Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege

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Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege
Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel
1.Verschiedene Einsatzmöglichkeiten der
Silbenwesen als Spiele im Unterricht
Spielende
Wurde das letzte Tierpaar aufgedeckt, ist das Spiel beendet.
Jetzt kann der Gewinner ermittelt werden. Wer die meisten
Karten hat, gewinnt. Haben zwei oder mehr Spieler gleich
viele Karten, so spielen sie mit einer reduzierten Anzahl an
Kartenpaaren eine Entscheidungsrunde.
Die „verrückten Silbenwesen“ lassen unterschiedliche Spielvarianten (Memo-Spiel, Schnipp-Schnapp) zu, mit denen der Leselernprozess der Kinder gefördert werden kann. Zudem dient
es als Fördermaterial, um die Lesefähigkeit der Kinder in Einzelund Kleingruppenarbeit festzustellen und zu verbessern.
Zweite Variante: SCHNIPP-SCHNAPP für 2 Spieler
Erste Variante: MEMO-Spiel für 2 bis 5 Spieler
Spielziel
Spielziel
Wer am Schluss die meisten richtigen Tiere (mit passenden
Vorder- und Hinterteil) gefunden hat, ist Gewinner der
Spielrunde.
Wer am Schluss die meisten richtigen Tiere (mit passendem
Vorder- und Hinterteil) gefunden hat, ist Gewinner der
Spielrunde.
Spielvorbereitung
Spielvorbereitung
Die Spieler legen zwei Stapel mit gleicher Kartenanzahl vor
sich.
Alle Karten werden gut gemischt und mit der Bildseite nach
unten auf den Tisch gelegt. Zur Erleichterung können die
Tiervorderteile (Anfangssilbe) und die Tierhinterteile (Endsilbe) in zwei getrennten Bereichen auf den Tisch gelegt
werden. Bei Bedarf kann mit weniger Tierkarten begonnen
werden.
Spielstart
Beide Kinder decken gleichzeitig eine Karte ihres Stapels
auf und legen sie sichtbar vor sich hin. Wer das Silbenwesen
zuerst korrekt gelesen hat, bekommt die zwei Karten. Sie
werden auf einen separaten Stapel abgelegt. Es ist dabei
unerheblich, ob es sich um ein Quatschtier oder ein richtiges
Tier handelt. Wird das Tier falsch gelesen, werden die Karten
jeweils wieder unter die Stapel gemischt.
Spielstart
Beginnen darf die / der Jüngste, die / der Kleinste, ganz nach
Vereinbarung der Kinder. Danach geht es im Uhrzeigersinn
weiter.
Wer an der Reihe ist, darf nacheinander immer nur zwei
Karten aufdecken, das neue Tier zusammenlegen und laut
lesen. Entsteht ein bekanntes Tierbild, das mit Vorder- und
Hinterteil zusammenpasst, darf der Spieler das Kartenpaar
behalten und erneut zwei Karten aufdecken.
Spielende
Wurde das letzte Kartenpaar gelesen, ist das Spiel beendet.
Wer die meisten Karten hat, gewinnt. Haben die Spieler
gleich viele Karten, so spielen sie mit einer reduzierten Anzahl an Karten pro Stapel eine Entscheidungsrunde.
1. 1Einsatz der Silbenwesen im Förderunterricht
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Mit den „Silbenwesen“ ist es für die Lehrperson möglich,
Einblicke in den Stand der Lesefähigkeit zu erhalten, um im
Leseförderunterricht gezielter mit den Kindern zu arbeiten.
Geeignet ist Einzel- oder Kleingruppenarbeit zusammen mit
der Lehrperson.
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Mögliche Beobachtungen durch die Lehrkraft
Das geht so lange, bis er zwei nicht passende Karten aufdeckt. Auch hier wird das neue Tier zusammengelegt und
gelesen.
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•Das Kind lässt sich von der bildlichen Darstellung leiten
und errät die zu lesenden Wörter. Erkennbar wird das anhand des Umgangs mit bestimmten Tieren, z. B. „lesen“
die Lernenden Frosch statt Krö-te, Tintenfisch statt Krake, Marienkäfer statt Kä-fer, Kuh statt Büf-fel, usw. Der
Leseprozess hat in diesem Fall noch gar nicht begonnen;
eine Heranführung an die Schrift bietet hier den ersten
Ansatzpunkt zur Förderung, z. B. indem das Kind auf die
Zweisilbigkeit der Wörter aufmerksam gemacht wird.
•Beim Lesen entstehen verzerrte Wortvorformen, die von
den Lernenden nur anhand der bildlichen Darstellung
in Normalaussprache überführt werden können. Bei
Quatschtieren scheitern sie. Das Kind hat möglicherweise
besondere Schwierigkeiten:
 mit der betonten Silbe und dort mit der Unter
scheidung von Lang- und Kurzvokal. Das macht sich
bemerkbar, wenn das Kind den Vokal in der zweiten
Abteilung des Vorderteils immer voll artikuliert, egal
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Das Quatschtier wird dann aber wieder zurückgelegt. Der
nächste Spieler ist nun an der Reihe.
Damit sich jeder die Tierkarten und ihre Lage gut merken
kann, werden die Karten, die kein passendes Tier ergeben,
immer wieder an die gleiche Stelle zurückgelegt.
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Mildenberger
Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel
ob die dritte Abteilung besetzt ist oder nicht (wenn
es z. B. das A von ZAN-DER und HA-SE in derselben
Weise liest).
 mit der unbetonten Silbe (Hinterteil): Das rote E wird
immer voll artikuliert, das Kind liest z. B. Zan-dER und
verschmilzt das R nicht zusammen mit dem E zu A.
•Die Lernenden betonen beide Silben gleich.
lesen dann selbst die Silben als Einheiten laut vor. Das Lesen
von Quatschtieren deckt auf, ob die Strukturen verinnerlicht
worden sind oder ob auch tatsächlich gelesen wird, denn
die Kombination von z. B. KRÖ-TE und EN-TE ergibt zwar
dem Bild nach ein Quatschtier, das Wort darunter müsste
aber richtig erkannt werden.
Neben den unter Punkt 1 beschriebenen Spielmöglichkeiten
kann mit den Silbenwesen auch noch anderweitig geübt
werden.
Möglichkeiten zur Förderung
Für die Lernenden ist es hilfreich, Einblicke in die Struktur der
deutschen Wortschreibung und ihre Realisierung beim Lesen
zu erhalten. Es bietet sich an, mit Wörtern zu starten, die
zum Typ 1 (unbesetzte 3. Abteilung des Vorderteils) oder
zum Typ 2 (besetzte 3. Abteilung des Vorderteils) gezählt
werden (vgl. auch Punkt 2).
Betrachtet man ausschließlich die Vorderteile, wird für die
Lernenden allein durch die optische Struktur deutlich, dass
die dritte Abteilung manchmal besetzt ist und manchmal
nicht. Ist sie besetzt, wird der Vokal kurz gelesen, ist sie unbesetzt, wird der Vokal lang gelesen. Kindern mit Türkisch
oder Russisch als Muttersprache bietet die Optik eine gute
Stütze, denn im Türkischen und im Russischen gibt es keine
Langvokale.
Wenn die Hinterteile isoliert betrachtet werden, fällt den
Lernenden schnell auf, dass in der mittleren Abteilung immer ein E steht. Hinterteile, deren letzte Abteilung besetzt
ist, bieten zusätzliche Entdeckungsmöglichkeiten: Steht R in
der letzten Abteilung, wird das E eher wie ein A realisiert;
bei anderen Buchstaben in der letzten Abteilung hört man
es meist gar nicht.
Ein daran anschließender Vergleich von Vorder- und Hinterteilen ermöglicht den Lernenden die Einsicht, dass die
Funktion von Buchstaben erst dann ermittelt werden kann,
wenn man weiß, wo sie stehen.
Beispiele
Silbenteppich: Vorder-/oder Hinterteile werden unter- oder
nebeneinander ausgelegt – und gelesen. Dabei können je
nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad oder gewünschter
Schwerpunktbildung die Vorderteile wiederum in die Typen
1 – 3 unterteilt werden. Dabei kann die Lehrperson zuerst
die Karten vorlesen, danach ist das Kind an der Reihe oder
beide lesen gleichzeitig, abwechselnd …
Tiere verwandeln: Ein Ausgangstier wird gelegt und gelesen. Die Lernenden einigen sich darauf, ob das Tier hinten
oder vorne verwandelt wird. Anschließend werden einige
Vorderteile (entsprechend Schwerpunktbildung) oder Hinterteile von der Lehrperson ausgewählt und verdeckt. Die
Kinder decken sie dann auf, kombinieren neu, lesen …
2. Didaktischer Hintergrund
2.1 Grundidee
Kinder sind – meist schon bevor sie in die Schule kommen –
mehr oder weniger in der Lage, mehrsilbige Wörter in einzelne Silben zu zerlegen. Mindestens kennen sie die Anzahl der
Silben, wenn auch noch nicht in allen Fällen die Silbengrenze
richtig erkannt werden kann. Das stellt die Ausgangsposition
für den Erwerb der Schriftsprache dar und muss einerseits
gefördert werden, wenn Kinder noch nicht verlässlich Silben
ausgliedern können, andererseits kann auf diese Fähigkeit
gut ausgebaut werden, um Lesen und Schreiben zu lernen.
Denn der Erwerb von Schrift mittels einer reinen Zuordnung
von Lauten zu Buchstaben stellt viele Kinder vor große Probleme: Beim Lesen sind oft verzerrte Wortvorformen die
Folge, die nur schwer mit einer Normalaussprache in Verbindung gebracht werden können.
An diese Problematik knüpfen die „Silbenwesen“ an und
eröffnen den primären Zugang zu schriftlichen Strukturen.
Im Vordergrund steht dabei das Erkennen der Silbe als Einheit und die Abfolge von betonter und unbetonter Silbe
als grundlegendes Muster im Deutschen. Die Auswahl des
Wortmaterials der „Silbenwesen“ ergibt sich genau daraus:
Die auf den Karten abgedruckten Vorderteile der Tiere
entsprechen jeweils den betonten und die Hinterteile den
unbetonten Silben. Die Vorder- und Hinterteile lassen sich
entweder zu normalen Tieren oder zu Quatschtieren kombinieren. Kombinationen aus Vorder- und Vorderteil oder
Hinter- und Hinterteil ergeben kein Tier.
Beispiele aus dem Spielmaterial
•R in der ersten Abteilung des Vorderteils (RA-BE, RAU-PE,
KRÖ-TE, KRA-KE) – das R ist hörbar.
•R in der letzten Abteilung des Vorderteils (KÄ-FER, ZANDER) – das R ist nicht hörbar.
•E im Vorderteil: E-SEL (Langvokal), EN-TE (Kurzvokal), WIESEL (keine lautliche Entsprechung für E)
•E im Hinterteil: betrifft alle Wörter der Silbenwesen
Zusätzlich werden die Lernenden auf die Abfolge von betonter und unbetonter Silbe aufmerksam.
Tiere mit Schärfungsschreibung (Typ 3) werden dann gesondert behandelt, wenn die Lernenden sicher Wörter der
Typen 1 und 2 lesen können (vgl. 2.3.1).
ROB-BE, AF-FE, BÜF-FEL, RAT-TE, QUAL-LE
Zur Bildung von Quatschtieren können aber auch diese Karten jederzeit verwendet werden.
Für die Arbeit im Förderunterricht sucht die Lehrperson am
besten – je nach gewünschtem Schwerpunkt – Vorder- und
Hinterteile heraus und liest sie vor. Hinterteile sollen dabei
auch immer als Hinterteile, d. h. unbetont gelesen werden,
auch wenn sie isoliert auftreten. Die Lernenden beschreiben
(ggf. mit Unterstützung), was ihnen optisch auffällt, und
versuchen, es mit dem Gehörten in Einklang zu bringen und
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Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel
2.2 Optische Gestaltung des Materials
L Ö
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Die zweisilbigen Silbenwesen werden jeweils aus einem Vorderteil (betonte Silbe) und einem Hinterteil (unbetonte Silbe)
gebildet. Die optische Gestaltung der Karten soll lediglich unterstützend wirken und die Lernenden nicht von der Schrift
ablenken, dennoch aber zu den unterschiedlichsten Kombinationen anregen und dazu ermutigen, diese auch zu lesen.
Durch den Verzicht auf farbliche Gestaltung passen auch
durch Kombination entstandene Quatschtiere auf den ersten
Blick gut zusammen.
Alle Buchstaben werden durchgängig großgeschrieben, denn
bei den „Silbenwesen“ steht nur die Silben- bzw. Wortstruktur
im Vordergrund.
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2.3 Zu entdeckende schriftliche Strukturen
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R
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Die Silbe des Vorder- und Hinterteils ist jeweils in drei Abteilungen untergliedert.
Durchgängig wird die Silbe des Vorderteils (betonte Silbe)
in Blau, die Silbe des Hinterteils (unbetonte Silbe) in Rot dargestellt. In der mittleren Abteilung befindet sich jeweils ein
Vokal, die Rand-Abteilungen sind entweder leer oder es stehen dort Konsonanten.
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Das blaue, betonte E und das rote, unbetonte E (von EN-TE)
klingen unterschiedlich. Kindern wird das zwar nicht mithilfe der Bezeichnung betonter / unbetonter Vokal zugänglich,
dennoch erkennen und beschreiben sie die Unterschiede, indem sie beispielsweise sagen: „Das hintere E klingt anders als
das vordere E.“
Diphtonge (au, ei, eu) in der blauen, betonten Silbe sind zusammen in der mittleren Abteilung eingetragen; sie bilden
eine in sich komplexe Lautgeste ab:
W
T E
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Die meisten Wörter im Deutschen folgen diesem Prinzip
bzw. lassen sich auf diese Form zurückführen (z. B. Steinpilz, Stei-ne und Pil-ze) oder zu dieser Form erweitern (z. B.
rot – ro-te; Tier – Tie-re). Mit den „Silbenwesen“ werden
Leseanfängern und Leseanfängerinnen Strukturen zur
Verfügung gestellt, die es ihnen ermöglichen, spielerisch Einblicke in das deutsche Schriftsystem zu erhalten.
Durch die bildliche Unterstützung können auch Kinder ganz
zu Beginn des Leseerwerbs das Material nutzen. Sie orientieren sich dann primär an den Bildern, trainieren dabei aber
die silbische Gliederung und die Abfolge des Betonungsmusters, was ihnen dann später beim Lesen und Schreiben
zu Gute kommt.
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Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel
Das ie bei WIE-SEL ist ebenso komplett in der mittleren
Abteilung eingetragen; es handelt sich um eine einfache
Lautgeste:
Dagegen „quetscht“ eine besetzte, letzte Abteilung den Vokal ein; es handelt sich um einen Kurzvokal.
Schärfungsschreibung
Wörter mit Schärfungsschreibung müssen gesondert betrachtet werden:
W IE
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In der jeweils ersten und letzten Abteilung finden die Konsonanten ihren Platz, wie zum Beispiel bei KRÖ-TE:
KR Ö
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Auch in diesem Beispiel handelt es sich um einen Kurzvokal. Beim Aufeinandertreffen gleicher Konsonanten in der
dritten Abteilung der blauen Silbe und der ersten Abteilung
der roten Silbe (hier: B von ROB-BE) wird jedoch das blaue
B in der dritten Abteilung nur geschrieben und nicht gesprochen.
T E
2.3.2 Das Hinterteil (unbetonte Silbe)
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Mittlere Abteilung
Die rote Silbe zeichnet sich neben der Unbetontheit durch
eine zusätzliche Besonderheit aus: In der mittleren Abteilung steht bei einfachen, zweisilbigen Wörtern immer ein E.
Dies wird vor allem deutlich, wenn man mehrere Hinterteile
untereinander legt:
Sonderfall:
QU A L
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L E
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A
Der Buchstabenverbindung QU wird im Verbund ein R
Lautwert [kw] zugewiesen. Aus diesem Grund steht QU auch
gemeinsam in der ersten Abteilung.
T
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2.3.1 Das Vorderteil (betonte Silbe)
Lang- / Kurzvokal
Die Unterscheidung zwischen Langvokal und Kurzvokal wird
bei den Silbenwesen optisch zugänglich gemacht:
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Das E der unbetonten Silbe wird bei eigenen Schreibversuchen von Kindern im ersten Schuljahr häufig vergessen, weil
es durch Anlauttabellen kaum identifiziert werden kann.
EBeim
R Lesen wird es zudem oft voll artikuliert. Dabei entsteht
durch die überdeutliche Aussprache eine verzerrte Wortvorform, die dann häufig gar nicht mehr von den Kindern erkannt werden kann.
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Eine unbesetzte, letzte Abteilung lässt dem Vokal Raum,
um sich auszubreiten. Es handelt sich um einen Langvokal.
S E L
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2.4Überblick über die zu entdeckenden
Strukturen bei den „Silbenwesen“
Letzte Abteilung
Bei freier letzter Abteilung wird das E unbetont gelesen. Ist
die letzte Abteilung besetzt (z. B. SEL von E-SEL), wird es
häufig gar nicht artikuliert. Steht R in der letzten Abteilung,
klingen ER zusammen eher wie A.
Daneben kann in der letzten Abteilung – wenn sie überhaupt besetzt ist – nur eine relativ begrenzte Zahl an Buchstaben vorkommen. R, L und N zählen zu den häufigsten.
Die oben beschriebenen Fälle können für das Vorderteil der
Tiere in drei unterschiedliche Typen unterteilt werden:
Typ 1:
Alle Tiere, deren Vorderteil eine unbesetzte letzte Abteilung
aufweisen, werden mit Langvokal gelesen. Es bietet sich an,
diese Tiere zu Beginn auszuwählen.
Insgesamt wird bei Kombinationen von Vorder- und Hinterteil zu neuen Silbenwesen deutlich, dass Silben vieler Hinterteile gleich sind, wenn man vom Bild absieht. Die unbetonten Silben sind nicht so vielfältig wie die betonten. Diese
Erkenntnis erleichtert natürlich den Leseprozess, weil die
Lernenden nicht immer mühsam neu beginnen müssen die
Buchstaben zusammenzusammeln, sondern zumindest diese Silben relativ schnell als Einheit erkennen.
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Typ 2:
Tiere, deren Vorderteil eine besetzte letzte Abteilung aufweisen, werden mit Kurzvokal gelesen.
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Typ 3:
Tiere, die in der letzten Abteilung des Vorderteils und in der
ersten Abteilung des Hinterteils den gleichen Konsonanten
aufweisen (Schärfungsschreibung), werden mit Kurzvokal
gelesen. Dabei ist es wichtig, dass nur der zweite (auf der
Karte rote) Konsonant ausgesprochen wird.
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Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel
Literatur:
•Becke, Tanja, von der / Bredel, Ursula / Cramm, Inka, von/
Krüßmann, Marina / Zepnik, Sabine (2010): Silbenbasierte
Lesespiele. In: Die Silbe im Anfangsunterricht Deutsch.
Festschrift zum zehnjährigen Jubiläum des Lehrgangs ABC
der Tiere. Offenburg: Mildenberger Verlag
•Bredel, Ursula (2009): Orthographie als System – Orthographieerwerb als Systemerwerb (2009).
In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik
(LiLi) 39, Heft 153: Worauf kann sich der Sprachunterricht
stützen? Hgg. von Wolfgang Klein und Christine Dimroth,
Seite 135 – 154
•Röber, Christa (2009): Die Leistungen der Kinder beim Lesen- und Schreibenlernen. Grundlagen der silbenanalytischen Methode. Baltmannsweiler: Hohengehren
Alle Karten in der Übersicht:
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Impressum
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Bestell-Nr. 1402-28 . ISBN 978-3-619-14228-6
© 2010 Mildenberger Verlag GmbH, 77652 Offenburg
Internetadresse: www.mildenberger-verlag.de
E-Mail: [email protected]
Auflage 5 4 3 2
Jahr 2016 2015 2014 2013
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Alle Titel des Mildenberger Verlags erhalten Sie unter: www.mildenberger-verlag.de oder im
Buchhandel. Jede Buchhandlung kann alle Titel direkt über den Mildenberger Verlag beziehen.
Autoren:Tanja von der Becke, Ursula Bredel, Inka von Cramm,
Marina Krüßmann, Sabine Zepnik
Illustrationen:Franziska Kalch, Diplom-Designerin, 09405 Gornau
Sabine Zepnik, 50670 Köln
Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier.
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