Reiseunternehmer Hans-Peter Christoph startet eine 4500
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Reiseunternehmer Hans-Peter Christoph startet eine 4500
Reiseunternehmer Hans-Peter Christoph startet eine 4500-Kilometer-Reise: auf dem Landweg in Freiburgs iranische Partnerstadt Von Joachim Röderer, Redakteur der Badischen Zeitung. Erschienen in der Badischen Zeitung, 18. März 2005. FREIBURG. Die Idee ist ihm schon vor fünf Jahren gekommen, als sich Freiburg die "schönste Stadt des Orients" zur Partnerstadt nahm. "Mit dem Bus nach Isfahan - was wäre das für ein Abenteuer", dachte sich Hans-Peter Christoph, Chef des Reiseunternehmens Avanti im Stühlinger. "Aber da fährt doch sowieso keiner mit", mutmaßte er. Und lag falsch. 21 Bus-Abenteurer haben sich gefunden - am 14. Mai startet ein roter Avanti-Bus zur 4500 Kilometer langen Reise durchs wilde Kurdistan und noch viel weiter. Der Zeitplan steht: Von Freiburg geht es nach Ancona auf die Fähre. Die bringt Bus und Passagiere (einige wenige Plätze sind für Kurzentschlossene noch frei) nach Cesme (bei Izmir) in die Türkei. Dort endet dann vermutlich der einfachere Teil der Reise. Dann geht es durch Zentral- und Ostanatolien auf staubigen Straßen in den Iran. Via Teheran erreicht der Avanti-Bus dann nach insgesamt zweiwöchiger Fahrt Isfahan. Eine Woche lang dauert dann noch der Aufenthalt im Traumhotel "Abbasi", einer ehemaligen Karawanserei aus dem späten 17. Jahrhundert. Heimwärts geht es per Flieger. Die Passagiere können bislang nur ahnen, was sie erwartet. Avanti-Chef Hans-Peter Christoph hat dagegen schon konkretere Vorstellungen. Der heute 47-Jährige stammt aus der Ortenau. Nach dem Abitur erkundete er als Fernfahrer schon manche spannenden Ecken der Erde: unter anderem die Türkei, Griechenland und den Nahen Osten. Vor 15 Jahren hat er Avanti gegründet. Markenzeichen waren zunächst die Wochenendtrips für die Studentenreisekasse nach Paris und Mailand. Mittlerweile ist das AvantiReiseprogramm weit gefächert. Die Tour nach Isfahan ist aber auch für den weit gereisten Chef eine echte Herausforderung. Darum startete Christoph vor knapp einem Jahr auch eine Ein-Mann-Probebusreise. Er erlebte das, was er auch seinen Fahrgästen bieten will: "Dieses langsame Reisen, die langsame Annäherung ist ganz anders als einfach nur hinfliegen und konsumieren". Ab Istanbul reiste er mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis nach Isfahan - vorwiegend mit Überlandbussen. Darunter waren moderne Reisebusse mit Klimaanlage und allem Komfort, aber auch schnaufende Oldtimer-Exemplare mit 40 Dienstjahren in den Achsen. Die interessantesten Modelle hat er dokumentiert. "Meine Frau hat mir schon vorgeworfen, ich hätte nur Busse fotografiert", schmunzelt er. Bei miserablem Wetter erreichte er Dogubeyazit, das kurdische Städtchen an der Grenze zum Iran. Er wurde von den Grenzern freundlich empfangen: "Welcome to Iran", rief man ihm zu. Er passierte den Berg Ararat, wo einst die Arche Noah gestrandet sein soll, erreicht die Millionenstadt Tabriz, sicher chauffiert von einem schnauzbärtigen Iraner: "Hier unten verstehen sie zu fahren, sind eins mit dem Motor", notiert er in seinem Reisetagebuch. Sofort einstellen würde er die türkischen und iranischen Admirale der Holperpisten, sagt er. Fluchen am Steuer? Von wegen! "Dazu sind diese Männer zu abgeklärt". In Tabriz nimmt er Tuchfühlung mit dem Iran auf - als womöglich einziger Europäer in der Stadt. Dann geht es via Teheran in die Oasenstadt Isfahan. "Was für eine Landschaft!" schwärmt er. Hans-Peter Christoph trifft auf aufgeschlossene Menschen, die neugierig auf den Mann aus "Alemanya" sind. Und alle sind begeistert, dass er mit einer ganzen Reisegruppe zurück kommen will. "Wir sind wie ihr", rufen die jungen Iraner, die keine Berührungsängste kennen, ihm zu. "Es sind feine Menschen in der Partnerstadt", so Hans-Peter Christoph. Buchstäblich sprachlos steht der Freiburger auf dem "Meydan-e Emam", dem unvergleichlichen zentralen Platz von Isfahan: "Der stellt alles in den Schatten, was ich bisher gesehen habe", sagt er. Dort bemerkt er zum ersten Mal, dass auch andere Touristen im Iran unterwegs sind. Hans-Peter Christoph besichtigt die Sehenswürdigkeiten, schlendert über Basare, raucht mit Einheimischen Wasserpfeife, trinkt schwarzen Tee mit zwei Stück Zucker. Und das alles, berichtet er, unter einem Himmel von einem Blau, wie man es nur in der Wüste tief im Süden findet". Avanti Busreisen Klarastraße 56 D-79106 Freiburg Telefon: 0761/38 65 88-0 Fax: 38 65 88-20 email: [email protected] www.avantireisen.de