Umbau der Innenstadt startet mit StadtQuartier
Transcrição
Umbau der Innenstadt startet mit StadtQuartier
Mülheim & Business DAS KUNDENMAGAZIN DER MÜLHEIM & BUSINESS GMBH WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG Umbau der Innenstadt startet mit StadtQuartier 2|15 I N H A LT _ 0 2 E D I TO R I A L Jürgen Schnitzmeier Geschäftsführer Mülheim & Business GmbH auf diese Nachricht haben viele Mülheimer lange gewartet: Investoren erwerben den ehe- maligen Kaufhof und errichten das neue StadtQuartier Schloßstraße! Am 13. August war es so weit: Die StadtQuartier Schloßstraße GmbH und der Mülheimer Wohnungsbau unterzeichneten den Kaufvertrag zur Übernahme des ehemaligen Warenhauses – der Schlüssel- immobilie zur Umgestaltung der Mülheimer Innenstadt. Zeitgleich mit dem Neubau des StadtQuartiers wird nun auch der umfangreiche Umbau- und Modernisierungsprozess der Innenstadt begin- nen. Er umfasst den öffentlichen Raum sowie innerstädtische Plätze und stellt die Mobilisie- rung und Aktivierung der privaten Gebäudeeigentümer und Händler in den Mittelpunkt. Bis 2018 fließen allein in diesen Prozess über 18 Mio. Euro öffentliche Fördermittel. Das erwartete private Investitionsvolumen liegt um ein Vielfaches höher. Auch wenn der komplette Umbau der Innen- stadt als zehnjähriges Modernisierungsvor- haben gesehen werden muss, machen einzelne Umbau- und Neubauprojekte schon jetzt auf sich aufmerksam: Zum Beispiel das neue B&B-Hotel am Tourainer Ring, das sanierte Büro- und Gewebeobjekt der INPLAN GmbH an der Aktienstraße und im weiteren Stadtgebiet natürlich der Neubau der Hochschule Ruhr West sowie die Erweiterung der Verwaltungs- zentralen von ALDI-Süd. Weitere Gewerbeflächen und 1-A-Gewerbe- immobilien finden Sie auch in diesem Journal. Rufen Sie uns an, oder besuchen Sie uns und die Mülheimer Immobilienpartner Mülheimer Wohnungsbau eG, GeoHaus GmbH und die Stadt Mülheim an der Ruhr auf der Immobilien- messe Expo Real vom 5. bis 8. Oktober in Halle B 1, Stand 330. Wir freuen uns auf Sie! Herzlichst, Ihr Inhalt 3_ 3_ 4_ 6_ INNENSTADTUMBAU ZWEITER AKT: 8_ 8_ IMMOBILIENPROJEKTE: 9_ _Kaufhof wird StadtQuartier _Innenstadtentwicklung II startet durch _Aus Warenhaus wird StadtQuartier _INPLAN an der Aktienstraße _B&B Hotel am Tourainer Ring eröffnet _HRW-Campus baufertig _ALDI SÜD baut Mülheimer Standort aus 10_ BREITBANDAUSBAU: 12_ UNTERNEHMENSPORTRÄT: 14_ 1-A-GEWERBEIMMOBILIEN: 15_ FACHKRÄFTESICHERUNG: 16_ GRÜNDERSZENE: 18_ 175 JAHRE IHK ZU ESSEN: _Die Zukunft gehört der Glasfaser _ Oryx Stainless AG: Drittgrößter Edelstahl-Rohstoff- Lieferant kommt aus Mülheim _ MINT-Express sorgt für Nachwuchssicherung in der Region _Durchstarten mit E-Commerce _Keimzelle der IHK zu Essen liegt in Mülheim: 175-jähriges Jubiläum Titelfoto: Ulrich Hensen (Fortress Immobilien), Jürgen Steinmetz (MWB eG) und Gerd Rainer Scholze (AIP Architekten) bilden die Investorengemeinschaft für das neue StadtQuartier Schloßstraße auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal. I N N E N S TA D T U M B A U Z W E I T E R A K T _ 0 3 Kaufhof wird StadtQuartier und beflügelt umfassenden Innenstadtumbau „Innenstadtumbau zweiter Akt“ – Unter diesen Slogan könnte man die aktuellen Stadtentwicklungsprojekte stellen, mit denen die Mülheimer Innenstadt derzeit einem umfassenden städtebaulichen Wandel unterzogen wird. Während im ersten Akt mit dem Entwicklungsprojekt „Ruhrbania-Ruhrpromenade“ der Neubau in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt stand, erfolgt nunmehr im zweiten Akt ein mehrjähriger und umfassender Umbau der Innenstadt im Bestand. Grundlage hierfür ist ein integriertes Innenstadtentwicklungskonzept, mit dessen Hilfe sowohl der Stadtumbau im öffentlichen Raum als auch bei den privaten Gebäudeeigentümern forciert werden soll. Koordiniert und gesteuert wird der Prozess von einem Innenstadt-Beirat. „Beim Innenstadtumbau haben wir allenfalls Halbzeit“, erklärt der Vorsitzende des Innenstadt-Beirats Bernd Hermes. Auch für die zweite Spielzeit haben sich Stadt, Innenstadt-Akteure, Wirtschaftsförderung und private Investoren viel vorgenommen. „Mülheim an die Ruhr“ – mit dieser Zielsetzung wurde die Innenstadt inzwischen bis an den Fluss gebaut. Im Gegensatz zu allen anderen Ruhrgebietsstädten verfügt Mülheim über ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal: Die Ruhr fließt mitten durch die Stadt und war historisch bereits mehrfach Impulsgeber für die Stadtentwicklung. Schon heute ziehen die Neubauten an der Ruhrpromenade, der kleine Stadthafen sowie mehrere Restaurants und Cafés mit Außengastronomie direkt an der Ruhr Besucher und Gäste in die Innenstadt. Zudem bieten die neuen, hochwertigen Miet- und Eigentumswohnungen unmittelbar am Wasser mehr als 250 Familien, Paaren oder Alleinlebenden ein exklusives neues Zuhause zwischen Rathausmarkt und Ruhrpromenade. Auch an anderen Stellen hat sich der öffentliche Raum im Innenstadtbereich dank erheblicher Investitionen in den vergangenen Jahren spürbar weiterentwickelt. Der Hauptbahnhof wurde umfassend modernisiert, und in seiner unmittelbaren Nähe ist ein neues B&B Hotel mit über 100 Zimmern entstanden. Das Medienhaus und das neue Alex am Synagogenplatz bilden einen gut frequentierten Treffpunkt zwischen dem Einkaufszentrum Forum und der Ruhrpromenade. Auch das historische Rathaus und die Stadthalle wurden in den vergangenen Jahren modernisiert. Als ein weiteres Ruhrbania-Projekt wurde zudem die Verkehrsführung aus den Stadtteilen in die Innenstadt neu und übersichtlicher gestaltet. In einem nächsten Schritt soll nun die Verzahnung und Verknüpfung der Innenstadt mit der Ruhrpromenade auch in Richtung Schloßstraße als zentraler Einkaufsstraße in Angriff genommen werden. Wichtigstes Projekt der nächsten Jahre ist der Umbau des ehemaligen Kaufhof-Warenhauses zum neuen „StadtQuartier Schloßstraße“ mit Hotel, Wohnen, Handel und Gastronomie sowie einer Passage zwischen Einkaufsmeile und Innenstadtumbau erster Akt: Ruhrpromenade mit Stadthafen. Ruhrpromenade. Die Investorengemeinschaft Fortress Immobilien GmbH, AIP Architekten und der Mülheimer Wohnungsbau eG investieren rd. 55 Mio. Euro in das gemischte Quartier, das bis Ende 2017 entstehen soll. Auf Grundlage des integrierten Innenstadtentwicklungskonzepts soll in den nächsten Jahren auch der öffentliche Raum von Gehwegen und zentralen Plätzen sowie der Gebäudebestand in der Innenstadt modernen Wohn-, Einkaufs- und Lebensansprüchen angepasst werden. Dank einer Förderung aus dem Landesprogramm „Soziale Stadt“ wurde in dieser Hinsicht bereits mit einer Neugestaltung des Rathausmarktes begonnen und der Bau eines wichtigen Teilstücks des RVR Fuß- und Radweges mit besonderen innerstädtischen Aufenthaltsqualitäten in die Wege geleitet. Außerdem wurde jetzt ein professionelles Innenstadtmanagement eingeschaltet, das Geschäftsleuten und Eigentümern bei notwendigen Investitionen in ihren Gebäudebestand beratend zur Seite steht. Denn eines ist klar: Nur im Schulterschluss von Eigentümern, Einzelhandel, Investoren und öffentlicher Hand wird es auf Dauer gelingen, die Kaufkraft und Verweilqualität in Mülheims Innenstadt spürbar zu verbessern und ihr ein neues, frisches Gesicht zu geben. Weitere Informationen und Kontakt: Jürgen Schnitzmeier Geschäftsführer Mülheim & Business Telefon: 0208 4848-50 E-Mail: j.schnitzmeier@ muelheim-business.de www.muelheim- business.de 04_I N N E N S TA D T U M B A U Z W E I T E R A K T Innenstadtentwicklung II startet voll ©Luftbild Blossey Als kleinste der sieben großen Ruhrgebietsstädte gilt Mülheim an der Ruhr nicht nur als wichtiger Wirtschafts- und Wohnstandort: Mülheim war lange Zeit auch eine der beliebtesten Einkaufsstädte der Region. Hierfür stand das erste Einkaufszentrum, das Rhein-Ruhr-Zentrum an der Essener Stadtgrenze, aber auch die erste autofreie Einkaufsstraße (Schloßstraße) in der Innenstadt. Wer gemütlich shoppen wollte, fuhr in die Mülheimer Innenstadt, denn hier erwartete die Kunden zwischen Kaufhof und Forum ein vielfältiges und hochwertiges Einzelhandelsangebot. Das hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Jetzt wurde ein auf zehn Jahre angelegter umfassender Umbau der Innenstadt gestartet. Durch Ruhrbania ist das Rathaus wieder in die Mitte der Innenstadt gerückt. Wie viele Innenstädte erlebte auch Mülheim an der Ruhr aufgrund des geänderten Einkaufsverhaltens und der Existenz zahlreicher Einkaufszentren auf der „grünen Wiese“ in den letzten Jahren ein sichtbares Tradingdown. In seiner Folge kam es zu einem spürbaren Anstieg der Leerstände von Ladenlokalen, der einen akuten Investitionsstau in die Wohn- und Geschäftshäuser nach sich zog. Darüber hinaus sind einige innerstädtische Quartiere und Plätze in die Jahre gekommen und strahlen nur noch wenig Aufenthaltsqualität aus. Ein integriertes Innenstadtentwicklungskonzept soll diese Entwicklung nun stoppen und umkehren. Anknüpfungs- punkt ist die neue „Ruhrbania-Ruhrpromenade“, wo neben einer attraktiven Flaniermeile am Flussufer vor allem ein zukunftsweisendes Innenstadtquartier errichtet wurde, in dem Arbeiten, Freizeit und Wohnen „Die Netzwerkarbeit mit allen innenstadtrelevanten Akteuren wird ein ganz wichtiger Baustein der Arbeit des Innenstadt- managements sein.” Marc Heistermann, Geschäftsführer Einzelhandelsverband Ruhr e.V. am Wasser mit unmittelbarer Verbindung zum merkan- tilen Angebot in der City möglich geworden ist. Für den Umbau der Innenstadt im Bestand sowie die Mobilisierung und Aktivierung der Gebäudeeigen- tümer erhält die Stadt Mülheim bis 2018 öffentliche Fördermittel des Landes von rd. 16 Mio. Euro. Innenstadtmanagement bringt Know-how ein Als eines der ersten Teilprojekte, für die es schon eine konkrete Förderzusage in 2015 gibt, wird in diesem Herbst ein professionelles Innenstadtmanagement seine Arbeit auf- nehmen. Ab dem 1. Oktober können Anwohner, Gewerbe- treibende und Hauseigentümer ihre Anliegen direkt beim Innenstadtmanagement in den Räumlichkeiten der Wert- stadt Am Löhberg 35 platzieren. Denn ab dann steht ihnen mit dem Innenstadtmanagement professionelles Know-how aus zahlreichen Stadtumbau-Projekten in anderen Kommunen zur Verfügung. Eines der wichtigsten Ziele wird von Beginn an darin bestehen, die Hauseigentümer und Geschäftsleute darüber zu infor- mieren, auf welche Fördermöglichkeiten sie bei geplanten Modernisierungsmaßnahmen zurückgreifen können und durch I N N E N S TA D T U M B A U Z W E I T E R A K T _ 0 5 welche Alternativen es für eine auch aus gesamt- städtischer Sicht ansprechende Weiterentwicklung der Gebäude in privater Hand gibt. Mülheims Rathausmarkt bekommt neues Entree Ein weiteres Teilprojekt, mit dem bereits im Rahmen des integrierten Innenstadtentwicklungskonzepts begonnen wurde, ist die Umgestaltung des Rathausmarktes – eines innerstädtischen Bereichs, der gerade durch die Ruhrbania- Projekte wieder in die Mitte der Stadt gerückt ist. Das Mülheimer Rathaus war zwischen 2008 und 2011 umfassend und dennoch sehr behutsam durch die SWB Service Wohnungsvermietungs- und Baugesellschaft mbH modernisiert worden. Jeder, der heute das Rathaus betritt, wird empfangen von hell gestalteten Fluren und Räumen, in denen das Flair der frühen Jahre perfekt harmoniert mit dem heutigen Zeitgeist. Mit der Umgestaltung des Rathausmarktes wurde bereits begonnen. Neuer Rad- und Fußweg wird Stadtbalkon Zum innerstädtischen Leben gehören auch attraktive Radund Fußwege. Hier will Mülheim an der Ruhr Zeichen setzen. Zum Beispiel durch eine gestaltete Hochpromenade für den neuen überregionalen RVR Rad- und Fußweg über die ehemalige Bahntrasse der Rheinischen Bahn als weitere innerstädtische Verbindung zwischen Essen, Mülheim und Duisburg. Der Teilbereich zwischen Hauptbahnhof und Ruhrpromenade soll zu einem Alleinstellungsmerkmal für Mülheims City werden. Geplant sind begrünte Aufenthaltsbereiche, Aussichtspunkte, zum Beispiel in Form eines „Stadtbalkons“, sowie Abgänge vom Viadukt direkt in die Innenstadt zum Einkaufen oder zur Ruhrpromenade zum Verweilen in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants. Dort ist zudem ein Aufzug geplant, der die Ruhrpromenade mit der Hochpromenade verbindet. © wp Landschaftsarchitekten Auch von außen erstrahlt der Sitz des Oberbürgermeisters wieder im alten Glanz. Nun soll auch der angrenzende Rathausmarkt aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden. Dort, wo ehedem vor allem an Markttagen der innerstädtische Handel florierte, befindet sich heute ein eher unattraktiver Parkplatz. Dank der öffentlichen Mittel aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ soll der Platz nun wieder die Aufenthaltsqualität vergangener Zeiten erhalten und als würdiges Entree in das Mülheimer Rathaus erlebt werden können. Der Platz soll zu einem multifunktionalen Veranstaltungsort umgebaut werden. Außerdem soll er wieder in seiner früheren Marktfunktion gestärkt werden. Dazu wird auch der Marktbetrieb neu ausgeschrieben. So könnte der neue Rad- und Fußweg zwischen Ruhrpromenade und Hauptbahnhof künftig aussehen. „Freie Plätze sind ein ganz wichtiger Bestandteil des urbanen Lebens. Sie dienen den Menschen als Begegnungs- und Versammlungsort. Von daher ist es nur folgerichtig, dass unser Rathausvorplatz künftig wieder an die gute Tradition eines Veranstaltungs- und Marktraums früherer Zeiten anknüpft.“ Hermann-Josef Pogge, Vorstandsvorsitzender der Werbegemeinschaft Innenstadt e.V. Mülheim an der Ruhr 06_I N N E N S TA D T U M B A U Z W E I T E R A K T Freuen sich auf den Neubeginn am ehemaligen Kaufhof-Areal, v. l.: Ulrich Hensen (Fortress Immobilien), Jürgen Steinmetz (MWB eG), Jürgen Schnitzmeier (M&B Wirtschaftsförderung) und Gerd Rainer Scholze (AIP Architekten). Aus Warenhaus wird StadtQuartier Fünf Jahre lang stand das ehemalige Kaufhof-Warenhaus in bester Innenstadtlage leer und blockierte damit ein innerstädtisches „Filetstück“ mit hohem Entwicklungspotenzial. Nun ist das Ende in Sicht. Im August haben die StadtQuartier Schloßstraße GmbH – eine Investorengemeinschaft der Fortress Immobilien AG und der GRS Beteiligungen GmbH – gemeinsam mit dem MWB eG das Areal erworben. Statt eines monolithischen Warenhauskomplexes soll hier bis Anfang 2018 das modular aufgebaute „StadtQuartier Schloßstraße“ mit einem Nutzungsmix aus Hotel, Wohnen, Handel, Gastronomie und Sport entstehen. Geplantes Investitionsvolumen: 55 bis 60 Mio. Euro. Wo einst ein typischer „Konsumtempel“ für regen Kundenverkehr in der Mülheimer Innenstadt sorgte, waren die Besucherströme in den vergangenen Jahren gänzlich zum Erliegen gekommen. Das eigentlich als städtebauliches Gelenk zwischen Einkaufsstraße und neuem Stadthafen bzw. der Ruhrbania-Ruhrpromenade vorgesehene Warenhaus war in den Tiefschlaf gefallen. Aus diesem soll der ehemalige Kaufhof-Standort nun geweckt werden. Hierzu soll der gesamte Gebäudekomplex des ehemaligen Warenhauses in zwei Einzelkörper aufgeteilt werden, die sich um einen Lichthof gruppieren sollen. Zudem ist eine Passage mit gastronomischen Außenflächen zwischen der Einkaufsmeile rund um die Schloßstraße und dem Stadthafen an der Ruhrpromenade geplant. Vorgesehen ist, das Gebäude ab der Decke über dem Erdgeschoss komplett abzutragen und durch fünfgeschossige Neubauten zu ersetzen. Diese sollen durch einen Lichthof gegliedert werden. Auf dem Dach des Parkhauses soll ein 2.500 m2 großes Fitness-Center als neuer Leuchtturm des Gebäudes errichtet werden. Die in diesem Sommer von Fortress, AIP und MWB veröffentlich- ten Umnutzungspläne wurden von Politik, Handel und Bürgern mit großer Zustimmung aufgenommen. I N N E N S TA D T U M B A U Z W E I T E R A K T _ 0 7 Neubau ergänzt Umnutzung Neben der Umnutzung eines Teils des alten Warenhausareals, in dem unter anderem ein Hotel im 3- bis 4-Sterne- Bereich mit 120 bis 140 Zimmern angesiedelt werden soll, wird das StadtQuartier durch zwei fünfgeschossige Einzelkörper ergänzt. Hier sind Flächen für den Einzelhandel zur Nahversorgung, attraktive Wohnungen mit Blick auf den Stadthafen und ein Mix aus Büroflächen und altengerechtem Wohnen sowie Gastronomie vorgesehen. Der größere Gebäudeteil an der Friedrichstraße mit rund 9.000 m2 Nutzfläche soll durch einen Innengarten gegliedert werden. Weitere 5.300 m2 kommen im zweiten Neubaukomplex mit Ausrichtung zum Rathaus hinzu. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Inves- toren in Zusammenarbeit mit der Mülheim & Business GmbH ihre Vermarktungsgespräche mit den geplanten Nutzern intensivieren und weitere Nutzungsinteressenten für noch verfügbare Mietflächen ansprechen. Pilotcharakter für andere Städte Traditionscafé bleibt attraktiv Gemeinsam verfolgen Eigentümer, Geschäftsleute, Investoren und öffentliche Hand seit Jahren das Ziel, die Innenstadt wieder attraktiver zu machen. Hierfür stehen Neubauprojekte wie die Ruhrbania-Ruhrpromenade oder das nun geplante StadtQuartier Schloßstraße. Hierfür stehen aber auch Modernisierungsmaßnahmen im Bestand, wie sie jüngst das traditionsreiche Stadtcafé Sander umgesetzt hat. Das in siebter Generation geführte Familienunternehmen hat erst kürzlich seine Verkaufsund Gastronomieräume sowie die Außenanlagen neu gestaltet und im Juli wiedereröffnet. Damit ist die älteste Konditorei im Ruhrgebiet – das Stadtcafé gibt es bereits seit 1760 – für die Zukunft bestens gerüstet und wird weiterhin ein beliebter Treffpunkt in der Innenstadt bleiben. © AIP Planungs GmbH, GRS Beteiligungen GmbH und Fortress Immobilien AG Das Projekt könnte Pilotcharakter weit über die Grenzen Mülheims hinaus haben. Denn schließlich haben viele Städte in der Region leereWarenhäuser,für die Umnutzungs- möglichkeiten gesucht werden. Und die werden zukünftig vielerorts nicht mehr ausschließlich im Einzelhandel liegen. Schon heute müssen die Städte einen Kaufkraftabfluss durch den Internethandel verkraften. Ein attraktives Einzelhandelsangebot allein wird von daher zukünftig nicht mehr für belebte und beliebte Innenstädte sorgen. Um die Verweil- und Lebensqualität spürbar zu verbessern, muss stattdessen das Wohn-, Arbeits- und Freizeitangebot in den Innenstädten weiter gestärkt werden. Anke und Friedhelm Großenbeck führen das Stadtcafé Sander bereits in der siebten Generation. So wird es aussehen: das neue StadtQuartier Schloßstraße. 08_IMMOBILIENPROJEKTE Gebäude-Vitalisierung an der Aktienstraße Gerade noch zur rechten Zeit konnte jüngst ein großer Gebäudekomplex mit über 17.000 m2 an der Aktienstraße vor dem Verfall gerettet werden. Möglich wurde dies durch den von M&B unterstützten Ankauf und die anschließende Kernsanierung der in die Jahre gekommenen Immobilie durch Investor Mohamad Itani. Schon ein Jahr nach Kaufabschluss werden hier neben den bereits heute voll vermieteten Lagerhallen rund 4.800 m2 Büro- und Gewerbeflächen mit Neubaustandard geboten. Im Gebäude wurde ein zeitgemäßer innenarchitektonischer Standard geschaffen, erste Mietverträge konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Zur Verfügung stehen derzeit noch Büroflächen in flexiblen Größen von rund 100 m2 bis 1.800 m2. Investor Mohamad Itani und sein Bauteam haben seit der Eigentumsübertragung richtig Gas gegeben: Zu tun gab es genug. Es galt, den Komplex trockenzulegen, containerweise Müll aus den Gebäuden zu entsorgen, Wände und Zwischendecken zu entfernen, neue Leitungen zu legen, Fenster einzubauen und – für ein Büro- haus unerlässlich – erst einmal einen Zugang von der Straße in das Gebäude zu schaffen. Dafür musste das Gebäude in der Mitte aufgetrennt und neu erschlossen werden. Barrierefreier Zugang und Fahrstuhl inklusive. Erste Neumieter sind das Softwareunternehmen INPLAN GmbH und die Reederei Swiss Shipping Line GmbH (SSL). Seit 26 Jahren ist INPLAN ein erfolgreicher Spezialist für Logistik-Software speziell für Häfen, maritime Logistikunternehmen und Beschaffungslösungen. Das Unter- nehmen befindet sich national und international auf Wachstumskurs. www.inplan.de V.r.: Architekt Markus Stratmann mit Investor Mohamad Itani und SSL-Geschäftsführer Peter Stratmann im Gespräch. B&B Hotel am Tourainer Ring eröffnet Mit 101 Zimmern ist es derzeit das größte Hotel in der Stadt – das neue B&B Hotel am Tourainer Ring in unmittelbarer Nähe zur Mülheimer City und zum Hauptbahnhof. Nach einer Bauzeit von nur acht Monaten hat das neue 2-Sterne-Plus-Hotel kürzlich seinen Betrieb aufgenommen. Rd. 6 Mio. Euro hat die Hotelkette in den Mülheimer Neubau investiert und damit ein klares Bekenntnis zum Standort abgegeben. „Die Prognosen für eine deutliche Steigerung der Mülheimer Übernachtungszahlen sind gut“, erklärt Geschäftsführerin Bärbel Schneider. Sie ist sicher: „Das neue Hotel wird eine Sogwirkung am Markt entfalten und mehr Besucher in die Stadt locken.“ Als das Mülheimer Architekturbüro Hütténes nach dem von M&B vermittelten Verkauf des Grundstücks mit den Planungen für das neue B&B Hotel begann, waren die Vorgaben ganz klar: Hier sollte ein Angebot geschaffen werden, das sowohl attraktiv für Geschäftskunden als auch für privat Reisende und vor allem für Familien ist. Und das ist gelungen. Auf die Gäste warten 41 Doppelzimmer, 43 sowohl als Doppelwie auch als Einzelzimmer nutzbare Einheiten und 16 Familienzimmer für drei bis vier Personen. Hinzu kommen 57 Parkplätze unmittelbar neben dem Haus, die den Hotelgästen kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. „Nach Ausbau des Tourainer Rings ist der Hotelneubau neben dem traditionellen Haus des Handwerks eine gelungene städtebauliche und architektonische Ergänzung“, betonte Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld bei der Hoteleröffnung. www.hotelbb.de/de/muelheim-an-der-ruhr Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (links) gratuliert Bärbel Schneider zur Eröffnung des neuen B&B Hotels. HRW-Campus baufertig IMMOBILIENPROJEKTE_09 Der im Herbst 2012 gestartete Neubau der Hochschule Ruhr West am Standort Mülheim geht in die Zielgerade. Im Oktober 2015 sollen alle acht Gebäude baufertig sein. Bis Jahresende folgt dann die Fertigstellung der Außenanlagen mit begrünten Innenhöfen, kommunikativen Freiflächen für die Studierenden, Wasserspielen, Bäumen und Leuchtstelen. Anfang 2015 wird der Campus an die HRW übergeben. Das Investitionsvolumen beträgt rd. 139 Mio. Euro. Die neue Hochschule mit einer Nutzfläche von rd. 26.000 m2 und Frei- und Kommunikationsflächen zur Duisburger Straße hin. Und selbst einer Bruttogesamtfläche von rd. 60.000 m2 wurde als sogenannter wenn man das Gelände vom Parkhaus mit seinen 700 Stellplätzen „offener Campus“ angelegt. Einen Haupteingang sucht man hier vergeb- betritt, findet man alles vor, nur keine „Hinterhofatmosphäre“. Dafür lich. Das Gelände öffnet sich vielmehr an mehreren Stellen mit großen sorgen innen wie außen großzügige Freiflächen mit Sitzmöglichkeiten zum Verweilen, große Fensterfronten selbst im Hörsaalgebäude, der Mensa und der Bibliothek sowie offene Kommunikationsbereiche in allen vier Institutsgebäuden. Die Fassaden sind durchgehend in rotem oder sandfarbenem Klinker gehalten, die durchbrochen werden von sogenannten „Spots“, die nach außen wie überdimensionierte Fensterrahmen in unterschiedlichen Rottönen wahrgenommen werden. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um Balkone oder große Erker, hinter denen sich Sitzungs- und Gemeinschaftsräume mit Blick auf den Campus befinden. Zum Innenraumkonzept gehört eine ebenfalls sehr offene Bauweise. Das gilt sogar für die Decken, bei denen bewusst auf eine Verkleidung verzichtet wurde. „Hier wird Technik nicht versteckt, sondern erlebbar gemacht“, erklärt HRW-Präsidentin Prof. Dr. Gudrun Stockmanns. Beheizt werden die Gebäude mit umweltschonender Fernwärme. Zudem sorgt eine Betonkerntemperierung sommers wie winters für angenehme RaumHRW-Präsidentin Prof. Dr. Gudrun Stockmanns (2.v.r.) freut sich auf den neuen Campus. temperaturen. www.hochschule-ruhr-west.de ©Aldi Süd Der Neubau von Aldi Süd an der Burgstraße. ALDI SÜD baut Standort aus Die Unternehmensgruppe ALDI SÜD mit Sitz in Mülheim an der Ruhr wächst und mit ihr die Zahl ihrer Beschäftigten. Deshalb erweitert der Handelsriese derzeit sowohl an seinen Standorten an der Burgstraße wie auch an der Mintarder Straße seinen Gebäudebestand um insgesamt 23.000 m2 Bürofläche, zwei Parkhäuser sowie eine Kindertagesstätte . Gut ein Jahr nach Baubeginn kann die Unternehmensgruppe bereits zur Halbzeit für ihre Neubauprojekte pfeifen. „Da es während der Bauarbeiten bislang glücklicherweise zu keinen größeren Problemen kam, liegen wir gut im Zeitplan. Die neuen Bürogebäude werden, wenn es so gut weitergeht, wie geplant im dritten Quartal 2016 fertiggestellt werden“, erklärt hierzu Kirsten Geß von ALDI SÜD. An der Mintarder Straße sind die Rohbauarbeiten bereits im dritten und vierten Obergeschoss angekommen. Beide Gebäude erhalten noch ein fünftes Obergeschoss. Zusätzlich wird auf dem Gebäude noch ein leicht zurückgesetztes Staffelgeschoss errichtet. Auch das Fundament für das neue Parkhaus ist vor kurzem fertiggestellt worden. In der Burgstraße werden aktuell die Fenster eingesetzt und mit dem Innenausbau begonnen. Mittlerweile wurden auch die Arbeiten am Parkhaus hinter den Gebäuden aufgenommen. Außerdem ist an diesem Standort eine Kindertagesstätte geplant, mit deren Bau man in nächster Zeit beginnen will. Die Kita soll später sowohl den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unternehmensgruppe als auch Famililen aus dem Stadtteil offenstehen. Alle Gebäude werden nach dem neuesten Stand der Umwelttechnik errichtet. Dazu gehört die Ausstattung aller Dächer mit Fotovoltaik sowie die Einrichtung von Geothermie zur Wärme- bzw. Kälteversorgung der Gebäude an der Mintarder Straße. www.aldi-sued.de Die Zukunft gehört der Glasfaser fotolia: Stefan Yang 1 0 _ T I T E LT H E M A 10_B R EITBAN DAUSBAU Die Ergebnisse der Onlineumfrage von M&B zur Breitbandversorgung Mülheimer Unternehmen Anfang des Jahres waren eindeutig: Über die Hälfte der befragten Unternehmen sind mit ihrem derzeitigen Internetstatus unzufrieden. Nun will die Telekom ihre Netze zwar auf Mülheimer Gebiet weiter ausbauen, wirklich zukunftsfähig werden sie dadurch aber immer noch nicht überall sein. Für datenintensive Unternehmen in den Gewerbegebieten leisten das nur Glasfaserkabel. Und das auch nur, wenn sie wirklich bis ins Gebäude verlegt werden. Weitere Informationen und Kontakt: Jan-Alexander Scheideler Projektleiter Telefon: 0208 4848-62 E-Mail: [email protected] www.muelheim- business.de Der Verdacht der Wirtschaftsförderung Anfang 2015, dass es in Mülheim an der Ruhr trotz hervorragender Versorgungswerte in den Breitbandatlanten des Bundes und des Landes noch Teilgebiete mit einem erheblichen Ausbaubedarf gibt, hatte sich in detaillierten Leistungsanalysen und Gesprächen mit den Netzanbietern der Mülheim & Business GmbH bestätigt. In einem nächsten Schritt wurde deshalb gemeinsam mit der Stadtverwaltung im März ein offizielles Markterkundungsverfahren bei den Netzbetreibern eingeleitet. Ergebnis: Die Deutsche Telekom wird bis Ende 2017 den VDSL-Ausbau in Mülheim weiter vorantreiben. Das ist grundsätzlich eine erfreuliche Nachricht. Ein Grund, sich nun entspannt zurückzulehnen, ist dies allerdings nicht. Denn wie kürzlich eine Studie der micus GmbH im Auftrag der Landesregierung erneut bestätigt hat, ist VDSL lediglich eine Brückentechnologie auf dem Weg zu einem wirklich zukunftsfähigen Glasfasernetz. VDSL bringt die Glasfaser zwar bis zu den Kabelverzweigern am Straßenrand, die „letzte Meile“ bis zum Endkunden besteht aber weiterhin aus alten Kupferleitungen mit allen damit verbundenen Nachteilen. Jeder Internetnutzer kennt das Problem: Der eigene Anschluss erreicht praktisch nie die vom Internetanbieter beworbene Geschwindigkeit von „bis zu x Mbit/s“. Der Grund: In Kupferkabeln wird die Signalqualität durch Dämpfungseffekte mit zunehmender Leitungslänge immer schlechter, so dass die volle Geschwindigkeit nur im absoluten Nahbereich um den Kabelverzweiger erreicht wird. Ein weiteres Problem ist, dass Kupfer-DSL ein „shared medium“ ist. Das bedeutet, dass sich alle Endkunden die am nächsten Knotenpunkt zur Verfügung stehende Bandbreite teilen. Verschärft wird dieses Problem dadurch, dass die Internetanbieter aus wirtschaftlichen Gründen die Kapazitäten überbuchen und insgesamt mehr Bandbreite verkaufen, als der nächste Kabelverzweiger maximal liefern kann. Hierdurch kommt es zu Spitzenzeiten bei herkömmlichen DSL-Anschlüssen häufig zu einer deutlich spürbaren Verringerung der Bandbreite. B R EITBAN DAUSBAU_11 Der Upstream ist ein Flaschenhals Insbesondere aus Sicht der Unternehmen haben auf Kupfer basierende DSL-Leitungen einen weiteren Nachteil. Die Standardprodukte sind asymmetrisch, das heißt, die Bandbreite, mit der ein Nutzer Daten hochladen kann (Upstream), beträgt nur einen Bruchteil der Geschwindigkeit, mit der Daten aus dem Internet empfangen werden können (Downstream). Für Unternehmen, die häufig große Datenpakete an ihre Kunden verschicken oder Cloud- Dienste – wie zum Beispiel Online-Backups – nutzen, reichen herkömmliche DSL-Produkte daher schon lange nicht mehr aus. Abhilfe bieten hier zwar speziell für BusinessKunden konzipierte symmetrische DSL-Produkte (sDSL), diese sind aber mit relativ hohen Kosten bei vergleichsweise niedrigen Bandbreiten verbunden. Angesichts der stetig voranschreitenden Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und der dadurch steigenden Ansprüche an Breitbandverbindungen ist es unstrittig, dass die altgedienten Kupferleitungen mittelfristig durch moderne Glasfaserleitungen ersetzt werden müssen. Glasfaserleitungen bieten im Vergleich zu Kupferleitungen eine Reihe an Vorteilen: • Bereits heute sind Bandbreiten im Gigabit-Bereich problemlos möglich. • Die Verbindungen sind symmetrisch, bieten also einen genauso hohen Up- wie Downstream. • Die Leitungslänge spielt für die Bandbreite keine Rolle. • Jeder Endkunde erhält seine eigene Leitung und muss sich die Bandbreite nicht mit anderen Kunden teilen. • Die Verzögerungen beim Datenaustausch (Latenzzeiten) sind niedriger als bei Kupferkabeln. M&B informiert Unternehmen über Ausbauoptionen Um eine Ausbauplanung so effektiv wie möglich unterstützen zu können, hat die Wirtschaftsförderung in den letzten Monaten zahlreiche Gesprä- che mit Netz- und Infrastrukturbetreibern geführt. Die gesammelten Daten wurden vom Amt für Geodatenmanagement in einem digitalen Leitungs- und Leerrohrkataster zusammengefasst. Gemeinsam wollen sie die Mülheimer Unternehmen in den nächsten Monaten über Ausbau- optionen in den einzelnen Gewerbegebieten informieren. möglichst bald auf Glasfaser umsteigen. Einige Netzbetreiber sondieren derzeit gezielt einzelne Gewerbegebiete für den Glasfaserausbau und versuchen, ihr Investitionsrisiko durch eine Nachfragebündelung zu minimieren. Der Ausbau erfolgt nur dann, wenn sich eine Mindestanzahl an Unternehmen vorab für einen Glas- faseranschluss entscheidet. Manche Anbieter übernehmen dann allerdings sogar die vollen Erschließungskosten. Bietet sich also die Gelegenheit für einen Umstieg auf Glasfaser, kann sich dies auch dann lohnen, wenn die hohe Bandbreite heute noch gar nicht benötigt wird. Denn scheitert jetzt eine Nachfragebündelung, kann viel Zeit vergehen, bis ein anderer Anbieter einen neuen Versuch unternimmt, den Glasfaserausbau an diesem Standort voranzutreiben. Deutschlandweit verfügt derzeit nur ca. ein Prozent der Haushalte über einen FTTB-Anschluss. Zum Vergleich: Südkorea kommt auf eine FTTB-Versorgung von 64 Prozent und Europas Spitzenreiter Schweden immerhin auf 33 Prozent. Der Nachteil der neuen Technik ist allerdings, dass die Glasfaserkabel erst einmal bis zum Gebäude (Fibre to the Building = FTTB) verlegt werden müssen. Und das kann – insbesondere wenn dafür Tiefbauarbeiten notwendig sind – hohe Kosten verursachen. Um 95 Prozent der Haushalt in NRW mit FTTB zu versorgen, müssten lt. micus-Studie rd. 7,4 Mrd. Euro investiert werden. Bei einem Verzicht auf den Ausbau in Gebieten, die bereits durch das TV-Kabel der Unitymedia erschlossen sind, das technisch ebenfalls Bandbreiten im GigabitBereich liefern kann, würde sich der Investitionsbedarf auf rd. 3,2 Mrd. Euro reduzieren. Für Unternehmen in den Mülheimer Gewerbegebieten empfiehlt es sich daher, den eigenen Breitbandbedarf sehr genau zu analysieren und auch zu überlegen, wie sich dieser in den kommenden Jahren entwickeln wird. Wer heute schon absehen kann, dass die notwendigen Kapazi- täten in Zukunft weiter eklatant steigen werden, sollte fotolia: matthias21 Glasfaserausbau jetzt schon vorsehen 1 2 _ U N T E R N E H M E N S P O R T R ÄT ©Oryx Stainless Drittgrößter Edelstahl-RohstoffLieferant kommt aus Mülheim Sein Geschäft ist edler Schrott: Roland Mauss, Vorstand der Oryx Stainless AG in Mülheim an der Ruhr. Der Bedarf an Edelstahl ist in den letzten zehn Jahren um beinahe 50 % gestiegen. Derzeit werden weltweit rund 42 Mio. t des legierten Stahls produziert. Tendenz steigend. Was viele nicht wissen: Mehr als die Hälfte der zur Edelstahlproduktion eingesetzten Rohstoffe werden aus Edelstahlschrott gewonnen. Einer der wichtigsten Lieferanten dieses auch energetisch äußerst bedeutsamen Sekundärrohstoffs sitzt im Mülheimer Rhein-RuhrHafen: die Oryx Stainless AG, das drittgrößte Edelstahlschrott-Veredelungsunternehmen der Welt. „Wir sind kein Distributor, sondern Rohstofflieferant.“ Diese Klarstellung ist Roland Mauss, Finanzvorstand der Oryx Stainless AG in Mülheim an der Ruhr und Chief Financial Officer (CFO) der Unternehmensgruppe, sehr wichtig. Denn seine Handelsware ist zwar Schrott – „Man darf uns durchaus Schrotthändler nennen“ –, aber das edle glän- zende Material hat es in sich. Edelstahl verdankt seine besonderen Eigenschaften wie Rost-, Säure- und Hitze- beständigkeit den chemischen Elementen Chrom, Nickel und Molybdän – Rohstoffe, deren Ressourcen auf der Welt immer knapper werden. Ein ebenbürtiger Ersatz für diese aus Erz gewonnenen Primärrohstoffe ist Edelstahlschrott, der ohne jeden Qualitätsverlust zur Edelstahlneuproduktion eingesetzt werden kann. Die Vorteile liegen auf der Hand: Edelstahlschrott ist um rund 15% preiswerter als die gleiche Menge an Primärrohstoffen und muss nicht aufwändig aus Übersee-Ländern in die europäischen Produktionsbetriebe geschafft werden. Noch wichtiger aber ist: Beim Einsatz von Edelstahlschrott in den Stahlwerken sind der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen deutlich geringer. ©Oryx Stainless U N T E R N E H M E N S P O R T R ÄT _ 1 3 Auf die Mischung kommt es an Besucht man den Mülheimer Sitz der Oryx Stainless AG an der Rheinstraße im Rhein-Ruhr-Hafen, ist für den Laien der Unterschied zwischen einem Handels- und Recycling- unternehmen wie Oryx Stainless und einem gewöhnlichen Schrott-Umschlagplatz nicht gleich erkennbar. Hier wie dort liegen große Berge Metallschrott herum, hier wie dort kann man das Entladen von LKWs und Güterwaggons sowie das Beladen von Binnenschiffen beobachten. Schaut man sich die Sache einmal etwas näher an, wird aber schnell klar: Hier läuft einiges anders. „Bei uns wird weder etwas zerlegt, aussortiert oder verpresst, noch geht es einfach nur um einen Umschlag der Ware über die Verkehrswege Wasser, Schiene, Straße“, betont Roland Mauss. Im Gegenteil: Jede Lieferung, Edelstahlschrott in einem kundenspezifischen Mischungsverhältnis geht per Binnenschiff die bei Oryx Stainless per LKW oder Güterzug reinkommt, hat von Mülheim aus zum Oryx-Standort Dordrecht und nach Rotterdam. bereits sortenreinen Edelstahl geladen. Wachstum Edelstahlnachfrage 1950–2013 Millionen t Nur ist Edelstahl nicht gleich Edelstahl. Auf den LegierungsFinanz38,1 Mio. t marktkrise anteil kommt es an. Wie viel Nickel, wie viel Chrom und Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate wie viel Molybdän hat das Material und was benötigt der Originalzeitreihe: 5,94% Wachstumstrend: 5,53% Kunde? Um den weltweiten Stahlwerken Edelstahlschrott Rezession in der genau passenden Legierung liefern zu können, wird 2001 jede Lieferung deshalb von den Oryx-Mitarbeitern einer um- fangreichen Qualitätskontrolle per Magnet, Röntgenfluoreszenz-Geräten sowie einer Laboranalyse mit einem Spektrometer unterzogen. „Hier geht nichts so raus, wie es Asienkrise reingekommen ist“, betont Roland Mauss. Anschließend kommt die Ware ins Lager. Von dort aus wird sie in einem Erster Golfkrieg ganz bestimmten Mischungsverhältnis in Binnenschiffe verladen, die den Edelstahlschrott entweder zum Oryx-Standort nach Dordrecht oder nach Rotterdam bringen. In Dordrecht Zweite Ölkrise 1 Mio. t wird die Ware dann zur Weiterverschiffung in Richtung euro- Erste Ölkrise päische Stahlwerke auf größere Seeschiffe umgeladen, und 1950 2013 von Rotterdam aus geht es per Container in die ganze Welt, International Stainless Steel Forum (2014) vornehmlich in den asiatischen Raum. Standort im Rhein-Ruhr-Hafen für Oryx Stainless ideal 590 Mio. Euro hat die Oryx Stainless AG mit ihrem Sekundärrohstoffbetrieb in 2014 umgesetzt. Rund 30 % des Umsatzes haben die 40 Mitarbeiter der Oryx Stainless AG in Mülheim an der Ruhr erwirtschaftet. An der Rheinstraße mit unmittelbarem Wasseranschluss hat die Oryx Stainless AG vor 17 Jahren zwei neben- einanderliegende Grundstücke erworben. Auf einem sind das Verwaltungsgebäude sowie ein erster Lager- platz, wo auch die Warenanalyse durchgeführt wird, das andere Grundstück ist der Mischung sowie dem Be- und Entladen vorbehalten. Hier stehen in Kürze erhebliche Investitionen zur Modernisierung der Anlagen an. Dass sich das Unternehmen 1998 gerade für den Standort Mülheim entschieden hatte, war wohlüberlegt. „Hier konnte uns damals ein moderner Lager- und Umschlagplatz geboten werden, der über einen unmittelbaren Anschluss an das europäische Straßen-, Wasser- und Schienennetz verfügt und – für uns nicht unwichtig – im Herzen einer der schrottreichsten Regionen der Welt liegt. Das waren beste Voraussetzungen, um die Bedürfnisse unserer vorwiegend europäischen Lieferanten und Kunden in allen Belangen erfüllen zu können“, erklärt Roland Mauss im Rückblick. Weitere Informationen und Kontakt: Roland Mauss Vorstand Oryx Stainless AG Telefon: 0208 5809 0 E-Mail: [email protected] www.oryx.com 14 1-A-Gewerbeimmobilien Größe Gewerbeflächen Hafenstraße 7| Heinrich-Lemberg-Straße 81–91| Kölner Straße 155| Aktienstraße 23| Siemens Technopark| Hardenbergstraße| Büroflächen Duisburger Straße 401| Weseler Straße 48–50| Ruhrorter Straße 108| Ruhrorter Straße 108| Wilhelmstraße 20| Friedrich-Ebert-Straße 154| Solinger Straße 18| Wallstraße 12| Friedhofstraße 42–44| Leineweberstraße 37–39| Gewerbepark Arndtstraße 51–55| Schloßstraße 11–15| Akazienallee 65 (Solbad)| Alexanderstraße 38| Alexanderstraße 50| Lahnstraße 35| Mellinghofer Straße 163–165| Wiesenstr. 35 (Haus der Wirtschaft)| Siemens Technopark| Siemens Technopark| Ruhrorter Straße 112| Dessauer Straße 68| Heinrich-Lemberg-Straße 91| Am Hauptbahnhof 2| Hänflingstraße 7–9| Friedrichstraße 12| Bülowstraße 85| Saarn/Dorfnähe| Düsseldorfer Straße| Leineweberstraße| Saarn| Friedhofstraße| Hallenflächen Gewerbepark Arndtstraße 51–55| Wiesenstraße 36| Pilgerstraße 3 + 29| Solinger Straße 9| Solinger Straße 9| Duisburger Straße| Rheinstraße| Rheinstraße 30| Rheinstraße 46| Gewerbeimmobilien Hingbergstraße 133| | Neckarstraße 39/Mainstraße 30| | Neckarstraße 4| | | Timmerhellstraße 33 a + 35| | | | Ansprechpartner Telefon E-Mail 1.000 m2 3.376 m2 9.000 m2 12.000 m2 8.000 m2 5.500 m2 | | | | | | Walter Orts Werner Göntgen Rolf Knappert Jens Hendrik Zerres Detlef Binder Heiner Mink | | | | | | 0208 58058-41 0208 430911 0157 86592888 0208 34906 0208 4565500 0208 484860 | | | | | | [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 240 m2 4.050 m2 3.700 m2 2.300 m2 100 m2 875 m2 430/360/230/200 m2 215 m2 703 m2 210 m2 250 m2 637 m2 262 m2 1.861 m2 405 m2 750 m2 310 m2 22–900 m2 130 m2 183 m2 300 m2 314 m2 57 m2 1.123 m2 1.100 m2 250 m2 100 m2 125 m2 146 m2 110 m2 80 m2 150 m2 | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Jens Hendrik Zerres Michael Viehweger Michael Viehweger Michael Viehweger Falk Hoppe Falk Hoppe Falk Hoppe Uwe Vermölen Jens Hendrik Zerres Jens Hendrik Zerres Heinz-Theo Höckesfeld Markus Büchte Markus Büchte Stewart Darman Stewart Darman Stewart Darman Stewart Darman Uta Willim Detlef Binder Detlef Binder Heinz-Theo Höckesfeld Christian Hansmann Werner Göntgen Stephan Bulig Falk Hoppe Falk Hoppe Karin Menten Walter Orts Walter Orts Walter Orts Walter Orts Walter Orts | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | 0208 34906 0203 3096-270 0203 3096-270 0203 3096-270 0208 3779936 0208 3779936 0208 3779936 0208 5805116 0208 34906 0208 34906 0208 4199171 0208 970670 0208 970670 0208 9706718 0208 9706718 0208 9706718 0208 9706718 0208 4848-52 0208 4565500 0208 4565500 0208 4199171 0208 9706726 0208 430911 0151 11432501 0208 3779936 0208 3779936 0208 2998444 0208 58058-41 0208 58058-41 0208 58058-41 0208 58058-41 0208 58058-41 | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 170 m2 + 60 m2 Büro 6.280 m2 15.690 m2 340 m2 1.670 m2 165 m2 92 m2 13.000 m2 734 m2 | | | | | | | | | Heinz-Theo Höckesfeld Udo Maslowski Florian Kolodziejczak Uwe Vermölen Uwe Vermölen Walter Orts Walter Orts Stewart Darmann Jens Hendrik Zerres | | | | | | | | | 0208 4199171 0208 4581559 0211 52001122 0208 5805116 0208 5805116 0208 58058-41 0208 58058-41 0208 9706718 0208 34906 | | | | | | | | | [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] Büro 243 m2 Halle 189 m2 Büro 630 m2 Hallen 675–6.212 m2 Fläche 2.342 m2 Hallen 3.400 m2 Büro 300 m2 Fläche 2.000 m2 Fläche 5.500 m2 Hallen 1.800 m2 Büro 650 m2 | | | | | | | | | | | Lisa Pils Lisa Pils Heinz-Theo Höckesfeld Heinz-Theo Höckesfeld Klaus Ketz Klaus Ketz Klaus Ketz Frank Eickhoff Frank Eickhoff Frank Eickhoff Frank Eickhoff | | | | | | | | | | | 0208 3005339 0208 3005339 0208 4199171 0208 4199171 0208 5802530 0208 5802530 0208 5802530 0208 3770501 0208 3770501 0208 3770501 0208 3770501 | | | | | | | | | | | [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] FA C H K R Ä F T E S I C H E R U N G _ 1 5 MINT-Express sorgt für Nachwuchssicherung in der Region Dank der Unterstützung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (kurz: EFRE) nimmt die Nachwuchssicherung am Standort Mülheim an der Ruhr sowie in der umliegenden Region in den nächsten Jahren weiter Fahrt auf. Hierfür sorgt der im Mai gestartete „MINT-Express“. Sein ehrgeiziges Ziel: Mindestens 100 kleine und mittlere Unternehmen sollen für eine Kooperation mit dem zdi-Netzwerk gewonnen werden, um gemeinsam sowohl die gewerblich-technische Berufsausbildung als auch das duale Studium an der HRW zu forcieren. Fachkräftesicherung gehört heute zu den wichtigen Standortfaktoren. Viele erfahrene Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter werden in den nächsten Jahren in Rente gehen. Für sie müssen frühzeitig junge, gut ausgebildete Nachfolger gefunden werden. Hier setzt die Arbeit des zdi-Netzwerks Mülheim an Ruhr an, das bereits seit sechs Jahren erfolgreich eine Brücke zwischen Schule und Hochschule sowie den rund 6.000 Unternehmen allein am Standort Mülheim an der Ruhr schlägt. „Durch unsere intensive Netzwerkarbeit der vergangenen Jahre haben wir entscheidend dazu beigetragen, dass Schülerinnen und Schüler den Nutzen und den Spaß an den sogenannten MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik erkannt haben. Damit haben wir in vielen Fällen erfolgreich die Grundlage für junge Leute geschaffen, die sich anschließend entweder für eine Berufsausbildung oder für ein Studium im MINTBereich entschieden haben“, erklärt Jürgen Schnitzmeier, Geschäftsführer der Mülheim & Business GmbH. Deshalb hat die Mülheim & Business GmbH gemeinsam mit der Hochschule Ruhr West als Trägerin des benachbarten zdi-Zentrums mint4u Bottrop in diesem Frühjahr EU-Fördermittel zur Finanzierung und Ausweitung ihrer Netzwerkarbeit beantragt. Durch die nun erfolgte Förder- zusage kann die erfolgreiche Arbeit nicht nur fortgesetzt, sondern bis 2018 noch weiter ausgebaut werden. zdi-Projektkoordinatorin Monika Bruckmann will in Zukunft auch auf kleine und mittlere Unternehmen zugehen, die bereits heute oder in der Zukunft Engpässe bei der Fachkräftesicherung in MINT-Berufen befürchten. Sie will die Unternehmen davon überzeugen, dass eine Netzwerkpartnerschaft zur Gewinnung von Fach- oder Ausbildungskräften sowohl im akademischen als auch im nichtakademischen Bereich nutzbringend ist. Dies soll durch eine frühzeitige Sensibilisierung des potenziellen Nachwuchses und durch den Auf- und Ausbau von Unternehmenspartnerschaften in Hinsicht auf das duale Studium an der Hochschule Ruhr West erreicht werden. Im Rahmen der bereits begonnenen Projektarbeit soll ein nachhaltiges Geschäftsmodell entwickelt werden, das sich langfristig aus Eigenmitteln finanzieren kann, um so auch nach Ablauf des Förderzeitraums eine fundierte MINT-Förderung in der Region zu gewährleisten. Die Verknüpfung von fachlicher Expertise und Unternehmens- nähe durch die Kooperation der Hochschule Ruhr West mit der Mülheim & Business GmbH bietet dazu eine ideale Grundlage. Weitere Informationen und Kontakt: Monika Bruckmann Projektkoordinatorin Mülheim & Business Telefon: 0208 4848-42 E-Mail: m.bruckmann@ muelheim-business.de www.muelheim- business.de 16_GRÜNDERSZENE Durchstarten mit E-Commerce Jungunternehmen und Gründungsinteressierte müssen sich von Beginn an genau überlegen, wie sie ihre Zielgruppen erreichen und von ihrem Angebot überzeugen können. Die Bandbreite möglicher Kampagnen und Kundenansprachen ist heute so groß wie nie. Sie reicht vom klassischen Marketing mit Anzeigen, Broschüren und dem direkten Kundenkontakt per Mailing oder Telefon bis hin zum interaktiven Handel im World Wide Web, auch „E-Commerce“ genannt. Auch viele Start-ups nutzen heute schon die neuen intermedialen Möglichkeiten, und das häufig, ohne die klassischen Marketing- und Kommunikationswege ganz zu verlassen. Drei Beispiele aus der Gründerstadt Mülheim an der Ruhr: Weles Group: E-Commerce Erfolg „aus der zweiten Reihe“ Als Stephan Lesniak, Marc Wehning und Olaf Werwie von der Weles Group vor 10 Jahren mit dem Gedanken spielten, ein eigenes Unternehmen zu gründen, konnten sie nicht absehen, welche unterschiedlichen Vertriebswege sich für sie in naher Zukunft auftun würden. „Gestartet sind wir als ein eher traditionelles Handelshaus für Werbemittel mit starkem persönlichem Kontakt zu unseren Kunden und Geschäftspartnern. Und das sind wir grundsätzlich auch bis heute geblieben, nur dass sich unsere Produktlinien erweitert haben und wir diese neben den traditionellen Vertriebswegen auch im Bereich E-Commerce vermarkten“, erklärt Mitinhaber Marc Wehning. Das Unternehmen mit heute 12 Mitarbeitern und Niederlassungen in China, England sowie der Türkei verzeichnet jährlich ein Umsatzplus von 20 Prozent. (www.usb-sticks.eu) und Einkaufstaschen (www.einkaufstaschen.de), für die Marc Wehning jeweils eigene Webseiten aufbaute, Aber zurück zu den Anfängen: Begonnen hatte um so auch die Kundenakquise via Internet zu alles 2005 im Vorfeld der Fußball-Weltmeister- forcieren. „So, wie wir die Online-Vermarkschaft. Damals überlegten sich die drei, wie tung 2007 noch angehen konnten, wäre das man aus diesem Weltsportereignis auf deut- heute gar nicht mehr möglich“, ist sich Wehschem Boden „Honig für eine eigene Geschäfts- ning in der Rückschau sicher. idee saugen könnte“. Ihr Gründungskonzept war so einfach wie erfolgreich: Sie orderten Grundsätzlich geht die Weles Group heute in mit Unterstützung privater Geldgeber 20.000 Abhängigkeit vom Warenangebot ihrer verFußbälle aus Fernost, die sie anschließend ge- schiedenen Produktlinien sehr unterschiedwinnbringend großen Unternehmen als Wer- liche Vermarktungswege. Werbeartikel zum begeschenke zur WM anboten. Die meisten Beispiel werden weiterhin eher traditionell Fußbälle nahm den Newcomern damals West- angeboten. „Hier ist unser Prinzip nach wie vor, lotto ab. im gemeinsamen Gespräch mit dem Kunden passgenaue Produktideen zu entwickeln. Eine Nach dem erfolgreichen Start lagen die An- Warenkorbfunktion findet man auf unseren gebotsschwerpunkte des jungen Handels- Webseiten deshalb vergeblich“, erklärt Marc hauses anschließend zunächst auf USB-Sticks Wehning. „Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gab es keine Lotto-Annahmestelle, in der nicht unsere Fußbälle mit ODDSET-Logos und markigen Zitaten aus der Fußballwelt auf den Panels zu finden waren“, berichten die drei Geschäftsführer der Weles Group, v. l. Marc Wehning, Stephan Lesniak und Olaf Werwie, nicht ohne Stolz. Das war der Start in eine erfolgreiche Firmengründung. GRÜNDERSZENE_17 Ganz anders läuft das Geschäft beispielsweise bei der Vermarktung von Produkten rund um die Weles-Eigenmarken „Gartenfreude“ und „Packenger“. Diese werden fast ausschließlich im „E-Commerce“ vermarktet. „Als wir unsere E-Commerce-Strategie 2010 starteten, gehörten wir zwar nicht zu den Pionieren der Online-Portale, aber wir konnten uns noch ganz komfortabel in der 2. Reihe einrichten. Reihe 1 war damals bereits von den Großen der Branche wie Amazon, Zalando, eBay oder home24 besetzt“, berichtet Olaf Werwie. Also sorgte man dafür, dass Amazon und home24 zum Beispiel die Gartenfreude GmbH der Wehles Group als Markenlieferant für Pflanzgefäße in ihre Listen aufnahmen. Damit war der Grundstein für eine bis heute sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Amazon, home24 und seit einiger Zeit auch mit GartenXXL, einem Online-Portal der Mülheimer Tengelmann-Gruppe, gelegt. Mittlerweile hat sich das hierüber vertriebene Volumen der Weles Group auf mehr als 500 Artikel erweitert. Nachdem die Vertriebswege und notwendigen Software-Applikationen nun alle ausgereift sind, sollen in nächster Zeit weitere Produktlinien folgen, vorausgesetzt, man findet einen Investor für die Anschubphase. www.weles.eu Sandra Klink hat mit ihrer „Hundekrone“ einen erfolgreichen Onlinehandel aufgebaut. Online-Vertrieb „Hundekrone“ von null auf eine Million Anders als die Weles Group setzt die Mülheimer Unternehmerin Sandra Klink bei ihrer Geschäftsidee „Hundekrone“, einem OnlineHandel für Hundebedarf, ausschließlich auf E-Commerce-Angebote. Sie ist ebenfalls bei Amazon gelistet, und sie betreibt unter www.hundekrone.de einen mittlerweile sehr erfolgreichen und grafisch ansprechenden Online-Shop. Hierüber vertreibt sie inzwischen mehr als 7.500 Markenartikel für Hunde aller Rassen und jede Hundelebenslage. Das reicht vom Treppchen, mit dem kleine Hunde besser aufs Sofa springen können, über Hundefutter und -spielzeug bis hin zur Kleidung für Halter und Hund. Die studierte Marketing- und Werbe-Kommunikationswirtin gründete ihr Unternehmen im Jahr 2012 mit Unterstützung des STARTER- CENTERs Mülheim an der Ruhr und einem damals von der NRW.Bank gewährten Mikro- darlehen. „Anfangs haben wir ausschließlich über Amazon vertrieben, denn bis eine eigene Webseite im Netz bekannt ist und zum Beispiel auf Google gut gerankt wird, das dauert“, erklärt Sandra Klink und betont: „Anfangs mussten wir schon einen langen Atem mitbringen.“ Die Marketingstrategie von Sandra Klink ist aufgegangen. Mit einem Ende 2015 erwarteten Jahresumsatz von einer Million Euro hat das Mülheimer Unternehmen in den vergangenen drei Jahren eine rasante Entwicklung genom- Michael Krämer von Campwerk erhält den größten Kundenzulauf über sein gutes Google-Ranking. men und ist mittelweile auch international gut aufgestellt. „Mit Ausnahme der Schweiz, die andere Zollbestimmungen hat, beliefern wir Kunden in ganz Europa“, erklärt Sandra Klink zufrieden. www.hundekrone.de Campwerk: „Kundenakquise auch über Social-Media-Kanäle“ Auch Social-Media-Kanäle wie Facebook, Google+ oder Twitter können für Start-ups wichtige Plattformen sein, um ihre Kundenbeziehungen zu qualifizieren und auszubauen. Das hatte auch Michael Krämer schnell erkannt, als er vor fünf Jahren sein Campwerk gründete, in dem er heute 12 Mitar- beiter beschäftigt und allein im laufenden Geschäftsjahr bereits ein Umsatzplus von 60 % ver- zeichnen konnte. Zunächst hatte der gelernte Informatiker und Mediengestalter aber Lehrgeld in Sachen zielgruppenspezifisches Marke- ting zahlen müssen. Denn seine erste Strategie, mit teuren Flyern und Broschüren Kunden zum Kauf seines Anhängerbedarfs für Campingfreunde zu animieren, erwies sich als wenig zielführend. Heute hat Michael Krämer seine Marketingstrategie breit aufgestellt. Er präsentiert seine Zeltanhänger und die mittlerweile unter Cam- pern sehr begehrten Dach- und Anhängerzelte auf Fach- und Publikumsmessen und ist sehr aktiv in Sachen Mobile Commerce und Social Media. „Viele meiner Kunden haben mich zunächst auf Facebook entdeckt, bevor sie überhaupt auf meinen Online-Shop geklickt oder mich in Mülheim besucht haben“, erklärt er schmunzelnd. Den größten Kundenzulauf kann Michael Krämer über sein gutes Ranking bei Google erzielen. „Das ist aber nur der Einstieg ins Geschäft“, betont Krämer: „Einen Anhänger oder einen Zeltaufbau, der mehrere tausend Euro kostet, kaufen Sie nicht per Klick im Internet. Die Kunden können sich zwar online ihr Wunschprodukt konfigurieren, sie kaufen es aber letztendlich erst nach einem Besuch vor Ort oder auf einer der Fachmessen, wo ich ausstelle.“ Auch der kürzlich ins Netz gestellte OnlineShop für Campingzubehör www.campwerk.de von Michael Krämer ist selbstredend auf dem neuesten technischen Stand und für die Nutzung mobiler Endgeräte optimiert. „Durch das responsive Web-Design meiner Seite verliere ich keinen potenziellen Kunden beim Surfen im Netz und generiere so manchen Auftrag per Smartphone oder Tablet-PC. Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil“, ist sich der Jungunternehmer sicher. www.campwerk.de 18_175 JAH RE I H K ZU ESSEN Keimzelle der IHK zu Essen liegt in Mülheim: 175-jähriges Jubiläum Die „Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen zu Essen“ – kurz: IHK zu Essen – feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum. Sie blickt auf eine 175-jährige Geschichte zurück, die ihren Anfang am 26. Oktober 1840 in Mülheim an Ruhr nahm. Ihr Jubiläum begeht sie im Jahresverlauf mit gleich drei großen Veranstaltungen. Herzlichen Glückwunsch! Webereibesitzer Caspar Troost, erster Präsident der Handelskammer Mülheim 1841–1846 Den Veranstaltungsreigen eröffnete die Jubilarin im Mai 2015 mit ihrem IHK-Handelsforum Ruhr. Thema war die „Zukunft des Handels – Digitalisierung der Städte“. Hierzu hatten die sechs Industrieund Handelskammern aus dem Ruhrgebiet – die IHKs Dortmund, Duisburg, Essen, Hagen, Mittleres Ruhrgebiet und Nord Westfalen – unter Feder- führung der IHK zu Essen eingeladen. Anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens fand das Forum in Mülheim an der Ruhr statt – dort, wo 1840 die Keimzelle für die heutige IHK zu Essen gelegt worden war. Veranstaltungsort war das Baustoff- zentrum Harbecke. Als Höhepunkt der Feierlichkeiten lädt die IHK zu Essen als Nächstes zu ihrem großen Jubiläumsempfang am 26. Oktober in die Essener Philharmonie ein. Das Datum ist nicht zufällig gewählt, denn es ist dann auf den Tag genau 175 Jahre her, dass die „Königliche Cabinets-Ordre zur Errichtung einer Handels-Kammer der Stadt und Bürgermeisterei Mülheim a.d. Ruhr“ erging. Sie gilt als Geburtsstunde der IHK zu Essen. Am 20. November 2015 folgt dann die Landes- bestenehrung im Metronom Theater Oberhausen, zu der über 700 Teilnehmer aus ganz NRW geladen sind. Ihre Ansprechpartner bei Mülheim & Business _ Jürgen Schnitzmeier Geschäftsführer Telefon: 0208 4848-50 E-Mail: [email protected] _ Helga Grüner Sekretariat, Geschäftsführungsassistenz Telefon: 0208 4848-48 E-Mail: [email protected] _ Dr. Uta Willim Prokuristin, Gründerzentrum, Existenzgründungen, STARTERCENTER NRW Telefon: 0208 4848-52 E-Mail: [email protected] _ Eva-Maria Wieczorek-Auer PR und Marketing Telefon: 0208 4848-54 E-Mail: [email protected] _ Heiner Mink Bestandsentwicklung, Unternehmensansiedlungen, Industrie Telefon: 0208 4848-60 E-Mail: [email protected] _ Carsten Krein Bestandsentwicklung, Unternehmensansiedlungen, Einzelhandel, Dienstleistungen Telefon: 0208 4848-43 E-Mail: [email protected] _ Thomas Müller Förderverein HRW, Clustermanagement Telefon: 0208 4848-59 E-Mail: [email protected] _ Jan-Alexander Scheideler Europaangelegenheiten Telefon: 0208 4848-62 E-Mail: [email protected] _ Monika Bruckmann Projektkoordinatorin zdi-Netzwerk Mülheim an der Ruhr Telefon: 0208 4848-42 E-Mail: [email protected] _ Stefanie Waschk Projektleiterin Telefon: 0208 88387054 E-Mail: [email protected] IMPRESSUM Das Mülheim & Business Journal erscheint 2 x im Jahr · Nächste Ausgabe: April 2016 · Herausgeber: Mülheim & Business GmbH Wirtschaftsförderung, Wiesenstraße 35, 45473 Mülheim an der Ruhr, Telefon: 0208 4848-48, Telefax: 0208 4848-49, E-Mail: [email protected], www.muelheim-business.de · Redaktion: Eva-Maria Wieczorek-Auer, Jürgen Schnitzmeier · Fotos: Andreas Köhring · Layout/Realisation: 2WERKRUHR · Druck: Richard Thierbach Buch- und Offset-Druckerei GmbH erheit für Privat- und Gewerbebetriebe rmanlagen t- und Gewerbebetriebe Werkschutz und Security Service GmbH Wiesenstraße 35 Werkschutz und an Security 45473 Mülheim der Ruhr ServiceTelefon GmbH 0208 / 40 99 6-0 Wir sind für Sie da! eoüberwachungssysteme Wiesenstraße 35 45473 Mülheim an der Ruhr WSS-Security Stunden-Notruf-Service-Leitstelle ndmeldeanlagen Siche • Alarm • Bran Telefon 0208 / 40 99 6-0 systeme utes Gefühl • Video www.wss-security.de SECURITY Service-Leitstelle • 24-S Mit Sicherheit ein gu www.wss-security.de Ihr Sicherheitsfacherrichter in Mülheim Sicherheit für Privat und Gewerbebetriebe • Einbruchschutz Einbruchmeldesysteme Sicherheit – professionell und zuverlässig Funk-Einbruchmeldeanlagen Wir sind für Sie da! • Brandmeldesysteme Brandmeldeanlagen WSS-Security mit VdS Kl. B Leben retten – Werte schützen Videosysteme mit Fernübertragung • Freilandüberwachung Sicherheit für höchste Ansprüche Zutrittskontrolle/elektr. Schließsysteme • Videoüberwachung Notruf-Service-Leitstelle Kontrolle zahlt sich aus Beweise sichern • Zutrittskontrolle Komfortabel, sicher und wirkungsvoll Werkschutz und Security Service GmbH Mülheimer Sicherheitstage Einbruchschutz Wiesenstraße 35 45473 Mülheim an der Ruhr Telefon 0208 / 40 99 6-0 [email protected] www.wss-security.de 18.10.2013 + 19.10.2013 Ort: Fritz Graefer GmbH & Co. KG Mainstraße 25 45478 Mülheim an der Ruhr Unsere Fachberater und führende Hersteller informieren Sie über SICHERHEITSTECHNIK • Einbruchschutz VdS-anerkannte Errichterfirma für Einbruch- und Brandmeldeanlagen Bildquelle: Fotolia mechanische und elektronische Sicherheitsmaßnahmen. Mitglied im Bundesverband der Die polizeiliche Beratungsstelle wird mit Hersteller- und Errichterfi rmen von Sicherheitssystemen e.V. Präventionsstand vor Ort sein. einem Sicherheit – professionell und zuverlässig • Brandmeldesysteme www.k-einbruch.de Me hr ! l h a w Aus n e g n u n h o W e v Attra kti n . e . i l i m a F , n e t n e d fu r Stu und Senioren. www.swb-mh.de Infoline: 0208 45002-0 SWB-Service- Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft mbH Bahnstraße 29 · 45468 Mülheim an der Ruhr