copa américa gastgeber chile im triumph carli lloyd

Transcrição

copa américa gastgeber chile im triumph carli lloyd
NR. 27/2015, 10. JULI 2015
DEUTSCHE AUSGABE
Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904
Kanada 2015
Fest der
Rekorde
COPA AMÉRICA
GASTGEBER CHILE
IM TRIUMPH
CARLI LLOYD
LERNEN AUS
SCHWEREN ZEITEN
SEPP BLATTER
DIE FIFA STEHT
AUF DEM SPIEL
W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY
D I E W O C H E I M W E LT F U S S B A L L
6
14
Schweden
Im letzten Spiel der Hinrunde der schwedischen
Allsvenskan kommt es zum Showdown zwischen
IFK Göteborg und IFK Norrköping, dem Leader
und dem Verfolger.
17
Miguel Estrada
Bei der Beachsoccer-WM in Portugal will der
mexikanische Torhüter Grosses erreichen.
“Ich will in die Geschichte des Beachsoccers
eingehen”, sagt der 32-Jährige.
23
Nord- und Mittelamerika
35 Mitglieder
www.concacaf.com
K anada 2015
Mit dem traditionsreichen Finale USA - Japan ist
die Frauen-WM in Kanada zu Ende gegangen
– mit dem besseren Ausgang für die US-Girls.
Sie gewannen ihren dritten WM-Titel und
sicherten sich so einen Eintrag in die
­Geschichtsbücher. Ein Rückblick auf vier Wochen
­hochklassigen Fussball und ein Turnier, das
alle Rekorde brach.
Südamerika
10 Mitglieder
www.conmebol.com
30
Carli Lloyd
Die US-Kapitänin führte ihr
Team zum WM-Titel und
sagt: “Es mutet surreal an.”
S epp Blatter
Der FIFA-Präsident nimmt vor der Sitzung
des Exekutivkomitees am 20. Juli dessen
­Mitglieder in die Pflicht und sagt: “Auf dem Spiel
steht die FIFA – nicht mehr und nicht weniger.”
Fest der Rekorde
Unser Umschlag zeigt die zum
dritten Mal bei einer WM
triumphierenden US-Girls –
das ist Rekord.
24
Copa América
In der 99-jährigen Geschichte des Turniers
hat es Gastgeber Chile erstmals geschafft,
den Titel zu erringen.
Franck Fife / AFP (Bild)
The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA,
erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und
ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos
verfügbar. http://de.fifa.com/mobile
2
T H E F I FA W E E K LY
Beach-Soccer-Weltmeisterschaft
U17-Weltmeisterschaft
9. – 19. Juli 2015, Portugal
17. Oktober – 8. November 2015, Chile
Getty Images (4)
The-FIFA-Weekly-App
D I E W O C H E I M W E LT F U S S B A L L
Europa
54 Mitglieder
www.uefa.com
Afrika
54 Mitglieder
www.cafonline.com
Asien
46 Mitglieder
www.the-afc.com
Ozeanien
11 Mitglieder
www.oceaniafootball.com
15
Republik Korea
Brasilianer mischen die K League auf.
Beim Spitzenreiter Jeonbuk haben sie
massgeblichen Anteil am Erfolg.
(Im Bild: Leonardo Rodriguez Pereira)
37
Babak Rafati
Der deutsche Spitzenschiedsrichter wollte sich
vor einem Bundesligaspiel
das Leben nehmen.
T H E F I FA W E E K LY
3
UNCOVERED
Weltmeisterlicher Empfang
Mario Wagner / 2Agenten
D
ie US-Girls haben es geschafft. Gegen Japan errangen sie in einem unterhaltsamen
Finale den Weltmeistertitel. Gefeiert haben sie ihn natürlich bereits in Kanada. Doch
auch wenn man die Feste feiern soll, wie sie fallen: Grosse Erfolge lassen sich doch
am allerbesten zu Hause zelebrieren.
Angekommen in Los Angeles, wurden die Weltmeisterinnen einen Tag nach dem
Endspiel zunächst von Feuerwehrleuten auf der Landebahn begrüsst, bevor sie sich im
Hotel ausruhten. Geweckt von den Fangesängen der Leute, die schon seit dem Morgengrauen die Strassen säumten, starteten sie ihren Triumphzug. Zehntausende jubelten
ihren Champions zu. “Es tut so gut, wieder zu Hause zu sein!”, rief Torhüterin Hope Solo
in die Menge. Und Carli Lloyd, die im Anschluss an ihre drei Tore im Finale mit dem
Goldenen Ball als beste Spielerin der WM ausgezeichnet worden war, strahlte: “Es ist ein
unglaublicher Moment!”
Und doch hatte eines der US-Girls Tränen in den Augen: Lauren Holiday, auch sie
Torschützin im Finale, kündigte ihren Rücktritt aus dem Nationalteam an. “Das sind
aber keine Tränen der Trauer, ich bin glücklich. Mein Ziel war es, eine nationale
­Meisterschaft und eine Weltmeisterschaft zu gewinnen. Das habe ich geschafft. Ich habe
mich die letzten zehn Jahre für dieses Team entschieden, nun ist die Zeit gekommen,
um mich für meine Familie zu entscheiden.” Å
Sarah Steiner
T H E F I FA W E E K LY
5
K AN ADA 2015
Das grosse
Spektakel
US-Teamstützen
Kapitänin Carli Lloyd (l.)
und Hope Solo feiern den
WM-Titel im B.C. Place
Stadium zu Vancouver.
6
T H E F I FA W E E K LY
K AN ADA 2015
Ein Turnier der Rekorde ist
zu Ende gegangen. Wir blicken
­zurück auf den hochklassigen
Wettbewerb Kanada 2015,
an dem die USA als erstes Team
überhaupt ihren dritten WM-Titel
erringen konnten.
T H E F I FA W E E K LY
7
Erich Schlegel / USA TODAY Sports / Reuters
F
ast auf den Tag genau ein Jahr ist es nun schon her, dass
die Männer-WM in Rio de Janeiro mit dem dramatischen
Endspiel zwischen Argentinien und Deutschland (0:1 n.V.)
ihren Höhepunkt fand. Die Parallelen zwischen jenem
­brasilianischen und dem kanadischen Turnier der Frauen,
das vor ein paar Tagen mit dem 5:2-Sieg der US-Amerikanerinnen um Carli Lloyd (Goldener Ball) und Hope Solo
­(Goldener Handschuh) zu Ende ging, sind evident und
­mannigfaltig – auch wenn die Männer-WM nicht mit einem
­Rekord in Sachen WM-Titel aufwarten konnte: Noch nie hat ein
Verband drei Frauen-Weltmeisterschaften für sich entscheiden
können. US-Soccer hat es geschafft.
Dazu waren Ausnahmespielerinnen wie die erwähnten Lloyd
und Solo vonnöten. Die 32-jährige Offensivkraft Carli Lloyd hat
es dabei nicht nur zur besten Spielerin des Turniers gebracht, die
Kapitänin des US-Teams hat auch einen der schönsten Treffer bei
Kanada 2015 erzielt: Von der Mittellinie aus überwand sie die
japanische T
­ orhüterin Ayumi Kaihori mit einem weiten Heber
zum zwischenzeitlichen 4:0. Im Finale gelangen ihr drei Treffer;
hinter der Deutschen Celia Sasic belegt Lloyd in der Torjägerinnen-Wertung Platz 2.
Parallelen aber gab es zum Beispiel hinsichtlich des Spiel­
niveaus. So wie vor Brasilien 2014 geunkt worden war, die Hitze
würde jedes vernünftige Angriffsspiel im Keime ersticken, waren
im Vorfeld von Kanada 2015 in den Medien verschiedentlich
­Befürchtungen laut geworden, die Erweiterung des WM-Feldes
von 16 auf 24 Frauenteams würde eine Flut von Kantersiegen nach
sich ziehen, mithin den Turnierverlauf verfälschen. Beides, die
Hitze wie die Erweiterung, hat sich als unbegründetes Angst­
szenario erwiesen. Denn so wie Brasilien 2014 zu einem Fussballfest erster Güte wurde, hat auch Kanada 2015 alle Erwartungen
an das Spielniveau übertroffen.
Ein gutes Beispiel dafür ist England. Das inspirierte Team von
Coach Mark Sampson, um die unermüdlich kämpfende Kapitänin
Steph Houghton aufgebaut, errang als Nummer 6 der Welt Platz 3,
und die Lionesses kehrten mit der Bronzemedaille von der WM
ins Mutterland des Fussballs zurück. Aber auch einige der WM-­
Neulinge schlugen sich überraschend gut. So schafften es Kamerun (Platz 11), die Niederlande (13) und die Schweiz (15) in die
­K .-o.-Phase des Turniers.
K AN ADA 2015
Populär auch bei den Kindern
Um bei den Parallelen zu bleiben: Rekorde wurden gebrochen in der
Gunst der TV-Zuschauer und in den Digitalen Medien. Noch nie hat
eine Frauen-WM ein so grosses Zuschauerinteresse geweckt wie in
diesem Jahr – und das, obwohl Deutschland 2011 schon ä
­ usserst
populär war. Kanada bot dafür die perfekte Bühne. Unter Mädchen
der Mannschaftssport Nummer eins und unter Jungen stark im
Aufwind begriffen, hat der Fussball unter dem Ahornblatt einen
grossen Appeal, braucht man dazu doch kaum mehr als einen Ball
– und keine hohen Körbe, American-Football-Tore oder Eisflächen
und Schlittschuhe, letztere das Requisit des kanadischen Nationalsports Eishockey.
So war es denn auch nicht erstaunlich, dass die Kanadierinnen
und Kanadier gemeinsam mit ihren Sprösslingen die WM-Spiele im
eigenen Land besuchten. Der Anteil von Jugendlichen und ä
­ lteren
Kindern in den Arenen war nicht zu übersehen. Nur folgerichtig,
dass auch die Zeremonien wie bei der WM-Eröffnung am 6. Juni in
Edmonton als buntes Element nicht zuletzt auf die ­
Mädchen
­setzten, die in Fussballausrüstung und mit dem Ball am Fuss in
schnellen Choreographien ihr Können zeigten.
Martas Prognose
Das kanadische Team um Kapitänin und Leitfigur Christine Sinclair
versammelte natürlich sehr viele Sympathien auf sich, und in den
Stadien war was los, wenn die Spielerinnen von Coach John H
­ erdman
aufliefen. Doch auch die anderen Teams konnten auf ­ihren Anhang
zählen; das gilt vor allem für die weltmeisterliche Auswahl der USA,
von wo es die Fans oft nicht allzuweit zu den WM-Spielen hatten.
Auch die Brasilianerinnen wurden lautstark empfangen. Schon
bei ihrem ersten Gruppenspiel im Olympiastadion zu Montreal
­feierten die brasilianischen Fans ihre Legenden Marta und Formiga.
Diesmal hätte es klappen sollen mit dem ersten WM-Titel. Aber es
wurde nichts daraus, bereits im Achtelfinale ereilte die Seleção das
Aus (0:1 gegen Australien). Marta legte sich schon früh, schon nach
jenem Auftaktspiel (2:0 gegen die Republik Korea), fest: Den Titel
würden Deutschland, Japan und die USA unter sich ausmachen.
Bestimmt schwang kurz nach Spielschluss und dem geglückten
WM-Aufgalopp ein wenig Vorsicht bei der fünffachen Weltfuss­
ballerin mit, und man will sich selbst ja nicht unbedingt gleich zum
Titelanwärter erklären. Aber Marta wird auch geahnt haben, dass
es für diese brasilianische Auswahl schwer werden würde. So oder
so: Sie sollte Recht behalten mit ihrem Tipp.
Auch das also eine Parallele zu Brasilien 2014. Der brasilianische
Verband schnitt an beiden Weltmeisterschaften nicht wunsch­
gemäss ab. Ähnliches gilt auch für den Gastgeber dieser WM. Konnten sich die Kanadierinnen im Achtelfinale gegen den WM-Neuling
Schweiz noch im Rennen halten (1:0), war im Viertelfinale Schluss
– gegen das erwähnte Team Englands. Aber mit dem Wünschen ist
es ohnehin so eine Sache. Nicht nur im Fussball. Å
Perikles Monioudis
Kanada bot für die siebte
Frauen-WM eine perfekte Bühne.
imago, Bianca Litscher (Illustration)
Frühes Aus
Anlass zur Freude
hatten Marta (m.) und
Formiga (2.v.l.) nur in
der Gruppenphase.
8 T H E F I FA W E E K LY
K AN ADA 2015
Rekordhalterin
An ihrem 6. WM-Turnier für Japan bestritt die 36-jährige Homare Sawa mehrheitlich Teileinsätze.
D
ie siebte FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Kanada war
zweifelsohne eine rekordverdächtige – und das nicht nur
wegen der Tatsache, dass mit 24 Teams das grösste Teilnehmerfeld der Fussballgeschichte antrat, um die neue
“Königin des Fussballs” zu krönen. Die Bestmarke setzte
der Weltmeister aus den USA höchstselbst, der mit drei
­Triumphen nun alleiniger Rekordweltmeister ist und sich mit
112 Toren – bisher Deutschland (111) – zum torgefährlichsten
Team der Frauen-WM-Historie aufschwang.
Der entthronte Champion aus Japan sollte sich trotz der
Endspielpleite nicht grämen. Allein die Finalteilnahme müsse
man als Erfolg ansehen, sagte Trainer Norio Sasaki anschlies­
send. Bis auf Weiteres nicht mehr zu nehmen ist seinem Superstar Homare Sawa der Titel der Frauen-WM-Rekordhalterin.
Sechs WM-Teilnahmen bedeuten eine neue Bestmarke, auch
wenn sich die ehemalige FIFA-Weltfussballerin diese mit der
Brasilianerin Formiga teilen muss, die darüber hinaus zur ältesten Torschützin beim globalen Kräftemessen aufgestiegen ist.
Teamkollegin Marta hingegen darf sich seit diesem Sommer
Rekordtorschützin (15 Treffer) dieser Turnierserie nennen. Dank
ihres Treffers gegen die Republik Korea in der Gruppenphase
zog sie an Birgit Prinz (14) vorbei. Das Ausscheiden der Seleção
im Achtelfinale (0:1 gegen Australien) konnten die beiden
­dennoch nicht verhindern. Und das, obwohl die Südamerikanerinnen neben der Nadeshiko als einziges Team die Vorrunde mit
drei Siegen aus drei Spielen abgeschlossen hatten.
10
T H E F I FA W E E K LY
Bronze sicherte sich das Team aus England, das damit die
beste Platzierung überhaupt schaffte und im Spiel um Platz 3
gegen Deutschland (1:0 n.V.) eine schwarze Serie von zuvor
20 Spielen ohne Sieg gegen die DFB-Auswahl beendete
(18 Niederlagen, zwei Remis). Auf dem Weg aufs Treppchen besiegten die Lionesses im Viertelfinale den Gastgeber, der erst
zum zweiten Mal die Gruppenphase überstand und den
­Zuschauern, insgesamt über 1,3 Millionen, viel Freude bereitete.
Deutschland dagegen verpasste nach dem Aus im Viertelfinale bei der Heim-WM 2011 erneut einen Platz auf den vorderen Plätzen und steht nun vor einem kleinen Umbruch. Unter
anderem hat Torhüterin Nadine Angerer ihre Karriere im Nationaldress beendet, Bundestrainerin Silvia Neid wird das Zepter Ende 2016 an Steffi Jones abgeben. Angesichts zahlreicher
junger Gesichter, die in Kanada vielversprechende Leistungen
ablieferten, ist mit Schwarz-Rot-Gold in Zukunft definitiv zu
rechnen. Ähnliches gilt für den Gewinner des Fair-Play-Preises
aus Frankreich, der im Viertelfinale zwar unglücklich im Elfmeterschiessen an den Deutschen scheiterte, aber mit Eugénie
le Sommer, Louisa Nécib oder Camille Abily in Zukunft aus
dem Vollem schöpfen kann.
Von Ozean zu Ozean
Mit etwas bescheideneren Hoffnungen, dennoch ganz nach dem
Turnier-Slogan “To a Greater Goal™” (Ein grosses Ziel vor Augen), waren die acht Debütanten aus der Elfenbeinküste,
Adam Pretty / FIFA via Getty Images
Das Turnier der Rekorde
K AN ADA 2015
Franck Fife / AFP
Da konnten sie noch jubeln
Leonie Maier, Celia Sasic und Nadine Angerer (v.l.) nach dem Viertelfinalsieg ihres deutschen Teams gegen Frankreich in Montreal (5:4 n.E.).
­ osta Rica, Ecuador, Spanien, Thailand, den Niederlanden, der
C
Schweiz und Kamerun in ihr erstes Abenteuer auf der Weltbühne gestartet und fielen überwiegend positiv auf. Die drei Letztgenannten schafften sogar den Sprung ins Achtelfinale. Aber
auch die anderen Neulinge brachten mit vielversprechenden
Spielerinnen wie Asisat Oshoala (Nigeria), Verónica Boquete
(Spanien) oder Shirley Cruz (Costa Rica) frischen Wind hinein
und zeigten, dass der Frauenfussball in allen Ecken der Welt auf
dem Vormarsch ist.
Das kanadische Nationalmotto lautet “A Mari Usque Ad
Mare” (Von Ozean zu Ozean), was sich zweifelsohne auch bei
dieser Frauen-WM gezeigt hat. Insgesamt fünf verschiedene
Zeitzonen mussten zwischen Moncton im Osten und Vancouver
im Westen überwunden werden – einzigartig in der Geschichte
der Weltmeisterschaft. “Diese WM muss allen Verbänden als
Inspiration dienen”, sagte Lydia Nsekera, Vorsitzende des
­Ausschusses für Frauenfussball und der Frauen-WM, bei der
Abschlusspressekonferenz. Sie rief dazu auf, sich nicht auf den
Lorbeeren ­auszuruhen. Eine Aussage, die den Teams zweifelsohne als A
­ nsporn dienen wird.
Und so endete die siebte Auflage der FIFA Frauen-WM nach
vier Wochen spannender Duelle, grossartiger Tore sowie jeder
Menge Jubel und Trauer. Die nächste ist am Horizont bereits zu
erkennen: Goodbye Kanada 2015, salut Frankreich 2019! Å
Auszeichnung
Spielerin
Nr.
Goldener Ball Adidas
Carli Lloyd
10
Silberner Ball Adidas
Amandine Henry
6
Frankreich
Bronzener Ball Adidas
Aya Miyama
8
Japan
Auszeichnung
Spielerin
Nr.
Goldener Schuh Adidas
Celia Sasic
13
Deutschland
Silberner Schuh Adidas
Carli Lloyd
10
USA
Bronzener Schuh Adidas
Anja Mittag
11
Deutschland
Auszeichnung
Spielerin
Nr.
Goldener Handschuh Adidas
Hope Solo
1
Auszeichnung
Spielerin
Nr.
Hyundai Beste Junge Spielerin Kadeisha Buchanan
Auszeichnung
ø Punkte / Spiele
FIFA Fair-Play-Preis
869 / 5
3
Team
USA
Team
Team
USA
Team
Kanada
Team
Frankreich
Thanh Nguyen
T H E F I FA W E E K LY
11
K AN ADA 2015
Endlich Weltmeisterin!
Abby Wambach und der
Frauen-WM-Pokal.
12
T H E F I FA W E E K LY
K AN ADA 2015
USA - Japan:
Rivalinnen unter sich
I
John Todd / isiphotos, Matthew Lewis / FIFA via Getty Images
n einem spektakulären Finale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Kanada 2015™ feierten die USA mit einem 5:2-Sieg gegen
Japan ihren dritten WM-Titel und sicherten sich damit einen
Eintrag in die Geschichtsbücher. Es war ein Finale mit Tradition in der ansonsten noch jungen Geschichte des Frauenfussballs. Denn seit der WM 2011 dominieren die beiden Teams die
grossen Turniere: In Deutschland siegten die Japanerinnen im
Endspiel 3:1 nach Elfmeterschiessen gegen die US-Girls, im Finale der Olympischen Spiele 2012 in London setzten sich diese wiederum gegen die Nadeshiko 2:1 durch. “Aller guten Dinge sind
drei” lautete demnach das Motto in Vancouver, als eben jene beiden Mannschaften den Kampf um die WM-Krone eröffneten.
“Du kannst so viele Titel haben, wie du willst, in allen möglichen Meisterschaften – keiner davon ist so bedeutend wie der
Weltmeistertitel”, fasste Abby Wambach bereits vor der Partie
den Stellenwert einer WM zusammen. Vor vier Jahren gingen
sie und ihr Team als grosse Favoritinnen ins Endspiel, da der
Gegner eine japanische Auswahl war, die zum ersten Mal auf
diesem Niveau agierte und der die wenigsten Beobachter eine
Chance auf den Sieg eingeräumt hatten. Dazu reichte es für die
US-Amerikanerinnen dann dennoch nicht.
“Schlicht legendär”
Ganz anders beim Finale in Vancouver. Die US-Girls galten
erneut als Favoritinnen, doch diesmal liessen sie von Beginn
an keinen Zweifel an ihrem Ziel und ihrem unbändigen Willen, dieses zu erreichen. Getragen von einer grossartigen
Stimmung im ausverkauften BC Place Stadium starteten sie
furios. Bereits nach 16 Minuten stand es 4:0 (dreimal Carli
Lloyd, einmal Lauren Holiday). Die beiden Anschlusstreffer
der Nadeshiko (Yuki Ogimi, 27.; Julie Johnston, Eigentor, 52.)
sowie die Einwechslung ihres Stars Homare Sawa in der 33.
Minuten weckten nur kurz die Hoffnungen der Japanerinnen,
bevor Tobin Heath in der 54. Minute diese mit ihrem Treffer
zum 5:2 Endstand definitiv begrub.
Im siebten WM-Finale der Frauen krönten sich die
US-Amerikanerinnen nach 1991 und 1999 also bereits zum
dritten Mal zum Weltmeister – das gelang noch keinem Team
zuvor. Zudem geht die Partie als torreichstes Finalspiel einer
Frauen-WM in die Annalen ein. Die dreifache Torschützin
und als Spielerin des Turniers ausgezeichnete Carli Llyod
resümierte nach dem Spiel: “Was wir erreicht haben, ist
schlicht legendär.”
Yuki Ogimi zeigte sich als enttäuschte, aber faire Verliererin: “Wir müssen zugeben, dass uns heute die Klasse fehlte.” Die Entwicklung sieht ihr Coach Norio Sasaki aber positiv, und er verspricht: “Der japanische Frauenfussball ist
noch lange nicht am Ende angelangt.” Womöglich malt er
sich schon die nächste geschichtsträchtige Begegnungen der
beiden Teams aus. Für die US-Girls steht aber zunächst ein
anderer Termin an: Präsident Barack Obama lud die frischgebackenen Weltmeisterinnen ins Weisse Haus ein. Å
Annette Braun
Stets das Beste geben
Der japanische Coach Norio Sasaki wusste, dass es für sein Team im Finale
gegen die USA schwer werden würde.
Wel t meis t er s chaf t als Qualif ik a t ion
f ür die Ol y mpis chen Spiele 2016
Die UEFA wird am Olympischen Fussballturnier der Frauen 2016 in
Rio de Janeiro von den drei europäischen Teams repräsentiert, die
bei der WM am besten abgeschnitten haben.
Sowohl das deutsche als auch das französische Team haben dank
ihres Auftritts in Kanada (Halbfinal- respektive Viertelfinalteil­nahme)
das Olympia-Ticket gelöst.
Den letzten europäischen Startplatz werden die Niederlande,
Norwegen, die Schweiz und Schweden in einer Art Mini-Turnier
­a usspielen, da sie alle im Achtelfinale ausgeschieden sind, und
­England als Einzelverband nicht bei Olympia antritt.
Die sechs P­ layoff-Spiele sollen zwischen dem 29. Februar und dem
9. März 2016 ausgetragen werden.
T H E F I FA W E E K LY
13
BLICK IN DIE LIGEN
I
N
S
I
D
E
Schweden: Allsvenskan
G öte b o r g vo r
d e r Re n a i s s a n c e
Roland Zorn ist Fussballexperte
und lebt in Frankfurt am Main.
Alter Schwede: Die Spielplangestalter der Allsvenskan
haben ein gutes Gespür für
dramaturgisch wertvolle Pointen bewiesen.
Am 15. Spieltag der ersten schwedischen
Profiliga, dem Ende der Hinrunde, kommt es
nämlich am 12. Juli zum Showdown zwischen
IFK Göteborg, dem Ersten, und IFK Norrköping, dem Zweiten der Tabelle. Drei Punkte trennen die beiden Traditionsklubs.
Gewinnt der 18-malige Meister gegen den
13-maligen Champion, ginge Göteborg mit
fünf Punkten Vorsprung in die Rückrunde;
andernfalls müssten die blau-weissen
Änglarna (Engel) ihre himmlischen Träume
von der 19. Meisterschaft an der veränderten
irdischen Realität messen. Und die sähe bei
Halbzeit nach einem T
­ itel­duell zwischen
Göteborg und ­Norrköping oder gar nach
einem Dreikampf aus, in den auch noch
IF Elfsborg, der ­Tabellendritte, eingreift.
Waren die Spieler damals noch Amateure,
die wie Nilsson als Koch oder Todd Holm­
gren als Klempner auch in ihren erlernten
Berufen tätig waren, arbeiten die Göteborger Profis von heute fleissig an der Renaissance des populärsten schwedischen Klubs.
Schliesslich liegt der letzte Meistertitel
der IFK schon acht Jahre zurück. Lennarts14
T H E F I FA W E E K LY
Aufholjagd
Tom Pettersson (l.)
von IFK Göteborg
gegen Sundsvalls
Leo Englund.
son stützt sein Aufbauwerk vor allem auf
eine starke Defensive. Erst sieben Gegentreffer haben die Göteborger an den bisher
14 Spieltagen hinnehmen müssen – zwei
davon am vergangenen Spieltag beim 2:2
nach 2:0-Führung in Sundsvall. Dort
war dem Team die vierwöchige Pause
­a nzumerken, die die schwedische Liga
Anfang Juni einlegte. Es folgte ein Monat,
in dem Schweden seinen ersten internationalen Titel mit einer Nationalmannschaft
feierte. Die U21 triumphierte bei der
­Europameisterschaft in Tschechien mit
urschwedischen Tugenden: Organisation,
Willenskraft, physische Stärke.
Die wenigen Gegentore sprechen dafür,
dass auch Lennartssons Team landes­
typische Qualitätsmerkmale verkörpert.
Die erst ein Mal besiegten Göteborger
wissen sich zu wehren und äusserst
effektiv zuzuschlagen. Wer konsequent
das tut, was er am besten kann, hat
das Zeug zum Rekordmeister. Mag der
Weg dorthin auch noch lang und
beschwerlich sein. Å
imago
Elfsborg gewann die vorerst letzte seiner
sechs Meisterschaften 2012 unter Trainer
Jörgen Lennartsson, der mittlerweile Idrottsföreningen Kamraterna (Sportvereinigung
“Die Kameraden”) Göteborg zurück auf Kurs
in Richtung Rekordmeisterschaft gebracht
hat. Im Augenblick teilen sich die Göteborger
ihren Spitzenrang mit Rekordmeister
­Malmö FF. International gesehen, ist der Klub
noch immer die Nummer eins in Skandinavien, denn als einzige nordeuropäische Mannschaft gewann IFK Göteborg auch einen
Europapokalwett­bewerb. Und das gleich
zweimal, da die IFK sowohl 1982 als auch 1987
den UEFA-Pokal eroberte. Vor allem die
grosse Elf von 1982 unter Trainer Sven-Göran
Eriksson wurde mit Stars wie Torbjörn Nilsson, Dan Corneliusson und Glenn Hysén ob
ihres kreativen Angriffsfussballs bewundert.
Südkorea: K League Classic
Brasi l ia n ische
O f fe n s i v k u n s t
Zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der
Saison dürften die brasilianischen Landsmänner Edu, Leonardo und Eninho sein, die
das Trikot des momentanen Spitzenreiters
Jeonbuk Hyundai Motors tragen. Das Team
aus Jeonju führt die 12er-Liga zur Halbzeit
Alves und Cogo
fungierten 1983
als Pioniere.
Es wird also für die Spieler von Coach Choi
Kang-Hee ein hartes Stück Arbeit, um nach
2009, 2011 und 2014 zum vierten Mal die
Meisterschaft zu feiern – und damit Serien­
triumphator Seongnam FC (sieben nationale
Erfolge) im Sammeln von Titeln einen Schritt
näherzukommen. Edu, auch schon in der
deutschen Bundesliga bei Vereinen wie Mainz
05 und Schalke 04 aktiv, hat darüber hinaus
mit aktuell elf erzielten Treffern gute Chancen
auf die Torjägerkrone. Ihm folgen seine Team­
kollegen Dong-Gook (8) und Leonardo (7).
mit 44 Punkten vor dem Zweit­platzierten
Suwon Samsung Bluewings (39 Punkte) an.
Am 5. Juli konnte auch Schlusslicht Daejeon
Citizen FC 4:3 besiegt werden – allerdings
erforderte dies einen Kraftakt: Dreimal ging
Jeonbuk in Führung, dreimal glich der
Tabellenletzte aus. In der 95. Minute sorgte
In der AFC-Champions-League, die Jeonbuk
2006 gewinnen konnte, ist die Mannschaft
ebenfalls noch im Rennen und trifft im
Viertelfinale auf Gamba Osaka. Ist das eine
weitere Gelegenheit für die berühmte offen­
sive Spielweise “Dak-Gong” der Akteure aus
Jeonju? Geht es nach dem torhungrigen
Sturm, dann wohl auf jeden Fall. Å
Annette Braun ist Redakteurin
bei The FIFA Weekly.
Jeonbuk Hyundai Motors F.C.
Brasilianer mischen die
südkoreanische Liga auf –
und das, obwohl in der
K League Classic im Kader eines jeden Teams
aufgrund der Ausländerregelung nur vier
Spieler anderer Nationalität stehen dürfen.
Die Hälfte der begehrten Legionärsplätze
nehmen in der aktuellen, noch bis November
andauernden Spielzeit Kicker aus dem Land
der vergangenen Fussball-Weltmeisterschaft
ein. Als Pioniere fungierten Jose Roberto
Alves und Sergio Luis Cogo, die bereits 1983
dem Start der südkoreanischen Profiliga als
Spieler der POSCO Dolphins beiwohnten. In
den Jahren darauf folgten unzählige weitere
Fussballer aus Brasilien ihrem Beispiel.
schliesslich Lee Dong-Gook für die Entscheidung. Am 8.Juli reichte es gegen Gwangju FC
nur zu einem 1:1.
Leonardo
Der Brasilianer traf
bereits sieben Mal
für Jeonbuk Hyundai
Motors.
T H E F I FA W E E K LY
15
BEACHSOCCER
Mexikos Miguel Estrada In der Blütezeit seiner Beachsoccer-Karriere.
“Ich will in die Geschichte eingehen”
Der Mexikaner Miguel Estrada gilt im Beachsoccer als einer der stärksten Torhüter.
Seine Ambitionen an der Weltmeisterschaft in Portugal sind gross.
Dean Mouhtaropoulos / FIFA via Getty Images
E
s gab eine Zeit, da war Beachsoccer für Miguel Estrada nur ein
­E rsatz für den Rasenfussball. Als Mexiko überraschend in das
­Finale der FIFA Beachsoccer-Weltmeisterschaft Rio de Janeiro
2007 einzog, war der Torhüter schliesslich erst vier Monate in
­d ieser Disziplin dabei. Er hoffte damals, dass ihm seine gross­a rtige
Leistung auf dem brasilianischen Sand nach der Trennung von
seinem Klub Pachuca Genugtuung verschaffen würde.
Heute sieht er die Dinge aus einem anderen Blickwinkel. Im Vorfeld
der vierten Teilnahme seines Teams an der Beachsoccer WM (vom 9. Juli
bis am 19. Juli 2015) hat sich der Torhüter und Führungsspieler Mexikos
für das Turnier in Portugal ein höheres Ziel gesetzt. “Ich will in die
­Geschichte des Beachsoccer eingehen”, sagt er. “Früher war diese Sportart für mich ein Sprungbrett, um weiter Profifussballer sein zu können,
doch jetzt strebe ich nach persönlicher Verbesserung. Ich will auf einer
Stufe stehen mit Spielern wie Benjamin, Buru, Amarelle, Mao, Madjer ...
Das sind Akteure, die es in diesem Sport zu Prestige gebracht haben. Ich
würde sehr gerne zu dieser Elite zählen.”
Zum besten Torhüter gewählt
Abgesehen von seiner grossen Erfahrung kann er zurzeit auch eine bestechende Form vorweisen. Im April wurde Estrada, der kurz vor seinem
32. Geburtstag steht, zum besten Torwart der CONCACAF-Qualifikation
für Portugal 2015 gewählt. Darüber hinaus wird er von seinem Trainer
Ramón Raya als “eine der Stützen des Teams” geschätzt. Wohl aus
­d iesem Grund hat ihn Raya, der in Personalunion Trainer der mexikanischen Futsal-Auswahl ist, auch bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft
Thailand 2012 in der Startformation aufgeboten.
Im Strandfussball stellt Estrada seine Fähigkeiten seit 2007 unter
Beweis. “In meinem Herzen spüre ich, dass ich bei jener WM zu den
besten gehörte, doch damals wurde noch kein ‘Goldener Handschuh’
verliehen. Heute würde ich diese Auszeichnung gerne gewinnen.” Dabei
liegt seinen Worten nicht etwa Egoismus zugrunde, ganz im Gegenteil:
“Wenn ich mich darauf konzentriere, meine Sache so gut wie möglich zu
machen, weiss ich, dass ich zu 20 Prozent zum Sieg meines Teams
­beitrage. Es ist wichtig, dass wir alle individuelle Ziele haben. Wenn jeder
an sie glaubt und eine gute WM spielen will, werden sich die Dinge wie
in einem Puzzle zusammenfügen.”
Schon wieder Brasilien
Estrada ist sich bewusst, dass die Aufgabe nicht leicht wird. El Tri
­bekommt es in der Gruppenphase mit dem vierfachen Weltmeister
­Brasilien, dem amtierenden Vizeweltmeister Spanien sowie dem asiatischen Topteam Iran zu tun. Gegen die Seleção spielte Mexiko bei vier
WM-­Turnieren schon fünf Mal. Der Sieger hiess immer Brasilien. Å
Giovanni Alcocer
T H E F I FA W E E K LY
17
Friday
10 July
Saturday
11 July
Sunday
12 July
Espinho
Thursday
09 July
Group
Matches
01 13:00
05 13:00
09 13:00
13 13:00
ITA
v.
CRC
ESP
v.
IRN
OMA
v.
ITA
MEX
v.
ESP
02 14:30
06 14:30
10 14:30
14 14:30
POR
v.
JPN
RUS
v.
PAR
SEN
v.
POR
MAD
v.
RUS
03 16:00
07 16:00
11 16:00
15 16:00
ARG
v.
SEN
TAH
v.
MAD
JPN
v.
ARG
PAR
v.
TAH
04 17:30
08 17:30
12 17:30
16 17:30
SUI
v.
OMA
BRA
v.
MEX
CRC
v.
SUI
IRN
v.
BRA
Stadium
Group A
Group B
Group C
Group D
Portugal (POR)
Switzerland (SUI)
Brazil (BRA)
Russia (RUS)
Japan (JPN)
Oman (OMA)
Mexico (MEX)
Paraguay (PAR)
Argentina (ARG)
Italy (ITA)
Spain (ESP)
Tahiti (TAH)
Senegal (SEN)
Costa Rica (CRC)
Iran (IRN)
Madagascar (MAD)
17
O
C
18
P
A
19
J
S
20
S
I
MATCH SCHEDULE
FIFA BEACH SOCCER WORLD CUP PORTUGAL 2015
JPN
v.
SEN
17:30
SUI
v.
ITA
Thursday
16 July
Wednesday
15 July
29 17:00
31 17:00
MEX
v.
IRN
1st C
v.
2nd D
W27
v.
W28
L29
v.
L30
22 14:30
26 15:30
30 18:30
32 18:30
RUS
v.
TAH
1st A
v.
2nd B
W26
v.
W25
W29
v.
W30
23 16:00
27 17:00
PAR
v.
MAD
24 17:30
BRA
v.
ESP
1st B
v.
2nd A
28 18:30
Friday
17 July
25 14:00
1st D
v.
2nd C
W = Winner, L = Loser
16:00
Sunday
19 July
POR
v.
ARG
Saturday
18 July
14:30
3/4 Place
and Final
Rest day
OMA
v.
CRC
Semi
Finals
21 13:00
Rest day
13:00
Tuesday
14 July
Monday
13 July
Quarter
Finals
First Love
20
T H E F I FA W E E K LY
Ort: Anamã, Brasilien
D at u m : 2 7. M a i 2 0 1 5
U hrzeit: 14. 29 Uhr
Reuters
Fotog ra f: Br uno Kel ly
T H E F I FA W E E K LY
21
Den Fussball überall und
für alle entwickeln
Mitreissende Turniere
organisieren
Der Gesellschaft und der
Umwelt Sorge tragen
Für das Spiel. Für die Welt.
Die FIFA will den Fussball zum Wohl aller entwickeln. Unsere Mission lautet:
Das Spiel entwickeln
Oberstes Ziel der FIFA ist, den Fussball für ihre 209 Mitgliedsverbände zu entwickeln. Dank den Einnahmen aus der FIFA
Fussball-Weltmeisterschaft™ können wir täglich USD 550 000
in die weltweite Fussballförderung investieren.
Die Welt berühren
Die FIFA will die Menschen weltweit mit ihren internationalen
Fussballturnieren und -veranstaltungen bewegen, zusammenführen und begeistern.
FIFA.com
Eine bessere Zukunft gestalten
Der Fussball ist viel mehr als ein Spiel. Mit seiner weltweiten
Ausstrahlung und Reichweite besitzt er eine einzigartige Kraft,
die sorgsam einzusetzen ist. Die FIFA fühlt sich der Gesellschaft
weit über den Fussball hinaus verpflichtet.
FR AUENFUSSBALL
PRESIDENTIAL NOTE
6. FIFA-FrauenfussballSymposium in Vancouver
Die FIFA steht auf dem Spiel
A
FIFA via Getty Images
D
ie FIFA hat sich das ehrgeizige Ziel gesteckt, alle M
­ itgliedsverbände
bei ihrer Arbeit zu inspirieren und zu motivieren, um die Anzahl
der Fussball spielenden Mädchen und Frauen in den nächsten vier
Jahren – bis zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ –
weltweit von 30 auf 45 Millionen zu erhöhen.
Auf dem Weg dorthin gibt es noch viel zu tun. Beim sechsten
FIFA-Frauenfussball-Symposium, das vom 3. bis zum 5. Juli in
Vancouver stattfand, hatten alle Mitgliedsverbände ­Gelegenheit, die
Herausforderungen zu erfassen, mit denen die einzelnen Länder
beim Umsetzen dieser Zielstellung konfrontiert sind. Zugegen waren
Abgesandte von 172 Mitgliedsverbänden, darunter 58 Präsidenten und
37 Generalsekretäre.
“Dieses Symposium ist Bestandteil des Engagements der FIFA
für die Förderung und Entwicklung des Frauenfussballs sowie für das
Tätigen von Investitionen in diese Sportart. Es bietet eine hervorragende Gelegenheit für die Fussball­gemeinschaft, eine globale Strategie
für die Zukunft dieser Sportart festzulegen. Das ist von entscheidender Bedeutung”, so Lydia Nsekera, Vorsitzende der FIFA-Kommission
für Frauenfussball und die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft sowie
Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees.
Obwohl die Situation in den einzelnen Ländern ganz unterschiedlich ist, ist es durch den Erfahrungsaustausch gelungen, eine fruchtbare Plattform zu schaffen und mögliche Massnahmen zur Verfolgung
diverser Ziele aufzuzeigen. Das Symposium war eine Kombination aus
Vorträgen und Reden sowie Workshops in Kleingruppen, bei denen
individuelle Probleme behandelt, Lösungsansätze erarbeitet und
später im Plenum vorgestellt wurden.
Die Veranstaltung gipfelte in der Präsentation mehrerer Empfehlungen, die der FIFA in den nächsten Jahren im Hinblick auf die drei
Kernbereiche als Richtschnur dienen werden: die Erhöhung der Anzahl
der Frauen in Führungspositionen innerhalb der Fussballgemeinschaft,
die strukturellen Verbesserungen, um den Fussball unter gleichen
­Bedingungen und ohne geschlechtliche Diskriminierung für alle zugänglich zu machen und die Entwicklung von Wirtschafts- und Kommunikationsstrategien zur Wert­steigerung des Frauenfussballs. Å
tfw
Erfahren Sie mehr über das 6. FIFA-Frauenfussball-Symposium unter
http://tinyurl.com/oqykgmk
m 20. Juli wird in Zürich anlässlich einer Sitzung des Exekutiv­
komitees der Fahrplan bis zum ausserordentlichen Kongress festgelegt. Für die europäischen Kreise gibt es dabei nur ein Thema:
die Wahl des Präsidenten.
Wohl noch wichtiger sind allerdings jene Reformen, die wir bisher
noch nicht umsetzen konnten. Dafür braucht es eine Willensbekundung vom Exekutivkomitee und vom Kongress. Wir müssen Strukturen so ändern, dass sie unangreifbar sind. Das Exekutivkomitee soll
vom Kongress gewählt und kontrolliert werden. Es braucht unabhängige Integritätstests – beispielsweise durch die Ethikkommission.
Damit erhält das Exekutivkomitee mehr Macht und Verantwortung.
Die allgemeine Empörung über die FIFA entlud sich in den vergangenen ­Wochen vornehmlich an meiner Person. Damit habe ich kein
Problem. Denn ich kann mich verteidigen. Ich plädiere aber an die
Fairness der Öffentlichkeit. Denn für Mitglieder einer Regierung (des
FIFA-Exekutivkomitees), die ich nicht selber gewählt habe, trage ich
keine Verantwortung. Der FIFA-Präsident muss mit jenen Leuten
arbeiten, die ihm die Konföderationen abstellen. Ich trage folglich
auch keinerlei Verantwortung für das Verhalten dieser Exko-Mitglieder in ihren h
­ eimatlichen Gefilden.
Wir können die Moral der Menschen nicht ändern, aber wir können
das menschliche Verhalten besser kontrollieren. Dafür werde ich m
­ eine
Energie e
­ insetzen. Ich bin gegen die Altersbegrenzung für Funktionäre, weil sie einen Eingriff in die persönliche Freiheit des Menschen
darstellt. Wenn einer zu alt ist, muss man ihn ja nicht mehr wählen.
Was ich aber unbedingt anstrebe, ist eine Amtszeitbeschränkung für
alle Funktionen.
Ich arbeite seit 40 Jahren für die FIFA – habe fast alles erlebt, was
man im Fussball erleben kann. Aber es gibt tatsächlich etwas, was ich
noch immer nicht verstehe. Wenn wir eine Regeländerung im Spiel
einführen, wird sie sofort ü
­ bernommen, und alle halten sich daran.
Wenn die gleiche FIFA beantragt, ethische Verhaltensregeln für die
gesamte Organisation durchzusetzen, sperren sich alle Konföderationen mit Ausnahme von Asien. Die UEFA hat bis heute keine Ethik­
kommission, der deutsche Verband hat keine Ethikkommission.
Letztlich ist die Besetzung des Präsidentenpostens nur ein
­Nebenschauplatz – allerdings einer im gleissenden Scheinwerferlicht.
Ich hoffe, dass sich der Kongress davon nicht blenden lässt. Denn auf
dem Spiel steht die FIFA – nicht mehr und nicht weniger.
Ihr Sepp Blatter
T H E F I FA W E E K LY
23
C O PA A M E R I C A 2015
24
T H E F I FA W E E K LY
C O PA A M É R I C A 2015
Triumph des
Gastgebers
Gabriel Rossi / LatinContent / Getty Images
Chile hat die Copa América
errungen – im eigenen
Land, zum ersten Mal.
Sven Goldmann war in
Santiago de Chile zugegen.
Geschafft
Gonzalo Jara, Gary Medel
und Eduardo Vargas (v.l.)
mit der Copa América.
D
ie Sonne war längst untergegangen und die Silhouette der Anden am Horizont nur noch zu erahnen. Und doch leuchtete
Santiago an diesem ersten Wochenende im Juli so hell, dass
Chile den Winter beinahe vergessen hätte. Ein ganzes Land war
selig. Zwischen Arica, oben in der Atacamawüste, und Puerto
Williams, unten auf Feuerland – aber das Epizentrum aller
Festivitäten lag in der Mitte, in der Hauptstadt Santiago. Erst im
Estadio Nacional, später an der Plaza Italia, wo das Volk traditionell
zusammenkommt, wenn es etwas zu feiern gibt. Männer, Frauen und
Kinder tanzten auf dem Asphalt, Raketen flogen durch die Luft und
Autos hupten mit aller Leidenschaft, so sie denn in die Nähe der
berühmtesten Strassenkreuzung der Hauptstadt kamen.
Wann hat Chile zuletzt so eine Nacht erlebt? 99 Jahre ist die Copa
América jetzt alt, und bei der 44. Ausspielung hat Chile sie nun
endlich zum ersten Mal gewonnen, standesgemäss daheim im Estadio
Nacional. Und dann auch noch im Finale gegen Argentinien, den
ungeliebten Nachbarn von der anderen Seite der Anden. 0:0 hiess es
nach 90 Minuten, und weil auch in der Verlängerung kein Tor fallen
wollte, musste das Elfmeterschiessen entscheiden.
Genau das hatten die Chilenen sich eigentlich ersparen wollen,
nach dem Trauma bei der Weltmeisterschaft des vergangenen Jahres,
als im Achtelfinale gegen Brasilien das Aus kam. Gonzalo Jara hatte
damals den entscheidenden Elfmeter verschossen, und es war wohl
ein gutes Zeichen, dass der Verteidiger diesmal gar nicht erst mitspielen durfte, gesperrt nach seinem Po-Grabscher im Viertelfinale gegen
den Uruguayer Edinson Cavani. Diesmal mochten sich seine Landsleute keine Blösse geben. Matías Fernández, Arturo Vidal, Charles
Aránguiz und Alexis Sánchez setzten sicher ihre Treffer.
Bei den Argentiniern verwandelte allein Lionel Messi, was zur
Konsequenz hatte, dass er zum zweiten Mal binnen eines Jahres ein
grosses Finale verlor. Indigniert nahm Messi die ihm gerade um den
Hals gehängte Silbermedaille in die Hand und verschwand in den
Katakomben, er war für niemanden zu sprechen und wies auch die
Ehrung zum besten Spieler der Copa América zurück. “Leo ist am
Boden zerstört”, berichtete sein Teamkollege Javier Mascherano.
“Das ist eine Folter, die wir hier erleiden müssen. Warum können wir
mit dieser Mannschaft keinen Titel gewinnen?”
“Feriado! Feriado!”
All das störte die siegreichen Chilenen wenig beim anschliessenden
Feiern. Zunächst im Stadion, später an der Plaza Italia, die Spieler
mochten nicht mal ihre Trikots abstreifen und zogen verschwitzt
noch ein Haus weiter in die Moneda, den Palast der Präsidentin Michelle Bachelet. “Feriado! Feriado!” sangen Vidal, Sánchez, Bravo und
ihre Kollegen, es war die ganz und gar nicht bescheiden vorgetragene
Forderung nach einem nationalen Feiertag zur Belohnung für ihre
historische Grosstat.
Die Señora Bachelet versprach, darüber nachzudenken – wohl
wissend, dass sie ihren kickenden Landsmännern in einer Zeit landesweiter Streiks gegen ihre Bildungspolitik drei einigermassen ruhige Wochen zu verdanken hatte. “Wir haben das verdient, und ganz
Chile soll diesen Tag geniessen”, sagte der Torhüter und Mannschaftskapitän Claudio Bravo.
T H E F I FA W E E K LY
25
C O PA A M É R I C A 2015
Ausnahmezustand in Santiago de Chile Die Fans versammelten sich auf der Plaza Italia, um den Triumph ihres Teams zu feiern.
Enttäuscht Lionel Messi wartet mit Argentinien auf einen Titelgewinn.
Elvis Gonzalez / Keystone, Martin Bernetti / AFP, Ivan Alvarado / Reuters
Überragend Chiles Claudio Bravo wurde zum besten Torhüter der Copa gewählt.
26
T H E F I FA W E E K LY
C O PA A M É R I C A 2015
Die Rotsperre Neymars liess die
brasilianische Mannschaft spüren,
wie abhängig sie von ihm ist.
Das emotionale Finale von Santiago stand am Ende einer Copa,
die den südamerikanischen Fussball mit einer veränderten Ordnung
­z urücklässt. Mit den aufbegehrenden Chilenen, einem stagnierenden
Argentinien und dessen Nachbarn Uruguay, dessen Darbietung ohne
den gesperrten Torjäger Luis Suárez bedenklich war. Der Weltmeister
von 1930 und 1950 steht zur Qualifikation für die WM 2018 in Russland vor einem Neuaufbau. Wie schwer das werden kann, wurde bei
der Copa América am Beispiel Brasilien deutlich. Die einstige fussballerische Hegemonialmacht musste bei ihrer ersten grossen Prüfung
nach dem Desaster bei der WM vor einem Jahr im eigenen Land
erkennen, wie weit der Weg zurück in die Weltspitze noch ist.
Brasilien mit Schwierigkeiten
Der neue Trainer Carlos Dunga war mit der Empfehlung von zehn Siegen
in zehn Spielen zur Copa América gereist. Auch das elfte Spiel wurde
noch gewonnen, aber schon dieser 2:1-Sieg gegen Peru fiel der Seleção
überraschend schwer und kam erst in der Nachspielzeit zustande.
Die Serie riss dann drei Tage später beim 0:1 gegen Kolumbien. Der
Weltstar Neymar sah beim Abgang die Rote Karte, was seine Mannschaft
in den folgenden Spielen spüren liess, wie abhängig sie von ihm ist. Ohne
Austragungsort Chile
Zeitraum 11. Juni bis am 4. Juli 2015
Teilnehmer 12 (10 Mannschaften der CONMEBOL, plus
Mexiko und Jamaika als Gastmannschaften)
Anzahl Spiele 26
Anzahl Tore 59 (2,27 pro Spiel)
Zuschauer 655 902 (25 227 pro Spiel)
Südamerikameister Chile
Torschützenkönige Paolo Guerrero (Peru), 4 Tore
Eduardo Vargas (Chile), 4 Tore
Bester junger Spieler Jeison Murillo (Kolumbien)
Bester Torhüter Claudio Bravo (Chile)
Fair-Play-Preis Peru
Neymar reichte es nur zu einem 0:0 gegen Venezuela und einem 1:1 im
Viertelfinale gegen Paraguay, das im Elfmeterschiessen die besseren Nerven hatte und den Favoriten aus dem Turnier warf.
Paraguay zählte trotz des sich anschliessenden 1:6 im Halbfinale
gegen Argentinien zu den positiven Überraschungen der Copa. Bei
der Qualifikation für Brasilien 2014 hatte es nur zum neunten und
letzten Platz gereicht, aber unter der Anleitung des argentinischen
Trainers Ramón Díaz meldet die Mannschaft wieder höhere Ansprüche an. Ähnliches gilt für Peru, das zuletzt 1982 bei einer Weltmeisterschaft hatte mitspielen dürfen. Bei der Copa América stürmte die
vom vierfachen Torschützen Paolo Guerrero ange­f ührten Peruaner,
wie schon vor vier Jahren in Argentinien, auf Platz 3.
Chile so gut wie noch nie
Steht Peru am Anfang einer Entwicklung, wie sie Chile in den vergangenen Jahren genommen hat? Bei den WM 2010 und 2014 war die
Roja de Todos, die rot gekleidete Nationalmannschaft aller Chilenen,
jeweils im Achtelfinale an Brasilien gescheitert. Trainer Jorge Sampaoli – ein Argentinier, ausgerechnet! – hat sich davon nicht irritieren
lassen und seine Mannschaft auf ein Niveau geführt, für das in der
Vergangenheit allenfalls einzelne Spieler standen, etwa die Stürmer
Marcelo Salas oder Iván Zamorano.
Nie war eine chilenische Nationalmannschaft in der Breite so gut
besetzt wie diese. Mit einem überragenden Torhüter Claudio Bravo,
der ganz nebenbei zum besten des Turniers gewählt wurde. Vor ihm
wachte Gary Medel, der jedem Stürmer Angst einflössende Innenverteidiger, den sie daheim mit einer Mischung auf Ehrfurcht und Zuneigung “Pitbull” nennen. Im Mittelfeld brillierten Jorge Valdivia, Charles
Aránguiz und Arturo Vidal, der für die Mannschaft so wichtig war,
dass ihn Trainer Sampaoli nicht mal suspendieren mochte, nachdem
er während des Turniers mit reichlich Alkohol im Blut seinen Ferrari
zu Schrott gefahren hatte.
Im Angriff schwächelte Alexis Sánchez zwar ein wenig, aber er zeigte immerhin keine Nerven, als er im Finale den entscheidenden Elf­
meter verwandelte. Ganz so, wie es sich für einen Weltstar gehört, mit
einem Chip in die Mitte des Tores, und das gegen den argentinischen
Torhüter Sergio Romero, der sich vor einem Jahr im WM-­Halbfinale
gegen die Niederlande einen Namen als Elfmeter­töter gemacht hatte.
Ansonsten war einer für das Toreschiessen zuständig, mit dem
selbst in Chile kaum einer gerechnet hatte. Eduardo Vargas galt zwar
mal als eine der grössten Begabungen des chilenischen Fussballs, aber
mittlerweile ist er 25 Jahre alt und kam in der vergangenen Saison beim
Premier-League-Letzten Queens Park Rangers auf die bescheidene
Bilanz von vier Toren in 21 Spielen. Bei der Copa sass er am Anfang nur
auf der Bank, erzielte dann aber gleich im ersten Spiel das finale 2:0
gegen Ecuador, traf dann später auch beim 3:3 gegen Mexiko und
schoss Chile mit seinen beiden Toren zum 2:1 gegen Peru ins Endspiel.
Am Ende standen vier Tore und die Ehrung als erfolgreichster Torschütze der Copa, die er sich mit dem Peruaner Paolo Guerrero teilte.
Wie Eduardo Vargas da nach dem siegreichen Finale auf dem
Rasen stand, umringt von jubelnden Kollegen und Fans, sprach er
aus, was viele dachten: “Heute haben wir Geschichte geschrieben.
Aber ich weiss nicht, ob ich das schon verstanden habe.” Å
T H E F I FA W E E K LY
27
© 2015 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.
# B E T H E D I F F E R E N C E
FREE KICK
SPOTLIGHT ON
ALLGEMEINE
INFORMATIONEN
Land:
Tunesien
FIFA-Kürzel:
TUN
Kontinent:
Afrika
Hauptstadt:
Tunis
GEOGR APHISCHE
INFORMATIONEN
“Ja, ich will!”
Landesfläche:
163 610 km²
Höchster Punkt:
Djebel Chambi 1544 m ü. M.
Nachbarmeere und -ozeane:
Mittelmeer
Sarah Steiner
Mario Wagner / 2Agenten
D
er Fussball und die Liebe. Sie sind untrennbar miteinander verbunden. Der Fan liebt
seinen Verein, der Fussballer das Spiel.
Emotionen sind ein Teil des Sports, ob bei Sieg
oder bei Niederlage. Manchmal kochen sie
über. Und des Öfteren schreibt der Fussball
­seine ganz eigenen Liebesgeschichten.
Kein Wunder also, ist das Fussballstadion
manchmal auch romantischer Schauplatz eines
Heiratsantrages. Ivan Novoseltsew zum Beispiel hat ihn sich ausgesucht. Der russische
Verteidiger vom FC Rostow stellte seiner
Freundin nach dem 1:0-Sieg gegen Torpedo
Moskau die entscheidende Frage. Verschwitzt
stand er vor seiner Partnerin, die auf den Platz
gebeten worden war, kniete sich auf den vom
Regen matschigen Rasen und zauberte hinter
seinem Rücken die Ringschatulle hervor. Wer
kann da schon Nein sagen? Katerina Keyru auf
alle Fälle nicht. Die Basketballspielerin sagte
Ja, küsste ihren Zukünftigen und riss die Arme
im Jubel in die Höhe.
Und auch im benachbarten Weissrussland
hat die Liebe im Stadion Station gemacht.
­Sergey Levitskiy hatte gerade zum 4:0 getroffen, als er seinen Jubellauf begann, quer über
den Platz. Er liess sich an der Seitenlinie von
einem Mitspieler die Schatulle reichen, rannte
über die Laufbahn, winkte seiner Freundin auf
der Tribüne und ging auf die Knie. Auch er
­w urde mit einem “Ja, ich will!” belohnt.
Doch nicht nur Spieler, auch Funktionäre
suchen sich für ihren Antrag die grosse Bühne
aus. Nach der Viertelfinalauslosung zur UEFAChampions-League 2013 wurde PSG-Sport­
direktor Leonardo vom TV-Sender “Sky Italia”
interviewt. Die Moderatorin war niemand
­Geringeres als seine Freundin Anna Billò. Und
vor lauter Euphorie über das attraktive Los
FC Barcelona stellte Leonardo die Fragen aller
Fragen: “Willst du mich heiraten?” Sichtlich
überrumpelt antwortete sie: “Was soll diese
­Frage? Wir werden sehen. Lass uns zu Hause
darüber sprechen, ok? Aber danke!” Erst auf
die Frage ihres Co-Moderators, ob das jetzt ein
Ja oder ein Nein gewesen sei, sagte sie: “Ja!”
Es wurde Werbung eingeblendet, Billò
­wedelte sich mit ihrer Moderationskarte Luft
zu und stöhnte: “Er ist verrückt geworden!”
Nichtsdestotrotz: Das Paar heiratete im Herbst
2013. Und die Ehe hält bis heute. Å
FUSSBALL MÄNNER
FIFA-Ranking:
29. Rang
Weltmeisterschaften:
4 Teilnahmen
1978, 1998, 2002, 2006
Bestes Ergebnis:
Gruppenphase
FUSSBALL FR AUEN
FIFA-Ranking:
81. Rang
Weltmeisterschaften:
Bisher keine Teilnahmen
LET Z TE RESULTATE
Männer:
Tunesien - Libyen 0:1
18. Juni 2015
Frauen:
Tunesien - Algerien 2:3
8. Juni 2014
FIFA-INVES TITIONEN
Seit 2003:
Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion
USD 4 864 773
T H E F I FA W E E K LY
29
DAS INTERVIEW
“Man lernt mehr aus
den schweren Zeiten”
Vier Jahre haben die US-Girls auf diesen Moment der Revanche gewartet.
Immer wieder hatten sie die Bilder ihrer Niederlage gegen Japan im WM-Finale von
2011 vor Augen. Nun haben sie ihren dritten WM-Titel errungen. Grossen Anteil
daran hatte US-Kapitänin Carli Lloyd, die beste Spielerin an Kanada 2015.
Carli, Sie waren im Finale von Beginn an früher
am Ball als Ihre Gegenspielerinnen, dann
sahen Sie, wie die Torhüterin zu weit vor dem
Tor stand. Es war, als ob Sie die Partie schon
im Voraus gesehen hätten. Ist das vielleicht in
Ihren Träumen geschehen?
Carli Lloyd: (lacht) Oh ja, ich habe sie viele
Male vor meinem geistigen Auge gesehen,
doch sie verlief nie ganz so gut. Ich freue
mich sehr über diesen Ausgang. Er ist der
Lohn und ein grosser Stolz für das ganze
Team, für jede einzelne Person, die an diesem
Erfolg beteiligt war. Es mutet surreal an, man
kann es gar nicht richtig fassen. Es ist ganz
schön schwer, zu glauben, dass alles so gut
laufen konnte.
War dies einer jener seltenen Tage in der
Karriere eines Sportlers, an dem sich alles,
was man anfasst, in Gold verwandelt?
Ein bisschen ist das so. Es ist ein Moment,
den man vielleicht nur einmal in seiner
Karriere erlebt. Alles, was man versucht,
gelingt. Fast alle Schüsse landen im Tor.
Aber eine Leistung wie unsere ist vor allem
das Ergebnis grosser Anstrengungen, zahl­
loser Stunden Training und sehr guter Vor­
bereitung, um in den wichtigen Momenten
bereit zu sein. Im Kopf visualisieren wir
unsere Aktionen und Spiele, und wir lernen,
während des gesamten Turniers konzentriert
zu bleiben. Wir haben heute eine Mission
gehabt. Ich wollte diese WM gewinnen und
habe mit der Hilfe meines Teams alles Nötige
dafür getan, um dies zu erreichen.
Alles hat von Beginn an perfekt funktioniert,
sodass sogar Ihre Nationaltrainerin sagte, sie
habe sich nach der ersten Viertelstunde
zwicken müssen. Waren Sie und Ihr Team
selbst davon überrascht, auf einem solchen
Niveau zu spielen?
30
T H E F I FA W E E K LY
Es ist unglaublich. Man kann sich nicht
vorstellen, dass es so grandios verlaufen
kann. Jedes absolvierte Spiel hat bestätigt,
dass wir gut vorbereitet waren, und wir sind
auf jeden unserer Siege sehr stolz. Doch mit
diesem hier, auf diese Weise gegen den
Weltmeister, haben wir Geschichte geschrie­
ben. Wir sind nun ein Teil davon und nehmen
die Trophäe mit nach Hause.
Bei der Niederlage im Finale von Deutschland
2011 vergaben Sie Ihren Elfmeter, daraufhin
erzielten Sie im Finale des Olympischen
Fussballturniers 2012 einen Doppelpack. Nun
erzielten Sie gegen denselben Gegner drei Tore
im Endspiel von Kanada 2015. Ihre Karriere ist
untrennbar mit Japan verbunden.
Es stimmt, aber dieser vergebene Elfmeter
ist ja schon so lange her. Das ist einfach so,
das ist Vergangenheit. Ich habe seitdem nicht
mehr wirklich zurückgeblickt und das hinter
mir gelassen, um mich in meiner Karriere
weiterzuentwickeln. Wir haben versucht,
jeden Tag besser zu werden, und das hat uns
bis hierher geführt.
Kann man nach diesem dritten WM-Titel und
der aussergewöhnlichen Leistung sagen, dass
diese Mannschaft von 2015 die beste in der
Geschichte des US-Frauenfussballs ist?
Absolut, davon bin ich überzeugt. Was wir
erreicht haben, ist schlicht legendär. Wir
haben ruhig angefangen, vor allem in der
Offensive, sind aber konzentriert und solida­
risch geblieben. Wir sind unserem Konzept
stets treu geblieben und haben im Finale fünf
Tore erzielt. Es war kein leichter Weg. Wir
haben in der “Hammergruppe” den ersten
Platz erreicht und sind ungeschlagen geblie­
ben. Wir waren nicht die Besten und sind
als Zweite der Weltrangliste angereist. Wir
wussten, dass es nicht leicht werden würde.
Mit diesem WM-Titel, Ihrer Auszeichnung als
Live-Your-Goals-Spielerin der Partie im Finale,
dem Goldenen Ball und dem Silbernen Schuh
werden Ihr Name und Ihr Gesicht in allen
Zeitungen der Welt auf der Titelseite zu sehen
sein. Sind Sie darauf vorbereitet?
Ich denke, dass ich in meiner Karriere
zweifellos eine neue Ebene erreicht habe.
Doch gleichzeitig weiss ich, dass es immer
etwas zu verbessern gibt, und ich weiter hart
arbeiten muss.
Mit einem Tor oder einem Assist mehr hätten
Sie auch den Goldenen Schuh als Torschützenkönigin gewinnen können ...
Ich weiss, was ich noch zu tun habe. Bei
der nächsten WM werde ich diese Auszeich­
nung anstreben!
Kann ein solcher Moment, wie Sie ihn gerade
erleben, all die Enttäuschungen und die vielen
Opfer vergessen lassen, die man im Verlauf
einer Karriere auf sich nehmen muss?
Nein. Ich glaube ausserdem, dass die
schlechten Momente genauso wichtig sind.
Sie machen dich stärker und versetzen dich in
die Lage, noch höher hinaus zu wollen. Sicher,
es ist fantastisch, die guten Momente zu
erleben. Aber ich denke dennoch, dass man
aus den schweren Zeiten mehr lernt. Å
Mit Carli Lloyd sprach Julien Sebbah
Name
Carli Anne Lloyd
Geburtsdatum, Geburtsort
16. Juli 1982, Delran Township, USA
Position
Mittelfeld
Stationen als Spielerin (Auswahl)
Rutgers Scarlet Knights
Chicago Red Stars
Atlanta Beat
Western New York Flash
Houston Dash (seit 2015)
Erfolge, Auszeichnungen (Auswahl)
Olympiasiegerin 2008, 2012
Algarve-Cup-Siegerin 2007, 2008, 2010, 2015
Women’s-Gold-Cup-Siegerin 2014
US-Fussballerin des Jahres 2008
Nationalteam USA
Nike
201 Einsätze, 66 Treffer
T H E F I FA W E E K LY
31
ZEITSPIEGEL
T
H
E
N
London, England
Eileen McCarthy übt den Einwurf im South London Ladies’ Football Club.
32
T H E F I FA W E E K LY
Reg Speller / Getty Images
1949
ZEITSPIEGEL
N
O
W
Temuco, Chile
2008
Alexa Reyes / AFP
Sie kann’s schon: Die Brasilianerin Leah Fortune.
T H E F I FA W E E K LY
33
sharecocacola.com
#shareacocacola
Coca-Cola and the contour bottle are registered trademarks of the Coca-Cola Company.
Share a
with
NET ZER WEISS ES!
Wie gut ist Südamerikas
Fussball wirklich?
Z I TAT E DER WOC HE
“Ich wollte diese Erfahrung schon
lange einmal machen. Ich hatte
­m ehrere Möglichkeiten, ausserhalb
Italiens zu spielen, aber ich hatte
nie Zweifel daran, dass ich
New York wählen würde.”
Andrea Pirlo zu seinem Transfer von
Juventus Turin zum New York City FC
“Den Goldenen Handschuh widme ich
meinen Teamkameradinnen und allen
Trainern in meiner Karriere, die mich
immer unterstützt haben, in guten
wie in schlechten Zeiten.”
US-Schlussfrau Hope Solo zur Auszeichnung als
beste Torhüterin der Frauen-WM in Kanada
“Hier wurde mein Kind geboren, hier
wurde ich zum Nationalspieler, hier
habe ich viele Freunde gefunden, und
schon deshalb werde ich immer wieder
gerne zurückkehren und meine Zeit in
Hoffenheim nie vergessen.”
Porsche-Zeit Kolumnist Günter Netzer mit 22 Jahren.
imago
E
s hatte eine Weile gedauert, bis Südamerika seine Fussballer mit einem guten
Gefühl nach Europa ziehen liess. Irgendwie verständlich, man verfügte ja immer
über Akteure von Weltklasseformat, die alle
auf dem heimischen Kontinent ausgebildet
worden waren und dort Karriere machten.
Nicht zu vergessen die grossen Nationalteams von Uruguay und Brasilien, die alleine
fünf der ersten neun Weltmeisterschaften
zwischen 1930 und 1962 gewannen.
Südamerikas Fussball ist heute immer
noch gut und hoch angesehen, weil Klubs
und Spieler die Zeichen der Zeit irgendwann ­erkannt haben. In den 70er-Jahren
holte E
­ uropa auf und demonstrierte, dass
Fussball auch mit Taktik, Ordnung und
Härte erfolgreich sein kann. Junge, talentierte Südamerikaner wechselten später
nach E
­ uropa – um weiterzukommen, um
noch stärker zu ihren Nationalteams
­z urückzukehren. Wenn ich heute die süd-
amerikanischen Stars beobachte, sehe ich
fantastische Athleten mit einer p
­ erfekten
Mischung aus Spielfreude und ­europäischer
Disziplin.
Die diesjährige Copa América war
­v ielleicht die stärkste Ausgabe überhaupt.
Ich freue mich einerseits sehr über den
­Triumph von Chile, der Mannschaft, die ich
schon an der WM 2014 zum erweiterten
Favoritenkreis zählte. Andererseits legt das
qualitativ hochwertige Turnier für mich
eines offen: Südamerikas Fussball lebt.
­
­Südamerikas Fussball ist stark. Å
Roberto Firmino nach dem Rekordtransfer vom
Bundesligisten TSG Hoffenheim zum englischen
Traditionsverein Liverpool FC
“Das ist ein grosser Glücksmoment,
in Wahrheit sind es sogar zwei. Der
erste, als ich meinen Namen auf der
Spielerliste für das Wochenende fand.
Und der zweite war die Einigung auf
eine Vertragsverlängerung.”
Der Ex-Münchner Breno zur Rückkehr auf den
Fussballplatz und der Vertragsverlängerung bei
Brasiliens Erstligisten FC São Paulo
“Im Hinterkopf hatten wir stets den
Wunsch, Mädchen und Jungen dazu zu
­i nspirieren, Fussball zu spielen. Ich
denke, das ist uns gelungen.”
Was wollten Sie schon immer über Fussball w­ issen?
Fragen Sie Günter Netzer: [email protected]
Englands Spielführerin Steph Houghton
nach dem Gewinn der WM-Bronzemedaille
T H E F I FA W E E K LY
35
FIFA PARTNER
TURNING POINT
“Ich war
wie fremd­
gesteuert”
Der deutsche Spitzenschieds­
richter Babak Rafati versuchte,
sich vor einem Bundesligaspiel
das Leben zu nehmen. Heute ist
er dankbar, dass er überlebt hat.
Jannis Chavakis / 13 Photo
A
m 19. November 2011 war das Bundes­
ligaspiel Köln gegen Mainz angesetzt.
Ich sollte es arbitrieren. Dazu kam es
aber nicht. Einige Stunden vorher hatte
ich nämlich versucht, mir in einem
­Hotelzimmer das Leben zu nehmen. Ich
trank sehr viel Alkohol aus der Minibar, liess
Wasser in die Badewanne laufen. Ich schluckte
hundert Baldriantabletten, stieg in die Wanne
und schnitt mir mit einer Glasscherbe die Puls­
adern auf. Damit hatte mein Leben die höchste
Eskalationsstufe erreicht. Ich war wie fremd­
gesteuert, hatte keinen Einfluss mehr auf
meine Handlungen. Es war deshalb weder
­
spontan noch geplant. Es geschah einfach, weil
ich es nicht mehr aushielt. Ich war krank, litt
unter Depressionen. Dazu geführt hatten das
Mobbing während anderthalb Jahren, der
enorm hohe Leistungsdruck im Spitzenfussball
sowie mein Streben nach Perfektion.
Meine Assistenten fanden mich zum Glück
noch rechtzeitig. So konnte ich gerettet wer­
den. Dafür bin ich sehr dankbar. Mein Leben
nahm dadurch eine radikale Wende. Ich hatte
vor meinem Suizidversuch viele Fehler began­
gen. Ich ignorierte viele Anzeichen der Krank­
heit, liebte mich nicht. Ich erkannte und aner­
kannte meine Schwächen nicht. Ich wurde
medikamentös behandelt, hatte Gesprächs­
therapien und machte Achtsamkeitsübungen.
Meine Ehefrau half mir dabei sehr. Für meine
Heilung war es sehr wichtig, dass ich zu Beginn
der Therapie entschied, als Schiedsrichter
­zurückzutreten. Das nahm viel Druck von mir.
Mein Suizidversuch löste in der Bundesliga
einen Schock aus, nicht zuletzt weil sich zwei
Jahre zuvor der deutsche Nationaltorhüter
­Robert Enke das Leben genommen hatte. L
­ eider
änderte sich trotzdem nichts. Es gilt weiterhin
das ­Motto “Business as usual”. ­Immerhin lassen
sich heute drei Bundesliga-Spieler und zwei
Bundesliga-Manager von mir beraten. Der Leis­
tungsdruck und der Einfluss der Medien sind
enorm. Wir sollten eben nicht nur im Fussball,
sondern auch im Menschlichen als Weltmeister
auftreten.
In meiner Tätigkeit als selbständiger
Referent in der freien Wirtschaft und auf
­
­Führungskongressen sowie mit meiner Biogra­
phie “Ich pfeife auf den Tod!” möchte ich Wege
aufzeigen, wie man gar nicht erst in eine solche
Situation kommt, wie ich sie an jenem 1­9. No­
vember 2011 erlebte. Eine meiner wichtigsten
Erkenntnisse dabei lautet: Es ist schön, Schwä­
chen haben zu dürfen. Wenn wir Schwächen
akzeptieren, können wir viel erreichen. Wenn
ich mit meinen Vorträgen und meinem Buch
nur ein einziges Menschenleben rette, habe ich
schon sehr viel erreicht.
Nach meinem Rücktritt pfiff ich zwischen
August 2014 und März 2015 drei Abschieds­
spiele, für Steven Cherundolo in Hannover, für
Aílton in Bremen und für David Jarolim in Ham­
burg. Das war eine grosse Ehre für mich. Natür­
lich waren es keine Wettkampfbedingungen,
aber ich bekam wieder Lust, Referee oder Men­
tor zu sein. In Deutschland wird dies nie mehr
möglich sein, aber vielleicht im Ausland. Es
wäre auch ein grossartiges Signal für alle in un­
serer Gesellschaft, die sich nicht trauen, e­ inen
weiteren Anlauf im Leben zu nehmen. Å
Aufgezeichnet von Peter Eggenberger
Name
Babak Rafati
Geburtsdatum, Geburtsort
28. Mai 1970, Hannover, Deutschland
Karriere als Schiedsrichter
2005–2011: 84 Bundesligaspiele
2008–2011: 2 Länderspiele, 6 Europa­
cupspiele
Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem
wegweisenden Moment in ihrem Leben.
T H E F I FA W E E K LY
37
W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R
Argentinien (plus 2)
Rumänien (8. plus 4), England (9. plus 6), Wales (10. plus 12)
Spanien (12. minus 2), Uruguay (13. minus 5), Frankreich (22. minus 13)
213
Argentinien, Chile, Mexiko, Paraguay, Peru (je 7 Spiele)
Wales (plus 226 Punkte)
Belize (plus 37 Ränge)
Deutschland (minus 364 Punkte)
Zentralafrikanische Republik (minus 29 Ränge)
Spitzenreiter
Aufsteiger in die Top 10
Absteiger aus den Top 10
Spiele insgesamt
Teams mit den meisten Spielen
Grösster Aufsteiger nach Punkten
Grösster Aufsteiger nach Rängen
Grösster Verlierer nach Punkten
Grösster Verlierer nach Rängen
Rang Team
+/- Punkte
Rang Team
+/- Punkte
Rang Team
1 Argentinien
2 1473
55 Ägypten
0
606
108 Aserbaidschan
2 Deutschland
-1 1411
56 Paraguay
29
603
3 Belgien
-1 1244
57 Nigeria
-14
4 Kolumbien
0 1217
58 Guinea
-13
5 Niederlande
1 1204
59 Australien
6 Brasilien
-1 1186
60 DR Kongo
Letzte Aktualisierung:
10. Juli 2015
+/- Punkte
Rang Team
+/- Punkte
7
302
163 Suriname
110 Litauen
-14
301
164 Indonesien
601
111 Sierra Leone
-28
300
165 Osttimor
591
112 Simbabwe
7
290
166 Bhutan
4
559
113 Bahrain
-7
282
167 Neukaledonien
2
118
-4
555
114 Namibia
-9
276
168 Malaysia
-6
117
-3
115
7 Portugal
0 1177
61 Mali
-9
550
115 St. Vincent und die Grenadinen
-3
268
169 Bangladesch
8 Rumänien
4 1166
62 Panama
-8
549
116 Kenia
7
263
170 Zentralafrikanische Republik
9 England
6 1157
63 Äquatorial-Guinea
-13
546
117 Syrien
4
262
-13
141
-9
134
-19
130
-7
128
-29
111
171 Jemen
-6
104
10 Wales
12 1155
64 Trinidad und Tobago
3
543
118 Belize
37
257
172 Pakistan
-2
101
11 Chile
8 1129
65 Gabun
-6
524
119 Palästina
-1
255
173 Tschad
-1
100
12 Spanien
-2 1110
66 Bolivien
23
511
120 St. Kitts und Nevis
-6
254
174 Dominica
-6
98
13 Uruguay
-5 1036
67 Norwegen
-3
495
120 Botsuana
-9
254
175 Amerikanische Jungferninseln
-4
97
14 Kroatien
4 1023
68 Bulgarien
-6
489
122 Madagaskar
-9
250
176 Malediven
2
87
15 Slowakei
2 1016
69 Vereinigte Arabische Emirate
4
487
123 Kuwait
2
242
177 Laos
-2
86
15 Österreich
5 1016
70 Südafrika
-1
483
124 Philippinen
13
236
178 Montserrat
3
74
17 Italien
-4 1001
71 Sambia
-3
482
124 Moldawien
0
236
179 Chinese Taipei
-1
72
18 Schweiz
-7
997
72 Burkina Faso
-6
481
126 Dominikanische Republik
-10
227
180 Mauritius
-4
71
19 Algerien
2
941
73 Uganda
-2
467
127 St. Lucia
9
225
181 Kambodscha
-3
66
20 Tschechische Republik
-4
933
74 Färöer
28
456
128 Mauretanien
21
224
181 Macau
4
66
21 Elfenbeinküste
3
917
75 Usbekistan
-1
453
129 DVR Korea
17
222
183 Sri Lanka
3
62
22 Frankreich
-13
882
76 Jamaika
-11
437
130 Libanon
5
218
184 Brunei Darussalam
0
61
23 Island
14
877
77 VR China
2
436
131 Burundi
3
217
185 Nepal
-2
60
24 Dänemark
5
876
78 Ruanda
16
433
131 Lesotho
-9
217
186 Seychellen
1
52
25 Ghana
9
827
79 Haiti
-3
428
133 Guinea-Bissau
22
213
187 Komoren
3
51
26 Bosnien und Herzegowina
6
819
80 Honduras
-5
427
134 Afghanistan
17
212
188 Tahiti
-6
50
27 Ukraine
8
791
81 Montenegro
-11
423
135 Aruba
16
211
189 São Tomé und Príncipe
-1
48
28 Russland
-2
782
82 Estland
9
420
136 Bermuda
-10
209
189 Cayman-Inseln
0
48
29 Schottland
-1
774
83 Togo
-6
415
136 Neuseeland
2
209
191 Salomon-Inseln
-1
44
30 Polen
2
769
84 Marokko
8
394
138 Swasiland
24
206
192 San Marino
0
40
31 Ungarn
11
763
85 Zypern
2
391
139 Tansania
-12
200
193 Turks- und Caicos-Inseln
0
33
32 Tunesien
-3
758
86 Irak
0
382
140 Thailand
-11
199
194 Britische Jungferninseln
0
27
33 Schweden
6
752
87 Lettland
-5
377
141 Barbados
-9
198
195 Südsudan
2
24
34 USA
-7
748
88 El Salvador
1
374
142 Kasachstan
-9
193
196 Samoa
2
19
35 Ecuador
-4
738
89 Armenien
-5
373
143 Gambia
17
188
197 Vanuatu
3
17
36 Albanien
15
722
90 Sudan
18
371
143 Nicaragua
8
188
197 Tonga
3
17
7
721
90 Finnland
-12
371
143 Vietnam
-16
188
199 Fidschi
-4
16
38 Iran
3
716
92 Angola
-4
355
146 Luxemburg
-15
187
200 Bahamas
-4
13
39 Senegal
-3
715
92 Jordanien
11
355
147 Liechtenstein
-18
182
201 Amerikanisch-Samoa
2
12
40 Mexiko
-17
697
92 Saudiarabien
6
355
148 Tadschikistan
-9
181
202 Papua-Neuguinea
0
9
41 Costa Rica
-27
695
95 Mosambik
-14
354
149 Curaçao
-5
174
202 Andorra
2
9
42 Kamerun
7
672
96 Benin
14
345
150 Puerto Rico
17
169
204 Eritrea
0
8
43 Serbien
2
662
96 Libyen
23
345
150 Singapur
4
169
205 Mongolei
-6
6
37 Nordirland
44 Griechenland
-19
661
96 Niger
21
345
152 Turkmenistan
21
167
205 Somalia
1
6
45 Venezuela
27
643
96 Katar
1
345
153 Georgien
-14
165
207 Dschibuti
0
4
46 Peru
15
635
100 Belarus
-20
341
154 Hongkong
10
163
207 Cook-Inseln
0
4
47 Kongo
0
630
101 Äthiopien
-2
333
154 Guam
20
163
209 Anguilla
0
0
48 Türkei
9
627
102 Oman
-1
329
156 Indien
-15
161
49 Slowenien
-1
626
103 Kanada
6
328
157 Kirgisistan
20
160
50 Japan
2
621
104 Kuba
3
313
158 Malta
-13
157
51 Israel
-11
620
105 Guatemala
-12
311
159 Guyana
-1
155
52 Kap Verde
0
153
-14
608
105 EJR Mazedonien
-5
311
160 Grenada
52 Republik Irland
8
608
107 Antigua und Barbuda
-3
303
161 Liberia
-13
152
52 Republik Korea
6
608
108 Malawi
-13
302
162 Myanmar
-19
145
38
T H E F I FA W E E K LY
http://de.fifa.com/worldranking/index.html
PUZZLE
Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den
Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie
in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.
Eine Wochenpublikation der
Fédération Internationale de Football Association (FIFA)
Präsident
Joseph S. Blatter
1
6
8
2
7
2
9
Generalsekretär
Jérôme Valcke
2
8
Chefredakteur
Perikles Monioudis
9
7
2
9
1
7
3
4
8
3
2
3
5
3
1
2
2
5
6
4
2
Produktion
Hans-Peter Frei
4
8
1
6
7
Projektmanagement
Bernd Fisa, Christian Schaub
3
7
6
9
Redaktionsassistenz
Alissa Rosskopf
4
7
1
3
4
5
6
3
SCHWER
2
Druck
Zofinger Tagblatt AG
9
2
Kontakt
[email protected]
Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht
werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.
5
6
9
8
Mitarbeit an dieser Ausgabe
Giovanni Alcocer, Peter Eggenberger, Thanh Nguyen,
Julien Sebbah
Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly,
auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und
unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.
Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte
Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das
FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.
In der Schweiz hergestellt und gedruckt.
1
MIT TEL
Ständige Mitarbeitende
Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros,
Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn
Internet
www.fifa.com/theweekly
3
1
3
Korrektorat
Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach
Übersetzung
www.sportstranslations.com
3
4
6
4
Art Direction
Catharina Clajus
8
9
4
1
Redaktion
Alan Schweingruber (Stv. Chefred.),
Annette Braun, Sarah Steiner
Layout
Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli
8
7
Direktor Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit
Nicolas Maingot (a. i.)
Bildredaktion
Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)
5
LEICHT
4
9
7
8
6
3
6
3
4
8
8
3
4
1
2
9
4
5
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7
6
8
3
2
1
T H E F I FA W E E K LY
Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku
Herausgeberin
FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich
Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878
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