mitarbeiter-Zeitung - Universitätsmedizin Mainz

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mitarbeiter-Zeitung - Universitätsmedizin Mainz
UM.Sicht
Unser Wissen für Ihre Gesundheit
Ausgabe 16 | Juni 2013
Mitarbeiter-Zeitung
4
Nachrichten aus der
Krankenversorgung
13
GutenbergMarathon 2013
nachrichten aus
forschung und lehre
14
Nachrichten aus dem
personalrat
2
UM.Sicht
|
Ausgabe 16 · juni 2013
Impressum
Herausgeber
Vorstand der Universitätsmedizin Mainz,
Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz
Redaktion
Stb. Kommunikation und Presse
Dana Göbel (Redaktionsleitung,
v.i.S.d.P.)
Kontakt
Tel.: 06131 17-7427
Fax: 06131 17-3496
E-Mail: [email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Waltraud Friedrich, Carina Heinrichs,
Ulrich Jörg, Renata Kiworr-Ruppenthal,
Heike Knögel, Oliver Kreft, Eva Quack,
Dr. Stefanus Schweizer, Renate
Severin, Marc Tempels, Bärbel
Wellmann, Annette Wernersbach
Ausgabe 16 · juni 2013
Inhalt
|
editorial
3
Liebe Kolleginnen
und Kollegen,
aus der krankenversorgung
Unterstützung im Umgang mit Demenzpatienten durch neue Servicestelle....................4
Keine leichte Aufgabe, aber eine lohnenswerte Herausforderung...................................6
herzlich willkommen zur Sommerausgabe
Aufbau eines Zentralen Springerpools – Ein Pflegeteam an vielen Orten........................8
der Mitarbeiterzeitung.
Gute Zähne – schlechte Zähne......................................................................................9
Endlich hat es der Sommer geschafft,
Stimmt es, dass.......................................................................................................... 10
Neuer Sonderforschungsbereich................................................................................. 11
seine volle Schönheit zu entfalten.
Krankheiten von A-Z: Angst......................................................................................... 12
Sportlich, sportlich – das waren die
Mitarbeiter der Universitätsmedizin bei
aus forschung und lehre
der 14. Auflage des Mainzer Gutenberg-
Medizinstudierende international vernetzt................................................................... 13
Marathons am 12. Mai und liefen wieder
aus dem personalrat
einmal hervorragende Zeiten. Herzlichen Glückwünsch an alle Läufer!
Personalratswahlen 2013............................................................................................ 14
Anfang Mai fanden Personalratswahlen statt, deren Ergebnisse und wir Ihnen auf
gestaltung
pure:design, Andreas Rupprecht
www.pure-design.de
bildnachweis
Anne Keuchel, Heike Knögel,
Peter Pulkowski, Markus Schmidt
Auflage
3.000 Stück
namen und nachrichten
Seite 14 vorstellen. Vorsitzende des Personalrats ist weiterhin Waltraud Friedrich.
FOCUS Klinikliste 2013............................................................................................... 16
In der Reihe „Stimmt es, dass…“ klärt Dr. Björn Habermann über Behauptungen, wie
Das Edith Heischkel-Mentoring-Programm feiert seinen 5. Geburtstag....................... 17
Preis für Forschungen über Herzrhythmusstörungen................................................... 18
Stiftung vergibt zum 22. Mal Förderpreise................................................................... 18
knacken, sonst kriegst du noch Arthritis“ auf. Nicht alle dieser Mythen stimmen, aber
Spende für Kunst in der Frauenklinik........................................................................... 19
– besonders schlimm für alle Frauen, die hohe Hacken lieben – falsches Schuhwerk
Heinrich-Dräger-Preis vergeben.................................................................................. 19
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,
Aufnahme in Online-Dienste und Internet
sowie Vervielfältigung auf Datenträgern
nur mit Genehmigung des Herausgebers.
Unaufgefordert eingesandte Manuskripte
oder Bilder werden nicht „automatisch“
veröffentlicht. Einsender von Manuskripten
erklären sich mit redaktioneller Bearbeitung einverstanden.
Mit Verfassernamen gekennzeichnete
Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers und der Redaktion
wieder.
Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird nur
die kürzere, männliche Schreibweise verwendet. An dieser Stelle wird betont, dass
damit alle männlichen und weiblichen
Personen gleichberechtigt angesprochen
werden.
„Sitz gerade sonst kriegst du einen krummen Rücken“ oder „Hör auf mit dem Finger-
Dienstjubiläen/Ruhestand..........................................................................................20
Nachrufe....................................................................................................................20
schädigt die Fuße maßgeblich und kann im Extremfall zur Operation führen.
Neu ab dieser Ausgabe ist die Kategorie „ Krankheiten von A bis Z“. Beginnend mit
dem Thema Angst werden wir in den kommenden Ausgaben in alphabetischer
buntes und vermischtes
Gutenberg-Marathon 2013 – wir waren dabei!............................................................22
„Und nächstes Jahr machen Sie wieder mit!“..............................................................23
Reihenfolge verschiedene interessante Krankheitsbilder vorstellen.
Ruandische Delegation besucht Universitätsmedizin...................................................24
Natürlich darf in dieser Ausgabe der Hinweis auf unser
Delegation aus Indien zu Besuch an der Universitätsmedizin.......................................25
bevorstehendes Sommerfest am 22. August 2013
Das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden..................................................................26
Unnützes Wissen........................................................................................................27
Willkommen bei UM.Sicht
nicht fehlen.
Comic: Anton Ahnungslos...........................................................................................27
Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung und einen schönen Sommer!
Aus Fachbibliothek Medizin wird Bereichsbibliothek Universitätsmedizin.....................28
Es grüßt Sie herzlich,
Jahresbericht der Patientenbücherei 2012...................................................................29
Denksport..................................................................................................................30
Dana Göbel, Redaktionsleitung
4
aus der Krankenversorgung
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
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aus der Krankenversorgung
5
Unterstützung im Umgang mit
Demenzpatienten durch neue Servicestelle
Aufgrund des demographischen
Wandels steigen die stationären Behandlungsfälle hochaltriger Patienten in den
somatischen Kliniken der Universitätsmedizin. Dementsprechend weisen immer
mehr Patienten eine „komorbide“ demenzielle Erkrankung auf, denn das Alter ist
der Hauptrisikofaktor für eine Demenzentwicklung. Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) demenzieller Erkrankungen
in Akutkrankenhäusern beläuft sich auf
12,3 Prozent. Dabei rangiert die Innere
Medizin mit 13,0 Prozent leicht vor der
Chirurgie mit 11,5 Prozent. Für betroffene
Demenzpatienten stellt die stationäre
Aufnahme eine akute Überforderung dar.
Sie reagieren oft mit Widerstand, sind
reizbar, ängstlich bis misstrauisch, hilflos,
verwirrt und zeigen Fluchttendenzen.
Eine Befragung von 64 in der stationären
Pflege der Universitätsmedizin tätigen
Mitarbeiter im September und Oktober
Welches Verhalten beobachten Mitarbeiterinnen der Pflege bei Demenzpatienten?
100 %
1,5
6,3
3,2
6,3
90 %
80 %
30,2
26,6
40,6
70 %
60 %
50 %
40 %
35,9
30 %
20 %
10 %
0%
28,6
37,5
π trifft nicht zu
π trifft eher nicht zu
π teils/teils
π trifft eher zu
π trifft zu
38,1
28,1
17,2
Ängstliches Verhalten
Misstrauen
Weglauftendenz
Wie belastend wirken Demenzpatienten auf Mitarbeiterinnen der Pflege?
100 %
90 %
80 %
6,2
1,6
4,8
23,4
36,5
9,3
18,8
70 %
60 %
50 %
43,8
40 %
53,1
38,1
30 %
20 %
10 %
0%
17,2
9,4
Arbeit mit Demenz
ist belastend
π trifft nicht zu
π trifft eher nicht zu
π teils/teils
π trifft eher zu
π trifft zu
4,7
19
Arbeit mit Demenz
bereitet Stress
14,1
Hilflos und überfordert
im Umgang mit Demenz
2012 ergab, dass diese Reaktionen von
den Pflegenden deutlich wahrgenommen
werden. Als typische Begleitsymptomatik
der Demenzpatienten gaben 65,6 Prozent
der Befragten ängstliches Verhalten, 53,1
Prozent Misstrauen und 66,7 Prozent
Weglauftendenzen an.
Fehlende professionelle Unterstützung,
fehlende spezifische Pflegekonzepte sowie fehlende spezifische Kommunikationsschulungen führen bei chronischem Zeitmangel der Pflegenden dazu, dass die
Arbeit mit demenziell erkrankten Patienten
als belastend (26,6 Prozent) und stressvoll
(57,1 Prozent) erlebt wird. Die Mehrheit
der Mitarbeiter gab an, sich im Umgang
mit demenzerkrankten Patienten teilweise hilflos und überfordert zu fühlen
(53,1 Prozent).
Deutlich erkennbar ist, dass sowohl Patienten als auch Pflegende einer besonderen Unterstützung bedürfen. Patienten
sollten angstfrei, mit Empathie und Würde
medizinisch und pflegerisch professionell
und möglichst komplikationslos behandelt werden. Ebenso ist eine optimierte
Überleitung notwendig, um die in Zukunft
weiter wachsende Herausforderung
Demenz im Krankenhaus besser meistern
zu können.
Dies sind starke Gründe, eine „Servicestelle für Patienten mit kognitiven Einschränkungen oder Demenz“ zu etablieren. Als neuartige Organisationsstruktur
wurde diese in Form einer übergreifenden
Stabstelle beim Ressort Pflegevorstand
verortet. Das übergeordnete Ziel dieser
Servicestelle ist es, die Kultur eines hoch
professionellen, empathischen und entstigmatisierenden Umgangs mit kognitiv
beeinträchtigten alten Patienten zu entwickeln.
Hierzu ist eine aktive Unterstützung des
Projektes durch alle in der pflegerischen
und medizinischen Versorgung tätigen
Mitarbeiter notwendig. Die Implementierung der Servicestelle Demenz läuft seit
März 2013 über ein zweijähriges Modellprojekt, in welchem ein Screeningverfahren wissenschaftlich evaluiert wird und
die tatsächliche Situation auf den zehn
Modellstationen (Augenklinik, Neurologie,
Urologie, I. Medizinischen Klinik und
Orthopädie /Unfallchirurgie) erhoben
werden soll. Die Begleitforschung wird
durch die Arbeitsgruppe von Univ.-Prof.
Dr. Andreas Fellgiebel durchgeführt und
vom Gesundheitsministerium RheinlandPfalz gefördert. [Eva Quack]
Weitere Infos zu dem Modellprojekt erhalten Sie über:
Eva Quack, Leitung der Servicestelle Demenz
Tel. 7440, E-Mail: [email protected] Evelyn Möhlenkamp, Pflegevorstand
Tel: 2370; E-Mail: evelyn.mö[email protected]
Univ.-Prof. Dr. med. Andreas Fellgiebel,
Leitender Oberarzt Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Tel. 7363, E-Mail: [email protected]
Leiterin der Servicestelle für Patienten mit kognitiven Einschränkungen oder Demenz
Ich habe folgende Ausbildung:
Als examinierte Krankenschwester war
ich in verschiedenen Bereichen der Pflege
tätig. Während meines Studiums zur Dipl.
Pflegepädagogin (FH) habe ich als Lehrkraft
in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung sowie Altenpflegeausbildung
gearbeitet. Seit 2011 absolviere ich berufsbegleitend ein Masterstudium der Erwachsenenbildung. Meine spezifischen Erfahrungen konnte ich vor allem durch meine Mitarbeit in einem pflegewissenschaftlichen
Forschungsprojekt für demenzerkrankte
Personen sammeln. Die Nähe zur Pflegepraxis hat mich dabei immer praxisorientiert denken und agieren lassen.
eva quack
Ich arbeite...
…als Leitung der Servicestelle für Patienten mit kognitiven Einschränkungen oder
Demenz und bin seit 15. Februar 2013 an
der Universitätsmedizin tätig.
Welche Herausforderungen bieten die
neuen Aufgaben?
Demenz gewinnt im Krankenhaus immer
größere Bedeutung. Diese Relevanz in allen
Bereichen der Universitätsmedizin transparent zu machen, sehe ich als Herausforderung. Projekte hängen zudem von vielen
Unwägbarkeiten ab. Das Modellprojekt
Servicestelle Demenz erfordert Engagement
von allen Mitarbeitern und kann nur ge-
meinsam gelingen. Daher ist ein hohes
Maß an Flexibilität, Kreativität und Mut
zum Umdenken gefordert. Meine optimistische Grundhaltung und unerschütterliche
Begeisterung für die Projektidee wird mir
bei diesen Herausforderungen hilfreich sein.
Welche Ziele haben Sie?
Im Rahmen meiner Tätigkeit möchte ich
das Thema „Demenz im Krankenhaus“ in
den Fokus aller Mitarbeiter rücken und
diese darüber sensibilisieren. Patienten
mit kognitiven Einschränkungen oder Demenz soll auf eine professionelle, emphatische und würdevolle Art begegnet werden.
In der Universitätsmedizin sollte niemand
„vergessen“ werden. Daher möchte ich
gerne Veränderungsprozesse anstoßen,
die im Hinblick auf den besonderen
Betreuungsbedarf dieser Patientengruppe
dringend notwendig sind.
Wie lautet ihr Arbeitsmotto?
„Schweigen ist Silber, Reden ist Gold!“
Der Dialog mit allen am Modellprojekt beteiligten Mitarbeitern ist mir ein wichtiges
Anliegen.
6
aus der Krankenversorgung
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
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aus der Krankenversorgung
7
Keine leichte Aufgabe,
aber eine lohnenswerte Herausforderung
„Ich war krank und ihr habt mich besucht“ (Matthäus, 25,36). Dieser Satz
aus der Bibel steht für den Auftrag und Leitspruch der Klinikseelsorge.
An der Universitätsmedizin übernehmen Teams sowohl der evangelischen als
auch der katholischen Klinikseelsorge diesen Dienst. Der Auftrag der Seelsorge
richtet sich nicht nur an kranke Menschen und deren Angehörige, sondern
auch an die Mitarbeiter der Universitätsmedizin.
„Die Ehrenamtlichen ermöglichen uns die
Präsenz der Klinikseelsorge auf Station im
größeren Umfang zu gewährleisten, als es
uns sechs katholischen und fünf evangelischen Kollegen möglich ist. Als Mentorin
stehe ich – ebenfalls wie meine Kollegen
– in engem Kontakt zu den Ehrenamtlichen.“
Während Becker und Reisse einmal in der
Woche für ein bis zwei Stunden auf Station
die Patienten besuchen, gehört zu dem
hauptamtlichen Dienst der Seelsorge
darüber hinaus die Gewährleitung einer
24-Stunden Rufbereitschaft, Gremienarbeit, ethischer Unterricht an den Schulen,
Gottesdienstangebote sowie geistliche
Beratung.
Gemeinsamer Besinnungstag der Haupt- und Ehrenamtlichen in der evangelischen Kirche
Auf etwa 30 Stationen kann man ehrenamtlichen Mitarbeitern des Besuchsdiensts
der Klinikseelsorge begegnen. Erkenntlich
nicht zuletzt an dem grünen SeelsorgeLogo auf ihren Namensschildern, sind sie
einmal in der Woche auf Station unterwegs.
Ihre Aufmerksamkeit richtet sich auf
Patienten, die während des Klinikaufenthaltes Begleitung und Zuspruch suchen.
„Ins Gespräch mit fremden Menschen zu
treten, sich mit ihrer Krankheit und Leid zu
konfrontieren, ist auf den ersten Blick keine
leichte Aufgabe, aber eine lohnenswerte
Herausforderung“, wie Roswitha Becker
und Dieter Reisse zu berichten wissen.
„Wir nehmen uns Zeit für ein Gespräch,
sind in Krisen Wegbegleiter, sprechen über
den Glauben und bieten auf Wunsch gerne
ein Gebet an.“ Beide engagieren sich
ehrenamtlich in der Klinikseelsorge und
sind schon viele Jahre in diesem Ehrenamt
tätig. Bevor sie den regelmäßigen Besuchsdienst übernahmen, absolvierten sie einen
umfassenden Einführungskurs mit Themen
wie Kommunikation am Krankenbett,
Differenzierung von Selbst- und Fremdwahrnehmung, Aufbau komplexer Organisationen wie der Universitätsmedizin
und den Aufgaben der Klinikseelsorge in
diesem Feld. Anhand von Fallbeispielen
aus der Praxis reflektierten sie verschiedene Weisen der Gesprächsführung und eine
achtsame Wahrnehmung für die jeweiligen
Wünsche ihres Gegenübers. „Man muss
dem Patienten genügend Zeit geben, sich
öffnen zu können, seine Gedanken zu ordnen und die passenden Worte zu finden.
Insbesondere auch Momente der Stille
auszuhalten war am Anfang schon schwer“,
erinnert sich Dieter Reisse.
Sowohl er, als auch Roswitha Becker werden regelmäßig von den hauptamtlichen
Seelsorgern geschult und erhalten in den
Supervisionen die Möglichkeit ihre Erfahrungen am Krankenbett ausführlich zu besprechen. Diese Begleitungsaufgabe übernimmt unter anderem die hauptamtliche
Pastoralreferentin Heike Knögel, die seit
1988 als katholische Klinikseelsorgerin an
der Universitätsmedizin arbeitet.
Seelsorger Norbert Nichell im Gespräch mit
der Ehrenamtlichen Roswitha Becker
Das zentrale Einsatzgebiet für die Ehrenamtlichen ist der Besuchsdienst bei den
Patienten und das Gespräch mit deren
Angehörigen. „Nicht selten berichten die
Patienten, dass – durch ihre Krankheit
bedingt – ihre ganze bisherige Lebensplanung aus den Fugen gerät“, berichtet
Roswitha Becker. „Ich bin sehr berührt,
wenn Menschen in all ihrem Leid und ihrer
Verletzlichkeit nach dem Sinn ihres Lebens
suchen und sich mir als Gesprächspartner
anvertrauen“, erzählt Dieter Reisse. Alle
Ehrenamtlichen die im Besuchsdienst
tätig sind, haben sich zuvor der strikten
Verschwiegenheit verpflichtet.
Das Gespräch am Krankenbett erfahren
Ehrenamtliche als dialogisches Geschehen,
von dem beide Seiten profitieren. Dieter
Reisse erinnert sich an eine Begegnung
mit einem muslimischen Patienten, von
dem er seinerseits viel über dessen Glaubenshintergrund und Glaubenspraxis gelernt hatte. Derartige Situationen erfordern
ein hohes Maß an Offenheit, offenherziges
Interesse für den Anderen und Respekt für
die unterschiedlichen Lebensentwürfe.
„Es kann uns nicht darum gehen, Menschen unseren eigenen Glauben aufzudrängen“, erläutert Heike Knögel. „Wir
wollen dem Patienten helfen, seine jeweils
persönliche Antwort auf die Fragen des
Lebenssinns und Glaubens zu finden. Daher wenden wir uns jedem Menschen mit
gleicher Aufmerksamkeit zu, unabhängig
von seiner Weltanschauung, Religion oder
Konfessionszugehörigkeit.“ Beide Teams
der Klinikseelsorge fühlen sich dem ökumenischen Gedanken verpflichtet. Ebenso
konsequent verstehen sich die ehrenamtlichen Mitarbeitenden als ökumenische
Gruppe.
Doch ist es nicht eine große Last, sich
wöchentlich von dem Schicksal und Leid
eines fremden Menschen berühren zu
lassen? Was bewegt Menschen wie Becker
und Reisse diesen Besuchsdienst zu tun?
In ihren vielen Begegnungen erleben sie
eine tiefe Dankbarkeit, die ihnen die Patienten am Ende der Besuche unmittelbar
zurückgeben. Diese Erfahrung zeigt Ihnen,
wie zufrieden sie selbst für ihr eigenes –
durchweg gesundes Leben – sein können.
Ein intensives Gespräch, auch über Schmerz
und Abschied, bedeutet nicht zwangsläufig
Schwere und Last. In der Bewältigung der
Krankheit entwickeln viele Patienten eine
unbändige Lebenskraft.
„Ich empfinde es als eine lohnenswerte
Herausforderung, Zuversicht zu schenken
wo ein Mensch zaghaft auf Besserung
hofft und Trost zu spenden wo ein Mensch
Trauer empfindet. Jeder von uns hat seine
persönlichen Ritu-ale nach den Besuchen.
Manchem hilft es, ein symbolisches Licht
in Form einer Kerze anzuzünden. Mancher
kehrt zum stillen Verweilen kurz in die Klinikkirche ein. Oft wende ich mich in einem
Gebet an Gott und übertrage alle Sorgen
und Nöte in seine Obhut“, berichtet Roswitha Becker. Dieser Glaube entlastet die
Seelsorgenden, denn als gläubige Menschen wissen sie sich ihrerseits getragen
und getröstet von einem Gott, der sich
dem leidenden Menschen zuwendet.
[Heike Knögel]
8
aus der Krankenversorgung
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
Aufbau eines Zentralen Springerpools –
Ein Pflegeteam an vielen Orten
„Erst wenn ich mich nach Dienstende auf dem Nachhauseweg befinde,
weiß ich, wo ich am nächsten Tag meinen Einsatzort haben werde. Ich habe
aber die Gewissheit, dass es wieder ein spannender und abwechslungsreicher
Arbeitstag werden wird – denn ich arbeite im Zentralen Springerpool für die
Intensivstationen an der Universitätsmedizin.“ Seit 1. Oktober 2012 gibt es den
Zentralen Springerpool für die Intensivbereiche, so dass es nun an der Zeit ist,
den Mitarbeitern zu den bisherigen und zukünftigen Entwicklungen zu berichten.
Immer mehr Mitarbeiter nutzen den Zentralen Springerpool.
Das Konzept zum Zentralen Springerpool für die Intensivbehandlungsstationen
der Erwachsenenpflege fand im Unternehmen großen Anklang und ließ sich in
die Praxis umgesetzen. So begannen die
Aufbau- und Etablierungsphasen, welche
als wahre Pionierarbeit für die Universitätsmedizin bezeichnet werden können.
Wichtige Bausteine waren die Rekrutierung
von Mitarbeitern sowie die Schaffung einer
umfangreichen, vertrauensvollen Informations- und Kommunikationsstruktur mit allen
Beteiligten und Betroffenen der verschiedenen Hierarchieebenen. Hierbei leisteten
alle Beteiligten einen großartigen Beitrag,
sodass diese Herausforderungen souverän
gemeistert werden konnten. Die solidarische
Zusammenarbeit zwischen Zentralem Springerpool und den Intensivbehandlungsbereichen stellt eine wichtige Grundvoraussetzung für den Erfolg des Konzeptes dar,
sodass es diese kontinuierlich zu pflegen
und weiter zu verbessert gilt.
Zum Jahresbeginn 2013 zeigte sich eine
noch eher mäßige Bewerberlage, denn zu
groß erschienen oft die Bedenken, sich auf
die neue Organisationseinheit mit flexiblem
Arbeitsort einzulassen und ein Teil derer
zu werden. Inzwischen hat sich dies deutlich geändert, sodass der Zentrale Springerpool kontinuierlich wächst und zum 1. Juni
2013 bereits die Hälfte der vorgesehenen
„Planstellen“ besetzt sind.
Nach Abschluss der vorgesehenen Einarbeitungszeit stehen die Mitarbeiter uneingeschränkt für die Sicherstellung einer professionellen Patientenversorgung in den
Intensivbehandlungsbereichen zur Verfügung.
Das Ziel der Sicherstellung eines kontinuierlichen, optimalen Nutzungsgrades der
vorhandenen Intensivbehandlungskapazitäten kann so wirksam unterstützt werden.
Insbesondere dadurch, dass die Mitarbeiter
eindeutig zu den High-Potentials im Pflegedienst gehören, da diese ihr umfangreiches
Fachwissen weit gefächert einsetzen und
kontinuierlich erweitern können.
Das Berichtswesen zum Zentralen Springerpool dient dazu, eine valide Datenlage
zum Einsatz der Springerpoolmitarbeiter
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aus der Krankenversorgung
9
Gute Zähne – schlechte Zähne
auszuweisen und so die Effizienz messbar
zu machen. Für das Erste Quartal 2013
zeigen sich Ergebnisse, welche die Notwendigkeit der Einrichtung des Zentralen
Springerpools untermauern. Insgesamt
wurden 92 Anforderungen gestellt. Von den
43 Anforderungen, die bedient werden
konnten, waren 34 Anforderungen passgenau. Dies bedeutet, dass kein Mitarbeiter
aus betrieblichen Gründen seinen geplanten Dienst tauschen musste. Bei den restlichen neun Anforderungen war ein Diensttausch notwendig, um die Stationsabläufe
nicht zu gefährden.
Die Höhe der erfolgten Zuweisungen ist
der Tatsache geschuldet, dass sich im Betrachtungszeitraum nur wenige Mitarbeiter
im Pool befanden. Zukünftig wird es möglich sein, einen größeren Teil der Anforderungen bedarfsgerecht abzudecken, um
die Effizienz und Wirksamkeit des Zentralen Springerpools zu erhöhen.
Ebenso ist davon auszugehen, dass sich
eine spürbare Entlastung der Mitarbeiter
in den einzelnen Bereichen einstellen wird,
da sich kurzfristige Personalausfälle (meist
auf Grund von Krankheit) besser kompensieren lassen. In der Konsequenz werden
das Tauschen von Diensten oder das
Holen aus dem geplanten Frei – aufgrund
von betrieblichen Gründen – zumindest
vermieden oder reduziert werden können.
Die Mitarbeiter der Intensivbehandlungsstationen erhalten somit eine höhere
Dienstplansicherheit, was einen positiven
Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit haben
kann. Dies zeigt auch der Vergleich mit
anderen Universitätskliniken, die bereits
seit längerem mit dem Erfolgsmodell des
Zentralen Springerpools arbeiten.
Der Fachkräftemangel im Pflegedienst
wird weiter fortschreiten und sich in
Zukunft voraussichtlich noch verstärken.
Der Zentrale Springerpool stellt ein geeignetes Instrument dar, um dieser Herausforderung effizient und erfolgreich zu
begegnen. Es gilt auch weiterhin, Mitarbeiter für den Zentralen Springerpool zu
gewinnen, sie für diesen zu begeistern und
so dazu beizutragen, dass sie in der ihnen
noch unbekannten Organisationseinheit
eine neue berufliche Heimat finden.
[Annette Wernersbach]
Was ist wohl die beste Zahnputzmethode? Um dies herauszufinden, begab sich
Moderator Eric Mayer vom Kindersender ZDF tivi pur+ zu unseren Experten in
die Klinik für Zahnerhaltungskunde.
Das Filmteam, die jungen Tester und Dr. Wolf hatten großen Spaß bei den Aufnahmen.
Los ging das Zahnputzexperiment mit
vier jungen Testern. Tim, Anjuli, Marc und
Natalie durften zunächst ausgiebig Kuchen
essen, damit sich Zahnbelag auf ihren
Zähnen bilden konnte. Beim ersten Check
vor dem Zähneputzen, färbte Zahnarzt
Dr. Thomas Wolf die Zähne der Kinder mit
blauer Lebensmittelfarbe an, um zu erkennen, wie viel Zahnbelag sich auf den
Zähnen befand. Nachdem sich die Farbe
im Mund verteilt hatte, zeigte sich, wie viel
Zahnbelag (Plaque) auf den Zähnen zurückgeblieben war. Dr. Wolf erkannte zudem,
wie frisch oder alt der Zahnbelag war. Das
heißt, ein Teil des Zahnbelags konnte noch
vom gestrigen Tag übrig sein, ein Indiz
also für ein unzureichendes Zähneputzen
am Vortag. Im Anschluss sollte sich jedes
der Test-Kinder mit unterschiedlichen
Geräten die Zähne putzen. Marc erhielt
eine normale Handzahnbürste, Tim eine
elektrische Zahnbürste, Anjuli die Handzahnbürste plus Zahnseide und Natalie
musste sich mit dem für sie noch unbekannten Miswak auseinandersetzen.
Ein Miswak ist ein Zahnputzhölzchen, das
Menschen in islamischen Kulturkreisen
verwenden und mit dem man seine Zähne
ohne den Zusatz von Wasser oder Zahnpasta reinigen kann. Hierfür wird das Hölzchen erst angespitzt und dann in Wasser
eingeweicht. Danach musste Natalie verstärkt auf das eingeweichte Ende des
Stäbchens beißen, damit sich die Fasern
zu einer Art Bürste öffnen.
Voraussetzung einer gründlichen Zahnreinigung ist es, diese drei Minuten lang zu
putzen. Nach dem Verzehr von säurehaltigen Nahrungsmitteln, sollte man eine
halbe Stunde mit dem Putzen warten, da
der Zahnschmelz durch die Säure angegriffen wird und man beim Putzen sonst
den Schmelz abschmirgeln würde. Nach
einem Probelauf in der Klinik durften die
Kinder die Testgeräte einen Tag lang zu
Hause auf sich allein gestellt ausprobieren.
Das Putzen mit der Handzahnbürste sowie
der elektrischen Zahnbürste zeigte ein
gleichbleibendes bis leicht verbessertes
Ergebnis.
Die Zahnpflege mit dem Miswag fiel eher
unzufriedenstellend aus, da noch viel Zahnbelag im Backenzahnbereich zu finden war.
Testsieger war die Handzahnbürste in
Kombination mit der Zahnseide, die auch
die Kinder künftig regelmäßig benutzen
möchten. [dg]
Dr. Thomas Wolf und Univ.-Prof. Dr. Britta
Willershausen checken die Zähne der Kinder.
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aus der Krankenversorgung
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
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aus der Krankenversorgung
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11
Stimmt es, dass…
„Sitz gerade sonst kriegst du einen krummen Rücken“, hat man als Kind früher
immer schon von den Erwachsenen gesagt bekommen. „Und hör auf mit dem
Fingerknacken, sonst kriegst du noch Arthritis“, kam unmittelbar als weitere
Anweisung hinterher. Aber stimmt das wirklich? Wir haben mit Priv.-Doz. Dr.
Björn Habermann, Leitender Oberarzt der Orthopädischen Klinik und Poliklinik,
gesprochen und folgende Mythen geklärt:
oben erwähnten Symptomen kommen.
Wichtiger ist es, sich durch Muskelaufbau
ein gutes Muskelkorsett zuzulegen und die
Wirbelsäule in Bewegung zu halten. Dementsprechend sollte man sich bei langen
sitzenden Tätigkeiten immer wieder anders
positionieren und sich auch mal gemütlich
zurücklehnen. Noch besser ist es, zwischendurch auch mal zu gehen oder zu stehen.
… man sich bei Rückenschmerzen
besser schonen sollte?
Vereinfacht ausgedrückt könnte man
sagen: anfangs ja, später nein. Bei einem
akuten Rückenschmerz ist die Muskulatur
oftmals übermäßig angespannt. In einem
solchen Fall ist es meistens hilfreich zunächst diese Anspannung aus der Muskulatur zu nehmen, indem man sich schont.
Diese Schonung hilft aber nur den akuten
Schmerz zu besänftigen. Langfristig ist
eine dauerhafte Schonung der falsche Weg.
Besser ist es, wenn man gezielt die Muskeln aufbaut und stärkt, indem man Sport
treibt.
… ein Hexenschuss zugleich ein
Bandscheibenvorfall ist?
Nein, das ist nicht zwingend der Fall.
Während der Bandscheibenvorfall ein Krankheitsbegriff ist, beschreibt der Hexenschuss
lediglich ein Symptom – nämlich den akut
und schlaghaft einsetzenden Schmerz im
Rücken. Dieser kann, muss aber nicht auf
einen Bandscheibenvorfall zurückzuführen
sein.
… man den Rücken immer gerade
halten sollte?
Nein, das ist ein ganz klarer Mythos. Würde
man den Rücken immer gerade halten,
wäre er dauerhaft in einer Zwangsposition.
Dadurch kann es zu einer übermäßig angespannten Muskulatur und den bereits
…High Heels zu Krallen- bzw.
Hammerzehen führen?
Nein, das ist nicht zwingend der Fall.
Dennoch ist falsches Schuhwerk – wie
High Heels – oftmals ein Auslöser für die
Bildung von Krallen- oder Hammerzehen.
Indem die Zehen vorne zusammengepresst
werden, verkürzt sich zum einen die Muskulatur und zum anderen werden die Gelenke in eine Zwangsposition gedrängt.
Dies wird dann besonders problematisch,
wenn die Gelenke nicht mehr flexibel
sind und automatisch in dieser Position
bleiben. Im Extremfall ist das dann nicht
nur ein optischer Makel, sondern auch ein
schmerzhaftes Problem, sodass dann eine
Operation am Knochen und/oder an den
Sehnen durchgeführt werden muss.
…auch die Fehlstellung der Großzehe
durch falsches Schuhwerk verursacht
wird?
Ja, das ist dieselbe Ausgangslage wie bei
der vorherigen Frage. Durch falsches,
insbesondere zu enges, Schuhwerk kann
es grundsätzlich zu Fehlstellungen kommen. So entwickeln sich oftmals nicht nur
Fehlstellungen der Zehen, sondern auch
Schmerzen im Mittelfuß. Hier können Einlagen zwar eventuell Abhilfe schaffen, letztlich besänftigen sie aber nur den Schmerz
und helfen nicht bei dem grundsätzlichen
Problem der Fehlstellung. Um es gar nicht
erst soweit kommen zu lassen, empfiehlt
es sich daher, ein weiches Schuhwerk zu
tragen, regelmäßig die Schuhe zu wechseln
und häufig mal barfuß zu laufen.
…häufiges Fingerknacken Arthritis
(entzündliche Gelenkerkrankung)
verursacht?
Nein, bisher konnte keine Studie einen
Zusammenhang zwischen häufigem Fingerknacken und Arthritis belegen. Solange
dies weiterhin so ist, kann diese Aussage
als Mythos bezeichnet werden. Letztendlich weiß man noch nicht einmal genau,
woher das Knackgeräusch kommt. Fest
steht, dass die Gelenke dabei mobilisiert
werden und es dadurch eventuell zu einem
Vakuumphänomen kommt, was zu dem
bekannten Knackgeräusch führt.
…sich ab dem 30. Lebensjahr die
Knochen bereits abbauen? Und stimmt
es, dass man im Alter schrumpft?
Die erste Aussage ist zu pauschal, die
zweite stimmt weitestgehend. Tatsächlich
ist es so, dass zwischen dem 30. und 35.
Lebensjahr der Höhepunkt des Knochenaufbaus erreicht ist. Das bedeutet aber
nicht, dass sich danach die Knochen automatisch abbauen. Durch eine abwechslungsreiche Ernährung und ein gesundes
Maß an Sport kann man die vorhandene
Knochenqualität erhalten. Nun ist es aber
so, dass sich die Knochenqualität nicht
ewig auf dem hohen Niveau halten kann.
Im fortgeschrittenen Alter werden die Knochen proportional mehr abgebaut. Hinzu
kommt die im Alter häufig auftretende
Osteoporose (Knochenschwund), wodurch
es vermehrt zu Knochenbrüchen – auch
im Wirbelsäulenbereich – kommen kann.
Auch die Bandscheiben verschleißen zunehmend. Darüber hinaus gibt es den
sogenannten „Witwenbuckel“, der zu einer
geneigten Haltung führt. Alles das sind
Gründe, warum ältere Menschen tatsächlich ein paar Zentimeter kleiner sind oder
zumindest erscheinen.
…Osteoporose nur ältere Menschen
betrifft?
Nein, das ist ein Mythos. Zwar sind es vor
allem ältere Menschen, die von Osteoporose betroffen sind, aber nicht ausschließlich. Insbesondere junge an Krebs erkrankte
Menschen, die eine Chemotherapie hinter
sich haben, neigen zu Osteoporose. Neben
dieser tumorassoziierten gibt es auch die
schwangerschaftsinduzierte Form der
Osteoporose. Diese Form tritt aber deutlich seltener auf. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer primären
und einer sekundären Osteoporose. Zu
einer primären Ursache zählt die Menopause der Frau, in Folge derer sich eine
Osteoporose entwickeln kann. Ursachen
für sekundäre Osteoporose sind ein
starker Medikamentengebrauch, häufiges
Rauchen oder Alkoholabhängigkeit. Wenn
man an Osteoporose erkrankt ist, sollte
man das Sturzrisiko mindern, indem man
beispielsweise die Wohnung auf Stolperfallen kontrolliert. Außerdem ist eine Verhaltensveränderung sinnvoll. Mehr Sport
treiben und sich bewusster ernähren sind
gute Ansätze um die Risikofaktoren auszuschalten.
…der Fußknöchel nicht gebrochen
ist, solange man nach einem Unfall
imstande ist, aufzutreten?
Auch das kann man so pauschal nicht
sagen. Jeder Mensch hat ein anderes
Schmerzempfinden. Ob man auftreten
kann oder nicht, hängt einerseits vom
unterschiedlichen Schmerzempfinden
und andererseits von der Schwere der
Verletzung ab. Daher sollte man, auch
wenn man gerade so noch auftreten kann,
sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen.
Dieser kann bei Verdacht den Fuß röntgen.
Auch wenn „nur“ eine kleine knöcherne
Absprengung vorliegt oder die Bänder gerissen sind, kann und sollte man dies therapieren. Problematisch wird es nämlich
dann, wenn man eine Verletzung des
Fußes – egal ob Knochenbruch oder
Bänderiss – verschleppt. Dann kann es zu
Fehlstellungen und durch Verschleiß zu
einer vorzeitigen Arthrose kommen.
…joggen den Gelenken schadet?
Ja, aber nur wenn man häufig mit falschem
Schuhwerk auf hartem Untergrund läuft.
Grundsätzlich ist joggen aber sehr gut.
Dadurch wird zwar der Knorpel in den
Gelenken belastet, diese Belastung ist
aber – wohl dosiert – gut für die Gelenke.
Wenn man vernünftig trainiert und sich
regelmäßige Erholungspausen gönnt, ist
Joggen eine empfehlenswerte Sportart.
Jedoch nicht bei stark übergewichtigen
Menschen: Hier empfiehlt es sich, zuerst
durch gelenkschonendere Sportarten sein
Gewicht zu reduzieren und erst dann auf
Joggen umzusteigen. Besonders gelenk-
schonend sind beispielsweise Schwimmen,
Aquagymnastik, Radfahren oder Walken.
[Carina Heinrichs]
Neuer Sonderforschungsbereich
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) richtet an der Johannes GutenbergUniversität Mainz (JGU) gemeinsam mit dem
Max-Planck-Institut für Polymerforschung
(MPI-P) einen neuen Sonderforschungs
bereich (SFB) „Nanodimensionale polymere
Therapeutika für die Tumortherapie“ ein.
In diesem SFB 1066 soll ab Oktober 2013
eine nanopartikelbasierte Tumortherapie
gegen das Melanom als immunogenen
Modelltumor entwickelt werden. Der neue
SFB wird mit rund elf Millionen Euro auf
vier Jahre gefördert. Die Mainzer Wissenschaftler fokussieren dabei auf eine Tumorimmuntherapie, die besonders geeignet
ist, auch minimale Resterkrankungen, etwa
versteckte Metastasen, dauerhaft zu eliminieren. Den neuen SFB 1066 charakterisiert
dabei insbesondere seine Interdisziplinarität:
Chemiker befassen sich sowohl mit der
synthetischen Machbarkeit als auch mit
den Struktur-Eigenschaftsbeziehungen
der Trägermaterialien, während Immunologen und Biomediziner Konzepte zur optimalen Einsetzung solcher Träger entwickeln
– im Sinne einer Kombinationstherapie zur
Aktivierung des Immunsystems gegen den
Tumor. Sprecher des neuen DFG-Sonderforschungsbereichs ist Univ.-Prof. Dr. Rudolf
Zentel, Institut für Organische Chemie der
JGU, stellvertretende Sprecher sind Univ.Prof. Dr. Stephan Grabbe, Direktor der
Hautklinik, und Prof. Dr. Katharina Landfester, MPI-P in Mainz. „Dieser SFB zeigt,
dass es sich lohnt, den Aufbau starker
Netzwerkstrukturen am Standort Mainz
und in der Region zu fördern. Das Konzept
des SFB ist vielversprechend, weil erste
Erfolge gerade auch in der Melanomtherapie belegen, dass dieses Behandlungskonzept dazu beitragen kann, bislang nicht
heilbare Krebserkrankungen in Zukunft
erfolgreich zu therapieren“, betont der
Wissenschaftliche Vorstand, Univ.-Prof.
Dr. Ulrich Förstermann. [dg]
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aus der Krankenversorgung
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
Was sind Angststörungen?
Angststörungen sind in Europa die am häufigsten auftretenden seelischen Störungen.
Angst ist zu unterscheiden von Furcht.
Furcht bezieht sich immer auf eine konkrete Gefahr, zum Beispiel die Bedrohung
durch eine Waffe, und bedeutet für den
Körper eine starke Stimulation bzw. Aktivität wie schneller Herzschlag oder Muskelanspannung. Die Angst hingegen ist eher ein
diffuses Gefühl, beispielsweise ist manchen Menschen beim Gang in den Keller
mulmig zumute, obwohl dadurch keine
konkrete Bedrohung besteht. Die körperlichen Symptome sind eher schwach ausgeprägt. Angst und Furcht können jedoch
auch zusammen auftreten, zum Beispiel
wenn man beim Gang in den Keller von
jemand mit einer Waffe bedroht wird.
Angst kann krank machen. Die Grenze
zwischen einer normalen (gesunden) und
einer pathologischen (krankhaften) Reaktion des Körpers ist schmal. Die Emotionen,
die bestimmte Situationen auslösen, sind
bei krankhafter Angst nicht mehr dem
Sachverhalt angemessen. Für die Betroffenen fühlt sich die Bedrohung zwar sehr
real an, rein objektiv gibt es aber eigentlich keinen Grund, sich zu fürchten.
Welche Angststörungen gibt es?
Angststörungen werden in zwei Gruppen
unterteilt: Phobien, die sich auf konkrete
Objekte oder Situationen beziehen, und
schwerer greifbare Störungen, die ohne
konkreten Anlass auftreten.
Unter konkrete Angststörungen fällt zum
Beispiel die Agoraphobie. Diese tritt in
Situationen auf, in denen viele Menschen
anwesend sind – wie in der U-Bahn oder
in Fahrstühlen – und denen man nicht
schnell entfliehen kann, sodass Betroffene
solche Situationen meiden. Auch im sozialen Bereich treten Angststörungen auf, so
genannte „Soziale Phobien“, die sich in
zwischenmenschlichen Kontakten äußern.
Betroffene fürchten sich davor, in der
Interaktion mit anderen abgewertet zu
werden oder haben Angst sich zu blamieren, wenn sie in Gegenwart anderer reden
oder essen. Daneben gibt es noch viele
weitere spezifische Phobien, wie Höhenangst oder Angst vor Spinnen. Mit einigen
dieser Phobien kann man man weiter ein
normales Leben führen, beispielsweise
der Angst vor Clowns (Coulrophobie),
andere hingegen beeinflussen das tägliche
Leben maßgeblich, wie die Angst vor
Nahrung (Sitophobie).
aus forschung und lehre
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Medizinstudierende international vernetzt
Krankheiten von A bis Z: Angst
Angst und Angststörungen sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet.
Die Gründe sind vielfältig. Der Umgang mit Angst und deren Erforschung
beschäftigen den Menschen seit vielen Jahrhunderten. Die moderne psychologische und biologische Forschung ermöglicht es nun, Angstprozesse im
Gehirn zu untersuchen. Dabei wird auch erforscht, warum Angst als wichtige
und sinnvolle Emotion plötzlich zur Krankheit wird. Verschiedene Risikofaktoren, wie Umwelteinflüsse oder Stress, können dabei die Entstehung von
krankhafter Angst fördern. Aber auch kleinste Variationen unseres menschlichen Erbguts entscheiden darüber, ob wir eine Angststörung entwickeln.
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Unter die unspezifischen Angststörungen
gehört die Panikstörung. Angstattacken
überkommen den Betroffenen ohne ersichtlichen Auslöser. Symptome wie Herzklopfen, Luftnot und Schwindel treten auf.
Die Attacken sind meist nicht vorhersehbar
und verschwinden wieder. Die „Generalisierte Angststörung“ ist ein chronisches,
über mehrere Monate sich hinziehendes
Leiden, welches sich nicht auf eine bestimmte Situation beschränkt. Der Alltag
ist geprägt von Sorge und Furcht in Bezug
auf alltägliche Ereignisse und Probleme.
Warum haben wir Angst?
Wissenschaftler gehen von einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren aus.
Einerseits bringt jeder Mensch durch seine
Gene eine gewisse Anfälligkeit für psychische Störungen mit, andererseits interagieren damit Lebenserfahrung, Umweltbedingungen sowie Stressfaktoren, die
dazu führen, dass eine Angststörung ausbricht oder eben nicht.
Im Gehirn steuert die Amygdala (Mandelkern) die Bewertung möglicherer Gefahrensituationen, die den Körper in Angst versetzen. Sie gleicht mit dem Hippocampus
(dem Sitz des Gedächtnisses) Erfahrungen
ab, die wir früher schon einmal gemacht
haben, zum Beispiel ein traumatisches Erlebnis. Tritt ein ähnliches Ereignis erneut
ein, dann erkennt es die Amygdala. Sie
schlägt Alarm und gibt das Signal, Stresshormone wie Adrenalin oder Noradrenalin
auszuschütten. Bei einer krankhaften Angststörung gerät dieser Mechanismus des
„Furchtnetzwerks“ in ein Ungleichgewicht.
Wir behandelt man Angststörungen?
Es gibt eine Reihe von Therapiemöglichkeiten von Arzneimitteln, tiefenpsychologischer Arbeit, Psychoedukation sowie Verhaltenstherapie. Wichtig ist es, Betroffene
– unter Anleitung eines Therapeuten – mit
ihrer Angst zu konfrontieren. Wenn Patienten immer wieder die Erfahrung machen,
dass die Katastrophe ausbleibt und sie die
Angst aushalten können, relativiert sie sich
Stück für Stück. Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie hat
einen Schwerpunkt in der Erforschung
und Behandlung von Angststörungen.
Anmeldungen sind über die Poliklinik
(Tel. 7381) möglich. [dg]
Wenn sich die Internationale Vereinigung medizinischer Studentenorganisationen
(IFMSA) zweimal im Jahr trifft, dann sind auch Vertreter der Bundesvertretung
der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) dabei. Einer von ihnen ist
Martin Schmidt, Studierender der Humanmedizin an der Universitätsmedizin
Mainz. Er nahm an der aktuellen Generalversammlung der IFMSA in New York,
Baltimore und Washington (USA) teil, von wo aus Initiativen für das Gesundheitswesen auf den Weg gebracht werden sollen.
Wie lassen sich national für alle
Bürger verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse
einführen? Wie lässt sich erreichen, dass
medizinische Fachberufe nicht parallel,
sondern zusammen unterrichtet werden,
um die in der Patientenversorgung so
wichtige Teamarbeit zu fördern? Diese
Fragen standen unter anderem auf der
Tagesordnung des Jahrestreffens der
IFMSA. „Wir wollen Initiativen anstoßen,
die spürbar positiven Einfluss auf das
Gesundheitswesen haben. Wer eine gute
Argumentationslinie hat, und genau die
wird bei der Generalversammlung der
IFMSA entwickelt, der kann bei den nationalen Entscheidern viel erreichen“, sagt
Martin Schmidt, der gegenwärtig im 10.
Semester Humanmedizin studiert. In der
bvmd ist Schmidt Bundeskoordinator für
die Medizinische Ausbildung.
Die von der IFMSA angestoßenen Initiativen
zielen einerseits auf Veränderungen im
Gesundheitswesen, und andererseits stellen sie Impulse für das Medizinstudium dar.
„Eines der spannendsten aktuell diskutierten Konzepte ist „breaking the silence“
(die Stille durchbrechen). Hierbei geht es
darum, Medizinstudenten im Umgang mit
Gehörlosen zu schulen. Es geht darum,
Mediziner für den Umgang mit Gehörlosen
zu sensibilisieren zum Beispiel durch das
Erlernen der Gebärdensprache“, erklärt
Schmidt.
„Das Motto der Generalversammlung der
IFMSA „Lobbyarbeit und der Arzt in Weiterbildung“ stand ebenfalls ganz im Zeichen
der Initiativarbeit. In Workshops, Trainings
und Vorträgen wurde gezeigt, wie sich
Veränderungen anstoßen, gestalten und
vorantreiben lassen“, so Schmidt.
Darüber hinaus wurden vor Ort Positionspapiere erarbeitet, die beispielsweise vor
zentralen Gremien wie der Weltgesundheitsbehörde (WHO) oder den Vereinten
Nationen vertreten werden.
Das Rahmenprogramm führte Schmidt
unter anderem zu verschiedenen Touristenattraktionen wie der Freiheitsstatue, dem
Hauptsitz der Vereinten Nationen in New
York oder dem Capitol Hill in Washington.
„Das Highlight war jedoch eine ,Vorlesung‘
durch Patch Adams, einem querdenkenden,
extravaganten Arzt, dessen Leben Ende
der 1990er Jahre mit Robin Williams verfilmt wurde.“
Das Ressort Forschung und Lehre hat
die Teilnahme von Martin Schmidt an der
Generalversammlung der IFMSA finanziell
unterstützt. [Oliver Kreft]
Martin Schmidt vertritt die deutschen
Medizinstudierenden auf dem Jahrestreffen
der IFMSA in den USA.
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aus dem personalrat
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Ausgabe 16 · juni 2013
Personalratswahlen 2013
Am 3., 6. und 7. Mai fanden im Casino die Wahlen zum Personalrat statt. Zu wählen
waren 23 neue Personalratsmitglieder: ein Vertreter der Beamten, 17 Vertreter
der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die nicht überwiegend wissenschaftlich beschäftigt und fünf Vertreter der Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer,
die überwiegend wissenschaftlich beschäftigt sind. Die Ergebnisse im Überblick:
Beamte:
Bei den Beamten gab es nur einen Wahlvorschlag. Vertreter der Beamten im
Personalrat ist demnach Ralf Ofenloch.
Vertreter der Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer, die nicht überwiegend
wissenschaftlich beschäftigt sind:
1. Uwe Jerusalem (578 Stimmen)
2. Waltraud Friedrich (542 Stimmen)
3. Bernd Pitsch (436 Stimmen)
4. Dirk Kohler (375 Stimmen)
5. Wilfried Fuhrmann (311 Stimmen)
6. Eleonore Terschanzki (305 Stimmen)
7. Susanne Teske-Keiser (283 Stimmen)
8. Andrea Koch (281 Stimmen)
9. Klaus Baumgärtner (280 Stimmen)
10. Michael Torma (238 Stimmen)
11. Klaus Hang (236 Stimmen)
12. Waltraud Schöner (228 Stimmen)
13. Robert Wicke (223 Stimmen)
14. Christina Schmidt (209 Stimmen)
15. Jan-Erik Eichholz (201 Stimmen)
16. Winfried Klueber (197 Stimmen)
17. Thomas Nowak (193 Stimmen)
Ersatzmitglieder gemäß
§ 25 Abs.2 LPersVG:
18. Susanne Pleines (189 Stimmen)
19. Martina Thomas-Fekrizad (180 Stimmen)
20. Veith Stahlheber (177 Stimmen)
21. Annemarie Rohrbacher (174 Stimmen)
22. Hans Klein (152 Stimmen)
23. Manfred Breuch (151 Stimmen)
24. Ursula Bley-Sealiti (141 Stimmen)
25. Sebastian Bäder (123 Stimmen)
26. Klaus Schäfer (121 Stimmen)
27. Sibylle Lepert (121 Stimmen)
28. Mathias Meincke (119 Stimmen)
29. Insa Helmdach (111 Stimmen
30. Guenther Tepe (111 Stimmen)
31. René Bohr (98 Stimmen)
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer,
die überwiegend wissenschaftlich
beschäftigt sind
Diese wurden in einer sogenannten Listenwahl gewählt. Es gab 2 Vorschlagslisten
(Marburger Bund und freie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler).
1. Dr. Barbara Nalenz
2. Dr. Ulrich Strecker
3. Dr. Christine Claus
4. Dr. Johann-Martin Hempel
5. Dr. Sonja Dörr
Ersatzmitglieder gemäß
§ 25 Abs. 2 LPersVG
(Marburger Bund):
1. Dr. Felix Korf
2. Dr. Alexandra Russo
3. Dr. Michael Heise
4. Prof Dr. Karl-Friedrich Kreitner
5. Kerstin Brüggemann
6. Dr. Patrick Boeßert
7. Dr. Mir Abolfazal Ostad
8. Dr. Jörg Döring
9. Annika Rode
(Freie Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler)
1. Dr. Sigrid Horn
2. Dr Claus Brühl
3. Prof. Dr. Walburgis Brenner
4. Dr. Stefan Walenta
5. Claudia Eider
6. Wiebke Jessen
Im Anschluss erfolgte die konstituierende
Sitzung des neu gewählten Personalrats. Bei
dieser Sitzung wurde Waltraud Friedrich für
weitere vier Jahre als Vorsitzende des Personalrats bestätigt. Stellvertretende Vorsitzende
ist Dr. Christine Claus und 2. stellvertretender Vorsitzender ist Ralf Ofenloch. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden Dr. Barbara Nalenz und Uwe Jerusalem gewählt.
Beschäftigte in Vorsitzposition und Vorstand
wurden per Beschluss zu 100 Prozent für
ihre Aufgaben im zukünftigen Personalrat
– der bis 2017 gewählt ist – freigestellt.
Laut Landespersonalvertretungsrecht wählen wir 23 Personalratsmitglieder, davon
werden bei der Größe unseres Betriebes
mindestens neun Beschäftigte insgesamt
von ihren Dienstaufgaben freigestellt. Der
Personalrat hat beschlossen, dass zusätzlich Bernd Pitsch, Susanne Teske-Keiser
und Robert Wicke zu 100 Prozent freigestellt werden. Jan-Erik Eichholz nimmt eine
halbe Freistellung wahr. Michael Torma,
Klaus Baumgärtner, Dr. Sonja Dörr und
Dr. Johann-Martin Hempel nehmen jeweils
eine Teilfreistellung wahr.
Wir bedanken uns ganz herzlich für das
Vertrauen, dass uns die Wähler entgegen
gebracht haben. Unser primäres Ziel ist
nach wie vor, das Verbleiben der Universitätsmedizin in öffentlicher Trägerschaft.
Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2016 ist im Haustarifvertrag
ver.di vereinbart. Wir wollen auch dafür
Sorge tragen, dass die Lasten der Einsparmaßnahmen gleichmäßig verteilt sind und
nicht einige wenige Berufsgruppen unverhältnismäßig belastet werden. Schon in
der Vergangenheit haben wir die Überlastungen in einzelnen Bereichen kritisiert.
Wir werden auch weiterhin die Finger in
die Wunden legen. [Waltraud Friedrich]
Gesundheitsmarkt
Der Vorstand lädt Sie herzlich ein zum Gesundheitsmarkt der Universitätsmedizin
am 1. August 2013, Uhrzeit 10.00 bis 16.00 Uhr, im Gebäude 102, Seminarraum I & II
der Frauenklinik.
Themenschwerpunkte sind Entspannung, Bewegung, Ernährung, Arbeitssicherheit,
physische und psychische Gesundheitsförderung sowie Suchtprävention.
Die Vorgesetzten werden gebeten, ihren Mitarbeitern eine Teilnahme an der Veranstaltung zu ermöglichen,
soweit der Dienstbetrieb nicht beeinträchtigt wird.
Unser Wissen für Ihre Gesundheit
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namen und nachrichten
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Ausgabe 16 · juni 2013
Prof. Dr. Heinz Schmidberger, Prof. Dr. Robert Galle, Götz Scholz, Prof. Dr. Hauke Lang, Prof. Dr. Christian F. Vahl, Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Prof. Dr.
Andreas Fellgiebel, Prof. Dr. Klaus Lieb, Prof. Dr. Thomas Münzel sowie Prof. Dr. Manfred Beutel (v.l.n.r.) freuen sich über Auszeichnung vom FOCUS.
Focus Klinikliste 2013
In der zweiten Ausgabe des bisher umfangreichsten Qualitätsvergleichs deutscher Krankenhäuser befragte das
Rechercheteam des FOCUS 22.000 Ärzte. Weitere Einzeldaten darüber, wie gut Patienten in Deutschlands Kliniken
versorgt werden, stammen aus 223.000 Patientenberichten, die die Techniker Krankenkasse ausgewertet hat.
Ergebniskriterien waren auch die apparativen Ausstattungen der Häuser, Hygienestandards, die Behandlungsmöglichkeiten und die Sicherheit und Zufriedenheit der Patienten sowie der Mitarbeiter.
Nachfolgend sehen Sie, welche Ergebnisse die Universitätsmedizin erzielt hat:
Top 100 Deutschland
Platz 8: Universitätsmedizin Mainz
Bestes Klinikum in Rheinland-Pfalz
Platz 1: Universitätsmedizin Mainz
Alzheimer
Platz 16: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Angst
Platz 10: Klinik und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie (höchste Punktzahl
bei der Patientenzufriedenheit –
78 von 100 Punkten)
Brustkrebs
Platz 13: Klinik und Poliklinik für
Geburtshilfe und Frauenkrankheiten
(höchste Punktzahl bei der Pflegequalität
– 95 von 100 Punkten)
Darmkrebs
Platz 4: I. Medizinische Klinik und
Poliklinik (höchste Punktzahl bei der Pflegequalität – 92 von 100 Punkten)
Platz 26: Klinik und Poliklinik für Allgemein-,
Viszeral und Transplantationschirurgie
Depression
Platz 17: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
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Ausgabe 16 · juni 2013
Herzchirurgie
Platz 35: Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Kardiologie
Platz 11: II. Medizinische Klinik und Poliklinik
Multiple Sklerose
Platz 7: Klinik und Poliklinik für Neurologie
Prostatakrebs
Platz 11: Urologische Klinik und Poliklinik
Strahlentherapie
Platz 15: Klinik und Poliklinik für
Radioonkologie und Strahlentherapie
namen und nachrichten
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Das Edith Heischkel-Mentoring-Programm
feierte seinen 5. Geburtstag
Nachwuchswissenschaftlerinnen in
Führungspositionen zu bringen und dadurch die Universitätsmedizin zukunftsfähiger zu machen, ist das Ziel des Edith
Heischkel-Mentoring-Programms (EHMP).
Im Jahr 2008 gestartet, ging das Frauenförderprogramm in diesem Jahr in die
sechste Runde und feierte am 16. April
2013 im Rahmen der Auftakt- und Abschlussveranstaltung seinen 5. Geburtstag. Während der Feier bewertete Univ.Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand, das Edith HeischkelMentoring-Programm als Erfolg: „Eines
der zentralen Ziele dieses Programms war
es, den Anteil der Frauen in der Professorenschaft deutlich zu erhöhen. Das haben
wir erreicht.“ Tatsächlich lag der Anteil
der Frauen, die eine Professur innehaben,
im Jahr 2008 noch bei sieben Prozent. Im
Jahr 2012 waren es bereits 16 Prozent.
Die Programmkoordinatorin Dr. Stefanie
Hülsenbeck präsentierte die Ergebnisse
einer Befragung der Mentees des ersten
Jahrgangs 2008. Die Tatsache, dass 11 der
12 befragten Mentees angaben, dass das
EHMP zur Zielerreichung und positiven
Entwicklung der wissenschaftlichen Karriere
beigetragen habe, reflektiert den nachhal-
tigen Erfolg sowie die hohe Qualität des
Programms.
Initiiert wurde das Programm 2007 von
einer Gruppe medizinisch und wissenschaftlich tätigen Frauen des Fachbereichs
Medizin (Prof. Dr. E. Closs, Univ.-Prof. Dr.
Dr. M. Daubländer, PD Dr. C. Dietrich, Univ.Prof. Dr. A. Keilmann, Prof. Dr. W. MüllerForell) gemeinsam mit dem Frauenbüro
der Johannes Gutenberg-Universität (Dr.
R. Gahn). „Wir waren damit die Vorreiter
des Mentorings im wissenschaftlichen Be-
reich an der JGU und haben die schwierige
Aufgabe gemeistert, Nachwuchswissenschaftlerinnen aus allen Bereichen der
theoretischen und klinischen Einrichtungen zusammenzubringen und gemeinsam
zu fördern“, beschreibt die derzeitige
Sprecherin, Univ.-Prof. Dr. Dr. Monika
Daubländer, die spezifischen Herausforderungen der Etablierung des Programms.
Seit 2011 erfolgt die Koordination durch
das Frauen- und Gleichstellungsbüro der
Universitätsmedizin. Seit 2008 haben
87 Nachwuchswissenschaftlerinnen das
Förderprogramm durchlaufen.
In diesem Jahr wurden 13 Nachwuchswissenschaftlerinnen in das Programm aufgenommen. Sie werden von 13 erfahrenen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universitätsmedizin, anderer
Hochschulen oder aus der Industrie ein
Jahr lang auf ihrem Karriereweg begleitet.
Das Programm wird gefördert durch Mittel
der Universitätsmedizin und des Europäischen Sozialfonds (ESF). [dg]
Das Team des Edith Heischkel-MentoringProgramms (v. l.: Dr. Stefanie Hülsenbeck,
Programmkoordinatorin; Univ.-Prof. Dr. Dr.
Monika Daubländer, Sprecherin; Claudia
Stäbe, wissenschaftliche Hilfskraft)
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namen und nachrichten
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
Preis für Forschungen über Herzrhythmusstörungen
Für seine Forschungsleistungen auf
dem kardiologischen Fachgebiet der Elektrophysiologie wurde Univ.-Prof. Dr. Thomas
Rostock von der Deutschen Stiftung für
Herzforschung (DSHF) – Tochterorganisation der Deutschen Herzstiftung – und der
Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
(DGK) mit dem Wissenschaftspreis der
Gertrud-Spitz-Stiftung ausgezeichnet.
Prof. Rostock (39) ist seit Juli 2011 Leiter
der Abteilung für Elektrophysiologie der
II. Medizinischen Klinik. Der nach Gertrud
Spitz, Ehefrau des Stifters Franz-Herbert
Spitz, benannte Wissenschaftspreis ist mit
10.000 Euro dotiert und wurde erstmalig
2012 für herausragende Leistungen in der
Elektrophysiologie an eine Persönlichkeit
mit Vorbildcharakter vergeben. [dg]
Die Ehrung von Prof. Rostock auf dem Kardiologenkongress. V. l. n. r.: Prof. Dr. Werner G. Daniel,
Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der
Deutschen Herzstiftung; Prof. Dr. Udo Sechtem,
Vorstandsvorsitzender der DSHF; Prof. Dr. Thomas Rostock, Preisträger; PD Dr. Carsten Israel,
Sprecher der AG 1/Rhythmologie, DGK; Prof. Dr.
Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DSHF.
Stiftung vergibt zum 22. Mal Förderpreise
Richard Patzke, Prof. Wolf Mann, Anja Haupt-Kilian, Michael Ebling, Dr. Rosemarie Krupar (Preisträgerin Regensburg), Otto Boehringer, Dipl. Biol. Désirée Wünsch, Dr. h.c. Klaus G. Adam, Prof.
Dr. Dr. Reinhard Urban, Peter Ditsch (v. l.) bei der Förderpreisübergabe der Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals.
Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals
hat bei ihrer 22. Kuratoriumssitzung am
22. April Förderpreise für herausragende
wissenschaftliche Projekte von bundesweiter Bedeutung vergeben. Prof. Dr. Roland
Stauber und Dipl. Biol. Désirée Wünsch,
Hals-, Nasen-, Ohrenklinik, wurden für ihr
Projekt: „Bedeutung von Survivin für die
Strahlentherapieresistenz“ mit einem Förderbetrag von 21.600 Euro ausgezeichnet.
„Tumorzellen in die Knie zwingen“ – das
ist das Ziel der Mainzer Forscher. Mit Stahl,
Strahl oder Gift kämpfen die Mediziner gegen das Krebsgeschwür. Was aber, wenn
diese ,Waffen‘ versagen? Biologin Désirée
Wünsch erforscht, wie sich Krebszellen
gegen die Strahlentherapie zur Wehr setzen.
Im Visier der Forscherin steht dabei das
Eiweiß Survivin, abgeleitet vom Englischen
‚to survive‘. Die im Rahmen des durch die
Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals geförderten Forschungsprojektes gewonnen
Erkenntnisse sollen letztendlich dazu
dienen, den Erfolg der Strahlentherapie
zu verbessern und Nebenwirkungen zu
mindern. [dg]
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namen und nachrichten
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Spende für Kunst in der Frauenklinik
Das Projekt „Kunst in der Frauenklinik
an der Universitätsmedizin“ erhielt am 21.
Mai vom Rotary Club Mainz eine Spende
von 1.000 Euro. Die Abteilungsleiterin
Petra Höhr, Frauenklinik, und Pfarrerin
Renata Kiworr-Ruppenthal, Evangelische
Klinikseelsorge, empfingen die Spende
durch den Präsidenten des Clubs, Norbert
Schüler. Das Projekt ging hervor aus dem
interdisziplinären Arbeitskreis „Früher
Abschied an der Frauenklinik“ und hat
sich zum Ziel gesetzt, Bilder in die Zimmer
der Frauenklinik zu bringen. Zwei Zimmer
konnten bisher durch Gelder des Bistums
Mainz bebildert und neu gestrichen werden.
Hierbei handelt es sich um Zimmer, in denen
primär Frauen mit schwierigen Schwangerschaftsverläufen liegen. Damit nun auch
andere Patientinnen nicht mehr auf weiße
Wände schauen müssen, sind Kooperationen mit Kunstleistungsschülern und anderen Kunstschaffenden angedacht, die eine
Vernetzung und eine öffentliche Wahrnehmung der Themen im Klinikum fördern.
Weitere Spenden konnten durch Kollekten
in der Evangelischen und Katholischen Kli-
nikseelsorge gesammelt werden, sodass
im Rahmen des Projektes nun konkrete
Schritte folgen können. Wer dieses Anliegen
weiter unterstützen möchte, kann Informationen in der Klinikseelsorge erhalten
(Tel. 7220). [Renata Kiworr-Ruppenthal]
Norbert Schüler überreicht Renata Kiworr-Ruppenthal (l.) und Petra Höhr (Mitte) den Spendenscheck.
Heinrich-Dräger-Preis vergeben
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Anästhesiekongresses
wurde der Heinrich-Dräger-Preis an Dr.
Patrick Schramm, stellvertretender Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie, von
Univ.-Prof. Dr. Christian Werner, Präsident
der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie Direktor der Klinik für Anästhesiologie, und
Jürgen-Heiko Borwieck, Geschäftsführer
Dräger Medical, vergeben. Der Preis ist
mit 2.500 Euro dotiert.
In seiner Studie mit 30 Sepsis-Patienten
sah Schramm einen Zusammenhang
zwischen einer gestörten zerebrovaskulären
Autoregulation und einem sepsis-assoziierten Delir bestätigt. [dg]
Univ.-Prof. Dr. Christian Werner (r.),
Prof. Dr. Gabriele Nöldge-Schomburg,
Vizepräsidentin der DGAI (2. v. r.) und
Jürgen-Heiko Borwieck, (l.) überreichten
den Heinrich-Dräger-Preis 2013 an
Dr. Patrick Schramm (2. v. l.).
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namen und nachrichten
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
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namen und nachrichten
dienstjubilÄen / ruhestand
†
* 12. Oktober 1962
Wir verabschieden in den Ruhestand:
Monika Forell
Jenny Kumb
Jutta Lauzi
Angelika Leonardi
Edda Röske
Ilsegret Schweitzer
Mounira Zarkout-Schroth
25-jähriges Dienstjubiläum:
Guenther Barth
Dr. Hans-Joachim Beck
Brigitte Friedrich
Maria-Birgitta Hartmann
Ilona Kerenyi
Doris-Franziska Thomas
Dr. Michael Uebele
Elke Weiler
Christiane Wichmann
40-jähriges Dienstjubiläum:
Ursula Bley-Sealiti
Maria-Theresia Damm
Ute Gemein
Andrea Hollinger
Reinhilde Krause
Brigitte Rinner
Ute Zerfaß
50-jähriges Dienstjubiläum:
Reinhold Strutz
* 12. Oktober 1962
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz und die Universitätsmedizin Mainz
nehmen in Trauer und Dankbarkeit Abschied von
* 12. Oktober 1962
Jörg Stobbe
Dr. med. Dr. h. c. Miklós P. B. Halmágyi
* 30. September 1966 / † Ende Mai 2013
Universitätsprofessor
Tief erschüttert haben wir vom plötzlichen Tod
unseres Kollegen Jörg Stobbe erfahren, der
im Alter von nur 46 Jahren verstorben ist.
Herr Stobbe war seit dem 1.4.1993 als Krankenpflegehelfer in der I. Medizinischen Klinik tätig.
Er war uns allen als pflichtbewusster Mitarbeiter
bekannt, der mit seinem trockenem Humor
Patienten und Kollegen zum Lachen
bringen konnte.
Wir werden Ihn nicht vergessen.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie.
der im Alter von 79 Jahren verstorben ist.
Wir verlieren mit ihm einen hoch angesehenen Arzt, beliebten Hochschullehrer und ausgewiesenen Wissenschaftler.
Nach dem Studium der Humanmedizin und der Promotion an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg war
Miklós Halmágyi als Arzt und Wissenschaftler am Institut und an der späteren Klinik für Anästhesiologie in Mainz
erfolgreich tätig. Am 27. November 1968 erhielt er die venia legendi für das Fach Anästhesiologie. Miklós Halmágyi übernahm neben seiner wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit leitende Aufgaben in der
Universität, dem Universitätsklinikum und dem Fachbereich. So prägte seine Amtszeit als Ärztlicher Direktor viele
Entscheidungen in der Krankenversorgung. Komplettiert wurde sein eindrucksvolles Engagement in der
akademischen Selbstverwaltung durch seine Mitgliedschaft im Senat und der Versammlung der Universität.
Besondere Aufmerksamkeit widmete Miklós Halmágyi auch dem studentischen Austausch mit der MedizinWissenschaftlichen Universität Pécs (Ungarn). Viele Studierende begleitete er sowohl vor Ort in Mainz als auch in
der Partneruniversität. In Anerkennung und Würdigung der herausragenden Leistungen wurde Miklós Halmágyi
von der Universität Pécs am 21. Oktober 1994 die Ehrendoktorwürde verliehen.
Die Johannes Gutenberg-Universität und die Universitätsmedizin Mainz verlieren in Professor Miklós Halmágyi
einen hochgeschätzten Arzt und Hochschullehrer sowie geradlinige Persönlichkeit.
Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren.
Im Namen des Teams der Station 5B 1 und
aller Mitarbeiter der I. Medizinischen Klinik
Univ.-Prof. Dr. Peter R. Galle
Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik
Barbara Bachmann
Pflegedienstleitung der I. Medizinischen Klinik
Antje Thiele
Stv. Pflegedienstleitung der I. Medizinischen Klinik
Univ.-Prof. Dr. N. Pfeiffer Vorstandsvorsitzender
Univ.-Prof. Dr. G. Krausch
Präsident
Univ.-Prof. Dr. U. Förstermann
Wissenschaftlicher Vorstand
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buntes und vermischtes
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
Gutenberg-Marathon 2013 – wir waren dabei!
Am 12. Mai fand der 14. GutenbergMarathon in Mainz mit rund 7.700 startenden Läufern statt. Der Äthiopier Tola Bane
Edea gewann das Rennen über 42,195
Kilometer nach nur 2:11:17 Stunden im
Alleingang. Bei den Frauen siegte die
Kenianerin Valary Jemeli Aiyabei mit einer
Zeit von 2:39:44 Stunden.
Wie in jedem Jahr waren auch wieder
Läufer aus der Universitätsmedizin mit
am Start. Insgesamt 31 motivierte Läufer
waren auf der Strecke unterwegs – fünf
absolvierten den Marathon, zwei starteten
zum 2/3-Marathon und 24 meisterten
die halbe Distanz. Zwei Wochen vor dem
Marathon fanden sich zur Einstimmung
auf den Lauf alle Teilnehmer wie gewohnt
zur Pasta-Party in der Kantine ein. Nachdem die Laufshirts durch Univ.-Prof. Dr.
Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand,
verteilt wurden, versammelten sich alle
für das Teamfoto im Park.
Der beste Marathon-Läufer der Unimedizin
war – wie bereits im Vorjahr – Michael
Berges, der in einer Zeit von 3:01:50 Stunden das Ziel erreichte. Insgesamt belegte
er damit im Gesamtfeld der Männer den
48. Platz von 982. Beim Halbmarathon
war unser schnellster Mann Dr. Sebastian
Göbel in einer Zeit von 1:27:43 Stunden.
Er belegte somit Platz 105 der insgesamt
3.711 männlichen Starter. Am schnellsten
brachte bei den Frauen Andrea Maniel
die Halbdistanz in 1:34:19 Stunden hinter
sich und erlangte insgesamt Platz 21 von
1.886 weiblichen Teilnehmern.
Für eine optimale Versorgung nach dem
Lauf sorgten auch in diesem Jahr wieder
die Auszubildenden der Schule für Physiotherapie. [dg]
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buntes und vermischtes
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„Und nächtes Jahr machen Sie wieder mit!“
die ergebnisse
Marathon:
Michael Berges Armin Duis Prof. Dr. Peter Galle Dr. Andreas Kümmel Dr. Martin Glaser 3:01:50
3:28:16
3:32:15
3:12:12
4:09:53
2/3 Marathon:
Uwe Meyrhofer Dr. Diana Dragnea 2:51:24
2:54:47
Halbmarathon:
Dr. Sebastian Göbel Dr. Daniel Wagner Andrea Maniel Dr. Adrian Gericke Heinz Kumbartzki Michael Köb Uwe Matheis Prof. Dr. Norbert Pfeiffer Jonas Scherer Lisa Klumpp Dr. Katrin Frauenknecht Dr. Mathias Gerth Jürgen Griesinger Nilufar Shahshahani Dr. Dorothea Hempel Carla Boehm Katharina Emmanuel Franziska Zimmermann Bärbel Wellmann Laura Hanke Rafael Broy Dr. Salmai Turial Robert Prinz Matthias Rapp 1:27:43
1:31:02
1:34:19
1:39:30
1:41:15
1:42:14
1:42:21
1:44:11
1:47:39
1:48:33
1:53:23
1:55:59
1:57:39
2:01:58
2:04:02
2:06:03
2:08:43
2:08:43
2:17:07
2:26:09
2:26:09
2:30:43
2:36:16
2:39:11
„Die Unimedizin läuft auch mit“ rief es
freudig vom Straßenrand her, bei Kilometer
11: Eine Mutter mit ihren zwei Töchtern
winkte mir zu, in der Kurve an der Kaiserstraße. Trotz Muttertagsonntag waren viele
Zuschauer gekommen, um uns Läufer
anzufeuern, und nicht nur die eigenen
Liebsten wurden aufgemuntert. Nein, auch
mich „Frankforder Mädsche“, das sich vor
einem Jahr entschlossen hatte, in der Tumordokumentation des Interdisziplinären
Brustzentrums der Frauenklinik zu arbeiten.
Gleich in der ersten Arbeitswoche fiel mir
ein UM.Sicht-Exemplar in die Hände, das
über den Gutenberg-Marathon 2012 berichtete – „da bist du 2013 dabei“, sagte
ich mir und ging in Gedanken schon mal
meinen künftig verschärften Trainingsplan
durch. Schließlich hatte ich bereits seit
längerem auf einen solchen Tag hin trainiert.
Doch fast wäre es nicht mehr dazu gekommen.
„Sie werden die Atmosphäre lieben!“ Mein
behandelnder Onkologe, Dr. Schmidt,
sprach mir Mut zu, von meinem Plan nicht
abzulassen – ein paar Tage nach dem 19.
März 2013, als mir die Diagnose „Brustkrebs“ mitgeteilt worden war. Und als ich
nach überstandener Tumor-Entfernung
unbeirrt an meinem etwas reduzierten
Trainingsplan festhielt, konnte ich auch
etliche skeptischere Gemüter davon überzeugen, dass ich an den Start gehen würde.
Zweimal pro Woche 5 oder 10 Kilometer
laufen, lieferten die Argumente. Die
T-Shirt-Übergabe mit dem UnimedizinLogo auf der traditionellen Pasta-Party
bescherte mir einen weiteren Motivationsschub – die Fachsimpeleien beim Nudelessen sind eine nicht wegzudenkende
Vorbereitung auf solche Lauf-Events.
Gut vorbereitet wurde mein Traum dann
am 12. Mai 2013 wahr. Zunächst aber
wurde ich an diesem Sonntagmorgen
durch Dauerregen-Getrommel geweckt –
doch das liebliche Mainz begrüßte mich
mit schwül-kühlem, regenfreiem Wetter
– optimal zum Laufen. Zum Schutz gegen
Auskühlen vor dem Start hatte ich einen
blauen Müllsack übergezogen – ziemlich
unschick, wenn man zufällig einem seiner
Operateure aus dem Brustzentrum über
den Weg läuft, der mir 5 Minuten vor der
Narkose versprochen hatte: „Und Sie
laufen mit!“
Ohne Hektik startete schließlich das Feld
der Marathonis vor der Rheingoldhalle,
rheinaufwärts. War das ein tolles Bild, die
vielen bunten Trikots, ein Meer von farbigen
Käppis, darunter, wie könnte es anders
sein, ein Schwellkopp am Start und etliche
Fastnachter, die in ihrer Galagarderobe
die gesamten 21,2 km bewältigen wollten.
Der Weg durch Mombach wurde am
Straßenrand mit „Popcorn“ versüßt – mit
Musik von einer Blaskapelle, die meine
Schritte beflügelte. Weisenau aber zog
sich – glücklicherweise gab es so viele
Versorgungsstände mit fröhlichen Helfern,
dass man auf der Strecke nicht an Wassermangel litt.
Nach der Kehrtwende in Weisenau ging es
nur noch geradeaus, ein Traubenzucker
bei Kilometer 19, unter der Bahnbrücke
hindurch – und dann, volle Kraft voraus,
zum Ziel an der Rheingoldhalle. Fast zur
gleichen Zeit finishte nebenan Geoffrey
Kanyanjua aus Kenia, der Zweite des
Marathons; die jubelnden Zuschauer, sie
ließen auch mich durch’s Ziel „fliegen“.
Unendlich glücklich, es geschafft zu haben,
wurde mir eine Medaille umgehängt und
ich erklärte der Helferin, dass dies mein
erster Halbmarathon war: „Und nächstes
Jahr machen Sie wieder mit“ antwortete
sie freudestrahlend.
Worte, an die ich während meiner Therapie
gern denke – doch mein nächstes greifbares Ziel ist die Teilnahme am „Komen
Race for the Cure“ in Frankfurt am 29.
September 2013. Für die 5 km Joggen
oder 2 km Walken freue ich mich auf viele
„MitläuferInnen“ aus der Unimedizin!
[Bärbel Wellmann]
Komen Race for the Cure 2013
Möchten Sie am 29. September in Frankfurt am „Komen Race for the Cure” teilnehmen? Dann schreiben Sie eine E-Mail an [email protected] – sie wird Ihnen dann die Anmeldeformalitäten erläutern.
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buntes und vermischtes
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
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Ruandische Delegation besucht Universitätsmedizin
Delegation aus Indien zu Besuch an der Universitätsmedizin
Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann (2. v. r.) begrüßte Dr. Theobald Hategekimana (l.), Dr. Sanctus Musafiri (2. v. l.), Christine Nkulikiyinka (Mitte) und
Dr.Uzziel Ndagijimana (r.) bei deren Besuch in der Universitätsmedizin.
Dr. Holger Buggenhagen (l.), Univ.-Prof. Dr. Christian Werner (2. v. r.) und Univ.-Prof. Dr. Norbert Paul (r.) zeigten Farhaad Yenepoya (2. v. l.) verschiedene Einrichtungen der Universitätsmedizin.
Eine Delegation aus Ruanda hat im
Mai die Universitätsmedizin besucht. Das
dreitägige Treffen markierte den Startschuss für eine Kooperation, deren Ziel
die Verbesserung der medizinischen Versorgung in Ruanda ist. Zuvor hatten im
Januar 2013 das Gesundheitsministerium
von Rheinland-Pfalz und die ruandische
Regierung ein entsprechendes Partnerschaftsabkommen mit dem Fokus auf
Gesundheit unterzeichnet. Vor diesem
Hintergrund ging es darum, gemeinsam
Ideen für konkrete Projekte zu entwickeln.
„Mit diesem Besuch wurde der Grundstein
für die weitere Ausgestaltung des Partnerschaftsabkommens gelegt“, ist sich der
Medizinische Vorstand, Univ.-Prof. Dr.
Norbert Pfeiffer, sicher. „Die Kooperationsfelder wurden identifiziert. Die Weichenstellung für die nachhaltige Verbesserung
der medizinischen Versorgung in Ruanda
ist erfolgt“, so Prof. Pfeiffer.
Eines der vorrangigen Ziele der Partnerschaft ist es, ruandische Fachärzte nach
den an der Universitätsmedizin geltenden
Standards auszubildenden. Dabei geht es
unter anderem um Fachdisziplinen wie die
Augenheilkunde, Kardiologie, Orthopädie,
Urologie, Kinderchirurgie und Mund-KieferGesichtschirurgie. Ein möglicher Ansatz
ist das Training der Ärzte vor Ort in Ruanda
durch Mainzer Mediziner. Eine vielversprechende begleitende Alternative dazu:
Konzepte der Telemedizin und die hierorts
entwickelte E-Learning-Plattform ILKUM.
Die E-Learning-Plattform zielt darauf ab,
medizinisches Wissen zu vertiefen. „Gut
vorstellbar ist, dass ILKUM in der fachärztlichen Aus- und Weiterbildung in Ruanda
genutzt werden kann. Es eignet sich nach
unseren Erkenntnissen auf hervorragende
Weise, um Medizinern Sicherheit bei ihrem
ärztlichen Handeln zu geben“, unterstreicht
der Wissenschaftliche Vorstand, Univ.-Prof.
Dr. Ulrich Förstermann. Auf ILKUM sind
klinische Fälle verschiedenster medizinischer
Fachdisziplinen in Form von PDF-Präsentationen und OP-Videos dargestellt. Die
ruandische Delegation – bestehend aus
Dr. Uzziel Ndagijimana (Staatssekretär des
Gesundheitsministeriums Ruanda), Dr.
Sanctus Musafiri (Vize-Dekan der Nationalen
Universität Ruanda) und Dr. Theobald
Hategekimana (Direktor des Kigali University
Teaching Hospital) sowie der ruandischen
Botschafterin in Deutschland, Christine
Nkulikiyinka – zeigte sich von ILKUM
beeindruckt im Hinblick auf das Potential
für die Mediziner-Ausbildung im vielleicht
Computer-affinsten Land Afrikas. Ruanda
gilt als das Silicon Valley Afrikas: solarbetriebene 100-Euro-Laptops in den Schulen
und landesweit verlegte Glasfaserkabel.
„Da verwundert das Interesse an unserer
E-Learning-Plattform kaum“, unterstreicht
der Wissenschaftliche Vorstand.
Unterstützung wünschen sich die Delegationsmitglieder darüber hinaus im Bereich
Krankenhausmanagement und bei der
Instandhaltung medizinischer Geräte. In
diesem Zusammenhang wird die Schulung
von Technikern in Ruanda angestrebt.
Ebenfalls im Fokus der Kooperation: Der
Austausch von Studierenden der Universitätsmedizin nach Ruanda. So soll es beispielsweise ermöglicht werden, im mittelafrikanischen Land von der Größe Hessens
eine Famulatur abzuleisten. „Beratend und
unterstützend können wir zudem bei der
Erarbeitung oder weiteren Ausgestaltung
eines Curriculums für die Studiengänge
Human- und Zahnmedizin tätig werden“,
so der Wissenschaftliche Vorstand.
[Oliver Kreft]
Ende Mai besuchte der Vorstandsvorsitzende der Yenepoya University im
indischen Mangalore, Farhaad Yenepoya,
die Universitätsmedizin. Beide Einrichtungen haben seit 2011 eine Kooperation auf
dem Feld der klinischen Ethik. Der Blick
war auch hier auf neue Bereiche der Zusammenarbeit gerichtet. „Dieses Treffen war
wichtig und hat jede Menge neue Impulse
für die Partnerschaft gebracht“, zeigt sich
der Direktor des Instituts für Geschichte,
Theorie und Ethik der Medizin, Univ.-Prof.
Dr. Norbert W. Paul, überzeugt. „Einerseits
können wir viel von Indien lernen, was
Ressourcenknappheit, oder moralische
Entscheidungen am Lebensende angeht.
Hier wollen wir fortfahren. Andererseits
können wir einen Beitrag dazu leisten, die
medizinische Versorgung in Mangalore
entscheidend zu verbessern. Eine klassische Win-Win-Situation also“, fügt Prof.
Paul hinzu.
Während seines Aufenthaltes lernte Farhaad
Yenepoya das Skills Lab kennen und gewann Einblicke genauso in den Bereich
europäische Forschungsförderung wie die
E-Learning-Plattform ILKUM. Auch wurde
ihm in der Klinik für Nuklearmedizin von
Univ.-Prof. Matthias Schreckenberger
das Verfahren der Positronenemissionstomographie (PET) gezeigt.
Mit Mainzer Unterstützung möchte Farhaad
Yenepoya unbedingt die Notfallversorgung
und Traumabehandlung an der Universitätsklinik Yenepoya verbessern. Hier steht
das Skills-training indischer Ärzte an der
Universitätsmedizin im Vordergrund. Darüber hinaus werden laut Farhaad Yenepoya
Zertifizierungen für zentrale Bereiche der
Patientenversorgung nach deutschem
Standard angestrebt. Wunsch des Vorstandsvorsitzenden der Yenepoya University ist es zudem, die Zahnklinik der
Universitätsklinik Yenepoya kontinuierlich
zu fördern und das indische Personal in
Mainz weiterbilden zu lassen. „Gerne heißen
wir auch Studierende der Zahnmedizin
an unserer Universität willkommen und
würden uns freuen, wenn Mainzer Studierende von diesem Angebot Gebrauch
machen“, ergänzt der Vorstandsvorsitzende
der Yenepoya University. [Oliver Kreft]
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buntes und vermischtes
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Ausgabe 16 · juni 2013
Ausgabe 16 · juni 2013
Das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden
Der Snoezelenraum
Die Aussage stimmt so nicht: Gerüche
riechen in den Nasenhälften nicht per se
unterschiedlich. Stimuliert man beispielsweise die Nase pro Nasenloch mit zwei
verschiedenen Geruchsstoffen, wird nur
ein Geruch vom Gehirn erkannt. Dieser
Effekt ändert sich aber mit der Zeit. Das
heißt, mal gewinnt das eine, dann das
andere Nasenloch „die Überhand“. Studien
haben auch gezeigt, dass das rechte
Nasenloch bei Normalprobanden „besser“
riecht als das linke. Dieser Effekt ist jedoch im Alltag ohne Bedeutung. Zu der
einseitig erlebten Geruchswahrnehmung
kann es durch den sogenannten Nasenzyklus kommen. Im Wechsel von etwa allen
sechs bis acht Stunden ist mal die linke
dann die rechte Nasenmuschel geschwollen. Die Seite, die mehr Luft durchlässt,
ist dann natürlich auch meistens die, die
den vom Gehirn wahrgenommenen Geruchseindruck dominiert. [Unsere Informationen stammen von PD Dr. Boris Haxel,
Oberarzt der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik]
Marc Tempels hat während seines Praktikums viele neue Erfahrungen gesammelt.
acht Einzel- sowie ein Doppelzimmer und
ein Jugendapartment. Angehörige und
Eltern eines Kindes haben die Möglichkeit
im ersten Obergeschoss ein Apartment zu
beziehen und sind somit jederzeit für ihr
Kind da. Der Garten ist atriumartig in der
Mitte des Hauses angelegt. Eine große
Sandkiste und eine Schaukel laden zum
Spielen ein. Weitere Aufenthaltsorte sind
ein Spiel- und Toberaum mit einem großen
Bällebad, jeweils ein Zimmer für Musiktherapie, Basteln und Werken sowie ein
Snoezelenraum. Das Wort ,,Snoezelen’’ ist
eine Phantasieschöpfung aus dem Wort
,,Snuffelen’’, was soviel wie riechen und
schnuppern heißt und dem Wort ,,Doezelen’’,
das dösen und schlummern bedeutet. Der
Raum besteht aus blubbernden Wassersäulen, einem beheizbaren Wasserbett,
einer Musikanlage, einem leuchtenden
Sternenhimmel und einer Kuschelmatratze.
Eltern und Kinder genießen in diesem
Raum die Ruhe und entspannen sich bei
leisen Klängen. Durch das Snoezelen
kann die sensitive Wahrnehmung gezielt
verbessert werden. Das Konzept wird
mittlerweile weltweit in Kindergärten,
Schulen, Senioreneinrichtungen, Kliniken
und Hospizen umgesetzt.
Ein sehr wichtiger Ort für Familien, Angehörige, Pflegekräfte und Mitarbeiter ist der
Raum der Stille. Er ist Ort des Sammelns,
Innehaltens, Zu-Sich-Kommens und der
inneren Einkehr. Dieser Raum dient nicht
nur dem stillen Gedenken, sondern bietet
auch Platz für alle Rituale, die mit dem
Tod eines Kindes verknüpft sind. Diese
sind unter anderem die Aufbahrung und
die Bemalung des Sarges durch Familie,
Angehörige und Freunde. Welche Abläufe
nach dem Tod eines Kindes durchgeführt
werden, ist in einem hausinternen Standard festgelegt. Besuchern des Bärenherzes wird über eine brennende Kerze
im Eingangsbereich symbolisch mitgeteilt,
dass ein Kind oder Jugendlicher verstorben
ist. Das Zimmer, in dem das Kind liegt,
wird mit Lichtern und Blumen geschmückt.
Eine Anrufliste für Mitarbeiter sorgt dafür,
dass niemand in Unwissenheit das Haus
betritt. Die Eltern werden auf Wunsch bei
der Waschung und Kleidung ihres verstorbenen Kindes angeleitet. Ein durch Familie,
Geschwister und Freunde bemalter Stein
wird als letztes Ritual in den Erinnerungsgarten gelegt, der sich hinter dem Haus
befindet.
Ich möchte mich an dieser Stelle für die
liebevolle Betreuung und gute Zusammenarbeit während meines Praktikums im
Kinderhospiz Bärenherz herzlich bedanken.
Ich konnte durch diesen vierwöchigen Einsatz sehr viele neue persönliche und auch
fachliche Erfahrungen auf dem Gebiet der
Palliativpflege sammeln. [Marc Tempels]
buntes und vermischtes
Unnützes Wissen:
Gerüche riechen in der linken Nasenhälfte
anders als in der rechten
Anton Ahnungslos und die Veranstaltung
ohne Besucher
Anton Ahnungslos ist
bereit, sein Vortrag der
ist ausgefeilt.
Doch leider ist kein Mensch
im Saal. Willi Weißviel sagt
ganz hip: „Teil die Veranstaltung der Community mit!“
Und „Voilà!“ ... sind auch
interessierte Zuhörer da.
Aha
!
:S
VX
VEK
Illustration: pure:design, mainz
Für Auszubildende an der Gesundheits- und Krankenpflegeschule besteht
die Möglichkeit einen vierwöchigen Einsatz
in Einrichtungen des Gesundheitswesens
innerhalb Deutschlands oder des europäischen Auslandes zu absolvieren. Mein
Weg führte mich in das Kinderhospiz
Bärenherz in Wiesbaden-Erbenheim. Auf
einer Fläche von insgesamt 2.200 qm
finden sowohl Kinder und Jugendliche, die
lebensverkürzend erkrankt sind, als auch
Eltern, Verwandte und Geschwister des
betroffenen Kindes für den Zeitraum der
Diagnose bis über den Tod hinaus, eine
liebevolle zweite Heimat. ,,Lebensverkürzt’’ bedeutet, die Erkrankung ist unheilbar und verläuft progredient, das heißt sie
verschlimmert sich im Laufe der Zeit und
lässt die Betroffenen das Erwachsenenalter nicht erreichen.
Familien haben die Möglichkeit, für vier
Wochen im Jahr im Bärenherz zu wohnen.
Dieser Aufenthalt soll sie bei der zeitintensiven Betreuung ihres Kindes entlasten.
Darüber hinaus besteht jederzeit die Möglichkeit für einen Aufenthalt im Bärenherz,
wenn das Kind sich gesundheitlich in einer
schlechten Verfassung befindet oder es
seine Reise antritt. Auch nach dem Tod
steht ein professionelles Team aus Pädagogen und Psychologen für die Trauerbegleitung der ganzen Familie beratend und
unterstützend zur Seite. Es finden Ausflüge, Bastelnachmittage und individuell
abgestimmte Erinnerungstage statt. Diese
umfangreiche Trauerbegleitung ist deshalb
sehr wichtig, da die Gefahr besteht, dass
die Geschwisterkinder ihren trauernden
Eltern nicht zur Last fallen wollen und nur
noch „funktionieren“.
Das Kinderhospiz Bärenherz hat insgesamt
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IM INTRANET
UNTER: SC IT
und
9 Netzwerk
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Internetdien
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9 Typo3gsVeranstaltun
Kalender
Verstehe
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buntes und vermischtes
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Ausgabe 16 · juni 2013
Aus Fachbibliothek Medizin wird
Bereichsbibliothek Universitätsmedizin
Wenn Zeitschriftenartikel oder Bücher
nicht vor Ort zugänglich sind, können Sie
unseren kostenlosen Literaturlieferservice
ILV (für medizinische Zeitschriftenartikel)
oder für andere Materialien die Fernleihe
(Kosten 1,50 Euro pro Bestellung) in Anspruch nehmen.
Natürlich können Sie bei uns auch Bücher
ausleihen: klassische medizinische Lehrbücher in der Lehrbuchsammlung (4 Wochen
Leihfrist) und spezielle Literatur (z. B. ärztliche Weiterbildung, Pflege, Physiotherapie)
im Freihandbereich (Semesterleihfrist).
Besuchen Sie unsere PubMed- und
EndNote-Kurse. Termine und Anmeldung
finden Sie auf unsere Homepage.
Auf Anfrage bieten wir auch Bibliotheksführungen an.
Rufen Sie uns an, mailen Sie uns oder
schauen Sie vor Ort vorbei, wir beraten Sie
gerne.
Sie können auch vor Ort in der Bibliothek
arbeiten: wir bieten PC-, Lesesaal- und
Gruppenarbeitsplätze inklusive Kopier-,
Druck- und Scanmöglichkeit.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
[Dr. Stefanus Schweizer]
buntes und vermischtes
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Jahresbericht der Patientenbücherei 2012
Höhepunkt des Jahres 2012 war im
September die Feier des 30. Geburtstages der Patientenbücherei sowie des
60-jährigen Bestehens ihres Trägers, des
Ortsverbandes Mainz e.V. des Deutschen
Evangelischen Frauenbundes (DEF). Mit
einem Tag der offenen Tür feierte die
Patientenbücherei ein fröhliches Fest. Den
anschließenden Festakt mit beschwingter
Musik aus den 50er Jahren eröffnete das
Noppers Quintett und legte somit den
Grundstein für eine heitere und festliche
Atmosphäre.
Mitarbeiter
Am 31. Dezember 2012 hatte die Bücherei
30 ehrenamtliche Mitarbeiter. Die geleistete
Arbeitszeit betrug rund 8.000 Stunden.
Die Stationen werden einmal pro Woche
mit dem Bücherwagen besucht, Kinderund Augenklinik zweimal wöchentlich
bedient.
Die Fachbibliothek Medizin wurde in
Bereichsbibliothek Universitätsmedizin
umbenannt. Als Dienstleistungseinrichtung
der Universitätsmedizin unterstützen wir
Sie in Studium und Lehre, Forschung und
wiss. Nachwuchsförderung sowie in der
beruflichen Weiterbildung.
Als Bereichsbibliothek sind wir integrierter
Bestandteil der Universitätsbibliothek Mainz
(UB) und bewegen uns damit in einem
professionellen organisatorischen Rahmen
und können auf den umfangreichen Hintergrundservice der UB, insbesondere im
Bereich der E-Medien, zurückgreifen.
Wir möchten Ihnen gerne unseren Service
für Mitarbeiter der Universitätsmedizin
vorstellen:
Sie können im Netz der Universitätsmedizin
auf unser umfangreiches elektronisches
Angebot mit E-Journals, E-Books und
Datenbanken zugreifen.
Die lizenzierten Angebote sind auf allen
PCs der Uni und Unimedizin inklusive
W-LAN zugänglich, von außerhalb per VPN
oder Remote-Desktop-Verbindung, weitere
Informationen erhalten Sie auf unserer
Homepage.
|
Ausgabe 16 · juni 2013
Bereichsbibliothek
Universitätsmedizin
im Gebäude 602
Montag bis Freitag: 8 bis 21 Uhr
(8 bis 18 Uhr mit Fachpersonal)
Samstag: Januar, Februar, Juni und
Juli 10 bis 21 Uhr, alle anderen
Monate 12 bis 18 Uhr
Telefon: 2895
E-Mail: [email protected]
Umfangreiche Infos im Netz
inklusive Blog, Feed und Facebook:
http://ub.uni-mainz.de/1747.php
Das Team der Bereichsbibliothek
Fortbildung
Beim monatlichen Jour fixe beschäftigten
wir uns mit Themen zur Gesprächsführung
am Krankenbett sowie in der Bücherei.
Prof. Dr. Pietsch machte uns mit neueren
Erkenntnissen zur Krankenhaushygiene
vertraut.
Bestand an Medien
Dieser betrug am 31. Dezember
7.461 Medien, darunter 1.404 Hörmedien,
Abspielgeräte und Kopfhörer und sowie
14 Zeitschriften-Abonnements.
blieb gleich, die Ausleihe an Hörmedien
nahm geringfügig zu.
Finanzierung
Zum ersten Mal seit vielen Jahren erhielt
die Bücherei keine Fördermittel des Landes
Rheinland-Pfalz. Die Höhe der Zuwendungen des Evangelischen Dekanats Mainz
war unverändert, ebenso der Zuschuss
des Verbandes Ev. Büchereien. Auch die
Förderung durch die Universitätsmedizin
ging uns unvermindert zu. Dank der größeren Spende einer unserer Mitarbeiterinnen
zu Jahresbeginn sowie der Spenden zufriedener Patienten und dem Erlös aus einem
Bücherbasar, den wir anlässlich des Jubiläums veranstalteten, konnten wir trotz
Wegfalls des Landeszuschusses im gewohnten Umfang unseren Bestand erweitern
und aktualisieren. Auch die Geldgeschenke,
die uns zum Jubiläum erreichten, trugen
dazu bei.
Öffentlichkeitsarbeit
Mitarbeiter der Patientenbücherei und des
Ortsverbands Mainz des DEV entwarfen
ein Faltblatt, das die Arbeit der Patientenbücherei darstellt und auf die Aktivitäten
des Frauenbundes hinweist. Dies Faltblatt
dient der Information und der Werbung
neuer Mitarbeiter.
Geselliges
Im Jahr 2012 besuchten Mitarbeiter der
Bücherei gemeinsam Worms „auf den
Ausleihe
π Bücher an Erwachsene:
16.465 (2011: 19.063)
π Kinder-und Jugendbücher:
2.867 (2011: 2.841)
π Hörmedien:
3.324 (2011: 3.268)
π Spiele:
15 (2011: 21)
π Kassettenrecorder + CD-Spieler:
539 (2011: 487)
π Gesamt (inkl. Kopfhörer):
23.708 (2011: 26.115)
Die Ausleihe hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert. Der Rückgang ist diesmal
besonders spürbar bei den Büchern für
Erwachsene. Die Ausleihe an Kinderbüchern
Das Team der Patientenbücherei
Spuren Martin Luthers“. Im Oktober verbrachten sie einen Nachmittag im Atelier
der Mainzer Bildhauerin Renate Ott. Hier
ließ die Pantomimin Corina Ratzel in einer
eindrucksvollen Performance Bildwerke
„lebendig“ werden. Auf Einladung einer
unserer Mitarbeiterinnen informierten wir
uns im Gemeindezentrum über die Freikirche
der Siebenten-Tags-Adventisten.
Ausblick
Die sich mit der Entwicklung neuer Medien
verändernden Lesegewohnheiten haben
uns veranlasst, darüber nachzudenken,
wie wir unseren Bestand attraktiv und
zeitgemäß halten können. Wir sind zu dem
Ergebnis gekommen, unsere Hörmedienabteilung zu erweitern und um DVDs zu
bereichern. Wir verfolgen darüber hinaus
die Entwicklung von neuen Medien, wie
beispielsweise E-Books.
Dank
Wir bedanken uns beim Vorstand und bei
unseren Spendern sehr herzlich für die im
Berichtsjahr gewährten Zuschüsse. Wir
danken für die vielfältige Unterstützung
und besonders für die großzügige Hilfe bei
der Ausgestaltung unseres Jubiläums.
Wir hoffen, durch diese Unterstützung
auch weiterhin für die Patienten und Mitarbeiter der Universitätsmedizin ein gutes
und aktuelles Angebot an Medien zur
Verfügung stellen zu können.
[Renate Severin]
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buntes und vermischtes
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Ausgabe 16 · juni 2013
denksport
Geschüttelt oder gerührt
Bei der folgenden Übung wurden die vier Buchstaben der Wörter durcheinander geschüttelt.
Stellen Sie bitte wieder Ordnung her und schreiben das richtige Wort daneben.
ASEO
SHAL
I B NE
SOPT
NETC
B ETU
B IED
SAHE
UEFE
GAUE
LEDG
GULA
SAHU
LODG
LEIG
CHU B
GA J D
EILA
LA K K
SEHO
AMRA
B Y B A
PAFN
ORN K
INDE
LAIL
MENO
TRO B
APRA
ALEA
LUA Q
DIN K
SU K S
B Ü RE
K K SO
HEUP
LUTA
TEFT
MA B U
NEU K
UOTA
ERIT
REVN
NOHS
HA Z L
K RAP
SE K K
DELF
MUEL
SEHA
AMSI
E B EI
TE B T
HOC K
MITS
POFT
MAOT
I B NE
T Z EL
SAGN
Jeder Dritte
hat eine kranke
Schilddrüse.
Und Sie?
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
Für Beschäftigte: Schilddrüsenwoche
02. bis 04. Juli 2013
Di bis Do von 08.30 bis 15.30 Uhr
Zusätzlich bieten wir Ihnen gerne Termine nach Vereinbarung an
Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, Geb. 210, 1. OG

Beratung

Tast- und Ultraschalluntersuchung
Die Teilnahme ist für Beschäftigte kostenfrei. Bitte bringen Sie ihren Beschäftigtenausweis mit.
Bei Rückfragen oder zur speziellen Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an: 17-6565
Unser Wissen für Ihre Gesundheit
Einladung zum Sommerfest
für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter
Sie sind herzlich eingeladen zum Sommerfest für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
am Donnerstag, 22. August 2013, von 16.00 bis 22.00 Uhr
rund um den Park der Universitätsmedizin (zwischen den Geb. 208 und 405)
Für den Erhalt Ihres Einlassbändchens führen Sie bitte Ihren Mitarbeiterausweis mit sich. Alternativ können Sie auch Ihre Visitenkarte
in Verbindung mit Ihrem Personalausweis vorlegen.
Unser Wissen für Ihre Gesundheit
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