Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
04/05
April
Rest vom Titel wird bis auf EAN-Code
von bestehenden Filmen übernommen!
2
Schallplattenbörsen
Oldie Markt 04/05
Plattenbörsen 2005
Schallplattenbörsen sind seit einigen Jahren fester Bestandteil der europäischen Musikszene. Steigende Besucherzahlen zeigen, daß sie längst nicht mehr nur Tummelplatz für
Insider sind. Neben teuren Raritäten bieten die Händler günstige Second-Hand-Platten, Fachzeitschriften, Bücher Lexi-
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ka, Poster und Zubehör an. Rund 250 Börsen finden pro Jahr
allein in der Bundesrepublik statt. Oldie-Markt veröffentlicht als einzige deutsche Zeit-schrift monatlich den aktuellen Börsen-kalender. Folgende Termine wurden von den Veranstaltern bekanntgegeben:
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
April
April
April
April
April
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April
April
April
April
April
April
April
April
April
April
April
April
April
April
April
April
April
Hamburg
Nürnberg
Köln
Bielefeld
Freiburg
Erfurt
Bremen
München
Berlin
Aschaffenburg
Hannover
Dresden
Lüttich/Belgien
Utrecht
Bonn
Innsbruch/Österreich
Budapest/Ungarn
Berlin
Frankfurt
Osnabrück
Dortmund
Salzburg/Österreich
Mannheim
Uni.Mensa
Meistersingerhalle
Tanzbrunnen
Ravensberger Park
Haus der Jugend
Thüringerhalle
Konsul-Hackfeld-Haus
Kolpinghaus
K17 (Pettenkofer Str.)
Unterfrankenhalle
VZ Faus
Kulturpalast
Place d. Anciens Comb.
Jaarbeurs
Brückenforum Beuel
Hüttenberger Saal
Varosliget, Petöfi Csar.
Velodrom
Bürgerhaus Bornheim
Stadthalle
Westfalenhalle
Kleingmainer Saal
Rosengarten
WIR ☎ (051 75) 93 23 59
First & Last ☎ (03 41) 699 56 80
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
WIR ☎ (051 75) 93 23 59
Frank Geisler ☎ (07 61) 383 73 85
Iris Lange ☎ (056 59) 73 24
WIR ☎ (051 75) 93 23 59
Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09
Iron Pages ☎ (0 20) 86 20 09 81
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
WIR ☎ (051 75) 93 23 59
Iris Lange ☎ (056 59) 73 24
Michel Simonis ☎ (00 32) 87 35 28 16
ARC ☎ (00 31) 229 21 38 91
Ulrich Lauber ☎ (02 11) 955 92 50
Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09
Lemezbürze ☎ (00 36) 14 30 09 91
First & Last ☎ (03 41) 699 56 80
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
WIR ☎ (051 75) 93 23 59
Ulrich Lauber ☎ (02 11) 955 92 50
Werner Stoschek ☎ (085 09) 26 09
Wolfgang W. Korte ☎ (061 01) 12 86 62
Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt.
Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht.
News
Oldie Markt 04/05
News • News • News • News • News • News
* The Black Crowes, die ihre Reunion mit 7
Konzerten im Hammersmith Ballroom in
New York vor 14 Tagen feierten, werden
schon am 21. April zu einer US-Tour aufbrechen, in der Besetzung Chris und Rich
Robinson, Gitarrist Marc Ford, Keyboarder
Eddie Hawrysch und Bassist Sven Pipien, die
alle schon früher in der Band mitspielten. Der
einzig neue Musiker ist Schlagzeuger Bill
Dobrow, der in der Formation von Rich Robinson, Hookah Brown, mitwirkte.
* Bob Dylan hat ein äußerst anstrengendes
Jahr vor sich. Zuerst wird er eine Tour mit
Merle Haggard durch die USA unternehmen,
bei der die thematisch ihm eigentlich diametral entgegengesetzte Country-Legende das
Vorprogramm absolvieren wird. Doch wie er
zu Protokoll gab „bin ich wie jeder andere
auch Boib Dylan-Fan. Für niemand anderen
als ihn würde ich im Vorprogramm auftreten.“ Zum zweiten wird eine TaschenbuchAusgabe des ersten Teils seiner Autobiografie
Chronicles One erscheinen, die laut Verlag
mit einer verkauften Auflage von über
500.000 Stück bereits alle Erwartungen übertroffen hat. Zum dritten wird der öffentliche
Sender PBS im September die 3 ?-stündige
Dokumentation No Way Back Home von
Michael Scorsese ausstrahlen, die zum einen
auf einem 10-stündigen Interviews Dylans
mit seinem Manager Jeff Rosen basiert und
zum anderen rares Material aus seinen frühen
Jahren 1961-66 präsentieren wird. Diese fünf
Jahre bilden den Inhalt des Filmes, der nach
der Sendung als DVD zu bekommen sein
wird. Zum vierten ist eine weitere Tour zusammen mit Willie Nelson angedacht, die
allerdings noch nicht konkretisiert wurde.
* Alanis Morissette feiert am 13. Juni den
zehnten Jahrestag ihres bislang erfolgreichsten Albums Jagged Little Pill mit einer
akustischen Fassung dieser Platte. Die
Veröffentlichung dieser CD soll den Startschuss für die folgende Unplugged-Tour
durch die USA bilden.
* Jamie Foxx, gerade erst mit dem Oscar für
die Darstellung von Ray Charles ausgezeichnet, soll jetzt dieselbe Rolle noch einmal spielen: Der US-Staat Georgia will, dass er noch
einmal den Auftritt des Musikers aus dem
Jahr 1979 im Capitol des Staates wiederholt,
zum 25-jährigen Jubiläum der Benennung
von Georgia On My Mind zur Staatshymne
von Georgia.
* Mötley Crüe haben trotz der ständigen
Berichte von den internen Unstimmigkeiten
offensichtlich noch lange nicht die Nase voll
von den Konzerten im Rahmen ihrer Reunion. Soeben kündete die Band an, nach dem
Ende der US-Tour am 1. Mai und den folgen-
den Konzerten in Europa weitere 57 Termine
in den Vereinigten Staaten ab dem 26. Juli in
Los Angeles folgen zu lassen: Das letzte Konzert soll dann am 16. Oktober in Sioux City,
Iowa stattfinden.
* Terry Monarch, langjähriger Tontechniker
im Studio von Ray Charles, wurde jetzt wegen Diebstahls und Hehlerei angeklagt. Er
soll Equipment aus diesem Studio gestohlen
und verkauft oder gegen anderes Diebesgut
getauscht haben.
* Damien Patrick Holland, 25-jähriger
Sohn von Chaka Khan, hat sich jetzt der
Polizei gestellt, die ihn im Zusammenhang
mit dem Mord an einem 17-jährigen Mann
aus Los Angeles sucht (wir berichteten im
Oldie-Markt 11/04).
* Willie Nelson wird am 12. April den
Mitschnitt seines Benefiz-Konzertes Songs
For Tsunami Relief auf CD und DVD auf den
Markt bringen. An dem Konzert, das im
Januar in Austin, Texas, stattfand, nahmen
neben Nelson noch Natalie Maines von den
Dixie Chicks, Patti Griffin, Joe Ely, Spoon
und Kelly Willis teil.
* Viva wird im Rahmen seiner Verlegung von
Köln nach Berlin 120 Arbeitsplätze abbauen,
wie jetzt ein Sprecher des Musiksenders, der
letztes Jahr von MTV aufgekauft wurde, bekannt gab. Tatsächlich wird sich der Abbau
wohl eher auf das Doppelte dieser Zahl
belaufen, da die befristeten Verträge, die auslaufen, nicht verlängert werden. Nur 45 der
bisherigen Mitarbeiter wurde ein Angebot
vorgelegt, in Berlin weiter zu machen. In
Köln bleibt nur die sogenannte Entertainment-Abteilung.
* Dinosaur Jr., legendäre Punkband aus den
USA, wird wieder gemeinsam auftreten.
Nachdem sich die beiden Köpfe Lou Barlow
und Joe Mascis in den 80er Jahren völlig
überworfen hatten, haben sie sich jetzt wieder
zusammengerauft und werden, pünktlich zu
der Wiederveröffentlichung des 1987er Albums You’re Living All Over Me, Konzerte in
England und Japan absolvieren. Mehr ist
allerdings noch nicht geplant, auch neue Platten-Aufnahmen stehen derzeit nicht auf dem
Programm.
* The Queens Of The Stone Age müssen
ihre beiden geplanten Konzerte in Köln und
Hamburg ersatzlos absagen, weil ihr Kopf
Josh Homme an einer schweren Bronchitis
erkrankt ist, die nicht kurzfristig geheilt werden kann. Die bereits im Vorverkauf erworbenen Eintrittskarten werden von den Verkaufsstellen zurückerstattet. Allerdings soll es noch
in diesem Jahr Ersatz geben: Zum einen sind
im Sommer Festival-Auftritte geplant und
zum zweiten soll im Herbst eine ausgedehn-
tere Deutschland-Tour folgen, von der aber
noch keine konkreten Termine feststehen.
* Chris Curtis, Schlagzeuger und Sänger der
Searchers, starb am 2. März zuhause in
Liverpool. Der als Christopher Crummy
geborene Mann kam im Alter von vier Jahren
nach Liverpool und kaufte sich dort, weil er
nach eigener Aussage unfähig zum Gitarrespielen war, ein Schlagzeug. Seine Schulkameraden John McNally und Mike Pender
holten ihn dann in ihre Band, die den großen
Durchbruch bei ihrem Gastspiel im Star-Club
schaffte, wo sie die erste Fassung ihres größten Hits Sweets For My Sweet aufnahmen. Als
die Hits ausblieben, wollte Curtis eine
Solokarriere einschlagen und holte sich dafür
die Musiker, die nach seinem Abgang zu
Deep Purple wurden. Danach wurde es still
um ihn.
* Abba haben sich erstmals seit über 20 Jahren wieder einmal vollständig in der Öffentlichkeit gezeigt. Zur schwedischen Premiere
des Musicals Mamma Mia, das weltweit über
1 Milliarde Euro eingespielt hat, am 15. Februar in Stockholm, kam auch Agnetha Fältskog, die sich schon lange nicht mehr in der
Öffentlichkeit gezeigt hat.
* Tyrone Davis starb im Alter von 66 Jahren
in Chicago an den Folgen eines Schlaganfalls
mit Herzstillstand, der ihn im September des
letzten Jahres ereilte. Seitdem lebte er in
einem Rehabilitations-Zentrum. Der Soulsänger feierte 1969 und 1970 Jahren Hits mit
Turn Back The Hands Of Time und Can I
Change My Mind .auf Dakar.
* Keith Knudsen, der Schlagzeuger der
Doobie Brothers, der bei allen ihrer großen
Hits an der Schießbude saß und auch an
den Reunions in den 80er und 90er Jahren
teilnahm, außerdem mit Southern Pacific
Erfolge im Countryrock-Berteich feierte,
starb im Alter von 56 Jahren am 8. Februar an
den Folgen einer Lungenentzündung, wegen
der er bereits vier Wochen im Krankenhaus
lag.
* Jimmy Smith, einer der absoluten Pioniere
des Jazz, der die Hammondorgel in das Instrumentarium des Stils einführte und unzähligen Musikern als Vorbild diente, starb im
Alter von 79 Jahren an natürlichen Ursachen
in seinem Heim in Arizona. Smith war einer
der führenden Stilisten, der zuerst in der Band
von Don Gardner auftrat und danach mit
seinem Trio die Welt bereiste, mit dem er
auch etliche Hits feierte und seinen Ruf als
herausragender Stilist untermauerte. In den
60ern begleitete er auch die Supremes und
trat in der Band von Erroll Garner auf. Musiker wie Brian Auger oder Dave Greenslade
kopierten seinen Sound.
3
4
TOP 20/40
Oldie Markt 04/05
Die teuersten Platten des Monats:
Top 20
März
1
2
3
4
5
6
7
8
The Creation
We Are Paintermen (M-/M-)
Hit-ton (67/D)
9
147,63 €
Atomic Rooster
Made In England (Jeans-Cover, M-/M-)
Brain Metronome 1011 (73/D)
14 Roy Harper
Lifemask (Gimmixcover, M-/M-)
Harvest SHVL 808 (72/UK)
32,89 €
2066 And Then
Reflections On The Future (RI, Foc, + Autogr., M/M) 40,33 €
Second Battle SB 001 (D)
15 Amon Düül II
Yeti (M/M)
Liberty LBS 83359 (70/D)
30,67 €
Agitation Free
2nd (M-/M-)
Vertigo Phonogram 6360 015 (73/D)
40,24 €
16 Juicy Lucy
Lie Back And Enjoy It (Foc, M/M)
Vertigo Philips 6360 014 (70/D)
30,47 €
Warhorse
Red Sea (M/M)
Vertigo Phonogram 6360 066 (72/D)
39,64 €
17 Can
Unlimited Edition (2 LP, M/M)
Harvest EMI 1C148-29653/54 (D)
30,23 €
40,80 €
The Human Beast
Volume One (VG/VG+9
Decca SLK 16672 (D)
88,03 €
10 Can
Soundtracks (M/M)
Liberty LBS 83437 (69/D)
39,41 €
18 Gene Pitney
I Wanna Love My Life Away (7’’, VG+/FLC) 29,89 €
London Decca DL 20393 (D)
King Crimson
In The Court Of (Direct-To-Disc, M-/M-)
MFSL 1-075 (80/US)
86,60 €
11 Grateful Dead
Aoxomoxoa (M-/M-)
Warner Brothers WS 1790 (69/D)
38,65 €
19 Hawkwind
Same (Foc, M-/M-)
Liberty LBS 83348 (69/UK)
Grateful Dead
Sam (M-/M-)
Warner Brothers WS 1689 (67/D)
75,94 €
12 James Gang
Yer Album (M-/M-)
Stateside SSL 10295 (68/UK)
37,45 €
Frumpy
2 (Plastiktüte, M/M)
Philips 6305 098 (72/D)
43,12 €
13 Sandra
Japan ist weit (7’’, M/M)
Piccadilly Ariola 106 430 (84/D)
36,40 €
Die ewigen Price-Charts
Top 40
20 Sandy Denny
Who Knows Where The Time Goes?
(4 LP-Box + Booklet, M/M-)
Island ARIS 804852 (86/D)
23,43 €
20,49 €
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion
317 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot
und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit
dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung.
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - What’s Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US)
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
6 Johnny Burnette & The Rock’n’Roll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
942,02 € (12/93)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
910,16 € (5/99)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
887,00 € (5/94)
24 Five Royals - Rockin’ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - Rock’n’Roll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Exportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
10 C. A. Quintet - Trip Thru’ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
11 Lang’syne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt
Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft,
in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
Powered and designed by Peter Trieb – D 84453 Mühldorf
Ergebnisse der AUKTION 317
Hier finden Sie ein interessantes Gebot dieser Auktion sowie die Auktionsergebnisse
Anzahl der Gebote
3.937
Gesamtwert aller Gebote
54.932,00
Gesamtwert der versteigerten Platten / CD’s
31.696,00
Höchstgebot auf eine Platte / CD
399,00
Highlight des Monats März 2005
LP - Sounds Incorporated - Col. SMC 74219 - D - M/MSo wurde auf die Platte / CD auf Seite 16, Zeile 23 geboten:
Mindestgebot EURO
8,00
Bieter
1
8,35
Bieter
2
8,66
Bieter
3
8,90
Bieter
4
11,00
Bieter
5
11,10
Bieter
6
81,00
Die Beatcombo Sounds Incorporated
verdankte ihren guten Ruf vor allem
ihren Jobs als Backing-Group für die
geballte Rock'n'Roll-Prominenz.
Angefangen mit Gene Vincent
begleiteten sie fast alle berühmten
Rock'n'Roller, die durch England
tourten, inklusive Brenda Lee, Little
Richard oder Jerry Lee Lewis. Solo
nahmen sie vor allem Instrumentals
auf, die auch die zweite LP von 1966
dominieren. Dieses Album gehört
speziell als deutsche Pressung und in
diesem Zustand zu den
mittelschweren Beat-Raritäten,
dennoch ist das Höchstgebot deutlich
zu hoch, genauso wie die tieferen
Gebote nicht vom Realitätssinn
geprägt sind.
Sie finden Highlight des Monats ab Juni 1998 im Internet unter www.plattensammeln.de
Werden Sie reich durch OLDIE-MARKT – die Auktionszahlen sprechen für sich !
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6
Labelkunde / Impressum
Oldie Markt 04/05
Labelkunde
Das in Philadelphia ansässige
Jamie-Label machte sich vor
allem durch Duane Eddy einen
Namen.
Das Jamie Label aus Philadelphia im USStaat Pennsylvania fungierte in seiner erfolgreichsten Zeit hauptsächlich als Medium,
das die Arbeiten zweier bis heute legendärer
Produzenten auf den Markt warf: Lee
Hazlewood und Huey Meaux.
Gegründet wurde die Firma 1957, übrigens
auch mit 125 Dollars von Dick Clark, dem
Gesicht der ersten Amerikaweit ausgestrahlten Popshow American Bandstand. Nach
lokalen Gitarristen Duane Eddy, die per
Zufall den Twang-Sound entdeckten und
damit eine Fülle von Hits in den späten 50er
und frühen 60er Jahren feierten. Der nächste
Produzent, der für Jamie profitabel wurde,
war Huey P. Meaux aus Texas, der für sein
Crazy Cajun-Label die Rhythm&BluesSängerin Barbara Lynn produzierte, die ebenfalls in den frühen 60er Jahren etliche Hits in
den R&B- und Pop-Charts feierte. Diese
Wechsel schlugen sich in den Labeln nieder.
Das erste erschien in gelblichem Grünton,
ansonsten in einem sehr schlichten Design, bei
Oldie-Markt
4/05
Nr. 296 April 4/05
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster.
Bernd Vogel
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian
Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex),
Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd),
den ersten Hits dank der Verbindung mit der
Show fand man dank Lee Hazlewood, damals
DJ in Phoenix, eine erste Goldader in Form
der Zusammenarbeit von Hazlewood mit dem
dem der Name und die Heimat der Firma im
Vordergrund standen. Unter dem Loch fand
man den Song- und Künstlernamen, die sonstigen Angaben standen links und rechts vom
Mittel-Loch. Form Nr. 2 kam kurz danach und
änderte Farbe (gelb), Bezeichnung (Hauptorte
waren nun Hollywood und Philadelphia) sowie
Design des Namens, das nun wesentlich eleganter ausgefallen war. Für die 60er ließ man
sich das dann eine deutlich Andere Form einfallen: Auf der linken Hälfte tauchte jetzt farblich abgesetzt durch einen Grünton der Name
der Gesellschaft auf, Fortsetzung Seite 33
Oldie - Markt
Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep
Purple), Patrick Guttenbacher (ELO Move), Jört Tschirschwitz
(Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm
(Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll
(Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax),
Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas),
Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf),
Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe
Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan
Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis),
Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack
(Black Sabbath), Wolgang Werbeck (Fairport Convention),
Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika-Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Oldie-Markt 5/05
(= Heft 297)
Oldie-Markt 6/05
(= Heft 298)
Erscheinungsdatum:
2. Mai 2005
Erscheinungsdatum:
30. Mai 2005
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
11. April 2005
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
9. Mai 2005
Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg
Druck: Maintaldruck, Industriestraße 11, 95336 Mainleus
Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere
Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht,
Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte
vorbehalten © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte
Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender
Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft Euro 7,10 (inkl. Mwst.),
Jahresabonnement
Euro 85,20 (Ausland auf Anfrage).
Kündigung des Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende
Auktions-Schluß für Auktion 317
(Poststempel) am:
11. April 2005
Auktions-Schluß für Auktion 318
(Poststempel) am:
9. Mai 2005
des bezahlten Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien
Vertriebs GmbH Für das Abo: Deutsche Bank Lörrach, Kto.
144763003, BLZ: 68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt:
New Media Verlag, Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ:
20070024 BIC: DEUTEDBHAM IBAN: DE02 2007 0024 0661
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King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05
Oldie Markt 04/05
King Crimson 2004/05
Zwar sind die Aktivitäten von King Crimson seit der letzten WeltTour 2003 eingeschränkt, aber sowohl von der Band als auch von
den Musikern gibt es seitdem einiges Neues.
Hey Mr. Bassmann: John Wetten – Bassisten-As und in den 70ern bei King Crimson – live in Action
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King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05
Oldie Markt 04/05
Ob es jemals realistisch war, dass Bands wie
es das Image der Beatles suggerierte, als eine
Gruppe von Freunden durch die Welt reisten
und mehr Zeit miteinander verbrachten als
mit den einzelnen Familienangehörigen, soll
dahingestellt bleiben. Kaum jemand trug
jedoch soviel dazu bei, dieses Bild zu atomisieren wie Robert Fripp, der spätestens ab
den 80ern King Crimson als lose Vereinigung
von mehr oder weniger miteinander arbeitenden Musikern führte, auch wenn sich in den
90er Jahren dennoch ein fester Stamm herauskristallisierte.
Zumindest in den letzten fünf Jahren bestand
man aus zwei Duos: Den Gitarristen, Sängern und Komponisten Adrian Belew und
Robert Fripp sowie den Rhythmikern Trey
Gunn und Pat Mastelotto. Diese Phase
dauerte bis zum 21. November 2003, als Trey
Gunn sich mit den Worten „ich bedanke mich
für die letzten fünf Jahre, in denen ich mit
einigen der besten Musiker der Welt zusammenarbeiten durfte“ verabschiedete, um fortan nur noch seinem eigenen Weg zu folgen,
Oldie - Markt Discographie
King Crimson (12)
von Frank Küster
Die Soloplatten (9)
John Wetton (2)
Asia
1982
Album: Asia
D/UK: Geffen CBS GEF 85577 (Picture Disc: GEF 11-8557, US: Geffen GHS 2008, JP:
Geffen Sony 25AP 2299, RI 1985 D: Geffen WEA 902 008-1. CD: 1985 D: Geffen WEA 902
008-2, UK: Geffen CBS CDGEF 85577, US: Geffen GEFD 2008, RI 1992 JP: Geffen MCA
MVCG-21001
A: Heat Of The Moment / Only Time Will Tell / Sole Survivor / One Step Closer / Time Again
B: Wildest Dreams / Without You / Cutting It Fine / Here Comes The Feeling
Promo-Single: Heat Of The Moment (Stereo) / (Mono)
US: Geffen GEF 50040
Single: Heat Of The Moment / Ride Easy
D: Geffen CBS A 2207 (2 Diff Covers), US: Geffen GEF 50040
Single: Heat Of The Moment / Time Again
UK: Geffen CBS GEF 2494
Promo-Single: Only Time Will Tell (Edit, 4:05) / (Edit, 3:23)
US: Geffen GEF 7-29970
Promo-Maxi: Only Time Will Tell / Same
US: Geffen PRO-A-1042
Single: Only Time Will Tell / Time Again
D: Geffen CBS A 2594, US: Geffen GEF 7-29970
Single: Only Time Will Tell / Ride Easy
UK: Geffen CBS 2228 (Picture Disc: GEF A11-2228)
Promo-Single: Sole Survivor (Stereo) / Mono)
US: Geffen 7-29871-7
Single: Sole Survivor / Here Comes The Feeling
D: Geffen CBS A 2884, UK: Geffen CBS GEF 2884, US: Geffen 7-29871-7
D-CD: Resurgence EFA 052142
1983
der aus Soloplatten, dem Projekt mit Pat
Mastelotto und der DVD-Produktion besteht.
Darauf reagierte Robert Fripp, indem er Tony
Levin als neues altes Mitglied begrüßte.
Bereits im September 2004 hatte er an den
ersten Proben der Besetzung in dem Heimstudio von Adrian Belew teilgenommen.
Doch erst am 9. Januar 2005 kam die offizielle Mitteilung, dass Tony Levin der neue
Bassist von King Crimson sei.
Der chronologische Unterschied zwischen
der tatsächlichen Publikation des Einstiegs
von Levin und seinem ersten Mitwirken im
Studio ergibt sich hauptsächlich aus der Tatsache, dass Robert Fripp erst seit Anfang
dieses Jahres an der neuen Veröffentlichung
seiner Band arbeitet. Das unter dem Titel
Crimson Projeckt: 37 Forms angekündigte
Opus wird seit Ende Januar von Robert Fripp
nach und nach fertiggestellt, und ist auf der
Homepage von Discipline Global Mobile zu
besichtigen. Die ersten beiden Teile hat der
Album: Alpha
D/UK: Geffen CBS GEF 25508, US: Geffen GHS 4008, JP: Geffen Sony 25AP 2650, RI 1985
D: Geffen WEA 904 008-1. CD: 1985 D: Geffen WEA 904 008-2, UK: Geffen WEA GFLD
19503, US: Geffen 4008-2, RI 1992 JP: Geffen MCA MCVG-21002
A: Don’t Cry / The Smile Has Left Your Eyes / Never In A Million Years / My Own Time (I’ll
Do What I Want) / The Heat Goes On
B: Eye To Eye / The Last To Know / True Colors / Midnight Sun / Open Your Eyes
Promo-Single: Don’t Cry (Edit Stereo) / (Edit Mono)
US: Geffen 7-29571
Promo-Maxi: Don’t Cry (Edit) / Same
US: Geffen PRO-A-2049
Single: Don’t Cry / Daylight
D: Geffen CBS A 3580, US: Geffen 7-29571, JP: Geffen Sony 07SP 710
Promo-Single: The Smile Has Left Your Eyes (Stereo) / (Mono)
US: Geffen 7-29475
Single: The Smile Has Left Your Eyes / Lying To Yourself
D: Geffen CBS A 3836, UK: Geffen CBS A 35836 (Blue Wax), US: Geffen 7-29475, JP: Geffen
Sony 07SP 730
Maxi-Single: The Smile Has Left Your Eyes // Lying To Yourself / Midnight Sun
UK: Geffen CBS TA 3836 (Black & Red Wax)
Single: The Heat Goes On / The Last To Know
JP: Geffen Sony 07SP 773
1983
King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05
Meister selbst, nachdem er sie zuerst seinen
Kollegen übermittelt hat, ins Netz gestellt,
die restlichen werden folgen. Die zeitliche
Diskrepanz zwischen den Studio-Arbeiten
und der Veröffentlichung kann man auch mit
verschiedenen Arbeiten erklären, die Fripp
seit den Sessions im Heimstudio von Adrian
Belew durchgezogen hat.
Da wäre zunächst das Projekt G 3 zu nennen,
das neben Fripp selbst aus Joe Satriani und
dessen Schüler Steve Vai besteht. In dieser
Besetzung tourte man im Sommer 2004 sowohl durch Südamerika wie Europa. Daneben fand sich noch Zeit, um die erste
Kooperation, die Robert Fripp außerhalb von
King Crimson in den 70er Jahren realisierte,
wieder aufzunehmen: Zusammen mit Brian
Eno spielte er im Juni 2004 das Album III –
The Equatorial Stars ein, das im März dieses
Jahres auf Discipline Global Mobile auf den
Markt kommen soll. Konzerte der beiden
sind zwar nicht geplant, es könnten aber durchaus Auftritte von King Crimson stattfinden. Robert Fripp liegen Angebote für Festi-
Oldie Markt 04/05
1985
Album: Astra
D/UK: CBS GEF 26413, US: Geffen WEA 9 24072-1, JP: Geffen Sony 28AP 3120. CD: UK:
Geffen CBS CDGEF 26413, RI 1989 D: Geffen MCA GED 24072, US: Geffen MCA 24072-2,
RI 1992 JP: Geffen MCA MCVG-21008
A: Go / Voice Of America / Hard On Me / Wishing / Rock And Roll Dream
B: Countdown To Zero / Love Now Till Eternity / Too Late / Suspicion / After The War
Promo-Single: Go / Same
US: Geffen 7-28872 (Promo-12”: PRO-A-2375)
Single: Go / After The War
D/UK: Geffen CBS A 6737 (12“: D: Geffen CBS A12-6737, UK: Geffen CBS TA 6737), US:
Geffen 7-28872, JP: Geffen Sony 07SP 930
Promo-Maxi: Too Late / Same
US: Geffen PRO-A-2419
1990
Album: Then & Now
D/UK: Geffen WEA 7599-24298-1, US: Geffen WEA 9 24298-1. CD: D/UK: Geffen WEA
7599-24298-2, US: Geffen WEA 9 24298-2, 1992 JP: Geffen MCA MCVG-21003
A: Only Time Will Tell / Heat Of The Moment / Wildest Dreams / Don’t Cry / The Smile Has
Left Your Eyes
B: Days Like These / Prayin’ 4 A Miracle / Am I In Love? / Summer (Can’t Last Too Long) /
Voice Of America (Not On US-Version)
Promo-Maxi-CD: Days Like These (Edit) / Days Like These / Days Like These (AC Mix)
US: Geffen WEA PRO-CD-4144
Single: Days Like These / Voice Of America
D: Geffen WEA 5439-19677-7
1991
CD: Live Moskwa 09-XI-90
D: Essential IRS 978.374, UK: Essential ESSCD 174, US: Rhino R270377, JP: Cromwell
Pioneer WPCP-5623, RI 1995: D Essential Castle Communications ESSCD 174
Tracks: Time Again / Sole Survivor / Don’t Cry / Keyboard Solo / Only Time Will Tell / Rock
And Roll Dream / Starless / Book Of Saturday / The Smile Has Left Your Eyes / The Heat Goes
On / Go / Heat Of The Moment / Open Your Eyes / Kari-Anne
Wetton-Manzanera
1987
D-CD: SPV 085 1642
val-Gigs in Tokio, Osaka, Buenos Aires und
Nashville vor, von denen zumindest die in
Japan realisierbar erscheinen. Derzeit hängt
alles daran, dass die Japaner die Fernsehrechte haben wollen und auch auf Interviews
bestehen, Fripp jedoch genau dies nicht zu
akzeptieren bereit ist.
Abgesehen davon schlägt sich der Chef des
Ganzen wieder einmal mit Plattenfirmen herum. Er wirft sowohl Virgin als auch der USVertriebsfirma von Virgin, Caroline, fehlerhafte Abrechnungen bezüglich der Tantiemen der Archiv-Veröffentlichungen vor und
ist außerdem sauer darüber, dass Virgin ohne
Rücksprache altes Material zum Downloaden
ins Internet gestellt hat. Man darf gespannt
sein, wie dieser Streit ausgeht, nachdem
Fripp zuletzt in einem ähnlichen Prozess gesiegt hat. Gerade angesichts solcher Mit-teilungen kann man wohl problemlos nachvollziehen, warum er seine eigene Plattenfirma
gegründet hat, da fehlerhafte Abrechnungen
Album: Wetton-Manzanera
US: Geffen GHS 24147. CD: 1997 D: EFA 05255UK: Blueprint BP 236 CD (As One World +
Talk To Me)
A: It’s Just Love / Keep On Loving Yourself / You Don’t Have To Leave My Life / Suzanne /
Round In Circles
B: Do It Again / Every Trick In The Book / One World / I Can’t Let You Go / Have You Seen
Her Tonight?
Solo
1988
CD: King’s Road (1972-1990)
UK: EG Polydor EGCD-70
Tracks: UK: Nothing To Lose / In The Dead Of The Night / John Wetton: Baby Come Back /
Caught In The Crossfire / UK: Night After Night / Jack-Knife: Eyesight To The Blind / John
Wetton: Turn On The Radio / UK: Rendezvous / King Crimson: Book Of Saturday / John
Wetton: Paper Talk / As Long As You Want Me Here / Cold Is The Night / King Crimson:
Starless
1993
CD: Voice Mail
JP: Canyon PCCY-00573, RI 1993 D: Resurgence EFA 05214, RI 1994 D: SPV 085-46552,
UK: Blueprint BP 240 CD (Both As Battle Lines)
9
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King Crimson: Zusammen und alleine 2004/05
Oldie Markt 04/05
gang und gäbe zu sein scheint. Von seinen
Kollegen hatte Adrian Belew ein ähnlich
aktives Jahr. Nach der Liveplatte mit seiner
Band The Bears 2003 kam 2004 eine LiveDVD der Bears auf den Markt. Als die erschien, werkelte Belew bereits in seinem
Heimstudio an seinem nächsten Solo-Album,
Side One. Zunächst kam als Promotion-Teil
eine CD mit einem zweiminütigen Medley
heraus. Seit Anfang Februar gibt es in den
USA nun Side One zu kaufen, entweder über
die Homepage von Belew oder die üblichen
Quellen.
Im Vergleich dazu war Tony Levin vor allem
als Studio- und als Livemusiker tätig.
Zunächst für Peter Gabriel, dessen Band er,
seitdem Gabriel als Solist arbeitet, angehört.
So wirkte er sowohl auf der letzten Tour als
auch auf der DVD Encores mit. Danach produzierte er für das California Guitar Trio
deren CD Whitewater. Dabei beließ er es
aber nicht: Auf der Tour durch die USA und
Europa nahm er zudem als Bassist teil. Da
blieb für eigene Projekte natürlich wenig
Zeit, obwohl er ab und zu Gigs mit Trey
Tracks: Right Where I Wanted To Be / Battle Lines / Jane / Crime Of Passion / Sand In My
Hand / Sea Of Mercy / Hold Me Now / Space And Time / Walking On Air / You Are Not The
Only One
CD: Chasing The Dragon-Live
D: SPV 085-46562, UK: Blueprint BP 282 CD, JP: Pony Canyon PCCY 00701, RI 1995 D/UK:
Eclipse HTD CD 37
Tracks: Heat Of The Moment / Don’t Cry / Rendez-Vous / Crime Of Passion / Caught In The
Crossfire / Easy Money / In The Dead Of Night / Thirty Years / Only Time Will Tell / Hold Me
Now / Starless / Book Of Saturday / Battle Lines / Open Your Eyes / The Smile Has Left Your
Eyes
1995
CD: Akustika – Live In America
D: EFA 05207, UK: Blue Print PB 226 CD
Tracks: Voice Of America / Hold Me Now / Rendez-Vous / Christina / 30 Years / Only Time
Will Tell / Book Of Saturday / Don’t Cry / Battle Lines / The Smile Has Left Your Eyes / Heat
Of The Moment / Have You Seen Her Tonight
1996
CD: Arkangel
D/UK: Eagle EAGCD 020, JP: Pony Canyon PCCY 01103 (+ Take These Tears)
Tracks: The Circle Of St. Giles / The Last Thing On My Mind / Desperate Times / I Can’t Lie
Anymore / Arkangel / You Against The World / Be Careful What You Wish For / Emma /
Nothing Happens For Nothing / All Grown Up / After All The Celtic Cross / Magzines /
Woman
CD: Chasing The Deer (Sdtr.)
UK: Blue Print BP 234 CD, RI 1998 D: EFA 10482
Tracks: Battle Lines / Chasing The Deer / Drummossie Moor / Prestonpans / Mary’s Theme /
Battle Lines (Acoustic)
1998
CD: Live In Tokyo
D: EFA 10536, UK: Blue Print BP 289 CD
Tracks: Sole Survivor / I Can’t Lie Anymore / Battle Lines / John Young Solo / 30 Years /
Rendez-Vous / Thomas Lang Solo / Easy Money / In The Dead Of The Night / Heat Of The
Moment / The Smile Has Left Your Eyes / Night Watch / Hold Me Now / Only Time Will Tell
1999
D-CD: SPV 085-65562
Anastasio einstreute. Am wenigsten auf der
Haben-Seite hat Pat Mastelotto. Eigentlich
wollte er Anfang 2005 im Duo mit Trey Gunn
den amerikanischen Westen bereisen, aber
nachdem sowohl die finanziellen Rahmenbedingungen schlechter wurden als auch die
Zahl der Gigs schrumpfte, entschlossen sich
die beiden, das Ganze abzublasen.
Folglich darf man gespannt sein, was zum
einen das Crimson Projekct: 37 Forms bringt
und ob die Band tatsächlich im Sommer live
zu sehen sein wird. Auf jeden Fall besteht
King Crimson auch im 4 Jahrzehnt noch und
seine Geschichte und die der daran beteiligten Musiker ist ein wahres Who Is Who
der englischen progressiven Rockszene.
Dank Robert Fripp kann man weiterhin spannende und erregende Musik erwarten, die
keinen Moden folgt, sondern die Trends
selbst setzt. Das mag anstrengend sein – für
die Fans selbst ist es eine tolle Sache.
CD: Hazy Monet - Live In New York
D: EFA 10528, UK: Blue Print BP 296 CD
Tracks: The Circle Of St. Giles / Heat Of The Moment / Book Of Saturday / Sole Survivor /
The Smile Has Left Your Eyes / 30 Years / Hold Me Now / Rendez-Vous / Quilmes / The Night
Watch / Arkangel / Battle Lines / Starlerss / Easy Money
CD: Monkey Business (& Richard Palmer-James, Rec. 1972/1997)
D: EFA 10534, UK: Blue Print BP 296 CD, RI 1999 D: EFA 10534
Tracks: Too Much Monkey Business / Confessions / Easy Money / The Night Watch / Woman /
Untitled / Rich Man Lie / Cologne 1977 / The Laughing Lake 1 / The Good Ship Enterprise /
Book Of Saturday (Demo & Live) / The Glory Of Winning / Starless 1 / The Laughing Lake 2,
3, 1977 / Magazines / Starless 2 / 1997: Cologne / Doctor Diamond / Starless
CD: Live In Milan
D: EFA 10597, UK: Blue Print BP
Tracks: Book Of Saturday / Heat Of The Moment / Sole Survivor / Quilmes / Battle Lines /
Arkangel / The Smile Has Left Your Eyes / Easy Money / Emma / 30 Years / Hold Me Now /
Rendez-Vous
CD: Nomansland-Live In Poland
D: SPV 085-31642
Tracks: Introduction-Guitar Concerto / The Last Thing On My Mind / Sole Survivor / The
Book Of Saturday / Emma / Tatras / In The Dead Of Nigh / Bygosh / Easy Money / RendezVous / The Birth Of Igor / After All / Starless / The Night Watch
Fortsetzung Seite 33
Conway Twitty: Hits im Zweierpack
Oldie Markt 04/05
Zu zweit an die Spitze
Zusammen mit Loretta Lynn wurde Conway Twitty zu einem der
Superstars der Countrymusik: Weder zuvor noch danach gab es
ein ähnlich erfolgreiches Duo.
Loretta Lynn (links) und Conway Twitty bei einer Preisverleihung
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Oldie Markt 04/05
Loretta Lynn wurde am 14.04.1934 als zweites von acht Kindern in Butcher Hollow, Kentucky geboren. Früh verheiratet mit 14 Jahren
sollte man meinen, sie würde den typischen
Weg einer Hausfrau und Mutter gehen. Sie
schlug aber die musikalische Laufbahn ein
und relativ spät, nach kleinen Auftritten und
vielem Tingeln, sollte ihr mit 26 Jahren der
Durchbruch gelingen: I’m A Honky Tonk Girl
belegte Platz 14 der Billboard Countrycharts
im Februar 1960.
Doyle Wilburn von den Wilburn Brothers war
für die musikalischen Belange besagter Dame
als Manager zuständig und wollte sie am liebsten im Doppelpack an Decca verkaufen, übrigens die Plattenfirma, für die er auch selbst
musikalisch tätig war. 1961 präsentierte er also
Owen Bradley die Countrysängerin Loretta
Lynn zusammen mit dem Song Biggest Fool
Of All. Owen wollte den Titel gerne haben,
aber nicht Loretta Lynn. „Alles oder nichts!“
bekam er von Wilburn zu hören, also stimmte
er letztendlich zu und bekam mit seiner
Entscheidung zweifach Gold in die Hand. Der
SP-EP: MGM HT 057-04
Song wurde als Fool No. 1 ein Riesenhit für
Brenda Lee und Loretta sollte im Lauf ihrer
Karriere mehr als 50 Top-10-Hits erreichen
wie 1970 Coal Miners Daughter, ihrer wichtigsten Platte.
Conway und Loretta waren sich schon in den
sechziger Jahren begegnet. 1970 beschrieb
Loretta in den Linernotes für Conways neuestes Album Fifteen Years Ago das Zusammentreffen und ihre erste Begegnung mit seiner
Rock & Roll Musik: „Es hat niemals einen
größeren Conway Twitty-Fan als mich gegeben. Als ich ihn 1967 im Studio von Owen
Bradley erstmals traf und Owen mir erklärte,
Conway nähme jetzt Country auf – da konnte
ich meine Freude kaum beschreiben. Ich
wusste damals, es würde nicht das letzte Mal
sein, dass ich Conway begegnete!“ Eher zufällig sollte sich eine musikalische Partnerschaft ergeben. Im Londoner Palladium hatte
Loretta spaßeshalber Harmonie beim Auftritt
von Conway gesungen, dem gefiel das außer-
Conway Twitty: Hits im Doppelpack
Oldie - Markt Discographie
Conway Twitty (9)
von Bernd Vogel
Die LPs (6)
1985
King And Queen Of Country Music (Loretta Lynn & Conway Twitty)
AU: Hammard HAM-112
A: Louisiana Woman, Mississippi Man / Let Me Be There / As Soon As I Hang Up The Phone /
What Are We Going To Do About Us / Hey Good Lookin’ / Country Bumpkin / From Seven
‘Till Ten / The Letter / It’s Only Make Believe
B: Feelin’s / Lead Me On / Let Our Love Flow / Release Me / We’re Caught Between A Love
And A Love Affair / After The Fire Is Gone / I’ve Already Loved You In My Mind / Spiders
And Snakes / Bye, Bye Love
Chasin’ Rainbows
US: Warner Brothers 1-25294
A: The Legend And The Man / All I Can Be Is A Sweet Memory (& Vince Gill) / Keep On
Chasin’ Rainbows / True, True Love Never Dies (& Vince Gill) / What’s A Memory Like You
(Doing In A Love Like This)
B: You’ll Never Know How Much I Needed You Today / Lay Me Down In Carolina / She Did /
I’m The Man In The Song / Baby I’m A-Want You
8-LP Box + 12”-Single: The Rock’n’Roll Years 1956-1963
D: Bear Family BFX 15174
A: Crazy Dreams / Give Me Some Love / I Need Your Lovin’ Kiss / Crazy Dreams / Give Me
Some Love / Just In Time / Born To Sing The Blues
B: Maybe Baby / Shake It Up / I Need Your Lovin’ / Born To Sing The Blues / Golly Gosh Oh
Gee / Double Talk Baby / Why Can’t I Get Through To You
C: It’s Only Make Believe / I’ll Try / When (Will You Love Me Then, As You Love Me Now) /
I Vibrate (From My Head To My Feet) / (I Get So Lonely) When Im Not With You / Don’t You
Know / The Story Of My Love / My One And Only You / Going Home
D: Nake Me Know You’re Mine / Judge Of Hearts / First Romance / I Need You So / Mona
Lisa / Sentimental Journey / Hallelujah, I Love Her So / You’ll Never Walk Alone / Hey Little
Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On) / Teasin’
E: Heavenly / Halfway To Heaven / Just Because / Cry Janie Cry / Blueberry Hill / You Win
Again / Danny Boy
F: Hey Miss Ruby / Restless / She’s Mine / Beach Comber / Easy To Fall In Love / Rosaleena /
My Adobe Hacienda / Star Spangled Heaven / A Huggin’ And A Kissin’
G: Can’t We Go Steady / Lonely Blue Boy / Sorry / Blue Moon / Eternal Tears / Foggy River /
Platinum High School / Trouble In Mind / Pretty Eyed Baby / Rebound
H: The Hurt In My Heart / Maybe Tomorrow We’ll Know / Tell Me One More Time / What
Am I Living For / A Fallen Star / I’d Still Play The Fool / Betty Lou / Knock Three Times /
What A Dream / Is A Bluebird Blue
I: Whole Lotta Shakin’ Goin’ On / My Heart Cries / Sweet Georgia Brown / That’s Where My
Lovin’ Goes / Don’t You Dare Let Me Down / Send Her To Me / The Flame / C’est si bon /
Long Black Train
J: Blue Suede Shoes / Great Balls Of Fire / Jailhouse Rock / Treat Me Nice / Handy Man / The
Girl Can’t Help It / Shake, Rattle And Roll / Diana / Splish Splash / Reelin’ And Rockin’
K: A Million Teardrops / The Next Kiss (Is The Last Goodbye) / A Tree In The Meadow /
Above And Beyond (The Call Of Love) / I’m In A Blue, Blue Mood / (I Wanna) Live Fast,
Love Hard, Die Young / Man Alone / Donna’s Dream
L: Tower Of Tears / I Can Hear My Heart Break / Prisoner Of Love / Unchained Melody /
Sweet Sorrow / A Little Bird Told Me / It’s Driving Me Wild / Turn Around / Walk On By
M: Portrait Of A Fool / There Is Something On Your Mind / Don’t Cry No More / Mister
Jones / Hang Up The Phone / A Little Piece Of My Heart / She Knows Me Like A Book /
Comfy’n’Cozy / Lookin’ Back / Pleading My Love
N: It’s Too Late / Almost Lost My Mind / I Got A Woman / My Babe / Let The Good Times
Roll / Fever / Boss Man / Don’t Cry No More
Conway Twitty: Hits im Doppelpack
ordentlich gut und er sagte: „Lass uns als Duo
arbeiten.“ Der Erfolg sollte großartig werden.
Beide waren nicht nur gesanglich sondern
auch freundschaftlich verbunden. “Conway
war wie ein Bruder für mich, ein Freund und
Geschäftspartner für beinahe 20 Jahre“, so
Loretta Lynn später. Conway erinnerte sich
ebenfalls an diese Begegnung im Jahre 1967:
“Loretta sah mich und war völlig aus dem
Häuschen. 15 Minuten lang konnte sie sich
nicht beruhigen und sagte mir immer wieder,
wie toll sie It’s Only Make Believe fand. Ich
mochte sie sofort, es war Sympathie auf den
ersten Blick. Und so fing alles an.“
Eigentlich wäre das Duo im letzten Moment
doch nicht zustande gekommen. Doyle Wilburn und einigen anderen bei der Plattenfirma
gefiel der Gedanke nicht, dass ein Newcomer
wie Conway zusammen mit einem etablierten
Star wie Loretta Aufnahmen machen sollte.
Darauf reagierte Lynn ziemlich aufgebracht:
„Was meint Ihr damit, dass Conway kein Star
ist? – Er hat mit einem Song (It’s Only Make
Believe) mehr Schallplatten verkauft als ich in
meiner ganzen Karriere!“
Oldie Markt 04/05
O: City Lights / Faded Love / Don’t Let The Stars Get In Your Eyes / Walk On By / Ages And
Ages Ago / I Hope, I Think, I Wish / The Pickup / Hound Dog / She Ain’t No Angel / Got My
Mojo Working
P: Restless / Betty Lou / A Little Piece Of My Heart / My Adobe Hacienda / Mister Jones / A
Million Teardrops / Sweet Sorrow / It’s Driving Me Wild / Lonely Blue Boy / A Little Piece Of
My Heart
Maxi-Single: Crazy Dreams (Takes 1-3) / Born To Sing The Blues (Takes 1-4)
1986
Songwriter
US: MCA 5700
A: Hello Darlin’ / (Lost Her Love) On Our Last Date / Baby’s Gone / You’ve Never Been This
Far Before / I’m Not Through Loving You Yet
B: (Lying Here With) Linda On My Mind / After All The Good Is Gone / The Games That
Daddies Play / (I Can’t Believe) She Gives It All To Me / I’ve Already Loved You In My Mind
Big Town
UK: Showcase SHLP 142
A: Ever Since You Went Away / Big Town / Blue Is The Way I Feel / Treat Me Mean, Treat Me
Cruel / The Road I Walk / Don’t Go Too Far / Broken Heart / Angel’s Wings / Turn The Other
Cheek
B: Wonder If You Told Her / Midnight / You Made Me What I Am / Big Train / Sittin’ In A
Dim Café / Let Me Be The Judge / Diggin’ / Have I Been Away Too Long / Where I Stand /
Riskin’ One
Fallin’ For You For Years
US: Warner Brothers 1-25408
A: A Thing Of The Past / Desperado Love / Steady As She Goes / Fallin’ For You For Years /
Riverboat Gamblers
B: Jennifer Johnson And Me / You’re The Best I Never Had / You Can’t Say I Haven’t Tried /
If I Didn’t Love You / Only The Shadows Know
A Night With Conway Twitty
US: MCA 5817
A: I’d Love To Lay You Down / You’ve Never Been This Far Before / I’ve Already Loved You
In My Mind / (I Can’t Believe) She Gives It All To Me / Red Neckin’ Love Makin’ Night
B: I See The Want To In Your Eyes / Don’t Take It Away / Slow Lovemakin’ / Rest Your Love
On Me / I’m Not Through Loving You Yet
1987
F-EP: Trend
Ebenfalls dagegen sprach, dass Loretta bereits einen Duettpartner hatte: Ernest Tubb.
Deren Songs verkauften sich durchaus passabel. Trotzdem wollte man es versuchen,
beide spürten, das die Chemie stimmte. After
The Fire Is Gone war der Titel ihrer ersten
gemeinsamen Platte. Sie erreichte 1971 die
Nr. 1 der Charts und sollte den Grammy erhalten und sogar in den Popcharts bis auf die
Position 56 gelangen.
Conway hatte den Song schon länger auf Reserve liegen, er hielt ihn für einen Titel, der sich
gut für ein Duett eignen würde, nur die richtige
Partnerin hatte ihm dazu bisher gefehlt. Um die
Solokarrieren beider Künstler nicht in den
Hintergrund treten zu lassen, einigte man sich
mit Owen Bradley darauf, nur eine Duettsingle
und ein gemeinsames Album pro Jahr auf den
Markt zu bringen. Mehrere Jahre, bis 1977,
sollten alle gemeinsamen Singles die Nr. 1 der
Countrycharts erreichen. Conways Solo-Auf-
Borderline
UK: MCA IMCA 5969, US: MCA 5969. CD: UK/US: MCA MCAD 5969
A: Julia / Lonely Town / I Want To Know You Before We Make Love / Borderline / Not
Enough Love To Go ‘Round
B: Snake Boots / I’m For Awhile / Fifteen To Forty Three / Everybody Needs A Hero / That’s
My Job
Doppel-Album: The Best Of Conway & Loretta
US: Heartland Music MSM 35106
A: Louisiana Woman, Mississippi Man / I Can’t Help It If I’m Still In Love With You / Feelins’
/ Release Me / Spiders And Snakes / I Still Believe In Waltzes
B: As Soon As I Hang Up The Phone / Country Bumpkin / Please Help Me I’m Falling / Hey
Good Lookin’ / Back Street Affair / It’s True Love
C: Faded Love / After The Fire Is Gone / Back Home Again / Bye Bye Love / It’s Only Make
Believe / You Lay So Easy On My Mind
D: Making Believe / Lead Me On / Easy Loving / Pickin’ Wild Mountain Berries / Half As
Much / The Letter
1988
Greatest Hits
UK: Polydor 833 729-1. CD: UK: Polydor 833 729-2
A: It’s Only Make Believe / Danny Boy / Heavenly / I’ll Try / Lonely Blue Boy / Halfway To
Heaven / The Hurt In My Heart
B: Mona Lisa / What Am I Living For / She’s Mine / Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No
Lipstick On) / Sweet Sorrow / Don’t Cry No More
13
14
Oldie Markt 04/05
nahmen standen dem kaum nach. Es war eine
wirklich goldene Zeit, in doppelter Hinsicht.
Die 1974er Single-Veröffentlichung: As Soon
As I Hang Up The Phone verkaufte sich in
800.000 Exemplaren, was beindruckend war.
Sonst kamen diese Verkaufszahlen nur auf
dem Popsektor vor. Die Mischung der Songs
war gut, einfühlsame Balladen, in denen es um
Beziehungen und Trennungen ging, manchmal
nahm man sich auch musikalisch gegenseitig
auf die Schippe, so in dem 1978er Song You’re
The Reason Our Kids Are Ugly.
Die Duett-Alben verkauften sich ebenfalls
super: Wurden 1971 mit dem Debüt We Only
Make Believe und dem Nachfolgealbum Lead
Me On noch Platz zwei und drei belegt, so
platzierten sich genau nach dem geplanten
Konzept (ein Album pro Jahr) die nächsten vier
Longplayer auf dem Spitzenplatz der Charts.
Owen Bradley durfte daher nicht nur die beiden
erfolgreichen Solokünstler als Zugpferde seiner
Plattenfirma unter Vertag haben, das Duo kam
gleichwertig hinzu. 1972-1975 erhielten beide
von der Country Music Association die Auszeichnung Duo des Jahres verliehen - so oft hat
Conway Twitty: Hits im Doppelpack
Still In Your Dreams
US: MCA 42115. CD: US: MCA MCAD 42115
A: I Wish I Was Still In Your Dreams / Your Loving Side / Goodbye Time / If You Were Mine
To Lose / Throwing Good Love After Bad
B: Saturday Night Special / I Don’t Remember Going Crazy / They Only Come Out At Night /
Jenny’s Souvenirs / When You’re Cool (The Sun Shines All The Time)
#1’s: The Warner Bros. Years
US: Warner Brothers 1-25777. CD: US: Warner Brothers 25777
A: Don’t Call Him A Cowboy / We Did But Now You Don’t / I Don’t Know A Thing About
Love (The Moon Song) / Fallin’ For You For Years / The Rose
B: Desperado Love / Lost In The Feeling / Somebody’s Needin’ Somebody / Slowhand / The
Clown
Making Believe (Loretta Lynn & Conway Twityt)
US: MCA 42216. CD: US: MCA MCAD 42216
A: Making Believe / I Can’t Help It (If Im Still In Love With You) / Faded Love / Half As
Much / Please Help Me I’m Falling
B: Hey Good Lookin’ / Release Me / Back Home Again / As Soon As I Hang Up The Phone /
It’s True Love
1989
House On Old Lonesome Road
US: MCA 42297. CD: US: MCA MCAD 42297
A: She’s Got A Single Thing In Mind / Who’s Gonna Know / Play Ruby Play / House On Old
Lonesome Road / Nobody Can Fill Your Shoes
B: Private Part Of My Heart / Child With Child / Take Me Home To Mama / Pieces Of You /
Too White To Sing The Blues
Doppel-Album The Very Best Of Conway Twitty
US: Heartland Music MSM 35178
A: The Clown / Hello Darlin’ / (Lost Her Love) On Our Last Date / You’ve Never Been This
Far Before / (Lying Here With) Linda On My Mind / Red Neckin’ Love Makin’ Night
B: Play, Guitar Play / Somebody’s Needin’ Somebody / Don’t Take It Away / I’d Love To Lay
You Down / Tight Fittin’ Jeans / The Games That Daddies Play
C: Goodbye Time / The Rose / I Want To Know You Before We Make Love / Happy Birthday
Darlin’ / She’s Got A Single Thing In Mind / I Don’t Know A Thing About Love
D: It’s Only Make Believe / Julia / That’s My Job / She Thinks I Still Care / Desperado Love /
Slow Hand
1990
TW-LP: CSJ 1261
das kein Einzelsänger oder ein anderes Duo
geschafft. 1971 ging die Auszeichnung an
George Jones und Tammy Wynette, beide hatten nach ihrer Hochzeit 1968 erfolgreich Duette
aufgenommen. Conway ist ebenfalls mehrfach
als Solokünstler nominiert worden, letztendlich
hatte er den Award dann aber doch immer nicht
bekommen. „Das macht nichts“ erklärte er
dazu. „Den Beifall der Leute zu hören – das ist
meine Auszeichnung. Das gibt mir immer noch
die Möglichkeit, musikalisch zu wachsen, an
mir zu arbeiten und mich weiter zu entwickeln.“
Trotzdem sollte er im Laufe der Jahre einiges an
anderen Auszeichnungen bekommen.
1972 gründeten Conway und Loretta ihre
eigene Management-Agentur namens United
Talent, die u.a. Mickey Gilley, den Cousin von
Jerry Lee Lewis, Sonny James und die
Bellamy Brothers betreute. Auch nach der
Übernahme von Decca durch MCA 1974 lief
das so weiter, inklusive des Erfolgs.
Fortsetzung folgt
Album: Greatest Hits Vol. 3
US: MCA 6391
A: Fit To Be Tied Down / That’s My Job / She’s Got A Single Thing In Mind / Who’s Gonna
Know / House On Old Lonesome Road
B: Saturday Night Special / Goodbye Time / Julia / (I Wish I Was) Still In Your Dreams / I
Want To Know You Before We Make Love
Doppel-Album: Silver Anniversary Collection
US: MCA 8035. CD: US: MCA CD 8035
A: Guess My Eyes Were Bigger Than My Heart / Look Into My Teardrops / I Don’t Want To
Be With Me / The Image Of Me / To See My Angel Cry / Hello Darlin’
B: I Can’t See Me Without You / (Lost Her Love) On Our Last Date / You’ve Never Been This
Far Before / I’m Not Through Loving You Yet / (Lying Here With) Linda On My Mind / (I
Can’t Believe) She Gives It All To Me
C: I’ve Already Loved You In My Mind / Boogie Grass Band / Don’t Take It Away / I’d Just
Love To Lay You Down / Tight Fittin’ Jeans / Slow Hand / The Rose
D: I Don’t Know A Thing About Love / Don’t Call Him A Cowboy / Desperado Love / That’s
My Job / Goodbye Time / She’s Got A Single Thing In Mind
1991
Saturday Night With Conway
EU: Jan 33 8042
A: Shake It Up / Maybe Baby / It’s Only Make Believe / Mona Lisa / I Vibrate (From My Head
To My Toes) / Hey Little Lucy (Don’t Cha Put No Lipstick On) / Hey Miss Ruby / Rosaleena /
The Story Of My Love / Heavenly / Danny Boy
B: Lonely Blue Boy / My Adobe Hacienda / Just Because / A Huggin’ And A Kissin’ / She’s
Mine / What Am I Living For / Sorry / Pretty Eyed Baby / Can’t We Go Steady / Teasin’ / Is A
Bluebird Blue
Gong: Die englischen Jahre
Oldie Markt 04/05
15
Ab auf die Insel
Nach den ersten Jahren machten sich Gong einen so guten Namen,
dass eine Umsiedlung nach England Sinn machte. Die wiederum
ergab neue Veränderungen.
Gong 1975 (v.l.): Mike Howlett, Didier Malherbe, Mireille Bauer, Pierre Moerlen, Patrice Lemoine
Es ist eine der interessanteren Fragen, wenn
man sich mit der Geschichte einer Band beschäftigt, inwiefern Erfolg und eine gewisse
Dauer einer Gruppe zwangsläufig den ursprünglichen Ansatz verändern. Bezieht man
das auf Gong, so kann man konstatieren, dass
nach den ersten wilden Jahren in Paris, als sich
die Musiker selbst als Teil der Gegenkultur verstanden, man durch die Einbindung in die
Musikindustrie durch die in den frühen 70er
Jahren erscheinenden Platten nach und nach
von einer losen Vereinigung miteinander musizierenden Instrumentalisten um das Zentrum
Daevid Allen zu einer echten Band wurde, die
zwar nach wie vor häufig die Besetzung wechselte, die jedoch sowohl einen identifizierbaren
Stil als auch ein Gerippe von Personen besaß,
die den Namen ausmachten.
Spätestens als die Wiederveröffentlichung von
Camembert Electrique in England dank des
Kunstgriffs des neuen Labels Virgin, die Platte
für 49 Pence zu verkaufen, in die LP-Charts
schoss, war klar, dass man das Ganze auf eine
neue – und das hieß professionellere – Basis
stellen musste und da die meisten Fans auf der
Insel zuhause waren, war das gleichbedeutend
mit dem Umzug dorthin. Das bewerkstelligte
man 1974 und nach einem hin und her wegen
Arbeitserlaubnissen – Musikergewerkschaften
in England und den USA sind sehr strikt und
achten genau auf die Papiere – konnte man ab
Mitte des Jahres wieder regelmäßig arbeiten
und auftreten. Daevid Allen erläuterte seine
Philosophie damals so: „Im Prinzip versuchen
wir eine Balance dreier Elemente in den Songs
zu erreichen: Zunächst ist da die traditionelle
Liedform, die wir pulverisieren wollen. Zum
zweiten kommen Elemente des Jazz durch
Improvisation in einem losen Rahmen dazu.
Und schließlich fließt der östliche Einfluss ein,
den wir nicht in der langweiligen, vor sich hin
dröhnenden Art verwenden, sondern eher durch
subtile Änderungen wie auch bei Terry Riley.“
Damals war mit You der dritte und der letzte
Teil der Radio Gnome Invisible-Reihe herausgekommen, der bewies, dass sich das Gleichgewicht in der Gruppe weg von den ausgeflippten Erzählungen eines Daevid Allen hin zu
der musikalischen Mystik eines Steve Hillage
verschoben hatte, der nach seinem Wechsel zu
Gong Allen an der Leadgittare abgelöst hatte,
der selbst der Meinung gewesen war, dass
Gesang und Gitarre zur selbst Zeit nicht machbar war.
Damit einher ging das Übergewicht der rein
instrumentalen Musik, wie sie speziell auf der
zweiten Seite der LP zu hören war. Gleichzeitig
stand die Gitarre von Hillage im Vordergrund
und das bedeutete einen neuen Klang, der mit
dem alten nicht mehr so furchtbar viel zu tun
hatte. Im Prinzip war das, was Gong anfangs zu
einer absolut individuellen Gruppe gemacht
hatte, die Verbindung von Hippie-Philosophie
mit einem abgedrehten Märchen und der dazu
passenden Musik, 1974 Vergangenheit, und das
musste über kurz oder lang zum Split führen,
16
Gong: Die englischen Jahre
Oldie Markt 04/05
denn ganz offensichtlich standen sich zwei
Fraktionen gegenüber: Auf der einen Seite die
Hippies um Daevid Allen und Tim Blake und
auf der anderen die der Musiker um Steve
Hillage und Didier Malherbe, die auch während des Splits nach Flying Teapot, als Allen,
Laurie Allen und der damalige Bassist Francois Moze gingen, als Paragong den Spielbetrieb mit wechselnden Bassisten aufrechterhalten hatten.
Das Ganze fand beim zweiten Konzert der auf
die Veröffentlichung von You folgenden
England-Tour statt. Vor dem zweiten Gig in
Cheltenham ereignete sich in den Worten von
Daevid Allen folgendes, als er durch die Tür
vom Umkleideraum zur Bühne gehen wollte:
„Ich fühlte einen Widerstand, der sich wie
eine schwammige Gummimatratze anfühlte.
Ich versuchte dreimal, durch die Tür zu gehen
und beim vierten Mal nahm ich sogar einen
Anlauf. Aber ich kam nicht durch. Deswegen
entschloss ich mich, lieber nach Hause zurückzukehren.“ Das tat er denn auch per An-
D-LP: Virgin Ariola 25856 XOT
halter, was ihm eine lange Wartezeit im Regen
einbrachte, ehe ein Auto anhielt – es waren
zwei Gong-Fans, die sich das Konzert angesehen hatten, das Allen nicht mehr bestreiten
konnte. Sie erkannten ihn übrigens nicht.
Mike Howlett jedoch hat da ein etwas andere
Version: „Wir waren auf der Bühne und er
war es nicht. Ich denke, dieses Kraftfeld war
vor allem psychisch. Damals betrachtete mindestens ein Gruppenmitglied Allen als wiedergeborenen Satan. Das zeigt, welche Art von
Machtkampf damals vor sich ging. Daevid
war sicher ein äußerst charismatischer Mann
und er war nicht nur so rein, wie er sich gerne
gab.“ Trotz dieses Kampfs blieb Allen mit
seiner Frau Gilli Smyth im Haus der Gruppe
wohnen, ehe er nach Spanien aufbrach, wo er
ein Studio aufbaute und zusammen mit der
spanischen Band Euterpe das Album Good
Morning einspielte und damit eine SoloKarriere begann, die immer die alte Ideologie
der Gruppe fortschrieb, bis er wieder auf das
alte Geleis zurückkehren konnte. In England
Oldie - Markt Discographie
Gong (3)
von Frank Küster
2003
3 CD: The World Of Daevid Allen & Gong
UK: Snapper Charly SNAJCD 725
Tracks CD 1: Save Yourself / You Don’t Remember / Time Of Your Life / Memories / Stoned
Innocent Frankenstein & His Adventures In The Land Of Flip
Tracks CD 2: Fred The Fish / White Neck Blooze / Tally & Orlando Meet The Cockpit Pixie /
Why Do We Treat Ourselves Like We Do? / Poet For Sale / Floatin’ Anarchy
Tracks CD 3: New Age Transformation Try: No More Sages-Planet Gong / Opium For The
People / It’s A Fine Air For Fliss / 333 / Rajneesh With Thanks / Much Too Old
2004
Doppel-CD: Magick Invocations
UK: Atom Music Limited ATOM 2008
Tracks CD 1: Mystic Sister / Magick Brother / Mister Long Shanks / Dynamite: I Am Your
Animal / Wet Cheese Delirium / Tropical Fish: Selene / Radio Gnome Invisible / Flying Teapot
/ Pot Head Pixies / Zero The Hero And The Witches Spell / Castle In The Clouds
Tracks CD 2: Flute Salad / Oily Way / Outer Temple / Inner Temple / I Never Glid Before / Eat
That Phone Book Coda / Magick Brother Invocation / Master Builder / Isle Of Everywhere /
You Never Blow Your Trip Forever / New Age Transformation Try: No More Sages-Planet
Gong / Jungle Window-New York Gong
Doppel-CD: Histories And Mysteries Of Planet Gong
UK: Voiceprint VP 279 CD
Tracks CD 1 : Gong Concert Intro / Captain Shaw / Soft Machine: Love Makes Sweet Music /
Gong: Riot 1971 / Radio Gnome Premix / Pothead Pixies (Live 1972) / Line Up / Kevin Ayers
& Gong: Clarence In Wonderland / Soft Machine: Radio Interview / Mother Gong: Catspin /
Gong: French Radio Introduction / Gong Poem / Moonfield / Deya: Where Have All The
Flowers Gone / Magick Brothers: Herbacious Border (Live) / Mother Gong: Thirteen Eight /
Daevid Allen: Oo La La / Deya Goddess
Tracks CD 2: Daevid Allen: Radio Brainwave / Mother Gong: Chinese Puzzle / Daevid Allen:
Afraid / Gong: Hypnotize You / Daevid Allen: Gliss U Well / Opium For The People / Planet
Gong: Opium For The People / Gong: Dreaming It / Mother Gong: Auburn Mary / Daevid
Allen: Are You Ready? / Lady June & Gong: Hypothetical / Mother Gong: Crazy Town /
Mururoa / Red Alert / Russell Hibbs & UK Invisible Opera Co. Band: Chernobyl Rain / Daevid
Allen: Water / Jaminji / Tom The Poet: Hanging Picture / Daevid Allen: Heart Song
DVD: Live At The Fridge London (Live May 1991)
UK: Voiceprint VP DVD 7
Tracks : Fohat Digs Holes In Space / Banana Award / Pretty Miss Titty / Om Riff / Es-ce que je
suis / Radio Gnome / Oh Mother-Longshanks / Dynamite / Didier Interview / Shepherd Of The
Clouds / Kaliplege / Selene / You And I
Die Soloplatten
Daevid Allen
1964
Tape: Musical Theatre Of The Pacific Rim
UK: Private Pressing, No Number
Gong: Die englischen Jahre
war derweil guter Rat teuer. Natürlich fiel die
Chefrolle Gitarrist Steve Hillage zu und der
war wirklich der natürliche Nachfolger von
Allen, nicht nur in seinen Funktionen als
Sänger und Gitarrist, sondern auch, weil er
wie der ein vehementer Verfechter der Flower-Power Generation war.
Zunächst einmal nahm Hillage zusammen mit
der Band sein Solo-Album Fish Rising auf,
das er auch betourte, wobei die Konzerte
unter dem Namen Gong abliefen. Allerdings
zeigten diese Auftritte, dass der vorherige
Split zwischen spirituellem Ansatz und der
Musikerfraktion vital blieb. Als erster ging
Tim Blake, der danach einige Solo-Alben
vorlegte und dann zu Hawkwind stieß. Dann
zog Steve Hillage die Konsequenz aus der für
beide Seiten unbefriedigenden Situation und
entschloss sich, als Solist anzutreten, was ihm
1976 mit L einen internationalen Erfolg einbrachte. So blieben Didier Malherbe als
einziges Originalmitglied und der von den
Fidschi-Inseln stammende Bassist Mike
Howlett übrig, die sich aus der Asche von
Oldie Markt 04/05
1965
Tape: Switch Doctor
UK: BBC (Tape For The BBC Radiophonic Workshop In 1965, That Was Aired 19067 As
Switch Doctor)
1970
Album: Banana Moon
F: Byg Actuel 45, RI 1974 UK: Caroline C 1512, 1987 IT: Get Back GET 557. CD: 1988 UK:
Charly CDCRH 110, 1990 UK: Deca Charly CD LIK 63, F: Spalax 14945
A: Time Of Your Life / Memories / All I Want Is Out Of Here / Fred The Fish / White Neck
Blooze
B: Stoned Innocent Frankenstein & His Adventure In The Land Of Flip / I Am A Bowl
1975
Promo-Single: Fred The Fish / It’s The Time Of Your Life
UK: Virgin VS 123
1976
Album: Good Morning (& Euterpe)
UK: Virgin V 2054. CD: 1990 UK: Virgin CDV 2054 (+ Euterpe: Gratitude Piece)
A: Children Of The New World / Good Morning / Spirit / Song Of Satisfaction / Have You
Seen My Friend?
B: French Garden / Wise Man In Your Heart / She Doesn’t She
1977
Album: Now Is The Happiest Time Of Your Life
F: Tapioca TP 10017, RI F/UK: Affinity AFF 3
A: Flamenco Zero / Why Do We Treat Ourselves Like We Do / Tally & Orlando / Moontower /
Poet For Sale
B:Nonsense Crocodile Poem / Only Make Love If You Want To / I Am / Deya Goddess
1979
D-LP: Arista Ariola 201 138
Paragong bedienten. Von da kamen der damalige Schlagzeuger Pierre Moerlen sowie die
Xylophonistin und Vibraphonistin Mireille
Bauer. Aus dem Musikerfundus Frankreichs
stießen dann noch der Keyboarder Patrice
Lemoine und der Violinist Jorge Pinchevsky
zu der neuen alten Formation, die zwar noch
unter dem Namen Gong auftrat, aber mit der
Vergangenheit nur noch bedingt zu tun hatte.
Das war eine Formation, die die ganze HippieIdeologie über Bord geworfen hatte und nur
noch die Fusion von Jazz und Rock anstrebte.
Erstaunlicherweise zeigte sich Mike Howlett
als der neue Kopf der Band. Er schrieb nicht
nur den wunderschönen Opener Wingful Of
Eyes des 1976 erschienenen Albums Shamal,
sondern war mit seinem Bass deutlich hörbar
das beherrschende Kraftfeld auf dieser von
Nick Mason, dem Schlagzeuger von Pink
Floyd, produzierten LP, die sicherlich ein
ganz neues Kapitel in der Geschichte Gongs
aufschlug – eines, das zudem in den Jahren
Album: N’existe pas!
UK : Charly CRL 5015. CD: 1990 F: Spalax 14817
A: The Freedom Of The City In A Suitable Box / They Say They Say / Something Tells Me /
It’s A Fine Air For Fliss / But It’s Not Really Real / Because Bar Room Philosophers / 333
B: No Other Than The Mother Is My Song / Theme From Hashish To Ashes / The Turkeybirds
Breakfart / Rajneesh With Thanks / Non God Will Not Go On Or The Wrong Way To Be Right
/ O Man You
1980
Album: Dividedalienplaybax80
UK: Charly CR 30218, IT: Oxford Ariston Chartly OX 3297
A: When / Well / Bell / Boon / Dab / Gay / Rude
B: Disguise / Pearls / Bodygas / Froghello / Fastfather / Smile
1982
12”-EP: The Death Of Rock & Other Entrances
UK: Shanghai HAI 201
A: Death Of Rock / Poet For Sale
B: Tally’s Birthday Song / You Never Existed At All / Afraid
1983
12”-EP: Alien In New York
UK: Charly CYZ 101
A: Bananareggae / Are You Ready
B: Oo La La / Side Windo
12”-EP: Ex-Don’t Stop (& David Tolley)
UK: Shanghai HAI 202
A: Do / Eat / Work
B: Dinosaur / What They Say
17
18
Gong: Die englischen Jahre
Oldie Markt 04/05
danach das entscheidende werden sollte.
Denn kaum war diese LP unter Dach und
Fach, setzte man Mike Howlett unter Druck,
dessen Resümee lautete: „Die Atmosphäre
ließ mir keine andere Wahl, als zu gehen.“
Von da an agierte er hauptsächlich als
Produzent und hat seinen Platz in der RockGeschichte vor allem damit verdient, dass er
erstmals die Musiker auf einer Bühne zusammen brachte, die später als Police ihren
Siegszug um die Welt begannen. Als Teil des
Reunion-Konzertes von Gong ging er mit
Andy Summers auf die Bühne und stellte ihm
danach Sting als auch Stewart Copeland vor.
Ihr erstes gemeinsames Konzert absolvierten
sie also als Strontium 90. Bis heute besitzt
Howlett übrigens ein Band von ihm mit
Police als Begleiter.
Bei Gong jedoch hatte jetzt Pierre Moerlen
das Sagen und das bedeutete Jazzrock mit der
Vorherrschaft der Percussioninstrumente
inklusive Vibraphon, Xylophon, Marimba
1988
1988
MC: Spring 1988 (Live)
UK: Ottersong (Private Tape Of A Concert By Daevid Allen, That He Sold At His Gigs Himself
1990
Album: The Owl & The Tree
UK: Demi Monde DMLP 1019
A: Mother Gong: I Am A Tree / Lament For The Future Of The Forest / Hands / Unseen Ally
B: Daevid Allen: La Dea Madri / The Owly Song / I Am My Own Lover / Tudor Love Poem
Album: Australia Aquaria
UK: Demi Monde DMLP 1025. CD: 1990 UK: Demi Monde DMCD 1025 (+ Voice Of Om Dub)
A: Gaia / Peaceful Warrior / Australia Aquaria
B: She / Slave Queen / Voice Of Om
1992
CD: Live At The Witchwood 1991 (As The Magick Brothers: Daevid Allen, Graham
Clark, Mark Robson)
UK: Voiceprint VP 107 CD
Tracks : Zero Theme / Why Do We Treat Ourselves Like We Do ? / I Am My Own Roadie /
Herbacious Border / Have You Seen My Friend? / Wayland Smithy / Trial By Headline / Isle Of
Glass / Children Of The New World / Wise Man In Your Heart / Magick Brother
1993
CD: Live 1963 (Daevid Allen Trio)
UK: Voiceprint VP 122 CD
Tracks : Love Is A Careless Sea / My Head Is A Nightclub / Capacity Travel / The Song Of The
Jazzman / Dear Olde Benny Green Is A-Turning In His Grave / Ya Sunne Wot / Frederique La
Poisson ave frote sure le Dos
CD: Ja ne fum’ pas des Bananas
F : Legend LM 9013
Tracks: Intro / Pretty Miss Titty / Rich Girl / Un Oeuf For You / My Mother’s Gone To IndiaHare Krishna-Time Of The Green Banana-Remember The Name / La Belle Cerebrale / Est-ce
que je suis (Garcon ou Fille) / Hyp Hypnotise You / Goldilox / Why Do You Come Knocking
At My Door / Rock’n’Roll Angel / Why Are You Sleeping? / French Garden / Pretty Miss Titty
/ Gong Song / Je ne fume pas des Bananas
1995
D-LP: Arista Ariola 201 183
und dem Glockenspiel. Songs, wie noch auf
Shamal gehörten der Vergangenheit an und
die Rückkehr eines Gitarristen – auf dem
1977er Opus Gazeuse (in den USA als
Expresso veröffentlicht, weswegen das 78er
Album dann als Expresso II auf den Markt
kam) – bedeutete nicht etwa die Rückkehr
zum kosmischen Sound der Ära Allen und
Hillage, sondern Allan Holdsworth hatte
zuvor bei der Tony Williams Lifetime puren
Jazzrock gebracht und passte deswegen perfekt zu der neuen Richtung.
Kommerziell zahlte sich das zumindest kurzfristig aus: Sowohl Shamal als auch Gazeuse
kamen in die englischen LP-Charts und ein
Auftritt als Topact bei dem jährlichen Auftrieb
der englischen Szene in Reading beim nationalen Rock & Blues Festival untermauerte den
Anspruch auf den Status in der ersten Riege
der europäischen Top-Bands. Im Zentrum
stand nun ein Trio, das sich auf dem Konservatorium von Straßburg kennen gelernt hatte:
Mireille Bauer sowie die Brüder Benoit und
Pierre Moerlen.
Fortsetzung folgt
CD: Jewel In The Lotus (As Daevid Allen With The Invisible Opera Company Of Tibet)
UK: GAS CD 006
Tracks: Om Mani Padme Hum / All Coming True / Bad Self / The Size Of Minus One / Circle
Around (Live)
CD: Dreaming A Dream
UK: GAS CD 007
Tracks: Dear Friends / High Points / Brothers / Big daddy / Wotsa Use / Garden Song / Came
To Find You / The Rapist / Sittin In A Teashop / Fire Becomes Her / No One’s Slave / For Song
/ Dear Friends
1998
CD: Eat Me Baby I’m A Jellybean
UK: GAS CD 016
Tracks: So What? / Gold Top / I Can’t Get Started / Slow Boat / It Ain’t Necessarily So / My
Funny Valentine / Au Private / St. Petersburg Café / Salt Peanuts
1999
CD: 22 Meanings – The Art Of Glissando Guitar Vol. 1 (& Harry Williamson)
UK: Gliss CD 005
Tracks: 22 Meanings
CD: Nectans Glen (& Russell Hibbs)
UK: Voiceprint VP 206 CD
Tracks : Ring The Bells-Turn / Kerridwen / Leshy / We Came Down / Nectans Glen / Spring
Song / Watching / Brother / Envirolament / Spirit / Man In The Green / Avalon / Queen Of The
Hearts / She & I / Bees / Sonic Tonic
The Pogues: Die ersten 10 Jahre
Oldie Markt 04/05
Folk-Punk
Keine Band verkörperte den
Mix aus Punk, Irish Folk und
Rock besser als die Pogues,
die bis heute ihren typischen
Mix bringen.
Das Showbusiness kann schon seltsame
Dinge hervorbringen. Beispielsweise eine
Gruppe, die vorzugsweise Irish Folk spielt,
von der aber nur ein einziges Mitglied tatsächlich von der grünen Insel stammt. Das hat
natürlich hauptsächlich damit zu tun, dass die
irische Gemeinde in England nicht gerade
klein ist. So wurde Shane MacGowan zwar in
Kent geboren, wuchs aber in Tipperary, jenseits der irischen See, auf. Letztlich ist es
sicher weniger wichtig, was er ausstrahlt und
das war bei Mac Gowan von Anfang an der
Mythos des trinkfesten, inspirierten, schlagfertigen Bohemiens, wie ihn Brendan Behan
in den 20er Jahren verkörpert hatte, der genauso berühmt für seine literarischen Erzeugnisse wie seine Eskapaden im betrunkenen
Zustand war. Die Ursprünge der Band, wie sie
sich dann 1983 herauskristallisierte, lagen
sowohl in einem irischen Plattenladen, in dem
Shane Mac Gowan arbeitete als auch im Londoner Stadtteil Kings Cross, der damals ein
Zentrum der Squatter war, also Leuten, die
illegal in leeren Häusern wohnten. Dort fanden sich nach und nach die Musiker zusammen, die zuerst die Nipple Erectors – kurz The
Nips – und dann Pogue Mahone (ein Slangausdruck für den Ausspruch, der in Deutschland durch Götz von Berlichingen berühmt
wurde) bildeten.
Das Rezept war von Anfang an auf dem Mist
von MacGowan entstanden, der sowohl vom
Punk wie vom Irish Folk seiner Jugend in der
Irischen Grafschaft Tipperary befruchtet worden war. Nach dem Punkversuchen mit The
Nips zeigte schon die erste Single, die das
Sextett auf dem eigenen Pogue MahoneLabel auf den Markt brachte, wohin die Reise
gehen sollte: Sowohl Streams Of Whiskey von
Brendan Behan als auch die MacGowanKompositionen Dark Streets Of London verknüpfte Folk, Rock und Punk kongenial miteinander. Im Zentrum stand McGowan, dessen
Gesang sich genau so ungehobelt anhörte wie
die Musik. Stiff war begeistert und so erschien
1984 die erste LP Red Roses For Me (WSM
5046759582), die wie alle anderen Reissues
hier zum einen mit einem sehr ausführlichen
Booklet und zudem mit Bonustracks – hier
die diversen B-Seiten der Singles und MaxiSingles – erscheint. Das Album war Folkrock
in der besten Tradition der Insel, mit einem
kräftigen Schuss Punk, der vor allem die
Attitüde der Musik betrifft und einem
schächeren Anteil Rock. Auf der Insel kam
das immerhin in die Top 100 der LP-Charts
und war der ideale Start für MacGowan&Co.
Ein Jahr später erschien das zweite Album,
das das erste Meisterwerk der Band werden
sollte: Rum, Sodomy & The Lash (WMS
5046759592), dessen Titel man einem Zitat
von Winston Churchill über die englische
19
Marine entnommen hatte. Deswegen spielte
das Cover auf das berühmte Gemälde Das
Floß der Medusa an und die Presse-Party zur
Veröffentlichung fand auf der in der Themse
als Museumsschiff ankernden HMS Belfast
statt. Erneut hatte man eine Mischung aus den
Kompositionen von MacGowan, Klassikern
des Stils wie Dirty Old Town oder The Band
Played Waltzing Matilda und Traditionals
gewählt und sie mit dem typischen Klangmix
aus Folk, Rock und Punk angefertigt. Der
Erfolg sprach für sich: In England kam man
damit auf den 13. Platz und war als echtes
Original etabliert, was speziell auf MacGowan
eher bedauerliche Auswirkungen hatte.
Nach Rum, Sodomy & The Lash und der EP
Poguertry In Motion (29 in England) war man
auf dem ersten Höhepunkt in England, doch
dann kam erst einmal nicht viel, weil man
aus dem Vertrag mit dem alten Label (Stiff)
heraus wollte und zum zweiten Personalwechsel verkraften musste. Für Cait Riordan
kam Darryl Hunt und der Folk-Veteran Terry
Woods brachte die Stärke der Band auf acht
Mann. Die Pause hatte eher Vorteile: Zum
einen konnte man die neue Besetzung in den
Konzerten einspielen und zum zweiten auch
neue Songs vorstellen, so dass das Material,
als dann die Aufnahme zu If I Should Fall
From Grace With God (WMS 5046759602)
mit dem Produzenten Steve Lillywhite begannen. Dank der Version der MacGowan/Finer-
20
The Pogues: Die ersten 10 Jahre
Oldie Markt 04/05
Komposition Fairytale Of New York, die in
England einen 2. Platz belegte, erreichte man
ein ganz neues Niveau, nicht nur zuhause in
England, wo das Album bis auf Platz 3 der
Charts kam, sondern auch in den USA, wo die
Hitsingle ebenfalls 200.000 Stück absetzte.
Das ereignete sich, obwohl die dritte LP die
variabelste Platte von allen war.. Das resultierte größtenteils aus dem Zugang von Terry
Woods, der die Palette bezüglich des instrumentalen Bereichs noch verfeinerte, so dass
man von einem ganz neuen Sound sprechen
kann, der nicht nur einmal rockiger war, sondern oft auch schlicht voluminöser und auf
jeden Fall vielschichtiger.
Inzwischen war in London Acid House ausgebrochen und Shane MacGowan, der inzwischen den Alkohol noch mit Drogen versetzte, folgte dieser Szene aufmerksam. Das
hatte natürlich Konsequenzen auf den Klang
der Band auf dem erneut von Steve Lillywhite
produzierten Album Peace And Love (WMS
5046759612), das ähnlich wie die Platte zuvor einen enorm vielschichtigen Klang besaß,
aber dazu auch noch Ansätze von Jazz (im
Instrumental Gridlock) als auch der elektronischen Acid House-Szene. Ganz sicher hatte
das mit den Pogues der ersten Jahre nicht
mehr viel zu tun, aber das war immer noch
ausgezeichnete Musik, der es tatsächlich
gelang, den Stil der Vergangenheit mit den
neuen Elementen zu verbinden. Für England
erwies sich das als das richtige Rezept, denn
erneut kam man in die Top 10 der LP-Charts,
aber in den USA, wo das vorhergegangene
Opus immerhin in die Top 100 eingezogen
war, musste man wieder kleinere Brötchen
backen.
Dennoch konnte keine Frage darüber bestehen, dass die Band zum Folkrock-Adel
Englands gehörte und dieser Status blieb auch
auf dem folgenden Werk Hell’s Ditch (WSM
5046759622) erhalten, obwohl es eine Entwicklung dokumentierte, die letztlich zur
Trennung von MacGowan führte. Tatsächlich
war er bereits seit längerem sowohl live als
auch im Studio mit seinen Beiträgen äußerst
erratisch: Touren durch die USA mit Bob
Dylan und alleine mussten ohne ihn absolviert werden und auch bei den Aufnahmen zu
dem Album, die in den berühmten Rockfield
Studios mit Joe Strummer als Produzent –
Steve Lillywhite hatte sich mit MacGowan
bei den Arbeiten zu Peace And Love befehdet
– stattfanden, war er nur ab und an zugegen
und steuerte Songs bei, die mit Folkrock
nichts mehr zu tun hatten, was auch daran lag,
dass er seine Liebe zu Thailand entdeckt
hatte, wo er von den Pressionen des Ruhms
unberührt leben konnte. Das mag der Grund
dafür sein, dass die Platte wieder mehr Spuren der ersten beiden Alben zeigte, weil die
Bandmitglieder das Steuer stärker in die Hand
nahmen und Strummer ebenfalls das Ruder
mehr zurück in die Vergangenheit steuerte.
Tatsächlich hörte sich Waiting For Herb
(WSM 5046759632) schon ganz anders an als
die Platten vorher – deutlich rockiger. Das
ging nun stark in Richtung klassischer
Folkrock, obwohl die CD sehr variabel klang
und von den Songs her jederzeit den Vergleich mit den anderen der Band aushalten
konnte.
Platz 20 in England bewies, dass man richtig
lag, aber die ersten zehn Jahre forderten ihren
Tribut und so gingen James Fearnley, Terry
Woods und Philip Chevron. Für sie kamen
Jamie Clarke, James McNally und David
Coulter, die auf Pogue Mahone (WSM
5046759642) nicht nur als Instrumentalisten
Fakt ist, dass man in England mit einem
12. Platz erneut einen guten Erfolg feiern
konnte.
Danach kam der längst nötige Split: Die Band
bat Shane MacGowan, auszusteigen und
der fragte sie, warum sie so lange dafür gebraucht hätte, ihn das zu fragen. Um der
Gruppe selbst zu helfen, nachdem sie erst einmal Shane zur Seite gestanden hatte, um seine
Solo-Karriere in Fahrt zu bringen, sprang einmal mehr Joe Strummer ein, der die Jungs
schon aus der Zeit kannte, als sie im Vorprogramm von The Clash aufgetreten waren.
Doch schnell zeigte sich, dass man damit
erneut einen Frontmann besessen hätte, der
alle anderen in den Schatten stellte und so
packte man es alleine, zumal man mit Jeremy
Finer und Spider Stacy zwei Songschreiber
besaß, die auch sehr gut im Rampenlicht stehen konnten. Jeder, der nun erwartet hätte,
dass die Band ohne ihren Chef baden gehen
würde, wurde angenehm enttäuscht. Sowohl
von den Songs, zu denen auch Schlagzeuger
Andrew Ranken und Bassist Darryl Hunt
einen Beitrag leisteten, als auch von der
Musik her war das richtig guter Folkrock, der
freilich deutlich anders klang als das, was
man von früher gewohnt war und das hatte
mit dem Gesang nur am Rande zu tun.
in die Fußstapfen ihrer Vorgänger traten, sondern auch als Songschreiber. Trotz des an die
Vergangenheit erinnernden Namens der CD
war das erneut der Sound, den man von der
letzten Platte kannte: Guter Folkrock mit
anderen Einflüssen, der den irischen Anteil
zugunsten der globaleren Elemente in den
Hintergrund drängte, aber dank der Songs
und der Musiker nach wie vor hohe Qualität
besaß. Zusammen ergeben die sieben CDs
den Weg einer Band vom Untergrund zum
großen Erfolg und dem Sprung von England
in die USA. Dies ging bei den Pogues ebenso
wie bei vielen anderen Gruppen einher mit
dem Verlust eines Teils ihrer Identität.
Klaus Schulze: Werke der 70er bis 90er
Synthi-Klaus
Oldie Markt 04/05
Dreams (Inside Out SPV 085-304052) mit
einer kleinen Gruppe ins Studio, darunter
Vier Werke von Elektronik-Pionier
Klaus Schulze aus den 70er-90er
Jahren zeigen die ganze Breite
seines Schaffens.
Originale haben es in der Rockmusik so lange
schwer, wie ihre Originalität nicht international gewürdigt wird. Ist einmal die Anerkennung da, kann man sich dann auch schon einmal einige Fehlschläge leisten. Bei Klaus
Schulze kam der große Durchbruch 1974 mit
dem Richard Wagner gewidmeten Timewind,
für das er in Frankreich mit dem Grand Prix
International du Disque ausgezeichnet wurde. Und wie er es selbst in dem im BegleitText abgedruckten Interview sagt: In Deutschland gilt man erst dann etwas, wenn man
Erfolge im Ausland vorweisen kann. Das war
spätestens 1977 mit Mirage (Inside Out SPV
085-304032) der Fall, das die bis dahin best-
verkaufte LP des Mannes wurde, was auch
daran lag, dass er mit Island eine Plattenfirma
im Rücken hatte, die dieses Werk bedingungslos unterstützte. Dabei war diese LP
weit weniger rhythmisch als die beiden Vorgänger, Body Love (entstanden als Soundtrack für einen Porno) und Moondawn.
Tatsächlich trifft der Zusatz Eine elektronische Winterlandschaft den Inhalt genau.
Durch den zeitnahen Tod seines Bruders war
Schulze in einer eher traurigen Gemütsverfassung und das schlug sich in den eher kalten, flächigen Titeln nieder, die aber gleichwohl seine Begabung für die Schaffung von
Atmosphäre und sein Gespür für Melodien
zeigten. Wie alle CDs in dieser Reihe besitzt
auch diese einen Bonustitel, der wie auf den
anderen Platten auch, in engem zeitlichen
Zusammenhang mit der Platte steht und für
die Reissue remixed wurde.
Dank der Auslandserfolge war Schulze 1978
in Deutschland endlich anerkannt und das
hatte unmittelbare Auswirkungen: Das in der
Form eines Doppel-Albums erschienene X
(Inside Out SPV 085304042) war seine erste
Produktion, die in die deutschen Albumcharts
einzog, owohl sie gewiss nicht die leichteste
Kost präsentierte: Jede Plattenseite war einer
Person gewidmet, die Schulze auf irgendeine
Weise beeinflusst hatte, wobei er zweimal 2
Leute draufgepackt hatte, so dass es am Ende
6 Herren aus Kunst und Geschichte waren,
die er so ehrte, von Friedrich Nietzsche bis zu
König Ludwig II. von Bayern. Diesmal setzte er sowohl ein Streichorchester wie Solisten
ein und das veränderte den Charakter seiner
Musik etwas, obwohl eine Qualität von ihr
immer schon die Wärme war, die Schulze aus
seinen Geräten hervorzauberte. Als Bonustitel bekommt man eine Live-Version von Ludwig II. mit einem Orchester.
Inzwischen war Schulze weltweit einer der
führenden Vertreter der elektronischen Musik
und das verschaffte ihm Freiheiten, die er
für Experimente nützte. So ging er 1986 für
dem Sänger Ian Wilkinson. Erneut überzeugen die melodischen Einfälle des Mannes, die
diese Platte zu einer der leichteren in seinem
Werk machen, zumal der Einsatz der normalen Rock-Instrumente die elektronische
Machart nicht ganz so betont, wie das sonst
der Fall ist. Erstmals ist der Bonustrack nicht
zeitnah, sondern stammt von einer Promodisc
2003, die mittlerweile für viel Geld versteigert wird, so dass Schulze ihn jetzt offiziell
machte.
Eine der großen Verdienstmöglichkeiten für
Musiker der elektronischen Szene besteht in
Soundtracks und Klaus Schulze hat etliche
davon angefertigt. 1992 entstand Le Moulin
de Daudet (Inside Out SPV 085-304062) als
Auftragsarbeit für den Regisseur Samy Pavel
aus Frankreich, der einen Film über den
Dichter Alphonse Daudet machte. Das hört
man der Platte auch an, die das Handicap von
Film-Musiken besitzt: Ohne die Bilder wirkt
das ab und zu beziehungslos. Wie schon bei
der CD zuvor ist auch der Bonustrack erst
2004 für die Synthesizer-Firma Alesi entstanden, der auf der Musikmesse in Frankfurt
als Promoscheibe verschenkt wurde und inzwischen für dreistellige Dollar.Beträge versteigert wird. Insgesamt zeigen die vier CDs
die Entwicklung des Musikers Schulze.
21
22
Schwarze Musik vor dem Rock’n’Roll
Oldie Markt 04/05
R&B 1951-1955
Die schwarze Musik leitete den Rock &
Roll durch den Rhythm’n’Blues ein.
Dessen Entwicklung ab 1951 gibt es hier.
Die gute alte Musikbox findet man nicht
mehr, wie früher, selbstverständlich in jeder
Kneipe, sondern sie hat im digitalen
Zeitalter mehr oder weniger ausgedient. So
ist sie wie die Musik, di ein ihr verborgen
war, zu einem Teil der Geschichte geworden. In der CD-Reihe zur R&B-Musik,
Blowing The Fuse, steht sie noch einmal im
Mittelpunkt, weil sie mehr als fast jedes
andere Medium, nimmt man einmal das
Radio aus, zur Verbreitung der Musik beitrug. Die beginnt 1951 (Bear Family BCD
16706 AS) mit den Pionieren des Stils – und
die kamen vom Blues. Namen wir John Lee
Hooker, Muddy Waters, Amos Milburn, Joe
Turner oder Howlin’ Wolf bestimmten die
Szene, obwohl auch schon die zukünftigen
Dominatoren zu finden waren: Die Gruppen
auf der einen Seite und die Doo-Wopper auf
der anderen. Was diese Reihe auszeichnet,
ist zum einen die chronologische Anordnung der einzelnen Titel wie das überragende Booklet, in dem jeder Künstler und der
spezielle Titel, der zu hören ist, vorgestellt
werden, sowohl im Bild als auch im Text.
Wer einmal selbst ein solches Booklet angefertigt hat weiß, was für eine Sisyphusarbeit
das ist und deswegen machen die beiden
Bestandteile jeder Folge den Wert der Serie
aus, die man sowohl in ihrem akustischenwie Gebrauchswert nur als sensationell
bezeichnen kann. Qualitativ ist das ein
Gegenstück zu der CD-Serie über die deutsche Beatmusik, Smash! Boom! Bang!, obwohl die noch mehr Pionierarbeit war.
tät der R&B-Szene, die auch aufgrund der
vielen kleinen Plattenfirmen, die alle ihre
Stars auf den Markt brachten, existierte. Zudem gab es wahrscheinlich kaum eine Zeit in
der Radio-Landschaft der USA, wo die
Vielfalt so groß war wie damals, wo man auf
ein- und demselben Sender Country und
R&B hören konnte.
Das setzte sich natürlich auch 1954 (Bear
Natürlich war die Situation in der schwarzen
Musik in den frühen 50er Jahren die, dass in
jedem Jahr neue Namen auftauchten und das
schlägt sich auch auf 1952 (Bear Family
BCD 16707 AS) nieder, wo man Bekannt-
schaft mit B.B.King, Elmore James, Fats
Domino, Ruth Brown oder Johnny Ace
machen darf – alles Namen, die für die
Geschichte des R&B eine große Bedeutung
besitzen.
Das setzte sich natürlich 1953 (Bear Family
BCD 16708 AS) fort, wo neben den OneHit-Wonders wie den Du-Droppers, The
Four Tunes oder dem Joe Morris Orchestra
solche Größen wie Clyde Mc Phatter&The
Drifters, Dinah Washington, Shirley & Lee
oder The Orioles auftauchten. Diese Namen
alleine demonstrieren die ungeheure Vitali-
Family BCD 16709 AS) fort, wobei auffällt,
dass so viele Gruppen auftauchten wie auf
sonst keiner Folge der Serie. Das war zum
einen auf die oben angesprochene Tatsache
der kleinen Label zurückzuführen, die fast
jedem Künstler seine Chance gaben, aber
auch darauf, dass Vokalgruppen sehr billig zu
produzieren waren und man deswegen mit
einem schmalen Budget desto größere Erfolge feiern konnte.
Das gilt genauso für 1955 (Bear Family BCD
16710 AS), das ansonsten natürlich im Zeichen
des Rock’n’Roll stand. Obgleich der traditionelle R&B nach wie vor stattfand, kamen
jetzt Namen wie Bo Diddley, Chuck Berry und
Little Richard, die auch für die schwarze
Gemeinde etwas ganz Neues brachten, was
man gerade auf einer CD wie dieser beobachten kann, wo dazu Leute wie Little Walter,
Lowell Fulson oder Nappy Brown agieren, die
vom anderen Ende des Spektrums kamen.
Dieser Mix und die fantastische Aufmachung
Das Montreuy-Festival auf DVDs
Oldie Markt 04/05
Festival am See
23
1987 (Eagle Vision EREDV 450), wo er mit
seiner unnachahmlichen Fistelstimme nicht
nur die Klassiker Superfly, Move On Up oder
People Get Ready brachte, sondern auch Ma-
Fas Montreux Jazz Festival ist in
den letzten 40 Jahren zu einem der
wichtigsten Musikfestivals weltweit
geworden. 8 DVDs zeigen die
Qualität der Veranstaltung.
Musikfestivals veranstaltet inzwischen fast
jeder Flecken – die Absicht ist klar: Es kommen die Besucher, um die Musik zu sehen,
außerdem ist die Presse zugange und schließlich können bei einem Erfolg des Unternehmens zusätzliche Produkte Geld in die Stadtkasse spülen. Wie das laufen kann, beweist
seit 1967 das am Genfer See gelegene Städtchen Montreux, das jedes Jahr Anfang Juli
das Montreux Jazz Festival veranstaltet, das
mittlerweile zu der Handvoll Musikfesten
weltweit zählt, zu denen die Musiker gerne
kommen. Folglich findet man hier immer die
ganz großen Stars, die schon lange nicht mehr
nur vom Jazz kommen. Immerhin stammt die
erste DVD vom Gig eines der Individualisten
des Jazz: Der Bassist Charles Mingus war
nicht nur einer der ganz großen Instrumentalisten des Jazz, er gehörte auch zu den bahnbrechenden Stilisten und Komponisten des
Stils, was er bei Live At Montreux 1975
(Eagle Vision EREDV 449) bewies: Nemen
seinem Evergreen Goodbye Pork Pie Hat
brachte er außerdem Material der Meilenstein-Alben Changes One und Changes Two,
außerdem spielten bei 2 Titeln Gerry Mulligan und Benny Bailey mit.
Ebenso legendär auf seinem Instrument wie
erfolgreich als Komponist ist Al di Meola,
der Live At Montreux 1981/1993 (Eagle
Vision EREDV 448) ganz unterschiedliche
Konzepte und Besetzungen anbot: Einmal
gab er den akustischen Jazzer, beim zweiten
Mal hatte er einen Gitarristen und einen singenden Percussionisten dabei. Virtuos ist das
immer, ab und zu auch mitreißend.
Ein Jahr später trat ein weiteres Original der
amerikanischen Musik in der Schweiz auf:
Curtis Mayfield zählte zu den Pionieren des
Funk und den bot er auch Live At Montreux
terial von seiner aktuellen Produktion.
Im Vergleich dazu ist Gary Moore natürlich
weit weniger einflussreich, aber auf dem
Gipfel seines Ruhms war er einer der besten
Bluesrocker überhaupt. Live At Montreux
1990 (Eagle Vision EREDV 445) bringt den
damaligen Sound, teilweise zusammen mit
Albert Collins, was Gitarrenblues der besten
Art bedeutet. Unüblicherweise für die DVDs
dieser Reihe gibt es hier auch noch BonusMaterial von seinem Auftritt 1997 mit drei
Klassikern aus seinem Repertoire. Beste
Musik zwischen Blues- und Hardrock ist
garantiert.
Wie weit das Festival im Laufe der Zeit weg
24
Das Montreux-Festival auf DVDs
Oldie Markt 04/05
vom Jazz und hin zum Rock tendierte,
beweist auch Live At Montreux 1995 (Eagle
Vision EREDV 447) von Shane MacGowan
& The Popes. Wie zu seiner besten Zeit mit
einen wahren Querschnitt durch seine Karriere bot, vom Jazz in Scotia Blues über den
Soul in What’d I Say – mit dem er natürlich
das Ganze beendete – bis zum Country von
Georgia On My Mind oder I Can’t Stop
Loving You. Die Bedeutung des Mannes wird
noch durch die Tatsache unterstrichen, dass
man hier Zusatzfeatures wie einen Kommentar des Mannes selbst, Liner Notes, eine
Biografie und anwählbare Titel erhält. Gerade
im Hinblick auf seinen kürzlichen Tod ist das
ein echtes Denkmal eines der großen Originale der populären Musik des letzten Jahrhunderts.
Originale waren auch, zumindest anfangs, die
drei Herren von Emerson, Lake & Palmer,
die in den 60er und 70er Jahren die Fusion
aus klassischer Musik und Rock bis zu einem
Punkt vorantrieben, auf dem sie alleine
standen. Die Tour de Force von Keith
Emerson durch Mussorgskys Bilder einer
Ausstellung blieb ein Unikat. Klar, dass ein
Ausschnitt dieser Tour de Force auch Live At
den Pogues brachte er den Whiskey-umnebelten Mix aus Folk, Punk und Rock, wobei die
Titel von damals immer noch einen großen
Teil des Repertoires ausmachten. Auf der
anderen Seite bewies sein Auftritt auch, dass
er als Solist für sich stehen kann, zumal seine
Fähigkeiten als Songschreiber eh nie in Frage
gestanden hatten.
So legendär wie Ray Charles jedoch war er
nicht und der tauchte Live At Montreux
1997 (Eagle Vision EREDV 444) auf, natürlich mit einer Big Band, die der Arrangeur Al
Jackson leitete und die ihm den nötigen
Rückhalt für seine fantastische Show gab, die
Montreux 1997 (Eagle Vision EREDV443)
zu hören war, neben anderen Klassikern aus
ihrem Repertoire, wie Knife Edge, Lucky Man
oder die Fanfare For The Common Man von
dem amerikanischen Komponisten Aaron
Copland. Nach wie vor überzeugt die nahezu
selbstverständliche Verbindung der beiden
unterschiedlichen Stile, die sowohl die Klasse
der Musiker als auch die Qualität ihrer Titel
zeigt.
Da bewegten sich Earth, Wind & Fire
schon auf einem ganz anderen Level, obwohl
sie vom Umsatzerfolg her die drei Herren
übertroffen haben dürften. In den 70er und
80er Jahren waren sie eine der führenden
Funkbands, die unter der Führung des ehemaligen Drummers Maurice King die weltweiten Charts mit dem auf Hochglanz
polierten Sound beherrschten, der ebenso
von dem perfekten Satzgesang wie dem
traumwandlerisch sicheren Sound auf der
Kante zwischen Soul, Pop und Rock profitierte. Dazu kamen die stets messerscharf
angebrachten Bläsersätze, die oft eher an
Fanfarenstöße erinnerten. Immer wieder in
anderen Besetzungen auftretend, kam man
Live At Montreux 1997 (Eagle Vision
EREDV 442) mit der unbestritten besten
Besetzung mit Leadsänger Philipp Bailey in
die Schweiz und servierte einen Mix aus den
großen Hits wie September, After The Love Is
Gone, Devotion oder Boogie Wonderland
und aktuellen Titeln, die die ganze Klasse
der wie ein geöltes Uhrwerk funktionierenden Band bewies. Zusätzlich bekommt man
noch Tracks von dem Auftritt ein Jahr danach in Montreux, als man ebenso gut
spielte. 28 Songs sind jede Menge und sie
schlagen den Bogen von den Hits zu dem
Material, in dem die ersten Jahre als Einheit
zwischen Jazz und Soul noch einmal deutlich werden. Im übrigen gibt es zu dieser
DVD wie zu allen anderen ein Booklet, das
eine Einführung in die Geschichte der
Künstler und in den Hintergrund des Konzertes gibt, was den Discs einen zusätzlichen
Gebrauchswert verleiht.
Dank der peniblen Produktion des Festivalchefs Claude Nobs erhält man außerdem
einen perfekten Sound und ebensolche Bilder,
die kaum mehr überarbeitet werden mussten.
Deswegen und dank der schieren Qualität der
Musik ist diese Serie äußerst lohnenswert,
auch wenn man sich mehr Material aus den
frühen Jahren des Festivals wünschen würde,
nicht nur wegen des Jazz, sondern vor allem
wegen der Jam-Sessions, die damals an der
Tagesordnung waren. Aber die Reihe wird ja
fortgesetzt.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 04/05
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Aller Anfang ist schwer – so
banal das klingt, für die
Popmusik gilt das absolut,
besonders, wenn man in den
60er Jahren seine ersten
Gehversuche in der populären Branche unternahm.
Dennoch gab es auf den
ersten beiden LPs des Duos
von 1967 und 1968 schon
einige der Eigenheiten, die
sich durch ihre ganze Karriere zogen: Den Humor,
den perfekten Satzgesang,
die ostpreußischen Texte
und die Ironie. Hier kam das
oft mit Texten von Fritz
Grasshoff, aber letztlich war
es sehr gut und eigen.
The Detroit Cobras
Life, Love And Leaving
Rough Trade
RTRADCD 067/BMG
Wenn eine US-Band bis
nach Europa vordringt, ist
es oft so, dass sie zuhause
schon einiges auf den Markt
gebracht hat. Das gilt beispielsweise für die drei
Damen mit einem Mann aus
Detroit, die seit 10 Jahren
existieren. Dies war ihr
Debüt und es zeigte, dass
das Konzept, den Beat der
60er mit den modernen
Mitteln zu bringen und
dabei immer wieder klassische Songs der Ära einfließen zu lassen, damals so
gut klappte wie heute, weil
die Gruppe im besten Sinn
naiv musiziert.
The Detroit Cobras
Mink, Rat Or Rabbit
Rough Trade
RTRADCD 068/BMG
Obwohl das 50 Jahre nach
dem ersten Auftritt des
Rock’n’Roll gerne von den
wohlerzogenen Kindern der
Stilart negiert wird, ist es
dennoch eine Tatsache, dass
die Musik und die Halbwelt
von Anfang an eine natürliche Liaison eingingen.
Das Cover der zweiten CD
der Detroiter Frauenband
gibt seinen Kommentar dazu ab und dann fetzen die
Ladies durch den süffigen
Mix aus eigenen und den
Songs der 60er Jahre, dass
einem Hören und Sehen
vergeht. Das macht vor
allem eines: Spaß!
Anand
A Mans Mind
Lion Music LMC 128 /
Alive
Das schwedische Label hat
neben den Platten in Richtung Metal vor allem Instrumentalprojekte von Gitarristen, die zumindest ansatzweise ebenfalls in die
härtere Ecke gehen, im
Programm. Zu letzteren
gehört Anand Mahangoe aus
Holland, der mit seiner letzten CD etlichen Erfolg einheimsen konnte. Das ist der
Grund, warum jetzt das
Debüt wieder auf den Markt
kommt. Wie auf seinem
Erfolg mischt er härtere
Passagen mit eher lyrischen
Stellen und gab einige
beeindruckende Komposi-
stimmt auf jeden Fall.
Julie Grant
Come To Me
Castle CMRCD 1051 /
Sanctuary / BMG
Was man hierzulande als
Schlager bezeichnete, lief
auf der Insel als Pop. Die
Dame, die ihre größten Erfolge von 1962-65 für Pye
feierte, war eine der Sängerinnen, die die Songs auf
den Leib geschrieben bekamen, beispielsweise von
ihrem Produzenten Tony
Hatch. Dazu gab es Cover
von US-Hits wie ihre Fassung von Up On The Roof,
mit der sie mit 16 Jahren
ihren ersten Hit landete.
Das ist natürlich Pop pur,
aber dank der guten Songs
und der Stimme der Dame
The Rattles
Come On And Sing
Zounds 2700020134 B
Ton Steine Scherben
18 Songs aus 15 Jahren
DVP 021/Fenn Music
Best Of-Sampler von den
Hamburger Beat-Ikonen
gibt es eigentlich genug –
warum sich also diesen
zulegen. Vielleicht, weil er
mit einem Sound aufwartet,
der die alten Hits wie gerade
eben aufgenommen klingen
lässt. Oder, weil neben den
Erfolgen auch einiges ausgefallene Material wie das
Rock’n’Roll-Medley auftauchen. Der Rest bleibt
guter bis sehr guter Beat
aus Deutschland, der genau
den Schuss Naivität und
Unbekümmertheit besaß,
der die 60er Jahre auszeichnete.
Legendär nennen sich viele
Musiker und Bands, auch
wenn die Firmierung nur auf
die wenigsten davon zutrifft.
Für die Band um Rio Reiser
aber gilt die Bezeichnung
auf jeden Fall und diese Art
Best Of-Kompilation ist ein
guter Überblick über die
Karriere, die man auch vom
Anarchismus zu den Rolling
Stones betiteln könnte. Das
klang anfangs vor allem
wiederborstig – Punk anno
1972. Leider war die Produktion teils so primitiv,
dass das ein Ärgernis ist,
aber die Edelsteine überwiegen.
Various Artists
Burg Waldeck Festival
1967 (2 CD)
Conträr/Indigo 5649-2
Irgendein Festival war das
nicht, was da auf der Burg in
Nordhessen ablief, sondern
das große Treffen der internationalen Folk- mit der
deutschen LiedermacherSzene. Hier traten sie alle
auf: Die Routiniers wie
Franz-Josef Degenhardt,
Hein & Oss oder John Pearse wie die jungen Newcomer vom Schlage eines
Hannes Wader, Reinhard
Mey, Schobert & Black oder
Christoph&Michael. Folglich bekam man das Beste
von beiden Welten und das
macht den Wert des Doppelpacks aus.
tionen dazu.
Various Artists
Perfect For Parties
El Toro/Rhythm Bomb
RT 041025
Für viele wird der Satz
Rock’n’Roll Will Never Die
eher anachronistisch klingen, aber die beiden Label
nehmen das bitter ernst. Sie
haben sich der Pflege des
Rock’n’Roll, wie er heute
gespielt wird, verschrieben
und so gibt es hier 30 Tracks
von Bands und Musikern
von den USA bis nach
Schweden. Das zeigt zum
einen, dass die Szene international ist und zum zweiten, dass es den puren Stoff
nicht nur auf Reissues des
alten Materials gibt. Die
Qualität der meisten Titel
kommt das recht gut.
Various Artists
Rocktimes plus Vol. 1
Zounds 4010427000916 /
BMG
Es war einmal, als die CD
noch nicht alles nur mögliche Material neu auf den
Markt gebracht hatte, dass
ein HiFi-Magazin eine CDReihe auf den Markt brachte, die die ganze Rockgeschichte bis in die 90er
aufarbeitete, mit entsprechenden Booklets. Der Erfolg
war groß. 15 Jahre danach
gibt es die Reihe wieder,
mit dem Unterschied, dass
es diesmal vier Jahre pro
Folge gibt statt zwei und
dass nur Songs auftauchen, die man beim ersten
Durchgang nicht zu hören
Schobert + Black
Die singenden Bärte
Conträr/Indigo 5162-2
26
Plattenkritiken II
Oldie Markt 04/05
Metal Majesty
2005
Lion Music LMC 123 /
Alive
Erfolg ist die wichtigste
Münze im Geschäft mit der
Rockmusik und einer wie
der Holländer Valensia, der
zuhause die Millionengrenze knackte, hat die
nächsten Jahre einen Freifahrtschein. Die Band ist
seine neue Heimat und sie
hat mit Heavy Metal nichts
zu tun. Das ist Melodic
Rock in Reinkultur, mit
viel Melodie und eher
sanften Arrangements. Ab
und zu wird das zu schön,
da tut es gut, wenn einmal
kräftig gerockt wird. Deswegen ist das Resultat
zwiespältig.
Winterlong
Same
Lion Music LMC 126 /
Alive
Schweden ist ein gutes
Pflaster für Heavy Metal
und das beweist auch die
Band von da, die ihr drittes
Album vorlegt. Das geht
ziemlich kräftig zur Sache,
ohne allerdings in die ganz
krachenden Gegenden abzudriften. Nicht nur, weil
es hier einen akustischen
Track gibt, sondern auch,
da man immer wieder nette
melodische Elemente eingestreut hat, ist das keine
der üblichen Krach-Platten,
sondern die CD beweist,
dass die Herren einen Sinn
für Differenzierung besitzen.
Last Autumn’s Dream
II
Frontiers FR CD 226 /
Soulfood
Es ist schon komisch: Bei
vielen Platten denkt man am
Anfang, das ist eine richtig
gute Produktion, das könnte
etwas sehr gutes sein. Doch
dann stellen sich die ersten
Ansätze als Blindgänger
heraus und die Musik endet
im Durchschnitt. So ist es
auch bei der CD der Schweden, die absolut spektakulär
beginnt, aber dann durchschnittlichen Stoff zwischen
Melodic- und Hardrock
bringt. Das ist folglich
akzeptabel, aber nicht mehr,
weil nach dem starken
Anfang zu wenig nachkommt.
Tommy Funderburk
Anything For You
Frontiers FR CD 218 /
Soulfood
Der Sprung vom Hinter- in
den Vordergrund ist der entscheidende. Der Mann ist
ein gefragter Sänger zur Begleitung und hat auch schon
in etlichen Bands mitgewirkt, aber dies ist sein erstes Solo-Album, das natürlich zwischen den Polen
Hardrock und Melodic stattfindet. Es ist bei seiner Karriere kein Wunder, dass dies
eine absolut professionelle
Produktion geworden ist,
die sowohl von den Songs
wie den Arrangements her
viele Höhepunkte und kaum
Schwächen aufweist. Funderburk ist ein Guter.
Astral Doors
Evil Is Forever
Locomotive LM 199 CD
Koma
Sinonimo de ofender
Locomotive LM 191 CD
Alogia
Secret Spheres Of Art
Locomotive LM 197 CD
Voyager
Element V
DVS 010/CM Distro
In Spanien gibt es eine sehr
lebhafte Metal-Szene und
dazu zählt die Band, die
bereits etliche CDs vorgelegt hat. Ihre neue Produktion ist eine recht zwiespältige Sache: Auf der
einen Seite steht ein krachender Metal, der auf Zwischentöne keinen Wert legt.
Auf der anderen Seite findet man aber auch gute
Songs, die den Härtegrad
deutlich zurückfahren und
die Fans von melodischem
Rock ebenso auf ihre
Kosten kommen lassen. So
bleibt das Resultat wie die
Musik gespalten.
Dass Rockmusik und speziell Heavy Metal Kunst ist
– da hätten wohl etliche
Menschen größere Probleme damit. Freilich spielen
die Serben auch nicht den
harten Stoff, sondern sie bevorzugen den klassischen
Hardrock. Am Anfang
klingt das wie eine atemberaubende neue Band, aber
dann schleift sich das Ganze
leider ein und es bleibt eine
recht gute Hardrockplatte
übrig, die die starken Ansätze des Anfangs nur teilweise umsetzen kann. In
Serbien ist das das große
Ding, bei uns eher nicht.
Mahavatar
Go With The No!
Cruz del Sur CRUZ 8 /
Alive
Ob eine Gruppe aus vier,
fünf oder mehr Musikern
besteht: Meistens steuert
ein Kreativduo die Musik
der Formation und das ist
bei der New Yorker Band
nicht anders, das vor allem
aus Sängerin Lizza Hayson
und der Gitarristin Karla
Willems besteht. Ihr Debüt
nahmen sie mit Sessionmusikern auf und legen einen
Mix aus heavy-Passagen
und Elementen des Melodic Rock vor. Das klappt
stilistisch recht gut, aber es
fehlen die Songs, die das
Projekt der beiden auszeichnen würden.
Arkangel
Hope You Die By
Overdose
Iscream 8888202/Cargo
Fromme Wünsche gehen
glücklicherweise eher selten in Erfüllung und den
auf dem Cover der Belgier
dürfte wohl ein Zuruf eines
verstörten Zeitgenossen
sein, der die Jungs bei der
Arbeit beobachtet hat.
Denn ihr Sound geht schon
in die extreme Richtung
des Stils, wobei er auf der
Linie zwischen Thrash und
Death Metal liegt. Dazu
passt auch der Gesang, der
zu den ganz harten Jungs
gehört. Aber nicht nur und
das macht die CD zu einer
eher differenzierten des
Stils.
In jedem Stil des Rock gibt
es den Mainstream, der
einer Ära seinen Stempel
aufdrückt. Zur Zeit ist es der
progressive Metal und den
hat auch das Quintett aus
Australien in seinem Programm, obwohl das nicht
der einzige Stil ist, den es im
Programm hat. Gleichzeitig
finden sich Elemente des
Hardrock. Die Verknüpfung
klappt recht gut und einige
gute Lieder fielen ihm auch
ein. Was den fünf aber abgeht, ist Individualität. Solche Platten gibt es viele, da
taucht schnell das böse Wort
austauschbar auf.
Manche Bands machen
keinen Hehl aus ihren Vorbildern. Die Gruppe um
Multi-Instrumentalist Joachim Nordlund und Johan
Lindstedt fand sich zusammen, weil man Musik im
Stil von Deep Purple und
Black Sabbath machen
wollte. Ihre zweite CD hört
sich wie eine an, die auch
Ritchie Blackmore & Co.
hätten machen können, mit
einem entscheidenden Unterschied: Der Meister hätte bessere Songs geschrieben. Der Sound passt absolut, aber es fehlen die
Kracher.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 04/05
27
Irene Kelley
Thunderbird
Me&My Music/in akustik
068 1020
Abgesehen von einem Buchstaben gab es eine Platte mit
diesem Namen schon einmal und zwar von Roger
McGuinn. Das muss wohl
Zufall sein, denn die Songschreiberin und Sängerin
hat nichts mit Rock am
Hut, schon viel eher mit
Bluegrass und dem Klang
der 70er Singer/Songwriter-Szene. Das hört sich
schön an und klingt auch so,
aber leider vergaß sie über
dem Stil das Wichtigste:
Die guten Songs. Da passt
es, dass das Album von
Roger McGuinn zu seinen
schwächeren zählte.
Adrian Legg
Inheritance
Favored Nations FNA
5100-2/Rough Trade
Die Kunst instrumental
angefertigter Musik ist es,
schwieriges leicht klingen zu
lassen. Auf der einen Seite
müssen Melodien auftauchen, die dem Hörer eine
Identifikation mit den Titeln
ermöglichen. Auf der anderen Seite will der Künstler
zeigen, dass er ein Virtuose
auf seinem Instrument ist.
Der Mann aus England hat
die Quadratur des Kreises
geschafft: Das klingt alles
simpel und melodisch, aber
tatsächlich sind die scheinbar einfachen Songs vertrackt zu spielen. Das gelingt
nur Könnern.
Tommy Emmanuel
Endless Road
Favored Nations FNA
5070-2/Rough Trade
In Australien ist er der
akustische Gitarrist Nr. 1,
der sogar bei der Abschlussfeier der olympischen Spiele
2000 mit seinem Bruder
auftrat. Natürlich steht hier
sein Instrument im Zentrum,
obwohl er auch zwei Songs
unterbrachte. Aber neben
dem schönen Klang der
Gitarre bietet er etwas zu
wenig, um den Ruf, den er
in seiner Heimat genießt,
nachvollziehbar zu machen.
Folglich bleibt er im
Durchschnitt stecken, vor
allem fehlen die Stücke, die
man nur mit ihm verbinden
würde.
In Texas ist er zuhause, der
pure Sound aus Country und
Folk. So ist es kein Wunder,
dass der Auftritt des ewigen
Geheimtipps aus Austin, Texas 1988 das typische Feeling eines Gigs in einem
kleinen Club ausstrahlte, bei
dem nur eines zählt: Die
Person des Künstlers und
seine Lieder. Das erstere
klappt richtig gut. Der Mann
ist einer der knorrigen Entertainer mit einer durch Whiskey und Rauch gestählten
Stimme. Die Songs sind
nicht ganz so gut, aber wer
auf so etwas steht, für den ist
das definitiv das Richtige.
Hazy Malaze
Blackout Love
Fargo FA 20516 /
Rough Trade
Musiker haben in der Regel
ihr Hobby zum Beruf gemacht. Folglich machen sie
in ihrer Freizeit das, was
sie auch für ihren Lebensunterhalt tun: Musik. Neal
Casal, Singer/Songwriter
von Rang, gründete dieses
Trio als Zeitvertreib, doch
es ist die Lockerheit, die
sein entspanntes Projekt
kennzeichnet, die die CD
auszeichnet. Das liegt im
Spannungsfeld zwischen
Rock und dem von Casal
gewohnten Sound. Dazu
singt der richtig gut und
seine Mitspieler dürfen
rocken. Eine gute Sache.
JP den Tex
La jeune Fille au
Chewing Gum
Coraz. 255069/Soulfood
In den Niederlanden ist der
Mann als ehemaliges Mitglied von Tortilla und langjähriger Solist ein Begriff –
das muss er bei uns erst werden. Mit einer Platte wie
dieser kann ihm das durchaus gelingen, weil er die
Lockerheit eines langjährigen Profis mit dem Können
eines guten Songschreibers
verbindet, der darüber hinaus noch die Tradition der
französischen mit der der
anglo-amerikanischen Musikszene verbindet. Das hört
sich nicht nur spannend an,
sondern ist wirklich gute
Musik.
Michael de Jong
Imaginary Conversation
Corazong 255 077 /
Soulfood
Das Problem mit der Singer/Songwriter-Gilde ist,
dass schon beide Teile des
Namens stimmen müssen,
damit man eine richtig gute
Platte vor sich haben kann.
Das ist leider bei dem in
Holland lebenden Amerikaner nicht der Fall. Als
Sänger mag das hinhauen,
aber das, was seine Firma
als seine Fähigkeit sieht,
Lieder am Fließband zu
schreiben, trug nicht zur
Niveauhebung dieser CD
bei. Denn der fehlen die
Titel, die sie statt zu einer
Dutzendware zu einem Unikat machen würden.
Good Witch Of The South Disengage
Nuclear
Application For An
SWCR 014/Soulfood
Afterlife
SWCR 015/Soulfood
Eine Gruppe, die heute Überzeugungen sind fast
noch im Punk unterwegs immer eine gute Sache. Es
ist, hat mit Sicherheit ist auch schön, wenn eine
nicht ihre Karriere im Auge, Band ihren Grundsätzen treu
sondern sie besteht aus bleibt. Aber all das macht
Überzeugungstätern. Das noch keine gute Platte und
beweist auch das Programm da hat die Gruppe aus Cleveder deutschen Formation, land ein echtes Problem: Das
die unter anderem den Ton ist harter Rock, der durchaus
Steine Scherben-Klassiker Verwandtschaft zum Punk
Macht kaputt, was euch hat, aber das ist dann auch
kaputt macht covern. Das schon alles. Wo die starken
passt vom sonstigen Klang Song-Strukturen sein sollen,
her gut zu der Platte, die den die auf dem Beiblatt anAnarchismus verkörpert, gekündigt werden, wäre gut
der auch das Programm der zu wissen. Auf dieser CD
Berliner war. Leicht ist das jedenfalls tauchen sie leider
nicht, aber es rockt kompro- nicht auf und das ist das
misslos.
Handikap.
Darkseed
Ultimate Darkness
Massacre MAS CD 0454 /
Soulfood
Deutschland ist nicht gerade eine Hochburg für die
düsteren Metal-Stile, aber
das Quintett um Sänger und
Elektroniker Stefan Hertrich und den Gitarristen
Thomas Herrmann bildet
da eine echte Ausnahme.
Und das nicht nur deswegen, weil man in Richtung
Death Metal geht, sondern
vor allem wegen des Mixes
mit Songs, die man als
solche erkennen kann.
Damit stehen sie in diesem Stil so ziemlich alleine
da und das macht diese
CD zu einer starken Leistung.
Blaze Foley
Oval Room
Munich/Indigo 5688-2
28
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 04/05
Domain
Last Days Of Utopia
LMP/SPV 087-40750
Titel und Cover der neuen
CD der seit den 80ern gut
im Melodic- und MetalBereich tätigen Band zeigt,
wo sie sich 2005 sieht: Im
Progressive Metal. Auf der
anderen Seite steuerte Gitarrist und Poduzent Axel
Ritt sein Schiff schon noch
in die Richtung Hardrock.
Es ist keine Frage, dass die
Jungs ihr Handwerk beherrschen und so ist das
guter Stoff mit einigen
Highlights, auch wenn es
auf der anderen Seite auch
einige Durchhänger zu verzeichnen gibt. Aber insgesamt ist das gut.
gegeben.
Lanfear
Another Golden Rage
Masscare MAS CD 0453 /
Soulfood
Manche Bands verraten sich
durch ihre Plattentitel schon
selbst: Denn so originell
wie das bemühte Wortspiel
ist auch die Musik, die zwar
durchaus guten progressive
Metal bringt, der aber über
weite Strecken der Platte zu
vorhersagbar ausgefallen
ist. Zu oft beschleicht einen
das Gefühl, dass hier wie
nach Schablone gearbeitet
worden ist. Da das Solo, da
die Melodie und da der
pathetische Sänger. Da stellt
sich trotz guter Songs
häufig das Gefühl ein, das
schon einmal gehört zu
Lampshade
haben.
Because Trees Can Fly
David Sick
Glitterhouse/Indigo 5648-2 Industrial Blues
Acoustic Music /
Die Botschaften von 1967 Rough Trade 319.1335.2
sind international ebenso Als Gewinner des Open
oft lächerlich gemacht wie Strings Festivals 2004 in
religiös befolgt worden. Osnabrück hat sich der
Die Band aus Schweden Gitarrist einen guten Namen
hat ihr Herz an das San erworben und den setzt er
Francisco der 60er Jahre hier um. Das ist zum einen
verloren und das setzen sie teilweise atemberaubend,
mit einem witzigen Mix was er da auf den Nylonsaiaus Country, Rock und der ten zaubert. Auf der anderen
Lockerheit der psyche- Seite aber besitzen seine
delischen Musik um. Da Kompositionen genau den
sind
Songs
eher Charakter, der in der akuszweitrangig, dafür die tischen Gitarrenszene selten
Stimmung wichtig und die zu finden ist, zumal er mit
passt. Aber ein paar gute dem Cover von Dancing
Lieder hätten dem Ganzen Queen auch noch Humor
schon noch eine kräftige zeigt. Den Mann und seine
zusätzlich Brise Pfeffer Musik sollte man sich mer-
ken.
The Frames
Burn The Maps
Anti SPV 085-25515
gute Platte.
Kino
Picture
Inside Out/SPV 085-40822
Die Renaissance der Gitarre besonders in England
hat für den Rock auf der
Insel wie ein echter Jungbrunnen gewirkt und wieder einmal hat sich die
Musik von da als Magnet
für die Welt erwiesen. Die
Jungs kommen aus Irland
und haben da mächtig abgeräumt, aber ihre Platte
lässt die Faszination nicht
ganz nachvollziehen. Das
ist sicher guter Rock, aber
es fehlen die Songs von
der Klasse, die der kräftig
rockenden Band eine
eigene Identität verleihen
Die progressive Rock-Szene in England ist relativ
klein. Da tauchen immer
wieder dieselben Namen
auf. So gesellen sich zu
John Beck, dem ehemaligen
Keyboarder von It Bites,
Pete Trewavas (Marillion,
Transatlantic), John Mitchell (Urbane, Arena) und
Chris Maitland (Porcupine
Tree). Die Musik freilich
stammt von Beck und deswegen geht das mehr in
Richtung Melodic- und
Hardrock. Da die Qualität
seiner Lieder stimmt, wurde
das ein bemerkenswertes
ist das effektvoll.
Umhrey’s McGee
Anchor Drops
Inside Out /
SPV 085-40732
Obwohl der Name der Band
aus Chicago wie der eines
Solisten klingt, ist dem
nicht so. Sondern so heißt
ein Cousin von Sänger
Brendan Bayliss. Irgendwie
passt das aber zu der
Gruppe, die sich auf keinen
Fall auf einen Stil festlegen
lassen will. Hier gibt es
Jazz, Rock, Singer/Songwriter-Sound und sogar
poppige Melodien. Nichts
für Leute, die gerne einen
einzigen Stil mögen. Die
jedoch, die sich vor Experimenten nicht fürchten,
liegen mit der CD genau
würden.
Alexander Kilian
Reflections
Acoustic Music /
Rough Trade 319.1328.2
Mit 15 Jahren einen Sonderpreis bei einem renommierten Festival zu gewinnen, ist natürlich sensationell. Aber das muss
noch keine gute Platte
bedeuten. Das Debüt des
Schülers des georgischen
Gitarristen Zaza Miminoshvili legt einen kurzweiligen Mix aus Klassik,
Folklore und Jazz vor, den
er ab und zu auch als
Sänger bestreitet. Das ist
von der Technik her makellos, aber überzeugt zudem
von der Musikalität her und
das ergibt am Ende eine
Debüt mit eigenen Farben.
Adriana Balboa
Hommages
Acoustic Music /
Rough Trade 319.1334.2
Gute Platten entstehen oft
aus guten Ideen und die,
Kompositionen von anderen Komponisten aufzunehmen, die diese wieder
anderen Musikern gewidmet haben, ist richtig gut,
zumal die Dame aus Montevideo Stücke wählte, die
von Widmungen an Niccolo
Paganini bis zu Jimi Hendrix reichen. Das dann auf
der akustischen Gitarre umzusetzen, ist nicht ganz einfach und da gingen einige
ursprünglich gute Ideen
doch etwas baden. Aber oft
genug klappt das und dann
richtig.
Duo Stoyanova
New York Fantasy
Acoustic Music /
Rough Trade 319.1324.2
Für eine Karriere als akustische Gitarristin ist gutes
Aussehen zwar nicht entscheidend, aber negativ für
die Karriere ist sie sicher
auch nicht. Die beiden Damen sehen nicht nur gut
aus, sie können auch richtig Gitarre spielen und
das bedeutet hier moderne
Fassungen ausgewählter
Werke aus der klassischen
Gitarren-Literatur,
von
Manuel Ponce bis zu
Hans-Georg Lotz. Das ist
schöne Musik, aber gleichzeitig von einer teils
beinahe atemberaubenden
Plattenkritiken V
Oldie Markt 04/05
Shunsuke Mizuno
Slow Time
Ozella OZ 007/in-akustik
Candye Kane
White Trash Girl
Ruf/im-akustik 062 1084
Die Zeit, in der wir leben ist
vor allem Eines: Laut. Da
darf man sich schon die
Frage stellen, ob eine Platte,
die wie diese einen gesteigerten Wert auf Ruhe
und Gelassenheit legt, überhaupt eine Chance hat,
gehört zu werden. Wenn
dem nicht so wäre, wäre das
ein Verlust für die Menschen, die sich das nicht zumuten können oder wollen.
Denn der japanische Bassist
fertigt mit wenigen Mitteln
eine faszinierende Musik
an, die den fernen Osten mit
dem Westen verbindet und
schön ist.
Es ist natürlich clever, eine
Beleidigung, wie sie die im
Titel benannte Bezeichnung in den USA darstellt,
als eine korrekte Zustandsbeschreibung des eigenen
Lebens zu nehmen. Warum
das so ist, zeigt die Platte
zur Genüge: Die Dame hat
keinen Grund, auch nur
ansatzweise schüchtern zu
sein: Als Songschreiberin
und Sängerin gehört sie zu
den besten jüngeren Bluesmusikerinnen und das zeigt
diese CD zur Genüge, die
sowohl rockt als auch im
klassischen Blues zuhause
ist.
Spock’s Beard
Octane
Inside Out/SPV 085-40702
Botanica
The Truth Fish
Rentadog BONE 30052/Rattay Music
Es gibt Musiker, die sich
auf der ganzen Welt herumtreiben und der Keyboarder
Paul Wallfisch ist einer davon. Seine Band spiegelt
seine vielfältigen Erfahrungen wider und bewegt sich
zwischen Rock und dem
Singer/Songwriter-Sound.
Das hört sich nicht nur ungewöhnlich an, das klingt
auch so. Aber dank der
guten Kompositionen des
Mannes und seinen hochkarätigen Mitstreitern klappt
das meistens sehr gut und
deswegen ist das eine Platte
geworden, mit der man
leben kann.
Der Abgang des zentralen
Songschreibers ist nicht so
leicht zu verkraften, doch
die Progrocker aus den USA
haben den Abschied von
Neal Morse scheinbar problemlos weggesteckt. Stattdessen sprang Bassist Rich
Meros in die Bresche – am
Ergebnis änderte das nichts:
Nach wie vor sind die Amerikaner eine der wenigen
Gruppen in dem Stil, die
einen eigenen Klang besitzen und von der Qualität der
Stücke her ist das nach wie
vor auf dem oberen Level
anzusiedeln – jetzt klingen
sie etwas rockiger.
Paul Camilleri
Another Sad Goodbye
Pepper Cake
PEC 2003-2/Zyx
Dass die Gitarre das zentrale Instrument der Rockmusik ist, gehört nun wirklich zu den banaleren Weisheiten. Manchmal aber
macht es Sinn, das zu wiederholen, denn der Engländer ist Gitarrist – das
Cover zeigt das. Er ist vor
allem auch ein richtig guter
seiner Zunft, aber da hört es
dann auch schon auf. Leider
verbindet er seine Fähigkeiten auf dem Instrument
seiner Wahl nicht mit denen
des Songschreibers und so
bleibt die CD die eines
spektakulären Gitarristen
ohne gute Songs.
Mathilda
Supersexy Rational
Pläne/ARIS 766 735 72
Bei einer deutschen Band,
die auch noch in der eigenen Sprache singt, mutet es
schon etwas seltsam an,
dass der Titel in englisch
gehalten ist, vor allem,
wenn man die Musik gewiss
nicht im anglo-amerikanischen Bereich angesiedelt,
sondern mit einem starken
Schuss Frankreich veredelt
hat. Will meinen, dass
neben dem Rock der Chanson seine Spuren hinterlassen hat. Das steht der
Gruppe um Sängerin Anika
Mauer und Florian Bald,
dem Gitarristen und Songschreiber, recht gut.
29
Eastern Standard Time
Tempus Fugit
Grover Gro-CD 085/SPV
Cesar Pedroso
Pupy el Buenagente
Timba 59802-2/BMG
Gerade für eine arbeitende
Band stimmt der aus dem
Latein entlehnte Titel: Die
Zeit vergeht tatsächlich wie
im Flug, auch für die SkaTruppe aus der US-Hauptstadt Washington. Doch sie
hat sie genützt, um einen
guten Mix aus Ska, Jazz und
leichten Elementen des Soul
anzufertigen. Das ist stets
tanzbar, der Kontrast zwischen den Bläsersätzen und
dem Rhythmus kommt gut
und die Songs tragen das
Ihre zum Gelingen der
zweiten Platte der Jungs bei.
Das ist guter Stoff mit viel
Drive.
Musik aus Kuba hat Konjunktur, da wird es Zeit,
dass eine der wichtigeren
Figuren von da auch tätig
wird. Der Songschreiber
und Pianist, der hinter den
Erfolgen von Los Van Van
stand, geht jetzt mit Los
Que Son, Son an den Start
und das bedeutet, dass man
hier keinen traditionellen
Sound bekommt, sondern
den moderneren, der mehr
in Richtung Latin als Afrika geht, also den Rhythmus zugunsten der Melodie zurückschraubt. Das
klappt gut und swingt gewaltig.
Hank Ray
Ballads From The
Badlands Of Hearts
RBR 5621/Fenn Music
Hank Williams ist sicher
die größte Ikone der Countrymusik und wenn jemand
unveröffentlichte Songs
von ihm singen kann, ist
das schon eine tolle Sache.
Nur liegt da genau das Problem des Berliners: Gerade
der Gesang ist nicht seine
große Stärke. Individualität
kann man ihm durchaus
bescheinigen, aber die geht
auf Kosten der Musik und
die Lieder der Ikone waren
nicht gerade einfach zu
interpretieren. So geht der
Ausdruck auf Kosten der
musikalischen Qualität –
keine gute Wahl.
Kevin Spacey
Beyond The Sea (Sdtr.)
Rhino/WSM 8122-78444-2
Aus Obsessionen können
manchmal Projekte entstehen, die demjenigen, der es
durchzieht, richtig viel
Geld kosten. Der renommierte Schauspieler drehte
einen Film über den Sänger
Bobby Darin, in dem er
nicht nur die Hauptrolle
übernahm, sondern auch
noch die Regie führte und
das Ganze produzierte. Nur
für die Musik holte er sich
mit Phil Ramone einen
Profi. Das ist nicht nur
leicht anachronistisch, aber
die Lieder des Mannes waren gut und das ist die CD
auch.
30
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 04/05
Wenzel
Himmelfahrt
Conträr Indigo 5503-2
Die Liedermacher-Zunft,
die einen Mix aus Folk und
Rock mit literarisch angehauchten Texten verband,
ist eine Sache der Vergangenheit. Da tut es gut, wenn
sich jemand noch dem Stil
verpflichtet fühlt wie der
deutlich von der Zeit angenagte Mann, der seine Vorbilder am ehesten in der
Tradition des amerikanischen Folk und der französischen Chansons sieht.
Hier sind ihm etliche gute
Lieder gelungen, die von
den Arrangements her passend verarbeitet wurden.
Eine richtig gute Platte.
Paul Anka
Rock Swings
Epic Sony Music
EPC 3542011
Eines ist sicher: Ein Mann
wie der seit Diana legendäre Songschreiber und
Sänger geht nur dann ins
Studio, wenn er das wirklich will. Die Idee hinter
seinem neuesten Projekt
drückt bereits der Titel
aus: Der Kanadier nahm 14
große Rockhits der 80er und
90er her und interpretierte
sie wie Swing-Standards.
Gerade im Vergleich mit
den Originalen hört sich das
meistens richtig putzig an
und da Anka immer ein
absolut souveräner Sänger
war, bringt das auch musikalisch eine Menge.
Glenn Hughes
Soul Diver
Frontiers FR CD 227 /
Soulfood
Wer sich mit Fug und
Recht die Stimme des Rock
nennt, der hat auf dem
Gebiet offensichtlich eine
Menge drauf und das weiß
jeder, der einmal eine Platte
des Engländers gehört hat.
Auch hier steht sein Gesang
im Zentrum und immer
dann, wenn er tatsächlich in
den Soul eintaucht, klingt
das am besten. Sobald er
aber zu sehr in Richtung
Hardrock geht, versinkt er
im Mittelmaß. Da ihm das
zu häufig passiert, ist das
nicht seine beste Platte geworden. Die Stimme alleine
macht’s nicht.
Peter Finger
Dream Dancer
Acoustic Music /
Rough Trade 319.1337.2
Nomen est Omen – mit
einem solchen Namen muss
man ja fast Musiker werden
und der Mann aus Osnabrück ist nicht nur ein beeindruckender Gitarrist, er
hat mit dem Acoustic Music
Label eine Heimat für
Gleichgesinnte geschaffen.
Sein Problem als Vertreter
in eigenen Sachen ist, dass
er neben schönen Stücken
immer auch Kompositionen im Programm hat, die
seine Virtuosität zeigen und
nur das. Musikalisch bringt
das nicht viel und schadet
der sonst guten Klasse des
Ganzen.
Martin Barre
Stage Left
Favored Nations
FN2420-2/Rough Trade
Als Musiker einer Band,
bei der ein anderer das
Sagen hat, besitzt man ein
Problem: Jenseits der Beiträge am jeweiligen Instrument ist man nicht so gefragt. Der Gitarrist von
Jethro Tull bringt seit einigen Jahren Platten heraus,
auf denen er vor allem sein
Können auf seinem Instrument zeigt, aber auch die
Stücke stammen von ihm.
Das ist ihm erneut unterhaltsam gelungen und einen
Song gab er auch noch zu.
Mit Jethro Tull hat sein
Sound nicht viel zu tun,
eher mit kernigem Rock.
Greg Ridley
All I Ever Needed
Angel Air SJPCD 194
Flying Pickets
Everyday
Inakustik INAK 9074
Flaming Bess
Finstere Sonne (2 CD)
Arkana Multimedia
ark 57964
Artrock der klassischen Art
ist fast schon vom Aussterben bedroht. Da ist es
gut, wenn eine Band an
ihrem Stil festhält und ihn
sanft weiterentwickelt. Die
Düsseldorfer haben das
getan und ich bin ihrer
Meinung: Das ist die bislang beste Platte aus ihrem
Haus, mit einigen tollen
Melodien und einem schönen, sanften, doch rockigen
Sound, der darüber hinaus
keines der Instrumente zu
stark ins Zentrum stellt. So
kann das weitergehen (Hans
Wende, Färberstraße 108,
40223 Düsseldorf).
John Abercrombie &
Frank Haunschild
Alone Together
Ac.M./R. Trade 319.1343.2
Es ist müßig, sich darüber
auszulassen, ob der USGitarrist nun eine der größten lebenden Jazz-Legenden darstellt oder nicht.
Tatsache ist, dass er seit den
70er Jahren einer der führenden Stilisten ist, dessen
behutsames, sich oft nur in
Andeutungen ergehendes
Spiel auch hier deutlich
zum Tragen kommt. Sein
Partner jedoch steht ihm in
nichts nach, ergänzt seine
Linien und geht selbst in
Führung. Zusammen haben
die beiden eine exquisite
Produktion mit feinstem
Kammerjazz vorgelegt.
Chantal&Tony Sheridan
A Beatles Story
Zounds 27000 60039
A-Cappella Gruppen gibt
es wahrlich nicht viele und
noch weniger wagen es,
tatsächlich ohne Rhythmus
aufzutreten. Live tun das
auch die dank Only You
berühmt gewordenen Engländer nicht, aber im Studio
doch. Und das ist schon
allein beeindruckend. Die
gute Songauswahl – mit
Titeln der Doobie Brothers,
Living Colour, Sting, Peter
Gabriel und so weiter, tut
das ihrige zu dem starken
Eindruck dazu. Nicht nur
der tolle Gesang, sondern
auch die Arrangements
passen.
Eigentlich heißt das Ganze
ja Anthology, aber der Titel
passt nicht, denn die 60er,
als der Mann dank seines
Spiels bei den V.I.P.’s, Art
und Spooky Tooth einer der
besten Rock-Bassisten wurde, fehlen. Der Ersatz jedoch lässt sich sehen: Jede
Menge unveröffentlichter
Solo-Aufnahmen und die
klassischen Humble PieTitel. Das ergibt britischen
Rock aus drei Jahrzehnten,
der immer kraftvoll und
ab und zu brilliant wirkt
(Angel Air, PO Box 14,
Stowmarket, Suffolk, IP14
1EN, UK).
Die Verbindung einer in
Richtung Easy Listening
gehenden Gruppe mit einem
alten Rocker hat schon
etwas und das zeigt sich
auch deutlich auf der Konzertaufnahme vom 29. Februar 2004 in Worms, wo
die instrumentalen Fassungen der Beatles-Klassiker
neben den Songs standen,
bei denen Sheridan seinen
Gesang dazu gab. Sein angejahrtes und erprobtes
Organ verlieh dem oft zu
schönen Sound einen dringend benötigten Widerpart,
so dass das nicht in Schönheit starb.
Platte des Monats / Flohmarkt
Platte des
Monats
Deke Leonard beweist mit
Freedom & Chains, wie
man als Rocker in Würde
Im englischen gibt es den Satz: Old Soldiers
Never Die, They Fade Away. Überträgt man
den Ausspruch auf alte Rockmusiker, so
würde er wohl noch mehr gelten, denn alte
Rockmusiker sterben nicht, sie verschwinden
einfach aus der Öffentlichkeit. Deke Leonard
ist nicht nur der Kopf von Man, sondern er
hat in den 70er Jahren drei ausgezeichnete
Soloplatten veröffentlicht. Wie er selbst in
den Linernotes schreibt, ist alle 25 Jahre Zeit
für ein neues und dieses beweist, dass er als
Songschreiber und Sänger nach wie vor eine
Klasse besitzt wie wenige andere. Seine
Palette reicht von griffigen Blues-Nummern
über melodische Titel bis zu Rockern der
kernigen Art und das gilt auch für die
Oldie Markt 04/05
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Arrangements, die von Liedern auf akustischer Basis über sparsame Begleitung bis
zu den vollständig besetzten Songs reichen.
Und es gilt auch für seine Texte, die von
witzigen Momentaufnahmen bis zu politischen Aussagen gehen. Es ist diese umfassende Klasse, die seine Qualität ausmacht
und die diese Platte prägt. Da bräuchte es die
Ausstrahlung des Sängers Deke Leonard
nicht, aber sie hilft definitiv. Wie er beispielsweise den Blues The Thrill Of Revolution
interpretiert, das stellt ihn auf einen Level
mit Bruce Springsteen. Diese Intensität und
Emotionalität zeichnet diese Produktion aus
und deswegen ist das eine fantastische Rockplatte im Stil und dem Klang der 70er Jahre.
MR
erreichen Sie jeden Monat rund 30 000 Leser, und das zum günstigen Tarif der
OLDIE-MARKT Kleinanzeigen. Keine andere Sammelzeitschrift bietet Ihnen für
Ihre Verkaufs-anzeige oder Ihre Kaufwünsche einen ähnlich großen Verbreitungsgrad.
Deshalb sollten sie
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11. April
2005
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31
32
Flohmarkt
Oldie Markt 04/05
1.5. 05 (So.) – Offenbach, Stadthalle
7.5. 05 (Sa.) – Karlsruhe, Badnerlandhalle
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Wolfgang W. Korte Veranstaltungen, OttoFricke-Str. 40, 61118 Bad Vilbel, Tel: 06101/
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1970. Es handelt sich um eines der weltweit
angesehensten populärwissenschaftlichen
Lexika aus dem englischsprachigen Raum,
das auch schwierige Zusammenhänge relativ
leicht darstellt und so begreifbar macht.
Natürlich ist das Ganze in englischer Sprache
geschrieben. Unter einem Preis von 20 Euro
wird das Lexikon nicht abgegeben. Bitte
beachten Sie, dass der Transport auf dem
Postweg erfolgt und deswegen ca. 20 Euro
Porto dazukommen. Bei Interesse bitte ich um
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Nürnberg, 0911/3602736
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Musicland, Klosterstraße 12, 13581 Berlin
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Zander-Shop, Hammer Landstr. 84, 20537 Hamburg
MusicMusiqueMusik, Lärchenweg 2, 21493 Schwarzenbek
Pressezentrum, Breite Straße 79, 23552 Lübeck
Hot Shot Records, Obernstr. 31, 28195 Bremen
Kramkiste, Schillerplatz 1, 31084 Freden
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Möchten Sie auch in Ihrem Geschäft
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Impressum / Fortsetzungen Labelkunde & King Crimson
Oldie Markt 04/05
Fortsetzung von S. 10
1999
?????
Freier Raum
1999
Sub Rosa
D: Blue Print BP 314 CD
Tracks: Book Of Saturday / Heat Of The Moment / Sole Survivor / Quilmes / Battle Lines /
Arkangel / The Smile Has Left Your Eyes / Easy Money / Emma / 30 Years / Hold Me Now /
Rendez-Vous
2000
2000
CD: Welcome To Heaven
UK: Marquee Avalon MICP 10207, US: Giant Electric Pea GEPCD 1029 (As Sinister)
Tracks: Heart Of Darkness / Say It Ain’t So / No Ordinary Miracle / Where Do We Go From
Here / E-Scape / Another Twist Of The Knife / Silently / Before Your Eyes / Second Best / Real
World / Love Is / Space And Time
2001
2001
CD: Anthology
UK: NMC PILOT 88
Tracks: Caught In The Act / Have You Seen Her Tonight / Battle Lines / Jane / The Circle Of
St. Giles / The Last Thing On My Mind / Desperate Times / Cold Is The Night / Paper Talk /
Suzanne / Round In Circles / Crime Of Passion / Thrilled / I’ll Be There / Emma / Hold Me
Now / Space And Time / After All
2003
Seite 33
Fortsetzung von Seite 6
der so schmucklos wie am Anfang war, sieht
man vom m ab, das in der Art der mittleren
Label gestaltet worden war. Ansonsten war
die Farbe weiß, alle wichtigen Angaben
standen über oder unter dem Mittel-Loch, was
sonst noch wichtig war, tauchte auf der rechten Seite auf. Damit war die Geschichte der
Jamie-7“es beendet. Zuerst trennte sich
Duane Eddy von Lee Hazlewood, und als die
beiden wieder in den späten 60er Jahren
wieder zusammenkamen, geschah das auf
dem neuen Label von Eddy, RCA. Ähnlich
lief das mit den Schützlingen von Meaux,
dem Sir Douglas Quintet: Das landete auf
CD: Rock Of Faith
D: SPV 085-65562, US: Giant Electric Pea GEPCD 1035
Tracks: Mondrago / Rock Of Faith / A New Day / I’ve Come To Take You Home / Who Will
Light A Candle? / Nothing’s Gonna Stand In Our Way / Afro Mondo / I Believe In You / Take
Me To The Waterline / I Lay Down / When You Were Young / Cold Comfort / God Only
Knows (Live)
CD: Live Ast XM Satellite Radio
UK: Northern Line NLP 20031
CD: Live In The Underworld
UK: Classic Rock Legends CRL 1502
CD: Live In Osaka
UK: Blue Print LPTMQ 002
CD: Live In Argentina
UK: Blue Print LPTMQ 0010
CD: Asia Story Feat. John Wetton
UK: Déjà vu
Tracks : Time Again / Solo Survivor / Don’t Cry / Video Killed The Radio Star / Only Time
Will Tell / Rock And Roll Dream / Book Of Saturday / The Smile Has Left Your Eyes / Wildest
Dreams / The Heat Of The Moment / Open
CD: One Way Or Another (Ken Hensley/John Wetton)
UK: Classic Rock Legends CRL 0884
Tracks: One Way Or Another / Battle Lines / Emma / Hold Me Now / After All / Heat Of The
Moment / Voice Of America / Prayin For A Miracle / Days Like These / Go
CD: Downes/ Wetton (& Geoff Downes)
UK: Classic Rock Legends CLR
Tracks: Walking On Air / I Would Die For You / Only You / Running Out Of Time / Soul / Just
As Long (As I Need You) / Don’t Say It Again / Oh! Carolann / Kari-Anne / Lost In America /
Please / Summer / We Move As One / Christina
2004
CD: Amata Acoustic
UK: Metal Mind Productions
Philips. So entfiel irgendwann für Jamie die
Geschäftsgrundlage und man musste das
2003
2004
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Oldie Markt 04/05
Tourneen