KNÖVbladd Winterausgabe Januar 2012

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KNÖVbladd Winterausgabe Januar 2012
KNÖVbladd - das Kundenmagazin der
Versorgungsbetriebe Bordesholm GmbH (VBB)
für alle Haushalte des Oberen Eidertals
Winterausgabe Januar 2012
Brandheiß:
BUND bezieht
Stellung zu
Windparks
Seite 3
Domols:
Der Bau der
Bahnstrecke
Kiel-Altona
Blickpunkt:
Bürger sind gefragt:
Windpark ja oder nein?
Seite 8
Warum die Region Oberes Eidertal
in Zukunft auf Windkraft angewiesen ist
Klookschieter:
Worum gehts
beim Stromnetzausbau?
Seite 6
Kinderleicht:
Ein OsterHuhn aus
Pappmaché
Seite 6
Editorial
Firmenportrait
Aufgeweckt
Hausgemacht
Ünner uns
Kiek Mol
Tüdelkrom
Seite 2
Seite 5
Seite 6
Seite 7
Seite 7
Seite 7
Seite 8
Seite 2
Blickpunkt
Neben Störfaktoren wie Schatten und Lärm wird auch über die Ästhetik der
Windkraftanlagen diskutiert: „Verschandeln“ sie das Landschaftsbild?
Foto: Michael Slogsnat
Wäldern, Naturschutzgebieten oder
anderen Schutzgütern haben. Die
vorgeschriebenen
Mindestabstände
unterscheiden sich von Region zu Region.
Für die Prüfung von Umweltbelangen,
etwa
dem
Brutvorkommen
von
bedrohten Vogelarten, ist die Untere
Naturschutzbehörde (UNB) zuständig.
Das LLUR hat für die Bordesholmer
Region derzeit nur eine 141,4 Hektar
große Fläche südlich von Wattenbek
als Eignungsfläche ausgewiesen (siehe
Karte auf Seite 4 unten).
Unter Naturschützern sind Windkraftanlagen nicht unumstritten, da sich
kaum pauschale Aussagen dazu treffen
lassen, inwiefern sie zum Beispiel
bestimmte
Vogelarten
gefährden.
Daher sind gründliche Prüfungen der
Gegebenheiten vor Ort sehr wichtig.
(Lesen Sie weiter auf Seite 3)
Bürger entscheiden: Darf ein Windpark kommen?
In unserer Region sind die Bürger gefragt: Sollen die Behörden bestimmte
Flächen als Eignungsgebiete für neue Windparks ausweisen? Auch wenn jeder
Einzelfall geprüft werden muss, überwiegen oft die Vorteile.
Rund 22.000 Windkraftanlagen gibt
es heute in Deutschland. Für junge
Deutsche gehören sie daher längst zum
typischen Landschaftsbild, besonders
im flachen, stürmischen Norden. Das
vergessen Kritiker der Windkraft in der
aktuellen Diskussionen um den Bau
von Windparks leicht. Denn moderne
Windkraftanlagen sind schon seit
Inkrafttreten des Stromeinspeisegesetzes
von 1991 aus Deutschland nicht
mehr wegzudenken. In SchleswigHolstein werden heute schon fast 40
Prozent des Stromverbrauchs durch
Windkraftanlagen gedeckt. Von allen
erneuerbaren Energiequellen hat die
Windkraft bei uns das höchste Potenzial,
um den Ausstieg aus der Atomenergie auf
umweltschonende Weise aufzufangen.
Und dabei geht es um noch mehr
Umweltschutz: Zu den Zielen der
Bundesregierung gehört auch, bis
2050 den Kohlendioxid-Ausstoß um
mindestens 80 Prozent zu senken.
Das kann nur gelingen, wenn nicht
neue Kohlekraftwerke die durch den
Atomausstieg entstehende Lücke füllen.
Stattdessen müssen wir regenerative
Energiequellen wie Wind, Sonne, Wasser
und Biomasse noch stärker nutzen,
wenn wir das schaffen wollen.
Die Hersteller der Windkraftanlagen
setzen dabei inzwischen zunehmend
2
auf „Repowering“: Das bedeutet, dass
alte Windräder durch effizientere
Modelle ersetzt werden, anstatt neue,
zusätzliche Anlagen zu bauen. Viele
Bürger sorgen sich trotzdem darum, dass
beim Bau weiterer Windkraftanlagen die
Windparks zu sehr das Landschaftsbild
beherrschen. Damit das nicht passiert
und die Anlagen nicht an beliebigen
Stellen gebaut werden, bestimmt die
Landesregierung zunächst mögliche
Eignungsflächen für Windparks. Die
angrenzenden Gemeinden geben dazu
eine Stellungnahme ab.
Stehen die Anwohner dem Bau eines
neuen Windparks kritisch gegenüber,
haben sie die Möglichkeit, über ein
Bürgerbegehren einen Bürgerentscheid
herbeizuführen. So können Bewohner in
angrenzenden Dörfern oder Gemeinden
demokratisch abstimmen, ob sie für
oder gegen den Bau eines Windparks
sind. So geschehen auch im September
2011, als die Bürger von Groß Buchwald
und Negenharrie einen Windpark in
ihrer Nachbarschaft ablehnten (siehe
KNÖVbladd-Weihnachtsausgabe 2011).
Um Windpark-Eignungsflächen zu
bestimmen, prüft das Landesamt
für Landwirtschaft, Umwelt und
ländliche
Räume
(LLUR),
ob
die Areale genug Abstand zu
Wohngebieten, Einzelhäusern, Straßen,
VBB-Chef Frank Günther
Foto: VBB
Viel Wind um die Mühlen
Liebe Leserinnen und Leser,
im letzten KNÖVbladd haben wir
eine Serie über die drei Säulen der
Energiewende begonnen. Nun widmen
wir uns Säule Nummer Zwei, der
Energieerzeugung. Die Windkraft spielt
dabei gerade auch in unserer Region eine
Schlüsselrolle und wird aktuell wieder
viel diskutiert. Darum steht sie auch in
diesem KNÖVbladd erneut im Fokus.
Wir hoffen, mit unseren Artikeln offene
Fragen zu klären. Natürlich stehen wir
aber auch gerne in einem persönlichen
Gespräch Rede und Antwort. Nun
aber erstmal viel Spaß beim Lesen und
kommen Sie gut in den Frühling!
Weihnachtsausgabe
November
Winterausgabe
Januar2010
2012
Blickpunkt
Trotzdem sind sich Naturschützer einig,
dass der Ausbau der erneuerbaren
Energien das übergeordnete Ziel ist.
Näheres zur Position des Bundes für
Umwelt- und Naturschutz (BUND) zum
Bau von Windparks erfahren Sie auch in
der Rubrik „Brandheiß“ (diese Seite).
Viel diskutiert wird über den Infraschall
der Windkraftanlagen. Das sind
Schallwellen mit sehr tiefer Frequenz,
die durch die Bewegung der Rotorblätter
entstehen. Kritiker vermuten, dass
der Infraschall Gesundheitsschäden
wie Schlafstörungen oder Tinnitus
verursacht. Langfristige Untersuchungen
dazu starteten schon in den achtziger
Jahren. Infraschall entsteht jedoch
überall, auch durch Bäume, wenn Wind
weht. Unabhängige Messungen ergaben,
dass der durch Windräder erzeugte
Infraschall weit unter dem natürlichen
Infraschallpegel liegt. In den „Fakten
zur Windenergie“ 2010 bezeichnete der
Bundesverband Windenergie ihn daher
als harmlos für den Menschen (siehe
www.wind-energie.de, Rubrik „Infocenter“
unter „Publikationen“).
Für die Region Bordesholm würden
die Vorteile eines neuen Windparks
eindeutig überwiegen: Sechs neue
Windkraftanlagen in der Region
könnten bereits etwa 39 Millionen
Kilowattstunden (kWh) Energie pro
Jahr in das Stromnetz einspeisen.
Die Versorgungsbetriebe Bordesholm
speisen derzeit etwa 13 Millionen
regenerative, hier erzeugte kWh ein.
Der jährliche Gesamtbedarf des Amtes
Bordesholm liegt bei etwa 48 Millionen
kWh. Er wäre also mit dem Betrieb von
sechs neuen Anlagen bereits gedeckt.
Die Region wäre somit komplett mit
Ökostrom versorgt und unabhängig
von Stromzulieferern. Windparks sind
BUND: Neue Windparks und Naturschutz sind vereinbar
Oft liest man, durch Windkraftanlagen kämen viele Vögel zu Tode. Der Bund
für Umwelt- und Naturschutz (BUND) ist aber insgesamt ein klarer Befürworter
der Windkraft. Denn pauschale Aussagen zu den Gefahren sind irreführend.
Der auch in Schleswig-Holstein heimische Rotmilan ist eine der Vogelarten, Foto: Joachim Neumann
von denen es häufig heißt, sie seien durch Windräder gefährdet.
© www.fotolia.de
Bei den erhitzten Diskussionen über
Windenergie interessiert besonders die
Meinung von Naturschützern. Der BUND
hat hierzu kürzlich Stellung bezogen. In
der „BUND Position Windenergie“ vom
Juni 2011 heißt es: „Das Ausbaupotential
der Stromerzeugung aus Windenergie
ist sogar höher als der derzeitige
gesamte Stromverbrauch – und dies
Frühlingsausgabe
Mai 2009
Winterausgabe Januar
2012
bei Wahrung von ausreichenden
Abständen
zur
Wohnbebauung
und der Aufstellung der Anlagen
außerhalb von Naturschutzflächen
und Wäldern“ (siehe www.bundnaturschutz.de, Fakten & Hintergründe,
Energie und Klima, BN und BUND
Positionen zur Energiepolitik, Wind).
Der BUND bezeichnet die Windkraft
So bunte Windräder gibt es
(leider?) nur in klein.
Foto: ChristArt
© www.fotolia.de
zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Von einem Bürger-Windpark würden
daher neben der Betreibergesellschaft
auch alle anderen Bürger profitieren.
da die Gewerbesteuer zu 100 Prozent
in den Gemeinden Bordesholm und
Wattenbek bliebe. Das Geld käme daher
zum Beispiel öffentlichen Einrichtungen
wie Schulen oder Kindergärten zugute.
als den „wichtigsten Baustein einer
zukunftsfähigen
Energieversorgung“.
Ihr Ausbau sei „essentiell für den
sofortigen Atomausstieg wie auch für
den Klimaschutz und die Aufgabe der
Kohlestromerzeugung“. Doch wird die
Natur durch den Bau neuer Windparks
nicht ebenfalls gefährdet?
In Genehmigungsverfahren für Windparks und weiteren Untersuchungen
seien die Risiken für Vögel und
Fledermäuse in Deutschland bereits
untersucht worden, so der BUND.
Die Ergebnisse hingen stark von der
Platzierung der Windenergieanlagen
und den jeweils vorkommenden
Tierarten ab. Das bedeutet, örtlich
kann es zwar Gefahren für Tiere geben.
Windkraftanlagen an Land bedrohen
aber nicht den Bestand irgendeiner
Tierart in ganz Deutschland.
Der BUND fordert die Behörden auf, alle
geschützten Flächen von der Planung
für neue Anlagen auszuschließen.
Außerhalb von Schutzzonen hält der
BUND den Bau neuer Windparks für
zulässig. Auch die „Fläche 170“ südlich
von Wattenbek (siehe Karte auf Seite
4) erfüllt die Kriterien des BUND. In
jedem Fall sollten die Verantwortlichen
im Vorfeld die örtlichen Gegebenheiten
prüfen, etwa den ausreichendenAbstand
zu Brutvorkommen besonders bedrohter
Vogelarten wie dem Rotmilan. Der
BUND spricht sich darüber hinaus für
den Bau größerer Windkraftanlagen
sowie für deren „Repowering“ aus.
3
Advertorial: Firmenportrait
Blickpunkt
Die Gemeinden Nordfrieslands nehmen durchschnittlich 10.000 Euro pro Megawatt
Energieleistung an Gewerbesteuer von den dort ansässigen Windparks ein.
Quelle: windcomm schleswig-holstein, siehe www.windcomm.de
unter Downloads: „windcomm Leitfaden Bürgerwindpark“
Im Regionalplan für den Planungsraum III (Teilfortschreibung 2011) ist die
Quelle: Innenministerium Schleswig-Holstein, Abteilung Landesplanung,
Fläche 170 südlich von Wattenbek als Windpark-Eignungsfläche ausgewiesen. Stadtentwicklung, Wohnraumförderung, Bau- und Vermessungswesen
4
Weihnachtsausgabe
November
2010
Winterausgabe
Januar 2012
Advertorial: Firmenportrait
Schuhmacherei Andreas Bünz
In der Schuhmacherei Bünz in Bordesholm packt die ganze Familie mit an.
Seit dem 08. August 1989 bin ich
selbständiger
Schuhmachermeister
in Bordesholm. Alles begann in der
Kieler Straße 24, in einem renovierten
Nebengebäude
der
Bierniederlage
Deinert. Im Angebot waren anfangs
Schuhreparaturen sowie orthopädische
Schuherhöhungen und Schuheinlagen.
Die Eröffnung fand auf 30 Quadratmeter
Ladenfläche statt und wurde von den
Bordesholmern
gut
angenommen.
Darum sind wir 1991 in den
Ortsmittelpunkt umgezogen. Der private
Wohnsitzwechsel von Neumünster nach
Bordesholm erfolgte im November
1990. Warum nicht dort wohnen, wo
ich auch arbeite, dachte ich mir damals.
Wir haben den Umzug nie bereut.
Der erste Firmenumzug innerhalb
Bordesholms brachte uns in die
Bahnhofstraße 72. Hier wurde das
Sortiment auf Schlüssel, Schlüsseldienst
und Schloßnotdienst erweitert. Im
August 1996 wurde der Standort
erneut gewechselt: Wir zogen in die
Bahnhofstraße 92 in einen Teilbereich
der Firma Farben Schulz, der für
die nächsten zwei Jahre meine neue
Andreas Bünz ist seit 23 Jahren
Schuhmacher-Meister.
Foto: A. Bünz
Frühlingsausgabe
Mai 2009
Winterausgabe Januar
2012
Foto: Andreas Bünz
Heimat wurde. 1998 bezog ich dort
neue, abgetrennte Räumlichkeiten
mit einem eigenem Zugang. Im
Jahre 2000 schließlich wurde dann
der jetzige Betriebssitz in der Kieler
Straße 43 bezogen. Die Firma Klaus
Elwardt konzipierte und fertigte das
Holzständerwerkhaus und übergab mir die
Räumlichkeiten am 14. September 2000.
Diese haben wir bis heute beibehalten.
Zur Zeit bieten wir an: Schuhreparaturen,
Schlüssel, Schließanlagen, Schlüsseldienst und Schloßnotdienst, orthopädische
Einlagen
und
Schuherhöhungen, Schilder-Gravuren sowie
die Anfertigung von Stempeln.
Weg zur Selbständigkeit
Meine Lehrjahre von 1983-86 verbrachte
ich in Neumünster bei der Firma HansJoachim Vauk als Schuhmacherlehrling.
Im September 1986 ging ich dann als
Junggeselle nach Hamburg zur Firma
Herbert D. Stolle (Sanitätshaus im
Krankenhaus Barmbek), wo ich als
Orthopädieschuhmacher für ein halbes
Jahr Erfahrungen sammeln durfte.Diesen
Betrieb verließ ich auf eigenen Wunsch
im Frühjahr 1987 und begab mich auf
die Suche nach einer neuen Aufgabe,
die ich dann in Neumünster bei der
Werbemittel-Firma Jürgen Oppermann
fand. Diese setzte mich als Qualitätsprüfer
für Leder und Lederwaren ein. Im
Folgejahr verließ ich diesen Betrieb, um
wieder als Orthopädie-Schuhmacher in
Neumünster bei der Firma Kowsky zu
arbeiten. In den Jahren 1988-1990 ließ
ich mich schließlich zum SchuhmacherMeister ausbilden, sodass ich nun im
23. Jahr als selbstständiger Meister
in diesem Fach bin und das auch mit
ganzer Kraft an meine Kundschaft
weitergebe. Das Unternehmen ist ein
reines Familienunternehmen und wird
auch tatkräftig von meiner Frau Kirstin
und unserer Tochter Nadja unterstützt,
die auch beide gerne im Laden sind und
die Kundschaft bedienen.
Eines Tages schloss ich unser Geschäft
pünktlich um 9 Uhr auf und begrüßte
den ersten Kunden, der schon vor dem
Geschäft wartete mit einen freundlichem
„Guten Morgen“. Der Kunde trat ein
und fragte mich, ob ich ihm seine
Herrenschuhe heute noch reparieren
könnte. Ich anrwortete: „Ja, ich will mal
sehen, ob ich das heute schaffe.“ Darauf
erklärte er, er müsse morgen in der
Früh wieder zurück nach Australien. Ich
fragte ihn: „Kommen Sie denn nicht von
hier?“ Nein, sagte er, er besuche einmal
im Jahr seine Schwester in Bordesholm,
und da es in Australien keine guten
Schuhmacher alter Schule gäbe, die
ihre Arbeit so machen würden wie ihre
Berufsgenossen hier, nähme er immer
Andreas und Kirstin Bünz vor dem Foto: A. Bünz
Geschäft in der Kieler Straße
seine guten Schuhe nach Deutschland
mit, um sie hier reparieren zu lassen
So kommt der Kunde jetzt schon seit
einigen Jahren zu mir und lässt sich hier
in Bordesholm seine Schuhe reparieren,
und ich kann sagen: Meine Arbeit
wird sogar am anderen Ende der Welt
getragen. Im Laufe der Jahre habe ich
auch Kunden aus Französisch-Guinea,
Brasilien,
Neuseeland,
Norwegen,
Schweden, USA und Kanada dazu
bekommen, worüber ich mich sehr
freue und was mich sehr stolz macht.
Wir sind montags bis samstags von
9.00 bis 12.30 und von 14.30 bis
18.00 für unsere Kunden da, am
Mittwochnachmittag
bleibt
unser
Geschäft geschlossen.
Andreas Bünz
5
Wissen
Verlustarmer Stromtransport über lange Strecken
Das Stromnetz besteht aus drei Netzbenen, die durch Umspannwerke getrennt sind.
Seit dem Beschluss zum Atomausstieg
ist oft die Rede davon, dass das deutsche
Stromnetz ausgebaut werden muss, um
etwa den Strom aus Offshore-Windparks
zu transportieren. Um das zu verstehen,
muss man wissen, warum das Stromnetz
aus mehreren Ebenen besteht: um
Strom verlustarm über lange Strecken
zu transportieren. Wir benötigen
Federleichtes Oster-Huhn
Bunte Federn passen zu Ostern. Foto: D. Loster
Zu Ostern dekorieren wir unsere Häuser
und Gärten gern mit Ostereiern und
gebastelten Küken oder Hennen. Aber
was hat das eigentlich mit Ostern zu
tun? Die Antwort: Huhn, Ei und Küken
stehen für ein neu beginnendes Leben.
Das passt einfach gut zu Ostern und
zur
Frühlingszeit. Am christlichen
Osterfest feiern wir schließlich einen
Neuanfang: die Wiederauferstehung
Jesu Christi. Und im Frühling erwacht
auch die Natur zu neuem Leben, alles
blüht und gedeiht. Ein schönes Oster-
6
Grafik: VBB
drei Netzebenen mit unterschiedlich
hohen Spannungen. Der Grund:
Jede Leitung stellt einen elektrischen
Widerstand dar, der Strom in Wärme
umwandelt. Ein Teil des Stroms geht
deshalb während seines Transports in
Form von Wärme verloren. Bei hoher
Netzspannung geht weniger Strom
verloren. Zudem steigt der Widerstand
Huhn können wir aus Pappmaché selbst
basteln. Man braucht dazu: Luftballon,
Kleister, Zeitungspapier, Eierkarton,
Pappe, Kleber oder Heißklebepistole,
Schere, Farbe und zwei Federn.
So geht‘s: Zuerst den Luftballon aufpusten
und verknoten. Dann bestreicht man ihn
mit Kleister und beklebt ihn komplett
mit Zeitungsstreifen. Nur einen kleinen
Bereich um den Knoten lässt man frei.
Für einen stabilen Hühner-Körper
braucht man etwa sechs Schichten
Zeitung und Kleister. Danach muss
alles gut trocknen und fest werden. Tipp:
Über der Heizung geht‘s schneller!
Nun den Ballon am Knoten aufschneiden
und entfernen, das Loch mit Zeitung
und Kleister schließen. Am dickeren
Ende des Körpers wird ein rundes Stück
ausgeschnitten, damit das Huhn stehen
kann. Für einen besseren Stand kann
man hier ein kreisförmiges Pappstück
ankleben. Aus dem Eierkarton nun
einen Schnabel und vier Halbkreise für
den Kamm ausschneiden und diese am
Kopf festkleben. Zu guter Letzt bemalt
man sein Oster-Huhn und befestigt die
Federn als Flügel am Körper. Fertig!
mit zunehmender Länge der Leitung.
Daher wird Strom über weite Strecken
im Höchstspannungsnetz, der ersten
Netzebene, transportiert. Durch die hohe
Spannung von 380.000 oder 220.000
Volt sind der Widerstand und damit die
Stromverluste dort relativ gering. Weitere
Netzebenen sind notwendig, da die
Spannung des Höchstspannungsnetzes
für Stromabnehmer nicht geeignet ist.
So wird der Strom auf drei Ebenen in
niedrigere Spannungen umgewandelt:
für Industrieanlagen und Stadtringe in
110.000 Volt (Hochspannungsnetz),
für Betriebe, Büro- und Warenhäuser
in 30.000, 20.000 oder 10.000 Volt
(Mittelspannung), für Haushalte in 230
oder 400 Volt (Niederspannung).
In und um Bordesholm ist in das
Stromnetz zur Aufnahme erneuerbarer
Energieerzeugung bereits rund eine
Million Euro investiert worden. Es ist
daher weitestgehend für die Einspeisung
von regenerativen Energien ausgelegt.
Auch die vorgelagerten Netzebenen
der Schleswig-Holstein Netz AG und
der Firma Tennet müssen für einen
Windpark nicht ertüchtigt werden. Es
bestehen also sehr gute Voraussetzungen
für den Betrieb von Windkraftanlagen in
unserem Amtsgebiet.
Tschüss, Nachtspeicher
Dieser Ofen hat ausgedient. Foto: M. Huhndorf
Ab den fünfziger Jahren wurden
vielerorts Nachtspeicheröfen installiert,
um Heizkosten zu sparen. Heute sind
sie nicht mehr zeitgemäß: Im Vergleich
etwa zu Brennwertthermen sind sie sehr
ineffizient und verursachen hohen CO2Ausstoß. Zudem lassen sie sich nicht
flexibel regulieren. Auch die Geräusche
stören und durch das Gebläse wird
immer wieder Staub aufgewirbelt.
Die VBB fördern den Umstieg vom
Nachtspeicher etwa auf eine Gasheizung,
nähere Infos unter 04322/6977-77.
Weihnachtsausgabe
November
2010
Winterausgabe
Januar 2012
Vermischtes
Mit der FRITZ!Box ins Turbo-Internet: So geht‘s
Gewees üm de Windkraft
Wer KNÖV-NetT nutzt, das HighspeedInternet
der
Versorgungsbetriebe
Bordesholm (VBB), benötigt einen
Router, etwa die FRITZ!Box. Sie ist
die Schaltzentrale für Internet und
Telefon. Anwohner der Basis-Trasse, der
„Hauptschlagader“ von KNÖV-NetT
in Bordesholm, können die FRITZ!Box
geschenkt bekommen. Voraussetzung
ist der Abschluss eines KNÖV-NetTVertrages bis zum 29. Februar 2012.
Fragen beantwortet KNÖV-NetT unter
der Service-Hotline 04322/6977-77.
Doch wie ist die FRITZ!Box richtig
verbunden? Die Tafel auf dem Bild
rechts zeigt, welche Kabel an welches
Gerät angeschlossen werden. Herzstück
des Glasfaser-Anschlusses ist der
Multimediawandler (5). Hier kommt die
KNÖV-NetT-Lichtwelle an und wird in
elektrische Signale umgewandelt. Bei
der Umwandlung unterscheidet der
Multimediawandler in ein Daten- und
ein Fernsehsignal und stellt diese an
zwei unterschiedlichen Anschlüssen
zur Verfügung. Der Anschluss für das
Fernsehsignal wird über ein Koaxialkabel
mit der Hausantennen-Anlage verbunden
und ermöglicht so ein digitales
Fernsehvergnügen (6). Das Datensignal
aus dem Multimediawandler wird über
ein Netzwerkkabel (gelbes Kabel auf dem
Bild) mit der FRITZ!Box (1) verbunden.
Die FRITZ!Box aus dem Hause AVM
ist ein Alleskönner, denn an ihr können
gleichzeitig analoge Telefone (4), ISDNEndgeräte und DECT-Funktelefone
„Jungedi, weer dat een Storm to Anfang
vun dat niege Johr.“ Kuddel schüddel sik
richdig, as wörr em de Wind noch üm de
Nees pusten. „Jo,“ segg sien Naver an`n
Koffiedisch bi Bäcker Allwörden, „man
stellt ju vör, dat weer allens Snee west.
Wat harrn wi schüffeln müsst. Un wat de
Gemeen allens spoort. De Sneeschubers
künnt in`t Winterquartier blieven.“
– „Mmmh,“ grummel Kuddel, „aver de
Wind is ümsünst. Kann een Gemeen
blots an verdenen.“ – „Wodennig dat?“
De Koffierunn kiek Kuddel neeschierig
an. „Dat is bannig eenfach. De Gemeen
mutt blot wüllen.“ Un denn füng Kuddel
an, siene Kollegen dat to verkloren. „Een
Windmöhl schafft leecht 3 Megawatt
Strom. Is jo nich jümmer so veel Wind
as uns Andrea un Ulli, so heten de
beiden Deeps na Niejohr, bröcht hebbt.
Een Megawatt bringt na Berichte ut
Freesland 10.000 Euro Gewarfstüer in de
Gemeenkass. Pro Windmöhl also 30.000
Euro!“ – „Snackt se dor in Wattenbek
un Borsholm nich üm 7 Windmöhlen.
210000 Euro för de Gemeen. Jedet
Johr?“ – „Jo, jedet Johr. Wat kunnen
de klammen Gemeen dor allens vun
betahlen. Kinnergordens, Scholen,
Füerwehr. Sogor een poor Euro för den
Rietpark in Reesdörp weern bin.“ „Un
worüm maakt de Wattenbeker dor so
een Gewees üm?“ – „Nich alle. Avers
de, de gegen de Windkraft sünd, maakt
besünners veel Wind.“
Mit fründliche Gröten
Jürgen Baasch, Börgermeister a.D.
Termine
Bürgerforum zu unserer
zukünftigen Energieversorgung
Warum sagen Forscher langfristige
Klimaveränderungen voraus, wenn oft
nicht einmal die Wettervorhersage für
die nächsten Tage stimmt? Dazu hält
Douglas Maraun einen Gastvortrag im
Rahmen des Bürgerforums. Douglas
Maraun ist Juniorprofessor am IFMGEOMAR, dem Leibniz-Institut für
Meereswissenschaften an der Universität
Kiel. Dort geht er den Ursachen von
Wetterextremen auf den Grund. Beim
Frühlingsausgabe
Mai 2009
Winterausgabe Januar
2012
So ist die FRITZ!Box richtig installiert.
Foto: VBB
betrieben werden. Mit den vier LANAnschlüssen und einem W-LAN-Router
kann die FRITZ!Box zusätzlich auch
als Netzwerk-Router für das eigene
Haus-Netzwerk eingesetzt werden. Die
rote Leitung (2) zum Computer (3)
verdeutlicht dies.
USB-Geräte, die am USB-Anschluss
der FRITZ!box betrieben werden,
stehen dem gesamten Heimnetzwerk
zur Verfügung. Dies ist vor allem dann
interessant, wenn mehrere Computer
einen Drucker nutzen sollen.
Forum können Bürger äußern, welche
Wünsche sie hinsichtlich der Energieversorgung für die Zukunft haben.
Wann? Mi., 1. Februar 2012, ab 19 Uhr
Wo? Savoy Kino, Schulstraße 7,
24582 Bordesholm
Comedy: Kult-Reporter „Alfons“
Mit „Alfons“ hat der Franzose Emmanuel
Peterfalvi eine Kultfigur des deutschen
Fernsehens geschaffen. Der Reporter mit
dem Puschelmikrofon ist bekannt für
seine schrägen Straßen-Interviews aus
Sendungen wie „Panorama“, „Verstehen
Sie Spaß?“ oder aus der eigenen Show
„Puschel TV“. Aber auch auf der Bühne
begeistert der Komiker seine deutschen
Alfons und sein Puschelmikro
Foto: Eyk Friebe
Fans. Tickets gibt es bereits ab 17 Euro.
Wann? Sa., 4. Februar 2012, ab 20 Uhr
Wo? Savoy Kino, Schulstraße 7,
24582 Bordesholm
7
Nachruf
/ Tüdelkrom
Das
Beste zum
Schluss
Seit 1844 kommt die Bahn
Seit knapp 170 Jahren gibt es die
älteste Bahnlinie Schleswig-Holsteins:
Auf der 105 Kilometer langen Strecke
zwischen Kiel und Hamburg-Altona
verkehrte 1844 erstmals die „König
Christian VIII. Ostseebahn“. Auch der
Bahnhof in Bordesholm nahm mit
Eröffnung der Strecke den Betrieb auf.
Fast wäre das Projekt gescheitert: Die
Finanzierung durch den Verkauf von
Anteilsscheinen lief schlecht. Daher
bat der Kieler Professor Hegewisch den
dänischen König um finanzielle Hilfe.
Das schmeichelhafte Versprechen, die
Bahn würde nach ihm benannt, öffnete
des Königs Geldbeutel, der Streckenbau
konnte 1843 beginnen. Zur Eröffnung
am 18. September 1844 herrschte nicht
Der heutige Kieler Bahnhof wurde 1899 neu gebaut, nur 500 Meter vom alten
Standort entfernt. Der letzte Umbau wurde 2006 nach sieben Jahren beendet.
nur Begeisterung, es gab auch Kritik:
„Ohn Peer? Allens Lögen!“ verurteilte
ein Bauer das neue Transportmittel. Ein
Elmshorner Ölmüller schätzte: „Ich und
drei oder vier fahren von hier viermal im
Foto: Marco2811
© www.fotolia.de
Jahr nach Hamburg.“ Der Skepsis zum
Trotz wurde die Bahnstrecke ein großer
Erfolg: Im ersten Jahr befördert die
Ostseebahn mehr als 370.000 Reisende
und etwa 1,2 Millionen Zentner Güter.
Impressum
KNÖVbladd – aus der Region für die Region
Herausgeber, Verantwortlicher für den Inhalt: Frank
Günther, Ver­sor­gungs­betriebe Bordesholm GmbH
(VBB), Bahnhofstr. 13, 24582 Bor­des­holm; Tel.
04322/6977-0; Fax 04322/6977-13; Internet: www.vbbordesholm.de.
Flotter E-Antrieb aus Kiel
Seit 2006 bauen Studenten der
Fachhochschule Kiel jährlich ihren
eigenen Rennwagen. Damit nehmen
sie an Wettbewerben wie der Formula
Student auf dem Hockenheimring teil.
Diesmal ist das neue Modell etwas
ganz Besonderes: 2012 kommt erstmals
ein umweltschonender Elektro-Motor
in dem Boliden zum Einsatz. Die
Versorgungsbetriebe Bordesholm (VBB)
gehören zu den Sponsoren dieses
innovativen Projekts. Am 3. Juni 2012
Die Studenten führen VBB-Chef Frank
Günther (r.) ihren E-Rennwagen vor.
Foto: M.
Huhndorf
steht mit dem Rennen „E-Race“ in
Neumünster ein Test an, bevor es dann
im Juli zum heiß erwarteten Wettkampf
ins englische Silverstone geht.
Redaktion: Rafael Adler, Konstantin Breyer (Leitung),
Lena Edeler, Michael Huhndorf, Doris Loster (stv.
Leitung), Ursula Madeyka, Gregor Wessely.
Redaktionsanschrift (auch für Leserbriefe, Termin­vor­
mer­kungen u.ä.): KNÖVbladd, c/o Xpand21 GbR,
Ndl. Hamburg, Kiebitzhof 9, 22089 Hamburg; Tel.
040/3250917-0; Fax 040/3250917-19: E-Mail [email protected]; Internet: www.xpand21.com.
Quellen Titelbilder: Groß: Michael Slogsnat, Klein, v. o.
n. u.: Joachim Neumann ©www.fotolia.de, Doris Loster,
Zauberhut ©www.fotolia.de, Marco2811 ©www.fotolia.
de
Anzeigenannahme: VBB GmbH, Kontaktdaten: siehe
oben
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+H\.Q|YL
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Winterausgabe
Januar
2012
Frühjahrsausgabe
Mai 2011

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