikel an? - Vermeiden Sie inhaltlose Floskeln und negative Suggestivfragen. z.B. „Haben Sie ansonsten noch einen Wunsch?“ „Schwarze Schuhcreme haben Sie ja sicher schon?“ - Formulieren Sie Ergänzungsangebote als konkrete Vorschläge, die sich auf die Ware und ihre Verwendungsmöglichkeiten oder auf den Kunden beziehen. z.B. „Darf ich Ihnen zu den Inlinern diese Knie- und Ellenbogenschützer anbieten? Damit bleiben Sie bei einem Sturz unversehrt.“ - Bieten Sie dem Kunden nicht alle vorrätigen Zusatzartikel gleichzeitig an. Das verunsichert den Kunden nur unnötig! Entscheiden Sie vielmehr, welche Artikel für die Nutzung des Hauptartikels aus Sicht des Kunden besonders wichtig sind und beginnen Sie dann mit der Vorstellung dieser Artikel! Svenja Klang 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 8 Anlage 3: Arbeitsblatt: Die Rettung des Geburtstages! Wir drehen die Zeit um eine Woche zurück: Oma Clara betritt das Elektronikfachgeschäft, um eine Videokamera für ihren Enkelsohn Paul zu kaufen: Verkäufer: Oma Clara: Verkäufer: Oma Clara: Verkäufer: Oma Clara: Verkäufer: Oma Clara: Verkäufer: Einen schönen guten Tag. Guten Tag. Wie kann ich Ihnen behilflich sein? Ich suche eine Videokamera für den Geburtstag meines Enkels. Wie alt wird Ihr Enkel denn? Er wird nächste Woche 16 Jahre alt. Dann sollte es schon eine Kamera sein, die technisch auf dem neusten Stand ist? Ja, unbedingt. Er hat mir hier auch etwas aufgeschrieben. (kramt in ihrer Handtasche) Hier junger Mann, vielleicht können Sie das lesen. Eine JVC GR-D325E. Eine sehr gute Wahl... Dann kommen Sie mal mit. Ich zeige Ihnen das gute Stück einmal. ..... Arbeitsaufträge 1. Setzen Sie das Verkaufsgespräch zwischen Oma Clara und dem Verkäufer fort. Bieten Sie dabei an geeigneter Stelle Ergänzungs- und Zusatzangebote an. Nutzen Sie dazu den beigefügten Informationstext! a. Lesen Sie den Informationstext in Einzelarbeit. b. Berücksichtigen Sie bei der anschließenden Entwicklung des Rollenspiels in der Gruppe die Richtlinien für das Anbieten von Ergänzungs- und Zusatzangeboten (Zeitpunkt und Sprache). 2. Bestimmen Sie zwei Mitschüler (Oma Clara und Verkäufer) aus Ihrer Gruppe, die das Rollenspiel vor der Klasse vortragen. Unterhalten Sie sich bitte nur so laut, dass Sie die anderen Gruppen nicht stören! Bearbeitungszeit: 15 Minuten Svenja Klang 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre Anlage 4: Beobachtungen zu Rollenspiel I Verkäufe neben dem Hauptkauf Hat der Verkäufer sinnvolle Angebote unterbreitet? War der Zeitpunkt für die Angebote jeweils angemessen (während oder nach dem Hauptkauf)? Hat der Verkäufer angemessene Formulierungen gewählt? (Kundennutzen/ Erlebnisbezug) Welche Leistungen der Rollenspieler (Sprache, Argumentation, Verhalten) sind Ihnen besonders positiv aufgefallen? Was könnte man beim nächsten Mal noch besser machen? Beobachtungen zu Rollenspiel II Verkäufe neben dem Hauptkauf Hat der Verkäufer sinnvolle Angebote unterbreitet? War der Zeitpunkt für die Angebote jeweils angemessen? (während oder nach dem Hauptkauf) Hat der Verkäufer angemessene Formulierungen gewählt? (Kundennutzen/ Erlebnisbezug) Welche Leistungen der Rollenspieler (Sprache, Argumentation, Verhalten) sind Ihnen besonders positiv aufgefallen? Was könnte man beim nächsten Mal noch besser machen? 9 Svenja Klang 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 10 Anlage 5: Verkäufe neben dem Hauptkauf Hat der Verkäufer sinnvolle Angebote unterbreitet? Beobachtungen zu Rollenspiel I Ja, die angebotenen Artikel haben gut in das Verkaufsgespräch gepasst / waren angebracht. Nein, die Artikel hätten in einen besseren Nutzungszusammenhang gebracht werden können. War der Zeitpunkt für die Angebote jeweils angemessen (während oder nach dem Hauptkauf)? Ja, das Ergänzungsangebot Videokassette und das Zusatzangebot Kameratasche wurde im Anschluss an den Hauptkauf angeboten. Während der Zusatzartikel größerer Akku während des Verkaufsgesprächs vorgestellt. Hat der Verkäufer angemessene Formulierungen gewählt? (Kundennutzen/ Erlebnisbezug) Welche Leistungen der Rollenspieler (Sprache, Argumentation, Verhalten) sind Ihnen besonders positiv aufgefallen? Was könnte man beim nächsten Mal noch besser machen? Ja, der Kundennutzen wurde ausreichend betont. Nein, die Ergänzungs- und Zusatzangebote wurden nicht wie in den Richtlinien empfohlen angeboten. Nein, die Formulierung war unpassend. Laut und deutlich gesprochen, dem Publikum zugewandt, freundlich etc. Svenja Klang 1. Unterrichtsentwurf Handelsbetriebslehre 11 Anlage 6: Ausgangsdialog: Der verpatzte Geburtstag Wir befinden uns auf der Geburtstagsfeier von Paul, der heute 16 Jahre alt wird. Paul ist ein großer Fan der Seite myvideo.de und hat sich deshalb zum Geburtstag eine Videokamera gewünscht. Diese soll bei seiner Party auch direkt zum Einsatz kommen, denn seine Freundin Paris ist für mancherlei filmenswerte Überraschung gut... Aber zuerst schauen wir uns mal an, ob sein Wunsch überhaupt erfüllt wird: Im Hintergrund läuft Musik und Stimmen sind zu hören. Oma: Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag Paul. Paul: Danke, Oma Clara. Oma: Mensch, du bist aber groß geworden. Paul: Oma, das habe ich heute schon fünf Mal gehört. Wo ist denn mein Geschenk? Oma: Hier Paul. Ich hoffe, es gefällt dir. Paul reißt das Geschenk auf (es ist ein Papierrascheln zu hören) Paul: Wow, Oma. Das ist ja genau die Videokamera, die ich mir gewünscht habe. Oma: War ja auch nicht ganz billig, das gute Stück. Aber ich habe einen Verkäufer gefunden, der mich sehr gut beraten hat, was bei der Jugend so angesagt ist. Probier doch mal aus, wie sie funktioniert. Paul: Ja, Moment, ich muss nur mal eben den Akku einsetzen. Super Oma, du hast ja sogar an einen Ersatzakku gedacht. Oma: Ja, der Verkäufer hat mir den empfohlen. Paul: Jetzt nur noch die Kassette hinein. Oma, ein riesiges Paket Kassetten. Toll, dann muss ich ja vorerst nicht losrennen und neue kaufen. Klasse. Oma: Ein Sparpaket. Paul: Danke, Oma. Die Party wird der Knaller! Oma: Gerne, gerne. Dann feiert mal schön.