verlegeanleitung - Anker
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verlegeanleitung - Anker
GESAMTVERLEGEANLEITUNG für ANKER-Qualitäten Stand Mai 2009 1/26 INHALT 1.0 Vorbemerkungen……………………………………………………………. 1.1 Sonderanfertigung………………………………………………….. 1.2 Maßtoleranzen………………………………………………………. 1.3 Untergrund-Vorbereitung…………………………………………… 1.4 Ebenheits-Toleranzen……………………………………………… 1.5 Klimatische Bedingungen.………………………………………..... 3 3 3 4 5 6 2.0 Verlegearten…………………………………………………………………. 6 2.1 Loses Auslegen……………………………………………………... 6 2.2 Anti-Rutsch-Beschichtung (ARB)…………………………………. 7 2.3 Trockenkleben – Verlegen auf Haftgitter oder Haftvlies………… 7 2.4 Smoothedge-Verspannen………………………………………….. 7 2.4.1 Konfektionieren……………………………………………………... 8 2.5 Ganzflächiges Fixieren…………………………………………….. 9 2.6 Ganzflächiges Verkleben…………………………………………… 9 2.7 Ableitfähiges Verlegen……………………………………………… 10 3.0 Verlegeablauf bei Teppichboden………………………………………… 11 3.1 Verlege-Vorbereitung….………………………………………….... 11 3.2 Verlegung.………………………………………………………….... 12 4.0 Warentypische Eigenschaften………………………………………….… 4.1 Reißverschluss-Effekt…………………………………..……….…. 4.2 Rapport-Differenzen………………………………………………… 4.3 Kopfnähte……………………………………………………………. 4.4 Treppeneignung…………………………………………………….. 12 13 14 14 15 5.0 Verlegeablauf bei TX-Beschichtung…………………………………….. 5.1 Verlege-Vorbereitung………………………………………………. 5.2 Verlegung……………………………………………………………. 5.2.1 Anti-Rutsch-Beschichtung…………………………………………. 5.2.2 Ganzflächiges Verkleben………………………………………….. 5.2.3 Verspannen………………………………………………………….. 15 15 16 16 17 17 6.0 Verlegeablauf bei schwerbeschichteten Element-Fliesen…………... 6.1 Verlege-Vorbereitung………………………………………………. 6.2 Verlegung…………………………………………………………..... 6.3 Verlegung auf bauseits montierten Doppelboden-Elementen…. 6.3.1 Verlegung auf Klimaboden………………………………………… 6.3.2 Verlegung von magnetischen Element-Fliesen…………………. 17 17 18 19 19 19 7.0 Verlegeablauf bei SL-Bahnen…………………………………………….. 7.1 Funktion…………………………………………………………….... 7.2 Verlege-Vorbereitung………………………………………………. 7.3 Verlegung……………………………………………………………. 20 20 20 20 8.0 Verlegeablauf bei Terrano (Nadelvlies)………..………………………. 21 8.1 Verlege-Vorbereitung………………………………………………. 21 8.2 Verlegung………………………………………………………….… 21 9.0 Verlegeablauf bei 195 cm breiter Druckware……………………….….. 22 9.1 Verlege-Vorbereitung….………………………………………….... 22 9.2 Verlegung.………………………………………………………….... 22 10.0 Empfehlungen………………………………………………………………. 10.1 Werkzeug……………………………………………………………. 10.2 Klebstoff……………………………………………………………… 10.3 Abdeckfolie………………………………………………………….. 11.0 Bezugsquellen………………………………………………………………. 23 Stand Mai 2009 23 23 23 23 2/26 1.0 Vorbemerkungen Völlig zu Recht lautet ein alter Bodenlegerspruch: "Richtig ausmessen ist schon halb verlegt!" Hierbei sollte man sich nicht auf die Pläne und Maße des Kunden verlassen, sondern die Räume unbedingt selbst ausgemessen! In den überprüften Grundrissplan oder in die selbst angelegte, möglichst maßstabgerechte Skizze werden nun die Teppichbodenbahnen unter Berücksichtigung des Rapportes eingezeichnet. So kann für die zu belegende Fläche das Aufmaß sowie der dadurch anfallenden Verschnitt ermittelt werden. Die Anzahl der Rapporte errechnet man bei fortlaufenden Mustern mit Hilfe der Formel "Raumlänge geteilt durch Rapportlänge". Bleibt bei dieser Rechnung ein Rest, so rundet man stets auf den nächsten Rapport auf. Das Ergebnis multipliziert mit der Rapportlänge ist das erforderliche Bahnenmaß. Formel : Beispiel : Raumlänge : Rapportlänge = Rapportanzahl 4,05 m : 0,90 m = 4,5 (4,5 Rapporte werden nun auf 5 Rapporte aufgerundet) 5 x 0,90 m = 4,50 m Bahnenmaß Gemäß den Erläuterungen zur VOB, Teil C, DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten, Abschnitt 3.4.5 (Auflage 2004) bleibt die Verlegerichtung des Bodenbelages dem Auftragnehmer überlassen. Es hat sich allerdings gezeigt, dass ein großes Beanstandungspotenzial und Unzufriedenheit von Kunden im Vorfeld beseitigt werden können, wenn die jeweilige Verlegerichtung, die Nähte, sowie die anfallenden Verschnitte mit dem Auftraggeber vor der Verlegung abgesprochen werden. 1.1 Sonderanfertigung Es ist technisch nicht möglich, Sonderfarben oder -muster mengenmäßig im Fixmaß auszuliefern. Dafür wirken bei der Herstellung schon von Anfang an zu viele unterschiedliche Einflüsse auf die Ware ein. Bereits bei der Spulenherstellung, dem Garnbäumen, dem Färben, dem Beschichten, der Trocknung bis hin zur Witterung und zum Transport hat der Hersteller immer wieder sowohl mit den üblichen Toleranzen als auch mit Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen zu tun. Auch auf eventuelle Fehler während der Herstellung muss die Produktion reagieren können und benötigt darum ein Mengenpolster. Bei Sonderbestellungen muss daher aus Sicherheitsgründen eine Mehrmenge von max. 5 % kalkuliert werden: Bestellung 100 m², Lieferung max. 105 m². Diese Mehrmenge kann sich auf mehrere Rollen verteilen und bezieht sich bei gemusterten Artikeln auf die Rapportmaße. 1.2 Maßtoleranzen Technisch ist es nur annähernd möglich, die angegebenen Herstellungsmaße zu fertigen. Aus diesem Grund ist nach DIN 66 095, Teil 1, bei Teppichböden eine Maßtoleranz in der Warenlänge von ± 0,5 % und in der Warenbreite von bis zu ± 1 %, maximal jedoch ± 3 cm, erlaubt. deklariert ca. 400 cm breit ca. 200 cm breit tatsächlich geliefert (ohne Beanstandungs-Grundlage) zwischen 397 cm und 403 cm breit zwischen 198 cm und 202 cm breit Bei Teppichbodenfliesen hingegen ist in der Kantenlänge nur eine Maßtoleranz von max. ± 0,2 % erlaubt. Demnach darf eine Fliese mit einer deklarierten Kantenlänge von 50 cm eine 1,0 mm große Maßdifferenz aufweisen. Stand Mai 2009 3/26 1.3 Untergrund-Vorbereitung Bevor man mit der Verlegung beginnt, sollte Folgendes über den Untergrund bedacht werden: ► Für eine einwandfreie Verlegung ist ein trockener, ebener, staub- und schmutzfreier Unterboden unbedingt erforderlich (Erläuterungen zur VOB, Teil C, DIN 18365 Bodenbelagsarbeiten (Auflage 2004). ► Nutzböden wie Parkett, PVC, Linoleum und Kacheln müssen von Reinigungsund Pflegemittel-Rückständen befreit werden. ► Vor jeder Verlegung empfiehlt es sich, Feuchtigkeitsprüfungen durchzuführen und über die Prüfstelle und die Werte ein Protokoll anzufertigen. ► Es empfiehlt sich ferner, den Estrich probehalber mit einem Hammer auf Hohlstellen zu überprüfen, mit einer Stahlbürste anzubürsten und zusätzlich eine sog. Gitterritzprüfung mit dem Untergrund-Härteprüfer zu kratzen. Bedenken sollte der Bodenleger schriftlich anmelden; denn wenn er einmal angefangen hat zu verlegen, hat er im rechtlichen Sinne den Estrich abgenommen und für gut befunden. ► In Zweifelsfällen empfehlen sich Probeverklebungen und Reißproben, die meistens aussagekräftiger sind als stundenlange Streitereien mit gelegentlich uneinsichtigen Estrichlegern oder Bauleitern. ► Der Auftragnehmer hat bei seiner Prüfung Bedenken insbesondere geltend zu machen bei: • größeren Unebenheiten, • Rissen im Untergrund, • nicht genügend fester Oberfläche des Untergrundes, • nicht genügend trockenem Untergrund, • zu poröser und zu rauer Oberfläche des Untergrundes, • verunreinigter Oberfläche des Untergrundes , z.B. durch Öl, Wachs, Lack, Farbreste, • gefordertem kraftschlüssigem Schließen von Bewegungsfugen im Untergrund, • unrichtiger Höhenlage der Oberfläche des Untergrundes im Verhältnis zur Höhenlage anschließender Bauteile, • ungeeigneter Temperatur des Untergrundes, • ungeeigneten Temperatur- und Luftverhältnissen im Raum, • fehlendem Überstand des Randdämmstreifens, • fehlendem Aufheizprotokoll bei beheizten Fußbodenkonstruktionen. • fehlender Markierung von Messstellen bei beheizten Fußbodenkonstruktionen. ► Vorhandene textile Bodenbeläge und Klebstoffreste müssen restlos entfernt werden. Um in Renovierungsfällen völlig sicher zu sein, dass keinerlei negative chemische Reaktionen (Geruchsentwicklung) stattfinden können, sollte es als unbedingte Pflicht angesehen werden, durch Abspachteln der Fläche sogar eine zusätzliche Trennschicht einzubringen. ► Fugen und Löcher im Estrich müssen mit Füll- und Spachtelmasse egalisiert werden. ► Unter Umständen müssen eine Haftbrücke (Vorstrich / Grundierung) und eine Spachtelung aufgetragen werden. ► Vorstriche sind kein Luxus, sondern in gewisser Weise Klebstoffe, die Untergrund und Spachtelmasse miteinander verbinden. Sie binden Staub, verfestigen die Estrich-Oberfläche und verhindern, dass das Wasser der Spachtelmasse schlagartig nach unten in den Estrich wegsackt. Ein zu schnelles Entwässern der Spachtelmassen hat deren Instabilität zur Folge. ► Kein Vorstrich der Welt ist in der Lage, einen mürben, staubigen, nicht angeschliffenen oder nicht abgesaugten Estrich zu sanieren. Grundierungen bilden dann eine “Haut” die leicht wieder abgezogen werden kann. Vorstriche als Tiefengrund zu bezeichnen ist sehr kühn, da sie kaum tiefer als 1–2 mm eindringen. Stand Mai 2009 4/26 ► Vorgeschriebene Wassermengen für die Spachtelmassen beachten; sie sind genauso wichtig für das Verkleben wie richtige Zahnungen! ► Kaltes Wasser verwenden. Bei Temperaturen über 25°C (Aufheizen im Fahrzeug-Innenraum) kann die Verarbeitung problematisch werden. 1.4 Ebenheits-Toleranzen Der Zentralverband Deutscher Berufssachverständiger (ZDB) und die Deutsche Bauindustrie äußern in ihrem gemeinsamen Merkblatt „Toleranzen im Hochbau nach 18201 und DIN 18202“ vom August 2000 „Bauteile, deren Maßabweichungen die technischen Funktionen oder die optische Gestaltung des Bauwerks nicht beeinträchtigen, sollen kein Anlass für Auseinandersetzungen sein, nur weil die Genauigkeit nicht ganz der Norm entspricht.“ Die Beurteilung der Toleranzen erfolgt durch Inaugenscheinnahme. Im Zweifel sind stichprobenartige Prüfungen nach DIN 18202 durchzuführen. Dabei dürfen die Ebenheitsabweichungen der Oberfläche nach DIN 18202 der Tabelle 3, Zeile 3, entsprechen (Anmerkung: die DIN 18201 wurde inzwischen in die DIN 18202 übernommen). Die Durchführung einer derartigen Messung ist Aufgabe des Auftragnehmers. Wie bekannt, sind auch beispielsweise Estriche Bauteile, die auf einem tragenden Untergrund (z.B. Betonrohdecke) eingebracht werden und als Fußboden genutzt werden können oder zur Aufnahme von Bodenbelägen jeglicher Art geeignet sind. Speziell in Ihrem Fall kommt es immer wieder zu erheblichen Auseinandersetzungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Tabelle 3 zu Ebenheitstoleranzen Spalte Zeile 1 Bezug 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Stichmaße als Grenzwert in mm bei Messpunktabständen in m 0,6 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 6,0 8,0 10,0 0,1 Flächenfertige Böden, z.B. Estriche als Nutzestriche, Estriche zur Aufnahme von Bodenbelägen, 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 11 Bodenbeläge, Fliesenbeläge, gespachtelte und geklebte Beläge 4 Flächenfertige Böden mit erhöhten Anforderungen, z.B. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 selbst verlaufende Spachtelmassen Auszug aus der Tabelle „Ebenheitstoleranzen“ (nach DIN 18202 erweiterte Tabelle 3) Für die fett gedruckten Messpunktabstände sind Werte in Tabelle 3 von DIN 18202 enthalten. Die Werte für andere Abstände sind interpoliert. 14 15,0 3 Laut dieser Tabelle, Zeile 3, darf eine Fläche, auf der die Messpunkte 1 m voneinander entfernt sind, Ebenheitsabweichungen von max. 4 mm aufweisen. Liegen die Messpunkte beispielsweise 4 m auseinander darf diese Ebenheitsdifferenz max. 10 mm betragen. Bestehen hingegen erhöhte Anforderungen (Tabelle, Zeile 4), so dürfen im o.g. Beispiel bei gleichen Messabständen die Höhenunterschiede nur max. 3 bzw. max. 9 mm betragen. Gemessen wird, indem eine Messlatte auf mindestens zwei Unterbodenspitzen (Berg) aufgelegt wird. In den dadurch entstehenden freien Räumen (Tal) unterhalb der Messlatte (Brücke) darf die Messung erfolgen. Ausragenden Enden können zwar orientierend wirken, unter ihnen darf aber keine Messung erfolgen. Stand Mai 2009 5/26 12 15 12 15 Diese Toleranzwerte geben die handwerkliche Minimalleistung an und sollten möglichst unterboten werden. Vor allem bei niedrigflorigen Teppichböden und bei Streiflicht sind solche Werte inakzeptabel, da sie sehr gut gesehen werden und auf diese Weise die optische Wirkung eines verlegten Bodenbelages negativ beeinflussen. Aus diesem Grund sollte vom Auftragnehmer frühzeitig geklärt werden, welche Unterbodenarbeiten für eine optimale Verlegung nötig sind. Kellenschläge in einer gespachtelten Fläche stellen eher eine handwerkliche Fehlleistung dar als den Ebenheitstoleranzwerten zu unterliegen. 1.5 Klimatische Bedingungen Will man Schäden vermeiden, muss der Teppichboden vor der Verlegung unbedingt dem entsprechenden Raumklima angepasst werden. Dazu wird er mindestens 12 Stunden unbearbeitet im Raum ausgelegt. Auch beim Einsatz stark wasserhaltiger Dispersions-Klebstoffe sind enge Parameter an die klimatischen Verhältnisse bei der Teppichboden-Verklebung unbedingt einzuhalten. Zur Reaktion und damit zur nötigen Festigkeit des Klebers muss das vorhandene Wasser unbedingt gleichmäßig aus der Klebersubstanz entweichen. Saugfähige Untergründe sind nur zum Teil in der Lage dieses Wasser aufzunehmen. Der übrige Anteil muss demnach von der ihn umgebenden Raumluft aufgenommen werden. Warme trockene Luft kann diese Aufgabe erheblich schneller und besser lösen als kalte. Vor allem dann, wenn diese zudem noch einen hohen Feuchtigkeitsgehalt aufweist. Daher ist von primärer Bedeutung, dass die Verlegearbeiten im Rahmen der VOB, Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.1.1 durchgeführt werden: ”…Der Auftraggeber hat bei seiner Prüfung Bedenken insbesondere geltend zu machen bei: Ungeeigneter Temperatur und Luftverhältnissen im Raum…”. Entsprechend dieser Regeln sowie nach dem Merkblatt “Beurteilen und Vorbereiten von Untergründen” des “Bundesverbandes Estrich und Belag” (Stand Februar 2002) und den Erläuterungen zur VOB, Teil C, DIN 18365 (Auflage 2004), ist dringend davon abzuraten, eine Verarbeitung von Hilfsmitteln (z.B. Spachtelmassen, Klebstoffe) bei unter 18°C Raumtemperatur und unter 15°C Bodentemperatur sowie über 75 % relativer Luftfeuchtigkeit durchzuführen. Achtung: Zu niedrige Luftfeuchtigkeitswerte können eine ordnungsgemäße, fachgerechte Verarbeitung von Bauhilfsstoffen (Spachtelmassen und Klebstoffe etc.) ebenfalls äußerst problematisch bis unmöglich machen. Zu trockene Luft nimmt das in den Baustoffen vorhandene Wasser zu schnell auf. So wird eine Verbindung der Einzelkomponenten unterbunden bzw. die nötigen chemischen Abläufe innerhalb der Produkte zu früh abgeschlossen. Spachtelmassen verbrennen regelrecht auf diese Weise und bauen keine Festigkeit auf. Klebstoffe binden innerhalb nur ganz weniger Minuten ab und sind somit nicht mehr in der Lage zu kleben. 2.0 Verlegearten 2.1 Loses Auslegen Der Teppichboden wird hierbei nur auf dem Untergrund aufgelegt, nicht aber mit ihm verbunden. Das lose Auslegen ist für die meisten Teppichböden und Verwendungsbereiche nicht geeignet, denn durch raumklimatische Wechselwirkungen, durch die Beanspruchung mit Stuhlrollen und durch Nassreinigungen, können Schrump-fungen sowie Blasen- und Beulenbildungen auftreten. Zudem ist der Verschleiß des Teppichbodens höher als bei einer festen Verlegung. Stand Mai 2009 6/26 Die gleichen Nachteile können beim losen Verlegen auf doppelseitigem Klebeband auftreten. Hierbei wird der Teppichboden lose im Raum ausgelegt und nur an den Rändern mit einem beidseitig klebenden Band befestigt. 2.2 Anti-Rutsch-Beschichtung (ARB) Eine Anti-Rutsch-Beschichtung bezweckt, dass die Scherkräfte (horizontale Kräfte) aufgefangen werden, ohne dass Schälkräfte (vertikale Kräfte) entstehen. Daher ist sie in der Lage, unter normalen Umständen das seitliche Verschieben eines entsprechenden Belages zu verhindern. Die wässrigen Dispersionen, die im Regelfalle mit der Rolle aufgetragen werden, eignen sich dafür, den Teppichboden jederzeit wieder problemlos aufzunehmen, ohne den Unterboden zu beschädigen. So hat man, durch Zurückschlagen des Teppichbodens z.B. Zugriff auf eine vorhandene Doppelbodenkonstruktion. Um die Wirkung der ARB zu optimieren, wird auf den Untergrund vorher eine Grundierung aufgetragen. 2.3 Trockenkleben – Verlegen auf Haftgitter oder Haftvlies Der Teppichboden wird unter Verwendung eines beidseitig mit Haftkleber versehenen Gitters oder Vlieses ganzflächig auf einem Glatt- oder Textil- Untergrund befestigt. Überwiegend wird bei gewebten Belägen sowie bei grob strukturierten Rücken, wie Textil-Rücken, keine ausreichende Haftung erreicht, um den Bewegungsdrang des Teppichbodens ausreichend einzuschränken. Beanspruchung durch Stuhlrollen sowie Nassreinigungen können hier gegebenenfalls ebenfalls zu Problemen führen. 2.4 Smoothedge-Verspannen Das Verspannen, die klassische und zugleich handwerklich anspruchvollste Art, gewebte Teppichböden und solche mit geeignetem textilem Rücken elastisch zu verlegen, ist heute aktueller denn je. Diese Methode bietet eine Fülle von Vorteilen: ► Einfaches Legen des Belages ohne Vorbehandlung des Unterbodens wie Entfernen von Klebstoffrückständen, Schleifen, Grundieren und Spachteln. ► Eine bis zur Hälfte längere Lebensdauer als bei einem verklebten Bodenbelag. ► Hohe Schall-, Trittschall- und Wärmedämmung. ► Mehr Gehkomfort durch Verwendung eines Unterlegmaterials. ► Wirkungsvollere Unterhaltsreinigung. ► Einfaches Auswechseln des Belages ohne erneute Vorbehandlung des Unterbodens wie Entfernen von Klebstoffrückständen, Schleifen, Grundieren, Spachteln und Kleben. Beim Verspannen wird eine Eigenschaft ausgenutzt, die alle textilen Bodenbeläge gemein haben: Die Elastizität. Bei Bedarf werden Smoothedge-Nagelleisten als erstes an der Wand entlang befestigt – je nach Unterboden geklebt, gedübelt, geschraubt oder genagelt. Ob und inwieweit sie von der Wand entfernt befestigt werden müssen, sollte der Verleger selbst entscheiden. Besteht ein Abstand von ≥ 3 mm, kann der Teppichboden hinter diese Leiste gedrückt werden und bildet so einen sauberen Abschluss. Dies ist vor allem interessant im Bereich von Einbauschränken und grob verputzten Wänden, an denen keine Fußleisten befestigt werden. Der übrige Untergrund wird mit einem geeigneten Unterlegmaterial ausgelegt. Bei Räumen bis zu 16 m² Größe, ist das Spannen und Einhängen in die Nagelleisten noch mit einem Kniespanner möglich. Mit den Krallen, und bei Bedarf auch mit den Nägeln des Spannkopfes, greift dieses Gerät von oben in den Teppichbo- Stand Mai 2009 7/26 den. Durch Kniestöße gegen das Polster des Kniespanners wird der Teppichboden in Richtung der Leiste gezogen und in die Nagelspitzen eingehängt. Grundsätzlich spannt man zuerst in Bahnenlängsrichtung. Man fängt immer in der Mitte der Bahnenbreite an zu Spannen. Dort wird der Kniespanner auf den Belag gelegt, mit einigen Zentimetern Abstand zur Nagelleiste. Die eine Hand drückt auf das Rohr hinter dem Spannkopf, die andere ruht mit den Fingern auf dem Teppichboden neben dem Kopf über der Leiste. Dann folgt der Kniestoß. Das Bein soll sich beim Strecken in einer geraden Linie mit dem Kniespanner befinden; nur auf diese Weise spannt man sicher und zweckmäßig. Der Teppichboden wird beim Kniestoß mit dem Spannkopf in die Nagelspitzen eingehängt und mit den Fingerspitzen gehalten. Entfernt man nun den Spanner, so wirkt die Elastizität, durch die der Belag in den Nagelleisten gehalten wird. Je mehr man jetzt von der Mitte zum Wandbereich spannt, desto schräger wird der Kniespanner gestellt. So findet in diesem Teilbereich bereits eine Seitenspannung statt, die nachher bei seitlicher Verspannung auf die komplette Längsseite gegeben und somit egalisiert wird. Sind die Längen bearbeitet, werden die Seiten verspannt. Ist der Belag fest in den Nagelleisten befestigt, wird er an der Wand entlang passend abgeschnitten. Unabhängig von der Größe und dem Zuschnitt des Raumes bleibt die Arbeitstechnik beim Spannen grundsätzlich immer die gleiche. Sollte der Raum jedoch größer als 16 m² sein, ist eine Verlegung in der Verspannmethode ausschließlich mit dem Kniespanner nicht mehr möglich. Dann sollte ein größeres, kraftschonenderes Spanngerät zum Einsatz kommen; der Naht- bzw. Doppelkopfspanner. Dieses Gerät zieht sich zur Leiste statt sich, wie der altbekannte Hebelspanner, von der Wand abzudrücken. Spätestens für die Verlegung in großen Räumen, in denen der Rohr- bzw. Hebelspanner mangels Halt an Wänden oder Säulen nur sehr schwer oder gar nicht einzusetzen ist, bietet sich die ausschließliche Anwendung des Doppelkopfspanners an. Allerdings muss hierbei alle 2,5–3,0 m das gespannte Material mit Stahlnägeln abgenagelt werden – dafür fällt allerdings ein Nachspannen, wie es beim Einsatz eines Hebelspanners des Öfteren durchgeführt werden muss, nicht an. Dabei setzt man die letzte Nagelreihe etwa einen Meter von der Wand entfernt. Nun wird der Teppichboden, der sich auf diesem einen Meter Abstand befindet, von der Nagelleiste aufgenommen und glatt gelegt. Nur dieser noch nicht verlegte eine Meter Ware wird nun mittels Kniespanner in die Nagelleisten eingehängt. Nachdem der Teppichboden zugeschnitten ist, werden die Nägel selbstverständlich wieder entfernt. Systemlösungen aus Bodenbelägen, Dämmunterlagen oder anderen Zwischenschichten, die in öffentlich zugänglichen Breichen zum Einsatz kommen sollen, müssen unbedingt individuell auf ihre gemeinsame Brennklasse geprüft werden, um diesbezüglich eine definitiv sichere Aussage tätigen zu können. Beurteilt werden kann nur das System. Beispiel: Ein Teppichboden, der eine Brennklasse Bfl – s1 nach EN ISO 1182 und EN ISO 1716 aufweist, soll auf ein Unterlegmaterial verklebt werden, das nach EN ISO 1182 und EN ISO 1716 ebenfalls mit der Brennklasse Bfl – s1 bewertet wurde. Beide Materialien für sich bieten also diese hohe Brennklasse. Ob dies aber auch noch zutrifft, wenn beide gemeinsam verlegt werden, kann mit letzter Sicherheit nur eine entsprechende Prüfung zeigen. Mitunter werden solche Prüfungen von den System-Probanden nicht bestanden. Hier ist also unbedingt Vorsicht geboten. Stand Mai 2009 8/26 2.4.1 Konfektionieren Um mehrere Teppichbodenbahnen verspannen zu können, müssen sie erst miteinander verbunden (konfektioniert) werden. Diese Arbeit sollte mit größter Sorgfalt durchgeführt werden. Der auf einem Konfektionsband vorhandene Schmelzkleber wird mit einem Konfektionsgerät auf bis zu ca. 180°C erhitzt. In den bei dieser Temperatur geschmolzenen Kleber wird nun der Teppichboden-Rücken eingedrückt. Ein auf diese Naht gelegtes, ca. 80–100 cm langes und ca. 20 cm breites Brett, auf das sich der Verleger kniet, wird auf diese Art mit dessen Körpergewicht beschwert. Dadurch wird der Belag in der Abkühlphase so fixiert, dass er sich nicht ungünstig verformen kann. Die Temperatureinstellung ist abhängig von der Beschaffenheit des Konfektionsbandes, der Teppichbodenart und der Routine des Bodenlegers (Richtwert: ca. 1 m/min.). Dringend zu beachten ist beim Konfektionieren, dass das Konfektionsgerät ausschließlich in Florrichtung bewegt wird. Ansonsten würde der durch die relativ hohe Temperatur kurzzeitig instabil gewordene Flor durch die Bewegung des darauf liegenden Brettes in die falsche Richtung verformt. Nach der Abkühlphase wäre durch die veränderte Florlage ein entsprechend breiter Streifen deutlich sichtbar (siehe auch Abschnitt 3.1 – Legen + Schneiden). 2.5 Ganzflächiges Fixieren Fixierungen entwickeln zwar nicht die Klebkraft eines Klebstoffs, erlauben aber einen ganzflächigen Verbund zwischen Teppichboden und Nutzboden. Die cremigen Dispersionen, die üblicher Weise sowohl mit einer Rolle als auch mit einem feinen Zahnspachtel aufgetragen werden können, sind im Regelfall mit entspanntem Wasser (Wasser unter Zusatz von Spülmittel) löslich. Aus diesem Grund eignen sie sich dafür, den Teppichboden wieder aufzunehmen, ohne den Unterboden zu beschädigen. Allerdings wird dabei der Teppichboden zerstört. 2.6 Ganzflächiges Verkleben Durch die Verwendung von Klebstoffen soll eine feste und dauerhafte Verbindung zwischen den zu verlegenden Teppichböden und den jeweiligen Untergründen hergestellt werden. Ebenso wie bei den textilen Bodenbelägen gibt es auch bei den Klebstoffen eine Vielzahl unterschiedlicher Arten. Je nach Einsatzgebiet sind sie u.a. stuhlrollengeeignet, leitfähig, geeignet für Fußbodenheizung sowie für die Verarbeitung im Out-Door-Bereich. Die Auswahl eines geeigneten Klebstoffes sollte deshalb gewissenhaft erfolgen. Sie ist abhängig von der Beschaffenheit des Untergrundes, des zu verlegenden textilen Belages und der späteren Beanspruchung des hergestellten Verbundes. Stand Mai 2009 9/26 Wir empfehlen: Hersteller Typ Bezeichnung Zahnung Auftragsmenge Bostik Kleber Fixierung Power Tex Nibofix 2000 B1 Lammfellrolle + A 4 ca. 350 g / m² ca. 250 g / m² ForboErfurt Kleber Fixierung Eurostaar Tex 509 Eurofix Multi 546 B1 Lammfellrolle + A 1 ca. 350 g / m² ca. 150 g / m² Mapei Kleber Fixierung Ultrabond Eco 185 Ultrabond Eco Fix B1 Lammfellrolle + A 2 ca. 300 g / m² ca. 250 g / m² Schönox Kleber Fixierung EMICLASSIC MULTIFIX B1 Lammfellrolle + A 1 ca. 300 g / m² ca. 200 g / m² Thomsit Kleber Fixierung T 410 TK 199 B1 Lammfellrolle + A 2 ca. 350 g / m² ca. 150 g / m² Uzin Utz Kleber Fixierung UZ 57 Multilift B1 Lammfellrolle + A 2 ca. 350 g / m² ca. 200 g / m² Wakol Kleber Fixierung D 3309 D 3202 B1 Lammfellrolle + A 2 ca. 350 g / m² ca. 200 g / m² Wulff Kleber Multi Coll B1 ca. 350 g / m² Systemlösungen aus Bodenbelägen, Dämmunterlagen oder anderen Zwischenschichten, die in öffentlich zugänglichen Breichen zum Einsatz kommen sollen, müssen unbedingt individuell auf ihre gemeinsame Brennklasse geprüft werden, um diesbezüglich eine definitiv sichere Aussage tätigen zu können. Beurteilt werden kann nur das System. Bei diesen Prüfungen werden zur Erzielung positiver Brennklasse-Testergebnisse bestimmte, namentlich benannte Klebstoffe eingesetzt. Später bei einer Verlegung im Objekt dürfen auch nur diese namentlich benannten Klebstoffe eingesetzt werden. 2.7 Ableitfähiges Verlegen Teppichboden-Bahnenware, die aufgrund ihrer Konstruktion bereits eine gute Flächenleitfähigkeit besitzt, benötigt zum Erreichen eines niedrigen Ableitwiderstandes keine besonderen Verlegemaßnahmen, weder bei der Vorbereitung des Untergrundes noch beim Kleben, wenn sie in Raumgröße (≥ 8 m²) verarbeitet wird. Ob der Oberflächenwiderstand und der Erdableitwiderstand ausreichend sind, kann den entsprechenden Produktbeschreibungen entnommen werden. Leitfähiges Kleben von Bahnenware ist daher nur erforderlich, wenn der Verteilungseffekt infolge zu kleiner Auslegeflächen – z.B. in schmalen Fluren oder kleinen Räumen – nicht wirksam wird, oder wenn es sich um Bodenbelagskonstruktionen mit niedriger Querleitfähigkeit handelt (einige Webartikel und Nadelvlieskonstruktionen). Forderungen bezüglich des Erdableitwiderstandes sind nur dann sinnvoll, wenn es darum geht, Fremdladungen – also statische Aufladungen die nicht durch Berührungen mit dem Teppichboden entstehen – abzuleiten. Forschungsergebnisse des TFI haben gezeigt, dass der Leitfähigkeit des Schuhwerks zur Ableitung solcher Fremdladungen eine ausschlaggebende Rolle zukommt. Stand Mai 2009 10/26 Sollte der Nutzer also übliches Straßen-Schuhwerk tragen, ist eine Ableitung der aufgebauten Spannung an den Bodenbelag nicht möglich und eine ableitfähige Verlegung somit wirkungslos. Bei einem Ableitwiderstand von z.B. 10⁸ Ohm wird die Körperspannung begehender Personen auf einem Teppichboden innerhalb einer 1/10 Sekunde auf 0 reduziert – vorausgesetzt, die Ableitung zum Teppichboden kann erfolgen. Dabei verhält sich ein nicht ableitfähig verlegter, antistatischer Teppichboden mit einem Oberflächenwiderstand von 10⁸ Ohm genau so, wie ein ableitfähig verlegter mit dem gleichen Ableitwiderstand. Erst bei geringeren Widerstandswerten als 10⁸ Ohm ist die Ableitung an die Umgebung langsamer als an die Erdleitung (Potentialausgleich). Beim Verkleben des leitfähigen Teppichbodens auf den wie üblich vorbereiteten Untergrund, wird der ebenfalls leitfähige Kleber mit dem üblicherweise mitgelieferten Zahnspachtel gleichmäßig bogenförmig auf den Untergrund aufgetragen (siehe auch Abschnitt 2.5 – Ganzflächiges Verkleben). Allerdings müssen ableitfähige Teppichböden keineswegs in jedem Fall ableitfähig verlegt werden. Wenn ein Teppichboden ableitfähig verlegt wird, legt man in das Kleberbett pro angefangener 30 m² ein ca. 100 cm langes Kupferband ein, das allerdings nicht weiter als 10 m von der jeweils äußersten Belagskante entfernt sein darf. Dieses muss nach VDE-Vorschriften an einer ausschließlich dafür montierten Erdleitung angeschlossen werden. Somit ist eine Ableitung über das leitfähige Polmaterial, die leitfähige Rückenausrüstung und den leitfähigen Klebstoff zum Erdpotential gegeben. In jedem Falle sind die Vorschriften des Kleberherstellers zu beachten. Bei nicht leitfähig verklebten Belägen ist im Objekt bei Flächen ab 6–10 m² ein Ableitwiderstand zu erwarten, der im Bereich des Oberflächenwiderstandes, gemessen nach DIN VDE 0303-83, liegt. Da elektronische Geräte im Hinblick auf die Elektrostatik mit einem Schutz von mindestens 5.000 Volt gegen statische Aufladung abgeschirmt sein müssen, kann jede antistatische und auch ableitfähige Teppichboden-Qualität ohne weiteres eingesetzt werden. Sicherheitshalber sind die Vorschriften des Geräteherstellers zu erfragen, damit der geeignete Teppichboden gewählt wird. Bei der Verwendung der derzeit angebotenen gut leitfähigen Klebstoffe, sind zusätzliche, weiterreichende Maßnahmen wie leitfähige Vorbereitung des Untergrundes und die Verwendung geerdeter Kupferbänder bei der Verlegung von Teppichboden nicht erforderlich. Um bei Teppichfliesen einen niedrigen Erdableitwiderstand zu erreichen, muss gegebenenfalls eine leitfähig machende Vorbehandlung des Untergrundes, unter Verwendung der hierzu mit angebotenen Systemhilfsmitteln erfolgen. Hier kann wegen der Vielzahl der verschiedenen Systeme keine allgemeingültige Empfehlung gegeben werden. 3.0 Verlegeablauf bei Teppichboden 3.1 Verlege-Vorbereitung ► Es dürfen nur Teppichbodenbahnen derselben Charge aneinander gelegt werden. ► Um Schwierigkeiten bezüglich eines eventuellen Farbabfalls vorzubeugen, sollten Teppichböden grundsätzlich nur mit den jeweils beschnittenen Außenkanten aneinander gelegt werden. Dies wird vor allem erreicht, wenn fortlaufend verlegt wird, also ohne weitestgehend darauf zu achten, wo im Raum die fälligen Nähte zu liegen kommen – allerdings unter Berücksichtigung der VOB, Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.4.6. Stand Mai 2009 11/26 Bei allen gewebten und bei fast allen getufteten ANKER-Teppichböden ist darauf zu achten, dass die vorhandenen Warenkanten einzeln in der Florgasse abgeschnitten werden müssen – bei gemusterten Belägen selbstverständlich ohne den Breitenrapport zu beschädigen (siehe dazu Abschnitt 9.0 – Verlegen von 195 cm breiter Druckware). Um dies zu vereinfachen, empfiehlt sich der Mittag-Nahtschneider. Dieses Werkzeug wird mit leichtem Druck gegen den zu beschneidenden Teppichboden durch die Gasse geschoben. Dabei sollte der Schnitt etwa 2–3 cm von der Kantenaußenseite entfernt – bei jacquard-gewebten Teppichböden zwischen der gefüllten Schutzkante und der eigentlichen Ware – erfolgen. Auf keinen Fall darf dabei die Grundkette gewebter Qualitäten angeschnitten, also beschädigt, oder gar entfernt werden. Nur bei sehr dichten Tufting-Velours-Qualitäten, bei denen keine Gasse sichtbar gemacht werden kann, muss zwangsläufig ein überlappender Schnitt (Doppelschnitt), ebenfalls mit dem Mttag-Nahtschneider, durchgeführt werden. Grundsätzlich werden daraufhin die beschnittenen Bahnen auf dem verlegereifen Untergrund ausgelegt und ausgerichtet. Dabei muss noch einmal die Fertigungsrichtung geprüft werden. Um die Laufrichtung leichter feststellen zu können, werden Strich- bzw. Florrichtung mit der Hammerstiel-, der Gliedermaßstab- bzw. Zollstock- oder der Papier- bzw. Bleistiftmethode geprüft: ► Bei der Hammerstielmethode stellt man das Metallgewicht des Hammers so auf den Teppichboden, dass sein Stiel in die Luft zeigt. Der Stiel wird nun quer zur Bahnenlänge umgestoßen. Die Richtung in die sich der Hammerstiel bei seinem Aufprall bewegt, ist die Florrichtung. ► Nachdem man bei der Gliedermaßstab- bzw. der Zollstockmethode ein solches Messgerät erst in Laufrichtung auf den Teppichboden gelegt hat, hebt man ihn zur Hälfte an und lässt ihn auf den Teppichboden fallen. Die Richtung in die der Zollstock springt, ist die Florrichtung. ► Bei der Papier- bzw. Bleistiftmethode legt man ein Blatt Papier auf den Teppichboden und rollt darauf einen Bleistift hin und her. Die Richtung in die sich das Papier bewegt, ist die Florrichtung. Auch auf den gleichmäßigen Warenausfall und die richtige Reihenfolge der Bahnen ist zu achten. Bei Bedarf werden an Mauervorsprüngen, Nischen usw. die entsprechenden Bahnen grob eingeschnitten, damit der Teppichboden möglichst plan liegt. 3.2 Verlegung Die Verlegung erfolgt grundsätzlich nach der Klappmethode. Hierbei wird der Teppichboden an den Längsseiten über die Breite zurückgeschlagen, um den Kleber auf den Unterboden aufbringen zu können. Solange dies möglich ist und eventuell vorhandene Rapporte aller Belagsbahnen dies zulassen, begibt man sich in die Mitte des Raumes und beginnt dort mit der Verlegung. Lassen die Rapportdifferenzen der einzelnen Bahnen eine derartige Vorgehensweise nicht zu, weil sie beispielsweise zu groß sind, beginnt man die Verlegung in einem solchen Fall mit der Bahn, deren Rapportdifferenz am größten ist – egal wo sie sich im Raum befindet. Die Belagsbahn, von der man arbeitet (Bahn 1) wird zu ca. 2/3 zurückgeschlagen, und die Bahn, zu der hin gearbeitet wird (Bahn 2), klappt man zu 1/3 zurück. Dabei stellt man sich auf die entsprechende Belagsbahn, so dass diese nicht verrutschen kann. Mit einem gezahnten Spachtel wird nun der Klebstoff gleichmäßig bogenförmig auf den Unterboden aufgetragen. Bei der Verarbeitung eines mit textilem Geweberücken ausgerüsteten ANKER-Teppichbodens, werden die Bahnen unbedingt sofort ins frische Klebebett eingelegt (innerhalb von ca. 10-12 Minuten). Dabei auf Stand Mai 2009 12/26 den Nahtschluss achten! Ein Auseinanderklaffen der Bahnen lässt sich durch Gegendrücken mit dem Kniespanner beseitigen. Besser noch wäre alllerdings der Einsatz eines Nahtspanners. Durch Zusammenziehen kann man diese Situation bereinigen. Ohne ein solches Werkzeug ist beim Einlegen der Ware ins Kleberbett ein Überlappen der Ware um etwa eine Noppenreihe günstiger, weil das “überschüssige” Material im Klebebett weggedrückt werden kann. Bahn 2 wird nun bis zum aufgebrachten Klebstoffauftrag und Bahn 3 wiederum ca. 1/3 der Bahnenbreite zurückgeschlagen. Jetzt den Klebstoff aufbringen, die Bahnen einlegen, zuerst Bahn 2 und dann Bahn 3 – wie vorher beschrieben – andrücken und anreiben. Anschließend wird der Rest von Bahn 3 geklebt usw. Gutes Anreiben bzw. Anrollen des Teppichbodens mit einer 50 kg schweren Gelenkrolle ist sehr wichtig. 4.0 Warentypische Eigenschaften Als “warentypische Eigenschaften” werden bei Materialien Veränderungen des Aussehens bezeichnet, die beim Gebrauch entstehen. Sie sind vorgegeben durch: ► Die nicht beeinflussbaren Eigenschaften des Grundmaterials (z.B. Fasern) bzw. der Materialkombination. ► Die Warenkonstruktion. ► Die Herstellungstechnik. Auf Initiative des „Bundesverbandes der Sachverständigen des Raumausstatterhandwerks und tätigkeitsgleicher Berufe e.V.“ wurde zusammen mit anderen Verbänden, z.B. denen der Heimtextilien-Industrie und der Polstermöbelindustrie, als erster Ansatz ein Katalog entwickelt, in dem warentypische Eigenschaften verschiedener Materialien aufgelistet sind. Solche warentypischen Eigenschaften sind beispielsweise bei textilen Stoffen die Maßveränderung durch das Waschen. Bei Velours-Teppichboden gilt das Changieren (Schreiben) ebenso als warentypische Eigenschaft wie die mögliche Bildung von Shading (permanente Florverlagerung) und das deutlich sichtbare Nahtbild bei kleingemusterten Teppichböden (Reißverschlusseffekt). Dieses Gebrauchsverhalten ist kein Mangel der Ware. Dennoch können Ersatzansprüche von Kunden auf den Verkäufer / Verleger zukommen, wenn der Kunde nicht vor seiner Kaufentscheidung über das Gebrauchsverhalten des Materials aufgeklärt wurde. Es gilt dann der Grundsatz, dass der Kunde andere Erwartungen an das Material hatte; er empfindet die eingetretene Veränderung als Mangel. Bei Kenntnis dieser spezifischen und warentypischen Eigenschaft, hätte er die Möglichkeit gehabt, sich für eine andere Ware zu entscheiden. Für den Verkäufer / Verarbeiter ist es deshalb bedeutsam, sich so umfassend wie möglich über die warentypischen Eigenschaften von Materialien, die er verkauft oder verarbeitet, zu informieren. Dazu sollte er alle Informationsquellen nutzen, die ihm über die warentypischen Eigenschaften von Materialien Aufschluss geben. In den Produkt-Informationen der Lieferanten sind oft entsprechende Hinweise enthalten. Neue Erkenntnisse zu diesem Thema veröffentlicht auch die Fachpresse. Mit diesem Wissen kann er seine Kunden im Verkaufsgespräch detailliert beraten und aufklären. Die Praxis zeigt, dass Kunden die Information über die Gebrauchseigenschaften von Materialien nicht als Abschreckung empfinden, sondern dankbar dafür sind, weil dadurch spätere Enttäuschungen und Beanstandungen vermieden werden. Stand Mai 2009 13/26 Der Verkäufer / Verarbeiter schützt sich durch die nachweisbare Aufklärung vor Auseinandersetzungen mit seinen Kunden. Sollte es dennoch zu einem Rechtsstreit kommen, und kann er dann die rechtzeitige Aufklärung nachweisen, bewahrt ihn das vor Ersatzansprüchen. Die Sammlung von Gerichtsurteilen zu Streitfällen um warentypische Eigenschaften zeigt: Bei nicht erfolgter bzw. nicht nachweisbarer Aufklärung, wird der Verkäufer / Verarbeiter regelmäßig zum Schadensersatz verurteilt. Je nach Art und Umfang der Lieferung erreichen diese Ersatzansprüche beträchtliche Summen. 4.1 Reißverschluss-Effekt Beim Reißverschluss-Effekt handelt es sich um eine warentypische Eigenschaft. Die Praxis hat gezeigt, dass es bei kleingemusterten Teppichböden selbst bei äußerster Anstrengung und perfekter Technik unmöglich ist, Musterungen im Nahtbereich anzupassen (siehe auch Abschnitt 4.0 – Warentypische Eigenschaften). Sowohl in Fachkreisen als auch gemäß VOB Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.4.6, sind solche Rapportunstimmigkeiten im Nahtbereich Stand der Technik und müssen deshalb vom Auftraggeber toleriert werden. Der beschriebene Effekt hängt allerdings vor allem von der Größe des Musterrapportes ab. Das heißt, je kleiner der Rapport, desto weniger muss bzw. kann er berücksichtigt werden. Ist der Musterrapport kleiner als 10 mm, darf er sogar völlig unberücksichtigt bleiben. Die Sichtbarkeit des so genannten Reißverschluss-Effektes hängt überdies stark vom Muster und der Farbstellung ab. Kontraststarke Teppichboden-Oberflächen werden optisch immer stärkere Differenzen erkennen lassen, als kontrastarme Ton-in-Ton-Kombinationen (siehe auch Abschnitt 3.1 – Legen + Schneiden). 4.2 Rapport-Differenzen Eine Verlegung von Rapportware ist nur mit entsprechenden Spanngeräten möglich. Ohne diese sind deratige Verlegungen praktisch nicht durchführbar. Da Teppichböden als flexible Flächengebilde wegen ihrer besonderen Beschaffenheit Verzüge aufweisen können, ist dringend empfehlenswert, dass zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer hierüber eine Vereinbarung im Rahmen der nachfolgenden Werte getroffen wird. Welche Verzüge man als Bodenleger bei der Lieferung einer Rapportware akzeptieren muss, wird in den Erläuterungen zur VOB, Teil C, DIN 18 365, Abschnitt 3.4.5, Bodenbelagsarbeiten, aufgeführt. Danach dürfen Rapportverschiebungen sowohl bei Webware als auch bei Tuftingware 0,35 % nicht überschreiten. Das heißt, dass vor der Verlegung z.B. innerhalb einer Bahn von 10 m Länge eine Rapportdifferenz von 3,5 cm vorhanden sein darf: Jedem geschulten und erfahrenen Bodenleger ist zuzumuten, eine Teppichbodenbahn von der Bahnenmitte aus, halbseitig, jeweils 1,75 cm auszuspannen. Sind die Differenzen größer, hat der Bodenleger die Arbeiten einzustellen und den Teppichbodenhersteller einzuschalten. Keinesfalls kann sich der Bodenleger nach erfolgter Verlegung darauf berufen, dass er verzogene, im Rapport unstimmige Ware bekommen hat. Nach der VOB, Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.4.5, sind “Bahnen mit Rapport mustergleich” zu verlegen, und mustergleich heißt, dass die Rapporte absolut übereinstimmen müssen. Stand Mai 2009 14/26 4.3 Kopfnähte Kopfnähte sind quer zur Herstellungsrichtung verlaufende Nähte, mit denen Belagsbahnen zusammengeführt werden sollen. Sie sind grundsätzlich zu vermeiden und stellen somit eher die Ausnahme dar. Wenn sie jedoch hergestellt werden, sind sie nur bei Bahnenlängen über 500 cm zulässig, wobei sowohl nach den Regeln des Fachs als auch nach der VOB, Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.4.4, Absatz „Kopfnähte“, die Länge der angelegten Restbahn 100 cm nicht unterschreiten darf. Eine Stückelung von Bodenbelagsbahnen ist nicht zulässig. Demnach ist es auch nicht zulässig, hintereinander mehrere Kopfnähte im Abstand von 5 m und weniger auszuführen. Zudem hat sich gezeigt, dass ein großes Beanstandungspotenzial und Unzufriedenheit von Kunden im Vorfeld beseitigt werden können, wenn die jeweilige Verlegerichtung, die Nähte, sowie die anfallenden Verschnitte mit dem Auftraggeber vor der Verlegung abgesprochen werden. Kopfnähte im Tür- und Säulenbereich sind selbstverständlich erlaubt. Da aber nahezu keine Kopfnaht einen optischen Leckerbissen darstellt, sollten vor allem geplante Kopfnähte, die im Säulenbereich anfallen, vorab dringend überdacht und wenn möglich durch sinnvollere, effektiver oder einfach nur besser aussehende Verlegelösung ersetzt werden. Um vor allem bei gewebten Bouclé-Oberflächen ein Ausfransen der Noppen zu verhindern, sollte der Schnitt nicht in der vermeintlichen Noppen-Quergasse, sondern unbedingt in den Noppenspitzen stattfinden. Sollte dies nicht möglich gewesen sein, oder geschieht das Ausfransen trotz dieser Vorgehensweise, sollte man unmittelbar nach erfolgtem Schnitt auf die Schnittkanten einen Kantenverfesti-ger aufbringen. Eine gute Lösung ist eine Kunststoffpaste (Müller, Kaltschweiß-paste Typ A) von oben in die Nahtstelle einträufeln zu lassen. Eine hervorragende Alternative dazu, stellt ein seitliches Verkleben der Noppen mit einem wasserfesten Holz-Kaltleim (z.B. Henkel, Ponal blau) dar. Auch der offizielle Kantenverfestiger (Roberts, Earth-Bond 7015) hat sich zwar als sehr wirkungsvoll erwiesen. Er kann jedoch nicht als die beste Möglichkeit bewertet werden, weil er nicht transparent wird, sondern weiß bleibt. Dies macht seine Anwendung kompliziert. 4.4 Treppeneignung Voraussetzung für eine Teppichboden-Verlegung auf der Treppe ist, dass die Kanten der Stufen nicht scharfkantig, sondern abgerundet sind. Dabei sollte der Radius der Rundungen etwa dem eines 2-Euro-Stücks (Radius ca. 1,3 cm) entsprechen – und auf keinen Fall 1,0 cm unterschreiten. Abgesehen von der längeren Nutzungsdauer erleichtert diese Rundung die Verarbeitung und Verklebung des Belages, da er sich viel leichter um die Rundung biegen lässt als um eine scharfe Kante. Sollte eine scharfe Kante nicht abzurunden sein (z.B. Stahl, Beton), empfiehlt sich die vorherige Verlegung eines Unterlegmaterials zum Schutze des Teppichbodens. Es ist in der Lage, den Druck abzufedern und so den Verschleiß des Belages zu verzögern. Allerdings verliert bei Verwendung einer Unterlage das ausgewiesene Brennverhalten des Teppichbodens seine Gültigkeit. Bei Teppichboden-Verlegungen auf Treppen, bei denen der Belag um die Treppenkante herumgezogen wird, sollte die Florrichtung nach unten zeigen. Schließlich wird beim Abwärtsgehen (über die Kanten rutschen) die vordere Kante besonders stark beansprucht. Der ohnehin nach vorne und unten weisende Flor wird demnach nur zusammengedrückt. Stand Mai 2009 15/26 Anders sieht es aus, wenn der Flor nach oben weist. Dann werden die aufwärts stehenden Fasern an der Treppenkante beim Abwärtsgehen nach unten gedrückt, der Flor öffnet sich und die Fasern werden geknickt. Der Teppichboden verschleißt an der vorderen Treppenkante sehr viel schneller. Bei einer Verlegung mit Treppenschutzkanten aus Kunststoff oder Metall, wie man dies bei stark strapazierten Treppen, z.B. in öffentlichen Gebäuden und Warenhäusern sieht, kann die Florrichtung nach oben verlaufen. Hier findet die Hauptbelastung beim Abwärtsgehen auf den Kantenprofilen statt. Der beschriebene Sachverhalt entspricht den Regeln des Fachs. In der für Bodenbelagsarbeiten geltenden VOB, Teil C, DIN 18365, Abschnitt 3.4.4, wird die Wichtigkeit der Florrichtung eines Teppichbodens auf Treppen erklärt. Bei der Verlegung wird der Teppichboden im Winkel von 90° auf der Treppe verlegt. So kommt beispielsweise der Schussfaden gewebter Teppichböden (Querfadensystem) immer in den Bereich der Treppenkante. Dem gegenüber verlaufen die Kettfäden bzw. die Noppengasse senkrecht zur Treppenkante. Zur Befestigung wird die Treppe – Stufe für Stufe – von oben nach unten dünn mit Kontaktkleber eingestrichen. Der Belagsrücken erhält ebenfalls eine solche dünne Kontaktkleberschicht. Wenn beide Kleberschichten handtrocken sind, wird die Treppe – Stufe für Stufe – von unten nach oben verlegt. Der Klebstoff reagiert auf Druck. Je höher der Druck, desto fester die Verklebung. 5.0 Verlegeablauf bei TX-Beschichtung 5.1 Verlege-Vorbereitung ► Bei der Verlegung muss das vorgeschriebene Raumklima vorherrschen (siehe dazu Abschnitt 1.5 – Klimatische Bedingungen) und unbedingt bestimmte Handlungsweisen erfolgen (siehe dazu Abschnitt 3.1 – Legen und Schneiden). ► Die Teppichböden werden in gleicher Richtung verlegt. ► Bitte darauf achten, dass nur Teppichböden derselben Charge aneinander gelegt werden dürfen. 5.2 Verlegung 5.2.1 Anti-Rutsch-Beschichtung (ARB) – nur für Flächen bis ca. 20 m² Mit dem Einsatz einer Anti-Rutsch-Beschichtung (ARB) wird bezweckt, dass die Scherkräfte (horizontale Kräfte) aufgefangen werden, ohne dass Schälkräfte (vertikale Kräfte) entstehen. Daher ist sie in der Lage, unter normalen Umständen das seitliche Verschieben eines entsprechenden Belages wie ANKER-Teppichböden mit TX-Rücken zu verhindern. So hat man, nur durch Zurückschlagen des Teppichbodens z.B. Zugriff in eine vorhandene Doppelbodenkonstruktion. Um die Wirkung der ARB zu optimieren, wird auf den Untergrund vorher eine Grundierung aufgetragen. Die Verlegung erfolgt grundsätzlich nach der Klappmethode. Hierbei wird der ANKER-Teppichboden an den Längsseiten zurückgeschlagen um die ARB aufbringen zu können. Die Belagsbahn, von der man arbeitet (Bahn 1) wird zu ca. 2/3 zurückgeschlagen, und die Bahn, zu der hin gearbeitet wird (Bahn 2), klappt man zu 1/3 zurück. Dabei stellt man sich auf die entsprechende Belagsbahn, so dass diese nicht verrutschen kann. Nun wird die ARB aufgebracht. Stand Mai 2009 16/26 Wir empfehlen: Klebesubstanz: Auftragsmenge: Auftrag mit: Ablüftzeit: Uzin U 2.100 ca. 100–120 g/m² Lammfellrolle ≥ 60 min. Klebesubstanz: Auftragsmenge: Auftrag mit: Ablüftzeit: Thomsit T 425 ca. 100–120 g/m² Lammfellrolle ≥ 60 min. oder Selbstverständlich können Sie – auf Ihre Verantwortung – auch ein gleichwertiges Produkt zum Einsatz bringen. Nach dem Auftrag der ARB – unter Einhaltung der notwendigen Ablüftzeit – wird die erste Bahnenhälfte eingelegt und im Anschluss daran entsprechend mit der anderen Hälfte verfahren. Vorteil bei dieser Vorgehensweise ist, dass die Bahnen risikofrei, sicher, leicht und gerade eingelegt werden können. Dabei auf den Nahtschluss achten! Ein Auseinanderklaffen der Bahnen lässt sich am besten durch ein Überlappen der Ware um etwa eine Noppenreihe vermeiden, weil das “überschüssige” Material im ARB-Bett weggedrückt werden kann. Bahn 2 wird nun bis zum aufgebrachten ARB-Auftrag und Bahn 3 wiederum ca. 1/3 der Bahnenbreite zurückgeschlagen. Jetzt die Anti-Rutsch-Beschichtung aufbringen, die Bahnen einlegen, zuerst Bahn 2 und dann Bahn 3 – wie vorher beschrieben – andrücken und anreiben. Anschließend wird der Rest von Bahn 3 gelegt usw. Gutes Anreiben bzw. Anrollen des Teppichbodens mit einer 50 kg schweren Gelenkrolle ist wichtig. Bei kleineren Flächen kann man auf die komplette Verlegefläche eine Anti-RutschBeschichtung auftragen und ablüften lassen. Um den Raum im folgenden Arbeitsgang problemlos verlegen zu können, legt man nach dem abtrocknen der ARB, den Raum mit einer dicken, stabilen Kunststofffolie aus. Darauf wird der Belag ausgelegt und dann wie oben beschrieben verlegt. Dabei muss selbstverständlich die Folie schrittweise entsprechend entfernt werden. Jedes Mal, wenn eine Teppichbodenbahn angehoben wird, gelangt zwangsläufig Staub auf die klebende Schicht. Dabei bildet der Staub eine Trennschicht und die ARB verliert mit der Zeit ihre Wirksamkeit. Speziell in der Bauphase ist dieser Umstand zu beachten. Um die Nutzungseigenschaften des Belages zu gewährleisten, muss dann ein Neuauftrag desselben ARB-Typs erfolgen. Er kann genauso vorgenommen werden wie der erste, wobei Rückstände der alten ARB nicht entfernt werden müssen. 5.2.2 Ganzflächiges Verkleben Selbstverständlich sind alle Klebesubstanzen, die oberhalb einer Anti-RutschBeschichtung (ARB) einzuordnen sind, problemlos in der Lage den TX-Rücken zu halten. Bei einer Fixierung oder Verklebung eines TX-Rückens ist die verbrauchte Klebstoffmenge höher, als es sich aufgrund der relativ glatten Rückenkonstruktion vermuten ließe (siehe dazu Abschnitt 2.6 – Ganzflächiges Verkleben). Die Verlegung erfolgt ebenfalls grundsätzlich nach der Klappmethode. Hierbei wird der Teppichboden an den Längsseiten zurückgeschlagen um den EC 1 – Dispersionsklebstoff aufbringen zu können. Die Belagsbahn, von der man arbeitet (Bahn 1) wird zu ca. 2/3 zurückgeschlagen, und die Bahn, zu der hin gearbeitet wird (Bahn 2), klappt man zu 1/3 zurück. Dabei stellt man sich auf die entsprechende Belagsbahn, so dass diese nicht verrutschen kann. Nun wird der Kleber aufgebracht. Stand Mai 2009 17/26 Nach dem Auftrag des Klebstoffs wird die erste Bahnenhälfte eingelegt und im Anschluss daran entsprechend mit der anderen Hälfte verfahren. Vorteil bei dieser Vorgehensweise ist, dass die Bahnen risikofrei, sicher, leicht und gerade eingelegt werden können. Dabei auf den Nahtschluss achten! Ein Auseinanderklaffen der Bahnen lässt sich am besten durch ein Überlappen der Ware um etwa eine Noppenreihe vermeiden, weil das “überschüssige” Material im Kleber-Bett weggedrückt werden kann. Bahn 2 wird nun bis zum aufgebrachten Klebstoff-Auftrag und Bahn 3 wiederum ca. 1/3 der Bahnenbreite zurückgeschlagen. Jetzt den Klebstoff aufbringen, die Bahnen einlegen, zuerst Bahn 2 und dann Bahn 3 – wie vorher beschrieben – andrücken und anreiben. Anschließend wird der Rest von Bahn 3 geklebt usw. Gutes Anreiben bzw. Anrollen des Teppichbodens mit einer 50 kg schweren Gelenkrolle ist sehr wichtig. 5.2.3 Verspannen Aufgrund seiner warentypischen Flexibilität, ist der TX-Rücken für die Verspannmethode nicht geeignet. 6.0 Verlegeablauf bei schwerbeschichteten Element-Fliesen mit PVC-, Bitumen- und EVA-Beschichtung 6.1 Verlege-Vorbereitung ► Für eine einwandfreie Verlegung ist ein trockener, ebener, staub- und schmutzfreier Unterboden unbedingt erforderlich (VOB, Teil C, DIN 18 365). ► Vorhandene textile Bodenbeläge und Klebstoffreste müssen entfernt werden. ► Vor der Verlegung müssen die Elementfliesen mindestens 12 Stunden unter Verarbeitungsbedingungen unverpackt ausgelegt werden. ► Bei der Verlegung muss das vorgeschriebene Raumklima vorherrschen (siehe dazu Abschnitt 1.5 – Klimatische Bedingungen). ► Die Elementfliesen werden – bis auf wenige Ausnahmen – in gleicher Richtung verlegt – die Florrichtung ist auf der Rückseite durch Pfeilmarkierung gekennzeichnet (Abb. 3). ► Die Beachtung aller Hinweise stellt den Verleger nicht davon frei, die Farbgleichheit zwischen den Elementfliesen vor der Verlegung zu prüfen. ► Bitte darauf achten, dass nur Elementfliesen derselben Anfertigung aneinander gelegt werden dürfen. ► Geringe handelsübliche Abweichungen im Farbton sind innerhalb einer solchen Anfertigung möglich. Mängelrügen im Hinblick auf farbliche Differenzen können nach der Verlegung nicht mehr anerkannt werden. Stand Mai 2009 18/26 6.2 Verlegung Üblicherweise wird die Raumaufteilung von der Türe aus vorgenommen. Beginnend mit einer parallel zur Hauptwand liegenden Linie A (Abb. 1). Der Abstand zur Wand sollte ein Mehrfaches einer Fliesenlänge betragen und ist an den Wandaußenstellen B + C (Abb. 1 + 2) zu messen. Bei Bedarf lassen sich durch Versetzen der Linie A an beiden Parallelwänden gleichgroße Randfliesen erzielen. Danach wird von der Türlinie aus mit jeweils einer Fliesenlänge etwa bis zur Raummitte der Ausgangspunkt für das Auslegen bestimmt. Zur Arbeitserleichterung markiert man hierfür eine Hilfslinie im rechten Winkel zur Linie A. Um ein seitliches Verrutschen während der späteren Nutzung zu verhindern, erfolgt die Verlegung der Elementfliesen auf dem vollflächigen Auftrag einer AntiRutsch-Beschichtung (ARB). Wir empfehlen bei Element-PVC: Klebesubstanz: Auftragsmenge: Auftrag mit: Ablüftzeit: Uzin U 1.000 ca. 100–120 g/m² Lammfellrolle ≥ 60 min. Wir empfehlen bei Element-EVA, Element-Bitumen, Element-TX und ElementKompakt: Klebesubstanz: Uzin U 2.100 Auftragsmenge: ca. 100–120 g/m² Auftrag mit: Lammfellrolle Ablüftzeit: ≥ 60 min. Selbstverständlich können Sie – auf Ihre Verantwortung – auch ein gleichwertiges Produkt zum Einsatz bringen. Um die Wirkung der ARB zu optimieren, wird auf den Untergrund vorher eine Grundierung aufgetragen. Nach dem Auftrag der Anti-Rutsch-Beschichtung – unter Einhaltung der notwendigen Ablüftzeit – wird die erste Fliese in den von Linien gebildeten Winkel gelegt und arretiert. An dieser Linie werden jetzt die weiteren Fliesen stufenförmig und fugendicht angelegt. In kleinen Räumen von ca. 25 m² genügt im Allgemeinen die Befestigung der Randfliesen mit geeignetem doppelseitigem Klebeband. Der Zuschnitt der Randfliesen kann nach folgenden Methoden vorgenommen werden (Abb. 4 + 5): ► Die entsprechenden Maße werden auf die für den Zuschnitt anzupassende Fliese übertragen. Der Schnitt wird mit dem Messer an einer Schiene entlang ausgeführt. Stand Mai 2009 19/26 ► Es ist aber auch möglich, die vermeintlich anzupassende Fliese auf die zuletzt ausgelegte komplette Elementfliese so aufzulegen, dass sie genau an die Wand stößt. Jetzt wird die unten liegende Fliese an der Kante der darauf liegenden Elementfliese mittels Messer und Schiene durchgeschnitten. Danach werden die Positionen der beiden Fliesen getauscht. 6.3 Verlegung auf bauseits montierten Doppelboden-Elementen Damit sich eventuelle Höhendifferenzen und Maßtoleranzen des Unterbodens möglichst schwach oder besser überhaupt nicht abzeichnen, dürfen die Elementfliesen auf keinen Fall deckungsgleich mit den Doppelboden-Elementen auf diesen verlegt werden. Im Idealfall liegt die Elementfliese mittig auf dem Kreuzpunkt von vier Doppelboden-Platten (Abb. 6). 6.3.1 Verlegung auf Klimaboden Bei einem Klima-Doppelboden ist zusätzlich darauf zu achten, dass die luftführenden Löcher oder Schlitze möglichst wenig mit der Anti-Rutsch-Beschichtung gefüllt oder gar geschlossen werden. Selbstverständlich kann niemand verlangen, dass nach dem ganzflächigen Aufbringen der Klebesubstanz die Lüftungs-Löcher bzw. Schlitze völlig frei von der ARB sind. 6.3.2. Verlegen von magnetischen Element-Fliesen Zu beachten ist bei dieser Warenart lediglich, dass eine metallisierte Unterbodenkonstruktion vorliegt, damit die magnetische Ausführung auch als solche funktionieren kann. Ansonsten sind die Vorgaben für die Element-Fliesen-Verlegung – unter Abschnitt 6.1 und 6.2 – einzuhalten. Um ein Verrutschen angeschnittener nicht magnetisierter Element-Stücke, bzw. zu kleiner und somit unzureichend magnetischer Fliesenstücke – beispielsweise im Randbereich – während der späteren Nutzung zu verhindern, erfolgt die Verlegung dieser nicht kompletten Elementfliesen auf dem vollflächigen Auftrag einer AntiRutsch-Beschichtung (siehe dazu Abschnitt 6.2. – Verlegung). Stand Mai 2009 20/26 7.0 Verlegeablauf bei SL-Bahnen 7.1 Funktion Bahnenware mit speziellen Rückenbeschichtungen werden als Funktionsboden eingesetzt, bei: a) Fluren mit Doppelbodentrasse. b) Büroräumen mit einseitiger, wandnaher Doppelbodentrasse. zu a) Um die Funktion des Doppelbodens in Fluren uneingeschränkt zu gewährleisten, werden die ihrem Einsatz entsprechend beschichteten Teppichboden-Bahnen quer zur Flurrichtung von Wand zu Wand verlegt. Die Ware wird lediglich durch Auftrag einer geringen Menge Anti-Rutsch-Beschichtung (ARB) auf dem Doppelboden gegen Verschiebung oder Aufwalken gesichert. Um an den Doppelboden zu gelangen, werden die einzelnen selbstliegenden (SL) Bahnen etwa 20 cm von der Wand entfernt angehoben (möglichst mit einer Doppelboden-Kralle), unter der Sockelleiste herausgezogen und anschließend zur gegenüberliegenden Wandseite hin aufgeschlagen. Die Sockelleisten – gleich welchen Materials – sollten etwa 1 mm über dem Teppichboden montiert werden, damit sich die Bahnen leicht herausziehen lassen. Das Zurückklappen der Ware reicht aus, um den Doppelboden-Kanal an der jeweiligen Büroseite völlig freizulegen. Nur in Ausnahmefällen sollten Bahnen komplett aufgenommen werden. Nach der Beendigung der Arbeiten im Bereich der Bodenkanäle werden die Bahnen wieder zurückgeklappt und unter die Sockelleiste geschoben – dabei ist auf sorgfältiges Einlegen der Nahtkanten zu achten. zu b) Bei einer Raumsituation, bei der die Doppelbodentrasse an einer Raumseite verläuft, erfolgt die Verlegung im Doppelbodenbereich anlog zu a). Die Arretierung muss dabei soweit in den Estrichbereich hinein erfolgen, dass ein problemloses Umklappen der Teppichbodenbahn erfolgen kann. Auf der übrigen Estrichfläche wird der Teppichboden vollflächig verklebt. 7.2 Verlege-Vorbereitung ► Vor der Verlegung müssen die neuen SL-Bahnen mindestens 12 Stunden unter Verarbeitungsbedingungen ausgelegt werden. ► Bei der Verlegung muss das vorgeschriebene Raumklima vorherrschen (siehe dazu Abschnitt 1.5 – Klimatische Bedingungen). 7.3 Verlegung Die SL-Bahnen werden vor dem Auftragen der Anti-Rutsch-Beschichtung (ARB) komplett in einem Flur ausgelegt und passend zugeschnitten (dabei auf saubere Nähte achten). Anschließend wird zunächst jeweils eine Hälfte der Bahnenlänge zurückgeklappt und die ARB auf den Unterboden aufgetragen. Wir empfehlen bei SL-Bahn-PVC: Klebesubstanz: Auftragsmenge: Auftrag mit: Ablüftzeit: Stand Mai 2009 Uzin U 1.000 ca. 100–120 g/m² Lammfellrolle ≥ 60 min. 21/26 Bei SL-Bahn-EVA und SL-Bahn Kompakt empfehlen wir: Klebesubstanz: Uzin U 2.100 Auftragsmenge: ca.100–120 g/m² Auftrag mit: Lammfellrolle Ablüftzeit: ≥ 60 min. Selbstverständlich können Sie – auf Ihre Verantwortung – auch ein gleichwertiges Produkt zum Einsatz bringen. Um die Wirkung der ARB zu optimieren, wird auf den Untergrund vorher eine Grundierung aufgetragen. Nach dem Auftrag der Anti-Rutsch-Beschichtung – unter Einhaltung der notwendigen Ablüftzeit – wird die erste Bahnenhälfte eingelegt und im Anschluss daran entsprechend mit der anderen Hälfte verfahren. Vorteil bei dieser Vorgehensweise ist, dass die Bahnen sicher und leicht eingelegt werden können, wobei der Flur ständig begehbar bleibt. Jedes Mal, wenn eine SL-Bahn angehoben wird, gelangt zwangsläufig Staub auf die klebrige Schicht. Dabei bildet der Staub eine Trennschicht und die ARB verliert mit der Zeit ihre Wirksamkeit. Speziell in der Bauphase ist dieser Umstand zu beachten. Um die Nutzungseigenschaften des Belages zu gewährleisten, muss dann ein Neuauftrag desselben ARB-Typs stattfinden. Er kann genauso vorgenommen werden wie der erste, wobei Rückstände der alten Anti-Rutsch-Beschichtung nicht entfernt werden müssen. Hinweis: Bei Türleisten bieten sich unterschiedliche Lösungen an. Ideal ist die so genannte Auflaufschiene, die auf dem Boden aufgeschraubt wird und beide Kanten des Teppichbodens optimal abdeckt. Bei der Montage dieser Schienen sollte man darauf achten, dass der lose liegende Teppichboden nicht mit festgedübelt /-geschraubt wird – so reicht später nur ein Lockern (nicht Herausdrehen) der Schrauben, um den Belag aufnehmen zu können. Die einfachste Lösung ist der Einsatz einer Schlüter-Schiene, z.B. der A 45 bei der Verlegung der Qualität ANKER-Perlon-Rips. 8.0 Verlegeablauf bei Terrano (Nadelvlies) 8.1 Verlege-Vorbereitung ► Vor der Verlegung müssen die neuen Terrano-Bahnen mindestens 12 Stunden unter Verarbeitungsbedingungen ausgelegt werden. ► Bei der Verlegung muss das vorgeschriebene Raumklima vorherrschen (siehe dazu Abschnitt 1.5 – Klimatische Bedingungen). ► Es dürfen nur Nadelvlies-Bahnen derselben Charge aneinander gelegt werden. ► Um Schwierigkeiten vorzubeugen, sollten textile Beläge grundsätzlich nur mit jeweils ursprünglicher Außenkante an Außenkante aneinander gelegt werden. Dies wird vor allem erreicht, wenn fortlaufend verlegt wird, also ohne weitestgehend darauf zu achten, wo im Raum die fälligen Nähte zu liegen kommen – allerdings unter Berücksichtigung der VOB, Teil C, DIN 18365 (Auflage 2004). 8.2 Verlegung Bei genadelten Belägen wie ANKER-Terrano ist darauf zu achten, dass die vorhandenen Kanten überlappend geschnitten werden. In einem Arbeitsgang werden beide Belagsbahnen an einer Metallschiene vorbei mit einer großen Hakenklinge oder Trapezklinge gleichzeitig durchgeschnitten. Auch mit einem Mittag-Nahtschneider lässt sich ein überlappender Schnitt risikolos durchführen. Dieses Werkzeug wird mit leichtem Druck gegen den zu beschneidenden NadelStand Mai 2009 22/26 vlies geschoben. Dabei sollte der Schnitt etwa 2–3 cm von der Kantenaußenseite entfernt durchgeführt werden. Zunächst werden grundsätzlich die abgeschnittenen Bahnen auf dem verlegereifen Untergrund ausgelegt. Dabei muss noch einmal die Fertigungsrichtung geprüft werden. Auch auf den gleichmäßigen Warenausfall und die richtige Reihenfolge der Bahnen ist zu achten. Bei Mauervorsprüngen, Nischen usw. werden die entsprechenden Bahnen grob eingeschnitten, damit der Belag überall möglichst plan aufliegt (siehe dazu Abschnitt 2.5 – Ganzflächiges Verkleben). 9.0 Verlegeablauf bei 195 cm breiter Druckware 9.1 Verlege-Vorbereitung ► Vor der Verlegung müssen die neuen Bahnen mindestens 12 Stunden unter Verarbeitungsbedingungen ausgelegt werden. ► Bei der Verlegung muss das vorgeschriebene Raumklima vorherrschen (siehe dazu Abschnitt 1.5 – Klimatische Bedingungen). ► Es dürfen nur Teppichboden-Bahnen derselben Charge aneinander gelegt werden. ► Die Belags-Kanten aller 195 cm breiten Druck-Qualitäten werden maschinell beschnitten und die Teppichboden-Rollen mit Kantenschutz geliefert. Darum werden vor der Verlegung die Kanten des Teppichbodens grundsätzlich nicht beschnitten. ► Der Teppichboden wird unter Berücksichtigung der VOB Teil C, DIN 18365 Abschnitt 3.4.6 in fortlaufender Reihenfolge verlegt. Das heißt, dass ausschließlich die jeweiligen Außenkanten aneinandergelegt werden. Dies gilt auch bei der Verlegung von Streifen bzw. schmaleren Bahnen. Die anfallenden Belagstücke werden im jeweils nächsten Raum ebenfalls nach dieser Vorgabe verarbeitet. ► Vor dem Zuschneiden muss der tatsächliche Längenrapport festgestellt werden. Sicherheitshalber sollten die Bahnen nebeneinander gelegt werden, um den Rapport überprüfen zu können. ► Eventuell vorhandene geringfügige Unterschiede sind auf Temperatur- und Luftfeuchtigkeits-Schwankungen zurückzuführen. Diese kleinen Differenzen müssen im Objekt mittels Spanngeräten vom Verleger selbst ausgeglichen werden. Dies gilt sowohl für übliche als auch versetzte Rapporte. ► Danach wird der Teppichboden den Raummaßen grob angepasst. 9.2 Verlegung Grundsätzlich werden daraufhin die abgeschnittenen Bahnen auf dem verlegereifen Untergrund ausgelegt. Dabei muss noch einmal die Fertigungsrichtung geprüft werden. Auch auf den gleichmäßigen Warenausfall und die richtige Reihenfolge der Bahnen ist zu achten. Bei Bedarf werden an Mauervorsprüngen, Nischen usw. die entsprechenden Bahnen grob eingeschnitten, damit der Teppichboden möglichst plan liegt (siehe dazu Abschnitt 2.5 – Ganzflächiges Verkleben). Stand Mai 2009 23/26 10.0 Empfehlungen 10.1 Werkzeug Für eine professionelle Verlegung empfehlen wir folgende Mindestausrüstung: * * * Ahle Andrückwalze 50 kg Anreibhammer Anreibekorken / Anreibebrett Carbid-Ampullen CM-Feuchtigkeits-Messgerät Doppelkopfspanner / Nahtspanner Entlüftungswalze Feuchtigkeits-Prüfgerät Florschere Gummihammer (weiß) Handschaber Hefthammer Spezialhammer Kniespanner Konfektionsband Konfektionseisen * Kopfnahtlineal Kuhfuß Laser-Messgerät Leistenschere Mutterspachtel Nahtschneider Rabittzange Rakel Schlosserhammer (200-300 g) Stahlnägel (mit geschliffener Spitze) Streifenschneider Thermometer Treppenschmiege Universalschere Untergrund-Härteprüfer Werkzeugkoffer / Werkzeugtasche Zahnleisten Die mit * gekennzeichneten Gegenstände sind ausschließlich für die Verspann-Verlegemethode notwendig! 10.2 Klebstoff Ein frisch verlegter Teppichboden weist in Verbindung mit dem Klebstoff einen typischen Neugeruch auf. Bei ausreichender Belüftung und Beheizung des Raumes verschwindet dieser Geruch innerhalb von wenigen Tagen. 10.3 Abdeckfolie Nach erfolgter Verlegung werden Abdeckfolien als Schutz auf den Teppichboden gelegt. So verhindern sie die Verschmutzung des neuen Belages durch Fremdgewerke. Abdeckfolien zu verwenden gilt als besondere Leistung. Solche Leistungen müssen vom Auftraggeber besonders angefordert und gesondert vergütet werden. Aus Unwissenheit wird in den meisten Fällen auf einen derartigen Schutz verzichtet. Ärger wegen nicht entfernbarer Verschmutzungen und hohe Folgekosten durch nötig gewordene Reinigungen sind dadurch nahezu unausweichlich. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Auftraggeber dankbar sind für diese Informationen und durchaus bereit, solche Schutzfolien – gegen entsprechendes Entgelt – einbringen zu lassen. Dadurch sparen sie zum Teil viel Zeit (z.B. kein Nutzungsausfall) und Geld (z.B. keine Reinigungskosten). Stand Mai 2009 24/26 11.0 Bezugsquellen Unterlegmaterial Qualitätswerkzeug C/R/O/ GmbH Feldheider Str. 70–74 40699 Erkrath Tel.: 02104 – 93 22 33 Fax: 02104 – 93 46 93 E-Mail: [email protected] Johannes Mittag GmbH Kiefernweg 21 27751 Delmenhorst Tel.: 04221 – 1 89 16 Fax: 04221 – 1 89 67 E-Mail: [email protected] Klebstoff Klebstoff Bostik GmbH An der Bundesstr. Nr. 16 33829 Borgholzhausen Tel.: 05425 – 8 01-0 Fax: 05425 – 8 01-140 E-Mail: [email protected] Forbo-Erfurt GmbH August-Röbling-Str. 2 99091 Erfurt Tel.: 0361 – 73041-52 Fax: 0361 – 73041-92 E-Mail: [email protected] Klebstoff Klebstoff Mapei GmbH Bahnofsplatz 10 63906 Erlenbach Tel.: 09372 – 9 89 50 Fax: 09372 – 98 95 48 E-Mail: [email protected] Schönox GmbH Klebstoff Klebstoff + Trockenkleber Thomsit Henkel KGaA Henkelstr. 67 40191 Düsseldorf Tel.: 0211 – 7 97-0 Fax: 0211 – 7 97-20 79 E-Mail: [email protected] Uzin Utz AG Dieselstr. 3 89079 Ulm Tel.: 0731 – 40 97-0 Fax: 0731 – 4 09 71-10 E-Mail: [email protected] Stand Mai 2009 Alfred-Nobel-Str. 6 48713 Rosendahl Tel.: 02547 – 9 10-0 Fax: 02547 – 9 10-101 E-Mail: [email protected] 25/26 Klebstoff Klebstoff Wakol GmbH Bottenbacher Str. 30 66954 Pirmasens Tel.: 06331 – 80 01 131 Fax: 06331 – 80 01 890 E-Mail: [email protected] Wulff GmbH u. Co. KG Wersener Str. 3 49504 Lotte Tel.: 05404 – 88 10 Fax: 05404 – 88 149 E-Mail: [email protected] Schiene und Leiste PVC-Kaltschweißpaste Carl Prinz GmbH & Co. KG Fußbodentechnik Jakobstr. 8 47574 Goch Tel.: 02823 – 97 03-0 Fax: 02823 – 8 04 95 E-Mail: [email protected] Müller, Werner GmbH Rudolf-Diesel-Str. 7 67227 Frankenthal Tel.: 06233 – 37 93 0 Fax: 06233 – 37 93 20 E-Mail: [email protected] Kantenverfestiger Roberts Deutschland GmbH Landsberger Str. 336 80687 München Tel.: 089 – 46 20 06 55 Fax: 089 – 46 20 06 54 E-Mail: [email protected] www.verspanntechnik-vogl.de E-Mail: [email protected] Sie würden gerne mehr erfahren? Dann besuchen Sie unsere Website www.anker.eu Hier finden Sie unter dem Begriff „Service“ noch weitere interessante Informationen. Sollten danach noch Fragen offen sein, rufen Sie uns an. Wir helfen Ihnen gerne: ANKER–TEPPICHBODEN Gebr. Schoeller GmbH + Co. KG – Anwendungstechnik – Zollhausstraße 112 D-52353 Düren Tel.: 0 24 21/ 804 – 351 Fax: 0 24 21/ 804 55 10 [email protected] Stand Mai 2009 26/26