Trans Sahara 1977 - ADVENTURE

Transcrição

Trans Sahara 1977 - ADVENTURE
TRANS SAHARA 77
Nlünchen- Nairobi in 4 Wochen
Reisedurch terra incognita
Am Ufer desNils im Sudan:
EllenGutscheErnstGa.tnerUweBannach
HellmutGutscheRüdiger
GutscheCarolaGLrtsche
r.,--:t "_1:: rl
Lj
-' :-:-
f , r 1 1
flafola Gutsche
4977
-
IJ.J
\
\n
-Y.-
Agypten
I
a
I
-J
I
\9
I
I
ilyt,
..';*äw::.
el
iffioffi._,-
L_
I Wü s tet
I
I
ä%
2 a ".o
Sä's,
NubischeWüste
I
I
I
I
I
I
)
SUDAN
TOUM
/I 4 .
Arutop
!\\
\
\
Z A iR E
-r
.1
- _ __ / ' - - r 7
/
S(f
r
V
r \ .
I
!.
KENYA
/ t!!4
l, \ vr
r s
I r-,\
-7i1{Kenva
'6----
NAIROBI.T
\--\
TANSANIT\
\-
\
l,'v
I r/'l
t,,'I
TRANSSAHARA77
Von Münchennoch Nqirobi in 4 Wochen
Voriges Johr. bei unserer Zentrol sohoro-Durchquelung,hotten
vir
leider feststellen
müsseh, doss mon infolge der knopp 5
Wochen[J5loub, die einem Nornolverbrqucher zur Vetfügung
stehen, dort umkehrenmuss, t{o Afr.iko onföhgt, richtig
schuolz
zu verden. Bei Verkouf der Fohrzeuge in Afriko und Rückreise
rnit dem Flugzeug - so foJ.gerten vir messerschorf - könne mon
in der gleichen Zeit viel
tiefer
ih den schwqrzenErdteil
eindringen und eventuel.l sogor einen kleinen Profit
mochen.
Dein guter Stern quf ollen Strossen
Die Wohl der Fohrzeugefiel
nicht schwer - billig
sollten
sie sein, gelöndegöngig und in Afriko verkäuflich.
Der Griff
noch dem guten Stern log olso nohe, zumol er, dos hotten vir
festgestellt, quch in entlegenen Negerdör.fernbekonnt ist.
Anfong Oktober 76 - eine Wochenqch der Dolomiten-Rollye
-
erstonden vif, zvei betqgte (Bj. 57 und 62), obet leidli.ch
,lO4 S von der Bundeswehr. Der 4O4 viegt
elholtene Ln{Il.lOG
Ieer 2,6 t, hot 6 Günge, jederzeit zuschoLtborenAllrodontrieb,
Sperrdi fferentiol
und vird voh dem olten
22}et-Benzin-
moto! mit 8O PS ongetrieben. Insgesomt @O Arbeitsstunden
wurden investiert,
frisch lockiert
bis om 2.1..Jonuor die beiden Brummis
und topfit
on den Stort gingen.
- 2 -
Gelobt sei, vos hort mocht
Die Crev, bestehend ous den letztjährigen
WUstenfüchsenund
meinemEheweib, dos ich überredet hotte, musste sich bei der
Fohrt nqch Venedig gleich den Gefrierfleischorden I. Klosse
verdienen. Der UNIM0Ghot zvor so etvos vie eine Heizung,
ober oberhqlb 60 km/h vird der Heizeffekt durch die Koltluft.
die durch oIIe Ritzen des Plonenverdeckszieht,
zunichte
gemocht.
Am Koi in Mestre froren vir dqnn bei +2oC weiter. denn dos
Schiff var nicht do und der VJindpfiff
Nix bello Itoliot
durch Mork und pfennig.
Mit 9-stündiger Verspätung lief
donn die
Espresso Cogliori doch noch ein und vir bezogen unsere Kobinen,
die offenbor ein Architekt,
der in einer Sordinenfobrik ge-
Iernt hot, entworfen hqtte. 8is doto hötte ich nicht gegloubt,
doss mon so viele Leute ouf so hrenigRoumunterbringen konn.
Meine persönLiche Aversion gegen griechische und itqlienische
Föhrschiffe wrde vieder einmol bestötigt.
Dos Geboteneent-
sproch nicht dem stolzen Preis von Dl,l4.OOOfür Autos und
Kobinen. Hinzu kom, doss ei.n sqtte! Sturm uns begleitete, der
die meisten, zumindest zeitveilig,
in die horizontole Loge
zvong.
Wer gut schmiert ...
oder der Fluch des Phoroo
Hinter Kreto floute endlich der Sturm ob und bei mildem Lüfterl
und Sonnehscheihliefen vir noch 3 Togen in Alexondrio ein.
- 3 -
Alles vor hoppy. obet nicht longe, denn vor die Einreise hotte
die Vorsehungden ögyptischen ZoIl gesetzt. Dieser begqnhmit
einem unorientolischen Eifer zv liLzen, doss es uns gonz zweier_
lei in Gedonkenon unsere 3OOBüchsenBier und 5O Liter Kolteter
See wurde.Schliesslich merkten wi!, dqss der Diensteifer nur
eine subtilere Methodevor, um den Bqkschischffuss in Gonq zu
setzen.
Um 30OMork erleichtert
possierten nir donn dos Hqfentor ols
elste. Diese Genugtuunghotten wir, Dos Schmiergeldsystemhot
hur einen Hoken: mon weiss nie, ob mon schon in der höchsten
Instqnz qngelqngt ist - und die'Tor.ife', steigen von Stufe zu
5tufe.
Wir nohmendie l,lüstenroute nqch'Coilo und erreichten noch
unseremersten Wüstencomp
onderntogs _ es wor neblig und kUhI _
bei Gizeh die ögyptische Houptstodt. Der Touristenrummel on
den Pyromidenmit röudigen Kqmelenund oufdringlichen, ouf
Beduinenkrieger getrimrnten Höndlern und Schleppern ist ob_
stossend.
Wettklettern
Ein kröftiger
on der Pyromide
Bursche offerierte
sich ols Kletterführer
uno
Rekordholter und do er nicht locker liess, versprqch ich
schliesslich ein extro Eokschisch. venn er eher oben sei ols
ich. Wir gingen die J.4Om hohe Cheopspyromide über
den Nord-
- 4 -
ostgrot qn, eine nette Kletterei,
wurde nichts - noch zvei Drittel
qber ous dem Extro-Bokschisch
der Distonz uorf der Sport-
fteund dos Hondtuch bzw. seinen Athtetenleib ouf eineh FeIsblock. Ich stellte 16O Puls fest r.rndempfohl tögliches Troin.:.ng.
Kein Wunder, doss die Agypter gegen die Juden keinen Stich
mochen, wenn sich schon die jungen Pyromidenkletterer von
olten boyrischen Bergsteigern onstreichen _lossen.
Strossenverkehr - mötderisch
lch kenne zvor weder Singopur noch Istonbul, ober schlimmer
ols in Coiro konn es dort ouch nicht zugehen. Es gibt keine
Vorfohrt,
sondern nur dos Recht des Störkeren. Dos Rotlicht
wird prinzipiell missochtet - um die vild on den Kleuzuhgen
trillernden
Polizisten
schert sich niemond. Fussgängertrotreh
stur vie Rindvieh über die Schnellstrossen - vöIlig ifinun
gegen Hupzeichen. DqzwischenEselskorren, Komele, rodfqhrenoe
Bäckerbuben,metetlqhge Brotbretter ouf dem Kopf boloncierend
und (notürlich) MotoFqdfohrer. Nichts für zortbesoitete Noturen. .Dos Fohren bei Nqcht überlond ist
etwos für potehtietle
Selbstmörder. EseI hoben bekonntlich keine Kotzenougen.Auch
scheint dos nöchtliche Fqhren ohne Licht ein Sport ägyptischer
LKW-Fqhrerzu sein. Kurz vor. demFostzuso[rnenstosswird donn
voll oufgeblendet! Erhöht die Sponnuhgund schützt vor Ein_
schlqfen.
Der Fohrzeugbestdndspiegelt die jüngste politische Geschichte
des Londes. Amikreuzer und englische Big Singles ous den fünf_
ziger Johren, russische Jeeps, Jovo-Mototöder und europäische
Mittelklossewogen der neuelen Zeit.
Londwirtschoft - wie bei den olten Phoroonen
De! Assudn-Stoudomgqrqntiert
jetzt
gonzjöhrig gleich-
bleibenden ülosserstond- ohne Ubers$gnmuhg. Dos NiItqI
l0O0 km - von Coiro bis Assuqn gleicht
-
einem iflnexgrünen
Plontogenstrei fen, ist ober ouch sehr dicht besiedelt.
Bei mqnchenDörfern, ormselig und schrnutzig, frogt mon
sich, vos sich in den fetzteh 5000 Johren eigentlich geöndext hot, Konflontiert
mit der wenig se.Lbstbewussten,
oft bockschischheischendenBevölkerunq föIlt
einem die
Antuort nicht schue!.
Ab in die Wüste
In Assuon ongekommen,
erlebten vir die grosse Enttöuschung.
Entgegen ollen Zeitungsmeldungehwurde uns die Fohrt ons
Rote Meer nicht gestottet.
Es hiess, vir könnten nur mit
dem Schiff über den Nosser-Stouseenoch |,lodi Holfo im Sudon
ousreisen. Dies vollten vir ober portout ni.cht tun. Mit
Schiffsreisen rrdren wi! vorlöufig bedient. Ausserdemhotten
wir on etvos besonderesgedocht - nicht{die
I'lodi Hqlfo. Überdies sollte
Ochsentour nqch
dos nöchste Boot otrch erst in
3 Togen gehen. Die Reise hötte donn hochmqls 3 Toge gedquert. Am stödtischeh Compingplotz trofen vir ols einzigen
Gost einen globetrottendeh Amerikoner mit seinem l.lohnmobil;
dem klogten rrir unser Leid. ,'Well, boys", sogte dieser, "Ihr
hobt doch gute Autos und olles, wos mon broucht. Hout doch
einfoch ob hier über die West Bonk, do gibts eine Möglich-
/.'!7'ra:
llFnqdn
' rio
- 6 -
keit.'r Uns vor dqs neu. Die Michelinkorte zeigt im froglichen
Gebiet nur weisse Flöchen. Als der Monn dqnn noch eine übexzeugendeRoutenbeschr.eibung
somt Skizze .lieferte,
stond unse!
E n t s c h l u s sf e s t .
Am onderen Morgen rollten
wir, mit je 650 I Sprit on Bord
und möglichst unbeteil.igtem Gesicht über den schwerbevochten
kleinen Assuondqmm
ouf die vestliche Nilseite und weiter ouf
der (verbotenen) Zufohrt zum Flugplotz. Am beschriebenen Punkt
bogen vir ob in die grosse Libysche Wüste. Noch 30 km woren
wir si.cher, es geschofft zu hoben. Wir woren ollein.
Der erste Dömofer
Hunderte von Komelgerippehwiesen uns den l.leg noch Südvest.
Unerfqhrenenmqg dies ein mokobresZeichen sein, wi! wussten,
doss wir ouf dem richtigen l.leg woreh, nömlich ouf dem urolten
Korowonenweg
vom Südwestsudonnoch Norden, Auch heute noch
werden ouf dieser Route im Winter riesige Komelherdenüber
IOOOkm Distqnz vom sudon ouf die ägyptischen Komelrnörkte
getrieben.
Froh, endlich wieder Wüstehsondunter den Rödern zu hoben,
goben vir unseten Unimogs, deren Fohreigenschoften uns begeisterten, ordentlich die Sporen.
Dqs hötten wir nicht tun sollen. - Beim ersten Check noch
100 km sohen wir die Bescherungl Der Unimog hot nömlich
- 7 -
xelotiv
longe Federwege,dos ist
Unerwünschtdobei ist,
durchous wil.lkommen.
doss dos pritschenheck bei Boden_
well.en intensiv hochschnolzt (die Stossdämpfer wqren wohl
ouch hicht mehr die besten). Dobei uor bei uns ein Teil der
in offenen Behöltern gestouten Lebensmittel herousgeschleu_
dert und zuischen in Bevegunggerotehen Metollkisten zelmolmr
vorden. In einen Brei ous co. 1O kg Zwiebeln und zelquetschten
Konservendosenhqtten sich der Inholt einer Flqsche Cointreou,
eines grossen P1.il (unseres einzigen), einer Moggiflosche,
eines Kosmetikkoffers (von meiner Frou) und die Einzelteile
unseres vlerkzeugkostensergossen. Es stonk bestiolisch. MUhsom
yurde hoch Brouchbores herousgekloubt, der Rest
in den Sond
gekippt.
Kornpossfohrt
Mit gutem Vorsotz und Kurs 2200 Südlrest gings weiter durch
eine grossortige und ulweltliche Londschqft. l.lie Meereswogeh
dehnten sich endlos dunkle FeJ.sberge,teils bizorr, teils
obgerundet im schorfen Kontrost zum ge!.bbrounenWüstensond.
Löngst hotten vir die letzte Morkier.ungverloren, duichfuhren
riesige Sondseen, überkletterten FeJ.sriegel, holperten über
Windgongelnund übelquelteh GeröIIfelder mit rosielmesser_
schorfem Gesteinsschutt. Als uir endti.ch wieder cuf verwehte
Spuren und Steinmönner trofen, folgten vir ihnen, obvohl sie
hqch Osten führten.
- 8 -
Blick ins Porodies
Noch einer Stunde vussten vir,
doss wir folsch gefohren
voren. - Dennochentschödigte der Anblick, der si.ch unseren
Augen bot. ljnter uns log, von gezockten Gebirgsketten eingerohmt, eine tiefbloue,
in der Nochmittogssonneglitzernde
Wosserflöche - der Nosser-Stousee. Der steife,
wehendeNordrvind trieb
Permonent
kutze, Schoumkronentrogende Wellen
gegen dos sondige Ufer und Schoren von Wosservögelnelhoben
sich bei unseremNqhen. Ausser spörlichem Grosvuchs in Ufernöhe vor kein Grüh zu sehen. Die ElementeVJqsser,Erde und
Luft zeigten sich in obsoluter Reinheit. (Der Nosser-Stousee,
der oufgestoute NiI,
ist co. 5O0 km J.ong. Beidseitig von ge-
birgiger Wüste eingefosst und in hunderte von Fjorden oufgefächert, liegt
die südliche Hülfte ouf sudonesischemGebiet.
Ausser der Stodt Assuqn om Nordendeund den Orten Abu Simbel
om l{est- und Wodi Holfo om Ostufer sind die Ufer unbesiedelt
und ohne Vegetotion).
l.lir folgten eine lJeile demWosser noch SÜdenund genosseh
dqs müheloseFohren om Ufer entlong. Die veit ins Lond
reichenden Fjorde zwdngenuns jedoch zu so ueiten Umuegen,
doss vir mit Rücksicht ouf unseren begrenzten SPlitvorlot
beschlossen, durch dqs Rondgebirgeouf die HochebenezurÜckzukehreh. Durch steile Schutt- und Sqndkqre ockerten ui!
oufvärts und bezogen, ols uns die Dunkelheit elreichte,
unser Nochtloger in Windschotten einer riesigen DÜne. 24O km
hotten wir "off rood" oeschofft.
- 9 -
Anderntogs nohmendie Geländeschwierigkeiten zu und bedenklich
höufig nöherte sich die Kühlwossertempeloturder -lO0o-Grenze,
r,losnicht zuletzt ouf den stöndig von Noideh, olso von rückwölts wehendenWind zutückzufünren wor.
Wir stiessen jetzt
vieder ouf Spuren und Steinmänner uhd
stonden plötzlich
mit unselen Autos ouf einer betonierten
Rollbohn - dos musste dos ögyptische Abu Simbel sein. Und
vir hotten uns schon t.teiter südlich ge!,/öhht:Schleunigst
räumten wir dos FIugfeld und steuerten ousserholb des Ortes
einen Seitenorm des Stousees on, um unse! frostschr_rtzholtiges
Kühlvosser obzulossen. Donn drehten wir vieder ob, um i.n der
Wüste zu verschwinden, denh mit ögyptischen Polizei-
oder
ZolLbeomtenvollten vir nicht unbedinqt zusommentref
fen.
Der Kühlvossertousch hotte glotte I5o Temperotursenkung
zur
Folge. !Jir-hotten dos duch nötig, denn bis vir wieder holbvegs fohrbore Wüste erteichten, mussten wir uns mühsomdurch
ein Gebiet überdimensionoler Moulvurfshügel ous Geröll mit
sehr viel
losem Sond hindurchwühlen. Dqnn riss beim Doppel-
kobiner ein Keilriemen und onschliessend mochten sich beim
zueiteh l{ogen Mototoussetzer bemerkbqr. Es voren die Kerzen !
.150Okm mit ögyptischemSprit hotten genügt, um die Elektroden
vollkommenmit Ablogerungenzu bedecken. No sporks ot oll.
Schliesslich bewältigten wir otrch noch Sondfelder, in denen
schorfe Steinspitzen senktecht wie oofgereihte Hoifischzähne
steckten. Kein Wunder, doss vir dn diesem Tog nur l9O km
schofften. Es sollte
ober noch dicker kommen.
_ 10_
Wir sind im Sudon
Der neue Morgen schickte welliges Teroin,
fliiissig
zu fqhrende Tolbecken, golniert
donn grosse,
mit riesigen
Gesteinshqufen. Anschliessend uurde es vieder gebirgig
und wit fqnden Komelspurenund Steinmänner. Die Spulen
leiteten
hongobvärts und plötzlich
log ein von Büschen
und Pq.Lmen
eingesöumter Fluss vor uns.Dos musste der Nil
sein. Der Stousee vor zu Ende. Jetzt uoren uir im Sudon.
Dos Geisterdorf
Noch Kurzemstiessen wir quf die ersten Höuser, groue,
niedrige, ober longgestreckte Gevierte - jedes eine Festung exokt demUfer entlong ousgerichtet. Die Hör;ser voren olle
Ieer!
Schliesslich
fonden uir ouch einen Menschen- einen nubischen
Nomodeh,dessen gefesseLtes Kqmel einen Dornenbuschbenogte.
Die Verstiindigung beschränkte sich quf Zeichensproche- der
Monnverstqhd kein Englisch. Die Froge noch demWeiteri,eg
vor eihe voge Hondbevegong,veg vom Fluss. Zu dem Schluss
vqren vir ouch gelongt!DemFluss entlong soh's nömlich ziemlich unpossierbor ous. Die Londseite bildeten steile,
fels-
durchsetzte Berghönge,die bis dicht ons Ufer reichten. Noch
einigem Hin und Her fonden wir eine Mög!.ichkeit. Oberholb
des Geisterdorfes stonden hoch om Hong zwei grosse Steinmönne!,
dozvischen eine co. 3 m breite Sondrinne, gefüllt
mit Fels-
- 11 -
brocken. Hier wor gorqntiert
noch nie ein Auto gefohren. l.,rur
Komelspr..rren
führten hinquf. Erst uölzten vir vier Mönner dre
grössten Felsen im Akkord zur Seite, donn stiegeh
die cr:osscountry-experts qufs Gds. Und wir schofften es. Noch
20 km
vqren vi! vieder om Nil. 0hne die Komelspurenhötten
lrir nie
durch diesen lrlgqrten qus Felsbrocken und Sqhd gefunden.
Dos nächste Dorf ist diesmoL bewohnt. Es heisst Dodo.l
und
unser Etscheinen löst einen Riesenouflouf in der Dorfmitte
ous. 0ffenbor ist gerode die Schule ousr denn ein Schvorm
veissgewondeterSchüIer umringt uns. Die buntgekleideten
Mäd_
chen, dos Hoor in longe Zöpfe geflochten, holten si.ch
et\,tos im
Hintergiund. Mädchenund Frouen sind, wie bei fost
o.llen Sonqro_
völkern übrigens, unverschleierr.
Welch ein Gegensotzzu Agypten! Dort eine höufig bokschisch_
fordernde, oufdringliche BevöIkerung - hier die
selbstbe_
wussten, freundlichen Nubier mit ihrer echt orientolischen
Gost freundlichkeit.
Selbst der örmste Nomodelädt einen nocn
kurzem Gesp!.öchzum '.Tschoi" (Tee) ein. Demeuropöischen
Reisenden.beginnt longsom zu dämmern,velch hohe
moroLische
Werte der Isldm einst repräsentiert hoben muss. Oder
sind
dies Verholtensueisen, die ollen Menschenin dünnbesiedetten
Gebieten zu eigen sind? Wir verlossen Dodol, um
kurz dorouf
noch 145 Togeskilometern unse! Lqger ornNilufer
oufzuschloqen.
Die grosse Hitze verlockt olle, die Bilhorziosegefohr
nichi
dchtend, zu einem Bod im schnellfliessenden und
kolteh NiI_
wosser.
- L 2 -
Die Nöchte sind imer
noch ongenehmkühl, mittogs wird es schon
recht vorm. Wie wormwissen vir nicht, denn unser
einziges Thermometerhot sich bereits bei der etsten Wüstenetoppe in eine Hondvoll GlosbröseL vervonde_lt.
Anderhtogs wiederholt sich die Konstellotion vom Vortog. NiIufer ziemlich onbefohrbor, Steinmönner und Spuren den steilen
Hong hinoufveisend. Aber diesmqls rrerden vir obgeschlogen.
Eine MuIdevoII Iosen Sqndesdirekt unterholb der Schlüsse.Lstelle
bremst jedesmol den notuendigen Anlor-rf. Notgedrungen
fqhren vir weiter den Nil entlong und bleiben prompt wechselweise in Weichsondfeldern stecken. Nur unsere Sondleitern helfen
uns hexous. Dos Geschäft beherschen wi! hoch vom Ietzten Johr.
Im nächsten Dorf treffen wir ouf dos erste Fohrzeug, ej.neh
Bedford-LKWmit riesigen Rödern, der von Siiden heroufgekommen
ist.
Kurz dorouf possieren vir die Übeueste der Tempel von
Sedengound Sulb, die 1480 v.Chr. die olten Agypter im eroberteh Sudonerbouen liessen. Zu dieser Zeit pirschten unsere
Vorfohren noch mit Bronzespeerund Holzkeule ouf Wisent und
Auerochs in Gernoniens Urwöldern.
Donn schneiden vir ein Nilknie ouf holpriger Steinpiste ob,
um schliesslich ouf topfebene! Kiesvüste zügig Kilometer gutzumocnen.
- 1 3 -
Ni.b-Nib, die Geißel des Sudon
Es ist spöt om Abend. ols wir die Provinzhouptstodt Dongolo
ereichen.
l.lie Houptstqdt sieht es zwot nicht ous, eher wie
Grossdinghorting, ober es ist uohl kein lrrtum möglich. Do
wir, mit orientolischen Gepflogenheiten vettrout.
nicht mehr
rnit Polizei-Abfertigung om Abendrechnen, drehen wir ob in
die Wüste, um unse! Compoufzuschlogen. Wer beschreibt unser
Entsetzen, qls vir dort von Milliorden winziger Fliegen überfollen verden. Die Mistviecher schwärmenherum und schrecken
ouch vor Nosenlöchern und ohren nicht zurUck. Kurz vor Sonnenuntergong verden sie sogor noch oggressiv und stechen, sind
ober mi.t Einbruch der Dunkelheit plötzlich
verschvunden.
Gestörte Nochtruhe
Mitten in der Nocht verden wir durch Motorengeräuschgeveckt.
Drei Londrover, voII mit bevoffneten Soldoten, stehen im Comp.
Borsch werden vir
zum l'litkomen oufgefordert.
Es sei für
unsere Sicherheit, heisst es. l1ürrisch beloden vir unsere
Autos und verden zum Vorplotz des Polizeigeböudes eskortiert.
Doet dürfen vir
vir
weiterschlofen.
doch ohne dos erforderliche
Am ondern Morgen stellen
Uns vird
recht zveierlei.
MotorirgPetmit
wir f€st.
voren
eingereist.
dqss die Nib-Nib ouch in
Dongolo schvärmen.MoncheEinheirnische, die im Freien orbeiten,
hoben sich ols Schutz Tücher um Hols und Kopf gewickelt.
-14-
Die Poss- und Zollformolitdten
verden ohne glosse Umständlicn-
t Donn
keit obgevickelt. Niemondflogt noch demMotoring-Permi '
lädt mon uns ouch noch zum Essen ein' Die ousserordentliche
Höflichkeit
und HiI fsberei ts choft der Leuter ouch der Beomten'
ist quffollend.
Benzinkrise im Sudon
Nur Benzin können vir keines bekommen'In Korimo, heisst es'
jedoch obseits unserer
bestünde eine Möglichkeit. Korimo liegt
Route.
llir
fohren erst mol veite!
noch SÜdenund geroten in ousge-
dehnte l,leichsondfelder. Mit Allrodontrieb und Vollgos pflÜgen
vir durch. Dqs kostet viel Split' obe! wi! hoben keine WohI'
zur
Anholten oder LongsomfohrenvÜide sofortiges Festsitzen
Folge hoben. Infolge des späten Aufbluchs in Dongolo schoffen
dre
vir on diesem Tog nul lI3 km. Aber einen Tlost hqben wir:
Nib-Nib sind weg!
Mit letztem Sprit durch die BojudowÜste
Andelntqgs frogten vi!
in Debohnqch Benzin - vergeblich! Do
Spritvorröte
zählten vir nochmols unsete zusommengeschmolzenen
km
durch und entschlossen uns donn fÜt den direkten Weg, co' 4oO
quer durch die Bojudo noch Khortoum. Als der NiI noch links
obknickte, fuhren vir weite! noch SS0 hinous in die WÜste'
Anfongs fonden vir einige Steinmönner und wöhntenuns ouf dem
richtigen Weg. Später jedoch, ols vir über Bergkörnme
und Felsbrockenfelder ockexn mussten, do merkten vir,
doss hier noch
niemondgefohren vqr. Die Fouho, Wüstenfüchse,Springböcke und
Gozellen, die, immer poolveise, längs unserer Fohrtrichtung
flüchteten, Iehkten uns onfohgs von de! bitteleh
Erkenntnis ob.
Mittogs jedoch, ols mit höher steigehder Sonne die Londschoft
sich in flimmernde Luft ouflöste, vermeintliche Stongenmorkierungen sich beim Nöherkorrnen
ols verdorrte. Ströucher, Steinmönner
ols gonz ordinäre Felsen ervi.esen, do wurden vir leicht
Unser onfongs glosse! Splitvolrdt,
nervös.
dos wussten wir, hotte sich
ouf ein poor läppische Koniste! reduziert. Grosse Verfronzereien voren nicht mehr drin. Stundenlong fuhren vir stur noch
KompossRichtuhg Südost. Als wir noch 100 kin noch immer nicht
ouf die in die Korte eingezeichhete Piste gestossen voren,
bogen vir ob ouf Kurs 5üd uhd noch weiteren 50 km hotten vir
sie - die Piste hömlich!
Auch in Khortoumkein Sorit
Ohne weitere Komo.liko
tionen, sieht mdn von einer Lichtmoschine
ob, die ihren Geist oufgob, erreichten vir om nöchsten Tog
Khortoum. I35O km ohne Tonkmöglichkeit logen hinter uns, 4O
Liter hotte jeder Wogennoch im Bouch und die brouchten wir
ouch, um die Stodt noch Eenzin obzufohren. Es gob nämlich
leines. An Tonkstellen Worteschlongenvon 4O Autos und mehr,
die sich nur ouf dos voge Gerücht hin, doss ein Tonkwogen
_ 7 6 _
komen verde, ongestelLt hotten. Der ollgemeine Fohrstif vor
der Treibstoffknoppheit ongePosst. Die Autos verden im hohen
Gong um die Ecken gequöIt, doss Motorklingeln der Normolfoll
ist. Motorräder welden gehousogefohren' De! l'litz doron ist'
doss irgend ein smorte! Iftpolteur den Sudonesenmossenveise
Kowosoki3-Zylinder 350er ongedreht hot' Den Zveitoktheulern
bekonrmtdie Behondlunggdnz und 9or nicht.
Kqumeine löuft ouf
mehr ols einem ToPf.
Auch ouf Behörden- Gostfreundschoft
Ich lrill
nicht oufzöhlen, duf vieviel
Amtsstubenich jeweils
gung, Fotogeuortet hobe, um Aufen tholtserloubni s, Fohrgenehmi
grofiererloubn is , etc. fÜr den SÜd-Sudonzu bekommen'Eins vor
bemerkensvert: Dquerte es einmol 1ängel, wurde stets heisser'
süsser Tee servieltl DeutschenBehördensei's zur Nochohmung
empfohlen! Noch 2 Togen hqtten vif, olles'
Auch 1300 Liter
Benzin ouf Bezugsscheinund einen sotteh Sondsturm, de! die
Sonneverfinsterte und die Luft mit Stoub erfÜllte'
Im Nilschlornmsteckengeblieben
Wir stochen wieder in See bzv. in den Sond, denn noch 30 km
vor die Teerstrosse zu Ende. Nun woren t/ir in der Gesilq, den
zvischen ueissem und blquem NiI' Eihst !lÜste,
Schwenmlond
heute teilveise durch Konöle fruchtbor gemqcht' In diesem
Irrgorten ous Sond, Wiesen und Boumwollfeldern hotten vir uns
noch kurzer Zeit lestlos vetffonzt. Um dos Moss voLl zu mochen'
- 1 7 -
geriet einer unsere! Unimogs ouch noch in ein Schlommloch'
ous dem wir erst noch 4-stÜndiger Schwerstorbeit
konnten. Bei dieser Gelegenheit lethten
ols den zähesten oller
uir
entfleuchen
den Nilschlomm
Schlommsorten kennen und fÜrchten'
log nun
Die Wüste mit dem ouf weite Stlecken glotten Sond
jetzi'gen Route
endgültig hinter uns - leider. Denn ouf der
riesiger
gob's kein Entrinnen vor Wellblech und Schloglöchern
Dimensionen. Endlos dehnte sich die Steppe mit veldolrtem
- in der Regenzeit
Elefontengros, jetzt holPrig uhd ttocken
der WeIt und fÜr Fohrzeugeunpossierdos grösste Sr-rmpfgebiet
StePPenbröndein der Nocht
orobisch
Nohezuunmerklich vollzog sich der Übelgong von den
Nubiern zu den nilotischen
sprechenden,mohommedonischen
Dinkqs. Die kubischen Nubierhöuser vr'rrdendurch die lunden
vor nicht
strohhütten der Nilneger obgelöst' Deren Kleidung
(venn
mehr ein weites Genondund weisser Tulbon, sondern
Über der
überhoupt) kurzer Umhongund ein oder mehtere Speere
festzuSchulter. In der Lebensveise vor koum ein Untelschied
und
stellen. Kleine Hirsefelder neben den HÜtten; Hühner
Ziegen-, Schof- und Rinderherdenols Dorfeigentum' Beiläufig
im
stellten vir fest, ddss sich ofrikonische Wotussirinder
qlPenStrossenverkehr ouch nicht intelligenter verholten ols
1ändisches Fleckvieh.
- 1 8 -
dos
Zum Ende der Trockenzeit vird von den Einheimischen
GrÜn
trockene Gros ongezÜndet, um Plotz fÜr dos frische
desholb
der Regenzeit zu gewinnen. Unsere Nochtluhen woren
gut und gexn ouf
zeitweise leicht gestört. Wer schlöft schon
lodelnl
75O Litern Benzin, wenn rihgs herumSteppenbrönde
unsere Unimogs
Ansonsten bliebe nur noch zu berichten, doss
die brutolen 9@ km bis Molokol mit nur zwei Stossdömpferdefekten und einen Federbruch relotiv
unbeschodetÜberstohden'
Molokoll SPrit - jo oder nein?
SPrit
In Molokol. dqs vussten virr uo! die letzte Möglichkeit'
sollte
zu bekommen.In Jubo, der PtovinzhquPtstodt im SÜden'
Shelles nichts geben. Der erste Vorstoss bei'mörtlichen
Als wi!
Depot verlief trotz Empfehlungsschreibenhegotiv'
District Coffnissionelsqh,ondelntogs mit demBezugsscheindes
obenrückten, sogte der Shell-Höuptling okoy und sPendierte
fÜr uns vie
drein ein Extrofoss ous seinen Beständen' Dos vor
Mit 700 f
I,{eihnochten. obvohl wir den 11' Februor scheieben'
den Sobot'
Treibstoff pto Auto setzten wir gleich dorouf Über
voh hiel noch
einen Seitenfluss des NiI. Rund l0OO km voren es
zur Noxdgrenze von Kenio.
- L9-
Südsudon- die grÜne HöIle
Die Gegendwurde jetzt
zunehmendofrikonischel
- Ieidet ouch
die Insekten uhd die Tempeldturen.
Von der Tiervelt
d lo Doktqri
wdr ifimer noch nicht viel
zu
oder die Viecher
sehen. Entveder hotte mon olles weggeschosseh
hotten sich in der Trockenzeit in ondere Gebiete zu!Ückgezogen'
Erdhörnchen und Roubvöge1gobs ptenty. Antilopen und Gozellen
woten häufig. Von Giroffen und Zebros wot nichts zu sehen'
Von Elefonten keine Spur. Nur deren eingetrocknete FussobdrÜcke'
oft holbmetertief, goben Zeugnis von ihref, (zeitveisen) Gegenvort. Als eines Abendsder erste Löwe heiser ums CompbrÜllte'
vor die Welt wieder in Ordnung.
Die Insektenwelt gob sich weniger zurÜckholtend' Hotten doch
Bruder Übel zugelichtet'
Eldflöhe meinen stossdömpferwechselnden
den
Auch Bremsenund Moskitos zeigten uenig Anstond' Nur unte!
Moskitonetzen (von nei.nemEheveib genöht) woren wir des nochts
sicher.
Die unterschiedliche Aggressivität der Tierwelt liess keine
Longeweile oufkomnen.Hotten in einem Compom Nilufer plustende
Nilpferde und kreischende Affen fÜr die Geräuschkulisse gesorgt'
so 0beroschte uns oh ondelet SteIIe eine besondereSorte
Bremsen, die, gonz ungewöhnlich, in der Nocht oktiv wurden'
d.h. zu stechen onfingen. Den nochholtigsten Eihdruck hinterliess ein Loger im trockenen Busch. dqs ols "Bienencomp"in
unsere Elinnerung einging. Tousendewilder Bienen und Uespen
stürzten sich ouf olles,
wos feucht vo! und velsoßmelten sich
in Knöueln um jeden Tropfen l'losser. WoschenSie sich mol in
-n -
einer schüssel voll Bienen! Gottseidonk
verschwondendie
Biester schlogortig bei Sonnenunrelgqng,
um jedoch om nöchsten
Morgen erneut onzugreifen. Fluchtortig
und ohne Frühstück
verliessen vir dos Comp,denn jetzt
hotten sie begonnen,oucn
ouf uhsere! schvitzenden Hout noch Feuchtigkeit
zu suchen.
Es wurde jetzt
wirklich
brutol heiss. Der lJind vehte immer
von Norden und fehlte unseren Autos
ols Kühlung. AmAbend
schlief er ober ein, lirqs uns besondels
ärgerte, denn jetzt
funktionielte unsere bisher proktizierte
Bierkühlmethode _
Bierdose. mit feuchtem popier umwickelt,
in den Wind gestellt _
ouch nicht mehr. l'lir nussten wolmesBier
trinken und on_
schliessend schweissgebodetden Schlqf
eryorten. }.lie sehnten
vir uns do noch den kolten Sohoronächten
zurück.
Mototodfohrer
im Busch
Die grosse Hitze vurde durch die pqusenlos
eingescholtete
Heizung (zur Motorkühlung) und die Strohlungsvötme
des
zwischen die Sitze ,ogenden Motors
nicht gemildert. l,lir
tronken Unmengen
von Wdssermit üblem Geschmock.nicht
obgekocht, es vq! uns vurscht. Schliesslich
begonnen, jeden
Tog ob lI Uhr, unsere Unimogs zu
bocken. Der Sp:rit ,,kochte,,
in den LEitungen und die Benzinpumpe
fötderte Dompfblosen.
Hier, mitten im tiefsteh
Busch, trofen vir die einzioeh
Touristen untervegs, Ein groubörtiger
Amerikoner und ein
Elsässer ous Strossburg. Beide ouf
Hondo25O XL. Die Trieb_
werke gesuhd und öldicht, ober die
Rohmenqn vielen Stellen
gebrochen und rundherummit Rohx
und Droht geftickt. Dobei
-2r-
bezeichnet'
hot die Hondodos, uos mon ols Ei senbohnrohmen
ist ouch der nicht geAber ofrikonischen Beonspruchungen
vochsen. Es stellte
unsere Reiseloute
sich herous, doss die Motorrodler genou
gefohren vdren' Nur die libysche l'lüste hotten
sohen wir sje
sie mit Schiff und Eisenbohn umgongen'Neidvoll
Wir trofen
hemdsörmeligouf der Schloglochpiste entschwinden'
sie in Noirobi nieder.
Endlich wieder Berge
erkennbor wurden'
Als in der dunstigen Ferne bizorre Felsberge
jetzt die Grenze noch
fossten vir neuenMut. Wussten urir doch
jetzt ouf VJOstuhd entKenio nicht mehr fern. Der l'lind drehte
gob es die ersten
hob uns der grössten KÜhlungssorgen'Nochts
herobGewitter - Vorboten der Regenzeit' Dos sintflutortig
Aufgesogen
strömendellosser wor om Morgen stets velschwunden'
von dem ousgedörlten Boden'
sich von
Auch die Einheimischen. Lotuko u'o', unterschieden
einen schmolen'
den Dinko des Nillondes. Jeder Krieger tlug
In monchehDölfern
fellbezogenen Schild und Überlonge Speere'
Kleidung' Sonst
gehören strohgeflochtene, krempenloseHÜte zur
in grösseren
gehen die Herren unten, die Domenoben ohne' Nur
Einrichtungen
Dörfern mit Polizeistotlonen trnd offiziellen
muss' vos
höIt mon es europäischer. Wobei mon sich frogen
zerlumPter
östhetischer virkt, ein nockter Kölper oder ein
Umhong.
I
- 2 2 -
Auch hier die Leute freundlich und stolz. Keine bettefnden
Kinder. Des öft..B8r$i! dufgefordelt, im Dolf zu übernochten'
Aus Zeitgründen müssenwir oblehnen. RÜckblickend sehen wir
diese "Hetze" ols einzigen negotiven Aspekt der Reise' Bei'
gleichen Kosten und doppelter Zeit hötten wir mehr gesehen
und erlebt, Afriko noch ihtensiver kennengelernt'
Schliesslich ef,teichen vir Kopoeto. Grenzstotion-kenio ' Wir
hoben kein Permit der Provinzregierung in f,ubo (eben r'reil wir
nicht dorthin gefohren woren) und die Beomtenmosein et!''os
von Zurückfohren und so. Als vir mit Medikqmentehgegen dos
des ohdelen oufKopfveh des einen und die Mogenbeschwerden
vorten können, ist die Soche geloufen und wir werden gnödigst '
entlossen. In Kopoeto endet ouf jeder Korte die Strosse oder
dos, vos mon dort ols solche bezeichnet. Seit Idi Amin in Ugondo
hoben findige Londroverfohrer eine Art Pfodspur
durch dos Berglond gelegt, domit mon direkt von Nordkenio in
den Sudcngelongehkonn. F!Üher gings nur Über Ugondo' Diese
verrückt spielt,
do keine schueren Fohrzeugefohren, in lecht gutem
Zustond, HölIisch oufpossen muss mon wegender vielen trockenen
Piste ist,
Wosserlöufe, die ständig kreuzen. MeterhoheUfetböschungen,
Felsbrocken und MqhlsondmÜssehvon den Fohrzeugengemeistext
werden.
Die Afrikoner sehen jetzt
vieder onders dus, velchem Stomm
sie qngehören, lässt sich nicht feststellen.
Viele trogen
einen Ring durch die Unterlippe. Erstmolig sehen wir Schlofstützeh - ein in Afriko veit velbreiteter Gegenstond' Hier
werden sie ouch togsÜber mit herumgetrogen.
-23-
You ore in KenYo- feel free
im Londrover
Als wir eines Morgens einer MiIitörpotrouille
Woiten begrÜsst' Es sind
begegnen, weiden vir mit diesen
wit om nöchsten Polizeikeine leeren Phrosen' Lössr'g velden
I'Strossen" sind quch besser' Breite
posten obgefertigt' Die
mon zÜgig vorwörts komnt'
Kies- oder Sondpisten, ouf denen
trocken' sind in der SohIe
KreuzendeWosserlöufe, jetzt meist
rechtzeitig zu bremsen'
ousbetoniert. Einzige Schwierigkeit:
,,Schnopper"ouftoucht, sonst geht mq6 g15f in die
ein
so
venn
!'ie in gonz NotdTiefe, donn in die Luft' Die Londschoft'
teilweise bedeckt von
kenio, ist Holbwüste; Sond und Kies'
DornenbÜschen.Deml'lÜstenklimodngeposstdienomqdisierenoen
in niederen windschirmEinvohner, die Turkonq' Sie vohnen
und EseI ols Houstier' verförmigen Hijtten und holten Komel
Leute in Wellblechborocken
schiedentlich vird versucht' die
skri t ische Großstödter
sesshoft zu mochen' Der zivilisotion
'
siehts mit gemisohten GefÜhl'en
Kordonnellenbruch - wos nun?
BeiErreichenderTscherongonibergeistdievosserormeTurkono
Böumenübelschottet'
velgessen. TosendelJildböche' von Itossen
bewochsenenBergen
brechen otrs den bis in die Gipfelregion
sich eine offenbor erst
hervor. Wie eine Achterbohn !'indet
durch dos felsige Gelönde'
kürzlich fertiggestellte Sondstrosse
gibt es einen
Plötzlich, beim Anfohren eines Steilstückes'
bergob' Nur mit MÜhe
Kroch und rnein Unimogrollt rÜckwörts
-24-
Wir sichern
bringe ich die 4 t. vor demAblgund zum Holten'
einmol in den
dos Auto mit Felsbrocken und springen erst
wir eine geWildboch, um uns zu erfrischen' Donn stellen
fest' A1les
brochene Kordonvelle (die zur Hinterochse)
Kühler' vordere
hoben wir ddbei, Elsotzmoto!, Ersotzgetriebe'
beim Unimognre
Kordonvelle - nur keine hintere' Die geht
Oder doch nicht?
koputt, hot mon uns versichert' KÜnstlerpech!
(noch) der
Bei eingescholtetem Alllodontrieb funktioniert
Die dnschliessende
Frontontrieb und mit dem fohren r'rir veite!'
meines Lebens' Ich
Strecke vird zur oufregendsten Autofohrt
doch nicht dos
m o c h ed i e E r f o h r u n g , d o s s d e r F r o n t o n t r i e b
Bergstrecken ist'
Geeignete bei Übelvindung s tei gungsreicher
mit durchdrehenden
An steilen StÜcken bleibt der Wogenhöufig
höngen' Mehrmols
Vorderrddern kurz vor Erreichen der Kuppe
DouerndmÜssenwrr
kloppt es erst noch dem dritten Anlouf'
zu lossen' denn
dnholten, um die kochendenMoschinenobkÜhlen
den 80 Normol-PS'
wir nähern uns der 3000 m Höhenmorkeund von
ein Gutteil
ohnehin nicht viel fÜr 4 t Gesomtgewicht' ist
nicht mehr verfÜgbor.
OberboYern- in Kenio
ols vir noch endlosel Kurbelei om nöchsten
Vormittog den Über 3OOOm hohen Pas'
fÜr die Londschoft'
ereichen. Jetzt hoben wir wieder Blicke
es ist kÜhl
Horzduftende TonnenvöIder säumendie Stxdsse'
Fleckvieh veidet unter Glockengelöut ouf
und schvorzbr-rntes
und
Almviesen. An den Strossenröndern stehen Milchkonnen
Wir sind heilfroh,
Kletterrosen-verzierte
Cholets erfteuen dos Auge' Die
IdyIIe ist komplett. An Afriko erinnern eigentlich nur die
speertrogendenHirtenjungen. Jetzt beginnt ouch die Teerstrosse und kurz dorouf fohren vir
in Kitole ein. Wir fUhlen
uns vie in einem onderen Lond, denn es gibt sor'tbereStrossen,
schottige Böumeund Geschäfte, in denen mon olles koufen konn
dos hotten vir in Afriko ous unsere! Erü/ortung gestlichen'
Jetzt verstehen wir, vorum sich einst die Englönder in diesem
Lond om Äquotor, dessen Hochloge von 1500 - 3OO0m ext!ägliches
Klimo gorontiert, festgesetzt hotten. Porodox, doss ousgerechnet in einem Lond, dos zivilisotorische
Annehmlichkeiten bietet,
die ofrikonische Tierwelt in einer für Eulopöer foszinierenden
Reichholtigkeit (noch) erhqlten verden konnte. Freilich wiro
ouch hier die Notur durch Gevinnsucht und Ubervölkerung bedroht und für Insider heisst es schon longe "the gomeis over"'
dqs Nebeneinondervon Komfort und (möglichem)
Abenteuer die Beliebtheit Kenios ols Reiselond. Auch wir erDennocherklärt
logen der Foszinotion und hotten obendrein dos GIÜck, stott
im engenW-Bus im offenen Unimogouf Noshorn, BÜffe1 und
Löve zu Schuss (mit der KomeronotÜrLich) zu kommen'
Endstotion l'loirobi
Kenios Houptstodt prösentiert sich ols Gortenstodt mit l''linivolkenkrotzer-Zenttum, HiItoh-HoteI und pteisverten HotelRestouronts. Deutsche Touristen sind qn Khokiuniform und
Sonnenbronderkennbo!. Die Geschäftsvelt ist fest in indischer
Hond. Entsprechendgemischt ist die Bevölkerung. B-lockBeouty,
in Jeons -
indisches Sqmtougeim Sori und blondes Girl
olles modein Kenyo - dos ist die Dqmenwelt.Der Verkouf
unserer Autos somt Ausrustung kostet Zeit.
Interesse ist
vorhondeh, qber nicht dos nötige Borgeld. Dos Geschöft ist
oufleibend uhd geht on die Nerven - die Wüstendurchquerung
wo! dqgegeneine Erholungsfohrt.
Absch.LussIndischer Ozeqn
Schliesslich k.Loppt es doch noch und wir bekommen
Borgeld
in die Hond. Zwqr nicht gonz so viel,
wie vir gehofft,
jedoch
etvos meh!, ols wir für die Fohrzeugeoufgevendet hotten.
Wir hoben noch 3 Toge Zeit und verbringen diese om Indischen
Ozeon. Der FIug Noirobi - Momboso
und zurUck kostet nur DM 80.-!
An de! Küste herscht
Treibhous-Klimo. 90f Luftfeuchtigkeit
und 40o im Schotten. Dozu mittogs und obends 6 Göngeund
Koltes Buffet im Beoch Hotel. Dos hout den störksten Monn um.
Unbeschreiblich vielföltig
ist die Untervosservelt zvischen
felsi.gem Ufer und dem der gonzen Küste vorgelogerten Korollenriff.
In dem bei Ebbe I bis 5 m tiefen Wosser vird jedem sein
Hons-Hoss-Erfolgserlebnis gdrontief,t. Sogor Hoifische, wenn
mon worten wiII,
bis sie bei Ftut über dos Riff konmen.
Experten schnorcheln in Kleidern, Wir lochten erst dorüber,
später jedoch, ols vir unsere kopitolen Sonrer$röndepflegterr,
begegnetenvir der Aquototsonnemit Respekt.
-27-
Bevor vir
ontreten.
München
in Noirobi trnseren 8-stÜndigen RÜckflug noch
unsere Touch- und Bodeous!Üstung
hoben vir in Momboso
verscherbelt.
(für Schif f ' Verpflegung' Benzin
ü1 hot ieder Teirnehmer
Afriko geboten'
und Rückflug) bezohlt. Dofür vurden 6 Wochen
uns erst einmol
die nicht im Reisekotolog stehen' Dos soll
2.M.-
jemond nochmochen.
R. Gutsche