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AUDIO TEST
04 | 2013
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ASW Genius 310
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Torsten Pless
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Test
Abstand: 1 Meter, SPL: 74 dB(C)
12 dB
3 dB
0 dB
–3 dB
–12 dB
30
40 50
70
100 Hz
200
300 400 500
700
1 kHz
2
3
4
5
7
10 kHz
20 kHz
Das gemessene Frequenzdiagramm der Genius 310 zeigt keinerlei Auffälligkeiten. Damit bietet ASW dem Bass und den Tiefmitten eine
günstige Ausgangsbasis für druckvollen Klang und den Höhen die nötige Brillanz
2,5-Zentimeter-Kalotte (cm) mit Keramikbeschichtung
ist in einer sehr breiten Gewebesicke aufgehangen. Das
Keramikmaterial sorgt für außerordentliche Steifigkeit
und Resonanzarmut. Der magnetische Antrieb erfolgt
wie auch bei den Tiefmitteltönern mit einem Ferro-Fluid-Magneten. Die Verzerrungsarmut durch Kompressionseffekte wird durch die große Bewegungsfreiheit der
Schwingspule erreicht. Die Keramikmembran, die freie
Schwingspule und ein eigener Resonanzraum bilden
das dynamisch-transparente Klangbild. Ein ZweibügelSystem vor der Membran dient als Schutz vor Kinderhänden, ohne dabei akustischen Einfluss zu nehmen.
Die beiden 15-cm-Tiefmittelton-Lautsprecher bestehen
aus Papier-Holzfasermembranen, die an dynamisch
belastbaren Gummisicken befestigt wurden. Die Materialwahl mit verstärkenden Holzfasern sorgt für eine
hohe innere Dämpfung, was Partialschwingungen
entgegenwirkt und sich klanglich in einem reduzierten
Verzerrungsverhalten bemerkbar macht. Die Antriebsmagneten bestehen wie schon beim Hochtöner aus
Neodym-Eisen-Bor. Der daraus gewonnene Werkstoff
erlaubt ein deutlich schlankeres Lautsprecherdesign
Der 2,5-mm-Hochtöner besitzt
eine Keramikbeschichtung mit
besonderer Steifigkeit
92
Bilder: Auerbach Verlag
D
ie Lautsprechermanufaktur ASW legt bei seinen
Serienmodellen stets großen Wert auf zeitloses
Design. Dazu zählen einfache, schön anzuschauende Formen und eine breite Farbauswahl, um
Lautsprecher in die Wohnraumeinrichtung zu integrieren. Die Genius 310 erweitern das Ganze um abgerundete Gehäuseseiten und außergewöhnliche Chassis, die
ebenso einer Grafikagentur entsprungen sein könnten.
Die Vredener-Entwickler haben bei all dem optischen
Aufwand jedoch die Gehäusestabilität nicht außer
Acht gelassen und innere Verstrebungen für schwingungsstabile Außenwände integriert. Ein isoliertes
Bi-Amping-Terminal auf der Rückseite bietet derweil
ausreichend Freiraum für eigene Verkabelungs-Kombinationen, während der Bassreflexkanal die beiden
Tiefmitteltöner mit zusätzlicher Energie unterstützt.
Dem knapp einen Meter messenden 2-Wege-Lautsprecher liegen zur akustischen Bodenentkopplung je nach
Untergrundmaterial zwei verschiedene Arten an Spikes
bei. Der Hochtöner ist auf einer akustischen Linie zwischen den beiden Mitteltönern angeordnet und bildet
eine augenscheinliche D‘Appolito-Konstruktion. Die
Test
mit einem strömungsoptimierten Schwingungssystem. Um den Chassis ausreichend Luft zum Atmen zu
lassen, wird die Wärmeenergie der Schwingspule über
deren Titanträger an den offenen Korb abgegeben.
Dass die aufwendige Technik hinter den Lautsprechern
mit System gemacht ist, erlebten wir an der sehr guten
Abstimmung zu ihren Gehäusen. Eine Flamenco-Gitarre mit schnell gezupften Saiten wirkte auf uns äußerst
lebhaft, ohne dabei eine kühle Präsenz zu entwickeln.
Egal ob Flügelaufnahmen, mächtige Kesselpauken oder
konzertante Aufführungen, die Dynamikfähigkeit der
Lautsprecher lässt sich nicht abstreiten. Solo-Stimmen
brachten keine harschen Konsonanten zum Vorschein,
was für intime musikalische Musikstunden sorgte.
Während einige Lautsprecher Probleme damit haben,
Sopran-Stimmen klirrfrei zu reproduzieren, gaben die
Genius 310 selbst die höchsten Lagen fehlerfrei wieder
und lösten die Stimme sauber von ihrer Orgelbegleitung. Das Abstimmungskonzept geht hier abermals
auf. Nur bei den tiefsten Registern ist das Gehäusevolumen das begrenzende Kettenglied, das die tiefsten
Noten lieber seinen größeren Geschwistermodellen
überlässt. Dies tut der schnellen Membranauslenkung
keinerlei Abbruch, was in einem ausgezeichneten
Impulsverhalten des Tiefmitteltonbereichs resultiert.
Große Kesselpauken profitieren von den schnellen Impulsen gleichermaßen wie knorrige Bassgitarren, die
Rocktitel erst so richtig lebendig machen.
Im großen Gesamtkontext, den wir mit Wagners der
Fliegende Holländer überprüften, konnten wir jedes
Einzelinstrument hörbar erfassen, ohne mit ungewollten Einzelkämpfern oder großen Verdeckungen leben
zu müssen. Dabei standen stets die Instrumente im
Vordergrund und die Lautsprecher nahmen sich uneigennützig zurück. Einen weiteren Beweis dafür lieferte
uns die Darbietung der Bühnentiefe- und breite, die
sich völlig losgelöst auch über die ASW-Lautsprecher
hinweg bewegte. Wirkliche Schnitzer konnten wir bei
diesem Paar nicht erkennen, die exakte Abstimmung
der Lautsprecher zum Gehäuse, sagt uns aber bereits
viele aufregende Musikstunden voraus.
0,5–1 m
Aufstellungsempfehlung
0,5–1 m
Wandabstand
einwinkeln auf
den Hörplatz,
+/–20°
Empfohlen für Raumgrößen: 15 m2 – 45 m2
Die isolierten Anschlüsse
erlauben Bi-Amping- und
Bi-Wiring
AUSSTATTUNG
Allgemein
Hersteller
Modell
Paarpreis (UVP)
Maße (B/H/T)
Informationen
ASW
Genius 310
2200 Euro
180 × 970 × 265 mm
www.asw-loudspeaker.com
Technische Daten
Arbeitsweise
Frequenzgang
lt. Hersteller
Empf. Verstärkerleistung
2,5-Wege, passiv
42 Hz − 30 kHz
50–200 W
BEWERTUNG
Basswiedergabe
Mittenwiedergabe
Höhenwiedergabe
Räumlichkeit
Neutralität
Lebendigkeit/
Impulstreue
Dynamikverhalten
Wiedergabequalität
Ausstattung/
Verarbeitung
Benutzerfreundlichkeit
Zwischenergebnis
Konstruktions-/Materialaufwand
Preis/
Leistung
Ergebnis
10/12
10/12
10,5/12
10,5/12
10/12
9,5/11
10/11
70,5/80
9/9
8/9
87,5 von 100 Punkten
+2,5
Sehr gut
Ausgezeichnet
90/100
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