Tunesien Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD

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Tunesien Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD
Tunesien
Kurze Einführung in das
Hochschulsystem und die
DAAD-Aktivitäten | 2016
DAAD
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Sachstand Tunesien
2016
Allgemeine Informationen
Offizieller Name des Landes:
Republik Tunesien
Bevölkerungszahl:
11,04 Mio.
15- bis 24-Jährige:
1,72 Mio.
Wirtschaft
BIP pro Kopf in KKP:
11.397 US$
(D: 47.268)
Wirtschaftswachstum:
0,8%
Dt. Außenhandelsvolumen mit
Tunesien:
2,761 Mrd. €
(Rang 59)
Informationszentren
Lektorate
Bildung
Knowledge Economy Index (KEI):
Rang 80 (D: 8)
Staatliche Bildungsausgaben pro Jahr in % des BIP:
k.A.
Anzahl der tertiären Bildungsreinrichtungen:
59
Im Ausland Studierende:
16.889 (2013)
Die 3 beliebtesten Zielländer für Studierende:
1. Frankreich
2. Deutschland
3. Rumänien
Tunesische Studierende in D:
3.101
DAAD-Geförderte insgesamt (Ausländer/Deutsche) 2015:
689 (A: 544 / D: 145)
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I.
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Bildung und Wissenschaft
Tunesien hat in den letzten Jahren enorme Anstrengungen unternommen, um eine
wissensbasierte Transformation der Gesellschaft einzuleiten. Wissen und Technologie werden als
entscheidende Faktoren für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes gefördert.
Rund 6% des Staatshaushaltes fließen in den Bildungssektor. Messbare Erfolge sind die steigende
Alphabetisierungsrate, die derzeit bei rund 75% liegt, eine hohe Einschulungsrate (ca. 99%) sowie
eine steigende Zahl an ausgebildeten Akademikern.
Das tunesische Bildungs- und Hochschulsystem ist nach französischem Vorbild organisiert. Nach
der Unabhängigkeit Tunesiens von Frankreich (1956) wurde der unter französischer
Kolonialherrschaft aufgebaute Bildungssektor nicht grundsätzlich reformiert. Allerdings wurden ab
1958 die Curricula, Fakultäten und Schulen "arabisiert". Das tunesische Bakkalaureat wird als
direkter Hochschulzugang auch in Deutschland anerkannt.
Es gibt 3 Hochschultypen: Fakultäten, Institute und Ecoles sowie eine anwendungsorientierte
Ausbildung an staatlichen ISETs (Institut Supérieur d’Etudes Technologiques), die häufig an eine
Universität angegliedert sind. Sie bieten dreijährige bolognakonforme Studienprogramme mit
stärkerem Praxisanteil, Pflichtpraktika und einem Bachelorabschluss als Technicien Supérieur.
Das System der Ecoles betrifft hauptsächlich die Ingenieurwissenschaften.
Tunesien verfügt über ein dichtes und gut ausgestattetes Hochschulnetz von 13 staatlichen
Volluniversitäten mit insgesamt 198 Fakultäten, Instituten und Ecoles. Im Studienjahr 2013/14 sind
337.393 Studierende an Universitäten eingeschrieben (Immatrikulationsquote bei 33,69%.
Der tunesische Staat garantiert jedem Abiturienten Hochschulzugang zu einem gebührenfreien
Studium an staatlichen tunesischen Hochschuleinrichtungen (es fallen Verwaltungsgebühren
zwischen 20 US $ und 130 US $ an). Öffentliche tunesische Hochschulen werden fast zu 100%
vom Staat finanziert.
Den hohen Schüler- und Studentenzahlen steht eine sinkende Qualität der Bildung gegenüber.
Das Vertrauen in staatliche Bildungseinrichtungen nimmt ab, deshalb erleben private
Bildungsanbieter einen Boom: 2013/14 waren 26.019 Studierende an privaten Hochschulen
eingeschrieben, vor vier Jahren war es gerade mal die Hälfte. Private Hochschulen sind
kostenpflichtig. Die Studiengebühren liegen zwischen 3.000 und 5.000 US $ pro Jahr.
Alle 13 Universitäten in Tunesien betreiben Forschung. Mit ca. 70% sind sie maßgeblich für die
Forschungsaktivität verantwortlich. Zwischen 2002 und 2013 hat sich ihre Aktivität sogar
verdreifacht. An staatlichen Forschungszentren wird auch Lehre (grundständig, Master, PhD)
angeboten. Es gibt eine vielfältige Forschungslandschaft in Tunesien mit 38 Forschungszentren,
277 Forschungslabors und 299 Forschungseinheiten (Stand 2015) sowie 37 Ecoles doctorales
(Graduiertenkollegs). Die Finanzierung wird vollständig mit öffentlichen Mitteln sichergestellt. Das
Hochschulministerium plant weitere Schulen für Doktoranden, bis 2015 sind 50
Doktorandenschulen geplant. 2014 sind 11.481 Doktoranden in Tunesien eingeschrieben. Die
Gründung von Technologiezentren (technopôles) – bis zu fünf Zentren sind geplant – soll eine
bessere Anbindung und Anwendungsorientierung zwischen Industrie und Wissenschaft erreichen.
Mit 46 privaten Hochschulgründungen, 13 öffentlichen Volluniversitäten und über 250 staatlichen
Forschungseinheiten ist eine vielfältige Bildungslandschaft entstanden, die Tunesien zu einem
regionalen „Hub“ und attraktiven Standort in Lehre und Forschung für internationale Studierende,
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insbesondere aus Afrika-Subsahara macht. Als Branchen mit Zukunft gelten IT, Energie,
Agrarsektor, Gesundheitswesen.
Schulen und das sekundäre Bildungssystem ressortieren beim Erziehungsministerium (Ministère
de l'éducation). Die Hochschulen und die diesen zugeordnete Institute werden vom Hochschul-und
Forschungsministerium (MESRS) beaufsichtigt. Auf der operativen Ebene werden die
Entscheidungen des MESRS mit dem Rat der Universitäten (Majlis al-Jamiat) abgesprochen, der
sich aus den Präsidenten aller tunesischen Universitäten zusammensetzt. Die Zuständigkeit für die
berufliche Aus- und Weiterbildung liegt beim Ministerium für Beschäftigung und Berufsbildung.
Stärken und Schwächen - Herausforderungen und Chancen
Das tunesische Bildungssystem genießt einen guten Ruf auf dem afrikanischen Kontinent. Die
tunesische Ausbildung hat ihre Stärken in der fachlichen Primär-und Grundausbildung und in dem
multilingualen Ansatz. Sie ist aber auch theorielastig, wenig anwendungs- und praxisorientiert, es
mangelt an innovativem und analytisch-kritischem Denken. Vor allem Sprachkenntnisse, Soft
Skills, Flexibilität sowie Praxis- und Anwendungsorientierung von Wissen sind Kompetenzen, die
tunesische Schul- und Hochschulabsolventen nicht mitbringen. Viele „Hoch“Qualifizierte werden
nicht eingestellt, weil ihre Ausbildung für den Bedarf der (privaten) Unternehmen nicht ausreicht
(„skills mismatch“). Reformen der vergangenen Jahre betreffen insbesondere die Einführung des
dreistufigen Bologna-Systems (LMD), was einen tiefgreifenden Wechsel in der Struktur der
tunesischen Hochschulen bedeutet. Die akademischen Abschlüsse an den tunesischen
Hochschulen sind nach Licence (Bachelor) 180 ECTS, Master 120 ECTS und Doktorat strukturiert.
Das Medizinstudium (acht Studienjahre), Zahnarzt-, Pharmazie- und Architekturstudium (sechs
Studienjahre) und der Bereich der Ingenieurwissenschaften (mit classe préparatoire fünf
Studienjahre) bilden Ausnahmen.
Errungenschaften der Revolution im Hochschulbereich sind Meinungs- und Forschungsfreiheit und
eine öffentliche – auch politische – Diskussionskultur. Hochschulleitungen werden gewählt (und
nicht mehr ernannt) und setzen eigene Profile im Kontext des soziokulturellen Umfelds. Neben der
Hauptstadt haben sich renommierte Hochschulzentren an der Ostküste (Sousse, Monastir und
Sfax) etabliert, die mit dort ansässigen Unternehmen und Industrie zusammenarbeiten. Es gibt
Ansätze von Hochschulautonomie, der Management- und Entscheidungsfreiraum ist aber sehr
begrenzt. Tunesische Hochschulen wünschen sich mehr Autonomie in finanziellen, personellen
und akademischen Bereichen und hoffen auf mehr Mitsprache und Transparenz in der
hochschulpolitischen
Entscheidungsfindung.
Selbstverwaltung,
Good-Governance
und
Markorientierung von Lehre und Forschung sind noch Meilensteine für Hochschulen und
Forschungsinstitute, die über keine eigenen Strukturen für Öffentlichkeitsarbeit oder
Internationalisierung verfügen. Beklagt wird, dass es zu wenig Anreiz und Handlungsspielraum für
Engagement und Wettbewerbsfähigkeit gibt, um international agieren und kooperieren zu können.
Von den Forschungseinrichtungen wird vermehrt Innovation, Vermittlung der Technologien, mehr
Internationalität und Einbeziehung des sozialen und beruflichen Umfeldes verlangt. Ziel ist es
hierbei, die Aktivitäten dieser Einrichtungen den nationalen Prioritäten anzupassen. Forschung in
der Industrie ist in Tunesien fast nicht vorhanden; sie liegt bei etwa 0,1% (vgl. OECD-Länder
zwischen 4 und 10%).
Aktuelle Situation
Tunesien befindet sich seit der Revolution in einem Transformationsprozess. Die politische
Transition des Landes ist mit den Wahlen und der Bildung einer demokratischen Regierung gut
vorangekommen. Wirtschaftlich steht das Land allerdings vor großen Herausforderungen. Der
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Reformbedarf in allen Bereichen - sei es bei Investitionen, Steuern, Wettbewerb und im
Bankensektor und in der Verwaltung ist enorm.
Dies hat auch Auswirkungen auf die bildungspolitische Situation: jährlich drängen 30.000- 40.000
Hochschulabsolventen auf den Arbeitsmarkt – 75% der Arbeitssuchenden sind akademisch, 35%
davon ohne Jobs. Das Risiko arbeitslos zu sein, steigt mit dem Bildungsgrad. Wachstumsraten von
3,6% in 2012; 2,6% in 2013 und ca. 2,5 in 2014 sind für ein Entwicklungsland wie Tunesien zu
niedrig, um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Es ist vor allem die Mittelschicht, die in Tunesien
zunehmend in eine prekäre Lage gerät. Laut Informationen des tunesischen Verbraucherschutzes
(ILEF) ist die Kaufkraft der mittelständischen Haushalte in den letzten Jahren um 10,6 Prozent
gesunken. Gründe dafür sind die steigende Inflationsrate und die wachsende Arbeitslosigkeit.
Es wächst der Druck auf Hochschulen und Bildungsministerien: insbesondere fehlende
Beschäftigungs- und Berufsperspektiven von jungen Leuten und Hochschulabsolventen waren
Hauptursachen der Protestbewegung der sogenannten „Jasminrevolution“ im Januar 2011. Eine
tickende Zeitbombe, wenn nicht bald Strategie und Lösungsansätze für die hohe
Akademikerarbeitslosigkeit, Nachwuchsprobleme an Hochschulen, Qualitätsmanagement und
Akkreditierung, Wettbewerbsfähigkeit und Internationalisierung u.a. angegangen werden. Eine
grundlegende Reform und Modernisierung des Hochschulwesens ist überfällig. Das
Hochschulministerium hat ein Strategiepapier 2015–2025 erarbeitet, das Schwerpunkte für
Reformen bei Beschäftigungsfähigkeit, Capacity Building, Forschung, Mehrsprachigkeit und
Hochschulstrukturen (Management, Autonomie) setzt. Deutschland dient als Modell für
Hochschulformen und für best-practice Beispiele z.B. angewandter Forschung (Verbindung
Industrie-Hochschule wie Fraunhofer Institut).
II.
Internationalisierung und Bildungskooperationen
Tunesien ist seit 2011 verstärkt in den internationalen Fokus gerückt. Die „Jasmine Revolution“ in
Tunesien hat nicht nur die Weltpolitik auf den Plan gerufen, seit dem „Arabischen Frühling“ gibt es
auch im Bereich der Bildungszusammenarbeit ein spürbar gestiegenes Interesse und signifikant
mehr Projekte, Kooperation und Austausch. Die Orientierung geht dabei in verschiedene
Richtungen: man schaut neugierig nach Asien – China, Südkorea, Japan und Malaysia sind
Bildungsländer, die eng mit Tunesien kooperieren Die Golfstaaten sind nicht nur bildungspolitisch
an Tunesien interessiert, Katar, Saudi-Arabien, aber auch die Türkei versuchen ideologisch und
religiös Einfluss auszuüben. Und schließlich Europa – allen voran traditionell Frankreich,
zunehmend aber auch andere europäische Partnerländer.
Das Hochschulministerium hat eine eigene Abteilung für internationale Kooperation, verfolgt aber
bislang keine explizite Internationalisierungsstrategie. An Hochschulen gibt es keine Strukturen zur
Internationalisierung (z.B. Internationale Büros). Austausch und internationale Kooperationen
werden zentralistisch vom Ministerium gesteuert. Bislang spielen internationale Studierende an
staatlichen Hochschulen in Tunesien nur eine marginale Rolle: der Anteil ausländischer Studenten
an tunesischen staatlichen Hochschulen (2014) beträgt 2%, demgegenüber studieren 5%
tunesischer Studenten im Ausland. An staatlichen Hochschulen (mit höheren Eingangshürden)
kommen die meisten internationalen Studierenden aus der (im weitesten Sinne) Region: Marokko
(406), Mauretanien (399), Palästina (233), Libyen (202) und Senegal (108). Werden auch die
selbstzahlenden internationalen Studierenden an privaten Hochschulen hinzugenommen, ist das
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Bild ein anderes: Kongo (966), Mali (663), Elfenbeinküste (470), Kamerun (395) und Marokko
(375).1 Deutschland ist nach Frankreich Studiendestination Nummer 2 für tunesische Studierende
und Wissenschaftler vor Rumänien, Italien und Kanada. Deutsche Hochschulen sind für
tunesische Studenten attraktiv: hinsichtlich des direkten Zugangs, der Qualität der Ausbildung,
Welcome-Kultur und Finanzierbarkeit des Studiums. Im Maghreb gibt es eine lange Tradition mit
französischen und französischsprachigen Hochschulen. Aber auch zu anderen europäischen
Staaten - Deutschland, Spanien, Italien und osteuropäischen Ländern der Frankophonie - gibt es
traditionell gute Beziehungen. Dies spiegelt sich auch in der Sprachenwahl wider: Französisch,
wird als zweite Landesprache schon früh unterrichtet, ebenso ist Englisch obligatorisch in Schulen.
Als Wahlpflichtfach in der Sekundarstufe konkurriert Deutsch (35.850 Lerner) mit Italienisch
(51.818), Spanisch (39.920), Chinesisch (1230), Russisch (904) und Türkisch (187)2.
In Tunesien gibt es insgesamt 45.527 Deutschlernende. Von den ca. 2 Millionen Schülern in
Tunesien lernen derzeit 35.850 Schüler Deutsch an insgesamt 427 Schulen. Als Studienfach wird
Deutsch an elf tunesischen Universitäten angeboten. Es gibt eine hohe Nachfrage nach
studienbegleitendem Deutschunterricht (Sprachkurse und Fachsprache). Laut einer inoffiziellen
Erhebung durch DAAD an tunesischen Hochschulen sind schätzungsweise 800-1000
Studierende/Graduierte am studienbegleitenden Deutschangebot interessiert.
Deutschland und deutsche Bildung genießen hohe Sympathiewerte. Nicht nur weil Deutschland in
der EURO-Zone wirtschaftlich stark ist, es hat auch als erster und zuverlässiger Partner die
Entwicklungen in Tunesien unterstützt und gefördert - und Deutschland kommt als Partner ohne
koloniale Vergangenheit. Durch die Mittel „Deutsch-Arabischen Transformationspartnerschaften“
des Auswärtigen Amtes konnten die tunesisch-deutschen Beziehungen nach der Revolution 2011
ausgebaut und intensiviert werden. Im Fokus dieser Maßnahmen stehen u.a. Rechtsstaat und gute
Regierungsführung, Zivilgesellschaft, professionelle Medien, Beschäftigungsförderung und duale
Ausbildung. Seit 2012 unterhält der DAAD ein IC-Büro in Tunis, das die Zusammenarbeit zwischen
den Ländern fördert und unterstützt und mit vielen Partnern, Ehemaligen und Wirtschaftsexperten
ein dichtes Netzwerk an Fachkontakten und Strukturen für den Maghreb webt. Das Netzwerk
tunesischer Deutschlandalumni ist groß und aktiv: viele Alumni sind in Deutschland sozialisiert und
leisten als Remigranten wichtige Unterstützung. Seit 30 Jahren fördert der tunesische Staat ein
Ingenieurprogramm, mit dem pro Jahr 30 der besten Abiturienten für die gesamte
Ausbildungsdauer an deutsche Hochschulen geschickt werden.
Der DAAD fördert –neben dem IC-Büro - in Tunesien drei Lektorate an der Universität Manouba,
Carthage (ISLT) und an der Universität Gabès, unterstützt von zwei Sprachassistenzen. Alle
politischen deutschen Stiftungen sind in Tunesien vertreten, AHK, Goethe-Institut, DW-Akademie
sowie Vertretung der KfW-Bank. GIZ ist mit mehr als 140 Mitarbeitern in Tunesien aktiv.
Wegen der geostrategischen Bedeutung des Landes haben die USA, GB und Kanada ihr
Engagement in Tunesien sichtbar verstärkt, militärisch, aber auch im Bildungsbereich. ARENA
(Alliance for Research on North Africa) ist in Tunesien stationiert, Japan ist mit einem regionalen
Auslandsbüro in Tunesien vertreten, Campus France und Kanada sind mit Repräsentanzen
langjährig und personell stark an tunesischen Hochschulen verankert, British Council und
AMIDEAST führen viele Sprach-und Fortbildungsmaßnahmen durch. Frankreich bietet über
Campus France ca. 1000 Stipendien p.a. an (darunter Stipendien von Stiftungen, Unternehmen
und Hochschulen), über die US Botschaft in Tunesien werden Austauschprogramme für Schüler,
1
2
UNESCO: Global Flow of Tertiary Students
Zahlen Schuljahr 2012/13
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Studierende, Absolventen und Berufstätige angeboten, darunter Stipendien von Fulbright und
Fulbright Tech.
(Verfasser Kapitel I & II: Beate Schindler-Kovats, Leiterin des IC Tunis)
III.
DAAD Aktivitäten3
Der DAAD bemüht sich von Tunesien aus um eine regionale Vernetzung der Maghreb-Länder.
Eine zentrale Rolle spielt dabei die Alumniarbeit. Mit über 1000 Deutschlandalumni gibt es ein
großes Potential Ehemaliger, die Brücken zwischen den Ländern schlagen. Nach 2011 sind viele
jüngere Alumni in ihre Heimatländer zurückgekehrt und gründen start-up’s oder unterstützen die
Internationalisierung an den Hochschulen. Der DAAD arbeitet eng mit den Alumni zusammen und
hat in den letzten Jahren ein großes, aktives Netzwerk für
die Region etabliert. Neben der Programmarbeit und der
Geförderte 2015
Beratungsarbeit für den Studien- und Forschungsstandort
Deutschland veranstaltet das DAAD-Informationszentrum in
145
Tunis regelmäßig Fachseminare, Alumnitreffen, beteiligt sich
Deutsche
an Bildungs- und Forschungsmessen und berät und begleitet
Tunesier
Projektmaßnahmen. Auffällig ist die seit Jahren steigende
Zahl von Studierenden aus dem Maghreb in Deutschland,
544
die mit eigenen Mittel zum Erst- oder weiterführenden
Studium kommen. Der DAAD führt deshalb spezielle
Seminare und Infoveranstaltungen für Schüler und Eltern durch und unterstützt die PASCHInitiative der deutschen Bundesregierung.
Über alle Förderprogramme hinweg ermöglichte der DAAD im Jahr 2015 insgesamt 145 deutschen
Studierenden, Graduierten, Wissenschaftlern und Hochschullehrern einen Aufenthalt in Tunesien.
Außerdem konnten 544 Tunesier und Tunesierinnen in Deutschland studieren, lehren und
forschen. In einer krisengeschüttelten Region ist Tunesien weiterhin ein stabiler
Kooperationspartner. Doch auch hier ist das Kooperationsverhalten auch deutscher Partner stark
von der allgemeinen politischen Lage in der Region beeinflusst. So waren die Förderungen im
Verlauf der letzten beiden Jahre rückläufig, über einen Zeitraum von fünf Jahren (nach dem
„Arabischen Frühling“) sind sie jedoch um 57% gestiegen.
In den Ländern des Maghreb liegen die Förderungen in Tunesien (689) deutlich vor denen
Marokkos (414) und Algeriens (170). Die relevantesten Programme sind die
Transformationspartnerschaften, der Hochschuldialog mit der islamischen Welt sowie das
Regierungsstipendienprogramm.
3
Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2015
DAAD
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A. Personenförderung
Im Jahr 2015 wurden im Rahmen der Personenförderung 110 Tunesier gefördert und 12
Deutsche. Es befanden sich jeweils 3 Geförderte mit einem Jahresstipendium für Studierende und
Doktoranden in der Förderung, sowie 2 weitere mit einem Kurzstipendium für deutsche
Doktoranden bzw. Graduierte (Kunst/Musik/Design/Film). Ein deutscher Wissenschaftler erhielt
eine Förderung im Vortrags- und Kongressreisenprogramm für einen Aufenthalt in Tunesien.
Weitere 9 Deutsche bekamen ein Stipendium im Rahmen des Programms PROMOS, welches die
Hochschulen in die Lage versetzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität ihrer
Studierenden zu setzen und den Studierenden aus einem Bündel von verschiedenen
Förderinstrumenten passende Mobilitätsmaßnahmen anzubieten.
Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind:
Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler
Das Programm gehört zu den ältesten des DAAD und wird weltweit angeboten. Es hat
verschiedene Varianten. Sehr nachgefragt sind sogenannte „Sandwich-Stipendien“ mit
gemeinsamer deutsch-tunesischer Betreuung.
Geförderte D: /
A: 7
AA
Regierungsstipendienprogramm mit Tunesien
Seit 1981 besteht ein Regierungsstipendienabkommen für Jung-Ingenieure mit Tunesien.
In dem Programm werden hochqualifizierte tunesische Abiturienten gefördert, die zuerst ein
Studienkolleg besuchen und dann ein deutschsprachiges Bachelor- und Master-Studium in
den Ingenieurwissenschaften absolvieren. Der DAAD betreut die Stipendiaten während
ihres gesamten Studiums in Deutschland und erhält dafür entsprechende
Verwaltungskosten von tunesischer Seite. Mit Aufnahme des Hochschulstudiums werden
die Stipendiaten ausschließlich von Tunesien finanziert. Seit Programmbeginn wurden 1222
Studenten gefördert; derzeit erhalten ca. 170 Studenten ein Stipendium der tunesischen
Regierung und befinden sich somit in der Betreuung des DAAD. Die Studienerfolgsquote ist
gut. Tunesische Studierende können sich schnell und nachhaltig integrieren (auch
sprachlich). Seit der Revolution 2011 sind auch die Anreize gewachsen, gut qualifizierten
Wissenschaftler oder Fachkräfte für Tunesien zurückzugewinnen. Jedoch mangelt es
weiterhin an beruflichen Perspektiven der Deutschland-Alumni in Tunesien.
Geförderte D: /
A: 170
Kooperative Promotionsförderung
Ziel dieses Programms ist die Förderung von Promotionen an der Heimathochschule mit
eingebetteten Forschungsphasen in Deutschland. Die Promotionen werden sowohl von
einem Hochschullehrer an der Heimathochschule als auch von einem wissenschaftlichen
Gastgeber in Deutschland betreut.
Geförderte D: /
A: 7
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DAAD
Fach- und Sprachkurse
Diese Stipendien für Studierende und Graduierte sind zum Besuch von sprach- und
landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kursen bestimmt, die von staatlichen bzw.
staatlich anerkannten deutschen Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen
Sprachkursanbietern angeboten werden.
Geförderte D: /
A: 24
Betreuung ausländischer Hochschulpraktikanten
Die weltweite Praktikantenorganisation IAESTE (International Association for the Exchange
of Students for Technical Experience) hat seit der Gründung im Jahr 1948 über 350.000
Studierenden aus den Bereichen Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Land- und
Forstwirtschaft Auslandspraktika in mehr als 80 Mitgliedsländer vermittelt. Die Arbeit „vor
Ort“ in den IAESTE-Lokalkomitees wird zum größten Teil auf freiwilliger Basis von
Studentinnen und Studenten geleistet. Praktikumsanbieter im IAESTE-Programm sind
Wirtschaftsunternehmen sowie Forschungs- und Hochschulinstitute. Das Deutsche Komitee
der IAESTE ist im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) angesiedelt.
Finanziert wird das Programm der IAESTE in Deutschland durch das Auswärtige Amt.
Geförderte D: /
A: 7
B. Projektförderung
Im Jahr 2015 wurden im Rahmen der Projektförderung 133 Deutsche4 und 434 Tunesier gefördert,
davon 44 im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen Mittel für die
Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender
zur Verfügung gestellt. So wird ein Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs ausländischer
Studierender geleistet.
Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind:
AA
Hochschuldialog mit der islamischen Welt
Seit mehr als 10 Jahren fördert der DAAD mit dem Programm Hochschuldialog mit der
islamischen Welt den Kulturdialog und das interkulturelle Verständnis im akademischen
Umfeld. Dieses Programm widmet sich dem Dialog mit Studierenden, Lehrenden und
Wissenschaftlern aus der islamisch geprägten Welt, geleitet durch das gemeinsame
Forschungs- und Erkenntnisinteresse. Durch den fachlichen Austausch machen die
Teilnehmer interkulturelle Erfahrungen, die das Verständnis für andere Kulturen erhöhen und
dabei gleichzeitig einen wissenschaftlichen Gewinn versprechen. Wenngleich sich die
Zielregion des Programms seit seinem Beginn stark erweitert hat und inzwischen auch
Südost- und Zentralasien einschließt, bleibt die arabische Welt weiterhin die am stärksten
vertretene Zielregion.
2015 waren tunesische Hochschulen an vier geförderten Projekten beteiligt:
In der Gefördertenzahl sind 9 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik der Projektförderung zugeordnet sind.
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DAAD
•
Masterstudiengang Informationstechnik und Universitätsnetzwerk
Kooperationsprojekt der Technische Universität Braunschweig mit der Universite de
Tunis El Manar (2013-2015)
•
Communication in Transformation – Transforming Communication Studies
Kooperationsprojekt der FU Berlin mit der Cairo University in Ägypten, dem Bayan
College in Oman, der Université La Manouba in Tunesien, der Birzeit University in
den Palästinensischen Gebieten, der Qatar University, der Sana’a University in
Jemen, der American University of Beirut in Libanon, der Middle East University in
Jordanien und der University of Algiers 3 in Algerien. (2014-2016)
•
“BioDialog: Intercultural Dialog through Biodiversity Informatics”
Kooperationsprojekt der Universität Jena mit der Assiut University, der Tanta
University und der Ain Shams University, Ägypten und der Sfax University,
Tunesien. (2015-2016)
•
„Bildungssysteme und Schulsport im interkulturellen Dialog“
Ein Kooperationsprojekt des Forschungszentrums für den Schulsport und den Sport
von Kindern und Jugendlichen (FoSS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit
der Universität La Manouba, Tunesien, der Sohag Universität, Ägypten und der
Yarmouk Universität, Jordanien. (2015-2017)
Geförderte Projekte: 4
D: 1
A: 57
Transformationspartnerschaften
Seit 2011 begleitet Deutschland im Rahmen einer Transformationspartnerschaft die
politischen Umbrüche in der arabischen Region. Mit Mitteln des Auswärtigen Amtes
unterstützt der DAAD vor diesem Hintergrund die akademische Kooperation mit
ausgewählten Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens. Im Zuge politischer und
gesellschaftlicher Umbrüche soll mit der Transformationspartnerschaft die akademische
Ausbildung gestärkt und die wissenschaftliche Innovationsfähigkeit der Zielländer gefördert
werden. In der Zusammenarbeit zwischen deutschen und arabischen Hochschulen steht
besonders die Modernisierung der Lehre, der Strukturausbau in Forschung und Management
sowie die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen im Mittelpunkt der
Kooperationsprojekte.
Der DAAD hat seit 2012 sukzessive vier neue Programmlinien für unterschiedliche
Förderformate etabliert: Deutsch-Arabische Hochschulpartnerschaften, Deutsch-Arabische
Kurzmaßnahmen,
Gemeinsame
Masterstudiengänge
und
Deutsch-Arabische
Forschungspartnerschaft - Al Tawasul. In der Zusammenarbeit mit Tunesien wurden in 2015
8 Hochschulpartnerschaften und 7 Forschungspartnerschaften (Al Tawasul) gefördert.
2015 wurden außerdem insgesamt 21 kurz- oder mittelfristige Kooperationsmaßnahmen mit
Tunesien gefördert.
Geförderte
D: 117
A: 307
In der Zusammenarbeit mit Tunesien werden 2016 8 Hochschulpartnerschaften und 8
Forschungspartnerschaften (Al Tawasul) gefördert. Von 227 kurz- oder mittelfristigen
Kooperationsmaßnahmen seit 2011 wurden insgesamt 96 mit tunesischen Hochschulen
unterstützt, davon sind 2016 13 in der Förderung.
DAAD
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Praxispartnerschaften zwischen Hochschulen und Unternehmen in Deutschland und
in Entwicklungsländern
Mit einer Projektlaufzeit bis 2019 wird seit Januar 2016 eine Kooperation der Hochschule
Niederrhein, Mönchengladbach mit der École nationale d’Ingénieurs de Monastir (ENIM)
gefördert. Industriepartner der deutsch-tunesischen Praxispartnerschaft in Textil und
Bekleidung ist die Gardeur GmbH, Mönchengladbach. Die deutsche Bekleidungsindustrie ist
in hohem Maße globalisiert, produziert wird meist in Asien. Eine Alternative stellt die
Produktion in Tunesien dar, Transportwege für Rohmaterialen und Fertigprodukte sind kurz,
eigene Produktionsstätten können betrieben werden. Allerdings besteht ein Mangel an
qualifizierten Hochschulabsolventen, die Ausbildung ist sehr technikorientiert,
Managementkompetenzen kommen häufig zu kurz. Hier setzt das Projekt an mit dem Ziel
einer stärkeren Fokussierung der tunesischen Universitätsausbildung auf die Bedürfnisse des
Arbeitsmarktes.
BMZ
BMZ
Mit dem Programm, das sich an alle Fachbereiche richtet, soll das praxisnahe Studium sowie
das wirtschaftsorientierte Profil der Hochschulen in Entwicklungsländern unterstützt werden
und die Hochschulausbildung somit den Anforderungen des Arbeitsmarktes besser
Rechnung tragen. Der Praxisbezug soll durch Hochschulkooperationsprojekte unter
Beteiligung der deutschen und lokalen Wirtschaft (Unternehmen, Kammern oder Verbände)
im Entwicklungsland erreicht werden.
Geförderte Projekte: 1
C.
D: /
A: 8
Veranstaltungen, Alumniaktivitäten, Marketing
DAAD Tunesien veranstaltet regelmäßig Info-Tage zu „Studieren und Forschen in Deutschland“ an
Hochschulen und Schulen, beteiligt sich an regionalen Bildungsmessen und bietet eigene
Veranstaltungsformate wie das „Deutsch-Tunesische Forum zur Hochschulzusammenarbeit“
(2013), jährliche Projektnetzwerktreffen, Fortbildungsseminare zu Hochschulmanagement und
Internationalisierung, Hochschul- und Deutschtage, Alumnitreffen etc. an. Im Februar 2016 wurde
mit dem „German Research Day in Tunisia“ erstmals ein „Research in Germany“Informationsseminar für ca. 130 tunesische NachwuchswissenschaftlerInnen angeboten.
Seit 2015 informiert und berät DAAD Tunis – wegen der Vakanz des Lektorats - Anfragen von
Studieninteressierten und Stipendienbewerber aus Algerien.
In Kooperation mit der Cairo Academy sollen ab Herbst 2016 Trainings- und Fortbildungsseminare
im Projektmanagement und Proposal Writing für tunesische Projektpartner und Multiplikatoren
angeboten werden.
Maghreb-Sommerakademie, 2013-2015
Zur regionalen Vernetzung der Fachkontakte und der Germanistik wird seit 2013 jährlich eine
„Maghreb-Sommerakademie“ mit Teilnehmenden aus Marokko, Algerien und Tunesien, vom
DAAD-Büro in Tunis, Tunesien organisiert (gefördert aus Mittel der Deutsch-Arabischen
Transformationspartnerschaft). Außerhalb des regulären Universitätsalltags bietet die
Sommerakademie Raum und Möglichkeit für Begegnung, Sprachpraxis und innovative
Arbeitsformen. Für Studierende und Dozenten aus den Maghrebländern ist dies ein wichtiger
DAAD
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Austausch und eine gute interkulturelle Erfahrung: es werden Vorurteile abgebaut und regionale
Fachnetzwerke aufgebaut. 2013-2015 wurden knapp 100 maghrebinische Teilnehmer/innen
gefördert.
Zusammenarbeit mit libyschen Hochschulpartnern
DAAD Tunis bot im April 2016 ein Informations- und Netzwerkseminar für elf Funktionsträger für
internationale Kooperationen/Austausch an libyschen Hochschulen in Sousse/Tunesien an. Ziel ist
es, libysche Wissenschaftler in internationale Netzwerke und tunesische Projektaktivitäten
einzubinden.
Auf Wunsch der libyschen Partner wird DAAD Tunis in Kooperation mit der Cairo Academy 2016
ein Weiterbildungsseminar zu „Hochschularbeit in Krisen- und Konfliktländern“ organisieren.
Treffen der DAAD- Alumni aus dem Maghreb in Rabat/Marokko zum Thema: Ökologie im
Maghreb – Lebensräume schützen, Zukunft gestalten, 14.-16. November 2014
Mehr als 120 Alumni aus Algerien, Marokko und Tunesien, darunter 24 tunesische Ehemalige und
das DAAD Büro Tunis, waren der Einladung gefolgt, gemeinsam über Sorgen, Probleme, aber
auch Lösungsansätze für einen ökologischen Umgang und mehr Nachhaltigkeit für die
Lebensräume im Maghreb zu diskutieren. Zu den größten Umweltproblemen der maghrebinischen
Länder zählen die Verschmutzung der Küsten und Meere, die Abfallbeseitigungsproblematik und
vor allem Quantität und Qualität der Wasserressourcen.
In Vorträgen, Workshops und Paneldiskussion wurde auf der zweitägigen Tagung (14.-16.11.2014)
erörtert, welchen Beitrag wissenschaftliche Zusammenarbeit zur Lösung der in der Agenda 21
genannten globalen Fragen leisten kann: welche Bedeutung haben Alumni? Wo kann und muss
man Verantwortung übernehmen? Und wie gelingt eine kritische Auseinandersetzung mit dem
eigenen Konsum in einer Region, die „Nachholbedarf“ hat?
Neben den Alumni waren auch das DAAD Büro Tunis sowie die Bundestagsabgeordnete Dr.
Daniela De Ridder, Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgen in die
Veranstaltung eingebunden.
Bildungsmessen und Marketing
Das Interesse deutscher Hochschulen an Tunesien nimmt zu. Diese ist auch daran zu erkennen,
dass seit Etablierung des DAAD-Informationszentrums in Tunis explizite Recherchen über den
Bildungsmarkt Tunesien seitens der RWTH Aachen und der HS Fulda, sowie Anzeigen seitens der
TU Berlin und der Hochschulen in Esslingen und Offenburg bei GATE-Germany in Auftrag
gegeben, bzw. geschaltet wurden.
•
Karierremesse „Trained in GermanY“
Zur ersten deutsch-tunesischen Karrieremesse „Trained in GermanY“ im Januar 2016 in
Tunis kamen mehr als 700 Besucher. Hochschulabsolventen und Deutschlandalumni
konnten sich bei 19 Firmenaustellern aus der Automobil-, Textil-, IT-, Finanz- und
Servicebranche, an Ständen deutscher Institutionen sowie am Ständen des Alumni-Portal
Deutschlands und DAAD Tunesien informieren und Kontakte knüpfen. Praktika, Arbeiten
und Karriere in deutschen Firmen in Tunesien und im Ausland stehen bei tunesischen
Hochschulabsolventen hoch im Kurs.
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DAAD
„Trained in GermanY“ ging im Juni 2016 virtuell in Tunis weiter. Über Austauschformate
wie Foren, Blogs, Webinare wurden bei der virtuellen Messe insgesamt knapp 400
Besucher erreicht, am DAAD Stand wurden über 170 beraten.
•
ESTUDIANT - Les journées d'orientation et les études à l'étranger, 12/13.07.2016 in
Tunis und am 14.7.2016 in Sousse
Wie bereits in 2015 (24./25.04) wird IC Tunis auch 2016 an der Bildungsmesse von
ESTUDIANT in Tunis und Sousse teilnehmen. Die „Tage der Orientierung“ richten sich an
Schüler, Abiturienten und Studierende, die ein Auslandsstudium anstreben. Die Zahl der
Studieninteressierten steigt, insbesondere Sprachkurse und ein Erststudium mit natur- oder
ingenieurwissenschaftlicher Ausrichtung sind nachgefragt. 2015 waren es 20 Aussteller für
ca. 14.000 Besucher. Am DAAD-Stand allein informierten sich ca. 800 Schüler,
Studierende und Eltern über Studienmöglichkeiten in Deutschland.
•
Salon Perspectives, 01.-03.03.2013 in Tunis sowie 13.-16.06.2013 in Tunis, Sousse
und Sfax
Das IC Tunis nahm erstmals an der Messe teil, die zum zweiten bzw. dritten Mal mit 37
Ausstellern und rund 1500 Besuchern in Tunis stattfand. An den beiden Terminen
besuchten jeweils 600-800 Schulabgänger, Studierende und Absolventen den DAADStand, die über Studien- und Promotionsmöglichkeiten sowie Sprachkurse und Praktika in
Deutschland informiert und beraten wurden.
Forschungsmarketing
Im Rahmen der Kampagne „Research in Germany“ fanden im Tunesien im Jahr 2016 zwei
Veranstaltungen statt. Zum einem war „Research in Germany“ auf der virtuellen Messen „Trained
in Germany Tunisia“, die vom Alumniportal Deutschland ausgerichtet wurde, vertreten. Zum
anderen fand im Februar ein Informationsseminar für Nachwuchswissenschaftler über
Forschungsmöglichkeiten in Deutschland statt. Mit den beiden Veranstaltungsformaten konnten
insgesamt circa 240 Nachwuchswissenschaftler erreicht werden. Beide Formate zeigen das hohe
Interesse von tunesischer Seite am Forschungsstandort Deutschland.
Länderprofil Tunesien, Februar 2015
GATE-Germany, das gemeinsame Konsortium von DAAD und
HRK, hat mit der ersten Länderprofile-Ausgabe des Jahres 2015
einen besonderen Fokus auf das Hochschulmarketing und die
Zusammenarbeit mit Tunesien gelegt. Die Publikationsreihe, die
sich dreimal jährlich unterschiedlichen Zielmärkten widmet, bietet
deutschen Hochschulen wichtige Hintergrundinformationen für die
Anwerbung internationaler Studierender, den Export von
Bildungsangeboten und die Anbahnung von Kooperationen.
Neben Hochschule und Forschung gibt das Länderprofil Tunesien
auch einen Überblick über Wirtschaft, Politik und Gesellschaft des
Landes.
Seite 14
DAAD
IV.
Statistische Anlagen
DAAD-Geförderte Tunesien, 2006-2015
1200
1000
800
Deutsche
600
Tunesier
400
Insgesamt
200
0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Fächeraufteilung Geförderte Deutsche 2015
2013
2014
2015
Fächeraufteilung Geförderte Tunesier 2015
Sprach- und Kulturwissenschaften
3
31
57
29
Rechts-, Wirtschafts und Sozialwissenschaften
144
176
Mathematik und Naturwissenschaften
2
1
Humanmedizin
12
11
Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- und
Ernähungswissenschaften, Ökologie
Ingenieurwissenschaften
39
97
17
70
Kunst, Musik und Sportwissenschaften
Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet
Fächeraufteilung 2015
Tunesische Studierende in Deutschland, 2006-2015
3500
19 141
3000
243
2500
555
7
2000
1500
13
1000
82
500
2041
0
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
DAAD
Quellen:
Seite 15
Central Intelligence Agency, The World Factbook
DAAD, Statistik
DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen
Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik
The World Bank, Data
UNESCO, Institute for Statistics
DAAD
V.
Seite 16
Kontakt
DAAD-Ansprechpartner in Tunesien
DAAD-Ansprechpartner in der Zentrale
Informationszentrum in Tunis
Beate Schindler-Kovats
14 rue du 18 janvier 1952
5iéme étage
1000 Tunis
[email protected]
www.daad.tn
Felix Wagenfeld
Referat Koordinierung Regionalwissen – S21
Afrika | Nahost
DAAD - Deutscher Akademischer
Austauschdienst
Kennedyallee 50
53175 Bonn
Tel.: +49 (0)228 882-136
Fax: +49 (0)228 882-9136
[email protected]
Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den
zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter:
www.daad.de/laenderinformationen/tunesien