Vereinigte Arabische Emirate Konjunkturbericht Bauindustrie

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Vereinigte Arabische Emirate Konjunkturbericht Bauindustrie
Bau- und
Baustoffmaschinen
Vereinigte Arabische
Emirate
Konjunkturbericht
Bauindustrie
August 2014
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Marktbericht Bauwirtschaft - Vereinigte Arabische
Emirate
Verfasser: Robert Espey, Germany Trade & Invest, Dubai (Juli 2014)
Dubai (gtai) - In den Vereinigten Arabischen Emiraten befindet sich die Bauwirtschaft nach
dem tiefen Einschnitt ab 2009 wieder auf Expansionskurs. Werden alle derzeit laufenden
und angekündigten Projekte plangemäß realisiert, könnte die Branche von 2014 bis 2020
durchschnittlich um über 10% wachsen. Dubais Immobilienmarkt läuft schon wieder heiß,
steigende Besucherzahlen und die geplante Weltausstellung 2020 sorgen für Megaprojekte
in der Hotellerie, es entstehen neue Riesen-Malls, und die Infrastruktur wird kräftig
ausgebaut.
1 Gesamtwirtschaftliches Umfeld und Strukturdaten zum
Bausektor
1.1 Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts
In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hat sich die Wirtschaft 2013 noch
deutlich positiver entwickelt als erwartet, so jedenfalls die im Juni 2014 veröffentlichten
vorläufigen offiziellen Angaben. Demnach hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2013 real
um 5,2% zugelegt. Das Washingtoner Institute of International Finance verwies als
Gründe für seine - ebenfalls positivere - Einschätzung auf die unerwartet hohe
Ölförderung, die expansive Haushaltspolitik in Abu Dhabi sowie das robuste Wachstum in
den Sektoren Handel, Tourismus und Transport. Die meisten BIP-Prognosen für 2014 und
2015 weisen Wachstumsraten von 4 bis 5% aus
Indikator
2012
Bevölkerung (Mio.) 2) 3)
.Einheimische (Emiratis)
.Ausländer
BIP pro Kopf (US$)
BIP-Wachstum (real, %)
Inflation (Anstieg der Verbraucherpreise, %)
Devisenkurs (1 US$ = Dirham) 4)
2013 1)
8,55
1,00
7,55
43.575
4,7
0,7
3,67
8,85
1,02
7,83
45.493
5,2
1,1
3,67
1) vorläufige offizielle Angaben; 2) Schätzung; 3) jeweils zur Jahresmitte; 4) der Dirham
ist fest an den US-Dollar gekoppelt
Quellen: National Bureau of Statistics, Central Bank of the United Arab Emirates
Das ölreiche Emirat Abu Dhabi, das 2013 rund 65% des nominalen BIP der VAE
erwirtschaftete, meldet für 2013 ein reales Wachstum von 5,2% (2012: 4,8%). Der Ölund Gassektor expandierte lediglich um 3,2% (2012: 3,8%), die Nichtölwirtschaft
hingegen um 7,4% (5,9%). Der Anteil des Öl- und Gassektors am BIP sank 2013 auf
51,4% (zu konstanten Preisen; 2012: 52,4%). Für 2014 ist mit einem Rückgang des BIPWachstums auf unter 4% zu rechnen, da die Ölförderung nicht weiter steigen, eventuell
sogar sinken dürfte. Im 1. Halbjahr 2014 stagnierte die Ölproduktion (Jahresdurchschnitt
2013: 2,8 Mio. bpd).
2
Die Bauwirtschaft in Abu Dhabi zeigte weiterhin Schwäche, nach einem realen Plus 2012
von lediglich 1,6% wird für 2013 ein Anstieg um nur noch 0,6% gemeldet. Der BIP-Anteil
der Baubranche ging leicht auf 12,1% zurück (2012: 12,6%). Der Dienstleistungssektor
wuchs um 10,5% (BIP-Anteil: 31,2%). Die verarbeitende Industrie legte 2013 real um
9,0% zu (2012: 1,3%) und hatte einen BIP-Anteil von 5,9% (5,7%).
Das zeitweise schwer angeschlagene Emirat Dubai, das 2013 mit geschätzten 21% zum
nominalen BIP der VAE beigetragen hat, setzt vor allem auf seine traditionelle Stärke als
Handels- und Logistikdrehscheibe und baut erfolgreich den Tourismus aus. Ein weiterer
wichtiger Wachstumsimpuls kommt von der Vergabe der Weltausstellung EXPO 2020
nach Dubai. Für die Geschäftswelt war die Vergabeentscheidung das Signal, dass die
ohnehin seit 2011 wieder lebhafte Konjunktur noch einen Gang höher schaltet. Allerdings
mehren sich jetzt auch die Warnungen vor einer erneuten Überhitzung des
Immobilienmarktes. Seit 2013 ziehen die Immobilienpreise in Dubai wieder stark an.
Das BIP ist in Dubai 2013 real um 4,6 (2012: 4,1%) gewachsen, so die vorläufigen Daten
der Statistikbehörde. Für 2014 und 2015 wird wieder ein Plus von 4 bis 5% erwartet. Der
wichtigste Wirtschaftssektor, der Handel, erzielte 2013 mit 3,5% ein
unterdurchschnittliches Wachstum, für die Baubranche werden 1,3% angegeben. Das
Hotel- und Gaststättengewerbe erreichte mit 13,0% das stärkste Wachstum. Der BIPAnteil der Dienstleistungsbranchen lag 2013 bei 82,8% (zu konstanten Preisen; 2012:
83,0%), der Anteil der Bauwirtschaft sank auf 7,7% (8,0%), die verarbeitende Industrie
kam auf 13,7% (13,3%).
1.2 Investitionen
Die jüngsten (revidierten) offiziellen Zahlen zu den realen Bruttoanlageinvestitionen
zeigen für 2008 nur noch eine leichte Steigerung (+0,4%), es folgte 2009 ein Plus von
9,1% und 2010 ein Minus von 9,6%. Erneute Zuwächse werden für 2011 (1,8%) und
2012 (11,8%) gemeldet. Die vorläufigen Daten für 2013 zeigen einen Anstieg um 7,3%,
für 2014 und 2015 bewegen sich die meisten Prognosen zwischen 5 und 6%.
Nominal erhöhten sich 2013 die Bruttoanlageinvestitionen um 8,4% auf 88,4 Mrd. US$,
der staatliche Anteil lag bei 32,9 Mrd. US$. Der Bereich Immobilien und
Unternehmensdienstleistungen trug 2013 dazu mit 14,6 Mrd. US$ (2012: 13,0 Mrd. US$)
bei, es folgten die verarbeitende Industrie mit 13,2 Mrd. US$ (12,5 Mrd. US$), der Ölund Gassektor mit 12,6 Mrd. US$ (11,9 Mrd. US$) sowie das Transport- und Lagerwesen
mit 11,6 Mrd. US$ (10,7 Mrd. US$).
Sollten die zahlreichen neuen und reaktivierten Projekte staatlicher und privater
Betreiber im geplanten Zeitrahmen realisiert werden, müssten die Investitionen
mittelfristig wieder zweistellig wachsen. Allerdings bestehen bei vielen Vorhaben
erhebliche Zweifel, ob sie im angekündigten Umfang umgesetzt werden können. Bei
einigen Projekten ist es durchaus möglich, dass sie wieder ganz in der Schublade
verschwinden.
Gemäß dem "World Investment Report 2014" der UNCTAD haben sich 2013 die
ausländischen Direktinvestitionen in den VAE weiter auf 10,5 Mrd. US$ (Nettozufluss)
erholt. Im Zeitraum 2005 bis 2008 lag der Jahresdurchschnitt bei 12,9 Mrd. US$. Das
3
Krisenjahr 2009 brachte einen Absturz auf nur noch 4,0 Mrd. US$, seit 2010 geht es
wieder bergauf. Für 2010 und 2011 werden 5,5 Mrd. beziehungsweise 7,7 Mrd. US$
gemeldet. Der Bestand ausländischer Direktinvestitionen stieg 2013 auf 105,5 Mrd. US$.
Die Deutsche Bundesbank gibt für 2012 den Bestand deutscher unmittelbarer und
mittelbarer Direktinvestitionen in den VAE mit 2,11 Mrd. Euro an (2011: 1,99 Mrd. Euro).
Es handelt sich um 189 Unternehmen (2011: 172) mit 26.000 Beschäftigten (24.000)
und einem Jahresumsatz von 7,0 Mrd. Euro (6,6 Mrd. Euro).
Potenzielle Investoren und Unternehmen, die in die VAE exportieren wollen, sollten bei
ihrer Entscheidung über den Markteintritt das Stärken-Schwächen-Profil des Standorts
und die damit verbundenen Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) berücksichtigen:
Strengths (Stärken)
Weaknesses (Schwächen)
Großer Ölreichtum Abu Dhabis.
Hohe Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor.
Sehr gute Infrastruktur.
Extrem hohe Abhängigkeit von Gastarbeitern.
Logistikdrehscheibe Dubai.
Unzureichende Arbeitsmarktintegration der
einheimischen Bevölkerung.
Im Regionalvergleich hoher Know-how-Vorsprung.
Vormoderne Herrschaftsstrukturen.
Relativ liberale Lebensbedingungen.
Nachwehen der Immobilienkrise.
Opportunities (Chancen)
Threats (Risiken)
Ausbau von Handel, Logistik, Tourismus und
Finanzdienstleistungen.
Instabiles regionales Umfeld.
Umfangreiche Infrastrukturprojekte.
Überreaktionen auf interne Opposition.
Industrielle Diversifizierung.
Hohe Verschuldung/Finanzierungsengpässe (Dubai).
Ausbeutung schwefelhaltiger Gasfelder.
Abschwächung der Weltkonjunktur.
Nutzung erneuerbarer Energien.
Sinkende Ölpreise.
1.3 Einkommensentwicklung, Kaufkraft und Konsum
Der jüngsten (revidierten) offiziellen Statistik zufolge schrumpfte der Konsum der
privaten Haushalte 2009 um real 27%. Eine Erholung kam 2010 (+12,2%), die beiden
folgenden Jahre brachten nur schwache Zuwächse (2011: 1,3%; 2012: 2,6%). Obwohl
der private Verbrauch 2013 um weitere 11,7% expandierte, lagen die Konsumausgaben
2013 real immer noch um 5% unter dem Niveau von 2008. Allerdings ändern sich die
Angaben zu einzelnen Jahren immer wieder stark. Beobachter gehen davon aus, dass die
Verluste inzwischen mehr als ausgeglichen sind. Sie verweisen auf den
Bevölkerungszuwachs, die deutliche Erhöhung der Einkommen der einheimischen
Haushalte seit 2011 und den starken Anstieg der Touristenzahlen (+46% zwischen 2008
und 2013).
4
Die von der Zentralbank registrierten Kredit- und Debitkartenumsätze (Point of Sale
Transactions) deuten ab 2010 auf eine wieder positive Konsumentwicklung hin. Die mit
Plastikkarten getätigten Einkäufe stiegen zwischen 2009 und 2013 um über 150%, die
Barabhebungen an den Geldautomaten (ATM) verdoppelten sich.
In den führenden Malls der VAE, vor allem in Dubai, drängen sich Einheimische,
Expatriates und Touristen. Insbesondere der stark anziehende Fremdenverkehr wird das
Kaufkraftpotenzial weiter erhöhen. Für reiche Araber haben die Destinationen Ägypten,
Bahrain, Syrien oder Libanon an Attraktivität eingebüßt, insbesondere Dubai profitiert
davon. Zudem hat der Arabische Frühling auch in den VAE zu einer vorbeugenden
Beschwichtigungspolitik geführt: Die etwa 1 Mio. Einheimischen können sich über
kräftige, staatlich verordnete Einkommensverbesserungen freuen.
1.4 Strukturdaten zur Bauwirtschaft
Entwicklung der Bauwirtschaft in den VAE (in Mio. US$; Veränderung in %) *)
Indikator
2011
Auftragseingang insgesamt, davon
.Hochbau
..Wohnungsbau
..Wohn-/Gewerbeprojekte (mixed-use)
..Nichtwohnbau (ohne Industriebau)
...Bürogebäude, Messeprojekte etc.
...Kultur (Moscheen, Theater etc.)
...Erziehung/Bildung
...Gesundheitswesen
...Hotel- und Gaststättengewerbe
...Freizeitbranche
...Regierungsgebäude
...Einzelhandel
..Industriebau
...Ölindustrie
...Gasindustrie
...chemische/petrochemische Industrie
...Bergbau, Metall-, Zement- und Glasindustrie
...Sonstiger Industriebau
.Tiefbau/Infrastrukturbau
..Küstenbauprojekte, Erdbewegungen
..Telekommunikation
..Energiewirtschaft
..Transportwesen
..Wasserversorgung und -entsorgung
Auftragseingang insgesamt, davon
.aktuell gestoppte Projekte
.zwischenzeitlich wieder gestrichene Projekte
2012
2013
Veränderung
2013/2012
25.387
15.846
3.313
2.846
4.879
1.605
0
94
1.120
692
245
505
618
4.808
1.881
607
919
1.000
401
32.673
23.006
7.746
2.924
7.069
2.748
148
731
978
1.541
161
198
564
5.267
3.594
590
0
588
495
52.269
45.986
14.181
5.323
13.986
4.638
1.244
1.102
1.891
2.519
363
1.070
1.159
12.496
9.148
1.644
158
104
1.442
60,0
99,9
83,1
82,0
97,8
68,8
740,5
50,8
93,4
63,5
125,5
440,4
105,5
137,3
154,5
178,6
--82,3
191,3
9.541
523
40
1.561
5.415
2.002
9.667
420
0
706
7.186
1.355
6.283
287
139
1.183
3.752
922
-35,0
-31,7
25.387
2.560
259
32.673
5.864
55
52.269
2.740
402
60,0
-53,3
630,9
67,6
-47,8
-32,0
*) Werte beziehen sich auf die Gesamtkosten der Projekte, einschließlich der Kosten für
Anlagen, Ausrüstungen etc.
Quelle: MEED Projects (Juli 2014)
5
2 Hochbau
Hochbau (ohne Industriebau): Ausgewählte Großprojekte (in Mio. US$)
Vorhaben
Mohammed Bin Rashid (MBR) City: The
Lagoons (mixed-use)
Deira Island (mixed-use)
Mall of The World Entertainment District
Expo 2020 Masterplan
MBR City - District One (Residential)
Shamkha South: Villas
Investitionss
umme
Projektstand
*)
17.700
Studie
12.500
6.800
7.000
3.000
2.500
Design
Design
Design
Ausschreibung
Design
Al-Furjan Development: Villas
North Wathba (mixed-use)
Khalifa City A Expansion (mixed-use)
Sheikh Khalifa Medical City
Meydan City: Hadaeq Sheikh Mohammed Bin
Rashid Scheme (mixed-use)
Mohammed bin Zayed City (mixed-use)
2.000
2.100
1.635
1.500
1.089
Studie
Design
Design
Ausschreibung
Design
1.000
Studie
Shahama and Bahia District (mixed-use)
1.000
Design
Falcon City: The Taj Arabia (Hotel, Resort)
Das Island Facility: New Housing
Development
1.000
1.000
Design
Design
Betreiber
Dubai Holding/Emaar
Properties
Nakheel Corporation
Dubai Holding
Dubai Government
Meydan Sobha
Abu Dhabi General Services
Company (Musanada)
Nakheel Corporation
Musanada
Abu Dhabi Municipality
Musanada
Meydan
Shaikh Hamad bin Mohammed
Al Sharqi, Ruler of Fujairah
Urban Planning Council/Abu
Dhabi
Link Global Group
Abu Dhabi Marine Operating
Company
*) Projekte in Frühstadien (Design/Studie) werden häufig nur in stark modifizierter Form
realisiert, teilweise ganz gestrichen
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
2.1 Wohnungen
Die Warnungen vor einer erneuten Überhitzung des Immobilienmarktes mehren sich. Seit
2013 ziehen die Immobilienpreise in Dubai wieder stark an. Sollte sich dieser Trend über
2014 hinaus fortsetzen, steige das Risiko eines Preisverfalls erheblich, so Beobachter.
Gemäß dem Preisindex des Immobilieninformationsdienstes REIDIN waren die Preise in
Dubais Einfamilienhaussektor zwischen August 2008 und Dezember 2010 um 40%
gefallen, im April 2014 wurde nun ein neuer Spitzenwert erreicht. Bei Apartments sank
der Index zwischen August 2008 und Juni 2011 um 36%, im Juni 2014 lag er schon um
16% über dem alten Spitzenwert. Auch die Mieten zeigen in Dubai wieder steil nach
oben.
Die Investoren schwanken derzeit zwischen der Angst vor einer neuen Immobilienkrise
und der Hoffnung auf kräftige Gewinne. Optimisten verweisen auf die von staatlicher
Seite ergriffenen Maßnahmen zur Abkühlung der Immobilienkonjunktur, hier sind vor
allem neue Obergrenzen bei der Gewährung von Hypothekenkrediten und eine Erhöhung
der Transaktionssteuer beim Immobilienerwerb von 2 auf 4% gemeint. Die Wirksamkeit
dieser neuen Regularien könnte sich aber als unzureichend erweisen. Für viele,
wahrscheinlich die große Mehrheit der Investoren (Spekulanten) sind die
Kreditrestriktionen keine wesentliche Hürde, und angesichts der hohen erwarteten
Wertsteigerungen ist die angehobene Transaktionssteuer eher zu vernachlässigen.
6
Die neuen Vorschriften für Hypothekenkredite schreiben für emiratische Erstkäufer
mindestens 20% Eigenkapital vor, für Ausländer 25%, beim Erwerb einer weiteren
Immobilie 35 beziehungsweise 40%. Die Neuregelungen stellen gegenüber der üblichen
Kreditvergabepraxis aber keine signifikante Verschärfung dar. Die Bankenlobby konnte
erfolgreich die Umsetzung deutlich schärferer Pläne verhindern. Kreditrestriktionen
greifen in Dubai ohnehin nur sehr beschränkt, da auf dem spekulationsgetriebenen
Immobilienmarkt ausländische "Cash Buyer" stark vertreten sind.
Angesichts der kräftig steigenden Immobilienpreise werden neue Immobilienprojekte
begonnen und viele der seit 2009 gestoppten wieder aufgenommen. So kündigte die
Trident Holding an, die Arbeiten am Pentominium Tower 2014 wieder aufnehmen zu
wollen. Er wäre bei Fertigstellung mit 516 m der höchste (reine) Wohnturm der Welt. Die
Bauarbeiten wurden 2011 eingestellt, als der Rohbau gerade die 22. Etage (von
geplanten 122) erreicht hatte.
Den Wohnungsbestand in Dubai gibt der internationale Immobiliendienstleister Jones
Lang LaSalle (JLL) für Ende 2013 in den von der JLL-Statistik erfassten Bezirken mit
365.000 Einheiten (Apartments und Einfamilienhäuser) an, im Jahresverlauf 2013 kamen
10.000 Einheiten hinzu. Dies ist eine Verlangsamung gegenüber 2012, als der Bestand
um 13.000 expandierte. Für 2014 und 2015 sieht JLL insgesamt maximal 39.000
zusätzliche Wohneinheiten, allerdings hält JLL aufgrund erwarteter Bauverzögerungen
eine etwas geringere Zahl für wahrscheinlicher.
Gemäß der Projektdatenbank des Middle East Economic Digest (MEED Projects) sind in
Dubai derzeit Wohn- sowie Wohn-/Gewerbeprojekte (mixed-use) im Wert von 35 Mrd.
US$ im Bau und Vorhaben für 75 Mrd. US$ in der Planung. Als Teil des 55 Mrd. US$
teuren Megaprojekts "Mohammed Bin Rashid City" (MBR) ist für 18 Mrd. US$ das "The
Lagoons"-Projekt am Dubai Creek geplant, dessen Realisierung aber noch ungewiss ist.
Bereits ausgeschrieben ist der 3 Mrd. US$ teure MBR "District One" mit 1.500 Luxusvillen
in einer Gartenlandschaft.
In Abu Dhabi zeigt der Wohnungsmarkt im Vergleich zu Dubai einen schwächeren
Aufwärtstrend. Die Immobilienpreise erreichten nach dem REIDIN-Index im September
2012 ihren Tiefpunkt und sind bis Juni 2014 wieder um 33% gestiegen. Für Apartments
wird ein Zuwachs um 35% gemeldet, für Einfamilienhäuser um 26%. In attraktiven
Wohnlagen sind die Erhöhungen teilweise stark überdurchschnittlich. In weniger
gefragten Regionen hingegen stagnieren die Preise auf niedrigem Niveau, teilweise gibt
es sogar weitere Rückgänge. REIDIN zufolge sank das allgemeine Mietniveau in Abu
Dhabi zwischen Januar 2009 und November 2012 um 40%. Seither zeigt sich ein
schwacher Aufwärtstrend, aber es wird zukünftig eine signifikante Beschleunigung
erwartet.
Laut JLL ist der Wohnungsbestand in Abu Dhabi 2013 auf 236.000 Einheiten gestiegen.
Jeweils 10.000 Wohnungen sollen 2014 und 2015 hinzukommen, für 2016 werden
12.000 erwartet. Die Neuzugänge konzentrieren sich auf große
Stadtentwicklungsprojekte wie Saadiyat Island, Al Raha Beach, Reem Island, Rawdhat
oder Danet.
Gemäß MEED Projects sind in Abu Dhabi gegenwärtig Wohnungsbau- und kombinierte
Wohn/Gewerbeprojekte für über 11 Mrd. US$ im Bau. Das größte Einzelprojekt sind
7
3.000 Einfamilienhäuser für die einheimische Bevölkerung (Jebel Hafeet Emirati Housing)
für 1 Mrd. US$. Projekte für 14 Mrd. US$ sind in der Planung. Das größte
Wohnungsbauprojekt wird von der staatlichen Abu Dhabi General Services Company
(Musanada) geplant, etwa 30 km südlich von Abu Dhabi Stadt sollen in Shamkha South
für 2,5 Mrd. US$ über 12.000 Einfamilienhäuser entstehen. Weiterhin gewaltig ist das
Volumen derzeit gestoppter Vorhaben, MEED Projects gibt den Wert mit insgesamt 72
Mrd. US$ an, darunter Projekte für 5 Mrd. US$, für die bereits ein Bauauftrag erteilt
worden war.
2.2 Bürogebäude
Dubais Büros sind zwar wieder besser belegt, mit 26% ist der Leerstand aber auch im
Central Business District (CBD) weiterhin hoch (1. Quartal 2014; nur Objekte von
Einzeleigentümern erfasst). In den sonstigen, weniger attraktiven Bürolagen, aber auch
in schwerer zu vermietenden CBD-Objekten von Eigentümergemeinschaften liegen die
Leerstände teilweise noch weit über der CBD "Single Owner" Rate. Die Büromieten für
erstklassige Büroimmobilien in gefragten CBD-Lagen steigen seit 2013. In anderen Lagen
ist zumindest der mehrjährige Preisverfall weitgehend zum Stillstand gekommen.
Trotz der hohen Leerstandraten hat sich Dubais Büroflächenangebot zwischen 2011 und
2013 um 1 Mio. auf 7,3 Mio. qm erhöht. Mit weiteren 1,3 Mio. qm rechnet JLL bis Ende
2016. MEED Projects listet für Dubai über 200 in Bau befindliche Büroprojekte im Wert
von 4,8 Mrd. US$. Büroprojekte für 0,8 Mrd. US$ sind in Planung. Das größte Vorhaben,
der "Burj 2020", soll 500 Mio. US$ kosten, derzeit wird am Design gearbeitet. Die
Mashreq Bank will für 150 Mio. US$ in Dubai eine neue Zentrale bauen. Viele der nach
2008 in der Bauphase gestoppten Büroprojekte sind noch nicht reaktiviert, dürften aber
in den nächsten Jahren fortgeführt werden. Gemäß MEED Projects gibt es in Dubai fast
100 auf Eis gelegte Büroprojekte im Wert von 8,6 Mrd. US$, davon Vorhaben für 4,1
Mrd. US$, die schon begonnen wurden oder wo zumindest der Bauauftrag bereits erteilt
war.
Auch Abu Dhabis Büromarkt ist durch hohen Leerstand bei steigendem Flächenangebot
gekennzeichnet. Anders als in Dubai steigt die Leerstandrate aber weiter und ist mit 39%
(JLL) auch deutlich höher. Die Büronachfrage wird in Abu Dhabi von staatlichen
Organisationen dominiert. Die durchschnittliche Miete für "Grade A"-Büros ist seit 2008
von 3.800 auf 1.540 Dh./Jahr pro qm (1. Quartal 2014) gefallen, "Grade B"-Büros kosten
derzeit unter 1.200 Dh.
Der Büroflächenbestand im Großraum Abu Dhabi erhöhte sich 2013 auf rund 3,1 Mio. qm
(2012: 2,9 Mio. qm; 2011: 2,5 Mio. qm), im Zeitraum 2014 bis 2016 wird eine Zunahme
um 0,4 Mio. auf 3,5 Mio. qm erwartet.
8
2.3. Einzelhandel
In Dubai steigen die Einzelhandelsumsätze kräftig. Der stark expandierende Tourismus
und die vor allem durch Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte kontinuierlich
wachsende Bevölkerung dürften das Wachstum auch längerfristig sichern. Mega-Malls
werden erweitert und neue gebaut, Pläne für weitere Einkaufs-/Vergnügungszentren sind
in Arbeit. Der Zuwachs an Mall-Flächen war zwischen 2011 und 2013 mit insgesamt
zusätzlichen 90.000 qm GLA (Gross Leasable Area) relativ bescheiden, die Mall-Fläche lag
Ende 2013 bei 2,9 Mio. qm. Etwa 39.000 qm sollen 2014 hinzukommen: Neben dem
attraktiven Einkaufs-/Freizeitpark "The Beach" (8.400 qm GLA) am Jumeirah-Strand sind
es kleinere Community/Neighborhood Center.
In den beiden nächsten Jahren wird die Fertigstellung von insgesamt 0,5 Mio. qm
erwartet. Erweiterungsprojekte führen die zwei führenden Malls in Dubai, die Dubai Mall
(Erweiterung: 80 Mio. US$) und die Mall of the Emirates (270 Mio. US$), durch. Der 118Mio.-US$-Ausbau des Dragon Mart, ein großes Einkaufszentrum mit überwiegend
chinesischen Billigprodukten, um etwa 160.000 qm ist weit fortgeschritten.
Die zu Emaar Properties gehörende Dubai Mall ist mit 380.000 qm das zweitgrößte
Shopping Center in Nahost. Zur regionalen Nummer 1 wurde im September 2011 die
420.000-qm-Persian Gulf Mall in Shiraz (Iran). Mit der laufenden Erweiterung um
100.000 qm wird die Dubai Mall wieder auf die regionale Spitzenposition vorrücken.
Als größtes Mega-Mall-Projekt der Welt ist seit Jahren die "Mall of the World" in der
Diskussion, Initiatoren sind die staatliche Dubai Holding und Emaar. Nach der geänderten
Planung vom Juli 2014 zufolge soll die Mall an der Shaikh Zayed Road (Stadtautobahn)
errichtet werden und Teil einer 4,8 qkm großen vollklimatisierten "Mall of the World
Entertainment City" sein. Neben der Mall sind für die "First Temperature Controlled City"
unter anderem 100 Hotels mit 20.000 Zimmern und ein Themenpark mit Broadway,
Londons West End etc. vorgesehen. Das Gesamtprojekt soll in zehn Jahren umgesetzt
werden und 7 Mrd. US$ kosten, davon 50% Eigenmittel. Die Eröffnung der Mall soll
bereits 2017 erfolgen. Nach ursprünglicher Planung war die Mall mit 2,7 Mrd. US$
veranschlagt, jetzt wird von 1 Mrd. US$ gesprochen.
Zu Dubais "kleineren" Mall-Projekten gehören The Pointe (102 Mio. US$; Fertigstellung
2017) und die Nakheel Mall (326 Mio. US$; 2017), beide auf der künstlichen Insel Palm
Jumeirah, sowie die Deira Islands Mall (900 Mio. US$; 2018), die zweite Phase des
Design District (300 Mio. US$; 2018; Phase 1 soll 2015 fertig werden) in der Nähe der
Business Bay und die Phoenix Mall (544 Mio. US$; 2018) in Dubais International City. Die
Dubai Festival City Mall (mit IKEA Store) soll in zwei Phasen erweitert werden.
Die Struktur des Einzelhandelssektors in Abu Dhabi unterscheidet sich von der Dubais
besonders durch den relativ hohen Anteil von Einzelhandelsflächen außerhalb der Malls.
Nach JLL-Angaben hatte Abu Dhabi Ende 2013 rund 2,2 Mio. qm Einzelhandelsfläche,
davon 56% in Malls. Etwa 0,5 Mio. qm Mall-Flächen sollen 2014 hinzukommen, Ende
2016 dann 2,8 Mio.
Das größte im Bau befindliche Shopping Center in Abu Dhabi ist die 150 Mio. US$ teure
"Yas Mall" (0,24 Mio. qm) im Stadtentwicklungsgebiet Yas Island. Die Mall wird Abu
9
Dhabis größtes Einkaufszentrum und soll Ende 2014 eröffnen. Wichtige Projekte in der
Planung sind eine 168.000-qm-Mall auf Saadiyat Island (The District; 200 Mio. US$),
eine 60 Mio. US$ teure Erweiterung der Marina Mall und ein 80 Mio. US$ teurer
"traditioneller" arabischer Basar.
2.4. Hotelwesen
Die 2020/21 in Dubai stattfindende Weltausstellung (EXPO) stärkt die Bedeutung des
Emirats als führende regionale Tourismusdestination. Bislang galten 20 Mio. Besucher als
Zielgröße für 2020, jetzt werden 2020/21 allein auf der sechs Monate dauernden EXPO
über 25 Mio. Besucher erwartet, davon 70% aus dem Ausland. In den letzten Jahren
haben die politischen Krisen in der Region Dubai als touristisches Ziel begünstigt. Die
Zahl der Hotelgäste hatte sich zwischen 2008 und 2013 von 7,5 Mio. auf 11,0 Mio.
(einschließlich Hotel Apartments) erhöht.
Offiziellen Angaben zufolge stieg Dubais Hotelzimmerangebot zwischen 2008 und 2012
um 40% auf 57.345 (ohne Hotel Apartments), Ende 2013 waren es 61.670 Zimmer in
416 Hotels. Für 2014 erwartet JLL 4.150 zusätzliche Zimmer, für 2015 und 2016
insgesamt 9.500.
Soll bis zur EXPO 2020 die Hotelzimmerkapazität - wie von Dubais Regierung gewünscht
-gegenüber Herbst 2013 verdoppelt werden, müssten von 2017 bis September 2020
weitere 45.000 hinzukommen. Dabei gibt es Experten, die den zusätzlichen Bedarf
deutlich geringer einschätzen. Insgesamt 40.000 zusätzliche Zimmer sollen allein in der
"Mall oft he World Entertainment City" und auf Deira Island entstehen, beide
Megaprojekte sind in der Planung.
Gemäß den Marktforschern von STR Global sind in Dubai derzeit Hotelprojekte mit einer
Zimmerkapazität von 17.261 im Bau und in der Planung. Die Investitionen konzentrieren
sich noch auf das 5-Sterne-Segment. Es wird aber eine Verlagerung zu 3- und 4-SterneHäusern erwartet, um dem wachsenden Bedarf im mittleren Preissegment zu
entsprechen.
Neben den Hotels gab es in Dubai 2012 insgesamt 200 Hotel Apartments mit 23.069
Wohneinheiten. Der offiziellen Statistik zufolge waren es Ende 2013 nur noch 195 Hotel
Apartments mit 22.864 Wohnungen. Auch für diesen Sektor wird über eine Verdoppelung
der Kapazitäten bis 2020 diskutiert.
In Abu Dhabi ist der Hotelsektor deutlich kleiner und weniger dynamisch als in Dubai.
Nach JLL-Angaben war die Auslastung 2012 aufgrund eines steigenden Zimmerangebots
auf 61% gesunken (2011: 65%), eine Verbesserung auf 68% wird für 2013 gemeldet.
Die Zahl der Touristen ist in Abu Dhabi 2013 um 15% auf 3,0 Mio. gestiegen.
Hoteleröffnungen ließen 2012 die Zahl der Hotelzimmer in Abu Dhabi City (ohne Al Ain
und Al Gharbia) um 1.700 auf 15.700 steigen, für 2013 wird eine Ausweitung auf über
18.150 gemeldet. Ende 2016 soll Abu Dhabi City über etwa 22.300 Hotelzimmer
verfügen.
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Gemäß der jüngsten Statistik der Abu Dhabi Tourism and Cultural Authority ist das
Hotelzimmerangebot des gesamten Emirats Abu Dhabi (also einschließlich Al Ain und Al
Gharbia) zwischen April 2013 und April 2014 um 14% auf 21.609 gestiegen, 50% davon
in 5-Sterne-Hotels. Die Zahl der Hotel-Apartments blieb mit 5.567 nahezu unverändert.
2.5 Gesundheitswesen
Nach offiziellen Angaben verfügten die VAE Ende 2012 über insgesamt 98 Krankenhäuser
(2008: 90) mit 10.735 Betten (9.176). Im öffentlichen Sektor gab es 33 Hospitäler
(2008: 32) mit 7.241 Betten (6.627). Acht Krankenhausprojekte mit über 1.000 Betten
wurden 2013 abgeschlossen. Der Bau der 1,3 Mrd. US$ teuren Cleveland Clinic Abu
Dhabi (364 Betten) wurde im April 2014 fertig, die Eröffnung dürfte aber erst 2015
erfolgen.
Das Gesundheitswesen in den VAE ist dreigeteilt, in das Emirat Abu Dhabi, das Emirat
Dubai sowie in die fünf Nördlichen Emirate (Sharjah, Ajman, Fujairah, Umm al Qaiwain,
Ras al Khaimah). Gemäß MEED Projects sind in Abu Dhabi gegenwärtig Krankenhäuser
und andere medizinische Einrichtungen im Wert von 2,6 Mrd. US$ im Bau, davon
entfallen 2,3 Mrd. US$ auf staatliche Projekte. Die beiden größten Vorhaben sind ein 1,1
Mrd. US$ teures Krankenhaus in Al Ain mit 719 Betten und die 0,6-Mrd.-US$-Erweiterung
des Al Mafraq Hospital um 739 Betten.
Auch bei den Projekten, die sich noch in der Planung befinden, im Wert von 2,2 Mrd. US$
dominiert der Staat. Bereits in der Ausschreibungsphase ist die mit 1,5 Mrd. US$
kalkulierte Sheikh Khalifa Medical City in Abu Dhabi mit einem 838-Betten-Haus. Das
Militär plant ein 300-Betten-Projekt für 250 Mio. US$. Als großes privates Projekt soll das
Burjeel Hospital der Lifeline Group für 270 Mio. US$ um 250 Betten erweitert werden.
In Dubai sind gegenwärtig Krankenhausprojekte für 1 Mrd. US$ im Bau. Zu den großen
Vorhaben gehören das 200-Betten-Haus Al Jalila Children's Specialty Hospital (183 Mio.
US$), die Erweiterung des Al Amal Psychiatric Hospital um 200 Betten (160 Mio. US$)
und ein 75-Betten-Projekt der Emirates Healthcare Development Company (Medical
Complex; 150 Mio. US$). In der 2002 gegründeten Dubai Health Care City (DHCC), die
den Rechtstatus einer Freizone besitzt, sind die Arbeiten an einem 200-BettenKrankenhaus der saudi-arabischen Dr. Sulaiman Al Habib Hospital Group weit
fortgeschritten.
Dubai plant Krankenhausprojekte für etwa 2 Mrd. US$. Die Dubai Health Authority (DHA)
will Dubais größtes Krankenhaus, das Rashid Hospital (784 Betten), für 816 Mio. US$ um
über 350 Betten erweitern. Ein Korean Hospital mit 170 Betten soll für 163 Mio. US$
gebaut werden. In einem frühen Planungsstadium ist das University Hospital and Medical
College (300 Betten; 272 Mio. US$). In der DHCC liegt ein 700 Mio. US$ teures
"University Hospital" auf Eis.
In den Nördlichen Emiraten sind Projekte im Wert von 0,4 Mrd. US$ im Bau, darunter
ein Militärkrankenhaus (220 Betten; 139 Mio. US$) in Sharjah. Die Sharjah Health Care
City mit fünf Krankenhäusern für 500 Mio. US$ ist in der Startphase. Die Khalifa Bin
Zayed Al Nahyan Foundation des VAE-Präsidenten plant in Sharjah ein 175-BettenKrankenhaus.
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2.6 Bildung und Kultur
Der Ausbau des Bildungswesens genießt in den VAE Priorität. Kontinuierlich entstehen
neue Kindergärten, Schulen und Hochschulen, bestehende Einrichtungen werden
ausgebaut. Da jedoch ein hoher Versorgungsgrad erreicht ist, dürfte das
Investitionsvolumen nur noch langsam wachsen, möglicherweise sogar zeitweilig sinken.
Das von Abu Dhabis staatlicher Mubadala Development Company gebaute, 920 Mio. US$
teure Universitätscampus auf Saadiyat Island wurde im Frühjahr 2014 fertig. Für den
Lehrbetrieb wird die New York University verantwortlich sein. Im VAE-Bildungssektor
weist MEED Projects über 50 Projekte in der Durchführungsphase aus, im Wert von 1,7
Mrd. US$.
Den Wert geplanter Projekte gibt MEED Projects mit 0,3 Mrd. US$ an. Davon entfallen
120 Mio. US$ (vier Schulen) auf das vom Abu Dhabi Education Council betriebene "Future
Schools Program", das vor allem auf einheimische Kinder zielt. In Dubai soll für 81 Mio.
US$ die Amity University (Indien) errichtet werden.
2.7 Andere öffentliche Gebäude
Der Bau vieler anderer öffentlicher Gebäude wurde im Krisenjahr 2009 auf Eis gelebt.
Mittlerweile ist aber insbesondere Abu Dhabi wieder recht aktiv. In den VAE sind derzeit
im Bereich öffentlicher Gebäude und Kultur Projekte für 3,8 Mrd. US$ im Bau, davon
entfallen 2,7 Mrd. auf Abu Dhabi. Für 1,1 Mrd. US$ wird in Abu Dhabi ein neuer
Präsidentenpalast errichtet (Fertigstellung 2016), der Bauaufrag war bereits 2010 erteilt
worden.
Das aktuell spektakulärste Vorhaben ist das 653 Mio. US$ teure Louvre Abu Dhabi
Museum auf Saadiyat Island. Die 6 km südlich von Abu Dhabi Stadt gelegene Insel wird
von der Tourism Development and Investment Company entwickelt, auf 1.800 ha sollen
Hotels, Gewerbe, Luxusvillen sowie Freizeit- und Kulturangebote entstehen. Das LouvreProjekt war seit 2007 in der Planung und wurde 2011 zeitweilig gestoppt, nachdem die
deutsche Firma Bauer bereits 1.250 lfm MIP-Betonfundamentwände und 170 lfm
überschnittene Pfahlwand erstellt hatte. Anfang 2013 hat dann ein Konsortium aus
Arabtec, San Jose und Oger den Hauptbauauftrag erhalten, das Projekt soll 2016
abgeschlossen sein. Für 138 Mio. US$ ist in Abu Dhabi ein neues Gerichtsgebäude im
Bau, in Al Ain eine Moschee für 136 Mio. US$.
Abu Dhabi hat öffentliche Gebäude für 1,1 Mrd. US$ in Planung. Allein auf das
Guggenheim Museum entfallen 400 Mio. US$, die Ausschreibungsfrist endete Anfang Juli
2014. Auch auf Saadiyat Island ist für 272 Mio. US$ das Sheikh Zayed National Museum
zu Ehren des 2004 verstorbenen ersten Präsidenten der VAE geplant, die Ausschreibung
läuft seit Mitte 2013. Für über 250 Mio. US$ ist in Abu Dhabi ein neues Gefängnis
geplant. Der Bau eines 400 Mio. US$ teuren Parlamentsgebäudes (Federal National
Council) wurde gestoppt.
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Das im Kultursektor gegenwärtig größte Projekt ist Dubais 1-Mrd.-US$-"Cultural
District". Dort sollen unter anderem ein Museum für moderne Kunst und ein Opernhaus
entstehen, Betreiber ist Emaar. Ein erstes 191-Mio.-US$-Teilprojekt, der Dubai Modern
Art Museum & Opera House District, wurde im November 2013 an Consolidated
Contractors vergeben. Für 150 Mio. US$ soll beim Burj Khalifa die Sheikh Zayed Bin
Mansour Al Nahyan Mosque entstehen. Ein "Union Museum" ist für 140 Mio. US$ geplant,
ein Al Maktoum Hospital Museum für 100 Mio. US$.
2.8 EXPO 2020 in Dubai
Die erfolgreiche Bewerbung um die EXPO 2020 wird die Bedeutung Dubais als Business
Hub und Tourismusdestination der Region stärken. Wie groß die Wachstumsimpulse
ausfallen, ist Gegenstand vieler Spekulationen. Neben den überwiegend staatlich
finanzierten Milliarden-investitionen für den Bau des EXPO-Geländes und der
Infrastruktur werden zahlreiche private Projekte lokaler und internationaler Unternehmen
erwartet. Offiziellen Schätzungen zufolge wird Dubais Regierung Vorhaben im Wert von 8
Mrd. bis 9 Mrd. US$ realisieren.
Der endgültige Masterplan für das 4,38 qkm große Messegelände soll 2015 fertiggestellt
sein. Der anlässlich der EXPO-Bewerbung präsentierte Masterplan wurde von der USArchitekturfirma HOK erstellt, unter Beteiligung der britischen Arup (Infrastruktur- und
Transportplanung) sowie der US-Firma Populous (Veranstaltungsplanung,
Designrichtlinien für nationale Pavillons, Beschattungskonzepte). Der Bau des EXPOGeländes soll dann 2016 begonnen und 2019 abgeschlossen werden. Der Baustart
verschiedener Infrastrukturprojekte (insbesondere die Metro-Anbindung) soll aber bereits
früher erfolgen.
Das EXPO-Gelände und der benachbarte neue Flughafen (Dubai World Central/DWC)
sollen Teil einer Stadtentwicklungszone mit Wohnquartieren, Freizeitparks, Hotels,
Einkaufszentren sowie Dienstleistungsunternehmen (Logistik etc.) und Industriebetrieben
werden. Mit einer Welle von Projektankündigungen ist zu rechnen. So hat beispielsweise
der staatlich kontrollierte Immobilienentwickler Emaar Properties ein Projekt vorgestellt,
das den Bau einer Villen-Community mit Golf-Club, mehrerer Hotels, einer "High-end"
Shopping Mall, von Freizeiteinrichtungen und eines Business Center zur Förderung junger
Unternehmer vorsieht.
2.9 Industriebau
2.9.1 Öl, Gas und Chemie
Abu Dhabi, das mehr als 95% des Öl- und Gasausstoßes der VAE liefert, will bis 2020
seine Ölförderkapazitäten von derzeit etwa 3,0 Mio. auf 3,5 Mio. bpd (barrel per day)
erhöhen. Der Zuwachs wird im Wesentlichen durch den Einsatz von EOR-Technologien
(Enhanced Oil Recovery) entstehen. Nach offiziellen Angaben ist die Ölproduktion 2013
um 5,5% auf 2,8 Mio. bpd gestiegen (2012: 2,65 Mio. bpd). In der 1. Hälfte 2014
stagnierte die Förderung bei 2,8 Mio. bpd, ein Anstieg wird in der 2. Jahreshälfte nicht
13
erwartet. Auch im Gassektor laufen große Investitionsprojekte. Das derzeit größte GasProjekt, das 11 Mrd. US$ Shah Gas Development Project, soll 2015 in Produktion gehen.
Die laufende 10-Mrd.-US$-Erweiterung der Raffinerie in Ruwais wird Ende 2014 die
Kapazität auf 0,8 Mio. bpd verdoppeln. Im Emirat Fujairah war eine 3,5 Mrd. US$ teure
Raffinerie (Kapazität: 0,2 Mio. bpd) ausgeschrieben, das Projekt wurde aber im Juni 2014
gestoppt. Auch die in Fujairah geplante 1-Mrd.-US$ Olefine-Anlage dürfte erst einmal auf
Eis liegen.
MEED Projects gibt den Wert der im Ölsektor laufenden Projekte mit 17,6 Mrd. US$ an,
geplant sind Vorhaben für 11,1 Mrd. US$. Im Gassektor befinden sich Projekte für 3,6
Mrd. US$ in der Durchführungsphase, ein Projektvolumen von 16,8 Mrd. US$ ist in der
Planung.
2.9.2 Verarbeitende Industrie (ohne Chemie und Baustoffe)
Neben der Petrochemie gehört die Metallbranche zu den Industrien, in deren weitere
Entwicklung die VAE Milliardenbeträge investieren. Abu Dhabi startete 2001 mit einem
ersten Walzwerk. Die Eisenerzeugung (Direktreduktion) der staatlichen Emirates Steel
Industries (ESI) lag 2012 bei 3,0 Mio. t, eine Stagnation folgte 2013. Nach eigenen
Angaben kann ESI nach Abschluss der zweiten Ausbauphase jährlich 3,5 Mio. t
Stahlprodukte fertigen. Zwei weitere Expansionsprojekte sollen die Kapazität auf 5,5 Mio.
t steigern. Die Ausschreibung für die dritte Ausbauphase, die 1 Mrd. US$ kosten und eine
Kapazitätserweiterung um 1,4 Mio. t bringen soll, erfolgte 2012, wurde aber 2014
ausgesetzt. Am Design der ebenfalls gestoppten vierten Phase wurde bereits gearbeitet.
ESI erhielt im Juni 2014 von 19 nationalen und internationalen Banken einen 1,3-Mrd.US$-Refinanzierungskredit mit achtjähriger Laufzeit.
In der Freizone des Emirates Fujairah baut die United Steel Industries ein 250-Mio.-US$Walzwerk für Baustahl (Jahreskapazität: 1 Mio. t). Mit der Fertigstellung wird Ende 2014
gerechnet. Al Ghurair Iron & Steel, ein Joint Venture der lokalen Al Ghurair Group und
Nippon Steel & Sumitomo Metal, baut für 40 Mio. US$ die Kapazität seines Kaltwalz- und
Galvanisierungswerks von derzeit 0,35 Mio. t p.a. auf 0,55 Mio. t aus.
Auch der Aluminiumsektor wird in den VAE sein Wachstum fortsetzen. Im Juni 2013
gaben Dubai Aluminium (Dubal) und Abu Dhabis Emirates Aluminium (Emal) ihre Fusion
unter dem Dach der neuen Emirates Global Aluminium (EGA) bekannt. Seit 1979
verarbeitet Dubal in Jebel Ali Alumina zu Rohaluminium. Die aktuelle
Produktionskapazität von über 1 Mio. t p.a. macht Dubal zu den weltweit größten
Aluminiumwerken. Emal kam 2009 hinzu. Die Emal-Kapazität hat sich durch die im Juni
2014 erfolgte Fertigstellung eines 5-Mrd.-US$-Erweiterungsprojektes um 0,52 Mio. auf
1,32 Mio. t erhöht. EGA kommt damit auf insgesamt 2,3 Mio. t. Weiteres Wachstum ist
geplant, unklar ist jedoch, ob die zukünftigen Kapazitäten in Abu Dhabi oder in Dubai
entstehen sollen. Emal prüft den Bau einer 1,5-Mrd.-US$-Alumina-Raffinerie. Die
Taweelah Aluminium Extrusion Company (Talex) plant ein 1,5 Mrd. US$ teures
Aluminiumwalzwerk in der Khalifa Port and Industrial Zone.
14
2.10 Gebäudemodernisierung
Bislang fehlen in den VAE die Voraussetzungen, um dem energieeffizienten Bauen zum
Durchbruch zu verhelfen. Vorzeigeprojekte wie die als CO2-neutral geplante Öko-Stadt
Masdar in Abu Dhabi sollten nicht darüber hinweg täuschen, dass auf dem
Immobilienmarkt kurzfristige Rentabilitätsüberlegungen vorherrschen und
Mehrinvestitionen zur Einsparung von Energie- und Wartungskosten von den Bauherrn
nicht oder nur sehr beschränkt akzeptiert werden.
Die stark subventionierten Energiepreise geben keine Anreize, verstärkt etwa in
Gebäudeisolation zu investieren. Auch droht zumindest mittelfristig keine drastische
Erhöhung der Strom- oder Gaspreise. Hohe Energiekosten könnten nicht nur zu Protesten
führen, auch würde es zu starken Störungen im "Geschäftsmodell" der VAE kommen, das
wesentlich auf billiger Energie beruht. Mit kostendeckenden Energiepreisen käme in den
meisten Branchen das Preisgefüge völlig ins Wanken.
Entscheidend für die Perspektiven energieeffizienten Bauens werden Änderungen der
Regularien sein. Abu Dhabi verabschiedete im Mai 2010 das "Pearl Building Rating
System" (Estidama, arabisch für Nachhaltigkeit). Grundsätzlich müssen Neubauten
mindestens eine von fünf möglichen Perlen erreichen, öffentliche Gebäude und
Einfamilienhäuser zwei. Es ist damit zu rechnen, dass Bauherren mehr mit
entsprechenden Bauvorschriften konfrontiert werden.
Auch Dubai entwickelte Richtlinien für "Grünes Bauen", die bei öffentlichen Projekten
bereits berücksichtigt werden und künftig auch für private Vorhaben gelten sollen. Vor
einer allgemeinen Verbindlichkeit sollen aber die 2011 veröffentlichten Richtlinien
evaluiert werden.
Als Maßstab für nachhaltiges Bauen sind die in den einzelnen Emiraten erlassenen
staatlichen Richtlinien nur begrenzt geeignet. Es wird deshalb vielfach auf internationale
Regelwerke, insbesondere auf die LEED-Standards (Leadership in Energy and
Environmental Design) des US Green Building Councils (USGBC) Bezug genommen. In
den VAE werden seit 2008 akkreditierte LEED-Ausbildungskurse angeboten. Der lokale
"Emirates Green Building Council" (GBC) wurde 2006 gegründet.
Nach Angaben des USGBC gab es im Juli 2014 in den VAE 95 LEED-zertifizierte Objekte.
Das erste LEED-Zertifikat (Platinum) wurde im Juli 2006 für das Gebäude des USUnternehmens Pacific Controls in Dubai vergeben. Das 1995 errichtete Gebäude der
Dubai Chamber of Commerce bekam 2009 in der Kategorie "Existing Buildings" ein LEEDZertifikat der untersten Stufe für Maßnahmen zur Einsparung von Wasser und Strom;
Maßnahmen am Baukörper wurden nicht durchgeführt. Nahezu alle bislang in den VAE
zertifizierten LEED-Gebäude sind gewerblich genutzt, Ausnahmen sind die
Wohnungsbauprojekte "Prime Residency II" (Gold 2011) in Dubais International City, die
"G+P+6 Residential Buildings" (Gold 2012) sowie der Rihan Heights Residences Tower
(einfach zertifiziert, 2014). Etwa 570 Projekte haben sich in den VAE zur LEEDZertifizierung angemeldet, aber ein Großteil dürfte den Zertifizierungsprozess nicht
(erfolgreich) zu Ende führen.
15
Der Gebäudebestand in den Emiraten ist relativ jung. Mehrheitlich (nach Fläche) dürften
die Wohn- und Gewerbeimmobilien in den letzten 15 Jahren entstanden sein,
hauptsächlich ab 2005. Nach Angaben von Emporis Research standen Mitte 2014 in
Dubai und Abu Dhabi City 658 fertige Hochhäuser (Höhe 35 bis 99 m) und 212
Wolkenkratzer (ab 100 m), davon wurden etwa 80% seit 2005 hochgezogen, häufig in
großer Hektik. Der laufende Instandsetzungs- und Instandhaltungsbedarf ist groß.
Wesentliche Ursachen sind die häufig mangelhafte Bauausführung sowie die Wahl
minderwertiger Baumaterialien und -komponenten. Dies gilt selbst bei vielen "Luxus"Büros und -Wohnhäusern. Da auch die Qualität der Instandsetzungsarbeiten gering ist,
befinden sich viele Gebäude im kontinuierlichen Kampf gegen Baumängel und den
Verfall.
3 Tiefbau/Infrastrukturbau
Tiefbau/Infrastrukturbau: Ausgewählte Großprojekte (in Mio. US$)
Vorhaben
Investitionss
umme
Abu Dhabi Metro
Ajman International Airport, Logistics &
Commerical Complex
Etihad Railway Network: Phase 2
Hassyan Coal Fired IPP (Power Plant)
Dubai Metro: Red Line Extension
Etihad Railway Network: Phase 3
Waste-to-Energy Plant
Sixth Creek Crossing (Bridge)
Jebel Ali M Station Expansion (Power Plant)
Ras Al Khaimah Coal Fired Power Plant
Waste-to-Energy Facility
Second Sewerage Masterplan for Abu Dhabi
and Al Ain Cities
Fujairah IWPP: Phase 3 (Power Plant)
Dubai Metro: Green Line Extension
Projektstand
1)
Betreiber 2)
7.000
4.500
Präqualifizierung
Design
Musanada
AMPD
3.000
1.300
1.300
1.000
850
817
800
550
505
500
Ausschreibung
Studie
Studie
Design
Präqualifizierung
Studie
Ausschreibung
Studie
Studie
Studie
Etihad Rail
DEWA
Dubai RTA
Etihad Rail
CWM/TAQA
Dubai RTA
DEWA
Utico FZ/Shanghai Electric
Bee’ah
ADSSC
Studie
Studie
ADWEA
Dubai RTA
500
500
1) Projekte in Frühstadien (Design/Studie) werden häufig nur in stark modifizierter Form
realisiert, teilweise ganz gestrichen; 2) Musanada = Abu Dhabi General Services
Company, AMPD = Ajman Municipality & Planning Department, DEWA = Dubai Electricity
and Water Authority, Dubai RTA = Road and Transportation Authority, CWM/TAQA = Abu
Dhabi's Center of Waste Management (CWM)/Abu Dhabi National Energy Company
(TAQA), ADSSC = Abu Dhabi Sewerage Services Company, ADWEA = Abu Dhabi Water
and Electricity Authority
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
3.1 Transport
3.1.1 Schienenwege
Bis zur EXPO 2020 soll Dubais Nahverkehrssystem erweitert werden. Vorrang hat die
Metro-Anbindung der EXPO-Region. Dubais Metro besteht derzeit aus einer Nord-SüdOst-Verbindung (Red Line; 52 km, Inbetriebnahme: 2009/2010) und einer Ost-West-Line
(Green Line; 23 km; 2011). Der Metro-Anschluss des EXPO-Geländes wird über eine
Verlängerung der "Red Line" erfolgen oder alternativ über ein technisch unabhängiges
System, das eine Verbindung zwischen einer "Red Line"-(Umsteige)Station und dem
16
EXPO-Gelände herstellt. Die Planungsarbeiten (Preliminary Engineering) für die EXPOAnbindung sind im Juli 2014 an ein Joint Venture aus Parsons International (USA) und
Systra (Frankreich) gegangen.
Der Metro-Betreiber, die Dubai Roads & Transport Authority (RTA), beabsichtigt
offensichtlich, den weiteren Ausbau des Metro-Netzes in Form von PPP-Projekten (Private
Public Partnership) durchzuführen. Die RTA will in Kürze ein Beratungsunternehmen
engagieren. Neben der Erweiterung der "Red Line" ist auch eine Verlängerung der "Green
Line" um 10 km in der Diskussion. Dem Vernehmen nach wird eine Ausschreibung bis
Ende 2015 angestrebt. Ferner wird die Möglichkeit des Baus einer 47-km-Blue Line (2,5
Mrd. US$) und einer 49-km-Purple Line (2,7 Mrd. US$) erneut geprüft. Entscheidungen
sollen noch 2014 fallen.
Auch Abu Dhabi möchte ein Metro- und Light Rail Transit (LRT) System bauen.
Gegenwärtig wird eine Beratungsfirma gesucht, die einen neuen Transport-Masterplan
erstellen soll. Drei Bewerber sind Mott MacDonald, Arup und Aurecon. Das gesamte
Metro-System soll 7 Mrd. US$ kosten und 70 km lang sein. Die Ausschreibung
(Präqualifizierung) für eine erste 1,9 Mrd. US$ teure Phase (18 km, davon 5 km Tunnel)
läuft. Ebenfalls in der Präqualifizierungsphase sind die geplanten beiden LRT-Linien. Für
die 15 km lange "Blue Line" sind 1,0 Mrd. US$ angesetzt, für die 13 km "Green Line" 0,8
Mrd. US$. Etwa 1,5 Mrd. US$ sind kalkuliert für die "Orange Line", eine 14 km lange
Schnellbusstrecke.
Die VAE haben mit dem Bau eines landesweiten Schienennetzes begonnen. Betreiber
ist die Etihad Rail Company, die zu 70% Abu Dhabi und zu 30% der von Abu Dhabi
dominierten VAE-Regierung gehört. In drei Ausbauphasen soll für insgesamt 11 Mrd. US$
ein 1.200 km langes Schienennetz zum Personen- und Gütertransport entstehen. Durch
Anbindungen nach Saudi-Arabien (bei Ghweifat) und Oman (bei Al Ain) würde das VAENetz Teil des geplanten regionalen Schienennetzes der Länder des Golfkooperationsrats
(GCC).
Auf einem ersten Teilstück der Phase I (899 Mio. US$; 264 km zwischen den ShahGasvorkommen und Ruwais an der Golfküste) rollen bereits seit Herbst 2013 Züge im
Testbetrieb (zwischen Habshan und Ruwais). Die Fertigstellung des zweiten Teilstücks
(zwischen Habshan und Shah) ist für Ende 2014 geplant. Die Phase I dient vor allem dem
Transport des in Shah erzeugten Schwefelgranulats zum Exporthafen Ruwais. Im März
2014 wurde für die Phase I als Betreibergesellschaft ein Joint Venture aus Etihad Rail und
DB Schenker Rail gegründet. Etihad Rail DB berät auch bei den Phasen II und III.
Alle fünf Pakete der Phase II (2,5 Mrd. US$; 628 km) sind derzeit ausgeschrieben. Das
Package II A (533 Mio. US$) umfasst die Verbindung Ruwais - Ghuweifat an der Grenze
zu Saudi-Arabien (137 km), das Package II B (740 Mio. US$) die Strecke zwischen dem
Anschluss Liwa und Al Ain an der Grenze zu Oman (190 km), II C (724 Mio. US$) Al Ain Jebel Ali (186 Km) und II F (303 Mio. US$) Abu Dhabi Industrial City - Mussafeh (78 km).
Beim Package II D (220 Mio. US$) geht es um "rail integration and systems packages".
Die Phase III von Dubai nach Ras al Khaimah und Fujairah (1 Mrd. US$; 279 km) ist
noch in der Designphase.
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3.1.2 Straßen
Gegenwärtig sind in den VAE Straßenbauprojekte für 4,6 Mrd. US$ (nur Durchgangs- und
Schnellstraßen) im Bau, die mit einer Ausnahme bis spätestens 2016 abgeschlossen
werden sollen. Damit wären nahezu alle vor 2008 geplanten Projekte umgesetzt,
allerdings viele mit großen Verzögerungen. Vorhaben für 0,9 Mrd. US$ sind derzeit in der
Ausschreibungsphase, darunter ein Zehn-Brückenprogramm in Abu Dhabi für 0,5 Mrd.
US$. Weitere Projekte für 3,2 Mrd. US$ sind in der Planung. Dubai hat drei neue CreekBrücken in Vorbereitung für insgesamt 1,4 Mrd. US$. Abu Dhabi plant die vier Umm
Lafina Bridges für 272 Mio. US$.
Ein Großprojekt ist die 327 km lange und 2,6 Mrd. US$ teure Straße zwischen Mafraq
(Abu Dhabi) und Ghuweifat (Grenze zu Saudi-Arabien). Das Vorhaben ist in sieben
Phasen unterteilt. Ein 74-km-Teilstück (Section 2) ist bereits für 700 Mio. US$
fertiggestellt worden, fünf Phasen für insgesamt 1,6 Mrd. US$ sind im Bau, die letzte
Phase ausgeschrieben (275 Mio. US$; 27 km Strecke von Ghweifat nach Sila). Das
Gesamtprojekt soll 2018 beendet sein.
Eine 2008 geplante Wasserstraße, der Dubai Canal, ist seit Anfang 2014 im Bau. Die
Arbeiten wurden in drei Aufträge für insgesamt 459 Mio. US$ aufgeteilt. Das Projekt
schließt drei Kanalbrücken ein (eine für die zwölfspurige Stadtautobahn) und soll 2016
abgeschlossen sein.
3.1.3 Flughäfen
Die Kapazitätsplanungen für die beiden Flughäfen in Dubai werfen Fragen auf. Die
Passagierkapazität soll von heute insgesamt 80 Mio. bis 2020 auf über 250 Mio. steigen.
Der "alte" Flughafen" (seit 1960), der "Dubai International Airport" (DXB), soll 2020
jährlich fast 100 Mio. Passagiere und 4,1 Mio. t Fracht abfertigen können. Anfang 2013
hat sich durch die Eröffnung des ausschließlich von Emirates genutzten Concourse 3 (mit
20 Gates; neben Terminal 3) die DXB-Kapazität von 60 Mio. auf 75 Mio. Passagiere
erhöht.
Der Auftrag zum Bau des Concourse 4 (816 Mio. US$) neben Terminal 1 wurde im
Februar 2012 vergeben. Das Projekt soll 2015 beendet sein und die DXBGesamtkapazität auf 90 Mio. Passagiere erhöhen. Zur Anbindung des Concourse 4 an den
Terminal 1 baut Bombardier für 107 Mio. US$ einen 1,5 km langen "Elevated Automated
People Mover".
Andere laufende DXB-Projekte sind die Erweiterung/Modernisierung der Terminals 1 (51
Mio. US$; Fertigstellung: 2015) und 2 (153 Mio. US$; 2014) sowie vier Flugzeughallen
(Hangar) für Emirates (100 Mio. US$). Für 61 Mio. US$ wird die Kapazität des Cargo
Mega Terminals um 0,3 Mio. auf 1,5 Mio. t /Jahr erweitert, damit steigt die DXBFrachtkapazität auf 3,1 Mio. t. Das Frachtvolumen lag 2013 bei 2,44 Mio. t (2012: 2,28
Mio. t). Das DXB-Passagieraufkommen legte 2013 erneut zweistellig zu, nach einem
Anstieg 2012 von über 13% auf 57,7 Mio. Passagiere wurden 2013 über 66,4 Mio.
abgefertigt.
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Die EXPO 2020 wird die bisher eher schleppend verlaufende Entwicklung des neuen
Flughafens, des Dubai World Central - Al Maktoum International Airport (DWC) nahe dem
geplanten EXPO-Gelände, beschleunigen. DWC-Baustart war 2007. Bis 2020 soll der DWC
jährlich 160 Mio. Passagiere und 12 Mio. t Fracht abfertigen können. Gegenwärtig hat er
nach offiziellen Angaben eine Passagierkapazität von 5 Mio. (erweiterbar auf maximal 7
Mio.) und eine Frachtkapazität von 0,25 Mio. t (erweiterbar auf 0,60 Mio. t). Über den
weiteren DWC-Ausbau liegen keine konkreten Informationen vor.
Abu Dhabi hatte 2008 sein "Midfield Terminal"-Projekt zeitweilig gestoppt. Das 3,0Mrd.-US$-Vorhaben kam 2011 zur Ausschreibung und wird nun von einem Konsortium
aus TAV, der griechischen Consolidated Contractors Company und der lokalen Arabtec
Construction gebaut. Der neue Terminal ist mit 65 Gates geplant, die auch den Megaliner
A 380 abfertigen können. Mit 20 Mio. wird die Passagierkapazität des neuen Terminals
angegeben. Die Eröffnung ist für 2017 geplant. Das Terminal-Projekt ist Teil der
Expansionsstrategie von Etihad Airways, der nationalen Fluggesellschaft des Emirates.
Der Abu Dhabi International Airport (AUH) verzeichnete 2013 eine Erhöhung des
Passagieraufkommens um 12% auf 16,5 Mio. Die Kapazitäten der drei Terminals sind
allerdings nur auf maximal 12,5 Mio. Passagiere ausgelegt. Derzeit wird der 2009
eröffnete Terminal 3, der "Etihad Terminal", für 50 Mio. US$ ausgebaut.
3.1.4 Häfen
Der Umschlag in Dubais Jebel Ali Port ist 2012 (+2%) und 2013 (+3%) nur langsam
gewachsen. Der Hafen hat 2013 insgesamt 13,6 Mio. TEU (Twenty Foot Equivalent Units)
abgefertigt. Im 1. Quartal 2014 hingegen stieg der Umschlag gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum um 18%. Im Juni 2013 wurde in Jebel Ali eine 45Mio.-US$-Erweiterung des Terminal 2 eingeweiht, der die Kapazität um 1 Mio. auf 15 Mio.
TEU steigerte. Derzeit ist für 190 Mio. US$ der Terminal 3 im Bau, der weitere 4 Mio. TEU
bringt und Ende 2014 fertig sein soll. Dann können in Jebel Ali zeitgleich zehn RiesenContainerschiffe der neuesten Generation (Ultra Large Container Ships) abgefertigt
werden. Eine weitere 100-Mio.-US$-Expansion (Terminal 4) ist im Bau und soll 2017
fertig sein.
Der neue Khalifa Port in Abu Dhabi ist seit Herbst 2012 in Betrieb. Das Vorhaben ist Teil
der Khalifa Industrial Zone Abu Dhabi (Kizad), Betreiber ist die Abu Dhabi Ports
Company. Die Vorarbeiten (Landgewinnung etc.) wurden 2010 abgeschlossen. Der
Container Terminal kostete 1,4 Mrd. US$ und ist auf eine Kapazität von 2,5 Mio. TEU
ausgelegt, die aber erst 2015 erreicht werden soll, derzeit sind es 1,8 Mio. Die gesamte
Kizad soll bis 2030 fertig werden und dann die größte Industriezone der Region sein. Der
Hafen soll bis 2030 auf 15 Mio. TEU und 35 Mio. t andere Fracht erweitert sein. Der
Umschlag 2013 wird mit 1 Mio. TEU angegeben. Abu Dhabis bisheriger Handelshafen
Zayed Port wird aufgegeben. Dort wurden 2010 etwa 0,5 Mio. TEU abgefertigt. Das
Hafengelände ist für ein Stadtentwicklungsprojekt vorgesehen.
In Rahmen der Raffinerieerweiterung in Ruwais werden dort für 500 Mio. US$ die
Hafenanlagen ausgebaut. Im Emirat Fujairah am Golf von Oman wird der Ölhafen für 54
Mio. US$ erweitert, die Fertigstellung ist für Ende 2014 vorgesehen. Abu Dhabi baut
einen großen Freizeithafen auf Yas Island (162 Mio. US$) und plant einen
19
Tourismushafen auf Delma Island. Das Emirat Sharjah will seinen Hafen in Khorfakkan
für 150 Mio. US$ erweitern.
3.2 Wasser/Abwasser/Abfall
Die Statistikbehörde gibt für 2012 die gesamte Trinkwassererzeugung mit 1.791 Mio.
cbm (2011: 1.713 Mio. cbm) an, davon entfielen 95% auf 38
Meerwasserentsalzungsanlagen. Zwischen 2007 und 2012 hat sich die
Trinkwasserproduktion um insgesamt 18% erhöht. Die Federal Electricity and Water
Authority prognostiziert bis 2030 einen Anstieg des Wasserbedarfs um fast 30%. Zur
Deckung des erwarteten Mehrverbrauchs sind allerdings nur begrenzt
Erweiterungsinvestitionen erforderlich, denn es bestehen hohe Reservekapazitäten.
Dubai hat seit der Inbetriebnahme der größten Meerwasserentsalzungsanlage der VAE
im April 2013 eine hinreichende Kapazitätsreserve. Die "M Station" hat über 1 Mrd. US$
gekostet und ergänzt am Standort Jebel Ali die Kapazitäten um 0,64 Mio. cbm/Tag.
Betreiber ist die Dubai Electricity and Water Authority (DEWA). Deren Chef, Saeed
Mohammad al Tayer, erklärte, die derzeitige Reservekapazität werde für geplante
städtebauliche Megaprojekte künftig benötigt.
Die Kapazitäten von Dubais (heute acht) Entsalzungsanlagen haben sich seit 2007
nahezu verdoppelt und summieren sich aktuell auf 2,14 Mio. cbm/Tag beziehungsweise
781 Mio. cbm/Jahr. Zusätzlich können täglich 0,15 Mio. cbm Grundwasser genutzt
werden. Der Spitzenverbrauch in den Sommermonaten erreichte 2013 aber lediglich 1,35
Mio. cbm/Tag. Der Jahreskonsum erhöhte sich 2013 auf 400 Mio. cbm, davon entfielen
auf Wohngebäude 58%, auf gewerbliche Nutzer 28%, auf industrielle 3% und auf
sonstige 11%. Angesichts der hohen Überkapazitäten wird Dubai mittelfristig keine
weiteren Entsalzungsanlagen bauen.
Auch Abu Dhabi hat ausreichende Trinkwasserkapazitäten. Zusammen mit zwei von Abu
Dhabi im Nachbaremirat Fujairah betriebenen Entsalzungsanlagen liegt die
Jahreskapazität seit 2011 bei 1.516 Mio. cbm, die Produktion wird für 2013 mit 1.197
Mio. cbm angegeben. Die Betreiber von Abu Dhabis Entsalzungsanlagen waren 2013 acht
IWPP (Independent Water and Power Project) mit einer Gesamtkapazität von 1.451 Mio.
cbm/Jahr sowie die staatliche ADWEA (Abu Dhabi Water and Electricity Authority) mit 65
Mio. cbm. An den IWPP ist die ADWEA mit jeweils 60% beteiligt. Alle
Trinkwasserproduzenten verkaufen ihren gesamten Ausstoß an die ABWEC (Abu Dhabi
Water and Electricity), die staatliche Wasser- und Stromvertriebsgesellschaft.
In Emirat Fujairah ist ein ADWEA-Vorhaben im Bau: Das IWPP Emirates SembCorp Water
& Power erweitert seine dortige Anlage (Kapazität: 168 Mio. cbm/Jahr) für 200 Mio. US$
um 50 Mio. cbm/Jahr (Fertigstellung: 2015). In einem frühen Planungsstadium ist ein
ADWEA-Projekt zum Bau einer 500-Mio.-US$-SWRO-Anlage (Sea Water Reverse
Osmosis) in Fujairah (geplante Kapazität: 116 Mio. cbm/Jahr). Im Emirat Ras Al Khaimah
ist eine 30-Mio.-cbm/Jahr-Anlage für 225 Mio. US$ ausgeschrieben und eine weitere (20
Mio. cbm) für 82 Mio. US$ im Bau. In Ajman ist eine 50-Mio.-cbm-Anlage für 200 Mio.
US$ in der Planung.
20
Der Ausbau der Abwassernetze befindet sich in allen sieben Emiraten in vollem Gange.
Die Klärwerkskapazitäten sind in Abu Dhabi und Dubai stark erweitert worden und bieten
aktuell eine ausreichende Leistung, werden aber angesichts des steigenden
Abwasseraufkommens weiter ausgebaut. Erhebliche Defizite gibt es noch in den fünf
nördlichen Emiraten. Zur Abwasserbehandlung verfügen die VAE derzeit über 53
Kläranlagen mit einer Kapazität von 2,0 Mio. cbm/Tag, die Abwasseraufbereitung wird für
2012 mit 1,6 Mio. cbm/Tag angegeben.
Die ersten beiden Phasen einer Mega-Kläranlage in Dubai wurden 2010 abgeschlossen.
Sie bringen jeweils 55 Mio. cbm/Jahr, langfristig war von insgesamt 438 Mio. cbm die
Rede. Derzeit ist eine Verdoppelung der Kapazität auf 220 Mio. cbm in Planung. Dubais
alte (bis 2009 einzige) Kläranlage Al Aweer wird derzeit auf 120 Mio. cbm/Jahr
ausgebaut. In Sharjah wird für 80 Mio. US$ eine Kläranlage gebaut.
In den VAE ist das Müllaufkommen 2012 um 2,0% auf 8,88 Mio. t gestiegen, davon
waren 0,34 Mio. t Sondermüll. Hinzu kamen 17,29 Mio. t Bauschutt (2011: 15,59 Mio. t),
so die Daten der Statistikbehörde. Abu Dhabi will für 850 Mio. US$ eine 100-MW-WTEAnlage (Waste to Energy) mit einer Kapazität von 1 Mio. t/Jahr errichten. Insgesamt 17
Firmen haben im Herbst 2013 Interesse bekundet, auf die Ausschreibung wird aber
weiterhin gewartet. Im Emirat Sharjah prüft die Entsorgungsfirma Bee'ah den Bau eines
500-Mio.-US$-WTE-Kraftwerks.
3.3 Energiewirtschaft
Obwohl erneuerbare Energien (EE) in den VAE deutlich an Bedeutung gewinnen dürften,
soll der wesentliche Teil des zukünftigen Strommehrbedarfs durch Atomstrom gedeckt
werden. In Abu Dhabi sind zwei von insgesamt vier 1.400-MW-Reaktoren im Bau. Sie
sollen 2017 und 2018 ans Netz gehen. In den Jahren 2019 und 2020 sollen die beiden
anderen Atomkraftwerke folgen. Auch der Bau von Kraftwerken für fossile Brennstoffe
wird fortgesetzt. Shuweihat 3 (1.600 MW) ging 2013 in den Teilbetreib und wird 2014
seine volle Leistung erreichen.
Das in Al Mirfa bestehende 551-MW-Kraftwerk (mit Meerwasserentsalzungsanlage) soll
durch einen Um- und Ausbau als IWPP auf eine Leistung von 1.600 MW und 0,24 Mio.
cbm/Tag Trinkwasser gebracht werden. Die Betreibergesellschaft ist ein Joint Venture aus
der staatlichen Abu Dhabi Water & Electricity Authority (80%), dem bisherige
Alleineigentümer, und GDF SUEZ (20%). Mirfa ist das sechste Kraftwerk in den VAE, an
dem GDF SUEZ eine Beteiligung hält. Den Bauauftrag für den 1,0-Mrd.-US$-EPC-Vertrag
(Engineering, Procurement, Construction) bekam im Juni 2014 ein Konsortium aus
Hyundai und Italiens Ansaldo Energia.
Dubai hat jüngst erklärt, bis 2030 den Anteil der Stromerzeugung aus Gas von derzeit
100% auf 71% zu reduzieren, jeweils 12% sind für Kohle- beziehungsweise Atomstrom
vorgesehen, 5% für EE. Es ist allerdings unklar, ob der Atomstrom aus einem eigenen
Kraftwerk oder aus Abu Dhabi kommen soll. Die DEWA arbeitet am Projekt Hassyan Coal
Fired Power Plant - in zwei Phasen soll ein Kraftwerk für Importkohle mit insgesamt
1.200 MW entstehen. Unternehmen sollen für die Phase 1 Interessenbekundungen
abgeben. Die erste Phase soll 2020 fertig sein, die zweite 2021 ans Netz gehen. Die
Kapazität des 2012 fertiggestellten DEWA-Kraftwerks Jebel Ali M soll bis 2018 für 0,8
21
Mrd. US$ um 600 auf 2.660 MW erweitert werden. Ein privates Joint Venture bestehend
aus der lokalen Utico und Shanghai Electric prüft den Bau eines 270-MW-"Clean Coal"Kraftwerkes in Ras Al Khaimah, eine Ausschreibung wird noch 2014 erwartet.
4 Branchenüberblick und Geschäftspraxis
4.1 Branchenstruktur und Wettbewerbssituation
Die Liste der in den VAE tätigen lokalen und internationalen Beratungs-, Ingenieur- und
Bauunternehmen ist lang: Arabtec Construction, Dutco Balfour Beatty, Habtoor Leighton,
Drake & Scull, Al Futtaim Carillion, Arabian Construction, Murray & Roberts, Al Rotamani,
Bin Lahej Contracting, Al Majid Contracting etc. Aus Deutschland sind vor allem Hochtief,
Bilfinger, Bauer (Tiefbau) und Strabag/Ed. Züblin/DYWIDAG zu nennen. Hochtief ist auch
über Habtoor Leighton vertreten, ein Joint Venture aus Al Habtoor (VAE) und Leighton
(Australien).
Bis 2008 waren die VAE aufgrund des kaum zu bewältigenden Projektvolumens ein
Paradies für Anbieter von Bauleistungen und -materialien. Den Auftraggebern konnten
die Vertragskonditionen diktiert werden, viele Projekte wurden mit garantierter
Gewinnmarge abgeschlossen: Der Bauherr musste die tatsächlich entstandenen Kosten
plus einen vereinbarten Prozent-Aufschlag bezahlen. Ende 2008 kam die Zeitenwende.
Massenhaft wurden Projektplanungen eingestellt, bereits unterzeichnete Verträge
konnten nicht umgesetzt werden, laufende Bauarbeiten kamen zum Stillstand. Die seit
2013 wieder anziehende Baukonjunktur hat die Verhandlungsposition der
Bauunternehmen zwar deutlich verbessert. Sowohl private als auch staatliche
Projektbetreiber sind in der Regel aber sehr preissensibel.
4.2 Geschäftspraxis
Die Abwicklung von Bauprojekten erfolgt in den VAE im Wesentlichen nach international
üblichen Verfahren. Vielfach wird die Projektsteuerung und -überwachung renommierten
internationalen Architektur- und Ingenieurbüros übertragen. In der Regel erhalten
Baufirmen zunächst die Gelegenheit zur Abgabe von Interessenbekundungen. Aus dem
Kreis der interessierten Firmen werden dann einige (oder alle) zur Angebotsabgabe
aufgefordert. Der Prozess bis zur Vergabe der Aufträge kann mühsam und langwierig
sein. Viele Vorhaben fahren sich fest oder werden vorübergehend ausgesetzt, auch
Neuausschreibungen sind häufig.
Rechtsstreitigkeiten über abgesagte oder verzögerte Projekte hatten zeitweilig
zugenommen. Zunächst hofften Auftragnehmer oft, dass es bald zumindest mit
abgespeckten Projekten weitergehen würde. Deshalb zeigten sie hinsichtlich
Schadensersatzforderung häufig Zurückhaltung. Mit schwindender Hoffnung stieg aber
die Neigung, Kompensation zu fordern. Das aktuell wieder lebhaftere Projektgeschäft hat
die Lage beruhigt.
Nach 2009 verschlechterte sich die Zahlungsmoral deutlich. Selbst staatliche
Institutionen aus dem zahlungskräftigen Emirat Abu Dhabi gehörten zu den vielen
säumigen Bauherren. Das Emirat ließ zwar immer wieder verlautbaren, man werde allen
22
Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Nicht wenige Baufirmen gerieten aber infolge der
ausbleibenden oder verzögerten Zahlungen in Schwierigkeiten. Obwohl sich mittlerweile
die Situation deutlich gebessert hat, ist die Zahlungsabwicklung weiterhin nicht immer
unproblematisch.
4.3 Kontaktadressen
Bezeichnung
Internetadresse
Anmerkung
Deutsch-Emiratische Industrie- und
Handelskammer
Ministry of Public Works
www.ahkuae.com
Ministry of Education
Ministry of Health
Ministry of Energy
Ministry of Environment & Water
MEED Middle East Business
Intelligence
Gulf Construction
Arab Water World
MEED Projects
The Big 5 Show
Middle East Electricity
Trenchless Middle East
WETEX - Water, Energy Technology
and Environment Exhibition
Index Exhibition
www.moe.gov.ae
www.moh.gov.ae
www.moenr.gov.ae
www.moew.gov.ae
www.meed.com
Anlaufstelle für deutsche
Unternehmen
Ministerium (zuständig auch für
Wohnungsbau)
Ministerium
Ministerium
Ministerium
Ministerium
Fachzeitschrift (kostenpflichtig)
www.gulfconstructionworldwide.com
www.awwmag.com
www.meedprojects.com
www.thebig5.ae
www.middleeastelectricity.com
www.trenchlessmiddleeast.com
www.wetex.ae
Fachzeitschrift
Fachzeitschrift
Projektdatenbank (kostenpflichtig)
Messe Dubai; 17. bis 20.11.14
Messe Dubai: 2. bis 4.3.15
Messe Dubai; 9. bis 10.3.15
Messe Dubai; 21. bis 23.4.15
www.indexexhibition.com
Messe Dubai; 18. bis 21.5.15
www.mopw.gov.ae
5 Baustoffe und Zulieferprodukte
Der in den VAE bis 2008 anhaltende Bauboom hat zu einer lebhaften Entwicklung der
lokalen Baustoff- und Baukomponentenindustrie geführt. Ein erheblicher Teil, in einigen
Sparten wie Zement sogar der gesamte Bedarf, kann heute durch einheimische Produkte
oder durch Zulieferungen aus den anderen GCC-Ländern gedeckt werden.
5.1 Baustoffe aus nichtmetallischen mineralischen Stoffen
5.1.1 Zement
Die Jahreskapazität der 23 in den VAE heute operierenden Zementwerke beträgt etwa 41
Mio. t. In Dubai soll 2015 eine 40-Mio.-US$-Fabrik für Betonteile in Produktion gehen
(EFCO Building Contracting). Das US-Unternehmen Pride Concrete hat mit dem Bau eines
50-Mio.-US$-Betonmischwerks begonnen.
Die Nachfrage ist in den VAE derzeit mit geschätzt 15 Mio. t (2013) weit geringer als die
Kapazität. Verbesserte Exportchancen bestehen infolge der Aufhebung des Verbots für
Zementimporte im Nachbarland Saudi-Arabien, wo die lebhafte Baukonjunktur die
dortigen Zementproduzenten überfordert. Die VAE-Zementhersteller sind in der GCCRegion sehr wettbewerbsfähig, weil ihr Angebotspreis (Durchschnitt 2013: 56 US$/t;
Schätzung) deutlich günstiger ist als bei der Konkurrenz (Saudi-Arabien: 61 US$/t;
Oman: 69 US$/t).
23
5.1.2 Glas
Den Bedarf an Bauglas decken die VAE im Wesentlichen aus lokaler Fertigung. Die zur
börsennotierten Dubai Investments PJSC gehörende Glass LCC ist beteiligt an Emirates
Float Glass (EFG; 62%) in Abu Dhabi, an Emirates Glass (100%) in Dubai und an der
Saudi American Glass Company (100%) in Riad. EFG hat ihre Tageskapazität 2010 auf
1.200 t aufgestockt und will bis 2018 für 130 Mio. US$ die Kapazität auf 1.800 t
erweitern.
Emirates Glass bezeichnet sich als unabhängigen Glasverarbeiter, der an keinen
Flachglaslieferanten gebunden sei. Getöntes und klares Flachglas werde weltweit
beschafft, beispielsweise bei Saint-Gobain, Pilkington oder Pittsburgh Plate Glass. Als
regionaler Lieferant von Klarglas wird Gulfguard im Emirat Ras Al Khaimah genannt.
Keine Informationen gibt es über den Umfang der Zulieferungen durch EFG. Emirates
Glass nahm im März 2012 eine weitere Glasbeschichtungslinie in Betrieb und strebt eine
Jahreskapazität von 3,5 Mio. qm an. Saudi American Glass gehört zu den größten
Glasverarbeitern der Region und versorgt auch die VAE. Andere Anbieter aus SaudiArabien sind ebenfalls in den Emiraten vertreten. Der Flachglasproduzent Gulfguard in
Ras Al Khaima ist eine Tochter von Saudi Guardian International Float Glass (Al Jubail:
Kapazität: 160.000 t/Jahr). Die Anlage in Ras Al Khaimah wurde 2007 fertig und verfügt
über eine Flachglaskapazität von 700 t/Tag.
Gemäß den Angaben der VAE-Statistik betrugen 2012 die Einfuhren von Bauglas (HSPos. 70.03 bis 70.08) 151 Mio. US$. Mit 75 Mio. US$ war Flachglas der HS-Pos. 70.05 die
größte Einzelposition; wichtige Lieferanten sind hier die USA (2012: 24 Mio. US$),
Belgien (14 Mio. US$) und die VR China (12 Mio. US$), für Deutschland werden 3 Mio.
US$ gemeldet.
5.1.3 Keramische Produkte und Natursteine
Der größte Hersteller keramischer Erzeugnisse in den VAE ist die 1989 von der
Herrscherfamilie des Emirates Ras al Khaimah (RAK) gegründete RAK Ceramics (Umsatz
2013: 958 Mio. US$, weltweit). Die Rohmaterialien (Ton, Sand, Feldspat) werden im
Wesentlichen lokal beschafft. Von 1991 bis 2006 entstanden in RAK insgesamt zehn
Produktionsstätten. Zudem entstanden fünf Fabriken im Ausland (Bangladesch 2000, VR
China 2003, Sudan 2004, Iran 2005, Indien 2006). Der Maschinenpark stammt vor allem
aus Italien (Sacmi, Barbieri & Tarrozzi etc.).
Seine Gesamtkapazität/Tag gibt RAK Ceramics mit 360.000 qm Fliesen und 12.000 Stück
Sanitärkeramik an, zwei Drittel der Kapazität ist in Ras al Khaimah angesiedelt (225.000
qm; 8.500 Stück Sanitärkeramik). RAK Ceramics ist weltweit aktiv, als Referenzobjekte
außerhalb der Nahost-Region werden unter anderem der Heathrow Airport in London
(2008), das Grand Hyatt in Washington DC (2003) und der Flughafen Köln Bonn (2009)
genannt.
24
Trotz des großen lokalen Angebots wurden 2012 unglasierte und glasierte keramische
Fliesen (HS 69.07 und 69.08) für 197 Mio. US$ importiert. Der Großteil (170 Mio. US$)
entfiel auf glasierte Fliesen, führend war die VR China (88 Mio. US$) vor Spanien (32
Mio. US$) und Italien (24 Mio. US$); Deutschland lieferte für 1,0 Mio. US$. Der Import
anderer keramischer Baumaterialien (Ziegel, Rohre etc.; HS 69.04 bis 69.06) belief sich
2012 auf 15 Mio. US$.
Die Einfuhren keramischer Sanitärinstallationsprodukte (Waschbecken, Badewannen etc.;
HS 69.10) lagen 2012 bei 44 Mio. US$. Die VR China lieferten für 12 Mio. US$, gefolgt
von Indien (12 Mio. US$), Italien (5 Mio. US$) und Deutschland (2 Mio. US$). Die
Importe von Natursteinen (Pflastersteine, Marmor, Travertin etc.; HS 68.01 und 68.02)
summierten sich 2012 auf 316 Mio. US$. Italien führte mit 54 Mio. US$, gefolgt von
Indien (46 Mio. US$), der Türkei (40 Mio. US$) und der VR China (37 Mio. US$);
Deutschland lieferte für 0,5 Mio. US$.
5.2 Baumaterialien und -komponenten aus Metallen
5.2.1 Aluminiumerzeugnisse
Die VAE sind ein wichtiger Aluminiumproduzent und wollen diesen Sektor weiter
ausbauen. Auch die Herstellung von Aluminiumerzeugnissen für den Bausektor hat große
Fortschritte gemacht. So stammt etwa ein Großteil der Tür- und Fensterrahmen oder
Verkleidungen aus Aluminium von lokalen Anbietern. Aber es gibt weiterhin Importe.
Konstruktionen aus Aluminium (HS 76.10) wurden 2012 für 170 Mio. US$ im Ausland
eingekauft, die VR China dominierte mit 49 Mio. US$, Deutschland folgte mit 22 Mio.
US$. Andere Aluminiumprodukte für den Bausektor (Rohre, Bleche, Profile, Stangen etc.,
HS 76.04 bis 76.09, ohne 76.07) importierten die VAE für 457 Mio. US$. Die TopLieferanten sind hier die VR China (124 Mio. US$), Indien (63 Mio. US$), Bahrain (40
Mio. US$) und Deutschland (38 Mio. US$). Größte Einzelposition waren Bleche und
Bänder über 0,2 mm Dicke mit 329 Mio. US$. Für Stangen, Stäbe und Profile werden 94
Mio. US$ gemeldet, für Aluminiumdraht 20 Mio. US$ und für Rohre (einschließlich
Formstücke) 14 Mio. US$.
5.2.2 Baustahl
Im Baustahlsektor verfügen die VAE über umfangreiche lokale Produktionskapazitäten
(Emirates Steel, Qasco Dubai Steel, RAK Steel Plant, General Industries Corporation
etc.). Neben dem Import von Roh- und Vorerzeugnissen macht der hohe Bedarf des
Landes zwar weiterhin erhebliche Einfuhren erforderlich, der Trend ist aber rückläufig.
Rohre und Formstücke sowie Hohlprofile aus Eisen (HS 73.04 bis 73.07) wurden 2012 für
2,9 Mrd. US$ (2011: 3,1 Mrd. US$) importiert. Die wichtigste Einzelposition waren
Formstücke (HS 73.07) mit 817 Mio. US$, es führte Korea (Rep.; 382 Mio. US$) vor
Italien (160 Mio. US$), der VR China (58 Mio. US$); Deutschland belegte die sechste
Position mit 21 Mio. US$. Die Einfuhren nahtloser Rohre und Hohlprofile (HS 73.04) lagen
25
bei 1,1 Mrd. US$, die VR China lieferte für 287 Mio. US$, gefolgt von Japan (158 Mio.
US$), Indien (118 Mio. US$), Argentinien (84 Mio. US$) und Deutschland (34 Mio. US$).
Der Import von Konstruktionen aus Eisen und Stahl (HS 73.08) belief sich 2012 auf 838
Mio. US$, davon kamen aus Korea (Rep.) 202 Mio. US$, der VR China 138 Mio. US$,
Saudi-Arabien 110 Mio. US$, Deutschland 35 Mio. US$ und Indien 48 Mio. US$. Die
Eisen- und Stahlimporte (HS 72) fielen von 15,3 Mrd. US$ (2008) auf 3,8 Mrd. US$
(2012). Führender Lieferant war 2012 die Türkei (755 Mio. US$), gefolgt von der VR
China (465 Mio. US$), Korea (Rep.; 450 Mio. US$), Indien (385 Mio. US$) und Japan
(223 Mio. US$); Deutschland lag mit 57 Mio. US$ auf dem 14. Rang.
5.2.3 Kupfererzeugnisse
Der VAE-Import von Roh-Kupfer (HS 74.03) steigt und erreichte 2011 rund 1,5 Mrd.
US$, führende Ursprungsländer waren Sambia (980 Mio. US$), Indien (151 Mio. US$),
der Kongo (82 Mio. US$) und Iran (78 Mio. US$). Die Importe von Stäben etc. (HS
74.07) betrugen 372 Mio. US$, andere wichtige Positionen waren Kupferdraht (HS 74.08;
177 Mio. US$), Rohre und Formstücke (HS 74.11 und 74.12; 109 Mio. US$) sowie Bleche
etc. (HS 74.09; 26 Mio. US$).
Die Kupferrohrimporte dürften künftig zurückgehen, wenn in Abu Dhabi die geplante
Kupferrohrfabrik realisiert werden sollte. Der Projektbetreiber, die Taweelah Aluminium
Extrusion Co (Talex), hatte das 50-Mio.-US$-Vorhaben bereits 2010 ausgeschrieben,
letztlich aber nicht vergeben. Jetzt läuft eine neue Ausschreibung, zu den Interessenten
für den EPC-Vertrag gehören Italiens Danieli und die deutsche SMS Meer. Die Anlage soll
über eine Jahreskapazität von 30.000 bis 40.000 t verfügen und 2017 in Produktion
gehen.
5.3 Baumaterialen und -komponenten aus Kunststoffen
Die Herstellung von Kunststofferzeugnissen soll in den VAE stark ausgebaut werden. So
ist in Abu Dhabi die Ansiedlung von 50 Kunststoffbetrieben in dem 2012 eröffneten
"Polymer Park" geplant. Auf VAE-Baustellen spielen Kunststoffe allerdings eine geringere
Rolle als etwa in Deutschland. So sind beispielsweise Rahmen für Fenster und Türen
selten aus Kunststoffen gefertigt. Auch als Bodenbeläge werden Kunststofferzeugnisse
wenig gewählt.
Die Einfuhren von Plastikrohren und -schläuchen (HS 39.17) beliefen sich 2011 auf 171
Mio. US$. Wichtigster Lieferant war die VR China (28 Mio. US$), gefolgt von Deutschland
(17 Mio. US$), dem Vereinigten Königreich (17 Mio. US$), Italien (16 Mio. US$) und
Saudi-Arabien (13 Mio. US$). Ein Großteil der benötigten PVC-Rohre kommt von lokalen
Herstellern.
Kunststoff-Sanitärartikel (Duschen, Waschbecken etc.; HS 39.22) kamen für 49 Mio. US$
aus dem Ausland (Deutschland 12 Mio. US$; VR China 11 Mio. US$; Saudi-Arabien 6 Mio.
US$; Italien 3 Mio. US$). Der Import anderer Baubedarfsartikel aus Kunststoff (HS
39.25) erreichte ebenfalls 49 Mio. US$ (VR China 10 Mio. US$; Korea, Rep. 6 Mio. US$;
26
Deutschland 3 Mio. US$). Bodenbeläge sowie Wand- und Deckenverkleidungen aus
Kunststoff (HS 39.18) wurden für 39 Mio. US$ importiert (VR China 9 Mio. US$; Indien 6
Mio. US$; Deutschland 2 Mio. US$).
5.4 Farben, Lacke und Bauisolationsmaterialien
Der führende Anbieter von Farben, Lacken und Beschichtungen in den VAE ist die
norwegische Firma Jotun. Die Firma lieferte auch alle Materialien für das Wahrzeichen
Dubais, den 2010 eröffneten, 828 m hohen Burj Khalifa. Einen anderen Großauftrag gab
es 2011 für die Beschichtungsmaterialen des Erweiterungsprojekts der Raffinerie Ruwais
in Abu Dhabi.
Als Joint Venture mit lokalen Investoren betreibt Jotun in den VAE drei Fabriken. Neben
Jotun stellen in den VAE weitere Unternehmen Farben und Lacke her. Ebenfalls groß ist
die 1969 in Jordanien gegründete, aber jetzt im Emirat Sharjah ansässige National Paints
Factories Co. Unter Lizenz produziert Al Gurg Paint (AGP) im Emirat Sharjah die
britischen Marken Leigh's und Dulux. Oasis ist eine weitere AGP-Marke.
Das hessische Unternehmen CAPAROL produziert in der Dubai Industrial City für Kunden
in der GCC-Region. Die 1998 gegründete CAPAROL Paints ist ein Joint Venture aus Emaar
Industries & Investments und DAW (Deutsche Amphibolin-Werke).
Die Einfuhren von Anstrichfarben und Lacken (HS 32.08 bis 32.10) beliefen sich 2011 auf
129 Mio. US$. Italien führte mit 18 Mio. US$, gefolgt von Deutschland (16 Mio. US$), den
USA (12 Mio. US$) und dem Vereinigten Königreich (11 Mio. US$). Pigmente, Farbmittel
etc. (HS 32.04 bis 32.07 sowie 32.11 und 32.12) wurden 2011 für 344 Mio. US$
importiert. "Andere Farbmittel" (HS 32.06) waren dabei mit 147 Mio. US$ die größte
Einzelposition. Hier dominierte Saudi-Arabien (41 Mio. US$), gefolgt von den USA (16
Mio. US$) und Deutschland (14 Mio. US$).
Zur Isolation von Wänden und Dächern werden vorwiegend Polystyrol (PS) und
Mineralwolle eingesetzt. Beide Materialien sind aus lokaler Herstellung verfügbar. Das
Unternehmen Emirates Extruded Polystyrene (Marke: E-Foam) im Dubai Investment Park
plant für 30 Mio. US$ eine Kapazitätserweiterung auf 2,4 Mio. qm/Jahr PS-Platten.
Isolationsmaterial aus mineralischen Stoffen (HS 68.06) wurde 2012 für 41 Mio. US$
importiert. Die wichtigsten Lieferanten waren das Vereinigte Königreich (8 Mio. US$),
Saudi-Arabien (7 Mio. US$), Indien (5 Mio. US$) sowie die VR China, die USA,
Deutschland und Belgien (jeweils 3 Mio. US$).
5.5 Armaturen
Die VAE-Statistik macht nur Angaben über die gesamten Einfuhren von Armaturen (HS
84.81), Informationen zu Unterpositionen fehlen. Der Großteil der Armaturennachfrage
entfällt auf den Öl- und Gassektor sowie die Petrochemie. Der Armaturenimport lag 2012
bei 1,7 Mrd. US$. Die führenden Lieferanten waren Italien (429 Mio. US$), Korea (Rep.;
305 Mio. US$), die USA (147 Mio. US$), die VR China (141 Mio. US$) und Deutschland
(95 Mio. US$).
27
Die deutsche Außenhandelsstatistik weist für 2012 die deutschen Exporte von Armaturen
(HS 84.81) in die VAE mit 100 Mio. Euro aus (2011: 95 Mio. Euro), für 2013 werden 98
Mio. Euro gemeldet. Gemäß der Systematik des Verbands Deutscher Maschinen- und
Anlagenbau (VDMA) betrug 2012 der Armaturenexport 86 Mio. Euro (2011: 84 Mio.
Euro), 2013 dann 79 Mio. Euro.
Die Lieferungen deutscher Sanitärarmaturen (HS 84.81 8011/19) sanken 2012 auf 21
Mio. Euro (2011: 23 Mio. Euro) und stagnierten 2013. In den VAE werden Sanitär- und
andere Armaturen begrenzt lokal gefertigt. Ein Beispiel ist Kludi RAK, das 2007
gegründete Joint Venture der deutschen Firma Kludi (Anteil 49%) mit RAK Ceramics. Die
Produktionsstätte im Emirat Ras al Khaimah ist eine von fünf ausländischen KludiWerken. Neben den Attributen "German" and "Luxury" bewirbt Kludi RAK seine Produkte
als "Green" (We Stand for Water Saving).
5.6 Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik
Klimabedingt ist der VAE-Markt für Klima- und Lüftungstechnik riesig. Im Sommer muss
gegen Außentemperaturen von teilweise über 50 Grad Celsius und häufig sehr hohe
Luftfeuchtigkeit angekämpft werden. Heizungsanlagen gibt es in den VAE nicht. Gebäude
einfacher bis mittlerer Qualität arbeiten in der Regel mit kompakten
Einzelraumklimageräten. Ab dem oberen Gebäudesegment erfolgt eine zentrale stromoder gasbetriebene Klimatisierung.
Die sehr niedrigen Energiekosten geben bislang keine Anreize, energieeffizient zu
klimatisieren. Durch den hohen Strombedarf der Klimaanlagen verdoppelt sich die
Spitzenlast zwischen Januar und August. So mussten Dubais Kraftwerke im Januar 2013
lediglich 3,3 GW leisten, im August waren es dann 6,9 GW.
Ein wichtiger Trend ist die Klimatisierung großer Wohn- und Gewerbekomplexe mittels
Fernkälte (District Cooler). Anbieter sind unter anderem die National Central Cooling
Company (Tabreed), die Emirates Central Cooling Systems Corporation (Empower), Palm
District Cooling, CityCool, Emaar District Cooling und die Emirates District Cooling
Company. Die Anbieter gelten jedoch als teuer und es kommt häufig zu Streitigkeiten mit
den Kunden.
Die Einfuhren von Klimageräten (HS 84.15) werden für 2012 mit 691 Mio. US$
angegeben. Die Importe kamen vor allem aus Thailand (183 Mio. US$), der VR China
(100 Mio. US$), Saudi-Arabien (63 Mio. US$) sowie aus den USA und Korea (Rep.;
jeweils 59 Mio. US$). Gemäß der VDMA-Statistik betrugen 2013 die deutschen Exporte
"allgemeiner Lufttechnik" in die VAE (vor allem Kältetechnik und lufttechnische
Einzelapparate und Anlagen) 56 Mio. Euro (2012: 63 Mio. Euro; 2011: 74 Mio. Euro).
28
5.7 Hausautomatisierungstechnik und Gebäudesicherheit
Abgesehen von einfachen Formen der Gebäudeautomatisierung wie etwa
Bewegungsmelder oder Zeitschaltuhren spielt moderne Gebäudetechnik in den VAE nur
in luxuriösen Wohn- und Büroobjekten eine größere Rolle. Aber auch im
Hochpreissegment wird heute auf ursprünglich einmal vorgesehene Technik aus
Kostengründen oft verzichtet. Energie ist billig, da wird häufig 24 Stunden lang einfach
konstant durchgekühlt und alles taghell gehalten.
Dort, wo in Automation investiert wurde, empfindet man das mittlerweile oft als Last. Die
Systeme werden nämlich nicht fachgerecht installiert und gewartet, entsprechend häufig
fallen sie aus oder haben Funktionsmängel. Da überall billige Servicekräfte aus Asien im
Einsatz sind, kann manuell "gesteuert" werden. Beispielsweise sind in vielen Parkhäusern
den eigentlich automatisch arbeitenden Zugangssystemen (Schranken) Hilfskräfte
beigestellt, um einen reibungslosen Ein- und Auslass zu sichern. Aus Kostengründen
bleiben die Schrankenanlagen vieler Apartmenthäuser ganz außer Betrieb, ein Wächter
auf einem Klappstuhl tut's auch.
Die Sicherung von Gebäuden gegen Einbrüche ist angesichts geringer Kriminalität kein
großes Thema. Werden aufwändige Überwachungsanlagen und High-TechZugangssysteme installiert, dürfte das eher aus Prestigegründen geschehen. Selbst in
den meisten teuren Apartmentanlagen sind Schlösser und Beschläge verbaut, die jeder
Hobby-Einbrecher in Sekunden knacken könnte. Man hat dann aber vielleicht noch eine
moderne Warnanlage (etwa von Honeywell), die jedoch entweder nicht funktioniert oder
einfach nicht aktiviert wird. Schließlich ist rund um die Uhr mindestens eine
Haushaltshilfe da, die dafür ein Monatsgehalt von etwa 200 Euro sowie eine
Schlafstätte/Kammer und Verpflegung erhält. Die Haushaltshilfe steuert auch ohne
zusätzliche Kosten die Klimaanlage, die Vorhänge, die Beleuchtung etc.
6 Tabellenanhang
6.1 Hochbau
6.1.1 Wohnungen
Dubai: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Mohammed Bin Rashid (MBR) City - District
One
Al-Furjan Development: Villas
Dubai Marina: Marina Gate
Grand Views Community
Dubai Maritime City: Bellatora Residences
Dubai World Central (DWC) - Expo Village
Indigo Zen
Betreiber
3.000
Ausschreibung
Meydan Sobha
2.000
816
721
544
450
Design
Design
Ausschreibung
Studie
Studie
Nakheel Corporation
Select Group
G&Co
Al Fara'a Properties
Dubai Civil Aviation Authority
(DCA)
Indigo Properties
408
29
Projektstand
Design
Reem: Mira Oasis Townhouses
DWC: Dubai Logistics City Staff
Accommodation Buildings
Hatta Housing Project (302 villas)
Dubai Marina: MAG 222 Tower
300
250
Studie
Ausschreibung
Emaar
DCA
250
239
Studie
Design
Vida Residence Downtown Dubai
Residential Building - Dubai
200
200
Studie
Design
Rasha (Arabian Ranches)
Al Furjan Development: Villas (369)
Akoya by Damac: Villas by Paramount
Downtown Dubai: The Opera Grand
International City: Warsan Village (250
Apartments)
Downtown Dubai: Boulevard Point
MBR City-Dubai Hills: Mulberry at Park Heights
Phase 1
200
180
150
150
150
Studie
Studie
Studie
Studie
Design
Dubai Municipality
Moafaq Ahmad Al Gaddah
(MAG) Group
Emaar Properties
Eng. Ghazi Abbas Assad and
Ali Hussain Muhammad
Emaar
Nakheel Corporation
Damac Properties
Emaar
Nakheel
150
150
Design
Design
Emaar
Meraas/Emaar Properties
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
Abu Dhabi: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Projektstand
Shamkha South: Villas
2.500
Studie
Das Island Facility: New Housing Development
1.000
Design
North Wathba Housing
Yas Island: Ansam Development (Phase 1)
Al Raha Beach Development: Al Hadeel (Al
Bandar)
Nareel (Coconut) Island
800
460
460
Studie
Design
Studie
460
Design
Yas Island: Emirati Housing Development
Bloom Gardens: Phase 2
Marina Rise (Reem Island)
Maysan Towers C12 & C13
Mirfa Housing Complex
Al Shabahat Residential Development
Residential Towers
Dubai Sports City: Elite Sports Residences 9
Ruwais Housing Complex: Phase 4
350
200
150
150
150
60
54
41
40
Design
Ausschreibung
Design
Ausschreibung
Studie
Studie
Design
Design
Ausschreibung
Al Reem Island: Julfar Residence
35
Design
Betreiber
Abu Dhabi General Services
Company (Musanada)
Abu Dhabi Marine Operating
Company
Musanada
Aldar Sorouh Properties
Aldar Sorouh Properties
Aldar/National Corporation
for Tourism & Hotels
Aldar
Bloom Properties
Eshraq Properties
Aabar Properties
Aldar
Aldar Properties
Wafra Real Estate Company
Triplanet
Abu Dhabi National Oil
Company (ADNOC)
RAK Properties
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
Nördliche Emirate: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Dana Island: Shahrukh Khan Boulevard
Mohammed bin Zayed City
Investitionss
umme
2.177
1.000
Projektstand
Ajman Pearl
500
Durchführung
Al Marjan Island Development: Pacific
Falcon Island
272
272
Durchführung
Design
Villas (407 nos.)
250
Durchführung
Blue Bay: Thuraya Island, Villas (120
nos.)
City Towers
200
Durchführung
TSA International Investments
Shaikh Hamad bin Mohammed Al
Sharqi, Supreme Council Member
and Ruler of Fujairah
Real Estate Investment
Establishment
Select Group/Select Property
Al Hamra Real Estate
Development
Sheikh Zayed Housing
Programme
Al Hanoo Holding
200
Durchführung
Real Estate Investment
30
Design
Studie
Betreiber
Goldcrest Dreams (Ajman)
Villas (384 nos.)
190
150
Durchführung
Durchführung
174 Villas - Al Fujairah
145
Durchführung
Emirates City: Green Lake Tower 2
Residential Building at Al Khan, Sharjah
Salam Tower
New Bidya Housing Project
Residential Buildings
Khalifa Residential Complex, Fujairah
139
138
135
130
118
113
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Studie
Durchführung
Durchführung
88
88
85
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Orient Towers
Labour and Staff Accomodation
Residential Building
Establishment
Star Giga Establishment
Sheikh Zayed Housing
Programme
Sheikh Zayed Housing
Programme
Ajman Land Properties
Private Developer
Armada Group
Dibba Municipality
Abdul Aziz Mohd Al Majid Est.
Sheikh Zayed Housing
Programme
Real Estate Investment Est.
Private Developer
Tiger Group
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.1.2 Bürogebäude
Dubai: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Projektstand
Jafza Convention Centre Complex
631
Durchführung
Burj 2020 District
500
Studie
Commercial Building Permit No: 241303-3-1
Manufacturing & Office Facility at Dubai World
Central Airport
Business Bay: Commercial Heights: The
Exchange
The Skyscraper (Business Bay)
Dubai Headquarters Building
Dubai Headquarters
Office Building Expansion
260
244
Durchführung
Design
150
Durchführung
150
150
136
136
Durchführung
Präqualifizierung
Durchführung
Durchführung
International City (Phase I): Indigo Spectrum
Workshop & Office Building, JAFZA
Iris Bay (Business Bay)
Bay Gate (Business Bay)
Schon Business Park
Tamani Arts (Business Bay)
Al Hekma Tower
JLT: Wind Tower I & II
Three Office Buildings/Dubai Investment Park 1
130
129
113
110
109
100
91
90
85
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Business Bay: Commercial Heights - The Forum
Business Bay: Binary
52
55
Durchführung
Durchführung
Betreiber
Jebel Ali Free Zone
Authority (JAFZA)
Dubai Multi Commodities
Centre
Private Developer
Nestle Middle East
Manufacturing
Tanmiyat Group
Al Attar Properties
Mashreq Bank
Landmark Group
Dubai Airport Free Zone
Authority
Indigo Group
National Oilwell Varco
Iris
Akar Properties
Schon Properties
KM Properties
Pearl Properties
HABN Real East Developer
Rashid Darwish Al Khedbi
(RDK Group)
Tanmiyat
Omniyat Properties
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
Abu Dhabi: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Headquarters Building
Al Reem Island: City of Lights: Addax
Commercial Tower
The National Centre Of Meteorology &
Seismology & The Scholarship Coordination
Shah Gas Development - Non Process Buildings
31
Projektstand
Betreiber
408
200
Durchführung
Durchführung
ADNOC
Green Emirates Properties
175
Durchführung
150
Durchführung
The National Centre Of
Meteorology & Seismology
Al Hosn Gas
Reem Island: City of Lights - Commerical
Building
Borouge 3 Expansion Project: Ruwais NonProcess Buildings
Al Maryah Island: NBAD Global Head Office
Al Maryah Island: Al Hilal Commercial Tower
City of Lights, Reem Island RT-3- C10, C10A,
C11
Al Reem Island: Commercial Tower
Warehouse, ICAD 2
Al Jowhara Tower
120
Durchführung
Tamouh Inv
111
Durchführung
Borouge
100
100
97
Design
Durchführung
Durchführung
National Bank of Abu Dhabi
Al Hilal Bank
Tamouh Investments
82
80
80
Durchführung
Durchführung
Durchführung
ADAA Headquarter (Abu Dhabi Accountability
Authority)
Construction of Commercial Building
Sarb Full Field Development: Package 6
80
Durchführung
Oman Bin Zyaed
Valentine Maritime Gulf
MAAM Property Investment
Company
Abu Dhabi Government
76
68
Durchführung
Durchführung
Office Tower
Commercial Building at Abu Dhabi East
EIDA Headquartes & Service Point Building
65
61
60
Durchführung
Durchführung
Durchführung
EMAL Administrative Office and Facilities
Khalifa City B: Community Centre
55
50
Durchführung
Studie
Private Developer
Abu Dhabi Marine
Operating Company
Emistate Realty
Private Developer
Emirates Indentity
Authority (EIDA)
Emirates Aluminium
Abu Dhabi Muncipality
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
Nördliche Emirate: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Auto Zone - AL Hamra Phase 1 - Stage 1 in Al
Ruqaah
Fujairah Commercial Complex at Haleefat Area
Gulf Oasis Tower
Al Hazza Building
RAK FTZ Expansion
Al-Mamzar Towers in Sharjah
Building an Exhibition Ground
Commercial Building at Plot No. 268-Sharjah
Sahara Tower (3)
Office Building (Plot No: 0116)
Sharjah Municipality Building, Musalla
Administration Building
Projektstand
Betreiber
675
Durchführung
Directorate of Public Work
560
210
135
100
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Studie
84
80
72
64
56
48
30
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Private Developer
Sharjah Islamic Bank
Al Hazza
The Ras Al Khaimah Free
Trade Zone
Itqan Real Estate
Fujairah Municipality
Belresheed Real Estate
Private Developer
Al Sanad Real Estate
Sharjah Municipality
Sharjah Islamic Centre
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.1.3 Einzelhandel
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Mall of The World
Deira Islands Mall
Design District - Phase 2
Dubai Creek Development
Phoenix Mall
Palm Jumeirah: Nakheel Mall
Design District - Phase 1
Mall of the Emirates Extension: Phase 2
The Avenue: Phase 2
Saadiyat Island: The District
Dubai Art Centre
1.000
900
550
544
544
326
300
270
250
200
190
32
Projektstand
Studie
Design
Design
Studie
Studie
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Design
Studie
Betreiber
Dubai Holding
Nakheel Corporation
Dubai Holding
Meraas Holding
Meraas Holdings
Nakheel
Dubai Holding
Majid Al Futtaim
Meraas Holdings
TDIC/L Real Estate (LRE)
MAG Group
Dragon Mart Expansion
Renovation of Manar Mall
Palm Jumeirah: The Pointe
New Sharjah City Centre
Dubai Mall Expansion
Tourist Souk
Dubai Fish Market
118
109
102
100
80
80
55
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Studie
Durchführung
Studie
Durchführung
Nakheel
Manar Mall
Nakheel Corporation
Majid Al Futtaim (MAF)
Emaar
Abu Dhabi Muncipality
Dubai Municipality
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.1.4 Hotelwesen
Dubai: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Water Discus Hotel
Falcon City: The Taj Arabia
Al Habtoor City (Westin, St Regis and W
Hotels)
Dubai Pearl: Baccarat Hotel & Residences
Culture Village: Palazzo Versace Dubai Hotel
Pearl of Dubai
Palm Jumeirah: Atlantis Phase 2
Projektstand
Betreiber
1.500
1.000
912
Studie
Design
Durchführung
Drydocks World
Link Global Group
Al Habtoor Group
680
626
500
500
Durchführung
Durchführung
Design
Design
Palm Jumeirah: Palm Mall Hotel
Jewel of Creek Development: Package 8
408
395
Design
Durchführung
Downtown Dubai: Prive by Damac
Deira Island: Hotel (250 rooms)
Celestia Serviced Hotel Apartment
Dubai Healthcare City: Azizi Hotel
Palm Jumeirah: Viceroy Dubai
Madinat Jumeirah Expansion Phase IV
Dubai Healthcare City: Al-Khor Hotel and
Residences
Business Bay: Lillian Tower
367
300
300
300
272
272
231
Design
Design
Design
Ausschreibung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Pearl Dubai FZ LLC
Enshaa
Reef Worlds
Investment Corporation of
Dubai
Nakheel
Dubai International Real
Estate
Damac Properties
Nakheel
Damac Properties
Azizi Investments
Skai Holdings
Dubai Holding
Dubai Holding
221
Durchführung
The 8
The Address The BLVD Hotel
W Hotel (Palm Jumeirah)
218
200
180
Durchführung
Durchführung
Ausschreibung
Al Marya Development and
Real Estate
IFA Hotels & Resorts
Emaar Properties
Al Sharq Investment LLC
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
Abu Dhabi: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Projektstand
Fairmont Hotel & Resort
272
Durchführung
Saadiyat Island: Saadiyat Beach Luxury Resort
Saadiyat Island: Luxury Resort
Al Maryah Island: Four Seasons Hotel
Hard Rock Hotel
Four Star Hotel in the Western Region
217
210
200
181
150
Design
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Ausschreibung
Saadiyat Island: Saadiyat Rotana Resort
Capital Centre: Coral International Hotel
Apartments
Al Bateen Wharf: W Hotel
Masdar City: Double Tree Hotel (Hilton)
Oasis City: Ayla Hotel
150
150
Ausschreibung
Design
90
80
70
Durchführung
Ausschreibung
Durchführung
55
Design
Marina Grand Intercontinental Hotel at Al
33
Betreiber
National Investment
Corporation
Bin Otaiba Investment Group
Sheikh Suroor Projects
Mubadala
Aabar Properties
Tourism Development &
Investment Company (TDIC)
Al Nowais Real Estate
Private Developer
TDIC/Belbadi Enterprises
Reliable Property Investment
Ayla Hotels & Resorts
Management Company
National Corporation of
Bateen Plot No.1a-1b
Al Forsan Village - International Sports Resort
50
Durchführung
Sir Bani Yas Island: Hotel
50
Studie
Tourism & Hotels (NCTH)
Private Property
Management
TDIC
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
Nördliche Emirate: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Projektstand
Sheraton Sharjah Hotel
177
Durchführung
Five Star Hotel At Al Majaz
Fairmont Hotel
Chedi Khorfakkan Hotel & Resort
154
136
98
Durchführung
Durchführung
Design
Al Zorah: Package II: Phase I
63
Durchführung
Hotel Apartment: Al Majaz 3 Sharjah
Lagoona Beach Hotel
InterContinental Fujairah Resort (Plot No.6)
Ramada Hotel
60
60
55
55
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Crowne Plaza Resort
50
Studie
Hotel Apartment Building at Al Majaz, Sharjah
Five Star Hotel, Fujairah
Sharjah Novotel Expo Hotel
Ramada Hotel & Suites
The Al Bait Hotel
40
39
32
30
27
Durchführung
Durchführung
Studie
Studie
Ausschreibung
Capital Hotel
Staff Accommodation Doubletree Hotel Wealthy
12
12
Durchführung
Durchführung
Betreiber
Sheikh Abdullah bin Salim alQassimi
Private Developer
Mina al-Fajer Real Estate
Sharjah Investment &
Development Authority
Al Zorah Development
Company
Private Developer
Fairmont Hotel & Resort
Al Ain Holding
Sheikha Hasna Awad Al
Rashidi
Al Madina Real Estate
Development
Private Developer
Development Real Estate
United Investment/SCCI
Global Hotels Management
Sharjah Investment &
Development Authority
Fujairah Municipality
Hilton Worldwide
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.1.5 Gesundheitswesen
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionssu
mme
Sheikh Khalifa Medical City
Al Ain Hospital
Al Mafraq Hospital Expansion & New Facility
Sharjah Health Care City
1.500
1.100
600
500
Projektstand
Ausschreibung
Durchführung
Durchführung
Design
Burjeel Hospital Expansion
University Hospital
Zayed Military Hospital
272
272
250
Design
Studie
Design
200 Beds Multi-Speciality Hospital
200
Durchführung
Khalifa City A: Hospital
200
Durchführung
Al Jalila Children's Specialty Hospital
Al Amal Psychiatric Hospital Expansion
Meydan City: Korean Hospital
183
160
163
Durchführung
Durchführung
Design
University Hospital: Phase 1
Medical Complex
Sharjah Military Hospital
150
150
136
Studie
Durchführung
Durchführung
34
Betreiber
Musanada
Musanada
Musanada
Sharjah Healthcare
Authority
Lifeline Group
Dubai Silicon Oasis
Directorate of Military
Works
Sulaiman AL Habib
Medical Group
New Medical Centre
Hospital
Dubai Health Authority
Ministry of Public Works
Meydan/Mir Hashem
Khoury Holding
Dubai Silicon Oasis
Emirates Healthcare
UAE Military Works
Command
National Rehabilitation Centre
Ghayathi Community Hospital
Silaa Community Hospital
Mental Health Care Centre
Danat Al-Emarat Hospital
100
100
66
70
40
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Musanada
Musanada
Musanada
Zaha Trading Company
United Eastern Medical
Services
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.1.6 Bildungswesen
Dubai und Nördliche Emirate: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Sustainable City: Phase II
University Hospital: Phase 2
Amity University Dubai
Emirates Aviation College
Imperial Academy of Dubai
Women's College
International Academic City: New Campus
Projektstand
Betreiber
135
122
81
78
75
70
65
Durchführung
Studie
Studie
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Dubailand: Cambridge International School
Al Diyar International Private School
63
54
Durchführung
Durchführung
Al Watan University
Relocation of Schools from Jumeriah Area to
Al-Khail Road
GEMS Metropole School
Al Basma English School
Kent College Canterbury
King's Nad Al Sheba 3
Safa Community School
Iranian School At Al Karama
Imperial Academy of Dubai
Al Nouman bin Mouqren School
Uptown School Phase, Mirdif
53
45
Durchführung
Durchführung
Diamond Developers
Dubai Silicon Oasis
Amity University
Emirates
Private Developer
Bukhatir Properties
Dubai Chamber of
Commerce and Industry
Gems Education
Emirates Educational
Services
Al Watan University
Gems Education
42
43
40
36
34
30
30
28
22
Durchführung
Durchführung
Design
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Gems Education
Private Developer
Meydan/MHK Group
King Holdings
Safa Private School
Government of Iran
Private Developer
Fujairah Education Zone
Taleem
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
Abu Dhabi: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Projektstand
Betreiber
Abu Dhabi Future Schools: Phase 4: Package 1
54
Durchführung
Abu Dhabi Future Schools: Phase 4: Package 2
Mayoor School
54
50
Durchführung
Durchführung
Abu Dhabi Grammer School At Mussafa
Al Khurzami International College
43
38
Durchführung
Durchführung
Al Ain University Expansion
Reach School Building
Abu Dhabi Future Schools: Chinese School
Cranleigh School
38
36
35
30
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Abu Dhabi Future
British School
Abu Dhabi Future
Abu Dhabi Future
Abu Dhabi Future
Abu Dhabi Future
30
Studie
Abu Dhabi Education Council
(ADEC)
ADEC
Mayo College General
Council/Taaleem National
Private Developer
Abu Dhabi Education
Association
Al Ain University
Reach British School
ADEC
Tourism Development &
Investment Company (TDIC)
ADEC
30
30
30
30
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Ausschreibung
ADEC
ADEC
ADEC
ADEC
Schools: Khalifa City A:
Schools:
Schools:
Schools:
Schools:
Phase
Phase
Phase
Phase
4:
4:
4:
5:
Package
Package
Package
Package
3
4
5
1
35
Abu Dhabi Future Schools: Phase 5: Package 2
Abu Dhabi Future Schools: Phase 5: Package 3
Education & Culture School (Yas Island)
University Extension
International Community School
Ajyal International Private School
30
30
30
27
20
20
Ausschreibung
Ausschreibung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
ADEC
ADEC
Sabis Education
Khalifa University
Private Developer
Abu Dhabi Government
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.1.7 Industriebau
6.1.7.1 Öl, Gas und Petrochemie
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Bab Sour Gas Project
Hail Sour Gas Project
Investitionss
umme
10.000
3.000
Projektstand
Studie
Studie
Nasr Field Development: Phase 2: Full Field
Development
Nasr (Phase 2) Full Field Development Package 2: Platforms & Wellheads
North East Bab Field Development: Phase III:
Al Dabbiya Field
2.500
Ausschreibung
1.400
Ausschreibung
1.300
Ausschreibung
Dubai Refinery
1.000
Studie
Hail Field Development
1.000
Phase II: Fujairah Olefins Plant
1.000
Front End
Engineering
Design (FEED)
Studie
Betreiber
ADNOC/Shell
Abu Dhabi Gas Industries
(GASCO)
Abu Dhabi Marine Operating
Company (ADMA-OPCO)
ADMA-OPCO
Abu Dhabi Company for
Onshore Oil Operations
(ADCO)
Dubai Supreme Council of
Energy/China Sonangol
ADOC - Hail Field
Development
International Petroleum
Investment Company
Zuari Agro Chemicals
Petrixo Group
Abu Dhabi National
Chemicals Company
(Tacaamol)
ADCO
ADMA-OPCO
Ras Al Khaimah Diammonium Phosphate
Fujairah Bio-Fuel Refinery
Al-Gharbia Chemicals Industrial City:
Aromatics Complex
950
800
800
Studie
Studie
FEED
Sahil Oil Field Development Phase II
Nasr (Phase 2) Full Field Development:
Package 1: Pipelines
Umm Al Dalkh Full Field Development
800
800
Studie
Ausschreibung
600
Präqualifizierung
Jebel Ali Refinery Expansion
500
FEED
Bab Integrated Facilities Project Expansion
Replacement of Infield Pipelines (Umm Shaif
Field)
Fujairah New Liquefied Natural Gas
Regasification Facility
Umm Shaif Gas Field Development
Nasr Field Development: Phase 2: Full Field
Development: Expansion Works
500
500
FEED
Ausschreibung
Zakeem Development
Company (ZADCO)
Emirates National Oil
Company (ENOC)
ADCO
ADMA-OPCO
350
FEED
Emirates LNG
300
300
Studie
Studie
ADMA-OPCO
ADMA-OPCO
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
36
6.1.7.2 Verarbeitende Industrie (ohne Chemie)
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Kizad: Taweelah Metal Park: Aluminium
Rolling Mill
Abu Dhabi Alumina Refinery
Food Production Facility at Kizad
Projektstand
1.500
Studie
1.500
408
Studie
Design
Betreiber
Taweelah Aluminium Extrusion
Company (TALEX)
Emirates Global Aluminium
National Food Products
Company
Ittihad Investment
W.R. Grace & Co/Al Dahra
Agriculture
Al Braik Investments LLC/Abu
Dhabi Ports
Company/Emirates Aluminium
(EMAL)
United Iron & Steel Company
Emirates Float Glass
Al Fattan Ship Industry
Jindal Saw Gulf
Paper Mill Facility in ICAD 2
FCC Catalysts Manufacturing Plant
272
200
Studie
Ausschreibung
Silicon Metal Smelter
174
Studie
Steel Rolling Mill Complex
Glass Factory Expansion Phase 2
Abu Dhabi Shipyard Facility
Expansion Of Ductile Iron Pipe Facility at
ICAD III
Ferro Alloys Complex at ICAD 3
138
131
100
100
Studie
Studie
Studie
Studie
100
Ausschreibung
60
Ausschreibung
Super Cement Manufacturing
Company
Ducab Aluminium
50
30
27
27
25
25
Ausschreibung
Studie
Studie
Studie
Ausschreibung
Studie
Talex
Emirates Extruded Polystyrene
Bee’ah
Imdaad
Palletco LLC
Crystal Arc
15
Studie
Crescent Enterprises
15
Studie
Crescent Enterprises
Kizad: Taweelah Metal Park: Aluminium Rod
and Conductor Plant
Kizad: Taweelah Metal Park: Copper Pipe Mill
Polystyrene Plant Expansion
Solar Agricultural Plantation Farm
Material Recovery Facility
Kizad: Plastics Manufacturing Facility
Kizad: Crystal Products Manufacturing
Factory
Solid Wire Factory at Hamriyah Free Zone,
Sharjah
Flux Cored Wire Factory at Hamriyah Free
Zone, Sharjah
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.2 Tiefbau/Infrastrukturbau
6.2.1 Schienenwege
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Projektstand
Etihad Railway Network: Phase 2
Dubai Metro: Purple Line
3.000
2.730
Ausschreibung
Studie
Dubai Metro: Blue Line
Abu Dhabi Metro: Package 1
Bus Rapid Transit (Orange Line)
Dubai Metro: Red Line Extension
Light Rail Transit: Blue Line
Etihad Railway Network: Phase 3
Light Rail Transit: Green Line
Etihad Railway Network: Phase 2: Package B
Etihad Railway Network: Phase 2: Package C
2.500
1.900
1.500
1.300
1.000
1.000
800
740
724
Studie
Präqualifizierung
Präqualifizierung
Studie
Präqualifizierung
Design
Präqualifizierung
Ausschreibung
Ausschreibung
37
Betreiber
Etihad Rail
Dubai Roads & Transport
Authority (RTA)
Dubai RTA
Musanada
Musanada
Dubai RTA
Musanada
Etihad Rail
Musanada
Etihad Rail
Etihad Rail
Etihad Railway Network: Phase 2: Package A
Green Line Extension
Al-Sufouh Tramway - 2 (Phase 2)
Etihad Railway Network: Phase 2: Package F
Etihad Railway Network: Phase 2: Package D
Abu Dhabi Airport Expansion: Automated
Passenger Mobility System
Railway Terminal Facility
Dubai Metro: Existing Stations Improvements
533
500
400
303
220
150
Ausschreibung
Studie
Design
Ausschreibung
Ausschreibung
Studie
150
Studie
30
Studie
Etihad Rail
Dubai RTA
Dubai RTA
Etihad Rail
Etihad Rail
Abu Dhabi Airports
Company (ADAC)
Abu Dhabi Ports Company
(ADPC)/Etihad Rail
Dubai RTA
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.2.2 Straßen
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Projektstand
Betreiber
Sixth Creek Crossing
Abu Dhabi Industrial City (ICAD) 4
North Wathba Infrastructure Works
Ten Bridges at Abu Al Abyadh
817
500
500
500
Studie
Studie
Design
Ausschreibung
Capital District: Infrastructure Works: Phase 3
Al Ittihad Bridge
Capital District: Infrastructure Works: Phase 4
Capital District: Infrastructure Works: Phase
2A
Mafraq-Ghuweifat Road Development: Section
1A
Shindagha & Deira Sheraton Creek Crossings
Abu Dhabi Airport Expansion: Midfield Terminal
Complex Access Road
Parallel Roads Improvement Project Godolphin
Area
Double-Deck Sheikh Zayed Road
Bridge Widening and Development of Jubail
Intersection
Abu Dhabi Airport Expansion: Southern
Runway Tunnel
Umm Lafina Bridge: Contract 1
300
300
300
300
Ausschreibung
Studie
Ausschreibung
Ausschreibung
Dubai RTA
ZonesCorp
Musanada
Ministry of Presidential
Affairs
Musanada
Dubai RTA
Musanada
Musanada
275
Ausschreibung
Musanada
270
250
Studie
Design
Dubai RTA
ADAC
245
Studie
Dubai RTA
200
180
Studie
Design
Dubai RTA
Sharjah Municipality
150
Studie
ADAC
136
Design
Umm Lafina Bridge: Contract 2
Dubai International Airport: Infrastructure
Works
Dubai World Central (DWC): Infrastructure
Works
DWC: Al Maktoum International Airport:
Helipad & Tunnel
136
136
Design
Präqualifizierung
136
Präqualifizierung
Department of Transport
(DOT)
DOT
Dubai Aviation Engeneering
Projects (DAEP)
DAEP
120
Design
Dubai Civil Aviation
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
38
6.2.3 Flughäfen
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionssumme
Dubai World Central (DWC): Al
Maktoum International Airport
Ajman International Airport, Logistics &
Commerical Complex
10.000
Projektstand
Durchführung
Betreiber
Dubai Civil Aviation
Authority (DCA)
Ajman Municipality and
Planning Department
(AMPD)
ADAC
4.500
Design
2.960
Durchführung
816
400
Durchführung
Studie
256
Durchführung
200
Studie
DWC: Emirates SkyCargo Terminal
Sharjah International Airport: CAT 3
Runway
Dubai Airport Expansion: Terminal 2
Expansion
Dubai International Airport: Terminal
and Concourse
200
163
Durchführung
Durchführung
Virgin Galactic/Aabar
Investments
DCA
SCAA
153
Durchführung
DCA
136
Präqualifizierung
DWC: Terminal and Concourse
Dubai Airport Expansion (Concourse 4
- Automated People-Mover Station)
South Airfield Runway Rehabilitation
Das Island Airport Terminal
Dubai International Airport Expansion:
Cargo Mega Terminal Expansion
Dubai International Airport: Terminal 1
Refurbishment
Upgrading AGL & Replacing ALCMS at
Al Ain International Airport
Abu Dhabi Airport: Terminal 3
Expansion: A380 Stands/Gate Room
Private Aviation Hangar
136
107
Präqualifizierung
Durchführung
Dubai Aviation
Engeneering Projects
(DAEP)
DAEP
DCA
99
75
61
Durchführung
Durchführung
Durchführung
ADAC
ADNOC
DCA
51
Durchführung
DCA
39
Durchführung
ADAC
23
Durchführung
ADAC
Studie
Gama Aviation
Abu Dhabi Airport Expansion: Midfield
Terminal Complex
Dubai Airport Expansion (Concourse 4)
Sharjah International Airport
Expansion
Abu Dhabi Airport Expansion: MTC
Airside Construction
SpacePort Abu Dhabi
8
DCA
Sharjah Civil Aviation
Authority (SCAA)
ADAC
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.2.4 Häfen
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Projektstand
Betreiber
Ruwais Refinery Expansion Project - Package 7
(Marine Facility)
Jebel Ali Port Expansion: Terminal 3
Yas Island: Yas Marina 2
Khorfakkan Port Expansion
500
Durchführung
190
162
150
Durchführung
Durchführung
Studie
Jebel Ali Port Expansion: Terminal 4
Hamriyah Free Zone Fuel Storage Facility:
Marine Works Package: EPC 2
Dhow Wharfage
Expansion of Port Facilities
Deira Island Coastline: Stage 1
100
65
Durchführung
Durchführung
Abu Dhabi Oil Refining
Company (Takreer)
Dubai Ports (DP) World
Aldar
Sharjah Port & Custom
Authority
DP World
Takreer
Durchführung
Durchführung
Ausschreibung
Dubai Municipality
Fujairah Port
Nakheel
62
54
50
39
Shahama Port Upgrade
50
Design
Construction of RAK Fishermen's Port
Gravity Wall Jetty & Structures
New Port at Delma Island
Al Sila Port Refurbishment
Mugharrag Port
41
25
2
2
2
Durchführung
Durchführung
Design
Studie
Studie
Abu Dhabi Ports Company
(ADPC)
Crown Prince Court
Mubarak Marine
ADPC
ADPC
ADPC
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.2.5 Wasser/Abwasser/Abfall
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionss
umme
Jebel Ali Sewage Treatment Plant: Phase 2
Ghalilah Desalination Plant
Projektstand
Betreiber
300
82
Design
Durchführung
Sewage Water Treatment Plant at Hamriyah
Marina Breakwater Sewerage Work
80
80
Durchführung
Durchführung
Zirku Oily Water Treatment & Disposal Facility:
Package II
Connection of Main Sewer Network to Dubai
Municipality Network Phase 3
Al-Aweer Sewage Treatment Plant Expansion
Satah Full Field Development: Produced Water
Treatment Plant
Organic Waste Treatment Plant
50
Durchführung
40
Durchführung
Dubai Municipality
Federal Electricity & Water
Authority (FEWA)
Sharjah Municipality
Abu Dhabi Sewerage Services
Company (ADSSC)
Zakum Development
Company (ZADCO)
Nakheel
36
34
Durchführung
Durchführung
Dubai Municipality
ZADCO
Studie
Bee’ah
8
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
6.2.6 Energiewirtschaft
VAE: Ausgewählte Projekte (in Mio. US$)
Projekt
Investitionssu
mme
Projektstand
Barakah Nuclear Power Plant: Reactor 3
4.000
Durchführung
Barakah Nuclear Power Plant: Reactor 1
Barakah Nuclear Power Plant: Reactor 2
Barakah Nuclear Power Plant: Reactor 4
Shuweihat 3 IPP
Mirfa IWPP
3.100
2.500
2.000
1.500
988
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Durchführung
Waste-to-Energy Plant
850
Präqualifizierung
Jebel Ali M Station Expansion
800
Ausschreibung
Hassyan Coal Fired IPP Phase 1
Hassyan Coal Fired IPP Phase 2
Ras Al Khaimah Coal Fired Power Plant
Waste-to-Energy Facility Sharjah
Noor 1 Photovoltaic Plant (PV)
650
650
550
505
400
Präqualifizierung
Studie
Studie
Studie
Ausschreibung
Shams 3
Shams 2
Mohammad Bin Rashid Al Maktoum PV
400
400
360
Studie
Studie
Studie
40
Betreiber
Emirates Nuclear Energy
Corporation (Enec)
Enec
Enec
Enec
Shuweihat Asia Power Company
Abu Dhabi Electricity & Water
Authority (ADWEA)/GDF Suez
Abu Dhabi's Center of Waste
Management (CWM) and Abu
Dhabi National Energy Company
(TAQA)
Dubai Electricity & Water
Authority (DEWA)
DEWA
DEWA
Utico FZ/Shanghai Electric
Bee’ah
Abu Dhabi Future Energy
Company (Masdar)
Masdar
Masdar
DEWA
Solar Power Plant (IPP) - Phase 2
Ras Al Khaimah PV Solar Power Plant
(40 MW)
Zirku Island Power Upgrade Project
Power Generation Units at Habshan,
Bab, Buhasa, Asab
Das Island Power Generation Unit
225
Präqualifizierung
Utico FZ
175
Durchführung
200
Ausschreibung
Zakum Development Company
(ZADCO)
Abu Dhabi Gas Industries
(GASCO)
Abu Dhabi Gas Liquefaction
Company (ADGAS)
90
Durchführung
Quellen: MEED Projects, Pressemeldungen, Recherchen von Germany Trade & Invest
41

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