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http://staff-www.uni-marburg.de/~becker1/lesoleil.htm (Mai 2015) Liebe Freundinnen und Freunde, mit diesem Guide wollen wir Euch und Sie informieren über unser Häuschen "le Soleil" (die Sonne!) in St. Paulet de Caisson im französischen Departement Gard (PLZ: F-30 130), in unmittelbarer Nachbarschaft des Städtchens Pont St. Esprit. Dorf und Haus liegen im Schnittpunkt von Ardèche-Rhône-Cèze, See-Alpen, Provence, Camargue, Cevennen und Massiv Central. In erreichbarer Nähe finden sich Montelimar, Orange, Avignon, Nimes, Arles, Vaison-la-Romaine, Marseille, Albi... Das Dorf liegt u.a. am „Jakobsweg der Freude“, der von Genf nach Arles zur dortigen Pilgersammelstelle für die "Via Tolosana". Viel Natur, viel Kultur -eine traumhafte Ausgangsbasis für vielerlei Aktivitäten. Le Soleil besteht grob aus zwei Teilen: dem älteren Teil, den wir vor fast 40 Jahren gekauft und sukzessive renoviert haben, und dem neueren Teil, den wir 1993-96 haben ausbauen lassen. Le Soleil ist ein tortenstückartig (5/4 x 19 m) angelegtes, dreistöckiges Haus mit drei (im Winter: zwei) separaten Schlafzimmern, zuzüglich eines Schlafsofas, mit einem Wohnzimmer, mit einer Wohn-Küche, mit zwei Bädern, einem gesonderten WC und zwei Keller-bzw. Abstellräumen. Le Soleil verfügt über zweieinhalb Terrassen: eine nach Norden hin und eine (bzw. zwei) nach Süden hin reichend: Auf der tieferen der Südterrassen kann mensch gar unbehüllt sonnenbaden... Für Herbst-und Wintergäste haben wir ("quelle miracle!" für unsere Nachbarn) eine Sauna eingebaut. Und im Winter 2011/12 wurde gar eine Solar-Warmluft-Heizung installiert, die qua von der Südterrasse eingeflößter Warmluft ein Auskühlen des Hauses verhindern soll… Vor dem Häuschen liegt ein -vor dem Autoverkehr schützender -Boule-Platz. Dieser Platz ist im Sommer von gewaltigen Platanen sonnengeschützt; im Winter ist er wie die Nord-Terrasse dem mitunter sehr kalten Mistral ausgesetzt - darüber an anderer Stelle mehr. Das Haus ist für etwa 4 -6 Personen mit Haushaltsgeräten, einschließlich eines vierflammigen Gasherdes (mit Backofen) und zweier Kühlschränke, ausgestattet. Einen Zauberstab hat es, einen Toaster, Wasserkocher, Schnellkochtopf, mechanischer Milchschäumer... Auch eine Waschmaschine steht im Keller. Im Frühling und Herbst hat es auch genügend Wärmespender, sprich: Heizöfchen für die Zimmer und Betten (selbst 2 Wärmflaschen!). Der offene Kamin in der Küche eignet sich neben seiner Heizfunktion auch zum Grillen. St. Paulet de Caisson Das klassische Runddorf hat etwa 1.700 Einwohner (800 davon im Dorfkern), die zu gleichen Teilen Wein-/Obstbauern, Industrie-, bzw. Bauarbeiter oder im Dienstleistungsbereich Tätige sind. Es hat viele Rentner und Pensionäre im Dorf, vor allem in unserem "Quartier du Nord". In drei Neubaugebieten wohnen viele junge Familien. Die Abwanderung, die Landflucht, ist seit den 80er Jahren gestoppt; zum einen wird viel in der weiteren Peripherie des Dorfes, in den Weinbergen und -feldern, gesiedelt. Zum anderen, weitaus bemerkenswerter, geschieht auch im Dorf selbst viel. Die Grundschule ist ausgebaut. Die Verwaltung hat eine Dorfbeleuchtung installieren und die Trottoirs erneuern lassen - und zwar mit einer (Regen)Neigung zur Gassenmitte hin! Eine neue Bibliothek und neue Sportstätten sind gebaut worden, neuerdings auch ein medizinisches Zentrum. Der aktive junge Bürgermeister Christophe Serre sitzt u.a. im Kantonalrat und ist aktiv in der Anwerbung von Strukturhilfe. Die Kirche ist vor einigen Jahren mit Hilfe einer (anonymen) Erbschaft aufwendig restauriert worden, die Gemeinde begrünt und wässert die Plätze regelmäßig. Die (nach unserer Meinung: ausgezeichnete) örtliche Weinkooperative hat heute einen gepflegten Ausschank, im Dorfkern restaurieren Einheimische verfallene Häuser -und zwar in Naturstein und mit traditionellen Maurermethoden. Lebensqualität ist heute auch unter den Dorfmenschen gefragt! St. Paulet hat für die Kleinsten (ab zwei Jahren) eine Art Vorschule, wir würden sagen: einen Kindergarten (in Französisch: école maternelle = "mütterliche" Schule), des Weiteren eine vierklassige Grundschule. Weiterführende Schulen finden sich in Pont St. Esprit („Pont"). Das Dorf hat eine Bürgermeisterei (Mairie), auf deren Betonbau die Menschen nicht ganz ohne Grund stolz sind - der ist nämlich im Winter nicht feucht wie viele der alten Häuser ehedem! Am ersten August-Wochenende feiert das Dorf mit seiner "Fête Votive" eine Art Kirmes. Dann ist der Teufel los! „Remmi-Demmi„ sagt die/der RheinländerIn. Das Treiben dauert jeweils von etwa 22.00 Uhr (!) bis 02.00 Uhr morgens. Fast niemand im Dorf arbeitet - und die Männer (fast ausschließlich die) spielen jeden Tag in der anschließenden Festwoche Boule. Man hat während der Fête nur zwei Chancen: Mitmachen und sich dem provençalischen Lebensrhythmus angleichen oder nach Avignon, in die Camargue, in die See-Alpen, ans Meer...! Zur Kommunalpolitik: Das Dorf war früher – wie der gesamte Midi - fest in der Hand der Linken. Kommunistische und sozialistische Bürgermeister wechselten einander noch in den 80er Jahren nach der Hälfte der Legislaturperiode ab. Seit den Kommunalwahlen vom Juni 1995 "regiert" der den Sozialisten nahe stehender Bürgermeister Christophe Serre das Dorf. Freundlich, dynamisch, er. Seit 2004 ist er auch Kantonalabgeordneter. Die linke Einheitsliste (für Carole BERGERI und Christophe SERRE) hat auch 2015 wieder das Kanton gewonnen. Allerdings hat in den frühneunziger Jahren die entscheidende Qualität der französischen "Wende" auch vor "St. Päulchen" nicht haltgemacht: ein zweistelliger Prozentanteil von BürgerInnen (1992: 15 %, 1995: 21 %, 2012: 28!, wählte vorübergehend bei überregionalen Wahlen den rechtsradikalen und demagogischen ("Frankreich den Franzosen", Jean-Marie, heute seine Tochter Marine, LePen, Front National (FN). Nach der Spaltung der neofaschistischen Bewegung schien das Problem einstweilen vom Tisch. Bei den Präsidentschaftswahlen 2002 allerdings bescherte die uneinige französische Linke LePen bekanntermaßen ein Traumergebnis und den Einzug in die entscheidende zweite Runde gegen Jacques Chirac... In St. Paulet wird der Protestcharakter der FN-Stimmen sehr deutlich. Nach den 28 % im 1. Wahlgang (Sarkozy – Hollande) wurde bei den darauffolgenden Parlamentswahlen der sozialistische Kandidat mit satten 55 % gewählt. Die technische Intelligenz in den neuen Vierteln wählt bei Nationalwahlen konservativ... 1981 bei den nationalen Parlamentswahlen noch haben im Département Gard -im zweiten Wahlgang - über 60 % kommunistisch gewählt; 1986 und 1988 war's für die Linke sehr knapp. 1995 und 1997 bei den Parlamentswahlen wurde gewonnen, 2002, 2007 und 2012 verloren. Beim Europa-Referendum im September 1992 hatten die "Non"-Stimmen mit etwa 60 % weit die Nase vorn. Auch die EU-Verfassung wurde in St. Paulet ("Votez Non!") abgelehnt. Die Bauern wie die Menschen auf dem Land insgesamt lieben die EU nicht sonderlich. Sprecht Ihr mit unseren Weinbauern, werdet Ihr dies bemerken. Fazit: Ab 1993 ist der seit der Französischen Revolution von 1789 traditionell linke Süden in weiten Teilen sukzessive von den Konservativen eingenommen worden, 2002 wie 1998 wurde in unserer Region (Languedoc) ein Konservativer gar mit Hilfe von FN-Stimmen gewählt. Die Quittung von einem Dutzend Jahren (sozialistischer/sozialdemokratischer) Sozial-DemontagePolitik in Paris, die zudem die Kommunisten einige Jahre, als sie unter Mitterrand Regierungsverantwortung trugen (1981-1984 und 1997-2002), toleriert haben... FN-Stimmen sind zu einem Gutteil Proteststimmen gegen das verfilzte und verkrustete Parteiensystem. Und wie geschrieben - gegen die EU, die u.a. den preisgünstiger produzierten spanischen und portugiesischen Wein nach Europa hat fließen lassen (Obst und Gemüse eingeschlossen). Dass mit der EU-Osterweiterung der Jahre 2004/2006 nun bspw. polnisches Fleisch und Getreide und billige Arbeitskräfte folgen, fürchten unsere Fleischproduzenten bzw. die Erwerbslosen... Am Ort sind zwei Cafés -die Kommunikationszentren der französischen Dörfer! Jedes Fußballspiel wird hier verfolgt, jede Rede des Staatspräsidenten begutachtet, mancher gute Geschäftsabschluss begossen - eines davon (Nury) nennt sich ab und zu auch Restaurant. Das andere hat dafür eine große Auswahl an Zeitungen und Zeitschriften, mittlerweile auch in Deutsch; man kann sich in dieser Bar (wie auch am öffentlichen Telefon) auch anrufen lassen: Familie Charret in der Bar hat die Telefonnummer 0033/4 66 39 17 24. Vor die in der Telefonzelle an der Mairie (Bürgermeisterei) notierte Nummer 4 66 82 30 53 müssen Eure AnruferInnen von der Bundesrepublik aus noch die 00 33 setzen. (Alle Telefonnummern innerhalb Frankreichs müssen 10stellig sein und mit einer 0 beginnen; so nach Paris 01 .. .. .. ..! Telefonieren kann man auch von der Post aus, die sich schräg gegenüber von le Soleil befindet. Die Geschäftszeiten hängen an der Tür – hier hat die Privatisierung zugeschlagen, sie sind stark eingeschränkt. Der örtliche Postvorsteher ist dabei ein ausgezeichneter Boule-Spieler, der jeder preußischen Auswahl eine Zierde wäre... Die Telefon-Vorwahl in die Bundesrepublik lautet 0049. Man lasse die "0" der örtlichen Vorwahl weg, und alles klappt hervorragend. Die Telefonzelle am Bürgermeisteramt arbeitet seit der Umstellung auf Scheckkarten meist ohne Probleme. Telefon-Scheckkarten, auch für prepayed-Handys, wie Briefmarken, Zigarren und Zigaretten, sind im Dorf in der Bar mit der großen Zeitungsauswahl zu kaufen, eben bei Charret. Des weiteren in der Post. Das Dorf hat einen Lebensmittelladen, eine Bäckerei und einen (ausgezeichneten, wenngleich nicht billigen) Metzger. Eine/n Friseuse/eur hat es auch. Abends steht häufig ein Pizza-Wagen vor Charrets oder vor der Mairie - kööööstlich! Das Dorf hat einen Zahn-("dentiste") und zwei Allgemeinmediziner ("docteur"). Hinter dem Stadion ist in einer Art Gesundheitszentrum auch die Pharmazie. Ein intaktes Dorf halt, St. Paulet. Wir empfehlen grundsätzlich, Lebensmittel außer Wein und Backwaren in Pont auf dem samstäglichen Markt (8.30 - 12.30 Uhr) oder in der Alimentation in der Nähe des Waschhauses zu kaufen - deren Besitzerin kämpft ums Überleben... Auch in allen umliegenden Städtchen findet an verschiedenen Tagen Markt statt (Infos hierzu: in den Gästebüchern). Bspw. der Mittwochs-Markt in Bagnols sur Cèze ist sehr, sehr schön. Montags haben in Frankreich die Banken (hier: in Pont St. Esprit) geschlossen, Samstags dafür wegen des Marktes in Pont - geöffnet. Für die Weinversorgung kann man getrost auf die Cave Cooperative in St. Paulet zurückgreifen, 200 m (!) von "le Soleil" entfernt. An allen Tagen außer Sonntag kann der köstliche Tropfen in einer großen Angebotspalette als Weiß-, Rosé-und Rotwein erworben werden; viele Weine können auch kanisterweise gekauft werden, dann liegt der Preis bei 1,50 € bis maximal 2 €/Liter! Im Häuschen liegen drei 5-Liter-Ballons (für Rot-, Rosé-und Weißwein), die Ihr für Euren Verbrauch in St. Päulchen nutzen könnt. (Bitte nach Gebrauch gut mit Wasser ausspülen und offen stehen lassen!) Ein Muss für AnbeterInnen trockener (= Brut) Champagner ist der Blanc de Blancs ebenfalls aus der Coopérative. Er kostet etwa 5 € und ist konkurrenzfähig mit jedem Champagner, darf sich nur nicht so nennen, da er halt nicht in der Champagne reift ("Méthode Champagnoise" oder "Méthode Traditionelle" heißt er und ist in den Variationen "Brut" = "Trocken" und "Demi Brut" = "Halb-Trocken" zu erstehen; in seiner besten Variante als Chardonnay). Neben Wein und Champus werden mittlerweile auch diverse regionale Schnäpse ("eau de vie" = Lebenswasser...), Fruchtsäfte, Honig, Speiseöl u.v.m. verkauft. Seit 1993 wird ein kräftiger "Merlot" (ein Roter) gekeltert Spitze! Der (rote) Syrah ist eher für Tanin-freudige GenießerInnen. Tipp (vin blanc): Viognier! Es hat sich übrigens ein schöner Brauch gefestigt im Häuschen: Für die Nachkommenden ein Fläschchen Roten (oder Weißen oder Rosé…) auf dem Tisch stehen zu lassen (um den Straßenstaub abschütteln zu helfen, um bei manchen vielleicht den ersten Schreck über die Spinnen abzufedern etc. pp.). Auch freut man sich über blühende Blümchen in den Kästen auf der Terrasse; sie kosten wenige € auf dem Markt und blühen - regelmäßig gegossen (im Sommer sind sie, alle, alle Blumen und Stauden!!! sehr, sehr durstig!) - oft monatelang. Also: Bitte auch die Feige und die Olivenbäumchen insb. auf der Südterrasse sowie die Amphore und den großen Topf allerorten gießen. Weitere Tips bezüglich Weinkauf befinden sich im Gästebuch. Als eine gute Weinkellerei ist neben der Cave Coopérative unseres Nachbarortes St. Julien de Peyrolas (der weiße Chardonnay ist ein Wein, den man nicht so schnell vergisst, auch der vom Fass!) zu empfehlen der Hof "Laplagnol" von Pierre Coste (in der Nähe des Altersheims "Notre Dame de la Blache"), auf dem Weg zum hübschen St. Alexandre. Dort empfehlen wir insbesondere den Rosé. In der Chartreuse de Valbonne, dem ehemaligen Charteuserkloster, etwa 7 km vom Dorfkern entfernt, solltet Ihr alle vorhandenen Rotweine goutieren. Den Weißwein empfehlen wir als Geheimtip! Ein Spitzen-Viognier (ist ein Weißer) wird in der Cave Ventagol auf dem Weg nach Pont links gekeltert. Dazu bei den Radtouren-Tipps mehr. Bei Familie Charret (die Barbesitzer) könnt Ihr in deren Hotelzimmer auch evtl. Besuch einquartieren. Die Nacht im Doppelzimmer kostet etwa € 60,-(Telefon von der Bundesrepublik aus: 0033-4 66 39 17 24, Charrets sprechen nur Französisch - nein, sie versuchen sich auch in Englisch). Für die Sommermonate (Juli/August) muss man aber früh vorbestellen. Bei Charrets hat es auch WLAN (WIFI auf Französisch). Für Besuch mit Zelten oder Wohnwagen empfehlen wir das "Camping des Oliviers" (früher: Oscar), etwa 3 km westlich, von St. Paulet; dort hat es Schatten und sogar ein kleines Schwimmbecken. Organisatorisches Die Bettengrößen: Drei Doppelbetten haben jeweils Ausmaße von 2 X 90 à 200/190 cm bzw. 100 à 200 cm. Aus allen Betten können größere Personen (wie der Patron) die Füße heraushängen lassen. Für Kinder bzw. Besuch (der sich sehr mag) gibt es noch ein Auszieh-Sofa, das eine Fläche von etwa 130 à 190 cm hat. Hand-und Geschirrtücher sowie die Bettwäsche und die normale Wäsche für´s Bad (Sauna!) müssen mitgebracht werden. Bitte Eure Sets an Bettbezügen ÜBER die von uns bereits bezogenen Kissen, Matratzen und Decken ziehen!!! In der Haus“bibliothek" finden sich einige gute Wörter-und Kochbücher, einiges an Reiseliteratur und einige Karten zum Radeln, Wandern und für Autotouren. Wander-und Autokarten bitten wir Euch bei Verlust oder zu starker Abnutzung nachzukaufen. Ein weiterer Guide findet sich in einem Sammel-Ordner im Apéritif-Zimmer neben der Küche mit vielen Informationen über die Umgegend, die Gästebücher geben darüber hinaus viele Tipps her. Was Ihr unbedingt zu Beginn Eurer Tage/Wochen in "St. Päulchen" tun solltet: Das Gästebuch, d.h. mittlerweile sind wir bereits im dritten Band, lesen! Und etwas eintragen, naturellement... Für unseren eigenen Gebrauch haben wir im Haus einige alte Fahrräder und diverse Spielgeräte (u.a. Sandspielzeug für die Kleinsten, auch Boule-Kugeln). Wenn Ihr die Dinge nutzen wollt, bitten wir Euch innig, eventuelle Schäden oder Verluste zu beheben (bzw. beheben zu lassen). Hier liegt ein reales Anliegen des Hauses, um das Ihr wissen müsst: Wir haben - außer Latifa und Georges, die die Endreinigung übernehmen (sh. Anlage zu An-und Abreise) - keinen Menschen, der sich regelmäßig und intensiv um das Haus kümmert, der die Fahrräder betreut, Schäden am Haus bemerkt etc. Wir bitten Euch, nach Möglichkeit kurz bei uns anzurufen (0049/171 47 396 48), wenn Ihr irgendeinen größeren Schaden am Haus seht. Wenn bei den Rädern etwas kaputtgeht, lasst es nach Möglichkeit in einem der Fahrrad-Läden in Pont St. Esprit reparieren. Für ausgebuffte SportlerInnen bedeutet das oben Geschriebene: Bringt bitte Eure Räder, Spielsachen, Angeln etc. selbst mit! Dann erspart Ihr Euch (und uns) manchen Frust. Latifa/Georges reinigen das Haus, zu spülen allerdings bitten wir Euch (auch an Eurem Abreisetag) selbst. À propos Spülen in der Küche: Bitte lasst in dem alt-ehrwürdigen steinernen Spülbecken immer das runde mobile Gitter vor dem Abfluss. Sonst entschwinden Euch rasch Eierlöffel, Joghurtbecher etc., beim Kochen Kartoffeln, Tomaten etc. Und der Abfluss ist hernach verstopft. Zudem locken Speisereste unweigerlich die Ameisen in die Spüle an. Auch empfehlen wir, den Spülschrank bei Abreise ohne NachfolgerInnen offen stehen zu lassen - dann kann er besser trocknen. Und noch eine Sache in diesem Zusammenhang: Le Soleil ist ein altes Haus (wenn wir unserem Nachbarn Oscar van Nerum glauben schenken, der sich ein wenig mit der Geschichte des Dorfes befasst hat, gehört es in seinem Kern mit einem Alter von über 300 Jahren zu den ältesten des Dorfes). Le Soleil ist zudem ein Haus mit einem im wahrsten Sinne offenen Kamin (in der Küche). Das heißt: Wenn man nicht einmal täglich kurz um den Kamin herum fegt, was wir Euch empfehlen, ist es oft ein wenig staubig in der Küche. (Der Mistral macht sich hier besonders verdient...) Alle diese Probleme können in der Regel in kürzester Zeit behoben werden, man muss nur darauf eingestellt sein. Die Staubsauger wirken hier oft Wunder. Greift einfach direkt nach Eurer Ankunft, falls Latifa und Georges etwas zu reinigen übersehen haben und falls Euch bspw. Spinnen „auf den Geist“ gehen, zu einem der beiden Sauger, und Ihr habt für lange Zeit Ruhe. Neben dem Sauger auf dem Kellertreppenabsatz befindet sich ein zweites Staubsaugerdepot auf dem Treppenabsatz am oberen Ende der Wendeltreppe. Mit Besen und Handfeger etc. (Wenn ein Sauger nicht richtig arbeitet: Schaut bitte mal nach dem Staubbeutel – manchmal steckt der falsch drin oder ist schlicht voll. Ersatztüten für beide Sauger liegen bereit.) In den Kellerräumen hat es gelegentlich ausfällenden Kalk an den Wänden. Dies ist normal für ein im Kern dreihundert Jahre altes Haus. Man fegt oder saugt ihn, stört er, einfach ab. Oscar van Nerum, der im Haus direkt gegenüber der Nordterrasse wohnt, ist immer und für (fast) alles auf Deutsch oder Flämisch ansprechbar. Ein Wort zu Latifa und Georges. Sie sind seit 2004 für "Le Soleil" zuständig, meist der emanzipierte Mann Georges ("Jojo"). Die beiden machen ihre Sache sehr gut und zuverlässig. Wenn Ihr bei Eurer Ankunft wider Erwarten unzufrieden mit ihrer Arbeit seid, erstatten wir Euch einen Teil der Reinigungskosten zurück. Weiter mit Grundsätzlichem: Die Post-/Zeitungsanschrift unseres Häuschens lautet: N.N., MAISON "LE SOLEIL", 4, PROMENADE DU NORD, F-30 130 ST. PAULET DE CAISSON (die Post möchte die Grossbuchstaben). Zeitungen kommen in der Regel einen Tag nach Erscheinen an (in der Bar von Charret, um die Ecke, ggf. im 4,5 km entfernten Pont St. Esprit bekommt man/frau, zumindest im Sommer, deutsche Zeitungen vom Vortage); per Express geschickte Briefe laufen 2 -3 Tage, normale Briefe selten mehr als 3 Tage. Zweitschlüssel zum Haus befinden sich gegenüber bei unseren belgischen Freunden, bei Latifa/Georges und dem jungen Paar im Haus Richtung Süden (Garagentor): Stéphanie und Arnaud Benaroya (mit den Kindern Jules und Agathe) bei Familie Bousquet, dem Bauunternehmer. Bitte nur im Notfall holen - Ihr bekommt von uns vor Eurer Anreise einen zugeschickt (bzw. das Versteck genannt), ein zweiter ist im Hause am Schlüsselgitter im Treppenhaus nach oben. (Die Leute schlafen ab etwa 21.00 im Winter bzw. 22.00 Uhr im Sommer...). Natürlich haben auch Latifa und Georges (zum Reinigen) einen Schlüssel. Lasst Euch nicht vom Schloss der Haustür wie von dem der Tür zur Wendeltreppe hin entmutigen: Sie funktionieren à la Française. Zum Verschließen muss man die Türen zunächst richtig fest andrücken/anziehen (da muss es „klick" machen), dann die Griffe ganz nach oben drücken (um die Zapfenverriegelung einrasten zu machen). Jetzt kann mensch die Schlüssel herumdrehen. Müllabfuhr ist 2 mal pro Woche, Montags und Freitags morgens, zwischen 6 und 8 Uhr. Der Müll darf nur in unseren beiden verschließbaren Mülleimern an die Treppe zwischen Boule-Platz und Hauptstraße gestellt werden, da sonst Hunde und Katzen, ggf. auch der "Mistral", mit ihm spielen. Auch in den Mülltonnen muss der Abfall in Plastiktüten stecken - wir haben derer ausreichend im Hause deponiert (neben der Waschmaschine) – ggf. bitte nachkaufen. Bitte füllt auf keinen Fall glühende Asche in die Mülltonnen! Der „Gelbe Sack“, "le Tri" (hört, hört!!! kommt von "trier" = "sortieren"), der Nachschub-Säcke und einen Haken zum Aufhängen am Eingang in den Saunakeller findet, wird jeden 1. und 3. Mittwoch abgeholt – Ihr werdet (zur Erinnerung) die Säcke der Nachbarn an der Straße stehen sehen. Für Glas, Papier, Autoöl-Büchsen und Plastikflaschen hat es einen zentralen Platz unterhalb der Cave Coopérative. La France wird ökologisch aktiv! Bitte lasst keine Zeitungen oder bspw. leere (!) Weinkartons im Hause zurück: Welche Kränkung für die gerade Ankommenden...! Überhaupt, der Mistral: Bitte schließt alle Fenster und befestigt die Fensterläden, belegt alles außerhalb des Hauses mit Steinen, und kontrolliert bitte Fenster und Türen, wenn Ihr Euch auch nur für wenige Stunden vom Haus entfernt. Der Sturm kommt plötzlich und macht - ist er heftig genug -mit allem beweglichen Material, was er will... Dies ist umso wichtiger, als das Haus jetzt mit dem Neubau eine durchgehende Nord-Süd-Achse hat! Der "Mistral" ist ein -dem katalanischen "tranmontane" und der jugoslawischen "Bora" O vergleichbarer -kalter Fallwind, vornehmlich aus dem Zentralmassiv. Dieser Nordwind - ca. 7 C kälter als die vor Ort bei Windstille herrschende Lufttemperatur - wird im Rhônetal durch dessen Engen kanalisiert und erreicht dadurch eine ungewohnte Heftigkeit. Im Sommer ist der Mistral ein Segen für den Urlauber, im Winter ein Fluch. Die Landwirte und Weinbauern schätzen ihn ebenso wenig wie Fahrradfahrer: Er trocknet die Erde extrem aus; und das bei dem eh knappen Niederschlag! (Beim Radeln kommt er eh immer von vorn...) Seinen Namen verdankt er dem Provençalen Frédéric Mistral (1830 - 1914), der ihn häufig besungen hat. Besonders gefährdet sind die Fensterläden zum Boule-Platz hin - die sind nämlich genau Nordausgerichtet. Für alle Fenster-Läden haben wir Befestigungen gebastelt (zweimal mit Stahldrähten und zweimal mit einem festen Rohr), mit deren Hilfe man sie auch fixiert offen halten kann. Bitte macht Euch die Mühe, die Mechanismen zu durchblicken. Bei der Schiebetüre im Zimmer unter der Süd-Terrasse sollte man mit Hilfe des präparierten Hölzchens immer (auch bei der Abreise) eine 2 cm-Lücke zum Lüften lassen, gerade so, dass der Schließmechanismus der Tür nicht greift. Für die Terrassen und den Sitzplatz vor dem Haus auf dem Boule-Platz haben wir schöne Möbel angeschafft. Bitte - wenn Ihr für längere Zeit wegfahrt oder das Haus ohne das Wissen um Nachmieter verlasst: Auf Süd- wie Nordterrasse alles unter die neuen Dächer stellen. Und: Evtl. auf dem Boule-Platz stehende Möbel ins Haus/bzw. auf die Terrasse vor der Küche räumen. Falls es Probleme mit der Elektrizität, dem Gas oder dem Wasser gibt, wende man sich an Guy Raffard-Ladé, der ein paar Häuser weiter die Gasse nach rechts hin wohnt; sein Telefon lautet auf: 04 66 50 45 40 / 06 10 18 06 65. Guy spricht nur französisch, aber ist sehr geduldig. Er kann alles reparieren und kommt meist umgehend. Ist Guy nicht erreichbar: Bitte Georges oder Oscar (s.o.) informieren bzw. Rat in der Bar suchen. Bitte Guy direkt bezahlen und ggf. mit uns abrechnen. Das Elektrizitätsnetz hält stark 10 Kilowatt Belastung aus. Falls die Sicherung einmal herausspringt, bitte kontrolliert, wie viele Elektro(vor allem Heiz-)geräte laufen. Wenn bspw. die Sauna gleichzeitig mit Heizgeräten und der Waschmaschine läuft… Sollte einmal eine Sicherung herausgehen: Jeder Hausteil hat seinen eigenen Sicherungskasten. Ihr findet sie leicht. Der Sicherungskasten für die neue Haushälfte findet sich im Gewölbe neben der kleinen Holztür, der für das Haupthaus mit Hauptsicherung im unteren Treppenhaus zur Gasse hin. Da (das aus Algerien importierte) Gas in Frankreich relativ preiswert ist, empfehlen sich -so Heizen nötig ist - unsere Gasstrahler. Es stehen derer zwei im Hause, die man nicht unbeaufsichtigt brennen lassen darf! (Eine 11-Kg-Gasflasche, die man bspw. an der Tankstelle des Intermarché in Pont St. Esprit kaufen kann, kostet in der Regel um die 27 € und reicht etliche Tage oder gar Wochen; auch der Gas-Herd in der Küche wird mit einer solchen Flasche gespeist. Die Flaschen bitte nie am Ventil tragen, sondern nach Abschrauben des Ventils nur mit Hilfe der aufdrehbaren Tragegriffe, die oben auf dem Küchenschrank liegen! Im Keller steht eine volle Ersatzflasche. Geleerte Gas-Flaschen sollten, ja: müssen auf jeden Fall ersetzt werden. (Stellt Euch vor, Ihr...) Für die heißen Sommermonate steht im Keller ein Zweitkühlschrank - warmer Weiß-oder Rosé-Wein ist für manche Menschen - schlicht - die Hölle. Vom Champagner zu schweigen... Für das zuweilen unausweichliche "Kesselchen Buntes" haben wir eine Waschmaschine angeschafft. Die traditionelle Waschstelle des Dorfes hat also auch für uns ausgedient. Sie ist aber zuweilen kommunikativ... In der Regel ist St. Paulet frostfrei; die Küche ist auch in den kalten Jahreszeiten, die Grundwärme durch die Warmluft-Solaranlage eingerechnet, mit einem der Gasstrahler wundervoll „kuschelig“ zu heizen. Wenn dann noch ein Feuerchen abends das Herz erwärmt... Nach der Installation diverser Wärmespender ist Le Soleil ist ein Frühlings-, Sommer-, Herbst- und (nur für Resistente) Winterhaus. Im Winter ist allerdings tendenziell Regenzeit im mediterranen Gebiet, und ein Urlaub bspw. im Dezember oder Februar ist kein reines Sonnenbaden (allerdings haben wir auch schon Weihnachten im Freien gefeiert... Und mit der/n Süd-Terrasse/n sieht die Welt überhaupt ganz anders aus.). Nicht zu verachten: Im Winter ist man ganz allein im Midi! Nur Franzosen und Französinnen! (Wobei: TouristInnen sind eh immer die Anderen!) Zum Kamin in der Küche: Das Feuer wird auf der großen Stahlplatte gemacht, hinten an der Wand. Der Kamin zieht in aller Regel, so lange ein Feuer sichtbar ist!, gut ab. Die beiden Räume unter der Stahlplatte sind für den Holzvorrat. Die vier Kuhlen waren einst als Kochflammen (für Glut) gedacht. Heute liegt in aller Regel auch hier ein Holzvorrat darunter. Also bitte keine Glut in die Kuhlen füllen! Falls der Kamin in der Küche wider Erwarten zu Beginn des Heizens qualmt, solltet Ihr in ihm ein "Lockfeuer" machen mit Kartons, Sperrholz und sonstigem Leichtbrennbaren. Dann wird der obere Kamin rasch erwärmt, und der Rauch zieht leichter ab. Manchmal drückt der Mistral allerdings den Rauch ins Haus. Dann seid Ihr machtlos. Die Bar übrigens ist immer rauchlos... Am oberen Ende der Esse haben wir eine mechanische Klappe einbauen lassen, die – geschlossen – das Abziehen der Warmluft verhindert. Bei Feuermachen (wie beim Kochen) muss diese geöffnet sein! Der Holzvorrat, der sich im Gewölbekeller befindet, kann gerne genutzt werden. Für Dauerheizer im Winter steht gar Eichenholz zur Verfügung. Auch hier: Wenn Ihr an der Ardèche o.w.a.i. etwas findet - die Vorräte bitte auffüllen. In jedem Falle nur Holz verfeuern. Im Gewölbe findet Ihr einen Hauklotz, Sägebock, Beil und Säge. Bitte in der Gasse... und: fegen hernach! Der Warmwasserboiler im Saunakeller versorgt das Bad und die Küche. Er hat ausreichend Wasser für einige Duschbäder, braucht allerdings, ist der Warmwasservorrat erschöpft einige Zeit, um wieder voll aufzuheizen. Für den Fall, dass es doch einmal eine längere Frostphase gibt in St. Paulet, haben wir einen "Frostwächter" im Bad aufgehängt - er soll Frostschäden am Boiler verhindern. Das Einschalten übernehmen im Winter – ist niemand im Hause - Latifa und Georges. Zur normalen Heizung des Bades dient ein leistungsfähiger Strahler über der Badewanne. Für alle Zimmer haben wir (teilweise tragbare) elektrische Heizquellen angeschafft. Zwei Kleinigkeiten wegen des hohen Kalkgehaltes im Wasser: In Waschbecken und Badewanne finden sich (der Nähe zum Ardèche-Gebirge zu schulden) Kalkspuren, die nur mit heftiger Chemie zu beseitigen sind. Dagegen haben wir unten im (blauen) Schlafzimmer einen elektrischen Kalkumwandler installiert - bitte immer eingesteckt lassen! Einige Kalkspuren bleiben... Und: Wenn Ihr Fragen habt und wenn Ihr Euch eine (französische) Konversation nicht zutraut, wendet Euch an unseren netten Nachbarn Oscar van Nerum. Oscar ist Flame, Kunstmaler und auch sehr hilfsbereit (Tel.: 04 66 79 89 20 und -portable -06 13 37 84 61). Einige Arbeiten von Oscar hängen bzw. stehen im Haus, im Dorf - und bei uns in Marburg... Zur Anreise nach St. Paulet: Der einfachste Auto-Anreiseweg aus der Bundesrepublik führt über Freiburg, Moulhouse, Besançon, Beaune/Chalons sur Saône und dann über die Autoroute du Soleil in Richtung Marseille. Die Autobahngebühren betragen bis Montelimar Sud etwa 45 €; dort kann man abfahren, da die letzten 35 km erstklassig ausgebaut sind. Die Alternative ist die (wunderschöne) Strecke durch die Schweiz (Vignette erforderlich) durch Basel und an Genf vorbei, die dann bei Valence auf die "Autoroute du Soleil" (sic!) trifft. Von Montelimar Sud fährt man Richtung Avignon/Orange, einige km hinter Pierrelatte geht eine versteckte Abfahrt nach rechts ab, in Richtung La Motte, Pont St. Esprit und Nimes. Von Pont St. Esprit aus (auf der Brücke links seht Ihr -als "Bienvenue!" -das wunderschöne Panorama von Pont, rechts den Zusammenfluss von Ardèche und Rhône) sind es dann noch 4 km, ausgeschildert in Richtung St. Paulet de Caisson. Die Entfernungen: Marburg -St. Paulet: 970 km, Köln -St. Paulet: 1.080 km etc. Bahnreisende (chapeau!) sind seit 4/2012 in guter Lage: Es fährt von Frankfurt/M. nach Marseille ein ICE/TGV! Er hält u.a. in Avignon. Wer aus anderer Richtung kommt, sollte Montelimar, Bollène, Avignon oder Orange avisieren. Das St. Paulet-Taxi erreicht Ihr von Deutschland aus unter T.: 0033/(0)4 66 39 38 66. Sonst im Netz auf der homepage von St. Paulet suchen. „Le Soleil“ findet sich als eines der Tortenstücke im Dorfkern des klassischen Runddorfe St. Paulet im Quartier du Nord, erkennbar an einem großen Holz-Panneau; die offizielle Anschrift heißt 4, PROMENADE DU NORD, F – 30 130 ST. PAULET DES CAISSON Abschließend einige Informationen zu mediterranen Quälgeistern: Die Skorpione, die sich hartnäckig halten in der maison und sich ab und an -selten genug sehen lassen, sind gänzlich ungefährlich. Sie fliehen den Menschen und beißen nur, wenn man auf sie tritt (und selbst dann nicht verlässlich!). Ein Biss hat, so der Dorfapotheker, Auswirkungen wie ein Mücken- oder Wespenstich. Abhilfe weiß dann die Pharmazie in Dorfmitte, am Kirchplatz. Wir stülpen, erwischen wir mal einen „Skorpi“, ein Glas über ihn, schieben dann ein stabiles Blatt Papier darunter und lassen das filigrane Vieh in den dörflichen Rabatten unter dem Boule-Platz frei. Die wundersamen Tierchen sind nämlich nützliche „Schädlings"vertilger. In 38 Jahren "le Soleil" ist noch niemand gebissen worden von einem „Skorpi“! Gegen Mücken raten wir Euch, die Fenster vor allem der Schlafzimmer, solange Ihr das Licht brennen habt, geschlossen zu halten. Für die Küche und das große Wohnzimmer (Altbau) oben haben wir Gitter angefertigt, die in das – zuvor völlig zu öffnende (!) - Fenster leicht hineingesetzt werden können (sie hängen, werden sie nicht gebraucht, in den Fluren an jeweils zwei Haken). Macht Euch bitte die Mühe, den elaborierten Mechanismus des Einhängens in die – noch einmal: völlig geöffneten! - Fenster zu durchschauen. Auch im kleinen Fenster des Dielen-Zimmers ist ein Mückengitter angebracht. * In manchen Sommern hat es noch weitere Stechgeister, die sich schlicht durch die Maschen der Gitter durchmogeln -die "Arabies", kleine durchsichtige Fliegerchen. Beißen nach lautlosem Anflug und beißen immer wieder. Allerdings längst nicht Jede und Jeden... Sie sind in den Monaten Juli und August aktiv - in sehr trockenen Sommern hat es keine. Wir haben nach vielen Versuchen ein schlagkräftiges Mittel gegen die "Arabic" gefunden: Neben/Nach Mückenspray ein von Bayer (merde!) entwickelter Duftstoff ("Bayrol"), der durch kleine in die Steckdose zu steckende Diffusoren verbreitet wird. Wir haben vier, fünf derartige Apparate gekauft, die in der Schublade in Spiegelschrank neben der Küche, z.T. auch in den Schlafzimmern, liegen. Die einzulegenden Plättchen gibt es in der Pharmazie oder in Pont im Malereibedarfsladen am Marktplatz zu kaufen. Es empfiehlt sich vermutlich, Kleinstkinder nicht in der Nähe des Bayer-Produktes schlafen zu lassen... Wir wussten nur zuletzt für uns selbst keinen anderen Rat mehr. Außerordentlich zuverlässig ist gegen die "Arabies" folgende Strategie: Eine Stunde vor dem Zubettgehen das Zimmer mit Anti-Mückenspray traitieren (Betten mit den Tagesdecken zudecken dabei!), und dann ggf. die Bayrol-Stecker arbeiten lassen. Aber -wie geschrieben: Manche ZeitgenossInnen werden von den Tieren völlig ignoriert -sie sind halt Feinschmecker... * Eher zu vernachlässigen: Draußen, unter den Platanen, hat es in manchen Jahren in den Sommermonaten kleine weiße Flieger mit einem panzerbewehrten Rücken, deren Bisse bei Einigen ebenfalls heftige Erinnerungen auslösen. Das Tragen eines T-Shirts löst bereits die meisten Probleme. * Für Sterngucker, die nun auf den beiden Terrassen, v.a. auf der hinteren, wo sie überdies in manchen Jahren von einem Schleiereulen-Päärchen mit deren Stöhnen und Schnauben unterhalten werden (die beiden nisten im Sommer unter dem Dachsims der Kirche), auch Esel und Nachtigallen (!) sind gut zu hören, haben wir auf der Süd-Terrasse einen Träger für ein Moskitonetz angebracht. Das Netz selbst findet sich im Holzverschlag im Treppenhaus mit der Wendeltreppe (neben dem zweiten Staubsauger). Eine solche Nacht unter freiem Himmel ist ein Erlebnis! Der Sonnenaufgang mit den schönen Lichtwandeln sollte man auch nicht verpassen... Allerdings solltet Ihr Euch für einen derartigen Genuss Luftmatratzen o.ä. mitbringen. Wenn Ihr allerdings die drei Matrazen aus dem Kinderverschlag über dem Fahrradgewölbe nutzt - bitte legt sie auf den dort befindlichen Teppich und räumt sie nach Gebrauch wieder in den Verschlag - es regnet manchmal unverhofft... Noch einige wichtige Bemerkungen zu unserer Südterrasse: * Bitte lasst auf keinen Fall (Klein-)Kinder unbeaufsichtigt auf diese Terrasse! * Befestigt alles dortige Flugfähige mit Steinen -hier packt der zuweilen ebenfalls heftige Südwind zu und würde die Gegenstände in die Gasse werfen. * Und: Bitte gießt - auf den Südterrassen - die beiden Stauden (Olivenbäumchen und Glyzinie, auf dem Boule-Platz eine Feige) und auf der Nordterrasse die Blumenkästen ausgiebig. Sie zahlen die Pflege bereits nach wenigen Tagen zurück! * Macht Euch -vor allem im Hochsommer -bitte die Mühe, das ausgeklügelte System der Schattenproduktion für die kleinere Südterrasse und das dortige Schlafzimmer zu ergründen. Es hat für das Zimmer einen Leinenvorhang und -sehr wirkungsvoll - ein Bambusrollo (Halbschatten -genial!!!). Ausflüge, Sehenswertes, Einmaliges Neben unserem Haus (!) haben das Rhône-und das Ardèchetal noch vieles andere zu bieten. *** Direkt zum Dorf gehört die romanische Chapelle St. Agnès aus dem 12. Jahrhundert - Ihr werdet sie bei Euren Erkundungen gleich entdecken. St. Agnès war früher eine Totenkapelle der Benediktiner - die Gräber in ihr und die Pinien (= Todesbäume) zeugen davon. In ihrem Turm wurde zur Totenklage ein Feuer entfacht, das weithin zu sehen war. (Ein Mitglied der Vereinigung zum Erhalt von St. Agnès, erst vor wenigen Jahren (unter François Mitterrand/Jack Lang) aufwendig restauriert, lebt auf dem großen Hof hinter der Chapelle - er ist gern zu Auskünften bereit.) St. Agnes wird sehr schön angestrahlt. *** Die Ardèche mit ihren bizarren Canyons bietet sich zu Paddeltouren an; in der Nähe von Valon Pont d'Arc kann man Fiberglas-Kanadier oder Paddelboote (ca. 55 €/Tag) mieten, die Tour bis St. Martin d'Ardèche schafft man in 7 - 8 Stunden. Die Kunststoffboote werden von der jeweiligen Mietfirma auf Bootsanhängern wieder an den Oberlauf gefahren, auf Wunsch auch die Personen. Auch ohne Bootsfahrt empfiehlt sich eine Ardèche-Rundfahrt mit dem Auto oder - für trainierte ZeitgenossInnen - mit dem Fahrrad. Auf dem Wege nach Valon Pont d´Arc findet man einige sehr bekannte Tropfsteinhöhlen, u.a. die Grotte de la Madeleine, mit waagerecht liegenden Stalagmiten und Stalagtiten, den einzigen in der Welt (angeblich). Warme Kleidung mitnehmen! Es O hat dort konstant ca. 13 C. In Vallon ist Ende April 2015 auch eine Replik der Grotte Chauvet eröffnet worden! *** Auf der anderen Seite der Ardèche wie auch der Cèze finden sich viele und große Lavendelfelder. Auch dort finden sich mehrere Grotten; die bekannteste ist die weltberühmte Aven (= Höhle) d'Orgnac. Wunderschön, sie! *** Insgesamt lohnt eine (Bade-)Fahrt durch das Tal der Cèze mit ihren Cascaden und mit den wunderschönen Dörfern wie La Roque sur Cèze oder Montclus oder Goudargues oder... *** In der Nähe von St. Paulet befinden sich mehrere reizvolle Schlösschen, wovon die Chartreuse de Valbonne, ein ehemaliges Charteuserkloster, dann Tropenkrankenhaus, hervorzuheben ist. Die heute dort arbeitenden psychisch Kranken keltern einen ausgezeichneten Wein (es gibt Marburger, die haben ein Abonnement auf den Côtes du Rhône aus der Chartreuse...). *** Weitere sehenswerte Orte in der Umgegend sind das nahe Pont St. Esprit, Aigueze über der Ardèche, Viviers mit seiner Kathedrale, Montélimar mit schöner Altstadt und Burganlage sowie das nahe Orange mit dem antiken Theater (Musik-und Theaterfestivals im Sommer). Uzès erreicht man, wenn man hinter Bagnols sur Cèze nach Westen fährt - eine wunderschöne alte Bischofsstadt mit Arkadenaltstadt (Markt am Samstag, früh anreisen!). Ein Ausflug nach Avignon (45 km) ist Pflichtprogramm - der Papstpalast, die Stadtbefestigung, der "Pont d´Avignon" und überhaupt die gesamte Stadtanlage sind wunderschön. Nimes, das "Rom Frankreichs", steht Avignon allerdings in nichts nach: Antike Trümmer, allen voran das römische Theater (Collosseum), sowie die gesamte Altstadt liegen nur 60 km entfernt. Auf dem Weg nach Nimes sollte der Pont du Gard, die römische Wasserleitung, nicht außer Acht gelassen werden. Marseille bedeutet ca. 130 km Fahrt, der nächste Bade-ort am Mittelmeer, Ste. Marie de la Mer, der Wallfahrtsort der Zigeuner (Gitanes), 110 km. Arles... *** Auch der Mont Ventoux (1900 m) sollte unbedingt befahren/bestiegen werden. Der Blick von dort ist zumeist phantastisch, oft windig. Auf dem Weg dorthin befindet sich die Römer-Siedlung Vaison la Romaine, befindet sich auch der sehr gute Weinkeller in Suze la Rousse. *** Sehr schön und direkt vor der Haustüre zu erreichen ist der allsamstägliche Markt in Pont St. Esprit (8 - 12.30 Uhr). Hier gibt es fast alles zu kaufen! Eurer ungeteilten Aufmerksamkeit empfehlen wir den Öl-/Hülsenfrüchtestand mit dem hübschen, bärtigen jungen Mann (der Auffassung waren wir schon 1978!) in der Nähe des Springbrunnens auf der Hauptmarktflanke... Seine und seiner nicht minder hübschen Frau Oliven à la mode traditionelle!!! Auch der Arm des Marktes (in Richtung Rhône) mit den Araber-Ständen ist ein Stündchen wert. Hier hat es Gewürzstände! Und die Musikstände mit den Kassettenrecordern in Aktion... Der Souk der Médina von Sfax in Tunesien ist nichts dagegen! Außerdem: Alles ist preiswerter bei den arabischen Händlern. Die Markttage der umliegenden Städte sind in einem der Gästebücher auf dem Cover vermerkt (bspw. Bagnols sur Cèze: Mittwochs zur gleichen Zeit, Uzès (wunderschön!): dto. Samstags). Einige Bauernhöfe in der Umgegend von St. Paulet verkaufen im Sommer und Herbst übrigens sehr gut und meist preiswert Obst und Gemüse -Saisonware halt. Total frisch! *** In Pierrelatte hat es seit einigen Jahren eine sehenswerte Krokodilfarm. Ab Mitte September ergreift eine französische Unsitte auch unser Dörfchen: Dann wird bis Mitte Januar Donnerstags, Samstags und Sonntags gejagt -Wildschweine, Fasane, Kaninchen... In aller Regel wird Treibjagd veranstaltet. Man sollte an diesen Tagen bei Waldläufen den Forst der Valbonne meiden oder sich sehr farbig kleiden... Fahrradfahrern droht nach unserer Einschätzung keine Gefahr. Von wegen Musik: Im Häuschen ist nur ein CD-Player mit Radio und Kassetten-Rekorder deponiert (dafür hat es eine tolle Kaffee-Maschine, eine Maronen-Pfanne u.v.m.!). Wir empfehlen für die lange Anreise wärmstens Franz-Josef Degenhardts "FJD singt Georges Brassens" traumhaft! Und für den mittäglichen Pastis vor der Bar in St. Paulet seinen "Tango du Midi" von der Platte "Lullaby zwischen den Kriegen": "... und ich trink' schnell ein drittes Glas Pastis..." (FJD hatte ein Häuschen in der Nähe.) Betr.: Restauration: Die "Auberge Provençale", eine Art „Routier„ (ebenfalls auf der Straße nach Bagnols, ca. 1 km nach dem Marktplatz in Pont linker Hand), bietet ein preiswertes, einfaches, aber meist recht gutes Mahl. Samstags ist hier Ruhetag! Auf dem direkten Weg an die Ardèche (an Post und Cave vorbei und immer geradeaus, auch auf der Kreuzung hinter dem Brocante (M. Mabec, besuchenswert, er!) geradeaus: Da kommt Ihr in den warmen Monaten vor dem Ardèche-Deich zu einer Guingette ("La Piboulette"), einem Restaurant unter freiem Himmel. Ein Preis-Leistungs-Verhältnis!!! Im ebenfalls sehr schönen (allerdings ohne jegliche Infrastruktur) nahen St. Alexandre gibt es seit einigen Jahren „Le Bienheureux“ (der Glückliche). Prima gelegen, sehr ansprechende Küche… Die Telefonnummer, mensch muss sich ankündigen! lautet auf 04 66 82 21 69. Sehr entspannte Atmosphäre dorten… Die Telefonnummern aller dieser Restaurants (sowie Hinweise auf viele mehr!) findet Ihr irgendwo im Gästebuch bzw. im Ordner mit den Reiseprospekten. Das Essen wird in Frankreich stets teuer, wenn man nicht den offenen Wein (in aller Regel: "ordinaire" genannt) trinkt. Dieser ist nach unseren Erfahrungen aber häufig sehr gut. A propos Bibliothek: Wand-und Autokarten bitten wir Euch bei Verlust oder zu starker Abnutzung nachzukaufen. Die Preise (seit 25 Jahren stabil!) für den Aufenthalt in Le Soleil: 72 €/Tag für Normalverdienende; weniger für Weniger-Normalverdiendende, RentnerInnen, Berber, Trebegänger, Bedürftige Nebensaisonler, „Stammgäste“ zahlen à priori nur 61,50 €... Was Ihr von uns vor Beginn Eurer Reise bekommt: einen Mietvertrag, von dem Ihr uns bitte das Double zurückschickt; Informationen zum Haus-Schlüssel bzw. diesen selbst per Post; Wenn Ihr kein Internet habt: „Bei der An/Abreise zu beachten“ mit allerlei Nützlichem; schließlich den Guide selbst, den Ihr derzeit in der Hand haltet/vor Augen habt. Latifa und Georges Largillère werden von uns über Euer Kommen unterrichtet. So Euch etwas fehlt, meldet Euch bitte bei uns! Johannes M. Becker, Friedrichstr. 2, 35037 Marburg Telefonnummern: 0049/6421/23706 und 0049/171 47 396 48, e-mail: [email protected] Solltet Ihr Kritiken, Ergänzungen am Guide (oder am Haus) haben, schickt sie uns bitte zu. Über Zufriedenheit und Lob freuen wir uns besonders... Und nun: Viel Spaß und gute Erholung in „St. Päulchen“!