Mitten im Leben - Mitten in Bonn

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Mitten im Leben - Mitten in Bonn
Mitten im Leben - Mitten in Bonn
Ausgabe 01 / 2015
Margie Kinsky
Verliebt in die „Springmaus“
Gefördert mit Mitteln der
Haus der Altenhilfe
Wohnberatung und viel mehr
Vorwort
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© Ebba Hagenberg-Miliu
Kurze Wahl – Schnelle Hilfe
0228 108-0
Die Caritas in Bonn.
www.caritas-bonn.de
Für Sie in Bonn und Region
Ambulante Pflege und
Seniorenarbeit
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www.diakonie-bonn.de
„Was ich jeder Frau um die 50 rate: Mädchen, habt Mut,
macht euer Ding, es ist noch alles drin.“ – Was die Kabarettistin Margie Kinsky in diesem Heft rät (S. 4), dürfte wohl für
jede Altersgruppe und beide Geschlechter gelten. Auch mit
60, 70 und 80 Jahren sollte man diesen Mut aufbringen. Und
viele tun es auch. Ob es Bärbel Grebert ist, die jetzt im Alter
die Möglichkeit hat, ihr Talent für den Scherenschnitt auszubauen (S. 20), oder die Expertinnen und Experten des Senior
Expert Services (SES), die mit ihren Berufserfahrungen in alle
Welt ausschwärmen (S. 18). Oder ob es sich um die Eremitin
an der Michaelskapelle handelt (S. 14): Sie alle kommen in
diesem Heft zu Wort.
Das „Bündnis für Pflege“, über das wir hier in diesem Heft
berichten (S. 6), muss sich vor allen Dingen darum kümmern,
dass die Wertschätzung für den Berufsstand der Pflegenden
steigt. Und das geht nicht, indem die wertvolle Tätigkeit
lediglich in „Sonntagsreden“ gelobt wird. Wertschätzung
drückt sich in erträglichen Arbeitsbedingungen aus. Mit einer
Bezahlung, von der man leben kann, und geregelten Arbeitszeiten (S. 22). Hier gibt es auch in Bonn noch einiges zu tun.
Zu hoffen ist, dass dieses Thema auch auf dem „Seniorentag
2015“ der BAGSO, zu dem wir in diesem Heft einladen (S. 8),
eine größere Rolle spielt.
Ihnen wünsche ich viel Freude mit diesem Heft.
Viele ältere Menschen zeigen, dass sie „ihr Ding machen
können“. Für diejenigen, denen Einschränkungen Grenzen
setzen, bietet die Stadt Bonn vielfältige Hilfsangebote. Da
ist zum Einen die Wohnberatung, die in diesem Jahr ihren 15.
Geburtstag feiert (S. 12).
Ihre Karin Robinet,
Vorsitzende des Kuratoriums
der Stiftung Bonner Altenhilfe
Inhalt
Pflege- und Gesundheitszentrum
Diakonisches Werk (PGZ)
Godesberger Allee 6-8, 53175 Bonn,
Tel. 0228/22 72 24 -10/-12
Portrait
Margie Kinsky
Verliebt in die „Springmaus“
S. 4
www.diakonie-bonn.de
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Gepflegt aufblühen!
Inhalt
Für Sie in Bonn und Region
Ambulante Pflege und Seniorenarbeit
kompetent
kompetent
zugewandt
zugewandt
evangelisch
evangelisch
Liebe Leserinnen und Leser,
Ein Projekt von Alt und Jung
Der Wind hat
uns ein Lied erzählt S. 16
Senior Experten Service
Deutscher Alterspreis
für Bonner Stiftung S. 18
Aktuell
Fachkräfte Bonn/Rhein-Sieg
Pflege ist eine gesellschaftliche Aufgabe S. 6
Scherenschnitt-Kunst
Bärbel Grebert ist eine Virtuosin S. 20
Deutscher Seniorentag 2015
2. bis 4. Juli: Gemeinsam in die Zukunft S. 8
S. 22
Ehrenamtliche und Hospizarbeit
Über den Horizont schauen
Kreuzworträtsel
S. 10
Kurz notiert
Neues von der Bonner Altenhilfe
S. 24
Ein lichtes Zuhause mit Garten in Bonn-Endenich – für
ein würdevolles Leben im Alter: mit und ohne Pflegestufe.
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für Betreutes Wohnen und Pflege
Rat & Lebenshilfe
Haus der Bonner Altenhilfe
15 Jahre kostenlose Wohnberatung n 2 Pflege-Häuser mit 129 großzügigen
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Sprechen Sie uns an – wir informieren Sie gerne!
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Aktives Alter
Michaelskapelle an der Godesburg
Leben zwischen Himmel und Erde S. 14
Pflegende Angehörige
Jeder kann Verhinderungspflege nutzen S. 24
Lioba Brockamp
Die Oberin der DRK-Schwesternschaft S. 25
Zu guter Letzt
Termine, Impressum,
Auflösung Kreuzworträtsel
S. 26
3
© Cynthia Rühmekorf
Margie Kinsky
Seit Jahrzehnten im Springmaus-Team: Jetzt startet sie auch solo durch
Ihr Programm und ihr Buch heißen „Ich
bin so wild nach deinem Erdbeerpudding“. Denkt man da nicht an Klaus
Kinski und seinen „Erdbeermund“?
„Ja, natürlich. Ich wurde schon immer
4
Portrait
© Cynthia Rühmekorf
Den Schalk in den Augen, blickt Margie
Kinsky im Haus der Springmaus auf das
alte große Teamfoto (siehe Titelbild).
„Si,si, das waren wir am Anfang. Lustig,
was? Hinter mir sitzt der Holzfäller.“
Kinsky zeigt auf Kabarett-Gründer und
Ehemann Bill Mockridge. 1983 hat sie
den geborenen Kanadier während ihres
Romanistik-Studiums in Bonn kennengelernt. „Am Bonner Theater. Da war
ich Statistin“, erinnert sie sich. Damals
eroberte sie sich auch gleich ihren Platz
im Springmaus-Ensemble. „32 Jahre
und sechs Söhne später trete ich jetzt
solo auf. Dazu hat der Holzfäller mir
Mut gemacht. Und es läuft wie Bolle.“
Die 56-Jährige freut sich. Die Söhne
sind inzwischen selbst alle im künstlerischen Bereich erfolgreich. Luke ist in
die kabarettistischen Fußstapfen der
Eltern getreten. „Ich konnte also meine
zweite Karriere starten. Was ich jeder
Frau in meinem Alter sage: Mädchen,
habt Mut, macht euer Ding, mit 50 ist
noch alles drin.“
gefragt: Bist du mit dem Klaus Kinski verwandt?“, erzählt Margie Kinsky.
Schon in der Schule in Rom sei sie
damit genervt worden, weil der Schauspielstar damals auch dort lebte. „Aber
der war polnischer Herkunft und hat
sich den Kinski als Künstlernamen
genommen. Sein Kinski hat ein I am
Schluss. Meine Mutter stammt wirklich
aus dem böhmischen Grafengeschlecht
der Kinskys. Mit Y am Ende“, stellt die
Kabarettistin klar. Und wie kommen wir
jetzt zum Erdbeerpudding und dem Titel
ihres Buches? Kinski habe immer das
berühmte „Erdbeermund“-Gedicht von
Francois Villon zitiert, strahlt Margie
Kinsky. „Jetzt bin ich Mama. Pudding ist
rund und macht glücklich. Pudding tröstet. Mit Pudding kannst du selbst sechs
Jungs großziehen.“
Wie das? „Ganz einfach. Pudding ersetzt
`ne Fünf in Mathe. Meine Jungs haben
bei Liebeskummer schüsselweise Pudding zu Hause gelöffelt. Und wenn du
versuchst, sechs Jungs wie meine zu
erziehen, ist es genauso wie, wenn du
versuchst, Pudding an die Wand zu
nageln. Geht nicht. Klappt nicht.“ Pudding begleite sie also, seit sie Mutter
ist. „Also habe ich mir gesagt: Margie,
du bist Mama, du bist rund, du bist
eigentlich sehr gut drauf. Zu mir passt
also das Programm mit dem Erdbeerpudding“. Darüber hat sie, die „Mama
aus Endenich“, dann auch gleich ihr
Buch geschrieben, das sogar dem Hape
Kerkeling auf den Bestsellerlisten eingeheizt habe.
In welcher Sprache flucht sie eigentlich, die Mama aus Endenich mit dem
römischen Herzen und kölschen Blut?
Kinsky amüsiert sich. „Auf Italienisch
geht das am besten. Italienisch hat
so schön viele Vokale.“ Margie Kinsky
aber ist eine Multikulti-Frau, die auch
Bönnsch­kann, mit der Mutter Böhmisch
und dem Holzfäller Englisch spricht.
„Nur wenn wir über den Beruf reden,
dann auf Deutsch. Das passt besser.“
Im ersten Soloprogramm ist sie also
witzig, fröhlich und pfiffig. Das sieht sie
auch als ihre Lebensdevise an. „Es ist
alles eine Frage der Bedeutung, die wir
den Dingen im Leben geben.“ Schon
der Großvater habe gesagt: „Auf irgendeine Weise wird‘s geh`n ... Auf keine
war‘s noch nie!“ Kinsky lacht. Und saust
schon wieder `raus in den Alltag. Sie
lebe unheimlich gerne in Bonn, sagt sie
zum Abschied. „Das ist hier mein kleines
Italien.“ Um dann noch augenzwinkernd
hinzuzufügen: „Nur der Himmel, der ist
hier etwas selten römisch blau.“
Ebba Hagenberg-Miliu
Margie Kinsky tritt mit ihrem
Programm „Ich bin so wild nach
deinem Erdbeerpudding“ am 23. April,
5. Mai und 6. Juni jeweils um 20 Uhr
in der Springmaus, Frongasse, auf.
Karten unter www.springmaus.de
5
© Cynthia Rühmekorf
Pflege ist eine
gesellschaftliche Aufgabe
Eine Initiative des Bündnisses für Fachkräfte Bonn/Rhein-Sieg
Zusammen mit dem Bündnis hatte die
DRK-Schwesternschaft Bonn 2014 zu
einem ersten Treffen eingeladen, bei dem
man eine gemeinsame Auftaktveranstaltung unter dem Titel „Die Zukunft
der Pflege als gesellschaftliche Aufgabe in Bonn/Rhein-Sieg“ vereinbarte.
Nach Impulsvorträgen zur Bedeutung
der Gesundheits- und Pflegebranche, zur
Entwicklung der Gesundheitsberufe, zu
Bildungs- und Förderungsangeboten diskutierten die Teilnehmenden mögliche
Lösungsansätze. Durch die Arbeit in
kleinen, wechselnden Gruppen kam die
gesamte Problemsicht zur Geltung. Jede
Meinung zählte. In einem kreativen Aus6
Aktuell
© Cynthia Rühmekorf
Darüber sind sich die Akteure des Bündnisses für Fachkräfte Bonn/Rhein-Sieg
alle einig: Der Fachkräftemangel in
der Pflege wird in den nächsten Jahren
akut zunehmen. Gleichzeitig kommt der
Gesundheits- und Pflegebranche eine
große wirtschaftliche Bedeutung in der
Region Bonn/Rhein-Sieg zu. Dabei geht
es aber nicht nur um wirtschaftliche
Fragen, sondern auch darum, wie die
älter werdende Gesellschaft lebenswert
organisiert und gestaltet werden kann.
tausch skizzierten die Expertinnen und
Experten dann ihre Vorstellung davon,
wie die Zukunft der Pflege in Bonn/
Rhein-Sieg aussehen könnte. Zuletzt
besprachen sie Themen, die gemeinsam
mit anderen auf den Weg gebracht werden sollten.
„Um den künftigen Herausforderungen
gerecht zu werden, ist ein radikales
Umdenken notwendig“, sagt dazu Lioba Brockamp, Oberin der DRK-Schwesternschaft. Dessen Ziel könne nur sein,
gemeinsam Lösungen zu finden und diese
mit Verantwortungs- und Einsatzbereitschaft eines jeden umzusetzen. „Denn
Älterwerden darf nicht von Zukunftsängsten überschattet werden, sondern muss
von Vertrauen begleitet sein.“ Das sei nur
mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Verantwortlichen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und sozialen
Leistungsträgern einzulösen. Allen, die
sich im „Bündnis für Fachkräfte“ diesem
Ziel widmeten, sei für ihr bisher geleistetes Engagement gedankt. Damit man
dem Älterwerden mit Zuversicht entgegensehen könne, rufe sie gerne Hermann
Hesses Worte in Erinnerung: „Nur wo
ein Anfang gemacht worden ist, kommt
immer das Beste nach.“ (Oberin Lioba
Brockamp wird in dieser Zeitschrift auf
Seite 25 vorgestellt).
Wie geht es weiter? Im Frühjahr 2015
treffen sich die Expertinnen und Experten
erneut zum Austausch. Gleichzeitig wirbt
der „Initiativkreis Zukunft der Pflege“,
der sich aus dem Bündnis für Fachkräfte
gebildet hat, um eine breite gesellschaftliche Übernahme von Verantwortung für
die Zukunftsaufgabe. Im Übrigen gibt
es bereits eine konkrete Initiative zum
Thema: Am Robert-Wetzlar-Berufskolleg
wurde ab 2013/14 ein Berufsschuljahr
„Gesundheit und Soziales“ mit dem
Schwerpunkt Pflege eingerichtet. Denn
darin sind sich alle einig: Die Herausforderungen, vor denen wir in der Pflege
stehen, können nur gemeinsam bewältigt werden. Und der Anfang ist in Bonn
bereits gemeinsam gemacht.
Bündnis für Fachkräfte
Das „Bündnis für Fachkräfte Bonn/RheinSieg“ ist ein Zusammenschluss regionaler Arbeitsmarktakteure. Und zwar
der beiden Wirtschaftsförderungen der
Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises,
der Industrie- und Handelskammer, der
Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft, des DGB, der Arbeitsagentur,
der beiden Jobcenter Bonn und RheinSieg-Kreis, des Kompetenzzentrums Frau
und Beruf sowie der Projektleitung durch
die Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg.
Dahinter steht der Gedanke, dass viele
gesellschaftliche Herausforderungen,
etwa der demografische Wandel, der
Fachkräftemangel, die Vereinbarkeit von
Familie und Beruf oder das Thema Bildung, nicht mehr von einem einzelnen
Akteur alleine gelöst werden können.
Deshalb ist das Motto des Bündnisses
„Gemeinsam für Lösungen sorgen“ keine
Worthülse, sondern Programm.
Kontakt: [email protected]
Martina Schönborn-Waldorf
7
Aktuell
Aktuell
Gemeinsam in die Zukunft
Auf zum Deutschen Seniorentag: vom 2. bis 4. Juli 2015 in Frankfurt am Main
Der 11. Deutsche Seniorentag 2015
vom 2. bis 4. Juli möchte mit dem
Motto „Gemeinsam in die Zukunft!“ Politik und Gesellschaft zum konstruktiven
Handeln aufrufen, damit alle ihren Teil
8
Wie wollen wir in der Zukunft leben?
Wie wohnen und arbeiten? Welche Rolle
wird das freiwillige Engagement spielen? Wie soll es weitergehen, beispielsweise bei der Alterssicherung, mit der
Pflege? Welche Aufgaben müssen Bund,
Länder und Kommunen übernehmen,
und was muss der Einzelne / die Einzelne in Eigenverantwortung tun? Und wie
können vor allem auf lokaler Ebene „sorgende Gemeinschaften“ entstehen und
unterstützt werden? In rund 100 Vorträ-
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die
auch Schirmherrin der Großveranstaltung ist, eröffnet die Tage am 2. Juli
2015. Erwartet werden rund 20.000
Besucherinnen und Besucher. Der letzte
Deutsche Seniorentag, der 2012 in Hamburg stattfand, gab in über 100 Veranstaltungen zum Zuhören, Mitreden und
Mitmachen einen Einblick in das breite
Spektrum von Seniorenarbeit und Seniorenpolitik. Rund 20.000 Besucherinnen
und Besucher kamen damals in die Elbmetropole und zeigten sich begeistert
von dem umfangreichen Angebot.
© Ebba Hagenberg-Miliu
© Günter Oswald
gen und Diskussionsrunden sprechen
Vertreterinnen und Vertreter aus Politik,
Verbänden und Wissenschaft über aktuelle Fragen aus den Bereichen Gesundheit, Vorsorge, Verbraucherschutz, Wohnen, Sicherheit und Pflege. Bestandteil
der Deutschen Seniorentage ist die
Messe SenNova, bei der Produkte und
Dienstleistungen für Menschen ab 50
Jahre präsentiert werden.
© Sabine Tabernu
© Ebba Hagenberg-Miliu
der Verantwortung übernehmen – für
eine lebenswerte Zukunft, für mehr
Gemeinschaft und Miteinander zwischen Menschen verschiedener Generationen, unterschiedlicher Herkunft,
zwischen Menschen mit und ohne Einschränkungen sowie Helfenden und
Hilfsbedürftigen. Die drängenden gesellschaftlichen Herausforderungen betreffen uns alle. Das genaue Programm
ist zu finden auf der Homepage: www.
deutscher-seniorentag.de
© Ebba Hagenberg-Miliu
© Roswitha Paul Wagner
Die Deutschen Seniorentage werden
alle drei Jahre, ähnlich wie die Kirchentage, jeweils an einem anderen Ort
von der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Senioren-Organisationen (BAGSO)
e.V. veranstaltet. Sie bieten nicht nur
etwas für diejenigen, die sich hauptund ehrenamtlich in der Seniorenarbeit
engagieren, sondern auch für alle, die
sich mit Fragen der gesundheitlichen
Vorsorge, des Wohnens im Alter oder
der Pflege von Angehörigen auseinandersetzen. Im Vordergrund stehen Information, Unterhaltung und Begegnung.
Viele „Mitmach-Angebote“ geben Gelegenheit, etwas für die körperliche und
geistige Fitness zu tun. Ein kulturelles
Rahmenprogramm sorgt für Unterhaltung.
Der 11. Deutsche Seniorentag
findet im Congress Center
Messe Frankfurt statt.
Adresse:
Congress Center Messe Frankfurt
Ludwig-Erhard-Anlage 1
60327 Frankfurt a.M.
Öffnungszeiten:
Donnerstag, 2. Juli 2015: 9 bis 18 Uhr
Freitag, 3. Juli 2015: 9 bis 18 Uhr
Samstag, 4. Juli 2015: 9 bis 17 Uhr
liche Helferinnen und Helfer werden die
Besucherinnen und Besucher begleiten,
die Unterstützung wünschen.
Ermäßigungen:
Gruppen ab 15 Personen: 20 Prozent
Begleitpersonen von Schwerbehinderten mit dem Merkzeichen „B“ im Ausweis: Eintritt frei
Der Deutsche Seniorentag ist barrierefrei. Im Congress Center Messe
Frankfurt sind alle Säle und Foyers mit
Aufzügen für mobilitätseingeschränkte
Menschen erreichbar. Die sogenannte Via Mobile, ein überdachtes Laufbandsystem, verbindet die einzelnen
Gebäudeteile und Hallen miteinander.
In ausgewählten Veranstaltungen werden Gebärdensprach- und Schriftdolmetscherinnen und -dolmetscher sowie
eine besondere Empfangstechnik für
Schwerhörige eingesetzt. Ehrenamt-
Eintrittspreise:
3-Tage-Karte: 25 Euro
Tageskarte am 2. und am 3. Juli:
je 12 Euro
Tageskarte am 4. Juli: 6 Euro
Die Eintrittskarten berechtigen zum
Besuch aller Veranstaltungen des
Seniorentages im Congress Center
Messe Frankfurt und der Messe SenNova. Sie beinhalten ein Ticket für das
gesamte Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV).
Zur kostengünstigen Anreise per Deutsche Bahn, zu Park- und Unterkunftsmöglichkeiten sowie zum Programm
informiert die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V.
(BAGSO)
Bonngasse 10, 53111 Bonn
Tel.: 0228 - 24 99 93 18
Fax: 0228 - 24 99 93 20
E-Mail: [email protected]
www.bagso.de
www.deutscher-seniorentag.de
Ursula Lenz
9
© Cynthia Rühmekorf
Mit Kollegin Biggi Hengstler (rechts)
betreut Monika Holstein (links)
auch heute wieder eine Frau.
Über den Horizont schauen
Bonn Lighthouse, ein Verein für Hospizarbeit, schickt Ehrenamtliche zur Betreuung
Und dann berichtet sie zu Herzen gehend
im Rückblick über ihre erste Sterbebegleitung. Im Heim für geistig Behinderte
habe eine Frau mit Downsyndrom auf
sie gewartet, die „in einer ganz eigenen
Umnachtung“ lag oder saß. Sie baute
spürbar ab, so dass Monika Holstein und
eine andere Ehrenamtliche des Ambulanten Hospizdienstes bei Bonn Lighthouse sie im Wechsel täglich besuchten.
„Die Tür war immer offen, sie war nie
wirklich allein. Eine besondere und sehr
berührende Erfahrung,“ schildert Hol10
stein die gute Atmosphäre im Heim.
Selbst das Team der Lebenshilfe vor Ort,
das die Frau über Jahrzehnte begleitet
hatte, habe getrauert und gebangt, wie
hier das Leben langsam Abschied nahm.
Das Wichtigste sei gewesen: Die Frau
habe hier, wo sie ein Leben lang zu Hause war, auch sterben können.
Doch wie war mit einer so umnachteten
Frau überhaupt Kontakt aufzunehmen?
Monika Holstein erzählt von der einen
Sommer währenden Begleitung regelrecht wehmütig. „Lange Spaziergänge
über den Acker, ich sang und erzählte,
wir schwiegen und teilten die Stille,
die sie schon lange umfing.“ Bei Regen
massierte sie die Schwerkranke, las ihr
vor, betrachtete mit ihr Fotos, erzählte
einfach selbst, was sie sah. „Wie sie auf
diesen Bildern noch lachte, mit lustigen
Hüten, mit der Gruppe in der Sommerfrische am Meer oder mit den Eltern ganz
früher.“ Sie habe der Frau auch von sich
selbst erzählt, von ihrem Hund und von
Afrika. „Da wollte sie ihr Leben lang hin.
Eine Sehnsucht. Und nicht immer nach
Holland.“ Bis die Frau ging, am elften
Dezember, das weiß Holstein noch ganz
genau, still und ganz früh am Morgen,
Aktuell
© Cynthia Rühmekorf
Monika Holstein ist, das betont sie, ein
ganz normaler Mensch. „Beruflich eingespannt, alleinerziehend, Kind und Kegel
sozusagen. Ich lache viel und gerne und
liebe das Leben.“ Und doch begleitet
Holstein ehrenamtlich Menschen, die
sterben. Und dazu noch Menschen, die
ihr Leben lang behindert waren, die
sich zum Teil kaum artikulieren können.
„Ich empfinde große Dankbarkeit. Es
braucht keine übermenschlichen Qualitäten, ein solches Ehrenamt auszuüben.
Und es schenkt immer mehr, als man
je dort geben kann. Denn wir werden
gebraucht“, sagt Holstein, die beruflich
in der Denkmalpflege tätig ist.
„die Welt war noch lautlos, und sie
war allein“, blieben sie und die andere
Ehrenamtliche an der Seite der Frau.
Abschiednehmen – noch immer berühre
es. Holstein, selbst Autorin, hat sich hingesetzt und ihre Erfahrungen bewegend
niedergeschrieben. Denn die Sterbende
hatte sich auf eine sehr eigene Weise
längst in ihr Herz geschlichen. Holstein
widmete ihr den Text und gab ihn ihr
mit bei der Bestattung am Fuße des
Siebengebirges. „Fünf Monate haben
wir verbracht, einen Sommer, Sonnenblumen gepflückt, vorgelesen, viel und
schräg gesungen. Nie ein Sterbenswort
gewechselt. Kaum einen Blick ausgetauscht, es war eher ein gemeinsames
Gucken in ähnliche Horizonte“, schreibt
Holstein. „Jeder kann das,“ sagt Holstein. Jeder, der mitten im Leben stehe.
Und dann summt sie noch das Stück
„Over the Rainbow“ von Keith Jarrett,
das sie gerade in den letzten Tagen
dieser Einzelbetreuung immer begleitet
habe. Über den Regenbogen hätten sie
beide geschaut.
Kontakt unter: www.bonn-lighthouse.de
Ebba Hagenberg-Miliu
11
Ein kostenloser Dienst im Bonner Haus der Altenhilfe
© Cynthia Rühemkorf
© Cynthia Rühemkorf
Bei Sanierungen sollten
Barrieren entfernt werden.
15 Jahre Wohnberatung in Bonn
Rat & Lebenshilfe
Barrierearmut oder Barrierefreiheit? Noch
vor einigen Jahren waren diese Worte nur
wenigen Menschen bekannt. Heute sind
sie uns ein Begriff. Zu Recht, denn unüberwindbare Barrieren im Wohnumfeld können für die betroffenen Menschen weitreichende Folgen haben: Rückzug, Vereinsamung, das Vermeiden von bestimmten
Tätigkeiten und einen Verlust an Selbständigkeit. Letztendlich ist sogar oft das
Verbleiben in den eigenen vier Wänden
wegen baulicher Barrieren gefährdet.
Der Wunsch der meisten Menschen ist
es jedoch, in der vertrauten Wohnumgebung weiter zu leben. Genau dort setzt
die Wohnberatung der Stadt Bonn seit
nunmehr 15 Jahren an. Zunächst war die
Wohnberatungsstelle ab 1999 Teil eines
Modellprojekts. Inzwischen ist sie fester
Bestandteil des Beratungsangebotes des
Hauses der Bonner Altenhilfe. Hier kann
die Beratung optimal mit den vorhandenen Beratungsangeboten wie zum Beispiel Pflegeberatung und Beratung bei
Demenz verbunden werden. Und eine
Wohnberatung ist für Bonner Bürgerinnen
und Bürger zudem kostenlos.
Ziel der Wohnberatungsstelle ist es, Menschen zu erläutern, wie sie in ihrer ganz
12
konkreten Situation bestmöglich ihre
Wohnung umgestalten können. So kann
ihre Selbständigkeit erhalten bzw. wiederhergestellt werden, oder ihnen kann
häusliche Pflege ermöglicht werden. Doch
auch vorausschauende Planung gewinnt
immer mehr an Bedeutung. Denn die
Maßnahmen sind nicht nur für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung
hilfreich. Sie sind für alle Altersgruppen
gut. Auch Familien mit Kinderwagen freuen sich über einen stufen- und schwellenfreien Wohnungszugang. Und ein Bad mit
ausreichend Bewegungsfläche erleichtert
auch jungen Menschen den Alltag.
Ziel sollte es daher sein, bei allen anstehenden Sanierungen Barrieren zu entfernen und so ein Lebensumfeld zu schaffen,
das für alle Menschen, unabhängig von
Alter und körperlichen Einschränkungen,
geeignet ist. Politisch ist die Notwendigkeit erkannt: Im Rahmen des neuen Pflegestärkungsgesetzes wurde der Zuschuss
zu einer „Wohnumfeld verbessernden
Maßnahme“ bei Vorliegen einer Pflegestufe von 2557 Euro auf bis zu 4000 Euro
angehoben. Ebenso wurde im Oktober
2014 erneut ein Zuschuss der KFW-Bank
eingeführt. Diesen Zuschuss gibt es unabhängig von Alter und Gesundheit. Ziel ist
hier der Abbau von Barrieren im Bestand.
Lassen Sie sich dazu im Haus der Bonner
Altenhilfe beraten.
Es ist aber noch viel zu tun! Der Bedarf
an weiteren Umbauten und Anpassungen
wird aufgrund des demografischen Wandels noch deutlich ansteigen. Ziel sollten
dabei immer Wohnumgebungen und
Quartiere für alle sein. Denn nur wer entsprechend seinem Alter, seinen Bedürfnissen und seinem Gesundheitszustand
angemessene Wohnbedingungen hat,
kann lange selbstbestimmt leben. Dieses
Ziel zu erreichen, dazu kann die Wohnberatung auch in Zukunft einen wichtigen
Beitrag leisten.
Wohnberatungsstelle:
• Wohnberatung für Bürgerinnen und Bürger mit Mobilitätseinschränkungen und
Behinderungen
• Beratung und Information über Veränderungs- und Umgestaltungsmöglichkeiten
der Wohnung
• Beratung über Finanzierungshilfen, Hilfsmittel und eventuell begleitende ambulante Hilfe
• Beratung über Alternativen bei unzureichenden Umgestaltungsmöglichkeiten
Kontakt: Wohnraumberatung
Haus der Bonner Altenhilfe,
Flemingstraße 2, 53123 Bonn,
Telefon: 0228 - 77 66 99
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Zu Besuch bei der Bad Godesberger Eremitin Schwester Benedicta
© Ebba Hagenberg-Miliu
© Ebba Hagenberg-Miliu
Zwischen Himmel und Erde
Aktives Alter
Im Sonnenschein leuchtet dem, der den
Godesberg erklimmt, irgendwann das
frisch verputzte Weiß der Michaelskapelle unter den schwarzen Schieferdächern entgegen. Oben am Berg grüßt
die Ruine der Godesburg herunter. Über
dem Rundbogenportal der Kapelle ist
das Wappen des bayerischen Auftraggebers aus dem 17. Jahrhundert ins Mauerwerk eingelassen. Dem Heiligen Erzengel
Michael ist sie gewidmet. Seinerzeit war
mit Giovanni Pietro Castelli sogar ein
bekannter italienischer Künstler für die
qualitätvollen Stuckarbeiten der Gewölbe und der Altaraufbauten verpflichtet
worden. Neugierig betritt der Besucher
die so malerische Kapelle. Eine Frau im
grauen Ordenshabit ist zuvor ins Gotteshaus geschlüpft.
Es ist Schwester Benedicta, eine der
derzeit rund 90 katholischen Eremitinnen
und Eremiten Deutschlands. Die Ordensfrau hat in der direkt an die Kapelle
angeschmiegten historischen Einsiedlerklause ihr Zuhause gefunden. Sozusagen
zwischen Himmel und Erde zurückgezogen hat sie sich hier. In ihrem kleinen
Hof nebenan hinter der Tür verströmen
das Zitronenbäumchen und der Olivenstrauch hier am Rhein fast mediterranes Lebensgefühl. Durch die Beine
der 68-Jährigen schlüpft dort Momo, die
zugelaufene Katze, die allein das Leben
14
der Einsiedlerin teilt. Eine Mini-Küche,
ein Zimmerchen zum Wohnen, eine Ecke
zum Schlafen und unter dem Giebel eine
klitzekleine Kapelle mit vielen Kerzen:
Das ist die Welt, die einer heutigen Eremitin zum Leben reicht. Hier ist sie sich
allein genug. Hier ist Schwester Benedicta zwar räumlich nah am pulsierenden
Leben, aber auf ihre Art gleichzeitig weit
entfernt.
Sie sorgt dafür, dass die Michaelskapelle
tags für jedermann geöffnet sein kann.
Unter den Freskomalereien im Inneren
schaut Schwester Benedicta gerade nach
dem Rechten. Insgesamt drei Altäre sind
in den Wandzungen des Kirchenraums
untergebracht, links der Gabriel-, rechts
der Raphaelaltar und dann der Hochaltar
des Erzengels Michael, des Seelenwägers. Schwester Benedicta hat sich nach
Jahrzehnten als Kranken- und Gemeindeschwester entschieden, wie die Wüstenväter und –mütter der frühchristlichen
Jahrhunderte in Abgeschiedenheit und
Stille zu leben. Sie hat sich berufen gefühlt
und sich ihr Eremitentum von der Katholischen Kirche anerkennen lassen. „Das
darf auf keinen Fall eine Flucht sein. Das
wäre widersinnig. Da fällt dir die Decke
ganz flott auf den Kopf. Denn du kannst
nichts mehr auf andere abwälzen. Du
musst dich dir selbst stellen, deiner Eitelkeit, deinem Stolz. Und Gott.“
Von hier oben ist der Verkehrslärm im
Rheintal leise zu hören. Am Nachmittag
hat sich bei der Eremitin eine Frau in
Not angekündigt. Da sei sie seelsorgerisch gefordert. Vielleicht finde gerade die
schweigsame Eremitin, die sich bewusst
aus allen beruflichen und menschlichen
Beziehungen herausgezogen habe, leichter das rechte, das uneigennützige Wort,
vermutet sie. Nicht in dieser, aber für diese
Welt da sein, das sei denn auch die besondere Qualität des modernen Eremitenlebens. Eremitin zu sein sei also geradezu
ein Dienst an der Welt, so Schwester
Benedicta. Sagt`s und ist schon wieder
aus der Kapelle `raus und in ihre Klause `reingeschlüpft. Die Tür schießt sich.
„Eremitage St. Michael“ steht draußen
dran. Dass der Gast auf dem Burgberg
ihre Lebensform respektieren möge, hat
die Eremitin noch gebeten. In der Kapelle
selbst sind schon wieder neue Besucher
eingetreten. Still lassen sie sich in den
Bänken nieder, den Blick auf den heiligen
Michael gerichtet. Auf dass er in diesem
Schmuckstück an Barockkirchlein auch
ihre Seelen trösten möge.
ham
Buchtipp:
Ebba Hagenberg-Miliu,
Allein ist auch genug.
Wie moderne Eremiten leben,
Gütersloher Verlagshaus 2013,
19,90 Euro
15
Aktives Alter
Aktives Alter
„Der Wind hat uns ein Lied erzählt“
Ein Projekt des Robert-Wetzlar-Berufskollegs im Altenzentrum Haus am Redoutenpark
© Cornelia Nicolaus
Am 23. Januar war es im Evangelischen
Altenzentrum Haus am Redoutenpark
endlich soweit. Die Projekt-Präsentation war für 15 Uhr angesetzt, und
alle erwarteten mit großer Spannung
das Ergebnis. Das Hausorchester unter
Leitung von Therese Polus hatte extra
einige Schlagermelodien einstudiert.
Natürlich war der ehemalige Hit „Der
Wind hat mir ein Lied erzählt“ darunter.
Jetzt warteten alle, was da wohl kommen würde.
Doch erst einmal zurück zum Ausgangspunkt. Im August 2014 wurden
wir, das Haus am Redoutenpark, vom
Robert-Wetzlar-Berufskolleg
ange16
fragt, ein Projekt mit Schülerinnen und
Schülern zu gestalten. Im Rahmen des
UNESCO-Schuljubiläums hatten sich
die jungen Leute mit ihrer Lehrerin
Ellen Reher ein multimediales, generationsübergreifendes Projekt überlegt.
Über bekannte Schlager-Melodien der
1930er bis 1960er Jahre wollten sie mit
den Bewohnerinnen und Bewohnern ins
Gespräch kommen und einen kleinen
Bildband darüber erstellen. Festgehalten werden sollte der Projektverlauf in
einem Film.
Im Herbst besuchte die Klasse unsere
Einrichtung, um dem Beirat und Leiter
Detlef Spötter die Idee vorzustellen.
Gemeinsam wurde überlegt, was, wann,
wo, wie und mit wem umsetzbar war. Im
November kamen die jungen Leute an
zwei Nachmittagen gut vorbereitet und
mit einem Koffer voller Melodien ins
Haus. Da wurden bei den Alten sofort
Erinnerungen wach: an die Kindheit, an
Schlager von Marika Rökk und Marlene Dietrich, an die Kriegsjahre, an die
erste Liebe mit 17, an die Hochzeit und
das Familienleben. Für alles gab es die
passende Musik.
Auch für die damaligen Fragen: Wie
findet man den Richtigen oder die
Richtige? Wie hat man Liebe und Ehe,
Trennungen und neue Partnerschaften
erlebt? Denn: „Es ist nie, es ist nie, es
ist nie zu spät, wenn es um die Liebe
geht“, sang Peter Orloff. Die Alltagssorgen, die Berufe, die Schwierigkeit, Kinder zu erziehen, der wirtschaftliche Aufschwung - alles wurde hinterfragt. Peter
Alexander sang dazu: „Ich zähle täglich
meine Sorgen…“, und Chris Howland
hatte die Lösung fürs Haushaltsbudget:
„Und dann hau` ich mit den Hämmerchen mein Sparschein kaputt.“
Waren es die guten, alten Schlagermelodien oder die sehr gute Moderation?
Die Bewohnerschaft hatte vor Begeisterung das Herz auf der Zunge, und
so entstand ein wunderbarer Bildband:
eine musikalische Zeitenreise, verknüpft mit Geschichten und Erlebnissen
aus langen Leben. Wir danken der Stiftung Bonner Altenhilfe, die den Druck
finanziell unterstützt hat und so jedem,
den Jungen wie den Alten, ein Andenken
ans Projekt ermöglichte. Der Einladung
zum Schuljubiläum am 10. Dezember im
Robert-Wetzlar-Kolleg sind wir sehr gerne nachgekommen. Die kleine Besuchsgruppe konnte an diesem Tag schon mal
die Filmpremiere erleben.
Aber, und jetzt komme ich zum Beginn
meines Beitrags zurück, am 23. Januar 2015 war der Saal im Haus am
Redoutenpark wieder voll. Da konnte
man sie noch mal sehen, die Freude in
den Gesichtern der Bewohnerinnen und
Bewohner und das Staunen darüber,
dass man doch tatsächlich aufgestanden war und beschwingt von den Schlagermelodien und von den Jugendlichen
wieder getanzt hatte. Der Beirat im
Haus bedankte sich herzlich bei allen
Beteiligten. Die Schülerschaft wurde
mit einer Projektbescheinigung und den
besten Wünschen für die Zukunft verabschiedet. Der Wind hatte allen ein Lied
erzählt.
Cornelia Nicolaus, Leiterin Sozialer
Dienst und Begegnungsstätte
im Haus am Redoutenpark
17
© SENIOR EXPERTEN SERVICE (SES)
Bonner Senioren Service
erhält Alterspreis
Der Senior Experten Service (SES) aus Bonn wurde bundesweit ausgezeichnet
Aktives Alter
© Susanne Kurz
Preisvergabe durch Ministerin
Manuela Schwesig (links)
Da war die Freude riesig beim Bonner
Senior Experten Service (SES). Bundesministerin Manuela Schwesig überreichte
der gemeinnützigen Gesellschaft aus
Bonn einen der Alterspreise der Robert
Bosch Stiftung 2014: den bundesweiten
Otto Mühlschlegel Preis für besonders
erfolgreiche Bemühungen um ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Diese undotierte Auszeichnung werde Persönlichkeiten und Initiativen verliehen, die durch
ihr Werk zu einem positiven Altersbild in
unserer Gesellschaft beitrügen, hieß es
in der Laudatio. Getreu seinem Motto
„Zukunft braucht Erfahrung“ widme sich
der SES bereits seit 30 Jahren dieser
Aufgabe und mache auf beeindruckende
Weise die Potentiale des Alters sichtbar.
Der SES mit seiner Zentrale in Bonn ist
die Stiftung der Deutschen Wirtschaft für
internationale Zusammenarbeit GmbH
und eine gemeinnützige Gesellschaft. Sie
unterstützt Senior Expertinnen und Experten, die in der nachberuflichen Phase
ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen an
Organisationen, Betriebe oder Kommunen
im In- und Ausland weitergeben wollen.
18
Hiermit leistet der SES nicht nur einen
maßgeblichen Beitrag zur Stärkung des
bürgerschaftlichen Engagements in der
Nacherwerbsphase, sondern zeigt gleichsam Wege auf, wie der demografische
Wandel als Chance für die Zukunft genutzt
werden kann.
Der SES bietet interessierten Menschen
im Ruhestand die Möglichkeit, ihre Kenntnisse und ihr Wissen an andere im Ausland
und in Deutschland weiterzugeben. Als
ehrenamtlich tätige Senior Expertinnen
und Experten fördern sie die Aus- und
Weiterbildung von Fach- und Führungskräften. Sie leisten Hilfe zur Selbsthilfe.
Die mehr als 10.000 Senior-Kräfte sind
im aktiven Ruhestand ehrenamtlich tätig.
Ob in kleinen und mittleren Industrieund Handwerksbetrieben, Organisationen
oder in Kommunen: Sie stehen mit ihrem
Fachwissen aus über 50 Branchen mit
Rat und Tat zur Verfügung. Senior-Kräfte
sind auch für die Deutsche Gesellschaft
für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
tätig. In der Regel dauern diese ehrenamtlichen Einsätze drei bis sechs Wochen,
höchstens aber sechs Monate. Ein Senior
Experte oder eine Expertin kann auch zu
Folgeeinsätzen angefordert werden - das
sichert die Nachhaltigkeit.
Der SES wirbt folgendermaßen: Sie stehen am Ende Ihrer beruflichen Laufbahn?
Als Senior Experte oder Expertin haben Sie
die Chance, neue Aufgaben anzupacken
und Ihr Wissen und Ihre Erfahrung weiterzugeben. Wenn Sie in Ihrem Ruhestand
noch etwas bewegen und ehrenamtlich
(gegen Kost, Logis und eine kleine Tagespauschale) helfen wollen, dann werden Sie
Senior Expertin oder Senior Experte beim
SES. Sie sollten langjährige Erfahrung in
einem technischen, handwerklichen, kaufmännischen, medizinischen oder sozialen Beruf mitbringen. Vor und während
des Einsatzes werden Sie durch den SES
betreut. Er übernimmt die Organisation
der An- und Abreise, sorgt gemeinsam
mit dem Auftraggeber für Unterkunft und
Verpflegung und schließt die nötigen Versicherungen für Sie ab.
Kontakt:
Tel. 0228 – 26 09 07 5 oder 22 2.
Astrid Klingelhöfer
19
Eine Virtuosin der Schere
Bärbel Grebert beherrscht die Kunst des filigranen Scherenschnitts meisterlich
Vor vielen Jahren habe sie im Kunstunterricht Feuer gefangen. Die Resultate
hat Grebert schon in Ausstellungen,
etwa in der jährlichen Schwarz-WeißWerkschau im Haus an der Redou-
Ebba Hagenberg-Miliu
Kölscher
Klüngel
© Ebba Hagenberg-Miliu
Der
Dirigent
Schließlich holt Grebert noch einige Delikatessen ihrer Kunst aus der
Schublade. Sie kann nämlich auch „in
Karikatur“. Gerade, was sie als Auswüchse in Gesellschaft, Kirche und
Kultur empfindet, setzt sie nur allzu
gerne in scharfzüngige Szenen um.
Hier rollt sie den endlosen Faden des
typisch Kölschen Klüngels auf. Dort
amüsiert sich ein Engel auf seiner Wolke über den Disput der Kirchenfürsten,
warum der Papst immer Recht habe.
Das Pfarrerlein fragt mit angesetztem
Hörrohr flehentlich gen Himmel: „Was
hast du gesagt?“ Ein durchgeknallter
Dirigent, ein fröhlicher Albert Einstein
auf dem Tretroller – der Mutter eines
Sohnes gehen die Ideen nicht aus.
„Man muss halt nur die Kurve kriegen“, lacht Grebert spitzbübisch und
setzt wieder das Scherchen an.
© Ebba Hagenberg-Miliu
© Ebba Hagenberg-Miliu
20
© Ebba Hagenberg-Miliu
Scherenschnitt mit Humor:
ein fröhlicher Albert Einstein
Aus Kisten und Kästen zieht Grebert nun Serien zauberhaft filigraner
Tierszenen und federleichter Stillleben, die sie mit ruhiger Hand in das
extra selbstklebende schwarz-weiße
Papier gebannt hat. Drüben sieht
man den Scherenschnitt einer von ihr
restaurierten Nepomuk-Statue, und
dort den Schnitt der früheren Georgs­
kapelle in Bad Godesberg. Selbst
kleinste Grabsteine vom Friedhof sind
herausgearbeitet. „Das hier ist das
Profil meines kleinen Neffen. So was
war ja in der Goethe-Zeit unheimlich
in Mode“, berichtet Grebert. Die Autodidaktin hat schon selbst Schnittkurse
angeleitet. Interessant kann sie aus
der Geschichte dieser oft verkannten
Kunst erzählen. Und natürlich auch
von den szenischen Möglichkeiten, die
sich irgendwann den wahren Virtuosen
der kleinen spitzen Schere eröffnen.
Der Papst
hat Recht
21
Aktives Alter
© Ebba Hagenberg-Miliu
Es sieht so einfach aus. Flink geht die
kleine, superspitze Schere in der Hand
von Bärbel Grebert den Konturen eines
leicht aufs Papier skizzierten Baumes
nach. „Ach, hier lasse ich noch ein
paar Blätter mehr sprießen, was meinen Sie?“, fragt die 76-jährige Godesbergerin. Und schon saust die Minischere in kunstvollen Kurven souverän
übers Blatt. „An sich mache ich das
frei. Ich zeige Ihnen hier nur die Technik“, erläutert Grebert schmunzelnd.
Der Scherenschnitt ist ihr Metier.
„Dieses kunsthandwerkliche Verfahren ist zwar eine aussterbende Kunst“,
gibt die Expertin zu. Aber mit Hilfe des
klassischen Silhouetten-Schneidens
auf kontrastierendem Untergrund ließen sich doch die schönsten Effekte
erzielen.
te, gezeigt. Und sie hat auch schon
Bücher kongenial bebildert. Ihr Scherenschnitt wurde hier zum adäquaten
Gestaltungsmittel. „Eigentlich habe
ich mir die Feinheiten alle selbst beigebracht“, erläutert Grebert über den
kleinen kunsthandwerklichen Juwelen.
Sie leben vom Spiel von Licht und
Schatten, von der Interaktion von positiver und negativer Form, diese Papiergeschichten, die Grebert nach langer Schneideerfahrung aus einfachen
Bögen zaubern kann. Kreativität und
Sinn für den Effekt des Seitenverkehrten müsse man entwickeln, um
Aussagen konzentrieren zu können,
sagt sie fast beiläufig. Und die Fähigkeit, bei wenig Tiefe Bewegung aufs
Papier zu bannen.
© Ebba Hagenberg-Miliu
© Ebba Hagenberg-Miliu
© Ebba Hagenberg-Miliu
© Ebba Hagenberg-Miliu
© Ebba Hagenberg-Miliu
Aktives Alter
© Ebba Hagenberg-Miliu
In letzter Zeit ist häufig von der finanziellen und gesellschaftlichen Anerkennung der Pflegekräfte und den
schlechten Berufsaussichten und dem
damit verbundenen Fachkräftemangel
die Rede (Stichwort: Pflegekraft verdient weniger als Kfz-Mechaniker). Der
Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann, weist anlässlich der Veröffentlichung einer Studie auf
die regionalen Unterschiede der Bezahlung vor allem zwischen Ost und West
hin. Machen Sie sich selbst ein Bild: Eine
Pflegefachkraft verdient in Deutschland
durchschnittlich 2.568 Euro brutto. Eine
vergleichbare Fachkraft in der Krankenpflege erhält rund 180 Euro monatlich
mehr. Vergleichbares Fachpersonal in
den neuen Bundesländern hat bis zu
30 Prozent weniger auf dem Konto. Die
Zahlen wurden einer Veröffentlichung
der Bundesagentur für Arbeit entnommen. Die Studie können Sie auf der
Seite des Pflegebevollmächtigten unter
www.patientenbeauftragter.de nachlesen.
Erfreulich ist ein Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, wonach die
Zahl der Altenpflegerinnen und -pfleger steigt. Im letzten Lehrjahr 2013/14
haben rund 26 700 Menschen eine
fachliche Ausbildung für diesen Beruf
begonnen, was einem Anstieg von 14,2
Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Ausbildungsstätten und
Einrichtungen beklagen allerdings im
Gegenzug die kurze Verweildauer im
Beruf; man spricht von durchschnittlich
fünf Jahren.
in die Altstadt (Breite Straße) verlagern sollte. Die politischen Gremien
haben aufgrund verschiedener Eingaben
betroffener Besucherinnen und Besucher Ende 2014 entschieden, dass der
Betrieb beider niedrigschwelliger Einrichtungen vorerst bis Ende Mai 2015
weiter geführt und ein neues Konzept
erarbeitet werden soll. Im Anschluss
wird endgültig über die weitere Zukunft
entschieden. Wir werden Sie weiterhin
auf dem Laufenden halten.
Der Bonner Verein „Recht verständlich“ e.V. bietet einen Fachvortrag zur
Testamentsgestaltung für Eheleute am
23. April 2015 in Bonn an. Vortragsort ist Bonn-Bad Godesberg, Deutschherrenstraße 37. Eine Anmeldung ist
erforderlich, entweder unter Tel. 0228
- 37 11 07 oder per E-Mail unter info@
verein-rechtverstaendlich.de. Erläutert
werden die Besonderheiten des gemeinschaftlichen „Berliner Testaments“. Eingegangen wird auf die so genannte
Voll- und Schluss­erbschaft, die Vor- und
Nacherbschaft, die Bindungswirkung
gemeinschaftlicher Testamente, das
Pflichtteilsrecht und die Erbschaftssteuer – also die klassischen Fallen des
Berliner Testaments. Referent ist Dr.
Wolfgang Buerstedde (Fachanwalt für
Erbrecht).
gibt es in Deutsch/Türkisch und nun
auch in Deutsch/Griechisch, Deutsch/
Italienisch und Deutsch/Russisch.
Solange der Vorrat reicht, kann das Heft
in gedruckter Form kostenlos bestellt
werden: beim Landesgesundheitsamt
Baden-Württemberg, Nordbahnhofstr.
135, 70191 Stutt­gart. Ansprechpartnerin
ist Johanna Körber unter Tel. 0711 – 90
43 94 08 oder per E-Mail: abteilung9@
rps.bwl.de.
Sie kennen die so genannten SpOTS,
die Stützpunkte der Offenen Türen
für Senioren, die umfassend und qualifiziert im Auftrag der Bundesstadt Bonn
beraten. Von diesen zehn Anlaufstellen,
die über das ganze Stadtgebiet verteilt sind, hat sich ein Beratungsbüro
mit zwei Adressen abgemeldet. Das
Diakonische Werk bietet ab April 2015
keine Beratung mehr auf dem Brüser
Berg (Nebenstelle in Medinghoven) an.
Sollten Sie dort wohnen und Beratung
benötigen, wenden Sie sich bitte ab
sofort an das Haus der Bonner Altenhilfe in Duisdorf, Flemingstr. 2, unter der
Rufnummer 77 66 99.
22
Pfleger/-innen sind häufig krank.
Das hat eine Krankenkasse festgestellt.
Die AOK Bayern hat ermittelt, dass
durch schwere körperliche Arbeit und
seelische Belastung viele Menschen in
Pflegeberufen krank werden. Der Krankenstand ist so hoch wie seit sechs Jahren nicht mehr, zurzeit durchschnittlich
22 Kalendertage pro Jahr. Und damit ein
Drittel höher als in anderen Berufen.
Wir berichteten in der letzten Ausgabe darüber, dass die Seniorenbegegnungsstätte Blumenhof Ende des
Jahres 2014 ihre Räumlichkeiten aufgeben und ihre Angebote in die bereits
bestehende Seniorenbegegnungsstätte
„Konvente St. Aegidius und St. Jakob“
In der Zeit vom 21. bis 27. September
2015 findet zum zweiten Mal nach 2013
die Woche der Demenz in Bonn und
im Rhein-Sieg-Kreis statt. Ein umfangreiches Programm mit über 90 Einzelveranstaltungen wird von den Veranstaltern gerade vorbereitet, nämlich von der
Stadt Bonn, der Volkshochschule und
dem Rhein-Sieg-Kreis in Kooperation
mit dem Demenz-Servicezentrum Köln
und das südliche Rheinland. Weitere
Informationen über die Angebote erhalten Sie telefonisch unter 0221 - 77 64
67. Ab Sommer erhalten Sie hier und in
den städtischen Dienststellen sowie den
Einrichtungen der Kooperationspartner
auch eine gedruckte Programmbroschüre. Weitere Informationen gibt es auch
im nächsten Heft.
„Meine Mutter – mein Vater wird extrem
vergesslich. Ist das normal im Alter oder
Hinweis auf eine Demenz?“ Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg hat unter diesem Titel eine mehrsprachige Broschüre herausgebracht.
Dieses einfach geschriebene Heft erklärt
jeweils zweisprachig, was Demenz ist,
wie die Krankheit diagnostiziert wird
und welche Betreuungsmöglichkeiten
und -angebote es gibt. Die Broschüre
Die Bonner Initiative gegen Gewalt
im Alter („Handeln statt Mißhandeln
/ HsM“) ist umgezogen, und zwar von
Beuel nach Tannenbusch. Sie erreichen
den Verein ab sofort in 53119 Bonn,
Oppelner Str. 130. Das Notruftelefon
(69 68 68) ist wochentags von 10 bis
12 Uhr besetzt. In den übrigen Zeiten
kann man einen Beratungswunsch auf
Band sprechen. HsM kümmert sich seit
18 Jahren erfolgreich und anerkannt um
Probleme rund um Gewalt in der Pflege,
und zwar nicht nur körperliche, sondern
auch finanzielle, seelische oder strukturelle Gewalt.
Das vor einiger Zeit in den Medien
angekündigte Demenzdorf in Alzey
(Rheinland-Pfalz) nach dem nicht unumstrittenen Vorbild „De Hogeweyk“ in
den Niederlanden wird nun doch nicht
gebaut. Das Vorhaben ist nach Mitteilung des Projektplaners „auf Eis gelegt“,
nachdem der Landkreis dieses Projekt
nicht möchte. Geplant war ein Stadtviertel für bis zu 120 Bewohnerinnen und
Bewohner mit zum Teil demenzieller Veränderung inklusive einer umfassenden
Infrastruktur, wie z. B. Läden, Arztpraxen, Parks und Freizeitangeboten.
23
Aktives Alter
Kurz notiert
Leute
Pflegende Angehörige können Verhinderungspflege
in Anspruch nehmen
Unterhaltung
Bewohner
eines
Erdteils
Spion,
Spitzel
dichtes
Liniennetz
Apfelsorte
Wettkämpferin
(Sport)
Drüsenabsonderung
frei von
Mängeln,
vollkommen
Gefühlsleben
24
Europ.
Fußballverband
(Abk.)
in Geldscheinen
oder
Münzen
elektr.
geladenes
Teilchen
14
befestigt.
Stadtteil
in russ.
Städten
8
Baumwollhemd
(engl.)
7
Behälter aus
Papier,
Plastik
fläm.
Maler
(Peter
Paul)
Haushaltsplan
12
persönl.
Fürwort
(erste
Person)
4
5
fader
Witz
3
Fleck;
Zeichen
Fest-,
Tanzraum
lässig,
ungezwungen
8
9
10
griechischer
Buchstabe
1
10
6
7
Pflanze
mit fleischigen
Blättern
6
in
hohem
Maße
Internat.
Olympisches Komitee (Abk.)
ital.
Dichter
(Torquato)
Stadt im
Ruhrgebiet
13
Vorname
da Vincis
4
veraltet:
zu keiner
Zeit
Musik:
an keine
Tonart
gebunden
amerikanisches
Landgut
1
3
9
Versetzung von
einem
Posten
Spiel-,
Knobelgerät
Beispiel
Viper,
Giftschlange
Lösungswort
2
also,
folglich
(lat.)
dickes
Seil
15
begierig,
versessen
16
11
NahRegel,
rungsRichtbestand- schnur
teil
Wundbelag,
Kruste
Warenprobe
weltlich
5
Fluss
zur
Donau
auf Banknoten angegebener
Betrag
Gasthaus für
Wintersportler
Andrea Hillebrandt
sich anschmiegen
2
fegen,
mit dem
Besen
reinigen
Preisschild
junger
Pflanzenspross
Spielmarke
beim
Roulette
Die Oberin der
DRK-Schwesternschaft
Verhinderungspflege
Das ist eine zusätzliche Leistung der
Pflegekassen, um privaten Pflegepersonen eine „Auszeit für sich selbst“ zu
ermöglichen. Voraussetzungen: Es liegt
eine Pflegestufe seit mindestens sechs
Monaten vor, und es ist eine private Pflegeperson bei der Pflegekasse gemeldet.
Die Inanspruchnahme hat keine Auswirkungen auf das monatliche Pflegegeld.
Die stundenweise Verhinderungspflege kann nach individuellen Wünschen
gestaltet werden. Sie umfasst Pflegeleistungen, Hauswirtschaft und Betreuung
wie Spaziergänge, Café-Besuche etc.
Kontakt: www.diakonie-bonn.de/pgz
oder Telefon: 0228 - 22 72 41 0
Mittagessen gereicht, den Blutzuckerwert erneut kontrolliert und sie zum Arzt
gefahren, die große Tochter vom Reiten
abgeholt, Abendessen zubereitet, wieder
den Blutzuckerwert gemessen, das Insulin verabreicht und die Mutter bettfertig
gemacht. In der folgenden Nacht muss sie
immerhin nur zweimal aufstehen: Mutter
muss zur Toilette. Dieses Programm – so
oder ähnlich – absolvieren Dagmar und
wie sie viele andere Angehörige täglich
vierundzwanzig Stunden. Immerhin nimmt
Dagmar mittlerweile die sogenannte Verhinderungspflege in Anspruch: So kann
sie zweimal in der Woche zum Sport
und anschließend entspannt in die Stadt
gehen, während die Ambulante Pflege des
Diakonischen Werkes die Betreuung der
Mutter übernimmt.
kratzig,
rauchig
11
12
franz.
männlicher
Artikel
Lioba Brockamp
13
14
15
16
Diese Frau übt ihren Beruf mit Leib
und Seele aus. „Es macht so viel Freude, die Pflege als wichtige gesellschaftliche Aufgabe weiter zu entwickeln“,
erklärt Lioba Brockamp, Oberin der
DRK-Schwesternschaft Bonn. Und das
sagt sie mit Temperament. Ihr gemeinnütziger Verein ist die größte von 33
Schwesternschaften bundesweit, deren
Mitglieder mit qualifizierter Ausbildung,
Studium sowie kontinuierlicher Weiterbildung in Pflegeberufen tätig sind oder
ausgebildet werden. Über die Dachorganisation des Verbandes der Schwesternschaften sind diese Frauen dem Deutschen Roten Kreuz angeschlossen. Man
orientiert sich am Leitsatz des barmherzigen Samariters der Bibel: „Gehe hin
und tue desgleichen“. Und auch an den
sieben Grundsätzen des Roten Kreuzes:
Humanität, Unparteilichkeit, Neutralität,
Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit
und Universalität.
Die inzwischen 65-jährige Oberin
Brockamp freut sich über das Interesse an ihrer Schwesternschaft, die vom
Bonner Venusbergweg 17b aus arbeitet. In ihr habe man die Möglichkeit, in
den unterschiedlichsten Einrichtungen
des Gesundheitswesens im Großraum
Bonn/Köln/Düsseldorf pflegerisch tätig
zu werden. „Wir arbeiten mit über hundert Kooperationspartnern vertrauensvoll zusammen, und unsere Einsatzgebiete reichen von Ratingen im Norden
bis Euskirchen und Monschau/Eifel im
Süden“, erläutert Brockamp. Man sei
auch Träger von Diensten wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr und dem Europäischen Freiwilligendienst. 1999 war
Brockamp vom DRK zur Oberin auf Probezeit bestimmt worden. Im Jahr 2000
© Cynthia Rühmekorf
Morgens um halb sechs beginnt ihr Tag:
Dagmar A., 49 Jahre, macht sich zurecht
für den Tag, um dann das Frühstück für
ihre beiden Kinder vorzubereiten. Ihr
Mann verlässt das Haus um sieben Uhr
zum Dienst. Für Dagmar fängt jetzt der
„Stress“ an. Sind die Kinder auf dem
Weg zur Schule, geht sie in die Einliegerwohnung, wo ihre 83-jährige Mutter lebt:
Dagmar wäscht sie, richtet das Frühstück,
misst ihren Blutzuckerwert, verabreicht
Insulin und liest aus der Zeitung vor. Dann
bleibt die Mutter allein und löst Rätsel.
Dagmar A. setzt sich an den Schreibtisch,
um als Lektorin zu arbeiten. Nach dreißig Minuten läutet der „Notruf“, Mutter
muss zur Toilette. Bis zum Abend hat
Dagmar gekocht, Medikamente gerichtet, die Kinder geholt, der Mutter das
Leute
© Cynthia Rühmekorf
Jeder hat eine Pause verdient
bestätigte der Verein sie mit Wahlen.
„Unser höchstes Organ ist und bleibt
unsere Mitgliederversammlung. Wir
müssen für alles Rechenschaft ablegen“, betont Brockamp das demokratische Prinzip.
Fähigkeiten und Gaben zu entwickeln.
Das gebe sie seither gerne an andere
weiter, betont Brockamp. Und berichtet
dann auch von der wichtigen Netzwerkarbeit im Bündnis für Fachkräfte Bonn/
Rhein-Sieg (siehe S. 6-7).
Über die Jahrzehnte hat die im ostwestfälischen Wiedenbrück Geborene innerhalb der Schwesternschaft eine Bilderbuchkarriere hingelegt. 1967 kam sie als
Krankenpflegerin nach Bonn, arbeitete
bald als stellvertretende Stationsschwester in der Chirurgie, qualifizierte sich
auf einer Schwesternhochschule zur
Unterrichtsschwester und Pflegeleiterin
weiter, was sie über viele Jahre auch
praktizierte. Dazu kamen die Arbeit in
der DRK-Verwaltung und ein Studium der
Betriebswirtschaft, so dass Brockamp
bald alle Voraussetzungen für die OberinStelle erfüllte. Ja, sie habe in der Schwesternschaft Orientierung erfahren, ihre
Und was macht die Oberin, wenn sie
nicht in der Schwesternschaft herumwirbelt? Dann schiebt sie als Vorsitzende
ein karitatives Nigeria-Projekt an, antwortet sie sofort. „Und ja, ich liebe es,
mit meinem Dackel am Kreuzberg oder
am Rhein entlang spazieren zu gehen
und den Blick, etwa auch vom Rolandsbogen `runter auf die Flussschleife, zu
genießen.“ In Zukunft wolle sie endlich
wieder ihr Geigenspiel intensivieren.
„Ich liebe das Rheinland und Bonn“, sagt
Brockamp. Um lachend direkt hinterher
zu schieben: „Wenn ich auch im Herzen
Ostwestfälin geblieben bin.“
ham
25
© Hagenberg-Miliu
2. Mai: Rhein in Flammen
Auflösung Kreuzworträtsel von S. 24
FREIZEITPARK
7. bis 10. Mai: Bonner Jazzfest
13. Mai: 9. Bonner Theaternacht
31. Mai: Vielfalt. Das Bonner
Kultur- und Begegnungsfest
Zu guter Letzt
12. Juni: Markt der Möglichkeiten,
Münsterplatz
Und was läuft
an Ausstellungen in Bonn?
Akademisches Kunstmuseum
Am Hofgarten 21
Di+Do 16-18 Uhr, So 11-16 Uhr
Museum Alexander Koenig
Adenauerallee 160
Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-21 Uhr
Sonderausstellung
„Der Vielfalt auf der Spur“
Haus der Geschichte der
BR Deutschland,
Willy-Brandt-Allee 14
Di-So 9-19 Uhr, Eintritt frei
Immer bunter:
Einwanderungsland Deutschland
Ab 28. Juni: Aufbruch im Osten.
Fotografie von Harald Schnitt
August-Macke-Haus
Bornheimer Straße 96
Di-Fr 14.30-18 Uhr, Sa+So 11-17 Uhr
Bis 3. Mai: Max Beckmann,
Schießbude und Irrenhaus
Ab 14. Mai: Von August Macke
bis Otto Dix
26
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Impressum
Herausgeber:
Bundesstadt Bonn,
Amt für Soziales und Wohnen
Haus der Bonner Altenhilfe,
Flemingstr. 2, 53123 Bonn
Tel. 0228 - 77 66 99 oder 77 64 60
Fax: 0228 - 77 64 78
E-Mail: [email protected]
www.bonn.de
Kunstmuseum Bonn
Friedrich-Ebert-Allee 2
Di-So 11-18 Uhr, Mi 11-21 Uhr
Bis 17. Mai: Larry Sultan
Ab 14. Mai: New York Painting
Ab 4. Juni: Frank Auerbach
Konzeption und Redaktion:
Dr. Ebba Hagenberg-Miliu (ham)
Anzeige
Redaktion Stadt Bonn:
Gunter Rzepka, Britta Becker,
Karl-Heinz Stüsser (s. o.)
Deutsches Museum Bonn
Ahrstraße 45,
Öffnungszeiten: Di - So 10 - 18 Uhr,
Ab 23. April: Effekthascherei
Kunst- und Ausstellungshalle
der BR Deutschland
Friedrich-Ebert-Allee 4
Di+Mi 10-21 Uhr, Do-So 10-19 Uhr
Bis 25. Mai: Der Göttliche.
Hommage an Michelangelo
Bis 13. September: Karl Lagerfeld.
Modemethode
Bis 11. Oktober: Ärger im Paradies
(Dach der Bundeskunsthalle)
Layout und Gesamtherstellung:
SP Medienservice
Verlag, Druck & Werbung
Reinhold-Sonnek-Str. 12 · 51147 Köln
Tel.: 02203 - 9 80 40 31
www.sp-medien.de · [email protected]
Für unverlangt eingesandte Manuskripte
und Fotos haftet die Redaktion nicht.
Nachdruck oder reprografische Vervielfältigung, auch auszugsweise, und Aufnahme in Datenbanken jeglicher Art sind
nicht gestattet.
Diese Zeitschrift ist durch Mittel der Stiftung Bonner Altenhilfe gefördert und liegt
kostenlos in den Verwaltungsstellen und
Begegnungsstätten in Bonn aus.
Online ist sie zu finden unter:
http://www.bonn.de@senioren
© Hagenberg-Miliu
LVR-Museum Bonn
Colmantstraße 14-16
Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-21 Uhr:
Kelten im Rheinland
Bis 28. Juni: Eiszeitjäger. Leben in
Mitteleuropa
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© Ebba Hagenberg-Miliu
Highlights zum Vormerken:
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Zu Gast im Haus der Frauenhilfe
Tagsüber gut versorgt –
abends wieder zu Hause
(dann unter Haus der Altenhilfe schauen)
Leserbriefe:
sind uns herzlich willkommen
Diese Broschüre wurde auf Papier aus
nachhaltiger Forstwirtschaft gedruckt.
Tagespflege – Haus der Frauenhilfe
Ellesdorfer Str. 52, 53179 Bonn • www.tagespflege.de
Leitung: Monika Muhic-Brose, Tel.: (0228) 93194-57
E-Mail: [email protected]
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Gesundheitszentrum
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Ambulante Pflege und Seniorenarbeit Diakonisches Werk Bonn und Region
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Altenpflege erstellen wir Pflegegutachten.
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