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Tipp des Tages
THEMA:
„Hilde“ im Kino
„Hilde“ kommt heute im Winnender
Kino, der Film über Hildegard Knef, in
dem Heike Makatsch die Hauptrolle
spielt und Kai Wessel die Regie führte.
Hildegard Knef war „Die Sünderin“ im
gleichnamigen Film, war Weltstar, ein
Kinotraum, war umstritten, hatte das
deutsche Publikum provoziert, hatte
Filmerfolge und Fehlgriffe, und alles
wird im Film erzählt - ab 20.15 Uhr im
Olympia-Kino.
Kompakt
Zusammenstoß: Zwei
Fahrerinnen leicht verletzt
Winnenden
Zwei Fahrerinnen wurden leicht verletzt
bei einem Zusammenstoß auf der B 14
am Ortsausgang. Am Montag um 15.10
Uhr fuhr eine 66 Jahre alte MercedesFahrerin auf der Backnanger Straße. An
der Einmündung der Lilienstraße nahm
ihr eine 37 Jahre alte Smart-Fahrerin die
Vorfahrt. Es kam zum Zusammenstoß
der beiden Autos. Die beiden Autofahrerinnen wurden jeweils leicht verletzt.
Der Sachschaden beträgt 7000 Euro.
„Musik für junge Ohren“
in St. Borromäus
Winnenden.
„Musik für junge Ohren“ lautet das Motto eines Kooperationsprojekts Winnender Kulturschaffender. Nächster Termin
ist am Sonntag, 27. September, 17 bis
17.45 Uhr in der St.-Karl-BorromäusKirche. Auf dem Programm steht Musik
für Blechbläser, Schlagzeug und Orgel
mit Thomas Kratzer, Mathias Mundl und
Peter Kranefoed. Eingeladen sind alle
Altersstufen bis hin zum jungen Erwachsenen. Angemeldete Gruppen zahlen keinen Eintritt. Anmeldungen erfolgen unter Telefon 10 70 18. Um 18 Uhr findet
ein Konzert Orgel und Blechbläser statt.
CD „Die Liebe bleibt“
wird im „Samba“ präsentiert
Winnenden.
„Musik drückt das aus, was nicht gesagt
werden kann und worüber zu schweigen
unmöglich ist.“ Diesem Leitsatz Viktor
Hugos folgend, haben Sänger, Songwriter und Musiker Gefühle und Stimmungen nach dem Amoklauf vom 11. März in
Reim und Rhythmus gepackt. 20 Songs
sind auf der CD „…die Liebe bleibt!“ zu
hören (wir haben berichtet). Einige davon werden am Montag, 21. September,
live vorgestellt bei der CD-Präsentation
ab 17.30 Uhr im „Samba“. Der Eintritt
ist frei.
Ökumenisches Fest
im Schelmenholz
Winnenden.
Zum ökumenischen Schelmenholzfest
laden die Kirchengemeinden ein auf
Sonntag, 20. September. Das Fest beginnt mit einem Gottesdienst um 10.15
Uhr im Maximilian-Kolbe-Haus. Weiter
geht es auf dem Theodor-Heuss-Platz im
und um das Christophorus-Haus. Es gibt
ein Unterhaltungsprogramm für Kinder
und Erwachsene. Für die Bewirtung ist
gesorgt.
B
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Nummer 214 – WIS1
Mittwoch, 16. September 2009
Start an der Albertville-Realschule
Ein fast normaler erster Schultag
Schulleiterin Astrid Hahn weist Vorwürfe zurück / Open-Air-Konzert für Jugendliche erst im April
Von unserem Redaktionsmitglied
Regina Munder
Winnenden.
Die Albertville-Realschule kann im
neuen Schuljahr mit weiteren Räumen
den Lehrplan erfüllen. Astrid Hahn
berichtete Medienvertretern bei einer
Pressekonferenz von einem „fast normalen ersten Schultag“. Wäre da nicht
der von einer Zeitschrift verbreitete
Angriff auf die Schule selbst, der Täter sei
hier gemobbt worden. „Das hat uns
stark in Mitleidenschaft gezogen“, sagte
sie, hörbar innerlich aufgewühlt. „Wir
haben diese Erkenntnis nicht.“
„Wenn es so gewesen wäre, hätte ich mir gewünscht, dass diese Nachhilfelehrerin sich
an die Eltern und die Schule gewandt hätte.“ Astrid Hahn weiß aus vielen Gesprächen mit Klassen- und Fachlehrern des Täters, dass den Pädagogen eine solche Versagensangst aufgefallen wäre. „Und dann
hätten wir reagiert, uns Zeit genommen“,
versichert sie. „Der Täter wäre vielleicht
auch nicht mit auf Studienfahrt letztes
Jahr, wenn er denn so ein starkes Mobbingopfer gewesen wäre.“ Mit seinen Eltern hatte sie ebenfalls nie Kontakt. „Das spricht
dafür, dass er keine Probleme gemacht hat.
Sonst werden die Eltern einbestellt oder
kommen auf die Schule zu.“ Auch der Koordinator der psychologischen Nachsorge,
Thomas Weber, kann die Anschuldigung
nicht nachvollziehen. „Bei den 500 Gesprächen mit Schülern und ihrem Umfeld gab es
keinerlei Hinweis, dass er gemobbt wurde.“
Astrid Hahn bat die Medienvertreter um
Naturwissenschaftsräume in 18 zusammengefügten Containern ermöglichen es der Albertville-Realschule jetzt, den Lehrplan zu erfüllen.
„saubere Recherche“ und schilderte ihrerseits, dass die Schulgemeinschaft nun beginnen kann, einen Teil ihres Traums zu
verwirklichen. „Mit einem konstanten Kollegium und in festen Räumen können wir
unser Wir-Gefühl leben und etwas Sinnhaf-
50 gehen regelmäßig
zur Psychotherapie
Psychologe Weber: Geringe Zahl, die sich aber ändern kann
Winnenden (gin).
Die schnelle Einbeziehung von Psychologen
und Trauma-Experten in der Akutphase
nach dem Amoklauf macht sich ein halbes
Jahr danach insofern positiv bemerkbar,
dass niemand von den Schülern stationär
behandelt werden muss. Das berichtete der
Vorsitzende der Geschäftsführung der Unfallkasse, Manfred Hagelstein. 50 von 600
akut betroffenen Schülern befinden sich
heute in ambulanter psychotherapeutischer
Behandlung. „Uns ist bewusst, dass es eine
Dunkelziffer gibt, dass es eine Momentaufnahme ist“, deutete Hagelstein an, dass sich
das jederzeit ändern kann.
Der Psychologe Thomas Weber von der
mit der Unfallkasse kooperierenden Firma
Trauma Transform Consult (TTC) bestätigte: „Es ist tatsächlich eine sehr geringe Zahl
von ambulanten Psychotherapien. Aber
wenn es Störungen gibt, kann sich das ändern. Wir sind mit der psychologischen
Nachsorge noch lange nicht durch. Dafür
werden wir über einen langen Atem verfügen müssen.“
Zwei Lehrer konnten zum neuen Schuljahr noch nicht in die Schule kommen, weitere seien in der Genesung und weitere nur
eingeschränkt fähig zu arbeiten, fasste
Schulleiterin Astrid Hahn zusammen.
Vor Beginn der Sommerferien haben Psychologen auf Wunsch einiger Betroffener
begleitete Schulbegehungen angeboten.
„Um eventuell ausgelöste Gefühle von
Angst, Trauer und Wut bearbeiten und auffangen zu können“, teilt TTC mit. Das Angebot gilt weiter für hauptbetroffene Schüler. Auf der Basis von 500 freiwillig geführten Einzelgesprächen mit Schülern bereiten
die Psychologen für die nächsten Wochen
eine telefonische Nachbefragung der Schüler beziehungsweise ihrer Erziehungsberechtigten vor. Auch kann man von sich aus
die Hotline und die Berater im Stadtgarten
kontaktieren.
Die ehemaligen Zehntklässler haben an
ihren weiterführenden Schulen oder Ausbildungsstellen jederzeit die Möglichkeit,
Kontakt zu den Psychologen aufzunehmen.
Alle 101 Absolventen sind übrigens, so
Bürgermeister Norbert Sailer, an weiterführende Schulen, in ein soziales Jahr, ans
Berufskolleg, Ausbildungsplatz und Lehrstelle vermittelt worden. Man habe Bewerbungshilfe angeboten oder vermittelt, wenn
eine Frist eigentlich schon abgelaufen war.
tes gestalten aus einer sinnlosen Tat.“ So
habe sie auch die Fünftklässler begrüßt,
„ich bin zuversichtlich, dass wir den Weg
gemeinsam gehen, auch wenn er schwierig
ist“. Manche Schüler freuten sich auf die
Schule, manche seien von Sorge erfüllt, ob
sie alles schaffen. „Wir versuchen die Probleme individuell zu lösen.“
Im Schulanbau werden
Räume genutzt
Das Raumproblem jedenfalls ist beinahe
gelöst. Bis auf einen Musiksaal hat die Albertville-Realschule nun alles dank der Naturwissenschaftsräume hinter dem alten
Schulgebäude. Im alten Trakt wurde außer-
Bild: Bernhardt
dem ein Raum zum Zeichensaal umgebaut,
„wir nutzen den Technikraum, den Computerraum, den Mensch- und-Umwelt-Raum
dort“, berichtete die Schulleiterin im Gespräch mit der Presse.
Für die Winnender Jugendlichen hatte
Oberbürgermeister Bernhard Fritz noch
eine schlechte Nachricht. Mit dem als Ersatz für den abgesagten Citytreff versprochenen Open Air wird es dieses Jahr nichts
mehr. „Die Zeit, es zu planen, war zu kurz.“
Er und Astrid Hahn hätten sich mit dem
Kooperationspartner, dem SWR, auf Ende
April verständigt. „Wir wollen alle Winnender Schüler dazu einladen, aber es soll
ein Ereignis für den ganzen Kreis sein“, so
sein Plan. Die Musik wähle der „erfahrene
Partner“ aus.
In Provisorien auf zwei Jahre eingerichtet
t Der private Sicherheitsdienst wacht
in diesem Schuljahr nicht mehr vor der
Containerschule.
t Gestern hat der Technische Ausschuss
das Büro Hoppe Sommer Planungs GmbH
Stuttgart mit der Planung der Um- und
Anbauten in der und an die AlbertvilleRealschule beauftragt.
t Wegen eines niedrigeren Klassenteilers
und daraus resultierenden zusätzlichen
Klassen ist die Containerschule erweitert
worden. Das hat 61 000 Euro gekostet für
zwei Jahre, die Miete für die bisherige
Schule im ersten Schuljahr 735 000 Euro.
Sie hat jetzt 22 Klassenräume.
t 581 Schüler besuchen die AlbertvilleRealschule, sie werden von 50 Lehrern
unterrichtet – mit Deputaten zwischen
zwei und 27 Wochenstunden – und von
drei Schulleitern, Rektorin Astrid Hahn
und den Konrektoren Volker Stetter und
Christine Forster, betreut.
t Schulpsychologen haben an der Schule
ein kleines Beratungszentrum eingerichtet. Sie besetzen 1,5 Stellen.
t Aus 18 Einzelcontainern ist ein 50 Meter
langer und sechs Meter breiter Naturwissenschaftstrakt entstanden mit Wasserund Stromanschluss, ohne Gasanschluss.
Die Mietkosten für die nächsten zwei
Schuljahre betragen 147 000 Euro.
t Das „Containerdorf“ für die Psychologen im Stadtgarten neben der HermannSchwab-Halle wird nach Auskunft von Regierungsschuldirektor Wolfgang Schiele
bis 31. Dezember 2010 stehen und besetzt bleiben. „Bei Bedarf auch länger.“
t Oberbürgermeister Bernhard Fritz
nannte es „sicher, dass wir in zwei Jahren
ins alte Gebäude zurückkehren können“.
Radfahrprüfung
fürs Sportabzeichen
Freude an Gesprächen und Chorgesang
Winnenden.
Die Radfahrprüfung für das Sportabzeichen beginnt am Sonntag, 20. September, um 8.45 Uhr an der Buchenbachbrücke beim Autohaus Hilt in Birkmannsweiler. Ein Fahrradhelm ist laut Veranstalter erforderlich. Regelmäßig dienstags von 17.30 bis 19 Uhr wird im Herbert-Winter-Stadion ein Sportabzeichentraining angeboten. Jeder ist willkommen, auch wenn er kein Vereinsmitglied ist. Der VfR Birkmannsweiler führt
das Angebot im Auftrag des Stadtverbandes für Sport durch.
Gartenfreunde schauen
Atomkraftwerk an
Winnenden.
Am 14. Oktober fährt der OGV Winnenden nach Neckarwestheim und besichtigt
das dortige Kernkraftwerk. Zu dieser
Tagesfahrt sind noch einige Plätze frei.
Anmeldungen müssen bis spätestens am
20. September bei Hartmut Luckert mit
der Personalausweisnummer eingehen.
Abfahrt ist um 7.30 Uhr an der Bushaltestelle Seehalde in Höfen, um 7.35 Uhr am
Stadtfriedhof Winnenden und um 7.40
Uhr in der Wiesenstraße am Bauhof.
„Die Tagesfahrt wird mit einer zünftigen
Weinprobe im Neckartal ausklingen“,
verspricht der Obst- und Gartenbauverein.
„Sängerlust“ Breuningsweiler kam beim 50. Kelterfest ohne laute Musik aus / Seit zehn Jahren Fest an der neuen Kelter
Winnenden (gin).
Ein Fest-Jubiläum hat der Männergesangverein „Sängerlust“ Breuningsweiler gefeiert – und dabei bewusst auf großes Tamtam
verzichtet. Zum 50. Kelterfest spielte dieses
Jahr an keinem der drei Tage eine Band
oder Kapelle. Nur am Montag hatte Manfred Götz aus Breuningsweiler seinen Auftritt als Alleinunterhalter.
Am Samstag war der Besucherzuspruch
in der neuen Kelter und dem angebauten
Festzelt überschaubar, dafür waren die
Sänger am Sonntag und Montag zufrieden.
Vor allem am Sonntag passte das Wetter für
einen schönen Spaziergang in die Kelter der
Weingärtner-Genossenschaft Winnenden
am Stöckach. Seit zehn Jahren findet das
Traditionsfest hier statt, platzieren die
Sänger die Ausgabe-Theken für Zwiebelkuchen und Getränke vor den modernen
Stahltanks. Der gemütliche Teil spielt sich
im angedockten Festzelt ab, hier stehen die
Tische und Bänke. „Am Sonntag hatten wir
einen tollen Auftritt mit der Urbania und
der SV-Sängerriege“, berichtet Ehrenvorstand Werner Weller von dem selbst gestalteten Unterhaltungsprogramm. Am Montagmittag sitzt er zusammen mit Werner
Friedrich an der Kasse und wird auch beim
dritten Fest-Auftritt des Chors am Nachmittag wieder mitsingen.
Alle 50 Kelterfeste mitgemacht hat Herbert Sellner. Der Sänger ist mehr als 60
Jahre aktiv und erinnert sich noch genau,
wie in dem Fachwerkbau gleich am Ortseingang gefeiert wurde. Dort stehen nun
Wohnhäusern, für Herbert Sellner war der
Fest-Umzug kein Problem. Viele haben ein
Auto, und die Sängerlust bietet immer ein
Shuttle an, das die Viertelesschlotzer gefahrlos von Breuningsweiler nach Winnenden hin und zurück bringt.
„Was uns Alten, die wir Hörgeräte haben,
gefallen hat: Es ist prima, wenn keine Musik spielt“, beurteilt Herbert Sellner das
diesjährige Kelterfest positiv. „Nicht um
die Musik abzuwerten, aber man kann sich
einfach besser unterhalten.“
Werner Weller sieht auch den finanziellen
Aspekt. „Man muss lang schaffen, bis die
Kapelle gezahlt ist, das ist fast nicht mehr
tragbar.“ Rund eine Woche sind die vielen
Helfer beschäftigt, das Fest aufzubauen, zu
betreiben und abzubauen. „Wenn die Leute
da sind, ist so mancher Stress vergessen.
Gefeiert haben wir von der Sängerlust
schon immer gern“, sagt der Ehrenvorsitzende und lacht.
50. Kelterfest der „Sängerlust“: Im Festzelt im Stöckach lässt sich fröhlich feiern.
Bild: Bernhardt

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