Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II/Sozialgeld)

Transcrição

Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II/Sozialgeld)
..
SGB II
Grundsicherung für Arbeitsuchende
(Arbeitslosengeld II/Sozialgeld)
Stand: 1. September 2004
..
Vorwort
Die neue Grundsicherung für Arbeitsuchende soll dazu beitragen, dass Sie Ihren Lebensunterhalt und den Ihrer Angehörigen baldmöglichst aus eigener Kraft bestreiten können.
Dieses Merkblatt informiert Sie über die Leistungen der neuen
Grundsicherung für Arbeitsuchende. Es dient der allgemeinen
Information und kann nicht alle Bestimmungen erschöpfend
darstellen.
Es informiert Sie über die Voraussetzungen, die für den Bezug
von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld zu erfüllen sind und
soll Sie dabei unterstützen, die Antragsformulare schnell und
fehlerfrei auszufüllen.
Bitte geben Sie den ausgefüllten Antrag mit allen erforderlichen Unterlagen persönlich bei Ihrer zuständigen Stelle ab.
Über die an Ihrem Wohnort zuständigen Einrichtungen informiert Sie gern Ihre örtliche Agentur für Arbeit.
Die Grundsicherung für Arbeitsuchende wird getragen von der
Bundesagentur für Arbeit (den örtlichen Agenturen für Arbeit)
und den kreisfreien Städten und Kreisen (kommunale Träger).
Die kommunalen Träger sind zuständig für die Leistungen für
Unterkunft und Heizung, die Kinderbetreuungsleistungen, die
Schuldner- und Suchtberatung, die psychosoziale Betreuung
und die Leistungen für Erstausstattung für Bekleidung und
Wohnung sowie Leistungen für mehrtägige Klassenfahrten.
Die Agenturen für Arbeit sind u.a. zuständig für
– alle arbeitsmarktbezogenen Eingliederungsleistungen, wie
zum Beispiel Beratung, Vermittlung, Förderung von Maßnahmen zur Integration in Arbeit,
– die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts
(Arbeitslosengeld II, Sozialgeld, Mehrbedarfe),
– die Zahlung von Beiträgen zur gesetzlichen Kranken-,
Pflege- und Rentenversicherung.
2
..
In den Internet-Centern der Agenturen für Arbeit oder von
jedem anderen Internetanschluss aus können Sie unter
www.arbeitsagentur.de Informationen zu allen Aufgabenbereichen der Bundesagentur für Arbeit nutzen.
Das neue Job- und Serviceportal www.arbeitsagentur.de bietet
für Sie die ideale Plattform für Ihre Suche nach einer neuen
Stelle. Unter www.arbeitsagentur.de können Sie Ihr Bewerberprofil selbst eingeben, ändern und löschen.
Ihr Profil wird sofort mit den aktuellen Stellenangeboten verglichen – und Sie finden schneller den passenden Job. Oder Sie
suchen einfach direkt über die Schnellsuche oder über die präzisere Detailsuche.
Für weitere Fragen steht die Info-Line der Bundesagentur für
Arbeit von Montag bis Freitag zwischen 8:00 Uhr und 18:00 Uhr
unter der Telefonnummer 0 18 01/012 012 zum Ortstarif für Sie
bereit.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde bei vielen Wörtern, bei denen eine
weibliche und eine männliche Form existieren, nur die in der Standardsprache
übliche männliche Form verwendet.
3
..
Inhalt
Seite
1. Grundsicherung für Arbeitsuchende – Ihre Rechte und
Pflichten
6
1.1 Fördern und Fordern
6
1.2 Hilfe aus einer Hand: Kurze Wege, weniger
Bürokratie
8
1.3 Leistungsgrundsätze
9
1.4 Welche Leistungen gibt es?
10
1.5 Eingliederungsvereinbarung
11
1.6 Welche Arbeit ist zumutbar?
12
2. Arbeitslosengeld II
2.1 Antrag auf Arbeitslosengeld II stellen
2.2 Wer hat Anspruch auf das neue
Arbeitslosengeld II?
2.3 Wer ist erwerbsfähig?
2.4 Wer ist hilfebedürftig?
2.5 Wer gehört zur Bedarfsgemeinschaft?
13
13
13
14
14
15
3. Höhe, Dauer und Auszahlung des
Arbeitslosengeldes II
3.1 Grundsatz
3.2 Höhe
3.2.1 Regelleistung
3.2.2 Mehrbedarfe beim Lebensunterhalt
3.2.3 Leistungen für Unterkunft und Heizung
3.2.4 Abweichende Erbringung von Leistungen
in Notfällen
3.3 Dauer
3.4 Zahlungsweise
3.5 Auszahlung
19
20
21
21
4. Sozialgeld
4.1 Wer bekommt Sozialgeld?
4.2 Leistungsumfang
24
24
24
5. Anrechnung von Einkommen
5.1 Zu berücksichtigendes Einkommen
5.2 Vom Einkommen abzusetzende Beträge
5.3 Nicht als Einkommen zu berücksichtigen
25
25
26
28
6. Zu berücksichtigendes Vermögen
6.1 Was gilt als Vermögen?
6.2 Vom Vermögen abzusetzen
6.3 Nicht als Vermögen zu berücksichtigen
29
29
30
31
4
16
16
16
16
17
18
..
Seite
7. Zuschlag für ehemalige Bezieher von
Arbeitslosengeld
33
8. Leistungen bei Arbeitsunfähigkeit
35
9. Soziale Sicherung
9.1 Kranken- und Pflegeversicherung
9.2 Familienversicherung
9.3 Unfallversicherung
9.4 Rentenversicherung
36
36
38
39
39
10. Zuschuss zu Beiträgen bei Befreiung von der
Versicherungspflicht
41
11. Einstiegsgeld
42
12. Freibeträge bei Erwerbstätigkeit
43
13. Sanktionen
13.1 Absenkung und Wegfall des
Arbeitslosengeldes II/Sozialgeldes
13.2 Pflichtwidriges Verhalten
13.3 Sanktionen bei pflichtwidrigem Verhalten
13.4 Sanktionen bei Verletzung der Meldepflicht
13.5 Wiederholte Pflichtverletzung
13.6 Dauer der Sanktion
13.7 Sonderregelungen
13.8 Sanktionen bei Sozialgeld
13.9 Wichtiger Grund
44
44
45
45
46
46
47
48
49
14. Weitere Pflichten, die Sie beachten sollten
14.1 Meldepflicht
14.2 Mitwirkungs- und Mitteilungspflicht
50
50
50
15. Berücksichtigung von Unterhaltsansprüchen
53
16. Datenschutz
54
17. Kinderzuschlag für gering verdienende Eltern
56
18. Nachweis des Leistungsbezuges gegenüber
anderen Behörden
57
19. Bescheide und Rechtsbehelfe
58
20. Stichwortverzeichnis
59
5
..
1
1. Die neue Grundsicherung für Arbeitsuchende – Ihre Rechte und Pflichten
Die neue Grundsicherung für Arbeitsuchende soll dazu beitragen, dass Sie Ihren Lebensunterhalt und den Ihrer Angehörigen auch unabhängig von dieser Grundsicherung aus eigenen
Mitteln und eigenen Kräften bestreiten können.
Oberstes Ziel ist deshalb die Wiedereingliederung in den
Arbeitsmarkt und die Aufnahme einer neuen Arbeit.
Deshalb sind die Leistungen insbesondere darauf gerichtet,
dass
• durch eine Erwerbstätigkeit Hilfebedürftigkeit vermieden
oder beseitigt, die Dauer der Hilfebedürftigkeit verkürzt
oder der Umfang der Hilfebedürftigkeit verringert wird,
• die Erwerbsfähigkeit erhalten, verbessert oder wieder
hergestellt wird,
• geschlechtsspezifischen Nachteilen von erwerbsfähigen
Hilfebedürftigen entgegengewirkt wird,
• die familienspezifischen Lebensverhältnisse von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen berücksichtigt werden, die Kinder
erziehen oder pflegebedürftige Angehörige betreuen,
• behindertenspezifische Nachteile überwunden werden.
1.1
Fördern und Fordern
Um Sie möglichst rasch in Arbeit zurückzubringen, unterstützt
Sie Ihr persönlicher Ansprechpartner oder Ihr Fallmanager mit
Leistungen zur beruflichen oder sozialen Eingliederung. In
einem ausführlichen Gespräch wird mit Ihnen gemeinsam eine
Analyse Ihrer Situation durchgeführt und aufgrund der dort
entwickelten Erkenntnisse ein persönliches Ziel und der Weg
dorthin festgelegt (Eingliederungsvereinbarung). Ihr persönlicher Ansprechpartner wird Sie auf diesem Weg begleiten und
Sie unterstützen. In schwierigen Fällen unterstützt Sie ein
besonders geschulter Fallmanager. Er weiß, wo Sie sich beraten lassen können und was Sie unternehmen müssen, um Probleme zu überwinden und eine neue Chance auf eine Beschäftigung zu bekommen. Gleichzeitig sind Sie aber auch selber
gefordert (Fördern und Fordern).
6
..
1
Sie und alle erwerbsfähigen Mitglieder Ihrer Bedarfsgemeinschaft müssen alle Möglichkeiten zur Beendigung und Verringerung Ihrer Hilfebedürftigkeit nutzen und aktiv an allen angebotenen notwendigen Maßnahmen mitwirken. Zu Ihrer Unterstützung können Sie Maßnahmen wie zum Beispiel Qualifizierungs-, Trainingsmaßnahmen, Eingliederungszuschüsse für
Arbeitgeber, Angebote einer geringfügigen Beschäftigung oder
einer Arbeitsgelegenheit nutzen. Es stehen aber auch sozialintegrative Maßnahmen wie Schuldnerberatung, Suchtberatung
oder psychosoziale Betreuung zur Verfügung. Welche Maßnahmen für Sie in Betracht kommen, wird zwischen Ihnen und
Ihrem Ansprechpartner in der Eingliederungsvereinbarung
festgelegt (siehe Punkt 1.5).
Sollten Sie eine Eingliederungsvereinbarung nicht abschließen oder nicht an den vereinbarten Aktivitäten mitwirken,
kann dies leistungsrechtliche Folgen haben (siehe Punkt 13).
Jugendliche unter 25 Jahren, die erwerbsfähig sind und Hilfe
benötigen, werden durch ein intensives Betreuungsangebot
und besondere Maßnahmen gefördert (siehe Punkt 1.3).
Jungen Menschen soll dadurch eine rasche Integration in
Arbeit ermöglicht werden. Eine Ablehnung der gemeinsam
erarbeiteten Angebote führt zu direkten leistungsrechtlichen
Konsequenzen.
7
..
1
1.2.
Hilfe aus einer Hand: Kurze Wege, weniger Bürokratie
Die neue Leistung wird aus einer Hand erbracht. Nach dem
neuen Recht sollen in der Regel die Bundesagentur für Arbeit
und die kommunalen Träger (in der Regel kreisfreie Städte und
Landkreise) in Arbeitsgemeinschaften bei der Eingliederung
und der Erbringung der Geldleistung zusammenarbeiten.
• Die kommunalen Träger sind zuständig für
– die Leistungen für Unterkunft und Heizung,
– die Kinderbetreuungsleistungen,
– die Schuldner- und Suchtberatung,
– die psychosoziale Betreuung und
– die Übernahme von besonderen einmaligen Bedarfen
(etwa die Erstausstattung für Bekleidung und Wohnung
oder Leistungen für mehrtägige Klassenfahrten).
• Die Bundesagentur für Arbeit ist zuständig für alle übrigen
Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Das
sind insbesondere
– alle Leistungen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt
(wie z.B. Beratung, Vermittlung, Förderung von ABM und
der beruflichen Weiterbildung),
– die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts
(Arbeitslosengeld II, Sozialgeld) mit Ausnahme der
Kosten für Unterkunft und Heizung und den besonderen
einmaligen Bedarfen,
– der befristete Zuschlag nach dem Ende des Bezugs von
Arbeitslosengeld.
Neben dem Modell der Arbeitsgemeinschaften wird es in einer
Experimentierphase bis zu 69 Kommunen ermöglicht, die
gesamte Durchführung zu übernehmen. Zusätzlich zu ihren
eigenen Aufgaben zahlen sie dann anstelle der Agenturen für
Arbeit das Arbeitslosengeld II aus und sind für die Integration
der Leistungsbezieher in das Erwerbsleben verantwortlich. Die
Experimentierphase ist auf sechs Jahre befristet.
8
..
1
Um den Lesefluss zu erleichtern, wird im Folgenden nicht mehr
zwischen Arbeitsgemeinschaften und der Übernahme der Leistungen durch eine Kommune unterschieden, sondern einheitlich von Träger gesprochen.
1.3
Leistungsgrundsätze
Leistungen zur Eingliederung in Arbeit können erbracht werden, soweit sie zur Vermeidung oder Beseitigung, Verkürzung
oder Verminderung der Hilfebedürftigkeit erforderlich sind.
Ob Eingliederungsleistungen erforderlich sind, beurteilt Ihr
Ansprechpartner. Bei der Entscheidung über Leistungen zur
Eingliederung in Arbeit ist im Einzelfall die Eignung, Ihre individuelle Lebenssituation, insbesondere die familiäre Situation,
die voraussichtliche Dauer der Hilfebedürftigkeit und die Dauerhaftigkeit der Eingliederung in Arbeit zu beachten. Vorrangig
ist dabei, was die unmittelbare Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ermöglicht.
Jugendliche unter 25, die erwerbsfähig sind und Hilfe benötigen, sind unverzüglich nach der Beantragung von Leistungen
zur Grundsicherung in eine Arbeit, eine Ausbildung oder eine
Arbeitsgelegenheit zu vermitteln. Können Hilfebedürftige ohne
Berufsabschluss nicht in eine Ausbildung vermittelt werden,
soll erreicht werden, dass die vermittelte Arbeit oder Arbeitsgelegenheit auch zur Verbesserung ihrer beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten beiträgt.
Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts dürfen nur
erbracht werden, soweit die Hilfebedürftigkeit nicht auf andere
Weise beendet werden kann.
9
..
1
1.4
Welche Leistungen gibt es?
Die Leistungen der Grundsicherung werden für Arbeitsuchende
in Form von
• Dienstleistungen, insbesondere durch Information, Beratung und umfassende Unterstützung durch einen Ansprechpartner mit dem Ziel der Eingliederung in Arbeit,
• Geldleistungen, insbesondere zur Eingliederung der
erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in Arbeit und zur Sicherung des eigenen und des Lebensunterhaltes der mit ihnen
in einer Bedarfgemeinschaft lebenden Personen, und
• Sachleistungen
erbracht.
Folgende Leistungen können in Anspruch genommen werden:
• Vermittlung und Beratung
• Fallmanagement
• Erstattung von Bewerbungskosten und Reisekosten im
Zusammenhang mit Vorstellungsgesprächen
• Teilnahme an Trainingsmaßnahmen
• Mobilitätshilfen
• Förderung der beruflichen Weiterbildung
• Förderung der Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben
• Eingliederungszuschüsse
• Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
• Arbeitsgelegenheiten
• Beschäftigung schaffende Infrastrukturmaßnahmen
• Vermittlungsgutscheine
Darüber hinaus können weitere Leistungen erbracht werden,
wenn sie zur Eingliederung des erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in das Erwerbsleben erforderlich sind. Dazu gehören insbesondere: Die Betreuung minderjähriger oder behinderter
10
..
1
Kinder oder die häusliche Pflege von Angehörigen, die Schuldner- und Suchtberatung, die psychosoziale Betreuung, das Einstiegsgeld und Leistungen nach dem Altersteilzeitgesetz.
Bei diesen Leistungen handelt es sich jeweils um eine Ermessensleistung, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Bei einigen
Leistungen zur Förderung der Teilhabe behinderter Menschen
am Arbeitsleben besteht aber bei Vorliegen der Voraussetzungen ein Rechtsanspruch.
1.5
Eingliederungsvereinbarung
In einer Vereinbarung wird zwischen Ihnen und Ihrem
Ansprechpartner festgehalten, wie Ihre Eingliederung in Arbeit
erreicht wird. Die Eingliederungsvereinbarung legt im Wesentlichen fest, welche Aktivitäten Sie selbst in welcher Häufigkeit
und Form unternehmen.
Die gesetzlich vorgeschriebene Eingliederungsvereinbarung
soll für die Dauer von sechs Monaten (bis Ende des Jahres
2006 für die Dauer von zwölf Monaten) abgeschlossen werden. Sie wird bei Bedarf angepasst und nach Ablauf der vereinbarten Zeit fortgeschrieben.
11
..
1
1.6
Welche Arbeit ist zumutbar?
Als Empfänger von Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende sind Sie gesetzlich verpflichtet, jede Arbeit anzunehmen, zu der Sie in der Lage sind, es sei denn, es gibt gesetzlich
vorgesehene Ausnahmen, zum Beispiel wenn die Ausübung
einer Arbeit
• die Erziehung eines unter dreijährigen Kindes gefährden
würde,
• nicht mit der Pflege eines Angehörigen vereinbar ist und die
Pflege nicht auf andere Weise sichergestellt werden kann
oder
• der Ausübung der Arbeit ein sonstiger wichtiger Grund entgegen steht.
Eine Entlohnung unter Tarif oder unter dem ortsüblichen Entgelt ist nicht unzumutbar, solange die Entlohnung nicht gegen
Gesetz oder die guten Sitten verstößt.
Grundsätzlich müssen Ihre persönlichen Interessen gegenüber
den Interessen der Allgemeinheit zurückstehen, sofern nicht
eine der genannten Ausnahmen vorliegt.
Dies gilt für die Teilnahme an Maßnahmen zur Eingliederung in
Arbeit entsprechend.
Beachten Sie hierzu den Punkt 13 in diesem Merkblatt (Sanktionen).
12
..
2. Arbeitslosengeld II
2
2.1
Antrag auf Arbeitslosengeld II stellen
Für Leistungen der Grundsicherung müssen Sie einen Antrag
stellen. Leistungen werden grundsätzlich nicht für Zeiten vor
der Antragstellung erbracht. Um Nachteile zu vermeiden stellen Sie den Antrag daher bitte so schnell wie möglich. Den
Antrag stellen Sie bei Ihrem zuständigen Träger (Agentur für
Arbeit, kommunaler Träger). Zuständig sind die Träger, in deren
Bezirk Sie gewöhnlich Ihren Aufenthalt haben.
Sie können Ihren Antrag formlos, also schriftlich, telefonisch
oder auch persönlich stellen. Die erforderlichen Unterlagen
müssen Sie aber in jedem Fall noch nachreichen.
Grundsätzlich beinhaltet die Antragstellung auch den Antrag
auf Leistungen für die mit Ihnen in der Bedarfsgemeinschaft
lebenden weiteren Personen.
Wenn Mitglieder der derzeitigen Bedarfsgemeinschaft eine
eigene Bedarfsgemeinschaft bilden (zum Beispiel Vollendung
des 18. Lebensjahres), müssen diese Personen einen eigenen
Antrag auf Leistungen zur Grundsicherung stellen.
Wenn Sie nicht in der Lage sind, Ihren Antrag zu stellen, weil
Ihr Träger nicht dienstbereit ist (zum Beispiel an Samstagen,
Sonntagen oder Feiertagen), entstehen Ihnen keine Nachteile.
Sie müssen dann den Antrag am nächsten Tag stellen, an dem
Ihr Träger wieder dienstbereit ist.
2.2
Wer hat Anspruch auf Arbeitslosengeld II?
Anspruch haben alle erwerbsfähigen hilfebedürftigen Personen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren, wenn sie sich gewöhnlich in der Bundesrepublik Deutschland aufhalten. Ausländern
muss zudem die Aufnahme einer Beschäftigung erlaubt sein
oder erlaubt werden können.
Leistungen können auch Personen erhalten, die mit einem
erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in einer so genannten
Bedarfsgemeinschaft leben (z.B. Angehörige).
13
..
2
2.3
Wer ist erwerbsfähig?
Erwerbsfähig ist, wer unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich
erwerbstätig sein kann und nicht wegen Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit daran gehindert ist. Sie gelten weiterhin als erwerbsfähig, auch wenn Ihnen vorübergehend eine
Erwerbsfähigkeit nicht zugemutet werden kann, zum Beispiel
wegen der Erziehung eines Kindes unter drei Jahren.
2.4
Wer ist hilfebedürftig?
Sie sind hilfebedürftig, wenn Sie Ihren eigenen Unterhaltsbedarf und Ihre Eingliederung in Arbeit sowie den Unterhaltsbedarf der mit Ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden
Personen nicht oder nicht ausreichend aus eigenen Kräften
und Mitteln sichern können.
Hierzu haben Sie insbesondere
• Ihre Arbeitskraft einzusetzen,
• eine zumutbare Arbeit aufzunehmen,
• eigenes Einkommen und Vermögen und das Einkommen
und Vermögen des Partners einzusetzen,
• vorrangige Ansprüche auf Sozialleistungen und Ansprüche
auf Unterhaltsleistungen geltend zu machen.
14
..
2
2.5
Wer gehört zu Ihrer Bedarfsgemeinschaft?
Neben dem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen gehören hierzu
• die im Haushalt lebenden Eltern oder ein im Haushalt
lebender Elternteil eines minderjährigen, unverheirateten
und erwerbsfähigen Kindes und der im Haushalt lebende
Partner dieses Elternteils,
• als Partner der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen:
– der nicht dauernd getrennt lebende Ehegatte,
– die Person, die mit dem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen
in eheähnlicher Gemeinschaft lebt,
– der nicht dauernd getrennt lebende eingetragene Lebenspartner
• die dem Haushalt angehörenden minderjährigen, unverheirateten Kinder des erwerbsfähigen Hilfebedürftigen oder
seines Partners, soweit die Sicherung des Lebensunterhaltes nicht aus eigenem Einkommen oder Vermögen sichergestellt ist.
15
..
3. Höhe, Dauer und Auszahlung des
Arbeitslosengeldes II
3
3.1
Grundsatz
Erwerbsfähige Hilfebedürftige erhalten als Arbeitslosengeld II
• Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts einschließlich der angemessenen Kosten für Unterkunft und Heizung
und
• unter bestimmten Voraussetzungen einen befristeten
Zuschlag.
Das zu berücksichtigende Einkommen und Vermögen mindert
die Geldleistung.
3.2
Höhe der Leistung
3.2.1
Regelleistung zur Sicherung des Lebensunterhalts
Die Regelleistung zur Sicherung des Lebensunterhalts für
erwerbsfähige Hilfebedürftige umfasst neben dem Bedarf an
Ernährung, Körperpflege, Hausrat und den Bedürfnissen des
täglichen Lebens auch Beziehungen zur Umwelt und Teilnahme
am kulturellen Leben. Die Regelleistung deckt laufende und
einmalige Bedarfe pauschaliert ab.
Anspruch auf volle Regelleistung (100 Prozent) haben Alleinstehende, Alleinerziehende sowie Personen, deren Partner
minderjährig ist.
16
..
3
Tabelle Arbeitslosengeld II
Pauschalierte Regelleistungen (RL) bei Arbeitslosengeld II / Sozialgeld
Berechtigte
• Alleinstehende (r)
• Partner ab Beginn • Kinder ab Beginn • Kinder bis Volldes
des
endung des 14.
Lebensjahres
• Alleinerziehende (r) 19. Lebensjahr
15. Lebensjahres
bis Vollendung des
• Person mit minder18. Lebensjahres
jährigem Partner
100 Prozent
90 Prozent
80 Prozent
60 Prozent
alte Länder, einschl. Berlin (Ost)
345 Euro
311 Euro
331 Euro
298 Euro
276 Euro
207 Euro
265 Euro
199 Euro
Neue Länder
Anpassung der Regelleistung
Die Regelleistung wird jeweils zum 1. Juli eines Jahres im Einklang mit dem aktuellen Rentenwert der gesetzlichen Rentenversicherung angepasst.
3.2.2
Mehrbedarfe
Zusätzliche Aufwendungen (Mehrbedarfe), die nicht durch die
Regelleistung abgedeckt sind, können unter bestimmten
Voraussetzungen übernommen werden
• für werdende Mütter ab der 13. Schwangerschaftswoche,
• für Alleinerziehende abhängig vom Alter und der Anzahl der
Kinder,
• für behinderte Menschen,
• für Ernährung (wenn eine kostenaufwändigere Ernährung
aus medizinischen Gründen nachweislich erforderlich ist).
Die Summe der Mehrbedarfe zum Lebensunterhalt darf den
jeweils zustehenden Regelsatz nicht überschreiten.
17
..
3
3.2.3
Leistungen für Unterkunft und Heizung
Unterkunftskosten und Heizkosten werden, soweit sie angemessen sind, in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen übernommen.
Die Angemessenheit der Kosten der Unterkunft beurteilt sich
nach
• den individuellen Verhältnissen des Einzelfalles (Zahl der
Familienangehörigen, Alter)
• der Zahl der vorhandenen Räume, dem örtlichen Mietniveau und den Möglichkeiten des örtlichen Wohnungsmarktes.
Ein Umzug kommt nur dann in Betracht, wenn die Wohnung
unangemessen groß und die Aufwendungen unangemessen
hoch sind. Die überwiegende Mehrzahl der Menschen, die ab
dem 1.1.2005 Arbeitslosengeld II erhalten werden, leben
jedoch in angemessenen Wohnungen. Umzüge in kleinere oder
billigere Wohnungen wird es deshalb – wenn überhaupt – nur
in Einzelfällen geben. Darüber entscheidet Ihr Träger vor Ort.
Sollte dennoch ein Umzug notwendig sein, werden die Unterkunftskosten solange gezahlt, wie Ihnen ein Umzug nicht möglich ist oder nicht zugemutet werden kann, in der Regel jedoch
längstens für die Dauer von 6 Monaten.
Zudem kann Ihr Träger die Wohnungsbeschaffungskosten,
Umzugskosten und die Mietkaution für Sie übernehmen. Dazu
ist es notwendig, vor Vertragsabschluss über eine neue Unterkunft die Zusicherung des kommunalen Trägers zu den Aufwendungen für die neue Unterkunft einzuholen. Diese wird in
der Regel erteilt, wenn der Umzug erforderlich ist und die
Kosten für die neue Unterkunft angemessen sind.
Die Zahlung kann auch an den Vermieter oder an einen anderen Empfangsberechtigten erfolgen, wenn die zweckentsprechende Verwendung ansonsten nicht sichergestellt ist.
18
..
3
Mietschulden können darlehensweise übernommen werden,
wenn sonst Wohnungslosigkeit einzutreten droht und hierdurch die Aufnahme einer konkret in Aussicht stehenden
Beschäftigung verhindert würde.
Bewohnen Sie ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung,
gehören zu den Kosten der Unterkunft die damit verbundenen
Belastungen (zum Beispiel angemessene Schuldzinsen für
Hypotheken, Grundsteuer, Wohngebäudeversicherung, Erbbauzins, Nebenkosten wie bei Mietwohnungen), jedoch nicht
die Tilgungsraten. Sie dienen dem Vermögensaufbau, welcher
mit dem Zweck einer Fürsorgeleistung nicht vereinbar ist.
Neben den genannten Leistungen besteht kein Anspruch auf
Wohngeld.
3.2.4
Abweichende Erbringung von Leistungen in Notfällen
In besonderen Lebenslagen kann zur Abwehr von Notsituationen eine Sach- oder Geldleistung in Form eines Darlehens
gewährt werden.
Das Darlehen wird durch monatliche Aufrechnung in Höhe von
maximal zehn Prozent mit der zu zahlenden monatlichen
Gesamtregelleistung getilgt.
Regelleistungen als Sachleistungen
Die Regelleistungen können in voller Höhe oder auch anteilig
als Sachleistungen (Gutscheine) erbracht werden, wenn die
gezahlten Leistungen wegen unwirtschaftlichen Verhaltens zu
schnell verbraucht werden. Unwirtschaftliches Verhalten liegt
zum Beispiel dann vor, wenn Sie die Leistungen wiederholt
kurz nach Auszahlung verbraucht haben oder Ihre Lebensführung nicht der Höhe der zu beanspruchenden Leistung
angemessen ist und Sie dadurch zur Überbrückung ein zusätzliches Darlehen beantragen.
19
..
3
Einmalige Leistungen
Mit der Regelleistung wird der laufende Unterhaltsbedarf
sichergestellt.
Über die Regelleistung hinaus können einmalig
1. die Erstausstattung für die Wohnung einschließlich Haushaltsgeräten,
2. die Erstausstattung für Bekleidung einschließlich bei
Schwangerschaft und Geburt sowie
3. mehrtägige Klassenfahrten im Rahmen der schulrechtlichen
Bestimmungen
erbracht werden.
Die einmaligen Leistungen für die Erstausstattung können in
Form von Sachleistungen oder Geldleistungen erbracht werden.
Der Bedarf kann auch durch eine Pauschale abgegolten werden.
Anspruch auf einmalige Leistungen besteht auch dann, wenn
wegen fehlender Hilfebedürftigkeit keine Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes gezahlt werden, Sie aber nicht
über ausreichendes Einkommen verfügen, um diesen Bedarf
voll abzudecken.
3.3
Dauer
Arbeitslosengeld II wird zeitlich unbegrenzt gewährt, wenn die
Anspruchsvoraussetzungen, insbesondere die Hilfebedürftigkeit, dauerhaft erfüllt sind.
Um die Hilfebedürftigkeit in zeitlich überschaubaren Abständen überprüfen zu können, sollen die Leistungen jeweils für
sechs Monate bewilligt werden.
Sofern bei Antragstellung bereits erkennbar ist, dass die Hilfebedürftigkeit vor Ablauf des regelmäßigen Bewilligungszeitraumes entfällt, wird der Bewilligungszeitraum entsprechend
verkürzt. In Ausnahmefällen ist auch eine Verlängerung möglich.
20
..
3
3.4
Zahlungsweise
Die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts werden für
jeden Monat der Hilfebedürftigkeit im Voraus gezahlt. Dabei
wird jeder volle Monat mit 30 Kalendertagen berechnet.
Stehen die Leistungen nicht für einen vollen Monat zu, werden
bei Teilmonaten zu Beginn und beim Wegfall des Leistungsanspruchs für jeden Tag 1/30 der monatlichen Leistung gezahlt.
3.5
Auszahlung
Leistungen zur Grundsicherung erhalten Sie nur dann kostenfrei, wenn Sie die Geldleistungen auf Ihr Konto bei einem Geldinstitut in der Bundesrepublik Deutschland überweisen lassen.
Auf Empfehlung des Zentralen Kreditausschusses (ZKA) halten
alle Kreditinstitute, die Girokonten für alle Bevölkerungsgruppen führen, für jeden Bürger ein Girokonto (Guthabenkonto)
bereit. Unzumutbar ist die Kontoführung, wenn beispielsweise
das Konto ein Jahr umsatzlos ist, es durch vollstreckende Gläubiger blockiert oder die Zahlung der Entgelte für die Kontoführung nicht sicher gestellt ist.
Sie müssen selbst Kontoinhaber oder – bei einem gemeinsamen Konto – zumindest Mitinhaber sein. Haben Sie kein Konto
bei einem inländischen Geldinstitut, wird Ihnen die Geldleistung durch eine „Zahlungsanweisung zur Verrechnung“ übermittelt.
Die „Zahlungsanweisung zur Verrechnung“ können Sie sich
(oder eine von Ihnen beauftragte Person) bei jeder Auszahlungsstelle der Deutschen Post oder der Deutschen Postbank
bar auszahlen lassen. Dadurch entstehen jedoch pauschale
Kosten von 2,10 Euro, die gleich von der zustehenden Leistung
abgezogen werden. Sofern Sie nachweisen, dass Ihnen die Einrichtung eines Kontos bei einem Geldinstitut nicht möglich ist,
werden die pauschalen Kosten nicht abgezogen.
21
..
3
Zusätzlich werden aber von der Auszahlungsstelle bei einer
Barauszahlung noch folgende Auszahlungsgebühren einbehalten. Die zuständigen Träger haben hierauf keinen Einfluss.
Zahlungsbetrag
Über
Über
Über
Über
50,– Euro
250,– Euro
500,– Euro
1.000,– Euro
Gebühr
bis
bis
bis
bis
bis
50,– Euro
250,– Euro
500,– Euro
1.000,– Euro
1.500,– Euro
3,50 Euro
4,00 Euro
5,00 Euro
6,00 Euro
7,50 Euro
Einzelbeträge unter zehn Euro werden nicht ausbezahlt, sondern so lange angesammelt, bis der Betrag überschritten wird.
Wenn allerdings schon länger als sechs Monate keine Zahlung
mehr erfolgt ist, wird auch ein Betrag unter zehn Euro ausgezahlt.
Ansprüche auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts
können übertragen, verpfändet oder wie Arbeitseinkommen
gepfändet werden. Wird die Ihnen zustehende Leistung auf ein
Konto bei Ihrem Geldinstitut überwiesen, so kann der Zahlungsbetrag erst nach sieben Kalendertagen nach der Gutschrift gepfändet oder mit einer Forderung Ihres Geldinstituts
verrechnet werden. Innerhalb dieses Zeitraums muss Ihnen
das Geldinstitut die Leistung auszahlen.
Es ist sichergestellt, dass Sie am ersten Arbeitstag des laufenden Monats über den Zahlungsbetrag verfügen können. Auf
mögliche Verzögerungen (zum Beispiel verspätete Gutschrift
auf Ihrem Konto oder verspätete Zustellung der Zahlungsanweisung zur Verrechnung) hat Ihr Träger jedoch keinen Einfluss.
Wann Sie voraussichtlich die erste Überweisung erwarten können, hängt auch davon ab, wann Sie die Antragsunterlagen bei
dem für Sie zuständigen Träger abgeben. Dieser wird Ihren Antrag so rasch wie möglich bearbeiten. Dazu ist eine gewisse
Zeit nötig. Geben Sie deshalb Ihren Antrag und die zugehörigen
Unterlagen so früh wie möglich und vollständig ab. Erst dann
kann mit der Bearbeitung Ihres Antrages begonnen werden.
22
..
3
Gezahlte Vorschüsse sind von Ihnen zu erstatten, wenn sich
später herausstellen sollte, dass sie Ihnen nicht zustanden
oder die Ihnen tatsächlich zustehenden Leistungen übersteigen.
Über Ihren Antrag entscheidet allein der zuständige Träger,
d.h. die Agentur für Arbeit oder Ihre Kommune. Dieser veranlasst auch die Überweisungen an Sie und führt alle Leistungsunterlagen. Wenden Sie sich daher bitte nur an diesen Träger,
wenn Sie Fragen zur Überweisung haben oder Auskünfte in
Ihrer Leistungsangelegenheit wünschen. Nur dort kann Ihre
Anfrage schnell bearbeitet werden.
Mitteilungen und Anfragen, die Sie an die Bundesagentur für
Arbeit in Nürnberg richten, werden an den für Sie zuständigen
Träger zur Bearbeitung weitergeleitet. Hieraus entstehen vermeidbare Verzögerungen.
23
..
4. Sozialgeld
4.1
Wer bekommt Sozialgeld?
4
Nicht erwerbsfähige Hilfebedürftige, die mit einem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in einer Bedarfsgemeinschaft leben,
erhalten als Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts
Sozialgeld, soweit sie keinen Anspruch auf Leistungen nach
dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) haben.
Anspruchsberechtigt sind auch Bezieher von Renten wegen
teilweiser oder voller Erwerbsminderung auf Zeit.
Angehörige einer Bedarfsgemeinschaft, die
– Rente wegen voller Erwerbsminderung auf Dauer beziehen
oder
– das 65. Lebensjahr vollendet haben,
haben keinen Anspruch auf Sozialgeld.
4.2
Leistungsumfang
Das Sozialgeld umfasst folgende Leistungen:
– Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts,
– Leistungen für Mehrbedarfe beim Lebensunterhalt,
– Leistungen für Unterkunft und Heizung sowie
– die Gewährung eines Darlehens bei Bestehen eines unabweisbaren Bedarfs im Einzelfall (siehe Ziffer 3.2.4).
Anspruch auf Zahlung eines Zuschlages nach dem Bezug von
Arbeitslosengeld besteht nicht.
Die Höhe der Regelleistung und der Mehrbedarfe entspricht
der des Arbeitslosengeldes II (Punkt 3.2.1 und 3.2.2).
24
..
5. Anrechnung von Einkommen
5.1
Zu berücksichtigendes Einkommen
Die Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes – Arbeitslosengeld II und Sozialgeld – werden nur gezahlt, wenn Hilfebedürftigkeit vorliegt. Hilfebedürftig ist, wer seinen Lebensunterhalt und den Lebensunterhalt der mit ihm in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Angehörigen aus eigenen Kräften und
Mitteln nicht oder nicht ausreichend sichern kann. Dies bedeutet, dass vor allem Einkommen und Vermögen aller Mitglieder
der Bedarfsgemeinschaft unter bestimmten Voraussetzungen
zu berücksichtigen sind. Zu einer Bedarfsgemeinschaft
gehören neben Ihnen und Ihrem Partner insbesondere Ihre
minderjährigen unverheirateten Kinder oder die Kinder Ihres
Partners/Ihrer Partnerin.
Deshalb werden unter Abschnitt VI. des Antrages sowie in der
Einkommenserklärung/Verdienstbescheinigung auch die Einkommensverhältnisse der im Haushalt lebenden weiteren Personen erfragt.
Einkommen lässt – soweit es zu berücksichtigen ist – Hilfebedürftigkeit ganz oder teilweise entfallen.
Einkommen ist grundsätzlich jede Einnahme in Geld oder Geldeswert. Es kommt nicht darauf an, welcher Art und Herkunft
die Einnahmen sind, ob sie zur Deckung des Lebensunterhaltes bestimmt oder steuerpflichtig sind oder ob sie einmalig
oder wiederholt anfallen.
Zum Einkommen gehören beispielsweise
• Einnahmen aus einer nicht selbständigen oder selbständigen Erwerbstätigkeit,
• Entgeltersatzleistungen wie Arbeitslosengeld oder Krankengeld,
• Kapital- und Zinserträge oder
• Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung.
25
5
..
5
Der zuständige Träger ist berechtigt und verpflichtet, Ihre
Angaben sowie die Angaben der im Haushalt lebenden weiteren Personen zu Vermögen und Einkommen zu überprüfen.
Bitte beantworten Sie die Fragen sorgfältig. Der Träger darf
im Wege des automatisierten Datenabgleichs Auskünfte bei
den betroffenen Stellen (zum Beispiel Bundesamt für Finanzen, Rentenversicherungsträger) einholen.
5.2
Vom Einkommen abzusetzende Beträge
Vom zu berücksichtigenden Einkommen sind abzusetzen:
a) Darauf entfallende Steuern
• Lohn-/Einkommensteuer
• Solidaritätszuschlag
• Kirchensteuer
• Gewerbesteuer
• Kapitalertragssteuer
b) Pflichtbeiträge
Abgesetzt werden können die Beiträge zu Pflichtversicherungen in der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe. Hierzu gehören:
• Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung aufgrund der gesetzlichen Versicherungspflicht
– Krankenversicherung,
– Pflegeversicherung,
– Rentenversicherung,
– Beiträge zur Arbeitsförderung,
• die von versicherungspflichtigen Selbständigen im Rahmen
der Sozialversicherung gezahlten Pflichtbeiträge für die
– Altershilfe für Landwirte,
– Handwerkerversicherung,
– Unfallversicherung
• und die Pflichtbeiträge zur Pflegeversicherung von freiwillig
Krankenversicherten.
26
..
c) Gesetzlich vorgeschriebene und angemessene private Versicherungen
Beispiele:
• Kfz-Haftpflichtversicherung
5
• Gebäudebrandversicherung
• Aufwendungen für eine freiwillige/private Krankenversicherung für Personen, die in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht versicherungspflichtig sind
• Aufwendungen zur Altersvorsorge bei Befreiung von der
Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung
Soweit Sie einen Zuschuss für diese Aufwendungen erhalten,
verringert der Zuschuss den absetzbaren Betrag (zum
Zuschuss siehe Punkt 10).
d) Die nach dem Einkommensteuergesetz geförderten Altersvorsorgebeiträge
• Geförderte Altersvorsorgebeiträge, soweit sie den Mindesteigenbetrag für die „Riestergeförderten“ Anlagen nicht
überschreiten.
e) Notwendige Aufwendungen zum Erwerb, zur Sicherung
und zur Erhaltung der Einnahmen (Werbungskosten)
Beispiele:
• Kosten für doppelte Haushaltsführung wie im Steuerrecht
• Beiträge zu Berufsverbänden und Gewerkschaften
• Aufwendungen für Arbeitsmaterial und Berufskleidung
und
f ) Freibeträge bei Erwerbstätigkeit
• Siehe hierzu Punkt 12
27
..
5.3
Nicht als Einkommen zu berücksichtigen
5
Bestimmte Einnahmen gelten nicht als Einkommen im Sinne
der Vorschriften der Grundsicherung für Arbeitsuchende und
bleiben deshalb im Rahmen der Prüfung, ob Hilfebedürftigkeit
vorliegt, unberücksichtigt (privilegiertes Einkommen).
Beispiele:
• Grundrenten nach dem Bundesversorgungsgesetz und
Gesetzen, die eine entsprechende Anwendung vorsehen
• Erziehungsgeld
• Zweckbestimmte Einnahmen und Zuwendungen der freien
Wohlfahrtspflege, wie zum Beispiel Arbeitsförderungsgeld
in Werkstätten für Behinderte Menschen, Leistungen der
Pflegeversicherung und Blindengeld.
28
..
6. Zu berücksichtigendes Vermögen
6.1
Was gilt als Vermögen?
Vermögen ist die Gesamtheit der in Geld messbaren Güter
einer Person, unabhängig davon, ob das Vermögen im Inland
oder Ausland vorhanden ist. Dazu gehören Bargeld, (Spar-)
Guthaben wie zum Beispiel Wertpapiere, Bausparguthaben,
Aktien und Fondsanteile ebenso wie Forderungen, bewegliches Vermögen, Haus und Grundeigentum sowie sonstige
dingliche Rechte an Grundstücken.
Zu berücksichtigen ist grundsätzlich Ihr eigenes verwertbares
Vermögen und das Vermögen der mit Ihnen im Haushalt lebenden Angehörigen.
Verwertbar ist Vermögen, wenn es für den Lebensunterhalt verwendet oder sein Geldwert durch Verbrauch, Verkauf, Beleihung, Vermietung oder Verpachtung für den Lebensunterhalt
nutzbar gemacht werden kann. Nicht verwertbar sind Vermögensgegenstände, über die der Inhaber nicht frei verfügen darf
(zum Beispiel weil der Vermögensgegenstand verpfändet ist).
Beispiel:
Herr M. (35 Jahre) ist alleinstehend und besitzt auf längere
Zeit festgelegte Wertpapiere in Höhe von 20.000 €.
Das Vermögen ist verwertbar, denn Wertpapiere können
zumindest durch Beleihung verwertet werden.
Das Zusatzblatt zur Feststellung des zu berücksichtigenden
Vermögens sieht die Eintragung verschiedener Vermögensarten vor:
Vermögen auf Girokonten, Sparbüchern, Bausparverträgen, in
Sparbriefen oder sonstigen Wertpapieren (zum Beispiel
Aktien, Fonds-Anteile) sowie in Form von Kapitallebensversicherungen, Grundstücken und Eigentumswohnungen. Vergleichen Sie hierzu auch Abschnitt VII. – Vermögensverhältnisse –
des Antrages auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes.
29
6
..
Bitte beachten Sie:
6
Sie sind verpflichtet, jegliches Vermögen im Antrag beziehungsweise im Zusatzblatt zur Feststellung des zu berücksichtigenden Vermögens anzugeben. Die Entscheidung, ob
das Vermögen zu berücksichtigen ist, trifft allein der Träger
auf der Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen.
6.2
Vom Vermögen abzusetzen sind
• Freibeträge
Je vollendetem Lebensjahr erhalten Sie und Ihr Partner
einen Grundfreibetrag in Höhe von 200 Euro bis zur Höchstgrenze von jeweils 13.000 Euro eingeräumt, mindestens
aber jeweils 4.100 Euro (der Gesetzgeber plant zurzeit, diesen Mindestfreibetrag auch auf Kinder auszudehnen). Wenn
Sie vor dem 1. Januar 1948 geboren sind, haben Sie einen
Freibetrag in Höhe von jeweils 520 Euro je vollendetem
Lebensjahr bis zu einer Höchstgrenze von jeweils
33.800 Euro.
Beispiel:
Ehepaar M:
Herr M. (38 Jahre)
Frau M. (32 Jahre)
38 x 200 Euro = 7.600 Euro
32 x 200 Euro = 6.400 Euro
Insgesamt ergibt sich ein Freibetrag in Höhe von 14.000 Euro.
• Altersvorsorge „Riester-Anlageformen“
Nicht als Vermögen angerechnet werden Ansparungen aus
so genannten Riester-Verträgen einschließlich der Erträge.
Bedingung: Der Inhaber darf das Altersvorsorgevermögen
nicht vorzeitig verwenden.
30
..
• Sonstige Altersvorsorge
Weiteres Vermögen, das der Altersvorsorge dient, bleibt bis
zur Höhe von 200 Euro je vollendetem Lebensjahr des
erwerbsfähigen Hilfebedürftigen und seines Partners
anrechnungsfrei. Der maximale Freibetrag beträgt jeweils
13.000 Euro. Bedingung: Die Verwertung vor Eintritt in den
Ruhestand ist vertraglich unwiderruflich ausgeschlossen.
Ein vertraglicher Ausschluss über den Freibetrag hinausgehende Beträge ist nach § 165 Abs. 3 des Versicherungsvertragsgesetzes unzulässig.
• Freibetrag für notwendige Anschaffungen
Der Freibetrag beträgt 750 Euro und wird bei jedem in der
Bedarfsgemeinschaft lebenden Hilfebedürftigen berücksichtigt.
6.3
Nicht als Vermögen zu berücksichtigen
Folgende Vermögensgegenstände sind anrechnungsfrei:
• Angemessener Hausrat
Dazu gehören alle Gegenstände, die zur Haushaltsführung
und zum Wohnen notwendig oder zumindest üblich sind.
• Angemessenes Kraftfahrzeug
• Für die Alterssicherung bestimmte Sachen und Rechte bei
Befreiung von der Rentenversicherungspflicht
Sofern Sie oder Ihr Partner von der Versicherungspflicht in
der gesetzlichen Rentenversicherung befreit sind, wird das
nachweislich für die Alterssicherung bestimmte Vermögen
nicht berücksichtigt. Es muss jedoch unmissverständlich
erkennbar sein, dass dieses Vermögen für die Alterssicherung bestimmt ist. Ein Nachweis kann zum Beispiel die Vorlage einer Versicherungspolice über eine kapitalbildende
Lebensversicherung mit einer Laufzeit bis zum 60. Lebensjahr sein.
31
6
..
• Angemessene(s) selbstbewohnte(s) Eigentumswohnung/
Hausgrundstück
• Beschaffung oder Erhalt eines angemessenen Hausgrundstücks für behinderte oder pflegebedürftige Personen
Vermögen, das zur baldigen Beschaffung oder Erhalt eines
Hausgrundstücks bestimmt ist, wird nicht berücksichtigt.
Voraussetzung ist jedoch, dass das Hausgrundstück zu
Wohnzwecken behinderter oder pflegebedürftiger Menschen dient oder dienen soll und dieser Zweck durch den
Einsatz oder die Verwertung des Vermögens gefährdet
wäre.
6
• Sachen und Rechte, deren Verwertung offensichtlich
unwirtschaftlich ist
Bei der Frage, ob die Verwertung von Vermögensgegenständen offensichtlich unwirtschaftlich ist, kommt es nicht darauf an, in welchem Umfang zukünftige Gewinn- oder Renditeaussichten durch die Verwertung verloren gehen. Maßgeblich ist vielmehr der aktuelle Substanzwert des Vermögensgegenstandes. Würde durch die Verwertung ein Ergebnis erzielt, das um mehr als zehn Prozent unter diesem Substanzwert bleibt, ist die Verwertung offensichtlich unwirtschaftlich.
32
..
7. Zuschlag für ehemalige Bezieher von
Arbeitslosengeld
Wenn Sie als erwerbsfähiger Hilfebedürftiger innerhalb von
zwei Jahren nach Beendigung des Bezuges von Arbeitslosengeld Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende in
Anspruch nehmen müssen, erhalten Sie einen monatlichen
Zuschlag.
Der ein- beziehungsweise zweijährige Zeitraum beginnt mit
dem ersten Tag nach Beendigung des rechtmäßigen Arbeitslosengeldanspruches und läuft kalendermäßig ab.
7
Beispiel:
Arbeitslosengeldbezug bis
Arbeitslosenhilfebezug
Antragstellung Arbeitslosengeld II
Die Frist von zwei
Jahren beginnt am
Zuschlagszahlung
31. Mai 2003
1. Juni 2003 - 31. Dezember 2004
1. Januar 2005
1. Juni 2003 und läuft bis 31. Mai 2005
1. Januar 2005 - 31. Mai 2005
Die Höhe des Zuschlages beträgt zwei Drittel der Differenz
zwischen dem zuletzt bezogenen Arbeitslosengeld zuzüglich
ggf. bezogenem Wohngeld und dem festgestellten Bedarf.
Die Zuschlagshöhe ist begrenzt. Der Zuschlag beträgt im
ersten Jahr höchstens
– bei alleinstehenden erwerbsfähigen
Hilfebedürftigen
160 Euro/Monat
– bei nicht getrennt lebenden
(Ehe-) Partnern
320 Euro/Monat
– bei minderjährigen Kindern, die mit dem
Zuschlagsberechtigten in Bedarfsgemeinschaft zusammenleben je:
60 Euro/Monat
33
..
Im zweiten Jahr wird der Zuschuss halbiert und entfällt ganz
mit Ablauf des zweiten Jahres nach dem Ende des Bezuges von
Arbeitslosengeld.
Haben mehrere erwerbsfähige Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft Arbeitslosengeld bezogen, erhält jedes Mitglied für sich
nach Ablauf des Arbeitslosengeldanspruches den Zuschlag.
7
Für die Dauer einer Sanktion (siehe Punkt 13) entfällt der
Zuschlag ganz.
34
..
8. Leistungen bei Arbeitsunfähigkeit
Bei Arbeitsunfähigkeit behalten Sie den Schutz in der Sozialversicherung und erhalten Leistungen in Höhe des bisher
gezahlten Arbeitslosengeldes II.
Wenn Sie nach der Antragstellung oder während des Bezuges
von Leistungen der Grundsicherung arbeitsunfähig krank
werden, sind Sie verpflichtet, Ihre Arbeitsunfähigkeit unverzüglich anzuzeigen und eine ärztliche Bescheinigung über
die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer beizufügen. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als zunächst
vom Arzt bescheinigt, müssen Sie dies durch eine weitere
ärztliche Bescheinigung nachweisen. Wenn Sie wieder
arbeitsfähig sind, teilen Sie dies bitte ebenfalls sofort mit.
35
8
..
9. Soziale Sicherung
9.1
Kranken- und Pflegeversicherung
Während des Bezuges von Arbeitslosengeld II sind Sie
grundsätzlich in der gesetzlichen Krankenversicherung und in
der sozialen Pflegeversicherung pflichtversichert, soweit für
Sie nicht die Versicherung im Rahmen einer Familienversicherung möglich ist. Die pauschalierten Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge zahlt der Träger in voller Höhe.
Wenn Arbeitslosengeld II als Darlehen oder nur Leistungen für
Erstausstattung der Wohnung oder für Bekleidung (einschließlich Schwangerschaft und Geburt) oder mehrtägige Klassenfahrten gewährt werden, besteht keine Versicherungspflicht.
9
Sofern Sie durch den Bezug von Arbeitslosengeld II pflichtversichert werden, meldet Sie der Träger grundsätzlich bei der
gesetzlichen Krankenkasse an, bei der Sie vor dem Bezug
kranken- und pflegeversichert waren.
Bestand für Sie vor dem Bezug von Arbeitslosengeld II keine
Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenkasse (zum Beispiel wenn Sie vor dem Bezug von Arbeitslosengeld II Sozialhilfe bezogen haben), melden Sie sich bitte bei einer für Sie
wählbaren Krankenkasse an und legen Sie umgehend die entsprechende Mitgliedsbescheinigung vor. Sie können wählen:
• die AOK Ihres Wohnortes,
• eine Ersatzkasse, die für Ihren Wohnort zuständig ist,
• eine Betriebs- oder Innungskrankenkasse, wenn Sie in
einem Betrieb beschäftigt waren, der den Zugang zu dieser
Krankenkasse ermöglicht, oder wenn die Satzung der jeweiligen Betriebs- oder Innungskrankenkasse die Mitgliedschaft Betriebsfremder zulässt,
• die Krankenkasse des Ehegatten.
Waren Sie vor dem Leistungsbezug nicht Mitglied einer Krankenkasse und üben Sie Ihr Wahlrecht nicht aus, werden Sie
vom Träger einer wählbaren Krankenkasse zugeordnet.
Sie können eine andere Krankenkasse wählen, wenn Sie Ihrer
bisherigen Krankenkasse rechtzeitig gekündigt haben.
36
..
An die gewählte Krankenkasse sind Sie mindestens 18 Monate
gebunden. Sie können Ihre Mitgliedschaft jeweils zum Ablauf
des übernächsten Monats kündigen. Wenn Ihre Krankenkasse
den Beitragssatz erhöht, haben Sie ein Sonderkündigungsrecht. Die Entscheidung über die Wirksamkeit der Kassenwahl
trifft ausschließlich die Krankenkasse, nicht der Träger der
Grundsicherung für Arbeitsuchende. Für weitere Auskünfte
setzen Sie sich bitte mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung.
Als Mitglied einer landwirtschaftlichen Krankenkasse können
Sie nicht zu einer anderen Krankenkasse wechseln.
Bei einem Wechsel der Krankenkasse legen Sie bitte Ihrem Träger mit Ihrem Leistungsantrag – oder bei späterem Wechsel
sofort danach – eine Mitgliedsbescheinigung der neuen Krankenkasse vor.
Aus Ihrem Bewilligungs- oder Änderungsbescheid können Sie
entnehmen, bei welcher Krankenkasse Sie versichert sind.
Ihrer Krankenkasse werden vom Träger Beginn und Ende sowie
etwaige Unterbrechungen des Leistungsbezuges gemeldet.
Ihr Träger versichert Sie erst dann, wenn die beantragte Leistung auch bewilligt worden ist. Die Versicherung beginnt
grundsätzlich rückwirkend mit dem ersten Tag, für den Sie
Leistungen erhalten. Sie sollten dies besonders beachten,
wenn Sie Ihren Antrag erst verzögert abgeben können oder
wenn die Bearbeitung Ihres Antrages länger dauert. Falls Sie in
dieser Zeit Leistungen der Krankenkasse in Anspruch nehmen
müssen, sollten Sie mit Ihrer Krankenkasse eine Vereinbarung
über einen vorläufigen Versicherungsschutz für sich und Ihre
Angehörigen treffen.
Bei unrechtmäßigem Leistungsbezug müssen Sie damit rechnen, dass Sie Ihrem Träger außer den überzahlten Leistungen
auch die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge ersetzen
müssen.
37
9
..
9.2
Familienversicherung
Als Bezieher von Arbeitslosengeld II sind sie nur dann in der
gesetzlichen Krankenversicherung und in der sozialen Pflegeversicherung pflichtversichert, wenn Sie nicht im Rahmen einer
Familienversicherung versichert werden können.
Die Familienversicherung erfolgt über den so genannten
Stammversicherten, das heißt Ehegatten/Lebenspartner oder
Elternteil und hat zur Folge, dass auch der Familienversicherte
bei der Krankenkasse des Stammversicherten einen Versicherungsschutz erhält.
9
Beziehen beide Ehegatten/Lebenspartner Arbeitslosengeld II,
wird in der Regel derjenige pflichtversichert (stammversichert), der die Leistung beantragt hat und entgegennimmt. Sie
haben jedoch die Möglichkeit, den anderen Ehegatten/Lebenspartner schriftlich zum Pflichtversicherten zu bestimmen.
Das Vorliegen der Familienversicherung prüft grundsätzlich der
zuständige Träger.
9.3
Unfallversicherung
Als Leistungsempfänger sind Sie gegen Unfall versichert, wenn
Sie auf besondere Aufforderung hin Ihren Träger oder andere
Stellen aufsuchen (zum Beispiel zur ärztlichen Untersuchung,
Vorstellung beim Arbeitgeber). Einen Unfall müssen Sie im
eigenen Interesse sofort Ihrem Träger anzeigen.
Werden Sie von einem beauftragten Dritten (zum Beispiel privater Arbeitsvermittler) aufgefordert diesen aufzusuchen,
unterliegen Sie nicht der gesetzlichen Unfallversicherung. Die
Unfallversicherung hat in diesem Fall von dem Dritten zu erfolgen.
38
..
9.4
Rentenversicherung
Während des Bezuges von Arbeitslosengeld II sind Sie in der
gesetzlichen Rentenversicherung versichert. Dies gilt jedoch
nicht für Schüler und Studenten. Die pauschalierten Rentenversicherungsbeiträge zahlt der Träger in voller Höhe. Sofern
Sie Arbeitslosengeld II als Darlehen oder nur Leistungen für
Erstausstattung der Wohnung oder für Bekleidung (einschließlich Schwangerschaft und Geburt) oder mehrtägige Klassenfahrten erhalten, werden Sie vom Träger nicht rentenversichert.
Welche Zeiten des Leistungsbezuges dem Rentenversicherungsträger gemeldet werden, teilt Ihnen der Träger mit.
9
Sollten Sie wegen fehlender Hilfebedürftigkeit keinen
Anspruch auf Arbeitslosengeld II haben und arbeitslos sein,
melden Sie sich – sofern noch nicht geschehen – bitte umgehend bei der für Sie zuständigen Agentur für Arbeit arbeitslos.
Der Träger meldet dem Rentenversicherungsträger Zeiten der
Arbeitslosigkeit ohne Leistungsbezug, wenn Sie
• selbst eine Beschäftigung suchen (Eigenbemühungen) und
den Vermittlungsbemühungen Ihrer Agentur zur Verfügung
stehen und
• sich bei Ihrer Agentur arbeitslos gemeldet und Ihr Vermittlungsgesuch im Abstand von drei Monaten persönlich,
schriftlich oder fernmündlich erneuert haben und
• Arbeitslosengeld II wegen mangelnder Hilfebedürftigkeit
nicht bezogen haben.
Wenn Sie das 58. Lebensjahr vollendet haben, wird die Zeit der
Arbeitslosigkeit ohne Leistungsbezug auch dann Ihrem Rentenversicherungsträger gemeldet, wenn Sie nicht mehr voll am
Erwerbsleben teilnehmen möchten.
39
..
Die Zeit der Arbeitslosigkeit ohne Leistungsbezug kann unter
bestimmten, im Rentenversicherungsrecht geregelten Voraussetzungen als Anrechnungszeit berücksichtigt werden. Ob die
Voraussetzungen für Anrechnungszeiten bei der Rentenversicherung erfüllt sind, kann Ihre Agentur nicht beurteilen. Im
Zweifel wenden Sie sich daher bitte an Ihren Rentenversicherungsträger oder eine örtliche Auskunfts- und Beratungsstelle
für Rentenangelegenheiten.
Welche Anrechnungszeiten dem Rentenversicherungsträger
gemeldet werden, teilt Ihnen Ihre Agentur für Arbeit mit.
9
40
..
10. Zuschuss zu Beiträgen bei Befreiung von
der Versicherungspflicht
Durch den Bezug von Arbeitslosengeld II werden Sie
grundsätzlich in der gesetzlichen Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung versicherungspflichtig. Sie können sich allerdings unter bestimmten Voraussetzungen von der Versicherungspflicht befreien lassen. Den Befreiungsantrag von der
Kranken- und Pflegeversicherung müssen Sie innerhalb von
drei Monaten nach Beginn der Versicherungspflicht bei der
Krankenkasse stellen. Die Befreiung kann nicht widerrufen
werden. Auskünfte erteilen die gesetzlichen Krankenkassen.
Diese entscheiden auch über die Befreiung von der Versicherungspflicht.
Von Ihrem Träger wird ein Zuschuss zu den Beiträgen gezahlt,
die für die Dauer des Bezuges von Arbeitslosengeld II an eine
private Krankenversicherung zu zahlen sind. Der Zuschuss ist
auf die Höhe des Betrages begrenzt, der ohne die Befreiung
von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung oder in der sozialen Pflegeversicherung zu zahlen
wäre. Bitte prüfen Sie vor der Beantragung einer Befreiung,
ob der Zuschuss für den für Sie maßgeblichen Beitrag in der
privaten Versicherung ausreicht.
Fragen zur Fortsetzung einer privaten Kranken-/Pflegeversicherung während beziehungsweise nach Beendigung des Leistungsbezuges richten Sie bitte an Ihr Versicherungsunternehmen.
Auch in der Rentenversicherung besteht die Möglichkeit, sich
unter bestimmten Voraussetzungen von der Versicherungspflicht befreien zu lassen. Hierzu erteilen Ihnen die Rentenversicherungsträger nähere Auskünfte.
Wenn Sie von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung befreit sind, wird von Ihrem Träger für die
Dauer des Leistungsbezuges ein Zuschuss zu den Beiträgen an
die Rentenversicherung, eine berufsständische Versorgungseinrichtung oder für eine private Alterssicherung gezahlt. Der
Zuschuss ist auf die Höhe des Betrages begrenzt, der ohne die
Befreiung von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen
Rentenversicherung zu zahlen wäre.
41
10
..
11. Einstiegsgeld
Bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen oder
selbständigen Erwerbstätigkeit kann Ihnen zur Überwindung
Ihrer Hilfebedürftigkeit als zeitlich befristeter Zuschuss ein Einstiegsgeld gewährt werden. Der Ansprechpartner entscheidet,
ob das Einstiegsgeld zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt
erforderlich ist. Auf das Einstiegsgeld besteht kein Rechtsanspruch. Das Einstiegsgeld wird für höchstens 24 Monate zu
Ihrem Arbeitslosengeld II gezahlt. Die Höhe orientiert sich insbesondere an der vorherigen Dauer der Arbeitslosigkeit sowie
der Größe der gegebenenfalls vorhandenen Bedarfsgemeinschaft.
Nähere Auskünfte und Informationen erhalten Sie bei Ihrem
Ansprechpartner.
11
42
..
12. Freibeträge bei Erwerbstätigkeit
Um einen Anreiz zur Aufnahme oder Weiterführung auch einer
nicht den Bedarf deckenden Erwerbstätigkeit zu schaffen, sind
entsprechende Freibeträge vorgesehen. Das Einkommen aus
einer Erwerbstätigkeit wird auf das Arbeitslosengeld II angerechnet. Um Ihnen einen Anreiz zur Aufnahme einer Beschäftigung zu geben, sind folgende Freibeträge vorgesehen:
Die Freibeträge richten sich nach dem individuell ermittelten
Nettoeinkommen. Sie staffeln sich, je nach Bruttoeinkommen,
in maximal drei Stufen:
1. Stufe: Aus einem Bruttoverdienst bis zu 400 Euro ergibt
sich ein Freibetrag von 15 Prozent aus dem hierauf entfallenden Nettoeinkommen,
2. Stufe: Aus einem Bruttoverdienst zwischen 400,01 bis
900 Euro ergibt sich ein weiterer Freibetrag in Höhe von
30 Prozent aus dem hierauf entfallenden Nettoeinkommen,
3. Stufe: Aus einem Bruttoverdienst zwischen 900,01 und
1500 Euro ergibt sich ein weiterer Freibetrag in Höhe von
15 Prozent aus dem hierauf entfallenden Nettoeinkommen.
12
Die in den jeweiligen Stufen errechneten Freibeträge werden
zusammengerechnet und vom Gesamtnettoverdienst abgezogen. Der dann noch vorhandene Restbetrag wird als Einkommen angerechnet.
Zudem eröffnet der Kinderzuschlag für gering verdienende
Eltern einen zusätzlichen Anreiz zur Aufnahme einer Beschäftigung (siehe Punkt 17).
43
..
13. Sanktionen
13.1
Absenkung und Wegfall des Arbeitslosengeldes II / Sozialgeldes
Neben dem Grundsatz des Förderns steht gleichberechtigt der
Grundsatz des Forderns. Sie sind daher verpflichtet, konkrete
Schritte zur Behebung Ihrer Hilfebedürftigkeit zu unternehmen. So müssen Sie sich vorrangig und selbständig um die
Beendigung Ihrer Erwerbslosigkeit bemühen und aktiv an allen
Maßnahmen mitwirken, die dieses Ziel unterstützen. Kommen
Sie diesen Verpflichtungen ohne wichtigen Grund nicht nach,
hat dies weit reichende Sanktionen in Form von Kürzungen
oder sogar des Wegfalls der Leistungen zur Folge.
Dies gilt auch im Falle weiterer Pflichtverletzungen, wie zum
Beispiel dem Abbruch einer zumutbaren Eingliederungsmaßnahme oder Versäumnissen bei einer Meldeaufforderung.
13.2
Pflichtwidriges Verhalten
Wenn Sie sich trotz Rechtsfolgebelehrung weigern,
• eine angebotene Eingliederungsvereinbarung abzuschließen,
13
• Pflichten aus der Eingliederungsvereinbarung zu erfüllen,
• eine zumutbare Arbeit, eine zumutbare Ausbildung oder
Arbeitsgelegenheit (Arbeitsbeschaffungsmaßnahme) aufzunehmen oder fortzuführen,
• oder eine im öffentlichen Interesse liegende zumutbare
Arbeit auszuführen,
treten Sanktionen ein.
44
..
Abbruch von Eingliederungsmaßnahmen
Eine Pflichtverletzung liegt auch vor, wenn Sie eine zumutbare
Maßnahme zur Eingliederung in Arbeit abbrechen oder einen
Anlass für den Abbruch gegeben haben. Dies ist zum Beispiel
dann der Fall, wenn Sie schuldhaft den Ablauf der Maßnahme
beeinträchtigen, den Maßnahmeerfolg gefährden oder Ihr Verbleib in der Maßnahme dem Maßnahmeträger nicht zugemutet
werden kann (zum Beispiel bei wiederholtem unentschuldigten Fehlen, grober Missachtung der Unterrichts- oder Betriebsordnung).
13.3
Sanktionen bei pflichtwidrigem Verhalten
Bei Eintritt von Sanktionen wird die monatliche Regelleistung
in einer ersten Stufe um 30 Prozent gekürzt. Außerdem entfällt
der im Anschluss an den Bezug von Arbeitslosengeld vorgesehene befristete Zuschlag.
13.4
Sanktionen bei Verletzung der Meldepflicht
Sofern Sie einer Aufforderung, sich bei Ihrem Träger persönlich
zu melden oder zu einem ärztlichen oder psychologischen
Untersuchungstermin zu erscheinen, ohne wichtigen Grund
nicht nachkommen, wird das Arbeitslosengeld II gegebenenfalls unter Wegfall des befristeten Zuschlages nach Bezug von
Arbeitslosengeld in einer ersten Stufe um zehn Prozent des
maßgebenden Regelsatzes gekürzt.
45
13
..
13.5
Wiederholte Pflichtverletzungen
Sollten Sie wiederholt Ihre Pflichten verletzen, wird das
Arbeitslosengeld II zusätzlich um weitere 30 Prozent des Ihnen
zustehenden Regelsatzes gekürzt.
In diesen Fällen können dann auch die Leistungen
• Mehrbedarfe
• Kosten für Unterkunft und Heizung
• Sonstiger Bedarf
betroffen sein.
Bei einer Minderung der Regelleistung um mehr als 30 Prozent
können in angemessenem Umfang ergänzende Sachleistungen
erbracht werden.
Bei wiederholter Verletzung der Meldepflicht wird das Arbeitslosengeld II zusätzlich um jeweils weitere zehn Prozent abgesenkt.
13
13.6
Dauer der Sanktion
Unabhängig davon, ob die Pflichtverletzung zwischenzeitlich
beendet wurde, erfolgt eine Absenkung oder ein Wegfall der
Leistungen für jeweils drei Monate. Sofern in dieser Zeit eine
erneute Pflichtverletzung folgt, tritt eine neue dreimonatige
Sanktionszeit in Kraft, die sich an die ersten drei Monate
anschließt oder sich teilweise überschneiden kann.
46
..
Sanktionen treten auch ein, wenn Sie
• nach Vollendung des 18. Lebensjahres Ihr Einkommen oder
Vermögen mit der Absicht vermindert haben, einen
Anspruch oder eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes II zu
erwirken,
• trotz Belehrung über die Rechtsfolgen Ihr unwirtschaftliches Verhalten nicht ändern (zum Beispiel ständig ungerechtfertigt hohe Telefon- oder Stromkosten haben),
• kein Arbeitslosengeld erhalten, weil der Anspruch wegen
einer Sperrzeit ruht oder erloschen ist,
• die Voraussetzungen für den Eintritt einer Sperrzeit erfüllen, die zum Ruhen oder Erlöschen eines Arbeitslosengeldanspruches führen würden.
13.7
Sonderregelungen für erwerbsfähige Hilfebedürftige
zwischen 15 bis unter 25 Jahren
Wenn Sie zwischen 15 bis unter 25 Jahre alt sind, erhalten Sie
bei Pflichtverletzungen (mit Ausnahme von Meldeversäumnissen) keine Geldleistungen aus der Grundsicherung für Arbeitsuchende mehr. Sie haben auch keinen Anspruch auf ergänzende Hilfe zum Lebensunterhalt. In diesem Fall werden lediglich die Kosten für Unterkunft und Heizung übernommen und
regelmäßig direkt an den Vermieter gezahlt.
Daneben ist die Gewährung von ergänzenden Sach- oder geldwerten Leistungen möglich.
47
13
..
13.8
Sanktionen bei Sozialgeld
Bei Beziehern von Sozialgeld treten in folgenden Fällen Sanktionen ein:
• wenn Sie einer Aufforderung des Trägers, sich persönlich zu
melden und gegebenenfalls zu einer ärztlichen oder psychologischen Untersuchung zu erscheinen, nicht nachkommen, obwohl Sie dazu aufgefordert wurden und schriftlich
über die Rechtsfolgen belehrt wurden,
• wenn Sie nach Vollendung des 18. Lebensjahres Ihr Einkommen oder Vermögen mit der Absicht vermindert haben,
einen Anspruch oder eine Erhöhung des Sozialgeldes zu
erwirken,
• wenn Sie trotz Belehrung über die Rechtsfolgen Ihr unwirtschaftliches Verhalten nicht ändern.
13
48
..
13.9
Wichtiger Grund
Sanktionen treten nicht ein, wenn Sie für Ihr Verhalten einen
wichtigen Grund haben.
Ein wichtiger Grund liegt nur vor, wenn die Abwägung Ihrer
individuellen Interessen mit den Interessen der Allgemeinheit
besonderes Gewicht zu Ihren Gunsten hat. Aufgrund der klaren
Bestimmungen zur Zumutbarkeit können wichtige Gründe zur
Ablehnung einer Erwerbstätigkeit nur in Ausnahmefällen anerkannt werden.
Für die Aufgabe oder Ablehnung einer Arbeit liegt ein wichtiger
Grund zum Beispiel dann vor, wenn
• die Ausübung einer Arbeit die Erziehung eines unter dreijährigen Kindes gefährden würde,
• die Pflege eines Angehörigen nicht mit der Ausübung einer
Arbeit vereinbar ist und die Pflege nicht auf andere Weise
sichergestellt werden kann,
• Sie zu bestimmten Arbeiten körperlich, geistig oder seelisch nicht in der Lage sind.
Keinen wichtigen Grund haben Sie zum Beispiel dann, wenn
13
• die Entfernung zur neuen Arbeitsstelle mit einem höheren
Zeitaufwand verbunden ist,
• eine Beschäftigung zu ungünstigeren Arbeitsbedingungen
angeboten wird,
• die Tätigkeit nicht Ihrer bisherigen Qualifikation entspricht.
49
..
14. Weitere Pflichten, die Sie beachten sollten
14.1
Meldepflicht
Während der Zeit, für die Sie Leistungen der Grundsicherung
für Arbeitsuchende beanspruchen, sind Sie verpflichtet, sich
bei Ihrem Träger oder einer sonstigen Dienststelle des Trägers
persönlich zu melden und gegebenenfalls zu einer ärztlichen
oder psychologischen Untersuchung zu erscheinen, falls Sie
dazu aufgefordert werden.
Eine solche Aufforderung kann auch der Vorbereitung von Entscheidungen im Leistungsverfahren sowie zur Prüfung der Leistungsvoraussetzungen (Hilfebedürftigkeit) dienen. Ihr Träger
kann bestimmen, dass die Meldeaufforderung bei einer
Erkrankung auf den ersten Tag der Arbeitsfähigkeit fortwirkt.
Dann sind Sie verpflichtet, sich am ersten Tag der Arbeitsfähigkeit persönlich zu melden. Auch während eines Widerspruchsoder Klageverfahrens gilt diese Meldepflicht für die Zeit, für
die Sie Leistungen beantragen oder beantragt haben.
Falls Sie verhindert sind, unterrichten Sie bitte sofort Ihren Träger und geben Sie auch den Grund an, damit keine Sanktionen
eintreten.
14.2
Mitwirkungs- und Mitteilungspflichten
14
Um Ihren Leistungsanspruch prüfen und feststellen zu können,
ist Ihre Mitwirkung erforderlich. Sie müssen alle Tatsachen
angeben, die für die Leistung bedeutsam sind und im Antragsbogen abgefragt werden. Sind Auskünfte dritter Personen
erforderlich, müssen Sie der Auskunftserteilung durch diese
Personen zustimmen. Werden Beweismittel (Urkunden, Nachweise) benötigt, so müssen Sie diese benennen oder selbst
vorlegen.
50
..
Darüber hinaus sind Sie verpflichtet, unverzüglich und unaufgefordert alle Änderungen mitzuteilen, die sich später zu den
von Ihnen gemachten Angaben ergeben. Nur so können Leistungen in korrekter Höhe gezahlt oder Überzahlungen vermieden werden. Dies gilt auch, wenn Änderungen eintreten, die
sich rückwirkend auf die Leistung auswirken können, zum Beispiel die rückwirkende Bewilligung einer Rente.
Sie müssen insbesondere sofort mitteilen, wenn
• Sie eine berufliche Tätigkeit aufnehmen – auch als Selbstständiger oder mithelfender Familienangehöriger. Verlassen
Sie sich nicht auf eventuelle Zusagen anderer, Ihre Beschäftigungsaufnahme anzuzeigen. Hierzu sind ausschließlich
Sie selbst verpflichtet.
• Sie als erwerbsfähiger Hilfebedürftiger arbeitsunfähig
erkranken und wenn Sie wieder arbeitsfähig sind,
• Sie Mutterschaftsgeld oder ähnliche Leistungen beantragen
oder erhalten,
• Sie Renten aller Art, insbesondere Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit beantragen oder erhalten,
• sich Ihre Anschrift ändert: Bitte beachten Sie, dass im Falle
eines Vertragsabschlusses über eine neue Unterkunft die
Zusicherung des zuständigen Trägers zu der Höhe der Aufwendungen der neuen Unterkunft einzuholen ist,
• Sie heiraten, eine eheähnliche Gemeinschaft oder eine
(Lebens-)Partnerschaft eingehen oder sich von Ihrem Partner trennen,
• sich Ihr Einkommen oder Ihr Vermögen beziehungsweise
das Einkommen oder Vermögen Ihres Ehegatten/(Lebens-)
Partners und der Angehörigen in der Bedarfsgemeinschaft
ändert,
• Ihnen oder Ihrem Ehegatten/(Lebens-)Partner Erträge aus
Vermögen gutgeschrieben werden (zum Beispiel Zinsen,
Dividenden) oder Steuererstattungen zufließen.
51
14
..
Die gleichen Verpflichtungen gelten auch für die Angehörigen der Bedarfsgemeinschaft beziehungsweise den gesetzlichen Vertreter. Die Anzeigepflicht für die Angehörigen der
Bedarfsgemeinschaft kann auch vom Vertreter der Bedarfsgemeinschaft wahrgenommen werden.
Bitte teilen Sie Änderungen umgehend mit und achten Sie
auf die Vollständigkeit und Richtigkeit Ihrer Angaben. Die
Beachtung dieser Mitwirkungspflichten liegt besonders
auch in Ihrem Interesse. Sollten Sie unvollständige beziehungsweise falsche Angaben machen oder Änderungen
nicht beziehungsweise nicht unverzüglich mitteilen, müssen Sie gegebenenfalls nicht nur zu Unrecht erhaltene Leistungen zurückerstatten, sondern Sie erfüllen gegebenenfalls einen Ordnungswidrigkeiten- oder Straftatbestand.
Leistungsmissbrauch wird unter anderem mit modernen
Methoden der elektronischen Datenverarbeitung – auch in
übergreifender Zusammenarbeit mit anderen Behörden
und Trägern – aufgedeckt und mit Nachdruck verfolgt und
geahndet, um die Gemeinschaft der Steuerzahler zu
schützen.
14
52
..
15. Berücksichtigung von Ansprüchen
Haben Sie oder die Mitglieder der Bedarfsgemeinschaft, die
Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes erhalten,
Ansprüche gegen Dritte, die nicht selbst Leistungsträger sind,
so können die Träger der Grundsicherung durch eine schriftliche Anzeige diese Ansprüche bis zur Höhe der erbrachten Leistung auf sich überleiten.
Diese Ansprüche sind beispielsweise:
• Ansprüche aus der privaten Kranken- und Pflegeversicherung,
• Ansprüche auf Steuererstattung,
• Ansprüche aus ungerechtfertiger Bereicherung,
• Pflichtteilsanspüche gegen Erben,
• Rückforderungsansprüche aus Schenkungen.
Der Anspruch wird jedoch nur für die Zeit, für die sonst kein
oder ein geringerer Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des
Lebensunterhaltes bestanden hätte, übergeleitet.
Zivilrechtliche Unterhaltsansprüche (zum Beispiel Scheidungsund Trennungsunterhalt, Unterhaltsansprüche gegenüber
Eltern), können ebenfalls durch den Träger bis zur Höhe der
erbrachten Leistung übergeleitet werden.
Ein Heranziehen zum Unterhalt von Verwandten und Personen,
die mit dem Unterhaltsverpflichteten selbst in einer Bedarfsgemeinschaft leben (Unterhaltsrückgriff ), findet grundsätzlich
nicht statt.
15
Ausnahmen:
• Unterhaltsansprüche minderjähriger Hilfebedürftiger und
von Hilfebedürftigen, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet und die Erstausbildung noch nicht abgeschlossen
haben, gegenüber ihren Eltern.
• Wenn der Hilfebedürftige den Unterhaltsanspruch selbst
geltend macht.
Ein Unterhaltsrückgriff findet auch nicht statt, wenn die Hilfebedürftige in einem Kindschaftsverhältnis (leibliches oder
adoptiertes Kind) zum Verpflichteten steht und schwanger ist
oder ihr leibliches Kind bis zur Vollendung seines sechsten
Lebensjahres betreut.
53
..
16. Datenschutz
Das Sozialgesetzbuch schützt Sie insbesondere vor einer
unzulässigen Erhebung und Verarbeitung Ihrer persönlichen
Daten. Diese dürfen nur dann erhoben, verarbeitet oder
genutzt werden, wenn eine Rechtsvorschrift das zulässt oder
Sie eingewilligt haben. Der Träger benötigt Ihre Daten, um
Ihren Anspruch auf Leistungen zur Grundsicherung feststellen
und Ihnen entsprechende Leistungen zahlen zu können.
Ihre Mitwirkungspflicht ergibt sich aus den §§ 60 ff. Sozialgesetzbuch Erstes Buch (SGB I).
Wenn Sie Leistungen beantragt haben, werden die erforderlichen persönlichen Daten in Dateien/Akten erfasst und gespeichert. Die Daten werden entsprechend der gesetzlichen
Bestimmungen vernichtet. Über Daten, die in manuell oder
automatisiert geführten Dateien gespeichert oder in Akten
enthalten sind, können Sie Auskunft verlangen, sie berichtigen
oder in den vom Gesetz genannten Fällen auch sperren oder
löschen lassen.
Ihre persönlichen Daten werden im erforderlichen Umfang
auch zur Erfüllung anderer Aufgaben der Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Sozialgesetzbuch
genutzt. An Stellen außerhalb der Träger der Grundsicherung
(zum Beispiel an Krankenkassen, Rentenversicherungsträger
oder andere Behörden) werden Ihre persönlichen Daten nur in
dem Umfang weitergeleitet, der durch das Sozialgesetzbuch
zugelassen ist.
16
Die Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende können sich
auch nichtöffentlicher Stellen bei der Erhebung, Verarbeitung
und Nutzung ihrer Sozialdaten bedienen. Dabei wird sichergestellt, dass die beauftragten Dritten nur Zugriff auf die im
jeweiligen Einzelfall erforderlichen Sozialdaten erhalten.
54
..
Zur Vermeidung missbräuchlicher Inanspruchnahme von Leistungen sind die Träger im Rahmen eines automatisierten
Datenabgleichs befugt, Daten über die wirtschaftlichen und
persönlichen Verhältnisse der Leistungsempfänger durch Auskunftsersuchen gegenüber bestimmten anderen Leistungsträgern und bestimmten anderen Stellen auf ihrer Richtigkeit hin
zu überprüfen (zum Beispiel Bundesamt für Finanzen, Berufsgenossenschaften, Sozialversicherungsträger). Die durch den
automatisierten Datenabgleich überlassenen Daten werden
nach Durchführung des Abgleichs unverzüglich gelöscht.
Ärztliche und psychologische Gutachten sind von der Übersendung ausgenommen, wenn Sie der Übermittlung ausdrücklich
widersprochen haben.
16
55
..
17. Kinderzuschlag
Anspruch auf Kinderzuschlag haben gering verdienende Eltern,
die mit ihrem Einkommen zwar ihren eigenen Mindestbedarf in
Höhe des Arbeitslosengeldes II und/oder Sozialgeldes finanzieren können, aber nicht den Mindestbedarf ihrer minderjährigen Kinder. Der Kinderzuschlag beträgt bis zu 140 Euro monatlich pro Kind; er wird für längstens 36 Kalendermonate gezahlt.
Anspruch auf Kinderzuschlag besteht frühestens ab Januar
2005.
Eltern mit Anspruch auf Arbeitslosengeld II und/oder Sozialgeld können keinen Kinderzuschlag zusätzlich erhalten.
Anspruchsberechtigt ist derjenige Elternteil, der mit minderjährigen Kindern in einem gemeinsamen Haushalt lebt und für
diese Kinder bereits Kindergeld erhält. Die Eltern müssen mindestens über Einkommen und Vermögen verfügen, das es
ihnen ermöglicht, ihren eigenen Mindestbedarf zu decken
(unterer Grenzbetrag). Ihr Einkommen und Vermögen darf
gleichzeitig aber die Summe aus dem eigenen Mindestbedarf
und dem vollen Kinderzuschlag für alle minderjährigen Kinder
(oberer Grenzbetrag) nicht überschreiten.
Hat ein Kind eigenes Einkommen und Vermögen, mindert dieses den Kinderzuschlag. Verbleibt nach Abzug seines Einkommens und Vermögens ein Kinderzuschlagsbetrag, wird auf ihn
noch das den unteren Grenzbetrag überschreitende Einkommen und Vermögen der Eltern angerechnet. Dabei werden
Erwerbseinkünfte nur zu 70 Prozent abgezogen, anderes Einkommen oder Vermögen der Eltern in voller Höhe.
Kinderzuschlag muss gesondert schriftlich beantragt werden.
Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer örtlich zuständigen Familienkasse in der Agentur für Arbeit.
17
56
..
18. Nachweis des Leistungsbezuges gegenüber
anderen Behörden
Dass Sie Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende
beziehen, können Sie mit dem Bewilligungsbescheid Ihres
Trägers und dem Nachweis über die zuletzt an Sie überwiesene Leistung (zum Beispiel Gutschriftmitteilung Ihrer Bank,
Zahlungsanweisung zur Verrechnung) nachweisen.
Nach Beendigung Ihres Bezuges von Leistungen der Grundsicherung erhalten Sie von Ihrem Träger einen Leistungsnachweis. Darin sind unter anderem die Zeiten eingetragen, in
denen Sie Leistungen bezogen haben. Bitte bewahren Sie
diese Nachweise gut auf.
Der Bezug von Leistungen der Grundsicherung ist steuerfrei.
18
57
..
19. Bescheide und Rechtsbehelfe
Die Entscheidung über die von Ihnen beantragte Leistung und
jede spätere Änderung teilt Ihnen der für Sie zuständige Träger
schriftlich mit. Einen schriftlichen Bescheid erhalten Sie auch,
• wenn Ihrem Antrag nicht oder nicht in vollem Umfang entsprochen werden kann,
• wenn die Leistung vermindert oder die Zahlung ganz eingestellt werden muss,
• wenn Sie die Leistung zu Unrecht erhalten und zurückzuzahlen haben.
Sollten Sie mit einer Entscheidung Ihres Trägers nicht einverstanden sein, können Sie innerhalb eines Monats nach
Bekanntgabe der Entscheidung Widerspruch einlegen. Der
Widerspruch muss bei dem Träger, der den Bescheid erlassen
hat, schriftlich eingelegt oder dort persönlich zur Niederschrift
erklärt werden. Er bewirkt, dass die Entscheidung nochmals
überprüft wird.
Kann Ihrem Widerspruch nicht oder nicht in vollem Umfang
abgeholfen werden, erhalten Sie einen schriftlichen Widerspruchsbescheid, gegen den Sie Klage erheben können. Bei
welchem Gericht, innerhalb welcher Frist und in welcher Form
die Klage einzureichen ist, können Sie der mit dem Widerspruchsbescheid erteilten Rechtsbehelfsbelehrung
entnehmen.
Im Falle einer Klage muss Ihr Träger dem Sozialgericht generell die vollständigen Leistungsunterlagen übersenden. Ärztliche und psychologische Gutachten in diesen Leistungsunterlagen werden von der Übersendung nur dann ausgenommen,
wenn Sie der Übermittlung ausdrücklich widersprochen haben.
Widerspruch und Klage haben keine aufschiebende Wirkung.
19
58
..
20. Stichwortverzeichnis
Absenkung und Wegfall des Arbeitslosengeldes II
Abweichende Erbringung von Leistungen
Alleinerziehende
Alleinstehende
Altersrente
Anpassung
Anrechnungszeit (Rentenversicherung)
Anschriftsänderung
Anspruchsberechtigter Personenkreis
Antragserfordernis
Antragsunterlagen
Arbeitsaufnahme
Arbeitsbedingungen
Arbeitslosigkeit ohne Leistungsbezug
Arbeitsunfähigkeit
Ärztliche Untersuchungen
Aufgaben und Ziele
Aufnahme einer Beschäftigung
Auskunft
Ausländer
Auszahlung der Leistung
Auszahlungsgebühr
Bedarfsgemeinschaft
Befreiung von der Versicherungspflicht
Berücksichtigung von Ansprüchen
Beschäftigung
Bescheide
Betreuung minderjähriger Kinder
Bewilligungsbescheid
Datenschutz
Dauer der Bewilligung
Dienstleistungen
Dividenden
Eingliederungsleistungen
Eingliederungsmaßnahmen
Eingliederungsvereinbarung
44
19
16 f.
16 f.
24
17
40
51
13
13
13, 22
42
49
39 f.
35
35, 38, 48
6
13, 42
3
13
21
22
15
41
53
12, 14
58
10
57
54
20
10
51
9
10, 45
11
59
20
..
20
Einkommen
Einkommensanrechnung
Einstiegsgeld
Erstausstattung
Erwerbsfähigkeit
Fallmanager
Familienkasse
Familienversicherung
Freibeträge
Grundsatz des Förderns und Forderns
Hilfebedürftigkeit
Höhe des Arbeitslosengeldes II
Information
Kinder
Kindergeld
Kinderzuschlag
Klage
Kommunale Träger
Krankengeld
Krankenversicherung
Krankheit
Lebensunterhalt
Leistungsarten
Leistungsgrundsätze
Leistungsnachweis
Leistungsumfang
Löschung von Sozialdaten
Maßnahmeabbruch
Maßnahmeablehnung
Maßnahmewidriges Verhalten
Mehrbedarfe
Mehrtägige Klassenfahrten
Meldepflicht
Mitwirkungspflicht
Mutterschaftsgeld
Pfändung
60
25 ff.
25 ff.
42
20
14
6 f.
56
38
43
6
14
16 f.
3
15, 17, 56
56
56
58
2
25
36 f.
14
16 ff.
16
9
57
24
54
44 f.
44 f.
44 f.
20
20
50
50
51
22, 29
..
Pflege von Angehörigen
Pflegeversicherung
Pflichtwidriges Verhalten
Psychologische Untersuchungen
Psychosoziale Betreuung
Rechtsbehelfe
Regelleistungen
Rente wegen Erwerbsunfähigkeit
Rentenversicherung
Rückzahlung
Sachleistungen
Sanktionen
Sanktionen beim Sozialgeld
Schuldner- und Suchtberatung
Sonderregelungen
Sozialdaten
Sozialgeld
Träger
Umzug
Unfallversicherung
Unterkunft und Heizung
Vermögen
Verpfändung
Vorschuss
Wichtiger Grund
Widerspruchsbescheid
Widerspruchsfrist
Wiederholte Pflichtverletzung
Wohngeld
Zahlungsanweisung zur Verrechnung
Zahlungsweise
Zinsen
Zumutbarkeit von Arbeit
Zuschlag
Zuschuss
11
36
44 ff.
48
8 f.
58
17, 19
24
39
23, 52
10, 19
44 ff.
48
8, 10
47
54
24
8
18
39
18
29 ff.
22, 29
23
49
58
58
46
19, 33
21
21
51
12
33
41
20
61
..
Notizen
62
..
Notizen
63
..
Aktuelle Informationen über die Dienste und Leistungen
der Agentur für Arbeit finden Sie auch im Internet unter
www.arbeitsagentur.de
Herausgeber:
Bundesagentur für Arbeit
Marketing und Strategische PR
Stand: 1. September 2004