S P E R R F R I S T Montag, 20.10.2014, 17:00 Uhr MESZ
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S P E R R F R I S T Montag, 20.10.2014, 17:00 Uhr MESZ
BAFU – Direktion Pflanzenschutzlabor 20.10.2014 SPERRFRIST Montag, 20.10.2014, 17:00 Uhr MESZ Es gilt das gesprochene Wort! Eröffnung des neuen Pflanzenschutzlabors an der Eidg. Forschungsanstalt WSL Ansprache Josef Hess, Vizedirektor BAFU Sehr geehrter Herr Bundesrat, sehr geehrter Herr ETH-Präsident und ETH-Räte, Herr Direktor, lieber Koni, sehr geschätzte Damen und Herren, Direktor Konrad Steffen hat soeben erwähnt, dass Phytophtora ramorum, eine für viele Baumarten tödliche Pilzkrankheit kurz nach der Jahrtausendwende in der Schweiz aufgetreten ist. Das BAFU reagierte 2007 mit einer Verfügung der Abt. StoBoBio auf dieses Ereignis. Darin stand, dass Phytophtora ramorum den besonders gefährlichen Schadorganismen zuzuordnen und nach geltender Einschliessungsverordnung in einem Biosicherheitslabor der Stufe 3 zu diagnostizieren und zu erforschen sei. Insgesamt war dieser Befund nicht gerade hilfreich, denn ein solches Labor war nicht verfügbar und damit das Problem alles andere als gelöst. Und bereits meldeten sich neue besonders gefährliche Schadorganismen, wie zum Beispiel der Asiatische Laubholzbockkäfer an, dessen Auftreten inzwischen in der Schweiz leider ebenfalls Realität geworden ist. Es würde mich nun nicht besonders stolz machen, wenn ich Ihnen heute angesichts dieser Situation - wie im Jahr 2007 - als Vertreter des BAFU wieder eine Verfügung eröffnen könnte. Mit Stolz und Freude erfüllt es mich dagegen, dass ich vor Ihnen stehen darf, um mit Ihnen gemeinsam dieses Pflanzenschutzlabor hier in Birmensdorf an der WSL zu eröffnen. 2007, kurz nach dem erwähnten Auftreten von Phytophtora ramorum, ging auch die Diskussion um den Bau eines Pflanzenschutzlabors ernsthaft los. Am 5. 12. 2007 fand die erste protokollierte Sitzung mit Vertretern der WSL, des BLW und des BAFU statt. Am 17.11. 2010 entschied das Preisgericht für das Siegerprojekt Forest Whitaker von Burckhardt+Partner, Basel. Am 11. September (9/11) 2013 standen wir dann auf "ground zero" des Pflanzenschutzlabors, durften den Grundstein legen und ein paar Maurerarbeiten erledigen. 2'511 Tage sind seit der ersten Sitzung vergangen und nun steht das Pflanzenschutzlabor erfolgreich vollendet da. 14.4 Mio. Franken wird es nach den aktuellen Endkostenprognosen kosten, ein Projekt realisiert klar im Rahmen des Kostenvoranschlages und finanziert zu 60% von der WSL einschliesslich dem ETH-Rat und zu 40% vom EPSD (BAFU 70%/ BLW 30%). Für die Schweiz, und das haben Herr Bundesrat Schneider-Ammann und Herr Direktor Steffen in ihren Ansprachen klar betont, ist diese Labor-Infrastruktur von eminenter Bedeutung. Zur Unterstreichung dieser Bedeutung zitiere ich gerne aus dem Schreiben vom 20.11. 2012 zur Finanzierungsbestätigung durch den BAFU Direktor an die WSLDirektion: "Das BAFU hat auch gerade in Bezug auf die Anoplophora-Thematik (Asiatischer Laubholzbockkäfer) ein grosses Interesse, dass die Analyse- und Diagnosearbeiten im neuen Labor schnellstmöglich aufgenommen werden können, um so unsere Fachpersonen im täglichen Einsatz, für Risikoanalysen und Einsatzpläne des Bundes- und der Kantone, für die Industrie und weitere Interessierte, effiziente und qualitativ gute Resultate bereitstellen zu können." Nebst dieser Bedeutung für den Schutz der Schweiz vor besonders gefährlichen Pflanzenkrankheiten war es für das BAFU ein grosses Anliegen, dass das Holz beim Bau des Labors eine bedeutende Rolle spielt. Ich freue mich nun sehr, dass auch dieses Ziel von der Bauherrschaft vorbildlich umgesetzt werden konnte. Total wurden für den Bau rund 170m3 Holz verwendet (140m3 Fichte/Tanne, 31m3 Douglasie; 98% dieses Holzes stammen aus der Schweiz). Damit ist das Pflanzenschutzlabor bezüglich Holzeinsatz ein Leuchtturmprojekt im Sinne der Waldpolitik 2020, welche das nachhaltig nutzbare Holznutzungspotenzial im Schweizer Wald ausschöpfen will, aber auch im Sinne der Klimapolitik und der Ressourcenpolitik Holz, welche die Verwendung des ökologischen, einheimischen und erneuerbaren Rohstoffes Holz bezweckt. Zu guter Letzt stelle ich mit Freude fest, dass sich das Pflanzenschutzlabor in eine Reihe bemerkenswerter Bauwerke einfügt, welche am 20. Oktober eröffnet wurden: 1880 wurde die vom Berliner Architekten Richard Lucae entworfene Oper in Frankfurt am Main in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm I. mit Mozarts Oper Don Giovanni eröffnet. 1973 eröffnete Königin Elisabeth II. am 20. Oktober das Opernhaus von Sydney Und heute eröffnen wir nun eben das neue Pflanzenschutzlabor an der WSL in Anwesenheit von Herrn Bundesrat Johann Schneider-Ammann, über dessen Anwesenheit wir uns freuen und dessen Wunsch ich mich anschliessen möchte, dass wir trotz der nun vorhandenen guten Laborausrüstung - möglichst wenige in der Schweiz neu festgestellte Organismen darin untersuchen müssen. Ich bedanke mich bei allen, die zum guten Gelingen dieses Projektes beigetragen haben und wünsche dem Labor und allen, die darin arbeiten, eine erfolgreiche Zukunft. Josef Hess, Vizedirektor BAFU