Roboter- und gerätegestützte Rehabilitation nach Schlaganfall
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Roboter- und gerätegestützte Rehabilitation nach Schlaganfall
MEDIZIN ORIGINALARBEIT Roboter- und gerätegestützte Rehabilitation nach Schlaganfall Gehen und Arm-/Handfunktion Stefan Hesse, Jan Mehrholz, Cordula Werner ZUSAMMENFASSUNG Einleitung: Roboter können die Schlaganfallrehabilitation der oberen und unteren Extremität intensivieren helfen. Der Artikel stellt das Thema und erste kontrollierte Studien vor. Methoden: Systematische Literaturrecherche über randomisierte, kontrollierte Studien, erschienen im Zeitraum von 1980 bis 2007, gesucht in Medline (PubMed), Embase, und CINHAL. Ergebnisse: Für ein elektromechanisches Gerät belegten zwei Studien, dass im Vergleich zur Physiotherapie signifikant mehr Schlaganfallpatienten selbstständig gehfähig wurden. Ein Exoskeletongerät war in zwei kleineren Studien nicht überlegen. Auf eine gepoolte Analyse wurde aufgrund der geringen Studienanzahl und großer Heterogenität verzichtet. In der Arm-/Handrehabilitation konnten sich Endeffektorgeräte sowohl mit einem uni- als auch mit einem bilateralen Ansatz für akute sowie ein einfaches eindimensionales System und ein passives Exoskeletonsystem für chronische Patienten behaupten. Diskussion: Die robotergestützte Rehabilitation nach Schlaganfall erscheint vielversprechend. Weitere klinische Studien sind unabdingbar. Der Roboter ersetzt nicht den dringend notwendigen Patienten-Therapeuten-Kontakt. Dtsch Arztebl 2008; 105(18): 330–6 DOI: 10.3238/arztebl.2008.0330 Schlüsselwörter: Schlaganfall, Hemiparese, Rehabilitation, Robotik, Physiotherapie Medical Park Berlin Humboldtmühle: Prof. Dr. med. Hesse Klinik Berlin/Charité Universitätsmedizin Berlin, Abteilung Neurologische Rehabilitation, Berlin: Werner MSc Klinik Bavaria Kreischa, Abteilung Frührehabilitation: Dr. rer. med. Mehrholz Technische Universität Dresden, Bereich Public Health/Gesundheitswissenschaften: Dr. rer. med. Mehrholz 330 J ährlich erleiden in Deutschland über 200 000 Menschen einen Schlaganfall. Die Wiederherstellung der Gehfähigkeit und der Arm-/Handfunktion ist ein wesentliches Ziel der Rehabilitation. Drei Monate nach einem Insult ist etwa ein Viertel der Patienten noch rollstuhlpflichtig, in etwa 60 Prozent der Fälle ist die Ganggeschwindigkeit alltagsrelevant gemindert, und circa 30 Prozent der Patienten leiden unter einer funktionslosen oberen Extremität (1). In Deutschland ist die Bobath-Therapie vorherrschend. Sie zielt auf eine Normalisierung des Muskeltonus und eine Wiederherstellung eines möglichst physiologischen Bewegungsmusters. Im Vergleich zu anderen krankengymnastischen Techniken (funktionelle Therapie, Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation [PNF]), „motor relearning“-Programme, Armfähigkeitstraining) erwies sich das Konzept als gleichwertig beziehungsweise in einem Fall als unterlegen (Tabelle 1). Die größte Studie schloss 282 akute Patienten in drei Gruppen ein (2). Zusätzlich zu einer täglichen 45minütigen Bobath-Therapie über vier Wochen erhielten die Patienten zweier Gruppen zwei Therapiestunden pro Woche, entweder von einem Bobath-Therapeuten oder einer Hilfskraft. Am Ende der Therapie unterschieden sich die drei Gruppen nicht. Zur Intensivierung der Gangrehabilitation nach Schlaganfall (3) wurde Anfang der 1990er-Jahre die Laufbandtherapie mit partieller Körpergewichtsentlastung eingeführt (4). Nachteilig ist jedoch der unverändert hohe körperliche Aufwand für die Therapeuten. Gemäß Metaanalyse war die Laufbandtherapie der konventionellen Therapie bei Schlaganfallpatienten nicht überlegen (5). Um die Gangrehabilitation ohne körperliche Überanstrengung der Therapeuten zu intensivieren, setzt man daher seit Ende der 1990er-Jahre Gangmaschinen ein. Für die obere Extremität zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab, insbesondere für schwer betroffene Patienten, die nicht an positiv evaluierten Programmen wie dem erzwungenen Gebrauch der betroffenen Hand (6) oder dem Armfähigkeitstraining (7) teilnehmen können. Die Autoren fassen den aktuellen Stand des Wissens zum Erfolg robotergestützter Rehabilitation in dieser Übersichtsarbeit zusammen. Jg. 105 Heft 18 2. Mai 2008 Deutsches Ärzteblatt MEDIZIN Methoden Die Autoren suchten im Juni 2007 Artikel zum Thema „roboter- und gerätegestützte Rehabilitation der oberen und unteren Extremität nach Schlaganfall“, die im Zeitraum von 1980 bis März 2007 erschienen waren (8). Datenbanken waren PubMed/Medline, Embase und CINHAL (Kasten). Gängige Beurteilungsinstrumente Zur Beurteilung der Gehfähigkeit hemiparetischer Patienten ist die „functional ambulation category“ (FAC) 0 bis 5 etabliert (9). Niveau 0 bezeichnet einen Patienten, der trotz Hilfe nicht gehen kann, und Niveau 5 einen Patienten, der alle Wege einschließlich Treppen geht. Ab Niveau 3 ist ein Patient selbstständig in der Ebene, benötigt jedoch noch Begleitung. Der Fugl-Meyer-Score (0 bis 66) ist zur Beurteilung der motorischen Kontrolle der oberen Extremität etabliert (10). Statistik Die Ergebnisse zur Gangrehabilitation wurden berücksichtigt. Erstes Zielereignis war die Gehfähigkeit zum Studienende, sie ist definiert als FAC > 3 beziehungsweise ein vergleichbares Maß. Die Studieneffekte sind die Chance, wieder gehen zu können (Odds Ratio, OR). Eine OR > 1 bedeutet eine gesteigerte Chance, wieder selbstständig gehen zu können. Zweites Zielereignis war die Ganggeschwindigkeit in m/s. Die Effekte aller eingeschlossenen Studien wurden in einem „forrest plot“ dargestellt. Auf eine gepoolte Metaanalyse haben die Autoren wegen der Heterogenität der Studienergebnisse verzichtet. Ergebnisse Gangrehabilitation Die Bewegung der Beine während des Gehens variiert nur wenig und eignet sich für eine Geräteunterstützung. Das Gewicht der Patienten und die Beschleunigung sind die Hauptprobleme. Es wurden fünf kontrollierte Studien identifiziert (Tabelle 2). Colombo et al., Zürich, entwickelten ein sogenanntes Exoskeletonsystem (11). Es besteht aus einem Laufband und einem Exoskeleton, das heißt einer Orthese mit dem Beinskelett nachempfundenen Stangen und Gelenken, die den Körpermaßen angepasst werden. Integriert sind programmierbare Antriebe, die die Hüft- und Kniegelenke während der Schwungbeinphase aktiv flektieren, die Füße werden passiv geführt. Die erste kontrollierte Studie schloss 30 akute, nicht gehfähige Schlaganfallpatienten ein, die entweder jeden Werktag über vier Wochen auf dem Gerät oder in der Physiotherapie für jeweils 30 Minuten übten. Zusätzlich erhielten beide Gruppen jeden Werktag 30 Minuten regulärer Physiotherapie. Bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen unterschieden sich beide Gruppen hinsichtlich der Wiederherstellung der Gehfähigkeit und Verbesserung der TABELLE 1 Prospektiv randomisierte Studien zur Physiotherapie nach Bobath hemiparetischer Patienten Autoren n Therapie abhängige Variablen Ergebnisse Lord & Hall, 1986 39 Gex1: Bobath Gko: konventionelle PT ADL-Kompetenz kein Unterschied Dickstein et al., 1986 131 Gex1: Bobath Gex2: PNF Gko: konventionelle PT ADL-Kompetenz kein Unterschied Basmajian et al., 1987 29 Gex1: Bobath Gko: verhaltenstherapeutische PT Armfunktion kein Unterschied Lincoln et al., 1999 282 Gex1: Bobath Armfunktion, Gex2: Bobath + 25 min PT mit ADL-Kompetenz qualifiziertem PT Gko: Bobath + 25 min PT mit „Hilfs-PT“ kein Unterschied Langhammer & Stanghelle, 2000 61 Gex1: Bobath Gko: MRP Motorische Funktion, ADL-Kompetenz Unterschied zugunsten MRP in der motorischen Funktion (p = 0,025), kein Unterschied in ADL-Kompetenz, kürzerer Rehaaufenthalt (p = 0,008) Platz et al., 2005 62 Gex1: ABT + PT Gex2: Bobath + PT Gko: PT Armfunktion Unterschied zugunsten des AFT (p = 0,04) Wang et al., 2005 44 Gex1: Bobath Gko: orthopädische PT Motorische Funktion, ADL-Kompetenz Unterschied zugunsten von Bobath (p = 0,023) Gex1: Bobath Gko: MRP Motorische Funktion, ADL-Kompetenz kein Unterschied van Vliet et al., 2005 120 PT, Physiotherapie; ADL, activities of daily living; PNF, Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation; MRP, Motor Relearning Programme; ABT, Arm-Basis-Training; Gex1, 2, Experimentalgruppen; Gko, Kontrollgruppe Jg. 105 Heft 18 2. Mai 2008 Deutsches Ärzteblatt 331 MEDIZIN KASTEN Suchstrategie Die Suchabfrage, eingeschränkt auf Humanstudien, gliedert sich in drei Teilabfragen: 1) Erkrankung: Infarkt Suchbegriffe waren: cerebrovascular disorders/ brain injuries/ brain injury, chronic stroke/ cva/ poststroke/ post-stroke cerebrovasc*/ cerebral vascular cerebral/ cerebellar/ brain/ vertebrobasilar infarct*/ ischaemi*/ thrombo*/ embolic/ apoplexy cerebral/ brain/ subarachnoid haemorrhage/ hemorrhage/ haematoma/ hematoma/ bleed hemiplegia/ exp paresis hemparisis/ hemiplegic/ brain injuries gait disorders/ neurologic 2) Therapiemodalität Suchbegriffe waren: physical therapy modalities/ exercise therapy/ motion therapy, continuous passive *exercise/ *exercise test robotics/ automation/ orthotic devices body weight/ weight-bearing (gait/ locomot*) AND (train*/ therapy/ rehabilitat*/ re-educat*) electromechanical/ electro-mechanical/ mechanical/ mechanised/ mechanized/ driven (body-weight/ body weight) AND (support*/ relief) robot*/ orthos*/ orthotic/ automat*/ computer aided/ computer assisted bws/ harness/ treadmill/ exercise*/ fitness train*/ Lokomat/ Locomat/ GaiTrainer/ Kinetron continuous passive/ cpm AND therap* 3) Zielgröße: motorische Funktion Suchbegriffe waren: gait/ exp walking/ locomotion "range of motion, articular" recovery of function walk*/ gait*/ ambulat*/ mobil*/ locomot*/ balanc*/ stride Diese Suchstrategie wurde für die Arm-/Handrehabilitation entsprechend modifiziert. Ausgeschlossen wurden Studien in Abstractform, Studien über das Laufbandtraining und Studien, die bereits zuvor veröffentlichte Daten wiedergaben. Ganggeschwindigkeit bei Studienende nicht (12). Mayr et al. publizierten 2007 eine randomisierte und kontrollierte Studie im Crossover-Design (A-B-A respektive B-A-B; A: drei Wochen Therapie mit dem Exoskeletongerät; B: drei Wochen Physiotherapie), welche 16 Patienten beinhaltete (13). Wegen einer möglichen Übertragung der Effekte einer Phase in die nachfolgende („carry over“-Effekt) wurde gemäß den Empfehlungen der Cochrane Collaboration lediglich die erste Phase, das heißt vor dem ersten „cross over“, berücksichtigt (14). Zum Ende der ersten Phase unterschieden sich beide Gruppen nicht signifikant, jedoch nach Ende der dritten Phase zugunsten der A-B-A-Gruppe. Hesse und Uhlenbrock entwickelten einen elektromechanischen Gangtrainer (15). Er basiert auf dem Endeffektor-Prinzip, das heißt die Füße werden bewegt, die proximalen Gelenke sind frei. Der gurtgesicherte Patient steht auf zwei Fußplatten, deren Bewegung die Stand- und Schwungbeinphase simulieren. Die multizentrische Deutsche Gangtrainer-Studie (DEGAS) schloss 155 akute, nicht gehfähige Schlaganfallpatienten aus vier 332 Kliniken ein (16). Die kreislaufstabilen Patienten, die zumindest an der Bettkante mit Festhalten sitzen konnten, erhielten entweder 20 Minuten Lokomotionstraining auf dem Gerät und 25 Minuten Physiotherapie (Gruppe A) oder 45 Minuten netto Physiotherapie (Gruppe B) jeden Werktag für vier Wochen. Nach Abschluss der Therapie waren signifikant mehr Patienten der Gruppe A selbstständig gehfähig geworden: 41 von 77 (= 53 %) in Gruppe Aversus 17 von 78 (= 22 %) in Gruppe B (Chi-Quadrat-Test mit Bonferroni-Korrektur, p < 0,0001). Die Zunahme der Ganggeschwindigkeit während der Intervention war in der Lokomotionsgruppe ebenfalls signifikant größer (Mann-Whitney-Test mit Bonferroni-Korrektur, p < 0,0001). Sechs Monate später hielt die überlegene Gehfähigkeit in der Lokomotionsgruppe im Vergleich zur Physiotherapie mit 54 selbstständig gehfähigen Patienten (70 %) in Gruppe A im Vergleich zu 28 (36 %) in Gruppe B an (p < 0,0001). Die Veränderung der Ganggeschwindigkeit im Intervall von Studienende bis zum Follow-up dagegen unterschied sich nicht mehr. Die DEGAS hatte die Kompetenz in den alltäglichen Verrichtungen mithilfe des international üblichen Barthel-Index (BI) untersucht. Zielkriterium war ein BI von mindestens 75, der als Limit für eine sichere Rückkehr nach Hause gilt. Dieses Niveau erreichten 44 Patienten (57 %) in Gruppe A und lediglich 21 (27 %) in Gruppe B zum Ende der Intervention (p < 0,0001). Tong et al. aus Hongkong hatten 50 akute, nicht gehfähige Patienten, aufgeteilt in zwei Gruppen, untersucht, die für vier Wochen entweder mit dem Gangtrainer (GT) oder mit dem Gerät und funktioneller Elektrostimulation (FES) behandelt wurden (17). Die Kontrollgruppe wurde ausschließlich physiotherapeutisch behandelt. Beide experimentellen Gruppen konnten die Gehfähigkeit und Ganggeschwindigkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant steigern. Die entsprechenden p-Werte für den Vergleich GT versus konventionelle Therapie waren p = 0,005 und p = 0,011 und für den Vergleich GT + FES versus konventionelle Therapie p = 0,002 und p = 0,001 respektive (Mann-Whitney-Test). Die zusätzliche FES konnte den Effekt nicht steigern, die beiden Gruppen unterschieden sich nicht. Bereits gehfähige Patienten im chronischen Stadium hatten Peurala et al. untersucht (n = 45), die sie zwei Experimentalgruppen– alleiniges Training auf dem Gerät oder zusammen mit FES – beziehungsweise einer Kontrollgruppe zuordneten. Letztere absolvierte ein intensives Gangtraining. Im Ergebnis verbesserten alle Patienten ihre Gehgeschwindigkeit und -ausdauer, die Gruppen waren nicht unterschiedlich (18). Potenzielle Nebenwirkungen der gerätegestützten Gangrehabilitation sind die zu starke Belastung der Gelenke, vor allem im Fall einer vorbestehenden Arthrose, und die kardiovaskuläre Überforderung der nicht selten multimorbiden Patienten. Die Einschlusskriterien trugen dem Rechnung, relevante Nebenwirkungen traten in diesen Studien nicht auf. Grafik 1 und 2 stellen deskriptiv die Ergebnisse der fünf randomisierten und kontrollierten Studien (n = 298 Patienten) bezüglich Gehfähigkeit und Gehgeschwindigkeit dar. Jg. 105 Heft 18 2. Mai 2008 Deutsches Ärzteblatt MEDIZIN TABELLE 2 Prospektiv randomisierte Studien zur robotergestützten Therapie der unteren Extremität hemiparetischer Patienten Autoren Studienobjekt Design n Therapie FAC (0–5) ini Median FAC (0–5) term Median Gex1: 1 (0–1) Gex2: 1 (0–1) Gko: 1 (1–2) Gex1:4 (1–4) Gex2:3 (1–3) Gko: 2 (1–2) p = 0,001*2 FAC (0–5) follow-up Median Geschwindigkeit ini (m/s) Geschwindigkeit term (m/s) Geschwindigkeit follow-up (m/s) Gex1:0,0±0 Gex2:0,0±0 Gko: 0,0±0 Gex1: 0,63±0,37 Gex2: 0,47±0,21 Gko: 0,24±0,3 p = 0,001*2 – Gex: 0,13±0,17 Gko: 0,14±0,19 Gex: 0,44±0,47 Gko: 0,32±0,36 p = 0,001*2 Gex: 0,53±0,31 Gko: 0,36±0,42 n.s. – Gex: 0,12±0,02 Gko: 0,14±0,03 Gex: 0,20±0,03 Gko: 0,20±0,05 n.s. – akute, initial nicht gehfähige Patienten Tong et al., 2006 Gangtrainer GT I RKS mit 3 Armen 50 Gex1: 20 x 20 min GT + FES plus 10 min PT Gex2: 20 x 20 min GT plus 10 min PT Gko: 20 x 30 min konvent. PT – Pohl et al., 2006 Gangtrainer GT I RKS mit 2 Armen 156 Gex: 20 x 20 min GT plus 25 min PT Gko: 20 x 45 min PT Gex: 1 (0–2) Gko: 1 (0–2) Gex: 4 (2–4) Gko: 2 (1–3) p = 0,001*2 Husemann et al., 2007 Lokomat RKS mit 2 Armen 30 Gex: 20 x 20 min Lokomat plus 20 min PT Gko: 20 x 40 min PT Gex: 0 (1–4) Gko: 0 (1–4) Gex: 1 (1–4) Gko: 1 (1–4) n.s. Mayr et al., 2007 Lokomat RKS*1 mit 2 Armen 16 Gex: 15 x 30 min Lokomat Gko: 15 x 30 min PT Gex: 2 (1,5–2) Gex: 3 (3–4) Gko: 2 (2–3) Gko: 2,5 (2–3) n.s. – Gex: 90s (40–140) Gex: 75s (50–100) Gko: 75s (30–200) Gko: 70s (35–70) n.s. – Gex1: 4 (3–4) Gex2: 4 (3–4) Gko: 4 (3–4) – Gex1:0,23 Gex2:0,25 Gko: 0,25 – Gex: 5 (3–5) Gko: 3 (1–4) p = 0,001*2 chronische, mäßig betroffene Patienten Peurala et al., 2005 Gangtrainer HGT I RKS mit 3 Armen 45 Gex1: 15 x 20 min GT + FES plus 55 min PT Gex2: 15 x 20 min GT plus 55 min PT Gko: 15 x 20 min konvent. Gangschule plus 55 min PT – Gex1: 0,28 Gex2: 0,33 Gko: 0,31 n.s RKS, randomisiert kontrollierte Studie; *1 A-B-A- respektive B-A-B-Design, nur die erste Phase wurde berücksichtigt, um einen sogenannten „carry-over“-Effekt zu vermeiden; Gex1,2, Experimentalgruppen; Gko, Kontrollgruppe; GT, Gangtrainer GT I; FES, funktionelle Elektrostimulation; PT, Physiotherapie; *2 signifikant größere Verbesserungen zugunsten der Experimentalgruppen; FAC (0–5), functional ambulation category; n.s., nicht signifikant Arm/Handrehabilitation Es wurden sieben kontrollierte Studien identifiziert (Tabelle 3). Pionier ist ein endeffektor-basiertes System des Massachusetts Institute of Technology (MIT), Boston/USA, mit dem der Patient einen in der Horizontalebene beweglichen Roboterarm mit seiner Hand umfasst und so einseitig die Schulter-Ellenbogen-Bewegung üben kann (19). Auf einem Bildschirm werden anzusteuernde Ziele vorgegeben, eine Nachgiebigkeitsregelung dient der Simulation der erfahrenen Therapeutenhand. Zwei kontrollierte Studien mit insgesamt 76 schwer betroffenen akuten Schlaganfallpatienten (Schlaganfallintervall < vier Wochen vor Studienbeginn) verglichen 20 beziehungsweise 25 h Therapie mit dem Roboter (eine Stunde pro Werktag, vier oder fünf Tage die Woche) mit einer Scheintherapie, in der die Patienten den Roboter mit dem nicht betroffenen Arm bedienten (20, 21). Es ergab sich ein signifikant größerer Kraftzuwachs für die Schulter-Ellenbogen-Muskulatur in der experimentellen Gruppe, die Kraft distaler Segmente und motorische Funktionen unterschieden sich dagegen nicht. Ein weiteres endeffektor basiertes Gerät verfolgt einen bilateralen distalen Ansatz. Jede Hand umfasst einen Jg. 105 Heft 18 2. Mai 2008 Deutsches Ärzteblatt Griff, zwei Antriebe erlauben das bilaterale Üben der Pronation/Supination des Unterarms und der Flexion/Extension des Handgelenks. Dies erfolgt entweder passiv, die nicht betroffene führt die betroffene Hand oder die paretische Hand muss die Bewegung unterstützen (rein passiv = Modus 1, die nicht betroffene führt die betroffene Hand = Modus 2 oder die paretische Hand muss die Bewegung unterstützen = Modus 3). Das beidseitige Üben zielt auf eine Fazilitation der paretischen Seite, der distale Ansatz trägt der größeren kortikalen Repräsentation der Hand im Sinne des Homunkulus Rechnung. Eine erste Studie schloss 44 akute Schlaganfallpatienten mit einer plegischen Hand ein (22). Die Patienten übten jeden Werktag sechs Wochen lang entweder mit dem Gerät oder mit der Elektrostimulation der Handstrecker zusätzlich zur sonst üblichen Rehabilitation. Mittels Oberflächenelektroden wurden die Handstrecker 60- bis 80mal pro Sitzung extern stimuliert, optional war eine EMGTriggerung. Nach Ende der Intervention und zum Followup waren die Kraft proximaler und distaler Segmente sowie auch die Kontrolle motorischer Funktionen der paretischen oberen Extremität in der Experimentalgruppe signifikant besser. 333 MEDIZIN GRAFIK 1 Roboter- und gerätegestützte Rehabilitation des Gehens. Unabhängiges Gehen zum Ende der Behandlungsphase. Darstellung der Effekte aller Studien in einem sogenannten „Forrest Plot“. Die Effekte sind die Chance, wieder selbstständig gehen zu können (Odds ratio, OR). Eine OR > 1 bedeutet eine gesteigerte Chance, wieder selbstständig zu gehen. RD, Risikodifferenzen; KI, Konfidenzintervall; random, Auswertung für zufällige Effekte; N, Anzahl eingeschlossener Patienten Masiero und Kollegen, Italien, hatten einen Seilkinematikroboter entwickelt, der dem Patienten nach dem Marionettenprinzip das sehr frühe Üben einer dreidimensionalen Schulter-Ellenbogen-Bewegung erlaubt. Eine kontrollierte Studie schloss 35 Patienten ein, deren Insult weniger als eine Woche zurücklag. Verglichen wurde eine vierstündige Therapie pro Woche über fünf Wochen mit dem Roboter gegen eine Scheintherapie geringerer Intensität, in der der Patient den Roboter mit dem nicht betroffenen Arm bewegte. Die Robotergruppe erzielte einen signifikant größeren Zugewinn an motorischer Kontrolle und Kraft der oberen Extremität (23). Chronische Patienten wurden mit drei Geräten in randomisierten, kontrollierten Studien untersucht. Eines erlaubt eine bilaterale Schulter-EllenbogenBewegung mithilfe von zwei Roboteramen. Die gesunde Seite führt, die betroffene Extremität folgt der Bewegung zwecks Fazilitation. Die kontrollierte Studie schloss 27 chronische Patienten ein, die entweder mit dem Roboter oder nach Bobath-Therapie jeweils 24-mal für 60 Minuten behandelt worden waren. Die Robotergruppe verbesserte ihre motorische Kontrolle und Kraft während der Intervention signifikant, nachfolgend ergab sich kein Unterschied mehr (24). Ein weiteres Gerät ist ein eindimensionales System, das den Arm in einer Schiene vor und zurück bewegt, das heißt der Patient muss die Bewegung unterstützen, eine rein passive Ausführung ist ausgeschlossen. 19 moderat betroffene chronische Patienten übten 24-mal entweder mit dem Gerät oder erhielten eine Physiotherapie gleicher Intensität. Am Ende der Intervention unterschied sich die Kraft der oberen Extremität zugunsten der Experimental- GRAFIK 2 Roboter- und gerätegestützte Rehabilitation des Gehens. Gehgeschwindigkeit (m/s). Darstellung der Effekte in einem sogenannten „Forrest Plot“. Die Effekte geben die Verbesserung der Ganggeschwindigkeit wieder (Odds ratio, OR). Eine OR > 1 bedeutet einen signifikant größeren Zugewinn an Ganggeschwindigkeit in der Experimentalgruppe. WMD, gewichtete Mittelwertsunterschiede; KI, Konfidenzintervall; SD, Standardabweichung; random, Auswertung für zufällige Effekte; N, Anzahl eingeschlossener Patienten 334 Jg. 105 Heft 18 2. Mai 2008 Deutsches Ärzteblatt MEDIZIN TABELLE 3 Prospektiv randomisierte Studien zur robotergestützten Therapie der oberen Extremität hemiparetischer Patienten Autoren Studienobjekt Studiendesign n Aisen et al., 1997 MIT-Manus RKS mit 2 Gruppen Volpe et al., 2000 MIT-Manus Hesse et al., 2005 ∆ FM (0–66) oder FM (0–66) follow-up FM ini 20 akut Gex: 20 x 60 min MIT-Manus Gko: 20 x 60 min Scheintherapie Gex: 17,1±15,2 Gko: 13,8±16,6 Gex: ∆ 14,1±9,7 Gko: ∆ 10,1±11,6 n.s. – p = 0,02 – RKS mit 2 Gruppen 56 akut Gex: 25 x 60 min MIT-Maus Gko: 25 x 60 min Scheintherapie Gex: 6,0±2,5 Gko: 5,0±1,0 Gex: 12,0±3,0 Gko: 10,0±4,0 n.s. – p = 0,05 – BI-MANUTRACK RKS mit 2 Gruppen 44 akut Gex: 30 x 20 min Bi-Manu-Track Gko: 30 x 20 min Elektrostimulation Gex: 7,9±3,4 Gko: 7,3±3,3 Gex: 24,6±14,9 Gko: 10,4±7,5 p < 0,001 Gex: 30,0±16,8 Gko: 16,6±14,9 p < 0,001 p < 0,001 p < 0,001 Masiero et al., 2007 NeReBot RKS mit 2 Gruppen 35 akut Gex: 25 x 50 min NeReBot Gko: 25 x 30 min Schein-NeReBot Gex: 8,0 Gko: 6,0 Gex: ∆ 15,8 Gko: ∆ 10,3 p < 0,05 Gex: ∆ 26,0 Gko: ∆ 16,3 p < 0,01 p < 0,05 n.s. Lum et al., 2002 MIMERoboter RKS mit 2 Gruppen 27 chronisch Gex: 24 x 60 min MIME Gko: 24 x 60 min Bobath Gex: 24,8±4,5 Gko: 26,6±4,7 Gex: ∆ 4,7±0,7 Gko: ∆ 3,1±0,4 p < 0,043 Gex: ∆ 4,9±0,8 Gko: ∆ 4,8±0,7 n.s. p < 0,02 n.s. Kahn et al., 2006 ARM-Guide RKS mit 2 Gruppen 19 chronisch Gex: 24 x ARMGuide Gko: 24 x Greifaufgaben – n.s. – RKS mit 2 Gruppen 23 chronisch Gex: 24 x 60 min T-Wrex Gko: 24 x 60 min Eigentraining – – – Housman et al., T-Wrex 2007 (0–66) ∆ FM (0–66) oder FM (0–66) term Therapie – – Gex: 24,0 ± 7,0 Gex: ∆ 3,7 ± 2,3 Gko: 17,0 ± 5,0 p = 0,02 Gko: ∆ 2,7 ± 2,7 p < 0,01 Zuwachs Zuwachs Muskelkraft Muskelkraft term – ini follow-up – term RKS, randomisiert kontrollierte Studie; FM, Fugl-Meyer Assessment Score (0–66); ∆, FM term – FM ini beziehungsweise FM follow-up – FM term; n.s., nicht signifikant, p > 0,05; chr., chronische Patienten; Schlagfanfallintervall > 6 Monate; p, signifikanter Unterschied zugunsten der Experimentalgruppe gruppe, motorische Funktionen waren nicht untersucht worden (25). Das dritte Gerät ist ein passives Exoskeleton-System mit fünf Freiheitsgraden. Elastische Bänder sichern den Arm gegen die Schwerkraft. Eine derzeit noch laufende Studie (26) schließt chronische Schlaganfallpatienten mit einer moderaten bis schweren Armparese ein. Die Patienten trainieren über acht Wochen entweder dreimal pro Woche mit dem Gerät oder üben eigenständig zu Hause. Nach vorläufigen Ergebnissen (n = 23) erzielte die Armtrainergruppe einen signifikant größeren Zugewinn im Fugl-Meyer-Score. Potenzielle Nebenwirkung der Robotertherapie der oberen Extremitäten ist vor allem eine Überanstrengung der Gelenke und Sehnen. Die Eingangskriterien und die Therapieintensitäten berücksichtigten dies, relevante Nebenwirkungen traten nicht auf. Fazit Die roboter- und gerätegestützte motorische Rehabilitation eröffnet neue Perspektiven für Schlaganfallpatienten. Sie intensiviert die Therapie, ohne die Therapeuten zu überfordern. Die bisher vorliegenden Ergebnisse scheinen Jg. 105 Heft 18 2. Mai 2008 Deutsches Ärzteblatt die Entwicklung trotz unverändert mangelhafter Datenlage zu rechtfertigen. Eine gepoolte Metaanalyse zur gerätegestützten Gangrehabilitation konnte von den Autoren wegen der Heterogenität der Studienergebnisse nicht durchgeführt werden. In der Tendenz ging die Therapie, insbesondere auf dem endeffektor-basierten, elektromechanischen Gangtrainer, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einher, wieder selbstständig gehfähig zu werden. Weitere, auch gegen etablierte Therapien vergleichende Studien, sind daher dringend angezeigt, wobei auch Kostenaspekte mit berücksichtigt werden sollten. Der therapeutische Effekt der robotergestützten Therapie der oberen Extremität ist noch schwer einzuschätzen. Keine der Studien konnte einen alltagsrelevanten Zugewinn belegen, des Weiteren erfolgte zum Teil ein Vergleich gegen eine Scheintherapie (20, 21, 23). Andererseits bieten die Geräte eine Chance für den schwer betroffenen Arm, der als schwer rehabilitierbar gilt. Derzeit erlebt die robotergestützte Therapie einen Boom, noch mehr „Freiheitsgrade, Telerehabilitation und virtuelle Welten“ sind die Schlagworte. Eine enge Kooperation zwischen Ärzten und Geräteherstellern ist erforderlich, um nicht in die Falle des „over-engineering“, das heißt der technisch zu auf- 335 MEDIZIN wändigen Lösung zu geraten. Auch sei nochmals auf die unzureichende Studienlage und die eingeschränkte Alltagstauglichkeit der Ergebnisse hingewiesen. Niemals wird der Roboter den für die Rehabilitation notwendigen interpersonellen Kontakt zwischen Therapeut und Patient ersetzen können. Er ist eine zusätzliche Option, um die Therapie zu intensivieren. Hinweis Die Eigennamen der im Text erwähnten Geräte sind vom Autor erhältlich. Danksagung Das BMBF, das BMWi und die DFG unterstützten die Forschung großzügig. Interessenkonflikt Dr. med. Beate Brandl-Hesse, Berlin besitzt die nationalen Patente und vertreibt die Geräte: Gangtrainer GT I und Bi-Manu-Track. Die Inhaberin ist die Ehefrau des Erstautors. Die beiden anderen Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors vorliegt. Manuskriptdaten eingereicht: 26. 1. 2007, revidierte Fassung angenommen: 15. 1. 2008 LITERATUR 1. Jorgensen HS, Nakayama H, Raaschou HO, Olsen TS: Recovery of walking function in stroke patients: the Copenhagen stroke study. Arch Phys Med Rehabil 1995; 76: 27–32. 2. Lincoln NB, Parry RH, Vass CD: Randomized, controlled trial to evaluate increased intensity of pyhsiotherapy treatment of arm function after stroke. Stroke 1999; 30: 573–9. 3. Asanuma H, Keller A: Neuronal mechanisms of motor learning in mammals. Neur Report 1991; 2: 1–30. 4. Hesse S, Bertelt C, Schaffrin A, Malezic M, Mauritz KH: Restoration of gait in non-ambulatory hemiparetic patients by treadmill training with partial body weight support. Arch Phys Med Rehabil 1994; 75: 1087–93. 5. 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Anschrift für die Verfasser Cordula Werner MSc Klinik Berlin Kladower Damm 223, 14089 Berlin E-Mail: [email protected] SUMMARY Robot-Assisted Upper and Lower Limb Rehabilitation After Stroke Introduction: Robots help to intensify motor rehabilitation of the upper and lower limbs after stroke. This article presents controlled studies relating to this topic, and an overview. Methods: A search was carried out for relevant randomized controlled trials, published between 1980 and 2007, on Medline (PubMed), Embase, and CINHAL. Results: Two studies showed benefit for an electromechanical gait trainer, with significantly more patients resuming walking as compared to conventional physiotherapy. Two studies showed no evidence of benefit for an exoskeleton-based system. A pooled analysis was not conducted due to the small numbers of studies and high heterogeneity. In arm/hand rehabilitation a number of unilateral or bilateral end-effector based systems proved effective in patients with stroke, and a simple one-dimensional system and a passive exoskeleton system proved effective in patients with chronic symptoms. Discussion: Robot-assisted motor rehabilitation after stroke appears promising. More trials, including comparative studies, are mandatory. The robot cannot be considered a substitute for the patient-therapist relationship. Dtsch Arztebl 2008; 105(18): 330–6 DOI: 10.3238/arztebl.2008.0330 Key words: stroke, hemiparesis, rehabilitation, robotics, physiotherapy @ The English version of this article is available online: www.aerzteblatt-international.de Jg. 105 Heft 18 2. Mai 2008 Deutsches Ärzteblatt