Von Berlin bis Stuttgart

Transcrição

Von Berlin bis Stuttgart
magazine
STÄDTE UND STADIEN
A5/E451
A2/E34
A66/E42
A66
96A
Von Berlin
bis Stuttgart
Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006™ wird in zwölf Stadien in
zwölf Städten ausgetragen. Der Turnierauftakt erfolgt am 9. Juni in
München mit Deutschland – Costa Rica, den Abschluss bildet das
Finale am 9. Juli in Berlin.
Flughafen
A10/E55
Spandau
Seeburg
A100
1
Westfahlenhalle
Schönefeld
WanneEickel
GELSENKIRCHEN
42
43
226
HB
Sportfeld
A115/E51
A10/E55
A113
10km
A3/E42
A44
A45/E41
54
A661
234
Schwerte
A11/E28
5km
Flughafen
43
Neu-Isenburg
236
5km
5km
227
Essen
Essen-Kray
40
Bochum
Berlin
Dortmund
Frankfurt
Gelsenkirchen
Einwohner: 3,39 Millionen
Bundesland: Berlin
Flughäfen: Tegel, Schönefeld,
Tempelhof
Gründung: Um 1230 gründen die
beiden Askanischen Markgrafen
Johann I. und Otto III. die Doppelstadt Berlin-Cölln. Als Geburtsjahr
der Stadt gilt das Jahr 1237, in
dem Cölln erstmals urkundlich
erwähnt wird. 1307 vereinigt
Markgraf Herrmann der Lange
Berlin und Cölln zu einer einzigen
Stadt. 1701, nach der Selbstkrönung von Kurfürst Friedrich
III. zu König Friedrich I. in Preussen, steigt Berlin zur königlichen
Haupt- und Residenzstadt auf.
Internet: www.berlin.de
Einwohner: 590 000
Bundesland:
Nordrhein-Westfalen
Flughafen: Dortmund
Gründung: Dortmund wird erstmalig zwischen 880 und 890
unter dem Namen „Throtmania“
urkundlich erwähnt. Seit 1320
ist die Stadt unter dem Namen
„Dorpmunde“ bekannt. 1987
wurde die Zeche „Minister Stein“
in Dortmund-Eving geschlossen
– eine 700-jährige Bergbauära
ging damit zu Ende. In den vergangenen Jahrzehnten vollzog
Dortmund einen Strukturwechsel
vom Standort für Kohle und Stahl
zum Standort für verschiedene
Industriezweige, Versicherungen
und Kultur.
Internet: www.dortmund.de
Einwohner: 650 000
Bundesland: Hessen
Flughafen: Frankfurt Flughafen
Rhein-Main
Gründung: Seit dem Mittelalter
hat sich die am Main gelegene
ehemalige freie Reichsstadt, Kreuzpunkt der europäischen Handelsstrassen und über Jahrhunderte
Krönungsort der deutschen Kaiser,
zu einem der bedeutendsten
europäischen Handels- und
Finanzplätze entwickelt. In einer
Schenkungsurkunde von Karl dem
Grossen aus dem Jahre 794 findet
sich die erste namentliche Erwähnung von Franconovurd.
Internet: www.frankfurt.de
Einwohner: 278 000
Bundesland:
Nordrhein-Westfalen
Flughäfen: Dortmund,
Düsseldorf
Gründung: Gelsenkirchen wurde
im Jahr 1147 zum ersten Mal
urkundlich erwähnt. Mit der Entdeckung von Steinkohle Mitte
des 18. Jahrhunderts begann die
Industrialisierung des Ruhrgebiets.
Kohle und Stahl waren fast drei
Jahrhunderte das wirtschaftliche
Rückgrat der Arbeiterstadt, die vor
allem durch angeworbene Kräfte
aus dem heutigen Polen wuchs.
Gelsenkirchen entwickelte sich
zu einem der wichtigsten Montanindustriestandorte in Europa.
Das letzte Steinkohlebergwerk
schloss 1998. Jetzt setzt die Stadt
auf Sonnenenergie.
Internet: www.gelsenkirchen.de
Offizieller Name: Olympiastadion
Sitzplätze: 66 021
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Umbau
Kosten: 242 Millionen Euro
Finanzierung: 196 Millionen Euro
durch den Bund, 46 Millionen Euro
Kredit der Olympiastadion GmbH,
verbürgt durch das Land Berlin
Wie komme ich zum Stadion?
Mit dem Auto: von München/
Nürnberg, Hannover/Magdeburg
und Leipzig über die A115 Richtung Autobahndreieck Funkturm,
Ausfahrt Messedamm (Richtung
A100), danach über Jafféstrasse bis
Heerstrasse, links in die Flatowallee.
Von Hamburg/Rostock A100 Richtung Charlottenburg bis Spandauer
Damm, Ausschilderung folgen oder
Ausfahrt Kaiserdamm über Knobeldorffstrasse, Platanenallee, Reichsstrasse bis Steubenplatz, links in die
Olympische Strasse. Mit öffentlichen
Verkehrsmitteln: U-Bahn-Linie 2 und
S-Bahn-Linien 5 und 75 führen zum
Olympiastadion.
JUNI/JULI 2006
Offenbach
3
A1/E37
Potsdam
Zoo
43
Holzwickede
Flughafen
Dortmund
A40
Tempelhof
226
Flughafen
Düsseldorf
ca. 55 km
HB
44
1
DORTMUND
Das Stadion
Das Stadion
140
8
648
HB
BERLIN
HB
8
FRANKFURT
236
A114
Tegel
2
224
Bernau
A111/E26
Herten
GE Buer Nord
52
521
A661
54
A11/E28
Das Stadion
Offizieller Name:
FIFA WM-Stadion Dortmund
Sitzplätze: 60 285
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Umbau
Kosten: 26 bis 31 Millionen Euro
Finanzierung: Komplett abgedeckt durch die Westfalenstadion
Dortmund GmbH
Wie komme ich zum Stadion?
Mit dem Auto über die A40 (alte
B1) oder die A45 (Sauerlandlinie)
auf die B54 (Ruhrallee) Richtung
Stadion. Vom Hauptbahnhof
Dortmund mit der U-Bahn und
Strassenbahn bis zum Westfalenstadion.
Offizieller Name:
FIFA WM-Stadion Frankfurt
Sitzplätze: 43 324
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Neubau
Kosten: 126 Millionen Euro
Finanzierung: Stadt Frankfurt:
64 Millionen Euro. Bundesland
Hessen: 20,5 Millionen Euro. Kapitaldarlehen: 41,5 Millionen Euro
Wie komme ich zum Stadion?
A3 Ausfahrt Frankfurt-Süd in
die Innenstadt über die Mainbrücken und Kennedyallee bis
Oberforsthaus, dort Verteiler zu
den Parkplätzen. RMV-Linien ab
Hauptbahnhof bzw. aus Mainz/
Wiesbaden über Flughafen bis
Bahnhof Sportfeld, Strassenbahn
ab Hauptbahnhof, Bus ab Südbahnhof.
Das Stadion
Offizieller Name:
FIFA WM-Stadion Gelsenkirchen
Sitzplätze: 48 426
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Hohe Investitionen für
temporäre Vergrösserungen des
Medienbereichs
Kosten: 185,7 Millionen Euro
Finanzierung: Ohne öffentliche
Gelder. 122,5 Mio. Euro Kredit
durch Bankenkonsortium, 6,4 Mio.
Euro Darlehen Generalübernehmer,
40 Mio. Euro Eigenkapital Besitzgesellschaft, 10 Mio. Euro Beteiligung
der Stadt Gelsenkirchen, 5,1 Mio.
Euro Fan-Kapital, 1,7 Mio. Euro
Emscher-Lippe-Energie
Wie komme ich zum Stadion?
Autobahn A2 Hannover-Oberhausen, Ausfahrt Gelsenkirchen-Buer
oder Herten, die Arena ist dann
ausgeschildert. Ab Bahnhof Gelsenkirchen die Strassenbahnlinie 302.
JUNI/JULI 2006
141
STÄDTE UND STADIEN
Flughafen
2
Flughafen
Leipzig/Halle
A9/E45
184
Flughafen
München
13
6
Flughafen
Frankfurt/Main
ca. 108 km
352
A23
A7/E45
Flughafen
447
A7/E45
433
Flughafen
63
A4/E40
5
5
75
A24/E26
Dammtor
Altona
A4/E40
HANNOVER
441
5
4
431
9
87
A6/E50
4
37
A7/E45
270
A7/E45
65
3
255
5km
5km
51
8
HB
Linden
5
HAMBURG
555
Flughafen
Köln-Bonn
265
553
A59
6
443
5km
5km
Hamburg
Hannover
Kaiserslautern
Köln
Einwohner: 1,7 Millionen
Bundesland: Hamburg
Flughafen: Hamburg Airport
Gründung: Die Ursprünge Hamburgs liegen nicht an der Elbe,
sondern an ihrem Nebenfluss, der
Alster. An ihrem Ufer (altsächsisch:
„ham“) entstand im 8. Jahrhundert die erste Siedlung nicht weit
von der Mündung des Flüsschens
in die Elbe. Um 950 wurde hier
die Hammaburg errichtet. Im
12. Jahrhundert bekam die Elbe
grössere Bedeutung. Der Handel
im nordeuropäischen Raum entwickelte sich rasch. Hamburg
erhielt von Kaiser Barbarossa 1189
das Privileg, Zoll auf der Elbe zu
erheben, und wurde dann Freie
Reichsstadt.
Internet: www.hamburg.de
Einwohner: 525 000
Bundesland: Niedersachsen
Flughafen: Hannover-Langenhagen
Gründung: Auf einer hochwasserfreien Terrasse der Leine (Honovere
= das hohe Ufer) entstand die
kleine dörfliche Siedlung um 950.
Bestätigt sind die Stadtrechte
durch Otto das Kind, Herzog zu
Braunschweig und Lüneburg, im
Jahr 1241. 1636 stieg Hannover
zur Residenzstadt auf. Von 1714
bis 1837 gab es eine Personalunion mit England, so dass die
Hannoverschen Könige gleichzeitig
Könige von England waren. 1866
preussische Provinzhauptstadt, seit
1946 Hauptstadt des Bundeslands
Niedersachsen, wuchs Hannover zu
einem modernen Dienstleistungszentrum und war 2000 Gastgeber
der Weltausstellung EXPO.
Internet: www.hannover.de
Einwohner: 100 000
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Flughafen: Frankfurt Flughafen
Rhein-Main (120 km von Kaiserslautern entfernt)
Gründung: In einer Urkunde der
Zeit um 830 wird erstmals der
Königshof Lutra erwähnt. Mit der
Verleihung der Marktrechte durch
Kaiser Otto III. im Jahr 985 und
dem Bau einer Kaiserpfalz durch
Kaiser Friedrich I. Barbarossa im
Jahr 1152 trat eine Wende in der
Entwicklung des Dorfes Lutra ein.
Nach Beendigung der napoleonischen Herrschaft kam die Stadt
mit der gesamten Pfalz zu Bayern.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde
die Fruchthalle gebaut, in der
1849 die pfälzische Revolutionsregierung tagte.
Internet: www.kaiserslautern.de
Einwohner: 1 Million
Bundesland:
Nordrhein-Westfalen
Flughafen: Köln Bonn Airport
Gründung: Köln ist eine der ältesten deutschen Grossstädte. Der
Namen Köln geht auf die Römer
zurück, die „Colonia“ im Jahre
50 nach Christus den Status einer
Stadt verliehen.
Internet: www.koeln.de
Das Stadion
142
JUNI/JULI 2006
Das Stadion
Offizieller Name:
FIFA WM-Stadion Hannover
Sitzplätze: 39 297
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Umbau
Kosten: 64 Millionen Euro
Finanzierung: 24 Millionen Euro
durch die Stadt Hannover, das
Land Niedersachsen und die Region
Hannover, 20 Millionen Euro durch
ein Bankenkonsortium, 20 Millionen
durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (abgesichert durch eine
Bürgschaft der Stadt Hannover)
Wie komme ich zum Stadion?
A2 aus Richtung Dortmund oder
Berlin bis zur Ausfahrt Herrenhausen, Richtung City; A7 aus
Hamburg/Bremen oder Hildesheim
bis zur Ausfahrt Anderten, B65
Richtung Hannover. Vom Hauptbahnhof Strassenbahnlinien 3, 7
und 9 bis zur Station Waterloo.
Franken-Stadion
Das Stadion
Offizieller Name:
Fritz-Walter-Stadion
Sitzplätze: 39 820
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Erweiterung
Kosten: 48,3 Millionen Euro
Finanzierung: Land RheinlandPfalz: 21,7 Millionen Euro. Stadt
Kaiserslautern: 7,7 Millionen
Euro. 1. FC Kaiserslautern: 18,9
Millionen Euro
Wie komme ich zum Stadion?
BAB 6 Ausfahrt Kaiserslautern-Ost
über Mainzer Strasse (B40). BAB 6
Ausfahrt Kaiserslautern-Ost über
Pariser Strasse zum Grossparkplatz Messeplatz. Von dort aus
kostenloser Busverkehr bis zum
Stadion.
14
10
Eschbach
5km
8
MÜNCHEN
Markranstädt
Pasing
Markkleeberg
2
38
5km
A94/E55
HB
2
Ostbahnhof
A96/E54
A1/E22
Offizieller Name:
FIFA WM-Stadion Hamburg
Sitzplätze: 45 442
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Neubau
Kosten: 97 Millionen Euro
Finanzierung: Stadt: 11 Millionen
Euro. Fremdfinanzierung: 70 Millionen Euro. Stadionbesitzgesellschaft: 16 Millionen Euro
Wie komme ich zum Stadion?
Direkte Autobahnanbindung an
die A7, Ausfahrt Volkspark. SBahn: Linie S3 und S21 (Haltestelle Stellingen). Metrobus: Linie
22 (Haltestelle Hellgrundweg).
Stadtbus: Linie 180 (Haltestelle
Am Volkspark). Entfernungen:
zum Flughafen und zum Zentrum
je acht Kilometer.
471
559
Porz
65
HB
A99/E52
186
4
A57/E31
GottliebDaimler-Station
Gerlingen
NÜRNBERG
HB
HB
HB
8
14
STUTTGART
295
Garching
304
LEIPZIG
10
Ditzingen
A81/E41
A3/E35
KAISERSLAUTERN
6
HB
181
A9/E49/E41
4
388
471
KÖLN
Köln-Süd
14
Dachau
6
55
40
37
Taucha
186
55
A2/E30
434
Hallbergmoos
27
KorntalMünchingen
A3/E45
11
A92/E53
A3/E35
HB
Neufahrn
87
Schkeuditz
506
8
59
Lövenich
270
522
4
Stellingen
9
57
A1/E37
Langenhagen
A14
Buchenbühl
2
A73
831
A9/E45
14
A73
A6/E50
A995/E54
A8
Ostfildern
A81/E41
2
A99/E52
A95/E533
11
27
304
5km
LeinfeldenBöblingen Echterdingen
A8/E52
Flughafen
312
5km
Leipzig
München
Nürnberg
Stuttgart
Einwohner: 494 000
Bundesland: Sachsen
Flughafen: Leipzig/Halle
Gründung: Zwischen dem siebten
und neunten Jahrhundert kam es
zur ersten dörflichen Ansiedlung
in der Nähe des Zusammenflusses
von Elster und Parthe. 1015 wurde
der Name „Lipzi“ in der Chronik
des Bischofs Thietmar von Merseburg erstmals erwähnt. Um
1165 verleiht Markgraf Otto der
Reiche Leipzig Stadtrecht und
Marktprivileg. 1497 erteilt Kaiser
Maximilian I. der Stadt das kaiserliche Messeprivileg.
Internet: www.leipzig.de
Einwohner: 1,3 Millionen
Bundesland: Bayern
Flughafen: München Franz-Josef
Strauss Airport
Gründung: Der 14. Juni 1158 gilt
als Gründungstag der bayerischen
Landeshauptstadt durch Heinrich
den Löwen. Im Jahr 1214 wird
München erstmals urkundlich
als Stadt bezeichnet. 1806 wird
München Hauptstadt des Königreichs Bayern.
Internet: www.muenchen.de
Einwohner: 490 000
Bundesland: Bayern
Flughafen: Nürnberg Airport
Gründung: Im Jahr 1050 wird
Nürnberg erstmals urkundlich
erwähnt. Im Jahr 1062 verleiht
Heinrich III. Nürnberg das Markt-,
Münz- und Zollrecht.
Internet: www.nuernberg.de
Einwohner: 590 000
Bundesland: Baden-Württemberg
Flughafen: Stuttgart Airport
Gründung: Herzog Liudolf von
Schwaben legte im Jahr 950 in
einer Talerweiterung des Nesenbachs einen „Stuotgarten“, ein
Gestüt, an. Die entstehende Siedlung bekam so ihren Namen.
Aber schon 85/90 nach Christus
hatten die Römer an dieser idyllischen Lage ein Kastell errichtet.
Stadtrecht bekam Stuttgart in
der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Internet: www.stuttgart.de
Das Stadion
Das Stadion
Das Stadion
Offizieller Name:
FIFA WM-Stadion Köln
Sitzplätze: 40 590
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Umbau
Kosten: 110 Millionen Euro
Finanzierung: Öffentliche Hand:
25,5 Millionen Euro. Besitzgesellschaft: 20–25 Millionen Euro.
Fremdkapital: 61–66 Millionen
Euro
Wie komme ich zum Stadion?
A1 aus Norden bis Abfahrt Bocklemünd, aus Süden Abfahrt Frechen,
dann Richtung Zentrum/Stadion
der Ausschilderung Stadion Müngersdorf folgen. Strassenbahnlinien 16 und 18 bis Neumarkt,
dann Linie 1 Richtung Weiden,
Haltestelle RheinEnergieStadion,
an Spieltagen Sonderzüge bis
zum Stadion.
Das Stadion
Offizieller Name: Zentralstadion
Sitzplätze: 38 898
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Kompletter Umbau
Kosten: 90,6 Millionen Euro
Finanzierung: Stadt und Bund
übernahmen 63,2 Millionen Euro,
die EMKA Immobilien BeteiligungsGmbH 27,4 Millionen Euro.
Wie komme ich zum Stadion?
Mit dem Auto: A14 aus Richtung
Magdeburg bis Ausfahrt Leipzig
Mitte, dann auf der B2 bis Berliner
Brücke, dort rechts abbiegen und
der Beschilderung folgen; aus Richtung Berlin Ausfahrt Günthersdorf
nehmen, in Richtung Zentrum
fahren und der Beschilderung
folgen; aus München Ausfahrt
Leipzig West nehmen, der Beschilderung folgen. Mit öffentlichen
Verkehrsmitteln: Die S-Bahn-Linien
1, 2, 3, 8, 11, 15 und 16 führen von
verschiedenen Standorten aus zum
Zentralstadion.
Offizieller Name:
FIFA WM-Stadion München
Sitzplätze: 59 416
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Neubau
Kosten: etwa 280 Millionen Euro
Finanzierung: Die Kosten werden
je zur Hälfte von den beiden
Fussballvereinen FC Bayern München und TSV München 1860
getragen.
Wie komme ich zum Stadion?
Mit dem Auto: von der Autobahn
aus allen Richtungen kommend,
auf die Ostumgehung München
A99 bis zum Kreuz MünchenNord. Von dort auf die A9 Richtung
München-Zentrum und nächste
Abfahrt (73) München-Fröttmaning nehmen. Danach direkt
in die Werner-Heisenberg-Allee
einbiegen. Mit der U-Bahn: mit der
U6 Richtung Garching-Hochbrück
bis Haltestelle Fröttmaning. Mit
der S-Bahn: mit der S1-S8 bis zum
Marienplatz. Von dort mit der U6
Richtung Garching-Hochbrück.
Offizieller Name:
Franken-Stadion
Sitzplätze: 36 898
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Umbau
Kosten: 56 Millionen Euro
Finanzierung: Die Hälfte durch
den Freistaat Bayern, der Rest
durch die Stadt mit ihren Partnern.
Wie komme ich zum Stadion?
Auto: BAB 9 Ausfahrt Fischbach;
BAB 6 Ausfahrt Nürnberg-Landwasser, von der Südwesttangente (BAB 73) bis NürnbergZollhaus oder Nürnberg-Zentrum,
anschliessend der Beschilderung
„Frankenstadion“ folgen. Bus:
von der Innenstadt mit den Linien
44 und 65. U-Bahn: U1 – Haltestelle Messezentrum. Strassenbahnen: von der Innenstadt mit
den Linien 6 und 9. S-Bahn: vom
Hauptbahnhof S2 – Haltestelle
Frankenstadion.
Das Stadion
Offizieller Name:
Gottlieb-Daimler-Stadion
Sitzplätze: 47 757
Massnahme für die FIFA WM
2006™: Modernisierung
Kosten: 51,5 Millionen Euro
Finanzierung: Das Land BadenWürttemberg beteiligt sich mit
maximal 15,3 Millionen Euro. Der
Restbetrag wird durch die Stadt
gestellt.
Wie komme ich zum Stadion?
Mit dem Auto: A8 aus Richtung
Karlsruhe bis Degerloch, dann
auf B27 nach Degerloch und
der Beschilderung folgen; aus
Richtung Ulm bis Ausfahrt Esslingen, auf B10 Richtung Stuttgart
bis zur Ausfahrt Stuttgart-Ost in
Stadionnähe; A81 aus Richtung
Heilbronn bis Ausfahrt Zuffenhausen, dann auf B27 Richtung
Zentrum/Stadion. Mit öffentlichen
Verkehrsmitteln: ab Hauptbahnhof oder Rotebühlplatz/Stadionmitte mit der S-Bahn-Linie S1
oder der Stadtbahnlinie U11 ohne
Umsteigen bis Haltestelle GottliebDaimler-Stadion.
JUNI/JULI 2006
143
FOTOS: FOTO-NET (12)/IMAGO
magazine
magazine
BÄLLE
Ein Ball begeistert
Zidane und Beckham
adidas+Teamgeist™ ist der offizielle Spielball der FIFA FussballWeltmeisterschaft 2006™. Ein qualitativ hoch stehendes und auch
optisch ansprechendes Spielgerät, das auch die Superstars begeistert.
VON ANDREAS WERZ
B
ei der WM-Endrundenauslosung am 9. Dezember 2005
in Leipzig erlebte der „Teamgeist“ seine Feuertaufe. 500 Millionen
Fernsehzuschauer in über 150 Ländern
sowie knapp 4000 Besucher in der
Leipziger Messehalle sahen die neueste
Ballerrungenschaft aus dem Hause des
langjährigen FIFA-Partners adidas.
Der Spielball der WM 2006 weist
eine revolutionäre Konstruktion aus 14
Panels auf, die die Berührungspunkte
von drei Panels um 60 Prozent und die
Gesamtlänge der Panellinien um über
15 Prozent reduziert. Das Ergebnis ist
eine wesentlich glattere, absolut runde
Aussenhaut, die den Spielern erhebliche
Verbesserungen in Bezug auf die Präzision und die Ballkontrolle bietet.
Der Ball, an dessen Produktion während dreier Jahre mehrere Personen mitgewirkt haben – unter ihnen die beiden
Spitzentorhüter Oliver Kahn und Edwin
van der Sar –, ist in Schwarz und Weiss
Von Telstar bis Teamgeist
gehalten, den traditionellen Farben der
deutschen Nationalmannschaft. Die
goldenen Akzente sind eine Reverenz an
den WM-Pokal. Und den Namen bekam das Spielobjekt, weil Teamgeist die
wohl wichtigste Eigenschaft ist, die jede
Mannschaft besitzen muss.
ZEHN MILLIONEN EXEMPLARE
Die von adidas im Jahr 2004 eingeführte Thermo-Klebetechnik wurde weiter verbessert, so dass der „Teamgeist“
Leistungsmerkmale aufweist wie kein
anderer Ball. Umfassende Vergleichstests
der englischen Loughborough-Universität und im Fussballlabor von adidas in
Scheinfeld (Deutschland) belegen die
bislang nie erreichten Leistungsmerkmale dieses Produkts. Der „Teamgeist“
wurde auch ausgiebig von Spielern getestet, etwa von der gesamten Mannschaft
von Real Madrid. Superstars wie Zinedine Zidane und David Beckham sind
von diesem Ball geradezu begeistert.
Seit 1970 liefert adidas die offiziellen Bälle für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™. Die Bälle im Kurzporträt.
1986: Azteca
Ein handgenähter
Ball, für dessen
Herstellung erstmals
kein Leder, sondern ausschliesslich
synthetisches Material
verwendet wurde.
1990: Etrusco
Das Spielgerät wurde
aus 32 Einzelteilen
zusammengenäht.
Ein Hightechprodukt,
komplett aus wenigen Synthetikfasern
hergestellt.
1994: Questra
Ein Ball aus fünf
verschiedenen Materialien, im adidas-Ballforschungszentrum
in Frankreich und von
mehreren Profispielern,
Amateuren und Jugendteams in Frankreich,
Deutschland und in den
USA ausgiebig getestet.
1998: Tricolore
Beim Turnier in
Frankreich gelangte
erstmals ein farbiger
Ball zum Einsatz. Er
war, in Anlehnung
an die französische
Nationalflagge, blau,
weiss und rot.
FOTOS: ADIDAS
1970 und 1974: Telstar
Der erste Fussball mit 32 schwarzweissen Ledereinsätzen. Telstar
konnte man im Schwarzweiss-Fernsehen besser sehen; 1970 wurde
erstmals eine Weltmeisterschaft live
übertragen. 1974 gab es den Telstar
auch ganz in Weiss.
1978 und 1982: Tango
Das Design symbolisiert Eleganz,
Dynamik und Leidenschaft – wie beim
gleichnamigen argentinischen Tanz. Der
Ball bestand aus 32 Einzelteilen, hatte
keinen Anfang und kein Ende. Nicht
einmal Experten konnten mehr sehen, an
welcher Stelle der Hülle die letzten Stiche
angebracht wurden. 1982 kam erstmals
bei einer WM ein Ball zum Einsatz, der
gegen Nässe abgedichtet war.
2002: Fevernova
Nach Expertenaussagen
der präziseste Ball,
der jemals hergestellt
wurde. Die Farbe Gold
symbolisiert die Energie
der Gastgeberländer
Südkorea und Japan,
die roten Flammen
stehen für die traditionelle Bedeutung des
Feuers als treibende
Kraft.
144
JUNI/JULI 2006
Aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften und seines attraktiven Designs rechnet adidas damit, in diesem
Jahr zehn Millionen Exemplare des
„Teamgeistes“ zu verkaufen, der auch als
Miniball sowie als Jugend- und Freizeitball erhältlich ist.
KEINE KINDERARBEIT
„Teamgeist“ hat nicht nur sämtliche
von adidas durchgeführten und in Auftrag gegebenen Tests mit Bravour bestanden, sondern auch diejenigen der
FIFA. Dank dem Qualitätskontrollsystem des Weltfussballverbandes werden
alle Bälle, die in Wettbewerbsspielen
rund um die Welt zum Einsatz gelangen, umfassend analysiert und mit dem
Gütesiegel „FIFA Approved“ und „FIFA
Inspected“ ausgezeichnet. Die Bälle
werden in umfangreichen Labortests auf
Eigenschaften wie Gewicht, Umfang,
Druck, Rundheit, Wasseraufnahme,
Aufsprung sowie Grössen- und Formstabilität geprüft.
Die Hersteller des weltweit beliebtesten Spielzeugs entrichten für die
Gütesiegel der FIFA eine bescheidene
Lizenzgebühr, die ausschliesslich in den
FIFA-Jugendfonds fliesst. Nutzniesserin
dieses Fonds ist die Hilfsorganisation
SOS-Kinderdorf International.
1997 unterzeichnete die FIFA eine internationale Vereinbarung zur Bekämpfung der Kinderarbeit bei der Produktion von Fussbällen, an der unter anderen
auch Sportartikelhersteller, Gewerkschaftsorganisationen, Kinderhilfswerke
und andere Nichtregierungsorganisationen beteiligt sind. Die Lizenznehmer
müssen vertraglich garantieren, dass die
Herstellung der Bälle ohne Kinderarbeit
erfolgt.
JUNI/JULI 2006
145
1. Wer war bester Torschütze Brasiliens beim
Gewinn des WM-Titels 1962 in Chile?
A: Garrincha mit fünf Toren
B: Vavá mit sechs Toren
C: Garrincha und Vavá mit je vier Toren
2. Welcher italienische Stürmer erzielte bei
der WM 1970 in Mexiko sowohl im Halbfinale gegen Deutschland als auch im Finale
gegen Brasilien das erste Tor für seine
Mannschaft?
A: Gigi Riva
B: Giovanni Rivera
C: Roberto Boninsegna
3. Wie hiess der Trainer, der Belgien 2002 in
Korea und Japan coachte?
A: Jan Ceulemans
B: Robert Waseige
C: Georges Leekens
4. Welches Land aus der CONCACAF-Zone nahm
1974 anstatt Mexiko an der WM in Deutschland teil?
A: Panama
B: Haiti
C: Honduras
5. Der Brasilianer Arnaldó César Coelho war
der erste nichteuropäische Schiedsrichter,
der ein WM-Finale pfiff. Wann war das?
A: 1954
B: 1978
C: 1982
6. Mit welchem Verbot belegte Dänemarks
Trainer Sepp Piontek sein Team bei der WM
1986 in Mexiko aus Angst vor Bazillen, die
eine Darmkrankheit auslösen können?
A: Die Spieler durften nicht im Restaurant essen.
B: Die Spieler mussten den Swimmingpool im
Hotel meiden.
C: Die Spieler durften während der Spiele keine
Getränke zu sich nehmen.
7. Auf dem Weg ins Finale der ersten Fussball-Weltmeisterschaft 1930 bezwang
Argentinien die USA im Halbfinale mit 6:1.
Wie hoch gewann Gastgeber Uruguay sein
zweitletztes Spiel gegen das damalige Jugoslawien?
A: 7:1
B: Ebenfalls 6:1
C: 5:4
8. Wie viele brasilianische Spieler spielten in
den WM-Endspielen von 1950 und 1958?
A: Keiner
B: Einer (Nilton Santos)
C: Zwei (Nilton Santos und Gilmar)
9. Welche Partie war die bisher torreichste bei
einer WM-Endrunde?
A: Österreich – Schweiz 1954
B: Polen – Haiti 1974
C: Deutschland – Saudiarabien 2002
FOTOS: IMAGO
JUNI/JULI 2006
A: An Dänemark (1:4)
B: An Frankreich (0:1 nach Verlängerung)
C: An Brasilien (1:4).
11. Wen schaltete Australien in den Play-off-Spielen
der Qualifikation zur WM 1974 aus?
Von links nach rechts:
Georges Leekens, Jan
Jongbloed, das Stadion von
Pasadena (USA).
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10. An welcher Mannschaft scheiterte Nigeria, das
beste afrikanische Team bei der WM 1998 in
Frankreich, im Achtelfinale?
A: Iran
B: Japan
C: Korea Republik
12. In welcher Stadt stand das kleinste Stadion der
WM 1994 in den USA?
A: In Detroit
B: In Pasadena
C: In Washington D.C.
13. Wer war bei Kamerun bei der WM 1990 in
Italien der Sturmpartner des legendären Roger
Milla?
Oben: Vavá beim Torschuss.
– Herbert Prohaska 1978. –
Rechts: Jay-Jay Okocha.
A: François Omam-Biyik
B: George Weah
C: Patrick M’Boma
14. Der Italiener Paolo Maldini absolvierte von 1990
bis 2002 bei vier Weltmeisterschaften 23 Endrundenspiele. Damit übertraf er seinen Vater
Cesare, ebenfalls ein ehemaliger italienischer
Nationalspieler, bei weitem. Wie oft trug der
ältere der beiden Maldinis das blaue Trikot?
A: Zweimal
B: Fünfmal
C: Siebenmal
15. In Österreichs WM-Kader von 1978 standen drei
Spieler, die später Nationaltrainer ihres Landes
wurden. Um welche drei handelt es sich?
A: Walter Schachner, Herbert Prohaska und Josef
Hickersberger
B: Josef Hickersberger, Hans Krankl und Kurt Jara
C: Hans Krankl, Josef Hickersberger und Herbert
Prohaska
16. Frankreichs Kapitän Laurent Blanc war im Endspiel der WM 1998 wegen einer roten Karte
gesperrt. Wer ersetzte ihn auf der Position des
Innenverteidigers?
A: Patrick Vieira
B: Frank Lebœuf
C: Lilian Thuram
17. Wer war der älteste Torhüter, der je an einem
WM-Finale teilnahm?
A: Jan Jongbloed (Niederlande/1978)
B: Dino Zoff (Italien/1982)
C: Frantisek Plánicka (Tschechoslowakei/1934)
18. Gegen welches Team schied Spanien im Viertelfinale der WM 1986 aus?
A: Dänemark
B: Belgien
C: Deutschland
19. Bei der WM 1974 sorgte die damalige DDR
durch einen 1:0-Sieg über die Bundesrepublik Deutschland für Aufsehen. Welchen Rang
belegte die DDR am Ende der Gruppenspiele?
A: Den ersten
B: Den zweiten
C: Den dritten
20. Wie viele Eigentore
wurden bei den bisher
17 WM-Endrunden
erzielt?
A: 22
B: 28
C: 32
ANTWORTEN
Zum letzten Mal vor der WM 2006
können Sie im FIFA magazine Ihr
Wissen betreffend die Geschichte
der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™
testen. Nach der WM in Deutschland
werden Sie im FIFA magazine ein
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Sind Sie ein
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1: C / 2: A / 3: B / 4: B / 5: C / 6: B / 7:
B / 8: A / 9: A / 10: A / 11: C / 12: C /
13: A / 14: A / 15: C / 16: B / 17: B /
18: B / 19: A / 20: C
QUIZ
magazine
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magazine
DAMALS UND HEUTE
Im WM-Finale 1974 erzielte Johan Neeskens eines der berühmtesten
Elfmetertore in der Fussballgeschichte. 32 Jahre danach nimmt er
wieder an einer WM in Deutschland teil: diesmal als Assistenztrainer
der australischen Nationalmannschaft.
VON THOMAS BÖKER
Z
wei zweite Plätze bei einer FIFA
Fussball-Weltmeisterschaft™
(1974 und 1978) mit dem niederländischen Nationalteam waren neben zahlreichen nationalen und internationalen Vereinstiteln unter anderen mit
Ajax Amsterdam und FC Barcelona seine grössten sportlichen Erfolge. Ruhm
und Ehre: Der Mann hatte alles erreicht.
Und doch, irgendetwas fehlte noch.
„Es war an meinem 50. Geburtstag“,
erzählt Neeskens. „Ich schaute auf mein
Leben zurück und war insgesamt zufrieden. Mir ging es gut. Andere, dachte
ich mir, hatten weniger Glück. Denen
wollte ich helfen.“
Während sich zwar viele gerade an einschneidenden oder sentimentalen Tagen
Vorsätze fassen, diese aber nie umsetzen,
wurde der heute 54-jährige Neeskens ein
Mann der Tat. Er gründete die Stiftung
„de Nees“, eine Einrichtung, die in den
Niederlanden chronisch kranken und
körperlich und geistig behinderten Kin-
dern hilft. Eben jenen, die tatsächlich
weniger Glück hatten, um es euphemistisch auszudrücken.
Zusammen mit vier Personen – darunter seine Ehefrau Marlis – bildet
Johan Neeskens heute den Vorstand des
Hilfswerks und kümmert sich mittendrin aktiv um sein Projekt. „Die Stiftung
wächst“, berichtet er mit Stolz in der
Stimme. Rund 30 Projekte unterstützt
„de Nees“ mittlerweile. Da wurden
zum Beispiel Grünflächen behindertengerecht angelegt und rollstuhlfähige
Schaukeln entwickelt, spezielle Maschinen beschafft, die Invaliden helfen, in
ein Ruderboot zu kommen. Der Bezug
zum Sport ist oft, aber nicht immer
gegeben. Auch eine CD-Rom für diabeteskranke Jugendliche wurde zusammen mit Ärzten entwickelt. Doch, und
dies ist Neeskens wichtig, es findet ein
Zusammenleben mit nicht-behinderten
Kindern und Jugendlichen statt, die sich
an den Sportarten beteiligen.
JOHAN
NEESKENS
Ein Herz für Kinder
Geboren am: 15. September 1951 in
Heemstede (Niederlande)
Klubs als Spieler: 1958–1970: RCH
Heemstede. 1970–1974: Ajax Amsterdam.
1974–1979: FC Barcelona. 1979–1983:
New York Cosmos. 1984–1985: FC Groningen. 1985–1986: Kansas City Comets.
1986: Fort Lauderdale Sund. 1986–1987:
Löwenbräu (USA). 1987–1990: FC Baar
(Schweiz). 1990–1991: FC Zug (Schweiz).
Erfolge als Spieler: WM-Finalist (1974,
1978), niederländischer Landesmeister
(1972, 1973), niederländischer Pokalsieger (1971, 1972), spanischer Pokalsieger
(1978), US-Landesmeister (1980, 1982),
Gewinn des Interkontinental-Pokals (1972),
Gewinn des europäischen Superpokals
(1973, 1974), Gewinn des Europapokals
der Landesmeister (1971, 1972, 1973),
Gewinn des Europapokals der Pokalsieger
(1979), Spaniens Fussballer des Jahres
(1976). 49 A-Länderspiele für die Niederlande (17 Tore).
Stationen als Trainer: 1987–1990:
FC Baar. 1990–1993: FC Zug. 1993–1995:
FC Stäfa (alle Schweiz). 1995–1996:
FC Singen (Deutschland). 1996–2000:
Assistenztrainer der niederländischen
A-Nationalmannschaft. 2000–2004: NEC
Nijmegen (Niederlande). Seit Dezember
2005: Assistenztrainer der australischen
A-Nationalmannschaft.
Bemerkung: Neeskens ist in zweiter Ehe
mit der Schweizerin Marlies verheiratet. Er
hat zwei Töchter (Tamara, Bianca) und einen
Sohn (Armand).
MITTEN INS TOR
Johan Neeskens im WM-Finale von 1978 – und in seiner heutigen
Funktion als Assistenztrainer.
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JUNI/JULI 2006
Neeskens’ Sportart ist und bleibt der
Fussball. Er war einst in der Ajax-Mannschaft, die dreimal den Europapokal der
Landesmeister (heute UEFA Champions League) gewann und den „totalen
Fussball“ kreierte. An der Seite von Johan Cruyff führte er das Nationalteam
1974 und 1978 ins WM-Finale. Zweimal scheiterte „Oranje“, am Gastgeber:
erst an der Bundesrepublik Deutschland
(1:2), dann an Argentinien (1:3 nach
Verlängerung). Zwei dunkle Flecken
in Neeskens’ Karriere? „Nein, absolut
nicht. Ich war und bin stolz auf das Erreichte. Natürlich verliert man nicht gerne, aber wer kann schon von sich sagen,
im Leben zwei WM-Endspiele bestritten zu haben?“, sagt Neeskens. Zumal
er einem, demjenigen im Münchner
Olympiastadion, seinen Stempel aufgedrückt hatte. Nicht nur wegen seines
„Mir ging es gut. Andere, dachte
ich mir, hatten weniger Glück. Denen
wollte ich helfen.“
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Das Offizielle Programm
magazine
DAMALS UND HEUTE
10,€
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Sammlerobjekt.
Zeitdokument.
Titel vorläufig
© The Official Emblem, the Official Mascots of the 2006 FIFA World Cup Germany™ and the FIFA World Cup
Trophy are copyrights and trademarks of FIFA. All rights reserved. Manufactured under licence by Bertelsmann AG
zur FIFA WM 2006™
frühen Tores zur 1:0-Führung der Elf
des inzwischen verstorbenen Rinus Michels. Nein, es war vor allem die Art und
Weise, wie Neeskens den Elfmeter in die
Maschen des deutschen Tores drosch: ab
durch die Mitte und mit einer solchen
Wucht, dass die Kreide nur so staubte.
Kurioserweise gilt dieser Treffer noch
heute als Synonym für einen „blind“ in
die Mitte gedroschenen Strafstoss.
„Aber eigentlich“, erinnert sich Neeskens, „habe ich mir damals viel dabei
gedacht: Gegen Bulgarien hatte ich bereits zwei Elfmeter in die linke Torecke
geschossen. Das wusste natürlich auch
der deutsche Torwart Sepp Maier und
sprang dorthin. Also habe ich alles richtig gemacht. Aber soll ich Ihnen was
sagen: Ich war einfach nervös. Auch deshalb zielte ich in die Mitte.“
NEESKENS’ ZUVERSICHT
Mittendrin ist er nun auch bei der WM
2006. Wieder in Deutschland, 32 Jahre
später. Vor wenigen Monaten war daran
noch nicht zu denken, doch als Guus
Hiddink, dem Neeskens Ende der 90erJahre bereits in der niederländischen
Nationalmannschaft als Assistenztrainer
gedient hatte, im vergangenen Jahr als
Chefcoach Australiens engagiert wurde,
deutete er seinem alten Weggefährten
bereits eine mögliche Zusammenarbeit
an. Kurz nachdem die „Socceroos“ im
letzten November das Play-off-Duell gegen Uruguay tatsächlich gewonnen und
somit das WM-Ticket gelöst hatten,
kam Hiddinks Anruf. Und so ist Neeskens nun australischer Assistenztrainer.
„Ich glaube daran, dass Australien bei
der WM in Deutschland Gruppenzweiter werden kann“, so Neeskens, der seinem Team im Dreikampf mit Kroatien
und Japan hinter den favorisierten Brasilianern die besten Chancen ausrechnet.
LOB FÜR BECKENBAUER
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Die berühmteste Aktion
von Neeskens:
sein verwandelter
Elfmeter im WM-Finale
1974.
Was kommt nach der WM? Wird er
so wie zuvor einige Jahre lang wieder
Chefcoach in den Niederlanden, im
benachbarten Ausland oder bei einer
Nationalelf? Oder wird er den weltweit
begehrten Hiddink weiter begleiten?
„Alles ist möglich. Ich kann mir vieles
vorstellen. Aber ich habe eine Familie
mit Kindern und meine Stiftung. Da
kann ich nicht einfach für längere Zeit
nach Mexiko.“
Dass er nun mit Australien ausgerechnet bei der WM in Deutschland, dem
Land der Enttäuschung 1974, antritt,
verursacht bei Neeskens kein mulmiges
Gefühl: „1974 war es schön, und das
wird es nun auch. Das Finale haben wir
damals leider verloren, aber ich habe sehr
nette Menschen kennen gelernt.“ Mit
Franz Beckenbauer, damals Kapitän der
deutschen Mannschaft, spielte er später gemeinsam für New York Cosmos.
Neeskens: „Franz ist eine hervorragende
Persönlichkeit. Dass er die WM nun organisiert, gibt mir ein gutes Gefühl.“
Und ein solches weiss der Niederländer zu schätzen. Mit 14 Jahren verliess
Neeskens die Schule, arbeitete zwei
Jahre in einer Gärtnerei und in einer
Reinigungsfirma. „Von meinen Eltern
habe ich die Freiheit erhalten, um mich
im Fussball durchzusetzen, andernfalls
hätte ich mit 18 Jahren eine Ausbildung
beginnen müssen“, sagt Neeskens, der
als Sohn eines Zimmermanns in sehr
bescheidenen Verhältnissen, geprägt von
vielen Entbehrungen, aufgewachsen ist.
Heute verbringt er seine knapp bemessene Freizeit mit Angeln oder auf Golfund Tennisplätzen. „Ich bin immer beschäftigt“, sagt er. Am liebsten widmet er
sich jedoch „de Nees“ – viele Kinder und
Eltern danken es ihm.
Mit seinem ehemaligen
Gegenspieler Franz
Beckenbauer verbindet
Neeskens eine Freundschaft.
FOTOS: IMAGO (5)/PROSHOTS
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