Sattelwissen - Hofsattlerei Cosack

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Sattelwissen - Hofsattlerei Cosack
Sattelwissen
Warum einen Maßsattel?
Für den Erwerb eines Maßsattels sprechen viele Gründe. Einen Sattel von der Stange zu kaufen,
heißt in über 90% der Fällen, dass der Reiter, oder meistens das Pferd schmerzhafte
Kompromisse eingehen muss. Dies resultiert daraus, dass die Vielzahl der Pferde, welche in allen
Sparten der Reiterei eingesetzt werden, so unübersichtlich und umfassend ist, dass die
Großhersteller hierfür selten die „perfekte“ Lösung haben.
Wo im Breitensport es doch relative „gleiche“ Pferdetypen gibt, wird gerade im „Freizeitbereich“
alles an Pferderassen eingesetzt. Genau hier setzten wir an und bieten allen Freizeitreitern, egal
ob Sie z.B. aus dem „Western- “, „Iberisch-“ oder dem “Klassischen“ Reitbereich kommen, die
Möglichkeit eine gerechte Lösung für das Team von Pferd und Reiter zu finden.
Die Aufgabe eines Maßsattels ist es, das Reitergewicht best möglichst zu verteilen und die
Kommunikation zwischen Pferd und Reiter zu erleichtern. Hierbei dürfen keine überhöhten
Druckbereiche in der Sattellage entstehen, welche langfristig zu Satteldruck führen können.
Mit einem Maßsattel, welcher spezielle für Ihr Pferd und Sie angefertigt wird, stellen Sie die
bestmögliche Passform des Sattels auf Ihrem Pferd sicher. Somit können Sie getrost Ihr Pferd z.B.
auf langen Wanderritten oder auch bei der Arbeit im Dressurviereck reiten.
Gerade bei einer Langzeit Belastung des Pferderückens ist ein gut passender Sattel elementar
wichtig, ansonsten wird Ihr Pferd schmerzhafte Rückenproblem bekommen, welches bis zur
Unreitbarkeit führen kann.
Weiterhin können durch einen falschen Sitz Haltungsschäden des Reiters hervorgerufen werden.
Bei der Anfertigung eines Maßsattels können hier spezielle Wünsche oder Faktoren
berücksichtigt werden.
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Wie wird „Maß“ genommen?
Um die benötigten Maße zu nehmen bieten wir zwei Möglichkeiten an:
Sie kommen mit Ihrem Pferd zu uns in Sattlerei (kostenfrei)
Herr Cosack kommt nach Terminabsprache persönlich zu Ihnen an den Stall
(gegen Umkostenpauschale)
Für die Herstellung eines Maßsattels, brauchen wir die anatomischen korrekten Maße des
Pferderückens, denn diese Maße des Exteriuers stellen die Grundlage jeden Sattels dar.
Diese Daten werden in der Grundstellung des Pferdes genommen. Hierzu verwenden wir ein
Messgerippe.
Von den Daten ausgehend, welches uns das Messgerippe liefert, wird die Freistellung für die
Dynamik der Bewegung in den biomechanischen Zentren, wie z.B. die Schulterfreiheit und die
Lendenwirbelfreiheit, festgelegt und der Sattelbaum dementsprechend freigestellt. Nicht zu
guter Letzt dient uns das Messgerippe in der Werkstatt als Rückenersatz. Somit können wir
jederzeit während der Fertigung des Sattels die Passform oder andere wichtige Dinge überprüfen
und gegebenenfalls ändern.
Zu guter Letzt messen wir die Rückenlänge, die Gurtlage sowie den Rumpfumfang des Pferdes
aus.
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Was wird bei dem Pferd alles berücksichtigt?
Zu den reinen statischen Maßen welche uns das Messgerippe liefert, bilden viele weiter Faktoren
ein gesamt Bild des Pferdes. Diese gilt es intensiv zu hinterfragen und zu berücksichtigen:
●
Alter
●
Vorgeschichte des Pferdes
●
Gurtlage
●
Oberlinien- und Unterlinienverlauf
●
Geschlecht
●
Rasse
●
Einsatzzweck und Einsatzhäufigkeit
●
Stockmaß
●
Ausbildungsstand Pferd & Reiter sowie reiterliche Zielsetzung der nächsten Zeit
●
Rückenaufwölbung (dynamisches Verhalten des Pferderückens)
●
allgemeine Vorwärts- Abwärts Rittigkeit des Pferdes
●
Futterzustand
●
Zahn- oder Rückenprobleme
●
Haltungsform
●
Trainingszustand / Bemuskelung
●
allgemeiner Zustand
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Sattelwissen
Lohnt sich ein Maßsattel für ein junges Pferd?
Gerade bei Pferden, welche angeritten werden, oder welche noch nicht lange unter dem Sattel
gearbeitet werden, ist ein bestmöglich passender Sattel extrem wichtig. Nicht nur, dass eine gute
Passform mit bestmöglicher Gewichtsverteilung gewährleistet sein muss, um dem Pferd keine
unnötigen Schmerzen oder Unwohlsein zu zumuten, sondern auch für die weiter Ausbildung.
Insbesondere auf der mentalen Ebene hat das Pferd am Anfang sehr viel zu verarbeiten und es
wäre denkbar schlecht, wenn das junge Pferd ein Unwohlsein, welches vom Sattel herrührt mit
dem Reiter verbinden würde (Sattelzwang).
Fazit: Ja. Voraussetzung ist hierfür, dass Sie einen kompetente Sattler haben, der die, sich immer
wieder veränderten Passform, kontrolliert und gegebenenfalls nach arbeitet.
Welcher Sattelbaum wird verwendet?
Jeder Sattelbaum wird als Maßanfertigung in Deutschland von der Firma EQUIscan gefertigt.
Unserer Sattelbäume bestehen aus verschiedenen Holzarten, welches schichtweise verleimt
werden. Die vorhandenen Daten des Pferdes werden digitalisiert und mit den Daten des Reiters
(Sitz etc.) und den Daten des äußeren Erscheinungsbildes des Sattels an eine CNC Fräse weiter
gegeben. Diese fräst den Sattelbaum aus einem Monoblock aus. Somit können wir die
bestmögliche Passform gewährleisten und auf asymmetrische Pferderücken oder Disharmonien
eingehen.
Auf besonderen Wunsch, oder für den robusten Einsatz, verwenden wir auch traditionelle
Sattelbäume, welche mit Rohhaut eingenäht sind.
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Wie schwer wird der Sattel?
Das Gewicht eines Sattels ist in jeder Sparte der Reiterei ein elementarer Faktor.
Ohne, dass Sie auf Komfort Verzichten müssen, oder das Ihr Pferd einen Nachteil davon erleiden
wird, können wir Sättel von ca.8kg (Dressursattel) bis ca. 14kg (großer Westernsattel mit
Tapaderos) bauen. Dies hängt einerseits von Ihrem Pferd, andererseits von dem Sattelkonzept
und somit natürlich auch vom Einsatzbereich ab.
Wie oft muss der Sattel nachgeschaut werden?
Wir legen größten Wert auf eine fachgerechte und kompetente Nachbetreuung unserer Kunden.
Daher sehen wir uns als ersten Ansprechpartner, wenn ein Problem auftritt.
Bei jungen Pferden empfehlen wir, die Passform in einem halbjährlichen Rhythmus zu
überprüfen. Junge Pferde verändern sich antiproportional schnell in Ihrem Exterieuer und
Muskelaufbau im Vergleich zu gesetzten älteren Pferden.
Ab einem Alter von ca. 6 Jahren sollte spätesten alle 2 Jahre eine Kontrolle stattfinden. Gerade bei
älteren Pferden ab ca. 12 Jahren ist es wichtig die Passform regelmäßig zu kontrollieren, da
hiermit eine gewisse Prävention gegenüber altersbedingten Erscheinungsbildern (absenken der
Oberlinie) erreicht werden kann.
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Kann man auch Rücksicht auf den Sitz / Sitzhaltung nehmen?
Zur Findung eines guten Sitzes gehört eine entsprechende Sitzschalenausformung und
Taillierung des Sitzes welche bestimmen, wie und wo der Reiter auf dem Pferd positioniert wird
und wie intensiv die Hilfen des Reiters auf sein Pferd übertragen werden. Nicht jeder Reiter
kommt mit jedem Sitz gleich gut zurecht.
Gerade bei Damen und Herren gibt es riesige Unterscheide. Der Grund hierfür resultiert aus den
unterschiedlichen anatomischen Beckenformen von Mann und Frau.
Mann
Frau
Um das Bild der Sitzbesonderheiten zu komplimentieren, sollte aufgeführt sein, dass wir großen
Wert darauf legen, den Reiter in der Einnahme des Dressursitzes zu unterstützen. So lassen sich
Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich des Reiters verhindern und beseitigen.
Der Dressursitz ist die Basis aller Sitzformen.
Die Hauptverantwortung des Reiters ist es gefühlvoll, über die korrekte Hilfengebung, auf sein
Pferd einzuwirken. Grundvoraussetzung dazu ist, dass der Reiter ausbalanciert und losgelassen
sitzt.
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Sind alle meine Probleme mit einem Maßsattel behoben?
Leider nein. Denn wie bereits oben erwähnt, spielen sehr viele Faktoren bei der Passform eine
Rolle. Alle diese Faktoren sind nicht immer beeinflussbar. Das Pferd verändert sich über seinen
gesamten Lebensweg. Diese Änderungen kann auch ein Maßsattel ab einem bestimmten Punkt
nicht mehr kompensieren und muss nachgearbeitet werden.
Ein Sattel kann nur unterstützend durch die Entwicklungsstadien weiterhelfen und somit als
kommunikatives Bindeglied fungieren.
Viele Probleme resultieren aus Unwissendheit und Versäumnissen des Reiters in der ständigen
Kontrolle und bzw. oder, Missverständnissen bei der Ausbildung des Pferdes.
Die Grundlage jeder Pferdegerechten Ausbildung, die auf die physischen und psychischen
Entwicklungsschritte eines jeden Pferdes Rücksicht nimmt, ist die Ausbildungsskala des Pferdes.
Mit Verständnis und Gefühl angewandt schütz sie Reiter rund Pferd vor Überforderung und
Überlastung. Das klassisch gymnastisierte Pferd wird durch diese systematische Ausbildung
elastisch, flexibel und leistungsfähig.
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Sattelwissen
Wichtiger Hinweis:
In der ersten Zeit der Benutzung eines Sattels weicht die restliche Luft aus der Gesamtkonstruktion und die Lederteile, sowie Polster formen sich der Bewegung des Pferdes an.
Früher wurde dieser Vorgang im klassischen Bereich als „setzten“ bezeichnet. In dieser Zeit
kann es durch verschieden Merkmale den Anschein haben, dass der Sattel nicht korrekt liegt.
Hier sollte ein gewisser Zeitraum abgewartet werden um sicher zu stellen, dass der Sattel genug
Zeit hatte sich anzuformen.
Bei einem Pferd mit einem Birnenbauch (konischer Verlauf der Unterlinie nach vorne) ist die
Gurtlage ungünstig. Hierbei muss die Gurtung recht weit nach vorne positioniert werden. Diese
Situation wirkt sich auf die stabile und ruhige Lage des Sattels negativ aus.
Pflege:
Kleine Unregelmäßigkeiten und Narbenverletzungen zeugen von der Verarbeitung eines
naturbelassenen Leders, welches Pflege benötigt.
Hierzu empfehlen wir diese bei starker Verschmutzung mit Sattelseife zu reinigen und
gegebenenfalls nach zu ölen.
Zusätzlich sollten Sie Leder mind. Einmal jährlich einfetten oder einölen.
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