verschiebungen - HfMDK Frankfurt

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verschiebungen - HfMDK Frankfurt
VERSCHIEBUNGEN
Kooperationsprojekt der JUNGEN DEUTSCHEN PHILHARMONIE und ZuKT_BAtanz/HfMDK mit Unterstützung
des Kulturfonds Frankfurt RheinMain und der Crespo Foundation I Premiere 25.09.2010 NAXOSHALLE I MUSIK
Paul Hindemith 1. Kammermusik op 21, 1922 I DIRIGENT Clemens Heil I KONZEPT & BÜHNENBILD Dieter
Heitkamp I CHOREOGRAPHIE #1 Marc Spradling/ #2 Regina van Berkel/ #3 Jean-Hugues Assohoto/ #4 &VOR-/
ZWISCHENRAUM, NACHKLANG Dieter Heitkamp I KOSTÜME #1 Marc Spradling/ #2 Regina van Berkel/ #3 JeanHugues Assohoto/ #4 Linnan Zhang, Dieter Heitkamp I LICHT Heitkamp, van Berkel, Spradling, Assohoto I
MUSIKER szenisch FLÖTE Anais Favre-Bulle / KLARINETTE Johann-Peter Taferner / FAGOTT Annette Falk /
TROMPETE Manuel Eberle I TANZ VOR_RAUM David Bauer, alle Musiker und Tänzer, ca. 3 min / #1.Satz
Ramon John, Kaho Kishinami, 01:10 / ZWISCHEN_RAUM I Nastia Ivanova, Chris Jäger, ca. 2 min / #2.Satz
Ramon John, Yun Ke, Lilly Löwen, Maki Nakao, Sarah Schmidt, 03:05 / ZWISCHEN_RAUM II Emina Stojšić,
Alma Toaspern, Daria Tsareva, Fanni Varga, Lisa Rykena, David Bauer ca. 1 min / #3.Satz Marie Sophie Budek,
Ole Driever, Eileen George, Kaho Kishinami, Sandra Klimek, Ye Jin Kwon, Laura Šiliņa, Philipp Schumacher,
03:59 / ZWISCHEN_RAUM III ca. 45 sec / #4.Satz David Bauer, Anastasia Ivanova, Chris Jäger, Sayo Kishinami,
Lisa Rykena Emina Stojšić, Alma Toaspern, Daria Tsareva, Fanni Varga 06:00 / NACH_KLANG Ramon John,
Kaho Kishinami ca. 30 sec
Paul Hindemith schrieb seine 1. Kammermusik op 21 im Jahr 1922. Seine „Notation“ ist
die Grundlage auf der der Dirigent Clemens Heil, die Musiker des Orchesters der Jungen
Deutschen Philharmonie und Tanzstudierende ZuKT_BAtanz der Hochschule für Musik
und Darstellende Kunst Frankfurt am Main inter-/agieren. Kennzeichnend für Hindemith
und strukturelles Merkmal seiner Komposition sind Verschiebungen und Überlagerung
von Themen. Dieser kompositorische Ansatz spiegelt sich in der choreographisch
szenischen Umsetzung der vier Sätze der 1. Kammermusik durch vier Choreografen wieder.
Marc Spradling, Regina van Berkel, Jean-Hugues Assohoto und Dieter Heitkamp haben
sich mit je einem Satz dieser Komposition näher befasst. Sie hören Bilder, übersetzen
Klangfolgen, blicken aus unter-schiedlichen Richtungen/ fordern Vielfalt der Perspektiven,
verschieben Wahrnehmung, schaffen Zwischen_Räume und Momente von Stille/ lenken
den Blick auf eine Hausfassade mit vielen beleuchteten Fenstern, hinter denen Menschen
zu erkennen sind/ viele verschiedene Individuen, Paare, Familien. Alle leben im gleichen
Gebäude neben und miteinander innerhalb eines sozialen Gefüges.
Die Suche nach Zusammenhängen führt in den Klang_Raum_Wien, von dort über
Expressionismus direkt zu Egon Schiele. Der blickt auf die Welt aus der Vogelperspektive,
verwirrt den Betrachter durch die gleichzeitige Darstellung von Menschen und Objekten aus
zwei verschiedenen Blickrichtungen innerhalb einer Zeichnung. Extreme Auf-Sichten/
Erlauben von Einblicken/ Erscheinungsbilder, Schieles radikale Darstellung menschlicher
Körper zeugen von einer intimen Verbindung zwischen Maler und Model, werfen Fragen auf
zur Beziehung zwischen Performer und Zuschauer. Ein akustisch, visuell, ganzkörperlich zu
spürender Zwischen_Raum.
In der Naxoshalle ergeben sich durch die Anordnung der Sitzreihen an jeweils einer Stirnund Längsseite für die beobachtenden Zuhörer extrem verschiedene Sichten auf das
Geschehen. Auch für einzelne Performer ist beobachten eine zentrale, wiederkehrende
Aufgabe. Watching watchers watch.
Foto: Valentin Fanel
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Zuschauer treffen permanent eigenständig Entscheidungen was und wen sie beobachten.
Kompositorische Variationen individueller Wahrnehmung. Die Vorstellung läuft. Ein dichtes
Beziehungsgeflecht in einer komplexen und vielschichtigen Welt voll Musik & Tanz.
Schiele wie Hindemith provozierten. In der Kammermusik Nr.1 spielt Hindemith mit den
Erwartungshaltungen eines an traditionelle Formen gewöhnten Publikums. Es fing schon
damit an, dass er vorgesehen hatte, „die Vortragenden dem Publikum unsichtbar zu
platzieren“ – womit er parodistisch auf Wagners Forderung des unsichtbaren, versenkten
Orchesters anspielte und gleichzeitig aber doch die Konzentration nur auf das zu Hörende
richtete. Die ungewöhnliche Instrumentation setzt mit Schlagzeug, Glockenspiel und
Klavier eher auf das perkussive Element. Motorische Impulse, an mechanische Automaten
erinnernde, monotone, schnelle und polyphone Abfolgen von Tönen und Rhythmen sollten
das Publikum des Donaueschinger Musikfestes für zeitgenössische Tonkunst bei der
Uraufführung 1922 schockieren.
Der 3. Satz ist allerdings ganz anders geartet. Hindemith schreibt hier ein dunkles „Quartett“.
Neben dem Glockenspiel, das die Teile untergliedert, komponiert er eigentlich ein Trio für
Flöte, Klarinette und Fagott. Versuche, eine musikalische Entwicklung im klassischromantischen Sinne aufzubauen versanden und enden in Melancholie. Mit dem damals in
Mode gekommenen Foxtrott „Fuchstanz“, den Hindemith in sein “Finale 1921“ einarbeitet,
sprengt er schließlich die Grenzen zwischen ernsthafter und sogenannter Unterhaltungsmusik. Mit seinem Amar-Quartett und als Angehöriger des Programmausschusses des
Donaueschinger Musikfestes setzte sich Hindemith aber auch für die Werke der Wiener
Schule und damit auch für die Arnold Schönbergs ein.
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VorRaum / ZwischenRäume 1–3 / NachKlang
In der Inszenierung der 1. Kammermusik von Paul Hindemith schufen die 4 Choreographen einen szenischen
Rahmen, indem sie die 4 Sätze der Partitur durch 5 Teile ergänzten. Die Längen der 4 Sätze und der neuen Teile
sind gegenläufig. Die Sätze werden länger, die neuen Teile hingegen kürzer. In den 4 Sätzen wird der Raum A–D
zwischen dem Orchester und den beiden Publikumsblöcken genutzt, im VorRaum, in den ZwischenRäumen 1–3
und im NachKlang der gesamte Raum A–K. Es kommt zu Überlagerungen von Auftritten und Abgängen der
verschiedenen Tänzergruppen der Sätze, ähnlich den Verschiebungen und Überlagerung von musikalischen
Themen in Hindemiths Musik.
VorRaum
Foto: Valentin Fanel, 2010
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LICHTPLAN
RAUM – Koordinatensystem
Zur Vereinfachung und besseren Orientierung wurde die Halle in
5 Gassen: -2 / - 1 / 0 / 1 / 2 und 11 Sektoren geteilt (A – K).
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ENDE Schönberg: Verbeugung Musiker und Dirigent. Alle Musiker gehen über A/2 mit ihren
Instrumenten ab. Der Raum ist menschenleer.
LICHT #1: Fade to BLACK
VOR_RAUM
Das Wien der Jahrhundertwende ist von nervösen Spannungen erfüllt, voller Zweifel und
Vorahnungen nahender Katastrophen und einer radikal neuen Zeit. Eine Zeit der Untergangsstimmung und des Aufbruchs zugleich. Die vehement einsetzende Industriealisierung zieht einen
Strom von Zuwanderern an. In Wien ist Schatten. Die Stadt ist schwarz. Die Welt ist im Umbruch
begriffen. Es zeigen sich erste Risse.
LICHT #2: Von Außen dringt Mond-/Licht aus NORD durch die Fenster in die Halle.
Fade in in 3 sec. Der Lichtwechsel ist das Signal für den Auftritt von Musikern
und Tänzern. Beginn des VOR_RAUMS.
Foto: Valentin Fanel
1_ SCHWELLE / TRANSITION
Die Akteure betreten in kurzen Abständen nacheinander die Halle. Sie kommen durch die
Tore NORD1+2 und SÜD1, Musiker mit Instrumenten und Tänzer – teilweise mit Objekten.
(Bei Regen kommen die Musiker über die Treppe am Ende des Bühnenraumes.)
LICHT #3: Backlight dazu
David betritt die Halle durch NORD2.
LICHT #4: Spot auf David fadet in 3 sec rein.
David steigt auf TISCH2, beobachtet die Vorgänge im Raum. Er trägt das weiße Hemd mit
dem großen Kragen und eine cognacfarbene Hose.
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AUFBAU Bühnenbild/Objekte
Ledermatte > K/0
TISCH1 > B/1
BANK > B1
TISCH2 > J/-1
CJ
AT
DB
auf Sackkarre flach am Boden
PS
Vorher präpariert werden Stöcke (Tänzer); Kostümschablonen J/2; lange Holzstange mit
Mantel (KK) und Futon (RJ) auf Balkon, Kostüm RJ und Hemd KK; Mikrophonständer,
Notenpult 3.Satz, Seidenpapier, Feuerzeug (CJ)
2_ OBSERVATORIUM
Alle MusikerInnen und TänzerInnen bewegen sich gemeinsam im gesamten Raum A–K/
-2 bis 2. Sie nehmen sich und die anderen wahr, achten auf die Besonderheiten von Klang
und Licht, auf Nähe und Distanz, sowie die Beziehung zum Publikum. Es ist das einzige Mal,
dass beide Gruppen sich komplett mischen. Vereinzelt sind leise Musikthemen hörbar und
Bewegungsthemen aus den vier Sätzen tauchen auf. Kurze Passagen werden markiert,
einige bereits voll ausgetanzt. Es kommt zu Begegnungen und ersten Interaktionen.
LICHT #5: TISCH2 Spot geht weg in 2 sec, wenn David von TISCH springt.
Nach dieser ersten Auf-/Übersicht aus der Vogelperspektive springt David von TISCH2
herunter und läuft über die Gasse 2 hinter dem Orchester in sein Arbeitszimmer in C/1.
watcher: Kaho + Ramon RJ trägt TISCH 2 nach F/-1, RJ + KK setzen sich darauf,
beobachten die Szene.
Auf dem Weg sondiert DB die Raum- und Beobachtersituation für sein Solo (den Fotoshoot,
das Public viewing, seine Selbst-Darstellung). Er kippt den Tisch hochkant, dreht ihn leicht
über 90°, endet mit der Tischfläche diagonal zu den Publikumsblöcken. Der Maler wird zum
Model für Fotografen. Der Seher lässt sich beobachten, wird zum Darsteller für und vor
Zuschauern. David legt beide Hände an die untere Querstange des Tisches, rotiert um diese,
taucht ab.
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LICHT #6: Spot auf David TISCH 1 fadet rein in 3 sec, wenn David TISCH1 hochkant
aufgestellt hat und dahinter verschwunden ist.
David taucht über der Oberkante Tischfläche/Türebene wieder auf.
Philipp und Ole richten die Matte mit der Sackkarre hochkant auf. Philipp fährt die Matte
neben dem Mittelstreifen nach vorne, Seitenkante der Matte auf der rechten Kante der Bahn.
#
Apache
# imaginäre rechte obere Buchecke mit Händen und Fingern rahmend.........
#. Davids Abbild verschiebt sich nach unten. Beim Abtauchen kippt die Gesichtsfläche von vertikal auf
horizontal. Er richtet den Blick zur Decke, Vogelperspektive, ähnlich dem Blick im Gefängnis.
# Griffwechsel seitlich, Oberkörper lehnt zurück, Davids Knie ziehen ihn spiralig zu Boden links vor den Tisch.
Der Restkörper folgt konsekutiv von unten nach oben aufbauend. Davids linke Körperhälfte schließt dicht mit
der seitlichen Tischkante ab. Der linke Arm wird vom Tisch verdeckt, wirkt wie abgeschnitten.
# Seine linke Hand greift von hinten im Bogen über die obere Tischkante. Ihre Finger zeigen senkrecht nach
unten, treffen auf die Finger der rechten Hand, die leicht gespreizt zur Decke zeigen. Die Verbindung von der
Schulter zur Hand ist nicht sichtbar. das/ der/ die betrachtende Gegenüber muss Fehlendes ergänzen.
# David zieht den linken Arm nach hinten. Die Hand bleibt in derselben Position. Finger stoßen gegen die
Tischfläche.
# Mir sind noch nie so viele Bilder kniender Menschen begegnet – allein wie auch in Paaren.
Sie sitzen nicht auf den Knien. Sie stehen & gehen darauf.
# eine Hand sucht sich ihren Weg, schiebt sich zwischen Kante/Fläche und Körper. Dabei verschiebt sie Stoff,
legt Haut-Flächen frei.
Arbeitsansatz Solo David: Wie verhält sich der Körper in Bewegung zum Rahmen?
Wie reagiert er auf räumliche, flächige, lineare Aspekte der Komposition. Wie lassen sich
Anschnitte, farbige Körper, deformierte Gliedmaßen, Weglassungen, wie das Unvollendete,
Unfertige der Zeichnungen in Bewegung umsetzen?
Am Ende von Davids Solo ist Philipp mit der Ledermatte an der Position für den ersten Satz
angekommen. Er wirft sie um. Krachend fällt sie zu Boden.
LICHT #7: TISCH 1 weniger, Mondlicht und Backlight weg, Spot für Dirigent in 3 sec.
Die Musiker laufen schnell auf ihre Plätze. Die Tänzer rennen entweder an die Ränder der
Bühne oder laufen über A/2 ab. Kaho und Ramon laufen zur Ledermatte. Philipp läuft mit der
Sackkarre ab. Streicher verkabeln Instrumente. Auf Einsatz von Clemens beginnt die Musik
1.Satz.
LICHT #8: Mattenspot von oben in 0 sec mit Einsatz der Musik
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# 1. Satz_ sehr schnell und wild
Choreographie: Marc Spradling Tanz: Ramon John, Kaho Kishinami
watcher: David sitzt auf Bank neben TISCH1 und schreibt
watcher 2: Sarah, Tänzerin aus dem 2.Satz, beobachtet die Szene
Duett auf der Ledermatte. Auf den letzten Musikakzent schlägt Ramon Kaho auf den
Kopf. Sie fällt zu Boden.
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ZWISCHEN_RAUM I
Tanz:
Nastia Ivanova
Sound:
Airbrushing, Tänzer 2. + 4. Satz
TEXT 1: Der Tänzer von Rudolf Leopold in EGON SCHIELE, Die Sammlung Leopold, 1995 S.202
Sprecher: Chris Jäger
watcher: David sitzt am TISCH1. Er beobachtet und schreibt.
watcher 2: Sarah sitzt auf TISCH2 und beobachtet die Szene.
Sobald Kaho und Ramon ihr Duett beendet haben, dreht David den TISCH1, stellt ihn auf die
Beine. Nastia geht schnell auf die Mittelbahn in Position (Zickzackhemd, schwarze Kappe).
Ramon zieht Kaho auf der Ledermatte rechts neben TISCH1.
LICHT # 9: Matten Spot fadet langsam raus, wenn Ramon Kaho auf der Matte zur Seite
zieht. Spot auf TISCH 1 wird etwas heller.
Kaho und Ramon stellen die Matte hochkant aufrecht an die Säule II_B/1. Ramon zieht sich
neben der Bank um. Kaho holt ihren Stock. Mit dem Wegziehen der Ledermatte fangen
mehrere Tänzer aus dem 2. und 4.Satz im hinteren Teil der Halle an mit Stöcken
scharfekantige Umrisslinien in den Raum zu zeichnen. Dabei erzeugen sie peitschende
Geräusche und bewegen sich in der Halle.
LICHT #10: Der Spot auf die Ledermatte an der Seite und der hintere Sektor I/J faden
in 3 sec rein.
Chris trägt das schwarze Faltenjacket, darunter sein rotes Hemd, geht mit dem Mikrophon/ständer vor die Ledermatte, stellt sich völlig verdreht auf: Füße zeigen nach hinten, der
Oberkörper diagonal nach vorn.
TON #1:
Mikrophonregler hoch, sobald Chris vor der Ledermatte ist.
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Chris Jäger Foto: Linnan Zhang
Der Tänzer, 1913
Bildnis Friderike Maria Beer, 1914
TEXT 1 Bildbeschreibung von Rudolf Leopold über Schieles Bild Der Tänzer
Eine seltsame Figur, ein seltsamer Tänzer mit eckigen, hektisch-rhythmischen. Diesem Gewissen
Außer-sich-Sein folgt auch die übrige Gestaltung. Wie in Trance ist der fest aufgedrückte Bleistift
geführt: Scharfe Konturen wechseln mit sensiblem Gekritzel. Seine linke Hand geht zur Ledermatte. Zackenform und einander überkreuzende Linien treten auf. Ebenso suggestiv wirkt die
Malerei. Die linke Hand schiebt das Jackett hoch. Noch weniger ans Gegenständliche gebunden,
spiegelt sie die Erregung des Tänzers wie die des Malers. Hände parallel vor dem Körper
Rot, Ocker, Blau und Braun herrschen vor, sind in mannigfaltigen Flecken und ausfahrenden
Pinselzügen angebracht. Er wendet den Oberkörper nach links. Das Unstabile der Figur, die
Schräge Ihres Körpers und noch mehr ihrer Beine, wird durch den vorgeschobenen rechten Arm und
den (hinter hochgerissener linker Schulter) vorgestreckten Kopf mit Absicht nicht voll ausgewogen.
Sobald er anfängt zu sprechen, schnellt Nastia aus dem Bühnenhintergrund auf der Holzplankenbahn im unregelmäßigen Rhythmus nach vorn und überträgt dabei Bewegungsmaterial aus dem 4.Satz in die Fortbewegung
Foto: Valentin Fanel
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LICHT #11: Mit Nastias Weg nach vorne auf der Mittelbahn kommen immer weitere
Lichtsektoren hinzu: G/H, E/F, C/D, A/B
Chris und Nastia enden gemeinsam, laufen ab über A/2. Auch die Stocktänzer laufen ab.
TON #2:
Mikrophon aus.
LICHT #12: Der Mattenspot fadet in 2 sec aus.
Ramon geht auf der Mittelbahn nach hinten an die Anfangsposition des 2.Satzes in F/-1.
Wenn er das Orchester passiert hat, gehen die vier Bläser an ihre Plätze in D-F / -2. Auch
die 4 weiteren Tänzerinnen des 2. Satzes gehen, aus verschiedenen Richtungen kommend,
an die Ausgangsposition.
# 2. Satz_ mäßig schnelle Halbe, sehr streng im Rhythmus
Choreographie: Regina van Berkel
Tanz: Ramon John, Yun Ke, Lilly Löwen, Maki Nakao, Sarah Schmidt
Musiker: Fl, Kl, Fg, Tromp
watcher: David sitzt am TISCH1. Er beobachtet und beschreibt das Geschehen.
Die 5 Tänzer kommen über die gesamten 3 Minuten des 2. Satzes kontinuierlich nach vorn.
Die 4 Bläser interagieren mit ihnen. Die Tänzergruppe endet mit Manuel rechts vorn in A/2.
Foto: Linnan Zhang
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ZWISCHEN_RAUM II
Tanz: Emina, Fanni, Alma, Daria, Lisa (in hautfarbenen Trikots)
watcher: David sitzt weiter an TISCH1, beobachtet und schreibt.
Fanni (grünes Hemd) und Emina (braunes Hemd) gehen während der letzten Takte des
2.Satzes hinten im Sektor K in erstes Bild.
LICHT #13: Der Lichtraum K und das Gassenlicht hinter dem Orchester ABC/2 faden rein
in 3 sec. Der Dirigentenspot geht aus. TISCH1 bleibt.
TON #3:
David schreibt auf TISCH1 laut mit der anderen Seite des Stiftes.
Sobald der 2. Satz zu Ende ist, schreibt David laut auf TISCH1. Fannis und Eminas nackten
Arme und Beine schauen hinter den Kostümschablonen hervor. Sie fügen ihre Körper in das
PaperCutOutPuzzle ein, verändern ihre Positionen, halten diese jeweils für einige Sekunden.
Nach 3 Bildern kommt das Trio - Alma, Daria, Lisa - hinzu. Alma wechselt nach links. Trio +
Lisa & Daria; Fanni und Emina gehen nach links zur Treppe; 3 + 2; neue Trioformation –
Fanni & Emina gehen nach links ab. Trio wechselt erneut die Formation- Lisa am Boden.
Die Tänzer vom 2.Satz gehen rückwärts in Gasse 2 hinter dem Orchester in Richtung WEST.
Während des letzten Triobildes holt Chris das Notenpult und stellt es in C/0 ab. Das ist der
Cue für Johann Peter, Anais und Annette an ihre Anfangsposition für den 3. Satz zu gehen.
Clemens geht zu TISCH2.
LICHT #14: Der Lichtraum K und das Gassenlicht hinter dem Orchester ABC/2 faden in
3 sec. raus; TISCH1 bleibt. Der Spot für die Musiker in C/0 kommt in 3 sec
dazu. Das Genarallicht fähr in 20 sec hoch
Die Tänzer 3. Satz betreten über A/2 den Bühnenraum, gehen sehr langsam diagonal in
den Bühnenraum. Die Tänzer vom 2.Satz gehen weiter nach hinten und durch NORD1 ab.
Ramon geht direkt weiter zum Balkon.
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Fotos: Valentin Fanel
# 3. Satz_Quartett Sehr langsam und mit Ausdruck
Choreographie: Jean-Hugues Assohoto
Tanz: Marie Sophie Budek, Ole Driever, Eileen George, Kaho Kishinami,
Sandra Klimek, Ye Jin Kwon, Laura Šiliņa, Philipp Schumacher
Kostüme: schwarz graue Hosen, Jacken, Hemden, Pullunder, Mantel...
Musiker: Fl, Kl, Fg
watcher: David sitzt am TISCH1 und schreibt
watcher 2: Clemens sitzt aufrecht diagonal auf TISCH2
Foto: Valentin Fanel
Foto: Linnan Zhang
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ZWISCHEN–RAUM III
watcher: David sitzt weiter an TISCH1, beobachtet und schreibt.
Die Tänzer 3. Satz bewegen sich in der Stille weiter nach hinten. „Itʻs raining mats“.
Wenn sie kurz vor TISCH2 sind, lässt Ramon einen Futon vom Balkon in Sektor B/-1 fallen.
LICHT #15: Der Spot für Musiker fadet raus; TISCH1 bleibt.
Die Tänzer 4.Satz treten über A/2 auf. Alma trägt den HOCKER2 nach C/-1; Emina bringt
das Jacket für Chris mit; Chris legt HOCKER1 in A/1 ab; Fanni und Sayo tragen jeweils
einen Futon in B/-1; Nastia und Daria tragen die Ledermatte nach A/-1. Alle Objekte und
Tänzer sind an ihrem Platz; Blick von Clemens zur Ledermatte. Nastia und Daria lassen
krachend die Matte auf den Boden fallen.
MUSIK:
Der 4.Satz startet.
LICHT #16: Die Sektoren G/H und I/J gehen in 0 sec aus; der Dirigentenspot und
die steilen Balkonlichter A–E/-1 kommen in 0 sec rein.
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# 4.Satz_ Finale 1921, Lebhaft
Choreographie: Dieter Heitkamp
Tanz: David Bauer, Anastasia Ivanova, Chris Jäger, Sayo Kishinami, Lisa
Rykena, Emina Stojšić, Alma Toaspern, Daria Tsareva, Fanni Varga
Musiker: Fl_Anais Favre-Bulle, Kl_Johann-Peter Taferner, Fg_Annette Falk,
Tr_Manuel Eberle
# 4_1.1 ANNÄHERUNG/APPROACH
00:00_00:45/ 45 sec
Sobald die Musik einsetzt springt Manuel auf, geht in den Raum und beobachtet die Tänzer.
Fanni connects with David. They start the painter & model duet. He is sitting on the bench,
taking notes, describing Fannis movements. Tänzer spüren den Körperformen auf den
Skizzen nach, nähern sich dem Thema an, gehen in extreme Verdrehungen, untersuchen die Zeichnungen auf Rotation und Gegenrotation. Sie brechen immer wieder ab,
setzen neu an, spüren sich in verschiedene Körperbilder hinein.
0:27/ Takt 21 Fl_Anais + Kl_Johann Peter; Anais hat das Geschehen auf der Bühne verfolgt
und mischt sich in den 4.Satz ein. Johann Peter folgt ihr.
# 4_1.2 ZWEIFEL/DOUBT
00:45_00:57/ 12 sec
00:45 fallende Linien in der Musik
Dancers are questioning themselves and their approaches, doubting their research. The
energy is gradually sinking. A quiet moment. They almost stop moving. Fanni goes to David,
sits down, talks with him.
00:47 Johann Peter & Anais relate to each other, than to Emina and Alma. They go closer
towards them (almost to close) and give them a supportive energy boost. During 3 accents
Anais is going back to pick up her Piccolo flute. Johann Peter walks a small circle.
00:55 / Takt 42 3 accents During the 3 accents the dancers get motivated again. The energy
is rising. They are convinced and continue very dynamic, with clear images in irregular
rhythms, relating to each other.
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# 4_1.3 EINVERLEIBUNG/EMBODYING
00:57_01:34/ 37 sec
00:57 embodying the images, being moved and inspired, lots of energy. dancers try different
approaches, dynamics , rhythmic variations, transforming images into three dimensional
movement.
01:04 Anais joins Johann Peter. They walk in front of the orchestra towards TISCH 1
01:18 / Takt 56 short before the highest note and watch Fanni & David at the table during the
beginning phase of their travel.
JOURNEY_shape/shape/reshape
Fanni goes to the WESTside of TISCH1. David gets exited and goes to the EASTside of
TISCH 1. He pushes TISCH 1 closer to the conductor. Fanni takes his impuls. They like
travelling. David moves around the table next to Fanny and goes into a shape, Fanni replies
with another shape. Both go on a journey, a big circle walk (counter clockwise). They move
along the orchestra, looking at each other and the world around them: musicians / space /
conductor / dancers / audience. Dancers are almost bursting, feel a pull, an increasing
undertow, want to move onward to the next experiment. Anais waits until the dancers run,
joins the SOG, runs back into the orchestra to pick up her other flute. Johann Peter stays at
the eastside of TISCH 1 and watches.
01:32 right before 3 accents (second time) David & Fanni start running, around HOCKER2 and the
futons. Than they separate. Fanni runs to HOCKER1 in A/1, David continues the circle and
runs back to TISCH1.
01:30/ Takt 70 3 accents Dancers pick up their papers, move on and start to run in a circle.
# 4_1/2 SOG/UNDERTOW
01:34_01:45/ 12 sec
David arrives in his studio. Fanni at HOCKER1. David picks up pen & paper, where he left
them on the table, continues to write down his observations. Dancers progress in 3 phases,
running counter clockwise.
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1__ 3 x 3 Chris runs along TISCH1 and the orchestra to the 3 futons, picks up his black
jacket from HOCKER2 and puts on his jacket during the session. Emina (writer) runs
a circle around the futons and continues it with Lisa (model). Both run to the leathermat in
A/-1 and connect with Fanni (observer).
2__ 3 x 2 Nastia (writer) & Daria (observer) run along TISCH1 and the orchestra to the futons,
where they meet Chris (model).
3__ 3 x 2 Alma (model) & Sayo (observer) come running from TISCH2 in a circular path,
around HOCKER2 towards TISCH1 in B/1 at the side of the orchestra, where they meet
David (writer).
4__ 2 x 2 quiet moment_All use the 4th phrase to arrive and inhabit the space.
Very calm atmosphere.
# 4_ 2.1 writer_model_observer
trio-section
3 Trios writer_model_observer:
01:45_02:32/ 47 sec
DB, AT, SK / FV, ES, LR / NI, DT, CJ
each in a separate sector A / B / C
4th Trio: Fg/ Kl/ Fl in A/1
01:45_01:50
models are moving slowly, can stop on their own for short amounts of time, giving
permission „to be seen“ by the writers as well as by the audience.
writers take notes, ask the models to freeze by saying stop. models have to keep position
alive and not move until painters say go.
observers watch the relation between writers & models from different perspectives, keeping
a distinct perspective/position, than make a clear shift, directly moving into a very
different frame, keeping these until they change again.
Takt 84 Fg / Kl / Fl
FG_Annette quickly moves behind TISCH1 to the EASTside of the table to Johann Peter,
who is standing at coloumn II South/2
01:50 – 01:58 3x4 solo Fg, looking at & communicating at TISCH1 in B/1
01:59 – 02:07 Fg + Kl: Johann Peter joins Annette. Both play 3x4, looking at the activities on
& around TISCH1.
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# 4_2.1
2 trios___1 model & 2 painter
02:08/Takt 96 running one after the other: 1_Lisa A/1, 2_Fanni futons C/1, 3_Emina A/1
Fl_Anais starts as late as possible, runs through CB/2 along the back of table
and joins Annette & Johann Peter at coloumn II/North 2.
Chris stays on right side of futons. Nastia runs to D/-1 & Daria to E/-1.
Emina & Lisa + Nastia & Daria connect, make eyecontact,
talk before painting.
02:15/Takt 102 3 x 4 Fanni starts her matsolo. Chris responds to her moves.
Lisa & Emina are painting Fanni. Nastia & Daria paint Chris.
David, Alma & Sayo continue w_m_o around TISCH1 in B/1.
Anais, Johann Peter und Annette walk in a half circle around TISCH1.
02:24/Takt 108 3 x 4 Fg continues Solo, looking at and commenting on the dancers on the
table. Johann Peter & Anais wait.
Emina runs to Daria in E/-2 stops at TISCH2; Fanni follows, joins them at
the table. Nastia runs to Alma & David, all 3 run into corner A/1; Sayo stays
on the bench or climbs onto coloumn.
02:32/Takt 114 3 accents 1_ Sayo, 2_Chris, 3_Lisa jump onto TISCH1 in canon.
Fg, Kl, Fl go back into orchestra after 3 accents
Chris, Lisa, Sayo
Drei nackte Mädchen, 1910
Der mittlere Akt kann seine Herkunft von der „Sehnsucht nach dem Glück“
benannten Gruppe aus dem „Beethovenfries“ nicht verleugnen.
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# 4_ 2.2 TRIALOGE
02:34
trio 1: Daria_Fanni_Emina
trio 2: Alma_David_Nastia
trio 3: Chris_Lisa_Sayo
02:34_03:02/ 28 sec
Piano
shape/shape/reshape 2x4 + 2x3 towards TISCH1 in B/1
from A/1 in a curved path towards HOCKER2 in C/-1
standing on table, 3 different fronts, taking off jackets and
dropping them to floor, moving through same sequence in
different dynamics.
Seher after 2x4 + 2x3
Seher, 1913
Foto: Linnan Zhang
trio 1: 1_Daria, 2_Fanni, 3_Emina run towards the table, continue with shape/shape/reshape.
Emina connects to Lisa, lifts her down from table. Sayo slides down Fannis back, Chris is
helping her. Than sits on Darias back. She turns. He slides down her back. Sayo moves
under table, picks up shirts. Lisa behind the table, lifts the bench to vertical position, turns it
90°. Fanni runs with Emina to table, supports her jump onto it. Emina leans on a steap angle,
supported by Fanni. Fanni steps on table, climbs up onto vertical bench goes directly into
Junge Frau mit Händen vor dem Gesicht
Emina quickly squats down. All look up at Fanni.
Still image during last phrase of fast piano.
trio 2: 1 _ Seher
2 _ all 3 do a short gesture sequence together, describing the table situation
3 _ when Chris lifts Fanni of the bench, they continue one at a time, interrupting
each other
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# 4_2.3 Erregung
03:03_03:25/ 22 sec
Xylophon
03:03/Takt 137
Fanni holds image for 2 seconds, than squats down. Chris lifts her off the vertical bench into
A/1; Emina sits on bench facing A/1; Daria tilts the bench in the same direction. At the same
time Lisa slides onto table. When Emina lands, she runs forward and goes flat onto the floor.
Fanni jumps with flying sketch into arms of Chris. He catches & carries her infront of TISCH1.
They separate.
Lisa stands up on table (middle), Sayo climbs onto the table (back side). Lisa leans over Chrisʼs
shoulder. Chris promenades her around her foot on the table; Sayo sits on Dariaʼs shoulder;
Daria rotates towards Lisa. Both couples almost meet at the right back corner of table, duet
from different perspectives. Lisa slides down from his shoulder over his chest. Daria creates
a slant for Sayo to come down from her shoulder, she steps over bench, kneels down behind
it, sits in split, looking front, her feet sticking out left & right; Sayo behind table next to bench;
Chris moves towards Lisa on the table, than spirals down to the floor, ends in front of bench,
head towards table. Lisa lies on her back on top of table, head reaching over the edge, her
long hair is almost touching Chris.
Emina & Fanni come from different directions, slowly move towards the starting position for
their mirror duet. Emina observes 3 Seher, Fanni watches the dancers at TISCH 1.
# 4_2.4 Schiele, Ein Aktmodell vor dem Spiegel zeichnend
Takt 155
20
03:26_03:46/ 20 sec
Dreifaches Selbstbildnis, 1913
Hier hat Egon Schiele sich ganz ohne Spiegeltrick vermehrt. Er zeichnet sich in drei verschiedenen
Gemütsverfassungen:
David
mit verzerrtem
Alma
mit hochmütigem
Nastia und freundlich abwartendem Gesichtsausdruck.
Die Tänzerin Noa
Emina & Fanni start mirror duet
Foto: Maciej Rusinek
trio 3: Nastia, Alma, David change places, come to a new still image. All 3 move together,
than alternate only one person describing the duett at a time with handgestures. They
change by interrupting each other.
Chris is lying on the floor parallel to bench, sensing the canvas with his back & back of his
head. He paints Emina/Fanni with his left foot on the bench. Sayo slowly pushes the bench
forward to A/1. Lisa stays on top of table. At the end of their duet Emina & Fanni move
towards small table in E/-1 in/with the resurrection image, signal NEUKUNSTGRUPPE
to meet and protest. David stays on HOCKER2 with Alma embacing him; all others follow
E & F, quickly running to E/-1.
03:47/ Takt 172 3 accents
Gründung Neukunstgruppe 1909
At the table in E/-1 they form a block formation, looking very determined towards A/-1.
David is writing, observing them from HOCKER2. Alma slowly moves towards the bench.
LICHT #17: Balkonlicht auf A-C/ 2 dazu.
21
# 4_2.5 revolte
Den TABU Übertretern gehört die Zukunft
03:48_04:00/ 12 sec
Tr_Manuel plays from balcony. He is on the left side of KK/RJ.
Manuel bläst die Protestfanfare. Ramon & Kaho wave the coat-flag on a long thick stick on
the south balcony above HOCKER1. The Group – Chris, Nastia, Lisa, Fanni, Daria, Emina –
Sayo is last – walks along the orchestra in direction A/-1, very decided young artists, ready to
fight. David observes them and writes. Alma goes accross the stage and sits on the bench.
People in the front drop dead to the ground one after the other: 1_Emina, 2_Nastia, 3_Daria,
4_Chris, 5_ Lisa, 6_ Fanni as if shot – no drama. Sayo keeps on walking until Ramon &
Kaho drop the beige rubber coat, by tilting the stick. The coat slides off and drops near
HOCKER1, right before the last notes of REVOLTE. Kaho and Ramon do 3 embraces.
Fotos: Valentin Fanel
22
# 4 3.1 birds eye view / Sonnenblume II / embrace
04:01 04:29/ 28 sec
3 parallel scenes in A, B, C
„Ich glaub, ich schiele“, Foyer HfMDK
Foto: Maciej Rusinek
23
Sonnenblume II,1909
Foto: Linnan Zhang
04:01 / Takt 181 Tr_from balcony. Manuel goes further on balcony into C/2.
I__birds eye view A/1
The coat hits the ground. Sayo runs to HOCKER1, picks up the coat, puts it on. David runs
over to Sayo, turns HOCKER1 upside down onto seat, lies down head between its legs.
Sayo steps onto the metal feet of HOCKER1 - back diagonal to both audiences- She creates
strange pleats with coat. Manuel watches from above. David is writing from the perspective
underneath Sayo, describes his view on paper.
II__Sonnenblume II / life & death__field with sunflowers
death_Emina_Fanni_Daria_Lisa rise as fast as possible into Sonnenblume II- narrow shape
arms over head- short stillness. Than they fade away: drying, breaking, falling apart, turning
into dust, ending on the floor. Fanni starts to cough
life_Chris & Nastia slowly grow from
horizontal to vertical in 24 seconds, scanning through the painting, finish standing upright in
full blossom – narrow shape arms over head. Alma sits on bench watching.
III__embrace
Ramon & Kaho are embracing on the balcony.
24
# 4_3.2 I prison__II conflict__III under pressure
04:30_04:59/ 29 sec
Den Künstler hemmen ist ein Verbrechen, es heißt keimendes Leben ermorden.
04:30/Takt 204
I prison Quintett__4 on 1: Alma, Sayo, Chris, Nastia on David. Alma runs to bench behind
the table, brings it to an upright vertical position. Chris and Nastia run over to Sayo, with Flute
04:32_lift her off HOCKER1, take off her coat. David watches, head still on/in HOCKER1. Chris
& Nastia move to Davids feet. Chris takes Davids notes. They pull him up, grab him. Sayo
takes his legs. They carry him over to the vertical bench. David struggles with them. They put
him into prison, force him into the bench, lift both ontop of the table. David looks through a
small window frame. He gets a glimpse of freedom. Chris climbs on top of the table, steps
with one leg over David and the bench, pulls out a lighter, burns a white sheet of silk paper.
II conflict Anais & Johann Peter go into C/-1. Manuel argues with them from the balcony.
When David is carried over to the bench/prison, Manuel moves on parallel line above to
coloumn IIISouth.
III under pressure under physical pressure from three sides
Quartett__3 on 1: Lisa, Emina, Daria on Fanni
misstrauische Mutter_distrustfull mother
ablehnender Lehrer_dismissing teacher
unversöhnlicher Onkel_unforgiveable uncle
Fanni starts to cough. Lisa, Emina & Daria quickly stand up look at each other and run over
to Fanni, take the same position at the mat, go to the floor, look how and where to approach
Fanni. They put their hands on different parts of her body, start to give pressure. Fanni
responds, gently pushing into the six hands. She moves through all levels from flat on the
floor to crawling, from standing to being lifted off the ground, permanently pushing into the
hands and in many directions at the same time.
burning pictures/Bilderverbrennung
Chris lights fire, burns an emty sheet of white paper.
05:00 3 accents Fanni has a bad coughing attack, moves out of the quartett towards the
futons. Her whole body is shaking.
25
FINALE BILDERFLUT
Man hatte an einigen der von Schiele gemalten Bildnisse erkannt, dass er das Innere der Menschen
nach Außen zu stülpen vermag, und man graute sich vor dem möglichen Anblick des sorgsam
Verborgenen, das jauchig und milbig ist und von fressender Zersetzung ergriffen....Er hat die
edelsteinkalten Augen in Menschengesichtern gesehen und gemalt, die in den fahlen Farben der
Verwesung schimmern, und den Tod unter der Haut.
Arthur Roessler 1912
# 4_3.3
finale/image overload
05:02_05:57/ 06:03
05:02_05:09
prison: Alma (feet) & Nastia (head end) turn the bench on the table 90° (clockwise in
horizontal plane) until Davids feet are pointing EAST and his head towards the orchestra.
Sayo stabilizes the table during the turn. Chris jumps off the table and helps Nastia to push
the bench to the right side accross TISCH1. Alma pulls on the other end. They lower the
feet end of the bench to the floor. Alma secures the bench (from sliding) with her foot.
05:10_05:15
the gate opens David slides down in the bench and exits through the metal legframe.
When he is almost through, Chris and Nastia lift left end of the bench, go around to the other
side of TISCH1 and rotate it 100° (around the EXIT) put it down on its side, legs left/i nside
front.
26
>> SOG >>
Laufende, 1915
Daria is pulled into the undertow again, tilts forward into an upside down variation of
Laufende. She runs in opposite direction to the turning bench on top of the table, leaps
on a circular path towards HOCKER1, does an upside down rotating version of Laufende,
continues along the front row of tribune_t, inserts more variations of Laufende on diagonals,
spinning, mirrored, another upside down version, head almost touching HOCKER2.
In zahlreichen Arbeiten dieser Schaffenszeit tritt verstärkt eine Bewegungstendenz zu Tage.
Die Schnelligkeit dieser Bewegung ist auch im Formalen drastisch veranschaulicht vor allem mit
den ungewöhnlichen Rhythmen der Beinkonturen. Die das Blatt beinahe sprengende Dynamik...
Kauernde mit grünem Kopftuch, 1914
Immediately after her coughing attack, Fanni crawls to futons, picks up a corner of the upper
one, carries it to TISCH2 in E/-1 and prepares die letzte Ruhestätte.
Der Oberkörper, die rechte Schulter und der Kopf sind vorgebeugt. Das Nackte wird von den
bestrumpften Unterschenkeln sowie von Tüchern... Die breit gegrätschten Beine lassen in Verbindung
mit dem Tuch über dem Kopf an die Ränder einer sich weit öffnenden Muschel denken, die ihr helles
Inneres darbietet. Die geometrischen Tendenzen werden besonders deutlich im streng dreieckigen
Gesichtsumriss und in zahlreichen Linien, die Teile von Kreisen oder Ellipsen sein könnten.
27
I
II
An der Schwele zur Abstraktion steht das Blatt 2 Mädchen auf einer Fransendecke. Die Farbflächen,
auf die die Kleidung reduziert ist, sind ineinander verschränkt. Gesichter und Beine, auch hier die
einzigen Hinweise auf das Thema, sind helle Akzente in der in grün-bräunlichen Erdfarben gehaltenen
Komposition. Die Fransen umrahmen rhythmisch die Gruppe.
Directly after 3 accents Lisa & Emina go to the leathermat A/-1, I_both go on their knees,
Lisa embarces Emina from behind. Than they pull the mat in a half circle into A/1, drop it
close to HOCKER1. This is the cue for Ramon and Kaho to start with double creature:
Egon in a long coat. Lisa & Emina drop onto the mat themselves and go into picture
II_2 Mädchen auf einer Fransendecke, 1911. They hold a still image, than start embracing, rolling
over each other, surprising themselves, when to make a stop. Than both come up onto their
knees.
05:15_05:18 Fallende Linie 8 counts
05:19_05:25 Flöte
05:26_05:29 Fallende Linie 10 counts
When Nastia & Chris lift the bench off the table, rotate it 100° and place it on its side
diagonally on the floor, the >> SOG >> is pulling Sayo into the circle towards HOCKER1.
Sayo picks it up, arms parallel to the HOCKER legs, along the leathermat, puts it down in
the corner.
Selbstbildnis mit erhobenen Armen, Rückenansicht, 1912
28
3 images in table frame
Chris puts on his black jacket. Together with Nastia he picks the table. She is on the left side,
Chris on the right. The top of the table facing front. They carry the table one meter above the
floor in a half circle towards Daria, who is squatting on the floor, stop directly behind Daria,
facing on a diagonal, framing her – a reminiscence of Davids Solo in the beginning.
1_Nach vorn gebeugter Akt mit blauen Strümpfen, 1912
2_Stehender weiblicher Torso mit olivgrünem Hemd, 1913
3 _Stehendes nacktes Mädchen mit Strümpfe,n 1914
1
2
Daria stands up, goes directly into
Chris & Nastia lower table, Daria shifts to
3
Chris & Nastia carry the table, top still vertical, to its new poition They put it down on a
diagonal in the corner of A/-1 in front of Sayo. Sayo builds a new OBSERVATORIUM,
observes what is happening around her, pulls out pen & paper, takes notes. She notices
that Fanni needs help and runs along tribune b over to Fanni, sits next to her, holds her.
29
Liebespaar, 1914/15
David slides down the bench, exits through the metal legframe. Alma is waiting for him.
They start an embracing duett.
Ein Liebespaar in Ekstase. Der Mann sitzt, die Frau umfängt ihn mit ihren Armen. Seine Hände
wühlen in ihrem Haar. Seine Beine pressen sich an ihren Körper. Die wilde Verdrehung des
Mannes bedeutet in der Komposition eine zweimalige jähe Richtungsänderung ihrer Längsachse.
05:30_05:37 AKZENTE
Seiltänzerin
After 3 images in table frame Daria runs over to the bench; on the 1st accent she steps on it;
balances accross, lifts th bench upright, than runs behind the orchestra and puts on the
purple FALTEN dress.
05:37_05:45 XYLOPHON
The situation starts to be overwhelming. David & Alma are still embracing, rolling over each
other. They get interrupted by a musical emergency call for David: Fanni will die. He runs
over to her. Sayo is already there. David starts to feel sick himself, has to caugh. Fanni dies
in the middle of the Xylophonphrase. David moves towards Fanni, realises that she is dead.
He looks at Sayo. They bury Fanny in the funeral mat. Alma is looking for new adventures,
notices Emina & Lisa. Daria runs back to the bench and starts to create FALTEN with her
dress. Lisa & Emina are on their way from embrace/Coloumn I_North to embrace/Coloumn II
North onto the floor in A/1. Chris & Nastia are embracing on the double mat in C/0-1.
30
LICHT #18: Spot auf Manuel im Kran. Balkonspot geht aus.
05:46_05:50 STEIGERUNG
Foto: Linnan Zhang
Kardinal und Nonne, 1912
Liebkosung
Ein erregendes Thema ist in ein strenges Formengefüge gebannt, das Ausdruckshafte vom großartigen
Aufbau nicht zu trennen. Das beherrschende Dreiecksgebilde mit der Basis am unteren Bildrand schließt
kleinere Dreiecksformen ein.......Ähnliches gelang in der Darstellung der Füße der männlichen Figur: Obwohl
ungemein exakt zueinander komponiert, haben sie fast nichts an Ausdruckskraft eingebüßt. Füße und Knie
stützen sich fest gegen den Boden, der Körper drängt vor gegen die Nonne hin, die ein wenig nachgibt. Eine
besondere Bedeutung liegt in der Form der beiden Hände: Ihre gleichsam betende Haltung hängt gewiss mit
dem Stand der Dargestellten zusammen. Die Hände liegen gegenseitig an den Körpern. Schiele nannte das
Bild des Kardinals und der Nonne – nicht ohne Sarkasmus – „Liebkosung“. Auch das Nackte und Derbe der
beiden Beinpaare ist von ihm bewusst zur Nonnentracht und zum Kardinalsgewand gestellt. Damit sollte wohl
ausgedrückt werden, wie die Urkräfte des Geschlechtlichen nicht zu unterdrücken sind und sich gegen alle
Verschleierungen und Verbote Bahn brechen. Die Nonne blickt erschreckt, ihre Augen weit aufgerissen.
David tries to get up, he can hardly walk, has a vision – Priester und Nonne, moves towards
Chris and Nastia on the double mat. Sayo qucikly runs back to the OBSERVATORIUM;
Daria is still in FALTEN; Emina, Lisa & Alma meet and move to the leathermat; Chris &
Nastia finish with Kardinal und Nonne, moving invisibly, sensing vibrations in the space
between. David is caughing. The world is turning around him. It feels like an echo of > SOG>.
He is searching for stability, sees Chris & Nastia – a silent signal. He walks over shaking,
steps onto the empty half of the doublemat, looks at Chris & Nastia, steps away from them
towards B/-1, stumbles and falls down on his back right before the SIRENE screams. When
he hits the floor Chris & Nastia quickly separate and move off the mat to opposite sides.
05:51_05:52 SIRENE David dies, transforms into Egon auf dem Sterbebett. His upper back,
neck, head and arms on a diagonal, as if they were resting on invisible cussions.
31
Eine verdrehte/verschobene große Figur in riesigen Filzholzschuhen in einen übergroßen
beige/braunen Mantel gehüllt, geht langsam rückwärts auf dem Mittelstreifen in Richtung
WESTEN. Es ist das Paar aus dem 1.Satz. Kaho sitzt auf Ramons Schultern, blickt zur
Rückwand und von Zeit zu Zeit über die Schulter ins Publikum.
Foto: Linnan Zhang
Emina, Lisa, Alma - the Trio infernal - move towards the leathermat; on the last three
percussion accents they drop onto the mat one after the other:
Drei Mädchen, 1911
1_Lisa left, 2_Emina right, 3_Alma middle
Daria uses the very last double percusson accent to finally arrive in VielFALT/ -stillness.
Sayo is writing at the table, looking at David, looking back, looking out...
Chris & Nastia take the back corners of the empty mat, slowly rotate the mat to vertical.
32
05:57 Ende der 1. Kammermusik
LICHT #19: crossfade from general light do Backlight
Chris & Nastia are covering David with the funeral mat and close the coffin.
NACH_KLANG
Sayo continues to write. The tall figure (Ramon & Kaho) is walking along the railway.
LICHT #20: The light slowly fades down to black.
In the dark all dancers move offstage or to the sides.
LICHT #21: Verbeugungslicht
33

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