Tunesien Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD
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Tunesien Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD
Tunesien Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2016 DAAD Seite 2 Sachstand Tunesien 2016 Allgemeine Informationen Offizieller Name des Landes: Republik Tunesien Bevölkerungszahl: 11,04 Mio. 15- bis 24-Jährige: 1,72 Mio. Wirtschaft BIP pro Kopf in KKP: 11.397 US$ (D: 47.268) Wirtschaftswachstum: 0,8% Dt. Außenhandelsvolumen mit Tunesien: 2,761 Mrd. € (Rang 59) Informationszentren Lektorate Bildung Knowledge Economy Index (KEI): Rang 80 (D: 8) Staatliche Bildungsausgaben pro Jahr in % des BIP: k.A. Anzahl der tertiären Bildungsreinrichtungen: 59 Im Ausland Studierende: 16.889 (2013) Die 3 beliebtesten Zielländer für Studierende: 1. Frankreich 2. Deutschland 3. Rumänien Tunesische Studierende in D: 3.101 DAAD-Geförderte insgesamt (Ausländer/Deutsche) 2015: 689 (A: 544 / D: 145) DAAD I. Seite 3 Bildung und Wissenschaft Tunesien hat in den letzten Jahren enorme Anstrengungen unternommen, um eine wissensbasierte Transformation der Gesellschaft einzuleiten. Wissen und Technologie werden als entscheidende Faktoren für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes gefördert. Rund 6% des Staatshaushaltes fließen in den Bildungssektor. Messbare Erfolge sind die steigende Alphabetisierungsrate, die derzeit bei rund 75% liegt, eine hohe Einschulungsrate (ca. 99%) sowie eine steigende Zahl an ausgebildeten Akademikern. Das tunesische Bildungs- und Hochschulsystem ist nach französischem Vorbild organisiert. Nach der Unabhängigkeit Tunesiens von Frankreich (1956) wurde der unter französischer Kolonialherrschaft aufgebaute Bildungssektor nicht grundsätzlich reformiert. Allerdings wurden ab 1958 die Curricula, Fakultäten und Schulen "arabisiert". Das tunesische Bakkalaureat wird als direkter Hochschulzugang auch in Deutschland anerkannt. Es gibt 3 Hochschultypen: Fakultäten, Institute und Ecoles sowie eine anwendungsorientierte Ausbildung an staatlichen ISETs (Institut Supérieur d’Etudes Technologiques), die häufig an eine Universität angegliedert sind. Sie bieten dreijährige bolognakonforme Studienprogramme mit stärkerem Praxisanteil, Pflichtpraktika und einem Bachelorabschluss als Technicien Supérieur. Das System der Ecoles betrifft hauptsächlich die Ingenieurwissenschaften. Tunesien verfügt über ein dichtes und gut ausgestattetes Hochschulnetz von 13 staatlichen Volluniversitäten mit insgesamt 198 Fakultäten, Instituten und Ecoles. Im Studienjahr 2013/14 sind 337.393 Studierende an Universitäten eingeschrieben (Immatrikulationsquote bei 33,69%. Der tunesische Staat garantiert jedem Abiturienten Hochschulzugang zu einem gebührenfreien Studium an staatlichen tunesischen Hochschuleinrichtungen (es fallen Verwaltungsgebühren zwischen 20 US $ und 130 US $ an). Öffentliche tunesische Hochschulen werden fast zu 100% vom Staat finanziert. Den hohen Schüler- und Studentenzahlen steht eine sinkende Qualität der Bildung gegenüber. Das Vertrauen in staatliche Bildungseinrichtungen nimmt ab, deshalb erleben private Bildungsanbieter einen Boom: 2013/14 waren 26.019 Studierende an privaten Hochschulen eingeschrieben, vor vier Jahren war es gerade mal die Hälfte. Private Hochschulen sind kostenpflichtig. Die Studiengebühren liegen zwischen 3.000 und 5.000 US $ pro Jahr. Alle 13 Universitäten in Tunesien betreiben Forschung. Mit ca. 70% sind sie maßgeblich für die Forschungsaktivität verantwortlich. Zwischen 2002 und 2013 hat sich ihre Aktivität sogar verdreifacht. An staatlichen Forschungszentren wird auch Lehre (grundständig, Master, PhD) angeboten. Es gibt eine vielfältige Forschungslandschaft in Tunesien mit 38 Forschungszentren, 277 Forschungslabors und 299 Forschungseinheiten (Stand 2015) sowie 37 Ecoles doctorales (Graduiertenkollegs). Die Finanzierung wird vollständig mit öffentlichen Mitteln sichergestellt. Das Hochschulministerium plant weitere Schulen für Doktoranden, bis 2015 sind 50 Doktorandenschulen geplant. 2014 sind 11.481 Doktoranden in Tunesien eingeschrieben. Die Gründung von Technologiezentren (technopôles) – bis zu fünf Zentren sind geplant – soll eine bessere Anbindung und Anwendungsorientierung zwischen Industrie und Wissenschaft erreichen. Mit 46 privaten Hochschulgründungen, 13 öffentlichen Volluniversitäten und über 250 staatlichen Forschungseinheiten ist eine vielfältige Bildungslandschaft entstanden, die Tunesien zu einem regionalen „Hub“ und attraktiven Standort in Lehre und Forschung für internationale Studierende, DAAD Seite 4 insbesondere aus Afrika-Subsahara macht. Als Branchen mit Zukunft gelten IT, Energie, Agrarsektor, Gesundheitswesen. Schulen und das sekundäre Bildungssystem ressortieren beim Erziehungsministerium (Ministère de l'éducation). Die Hochschulen und die diesen zugeordnete Institute werden vom Hochschul-und Forschungsministerium (MESRS) beaufsichtigt. Auf der operativen Ebene werden die Entscheidungen des MESRS mit dem Rat der Universitäten (Majlis al-Jamiat) abgesprochen, der sich aus den Präsidenten aller tunesischen Universitäten zusammensetzt. Die Zuständigkeit für die berufliche Aus- und Weiterbildung liegt beim Ministerium für Beschäftigung und Berufsbildung. Stärken und Schwächen - Herausforderungen und Chancen Das tunesische Bildungssystem genießt einen guten Ruf auf dem afrikanischen Kontinent. Die tunesische Ausbildung hat ihre Stärken in der fachlichen Primär-und Grundausbildung und in dem multilingualen Ansatz. Sie ist aber auch theorielastig, wenig anwendungs- und praxisorientiert, es mangelt an innovativem und analytisch-kritischem Denken. Vor allem Sprachkenntnisse, Soft Skills, Flexibilität sowie Praxis- und Anwendungsorientierung von Wissen sind Kompetenzen, die tunesische Schul- und Hochschulabsolventen nicht mitbringen. Viele „Hoch“Qualifizierte werden nicht eingestellt, weil ihre Ausbildung für den Bedarf der (privaten) Unternehmen nicht ausreicht („skills mismatch“). Reformen der vergangenen Jahre betreffen insbesondere die Einführung des dreistufigen Bologna-Systems (LMD), was einen tiefgreifenden Wechsel in der Struktur der tunesischen Hochschulen bedeutet. Die akademischen Abschlüsse an den tunesischen Hochschulen sind nach Licence (Bachelor) 180 ECTS, Master 120 ECTS und Doktorat strukturiert. Das Medizinstudium (acht Studienjahre), Zahnarzt-, Pharmazie- und Architekturstudium (sechs Studienjahre) und der Bereich der Ingenieurwissenschaften (mit classe préparatoire fünf Studienjahre) bilden Ausnahmen. Errungenschaften der Revolution im Hochschulbereich sind Meinungs- und Forschungsfreiheit und eine öffentliche – auch politische – Diskussionskultur. Hochschulleitungen werden gewählt (und nicht mehr ernannt) und setzen eigene Profile im Kontext des soziokulturellen Umfelds. Neben der Hauptstadt haben sich renommierte Hochschulzentren an der Ostküste (Sousse, Monastir und Sfax) etabliert, die mit dort ansässigen Unternehmen und Industrie zusammenarbeiten. Es gibt Ansätze von Hochschulautonomie, der Management- und Entscheidungsfreiraum ist aber sehr begrenzt. Tunesische Hochschulen wünschen sich mehr Autonomie in finanziellen, personellen und akademischen Bereichen und hoffen auf mehr Mitsprache und Transparenz in der hochschulpolitischen Entscheidungsfindung. Selbstverwaltung, Good-Governance und Markorientierung von Lehre und Forschung sind noch Meilensteine für Hochschulen und Forschungsinstitute, die über keine eigenen Strukturen für Öffentlichkeitsarbeit oder Internationalisierung verfügen. Beklagt wird, dass es zu wenig Anreiz und Handlungsspielraum für Engagement und Wettbewerbsfähigkeit gibt, um international agieren und kooperieren zu können. Von den Forschungseinrichtungen wird vermehrt Innovation, Vermittlung der Technologien, mehr Internationalität und Einbeziehung des sozialen und beruflichen Umfeldes verlangt. Ziel ist es hierbei, die Aktivitäten dieser Einrichtungen den nationalen Prioritäten anzupassen. Forschung in der Industrie ist in Tunesien fast nicht vorhanden; sie liegt bei etwa 0,1% (vgl. OECD-Länder zwischen 4 und 10%). Aktuelle Situation Tunesien befindet sich seit der Revolution in einem Transformationsprozess. Die politische Transition des Landes ist mit den Wahlen und der Bildung einer demokratischen Regierung gut vorangekommen. Wirtschaftlich steht das Land allerdings vor großen Herausforderungen. Der DAAD Seite 5 Reformbedarf in allen Bereichen - sei es bei Investitionen, Steuern, Wettbewerb und im Bankensektor und in der Verwaltung ist enorm. Dies hat auch Auswirkungen auf die bildungspolitische Situation: jährlich drängen 30.000- 40.000 Hochschulabsolventen auf den Arbeitsmarkt – 75% der Arbeitssuchenden sind akademisch, 35% davon ohne Jobs. Das Risiko arbeitslos zu sein, steigt mit dem Bildungsgrad. Wachstumsraten von 3,6% in 2012; 2,6% in 2013 und ca. 2,5 in 2014 sind für ein Entwicklungsland wie Tunesien zu niedrig, um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Es ist vor allem die Mittelschicht, die in Tunesien zunehmend in eine prekäre Lage gerät. Laut Informationen des tunesischen Verbraucherschutzes (ILEF) ist die Kaufkraft der mittelständischen Haushalte in den letzten Jahren um 10,6 Prozent gesunken. Gründe dafür sind die steigende Inflationsrate und die wachsende Arbeitslosigkeit. Es wächst der Druck auf Hochschulen und Bildungsministerien: insbesondere fehlende Beschäftigungs- und Berufsperspektiven von jungen Leuten und Hochschulabsolventen waren Hauptursachen der Protestbewegung der sogenannten „Jasminrevolution“ im Januar 2011. Eine tickende Zeitbombe, wenn nicht bald Strategie und Lösungsansätze für die hohe Akademikerarbeitslosigkeit, Nachwuchsprobleme an Hochschulen, Qualitätsmanagement und Akkreditierung, Wettbewerbsfähigkeit und Internationalisierung u.a. angegangen werden. Eine grundlegende Reform und Modernisierung des Hochschulwesens ist überfällig. Das Hochschulministerium hat ein Strategiepapier 2015–2025 erarbeitet, das Schwerpunkte für Reformen bei Beschäftigungsfähigkeit, Capacity Building, Forschung, Mehrsprachigkeit und Hochschulstrukturen (Management, Autonomie) setzt. Deutschland dient als Modell für Hochschulformen und für best-practice Beispiele z.B. angewandter Forschung (Verbindung Industrie-Hochschule wie Fraunhofer Institut). II. Internationalisierung und Bildungskooperationen Tunesien ist seit 2011 verstärkt in den internationalen Fokus gerückt. Die „Jasmine Revolution“ in Tunesien hat nicht nur die Weltpolitik auf den Plan gerufen, seit dem „Arabischen Frühling“ gibt es auch im Bereich der Bildungszusammenarbeit ein spürbar gestiegenes Interesse und signifikant mehr Projekte, Kooperation und Austausch. Die Orientierung geht dabei in verschiedene Richtungen: man schaut neugierig nach Asien – China, Südkorea, Japan und Malaysia sind Bildungsländer, die eng mit Tunesien kooperieren Die Golfstaaten sind nicht nur bildungspolitisch an Tunesien interessiert, Katar, Saudi-Arabien, aber auch die Türkei versuchen ideologisch und religiös Einfluss auszuüben. Und schließlich Europa – allen voran traditionell Frankreich, zunehmend aber auch andere europäische Partnerländer. Das Hochschulministerium hat eine eigene Abteilung für internationale Kooperation, verfolgt aber bislang keine explizite Internationalisierungsstrategie. An Hochschulen gibt es keine Strukturen zur Internationalisierung (z.B. Internationale Büros). Austausch und internationale Kooperationen werden zentralistisch vom Ministerium gesteuert. Bislang spielen internationale Studierende an staatlichen Hochschulen in Tunesien nur eine marginale Rolle: der Anteil ausländischer Studenten an tunesischen staatlichen Hochschulen (2014) beträgt 2%, demgegenüber studieren 5% tunesischer Studenten im Ausland. An staatlichen Hochschulen (mit höheren Eingangshürden) kommen die meisten internationalen Studierenden aus der (im weitesten Sinne) Region: Marokko (406), Mauretanien (399), Palästina (233), Libyen (202) und Senegal (108). Werden auch die selbstzahlenden internationalen Studierenden an privaten Hochschulen hinzugenommen, ist das DAAD Seite 6 Bild ein anderes: Kongo (966), Mali (663), Elfenbeinküste (470), Kamerun (395) und Marokko (375).1 Deutschland ist nach Frankreich Studiendestination Nummer 2 für tunesische Studierende und Wissenschaftler vor Rumänien, Italien und Kanada. Deutsche Hochschulen sind für tunesische Studenten attraktiv: hinsichtlich des direkten Zugangs, der Qualität der Ausbildung, Welcome-Kultur und Finanzierbarkeit des Studiums. Im Maghreb gibt es eine lange Tradition mit französischen und französischsprachigen Hochschulen. Aber auch zu anderen europäischen Staaten - Deutschland, Spanien, Italien und osteuropäischen Ländern der Frankophonie - gibt es traditionell gute Beziehungen. Dies spiegelt sich auch in der Sprachenwahl wider: Französisch, wird als zweite Landesprache schon früh unterrichtet, ebenso ist Englisch obligatorisch in Schulen. Als Wahlpflichtfach in der Sekundarstufe konkurriert Deutsch (35.850 Lerner) mit Italienisch (51.818), Spanisch (39.920), Chinesisch (1230), Russisch (904) und Türkisch (187)2. In Tunesien gibt es insgesamt 45.527 Deutschlernende. Von den ca. 2 Millionen Schülern in Tunesien lernen derzeit 35.850 Schüler Deutsch an insgesamt 427 Schulen. Als Studienfach wird Deutsch an elf tunesischen Universitäten angeboten. Es gibt eine hohe Nachfrage nach studienbegleitendem Deutschunterricht (Sprachkurse und Fachsprache). Laut einer inoffiziellen Erhebung durch DAAD an tunesischen Hochschulen sind schätzungsweise 800-1000 Studierende/Graduierte am studienbegleitenden Deutschangebot interessiert. Deutschland und deutsche Bildung genießen hohe Sympathiewerte. Nicht nur weil Deutschland in der EURO-Zone wirtschaftlich stark ist, es hat auch als erster und zuverlässiger Partner die Entwicklungen in Tunesien unterstützt und gefördert - und Deutschland kommt als Partner ohne koloniale Vergangenheit. Durch die Mittel „Deutsch-Arabischen Transformationspartnerschaften“ des Auswärtigen Amtes konnten die tunesisch-deutschen Beziehungen nach der Revolution 2011 ausgebaut und intensiviert werden. Im Fokus dieser Maßnahmen stehen u.a. Rechtsstaat und gute Regierungsführung, Zivilgesellschaft, professionelle Medien, Beschäftigungsförderung und duale Ausbildung. Seit 2012 unterhält der DAAD ein IC-Büro in Tunis, das die Zusammenarbeit zwischen den Ländern fördert und unterstützt und mit vielen Partnern, Ehemaligen und Wirtschaftsexperten ein dichtes Netzwerk an Fachkontakten und Strukturen für den Maghreb webt. Das Netzwerk tunesischer Deutschlandalumni ist groß und aktiv: viele Alumni sind in Deutschland sozialisiert und leisten als Remigranten wichtige Unterstützung. Seit 30 Jahren fördert der tunesische Staat ein Ingenieurprogramm, mit dem pro Jahr 30 der besten Abiturienten für die gesamte Ausbildungsdauer an deutsche Hochschulen geschickt werden. Der DAAD fördert –neben dem IC-Büro - in Tunesien drei Lektorate an der Universität Manouba, Carthage (ISLT) und an der Universität Gabès, unterstützt von zwei Sprachassistenzen. Alle politischen deutschen Stiftungen sind in Tunesien vertreten, AHK, Goethe-Institut, DW-Akademie sowie Vertretung der KfW-Bank. GIZ ist mit mehr als 140 Mitarbeitern in Tunesien aktiv. Wegen der geostrategischen Bedeutung des Landes haben die USA, GB und Kanada ihr Engagement in Tunesien sichtbar verstärkt, militärisch, aber auch im Bildungsbereich. ARENA (Alliance for Research on North Africa) ist in Tunesien stationiert, Japan ist mit einem regionalen Auslandsbüro in Tunesien vertreten, Campus France und Kanada sind mit Repräsentanzen langjährig und personell stark an tunesischen Hochschulen verankert, British Council und AMIDEAST führen viele Sprach-und Fortbildungsmaßnahmen durch. Frankreich bietet über Campus France ca. 1000 Stipendien p.a. an (darunter Stipendien von Stiftungen, Unternehmen und Hochschulen), über die US Botschaft in Tunesien werden Austauschprogramme für Schüler, 1 2 UNESCO: Global Flow of Tertiary Students Zahlen Schuljahr 2012/13 DAAD Seite 7 Studierende, Absolventen und Berufstätige angeboten, darunter Stipendien von Fulbright und Fulbright Tech. (Verfasser Kapitel I & II: Beate Schindler-Kovats, Leiterin des IC Tunis) III. DAAD Aktivitäten3 Der DAAD bemüht sich von Tunesien aus um eine regionale Vernetzung der Maghreb-Länder. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Alumniarbeit. Mit über 1000 Deutschlandalumni gibt es ein großes Potential Ehemaliger, die Brücken zwischen den Ländern schlagen. Nach 2011 sind viele jüngere Alumni in ihre Heimatländer zurückgekehrt und gründen start-up’s oder unterstützen die Internationalisierung an den Hochschulen. Der DAAD arbeitet eng mit den Alumni zusammen und hat in den letzten Jahren ein großes, aktives Netzwerk für die Region etabliert. Neben der Programmarbeit und der Geförderte 2015 Beratungsarbeit für den Studien- und Forschungsstandort Deutschland veranstaltet das DAAD-Informationszentrum in 145 Tunis regelmäßig Fachseminare, Alumnitreffen, beteiligt sich Deutsche an Bildungs- und Forschungsmessen und berät und begleitet Tunesier Projektmaßnahmen. Auffällig ist die seit Jahren steigende Zahl von Studierenden aus dem Maghreb in Deutschland, 544 die mit eigenen Mittel zum Erst- oder weiterführenden Studium kommen. Der DAAD führt deshalb spezielle Seminare und Infoveranstaltungen für Schüler und Eltern durch und unterstützt die PASCHInitiative der deutschen Bundesregierung. Über alle Förderprogramme hinweg ermöglichte der DAAD im Jahr 2015 insgesamt 145 deutschen Studierenden, Graduierten, Wissenschaftlern und Hochschullehrern einen Aufenthalt in Tunesien. Außerdem konnten 544 Tunesier und Tunesierinnen in Deutschland studieren, lehren und forschen. In einer krisengeschüttelten Region ist Tunesien weiterhin ein stabiler Kooperationspartner. Doch auch hier ist das Kooperationsverhalten auch deutscher Partner stark von der allgemeinen politischen Lage in der Region beeinflusst. So waren die Förderungen im Verlauf der letzten beiden Jahre rückläufig, über einen Zeitraum von fünf Jahren (nach dem „Arabischen Frühling“) sind sie jedoch um 57% gestiegen. In den Ländern des Maghreb liegen die Förderungen in Tunesien (689) deutlich vor denen Marokkos (414) und Algeriens (170). Die relevantesten Programme sind die Transformationspartnerschaften, der Hochschuldialog mit der islamischen Welt sowie das Regierungsstipendienprogramm. 3 Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2015 DAAD Seite 8 A. Personenförderung Im Jahr 2015 wurden im Rahmen der Personenförderung 110 Tunesier gefördert und 12 Deutsche. Es befanden sich jeweils 3 Geförderte mit einem Jahresstipendium für Studierende und Doktoranden in der Förderung, sowie 2 weitere mit einem Kurzstipendium für deutsche Doktoranden bzw. Graduierte (Kunst/Musik/Design/Film). Ein deutscher Wissenschaftler erhielt eine Förderung im Vortrags- und Kongressreisenprogramm für einen Aufenthalt in Tunesien. Weitere 9 Deutsche bekamen ein Stipendium im Rahmen des Programms PROMOS, welches die Hochschulen in die Lage versetzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität ihrer Studierenden zu setzen und den Studierenden aus einem Bündel von verschiedenen Förderinstrumenten passende Mobilitätsmaßnahmen anzubieten. Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind: Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler Das Programm gehört zu den ältesten des DAAD und wird weltweit angeboten. Es hat verschiedene Varianten. Sehr nachgefragt sind sogenannte „Sandwich-Stipendien“ mit gemeinsamer deutsch-tunesischer Betreuung. Geförderte D: / A: 7 AA Regierungsstipendienprogramm mit Tunesien Seit 1981 besteht ein Regierungsstipendienabkommen für Jung-Ingenieure mit Tunesien. In dem Programm werden hochqualifizierte tunesische Abiturienten gefördert, die zuerst ein Studienkolleg besuchen und dann ein deutschsprachiges Bachelor- und Master-Studium in den Ingenieurwissenschaften absolvieren. Der DAAD betreut die Stipendiaten während ihres gesamten Studiums in Deutschland und erhält dafür entsprechende Verwaltungskosten von tunesischer Seite. Mit Aufnahme des Hochschulstudiums werden die Stipendiaten ausschließlich von Tunesien finanziert. Seit Programmbeginn wurden 1222 Studenten gefördert; derzeit erhalten ca. 170 Studenten ein Stipendium der tunesischen Regierung und befinden sich somit in der Betreuung des DAAD. Die Studienerfolgsquote ist gut. Tunesische Studierende können sich schnell und nachhaltig integrieren (auch sprachlich). Seit der Revolution 2011 sind auch die Anreize gewachsen, gut qualifizierten Wissenschaftler oder Fachkräfte für Tunesien zurückzugewinnen. Jedoch mangelt es weiterhin an beruflichen Perspektiven der Deutschland-Alumni in Tunesien. Geförderte D: / A: 170 Kooperative Promotionsförderung Ziel dieses Programms ist die Förderung von Promotionen an der Heimathochschule mit eingebetteten Forschungsphasen in Deutschland. Die Promotionen werden sowohl von einem Hochschullehrer an der Heimathochschule als auch von einem wissenschaftlichen Gastgeber in Deutschland betreut. Geförderte D: / A: 7 Seite 9 DAAD Fach- und Sprachkurse Diese Stipendien für Studierende und Graduierte sind zum Besuch von sprach- und landeskundlichen sowie fachsprachlichen Kursen bestimmt, die von staatlichen bzw. staatlich anerkannten deutschen Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen Sprachkursanbietern angeboten werden. Geförderte D: / A: 24 Betreuung ausländischer Hochschulpraktikanten Die weltweite Praktikantenorganisation IAESTE (International Association for the Exchange of Students for Technical Experience) hat seit der Gründung im Jahr 1948 über 350.000 Studierenden aus den Bereichen Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Land- und Forstwirtschaft Auslandspraktika in mehr als 80 Mitgliedsländer vermittelt. Die Arbeit „vor Ort“ in den IAESTE-Lokalkomitees wird zum größten Teil auf freiwilliger Basis von Studentinnen und Studenten geleistet. Praktikumsanbieter im IAESTE-Programm sind Wirtschaftsunternehmen sowie Forschungs- und Hochschulinstitute. Das Deutsche Komitee der IAESTE ist im Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) angesiedelt. Finanziert wird das Programm der IAESTE in Deutschland durch das Auswärtige Amt. Geförderte D: / A: 7 B. Projektförderung Im Jahr 2015 wurden im Rahmen der Projektförderung 133 Deutsche4 und 434 Tunesier gefördert, davon 44 im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen Mittel für die Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender zur Verfügung gestellt. So wird ein Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs ausländischer Studierender geleistet. Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind: AA Hochschuldialog mit der islamischen Welt Seit mehr als 10 Jahren fördert der DAAD mit dem Programm Hochschuldialog mit der islamischen Welt den Kulturdialog und das interkulturelle Verständnis im akademischen Umfeld. Dieses Programm widmet sich dem Dialog mit Studierenden, Lehrenden und Wissenschaftlern aus der islamisch geprägten Welt, geleitet durch das gemeinsame Forschungs- und Erkenntnisinteresse. Durch den fachlichen Austausch machen die Teilnehmer interkulturelle Erfahrungen, die das Verständnis für andere Kulturen erhöhen und dabei gleichzeitig einen wissenschaftlichen Gewinn versprechen. Wenngleich sich die Zielregion des Programms seit seinem Beginn stark erweitert hat und inzwischen auch Südost- und Zentralasien einschließt, bleibt die arabische Welt weiterhin die am stärksten vertretene Zielregion. 2015 waren tunesische Hochschulen an vier geförderten Projekten beteiligt: In der Gefördertenzahl sind 9 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik der Projektförderung zugeordnet sind. 4 Seite 10 DAAD • Masterstudiengang Informationstechnik und Universitätsnetzwerk Kooperationsprojekt der Technische Universität Braunschweig mit der Universite de Tunis El Manar (2013-2015) • Communication in Transformation – Transforming Communication Studies Kooperationsprojekt der FU Berlin mit der Cairo University in Ägypten, dem Bayan College in Oman, der Université La Manouba in Tunesien, der Birzeit University in den Palästinensischen Gebieten, der Qatar University, der Sana’a University in Jemen, der American University of Beirut in Libanon, der Middle East University in Jordanien und der University of Algiers 3 in Algerien. (2014-2016) • “BioDialog: Intercultural Dialog through Biodiversity Informatics” Kooperationsprojekt der Universität Jena mit der Assiut University, der Tanta University und der Ain Shams University, Ägypten und der Sfax University, Tunesien. (2015-2016) • „Bildungssysteme und Schulsport im interkulturellen Dialog“ Ein Kooperationsprojekt des Forschungszentrums für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen (FoSS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit der Universität La Manouba, Tunesien, der Sohag Universität, Ägypten und der Yarmouk Universität, Jordanien. (2015-2017) Geförderte Projekte: 4 D: 1 A: 57 Transformationspartnerschaften Seit 2011 begleitet Deutschland im Rahmen einer Transformationspartnerschaft die politischen Umbrüche in der arabischen Region. Mit Mitteln des Auswärtigen Amtes unterstützt der DAAD vor diesem Hintergrund die akademische Kooperation mit ausgewählten Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens. Im Zuge politischer und gesellschaftlicher Umbrüche soll mit der Transformationspartnerschaft die akademische Ausbildung gestärkt und die wissenschaftliche Innovationsfähigkeit der Zielländer gefördert werden. In der Zusammenarbeit zwischen deutschen und arabischen Hochschulen steht besonders die Modernisierung der Lehre, der Strukturausbau in Forschung und Management sowie die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen im Mittelpunkt der Kooperationsprojekte. Der DAAD hat seit 2012 sukzessive vier neue Programmlinien für unterschiedliche Förderformate etabliert: Deutsch-Arabische Hochschulpartnerschaften, Deutsch-Arabische Kurzmaßnahmen, Gemeinsame Masterstudiengänge und Deutsch-Arabische Forschungspartnerschaft - Al Tawasul. In der Zusammenarbeit mit Tunesien wurden in 2015 8 Hochschulpartnerschaften und 7 Forschungspartnerschaften (Al Tawasul) gefördert. 2015 wurden außerdem insgesamt 21 kurz- oder mittelfristige Kooperationsmaßnahmen mit Tunesien gefördert. Geförderte D: 117 A: 307 In der Zusammenarbeit mit Tunesien werden 2016 8 Hochschulpartnerschaften und 8 Forschungspartnerschaften (Al Tawasul) gefördert. Von 227 kurz- oder mittelfristigen Kooperationsmaßnahmen seit 2011 wurden insgesamt 96 mit tunesischen Hochschulen unterstützt, davon sind 2016 13 in der Förderung. DAAD Seite 11 Praxispartnerschaften zwischen Hochschulen und Unternehmen in Deutschland und in Entwicklungsländern Mit einer Projektlaufzeit bis 2019 wird seit Januar 2016 eine Kooperation der Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach mit der École nationale d’Ingénieurs de Monastir (ENIM) gefördert. Industriepartner der deutsch-tunesischen Praxispartnerschaft in Textil und Bekleidung ist die Gardeur GmbH, Mönchengladbach. Die deutsche Bekleidungsindustrie ist in hohem Maße globalisiert, produziert wird meist in Asien. Eine Alternative stellt die Produktion in Tunesien dar, Transportwege für Rohmaterialen und Fertigprodukte sind kurz, eigene Produktionsstätten können betrieben werden. Allerdings besteht ein Mangel an qualifizierten Hochschulabsolventen, die Ausbildung ist sehr technikorientiert, Managementkompetenzen kommen häufig zu kurz. Hier setzt das Projekt an mit dem Ziel einer stärkeren Fokussierung der tunesischen Universitätsausbildung auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes. BMZ BMZ Mit dem Programm, das sich an alle Fachbereiche richtet, soll das praxisnahe Studium sowie das wirtschaftsorientierte Profil der Hochschulen in Entwicklungsländern unterstützt werden und die Hochschulausbildung somit den Anforderungen des Arbeitsmarktes besser Rechnung tragen. Der Praxisbezug soll durch Hochschulkooperationsprojekte unter Beteiligung der deutschen und lokalen Wirtschaft (Unternehmen, Kammern oder Verbände) im Entwicklungsland erreicht werden. Geförderte Projekte: 1 C. D: / A: 8 Veranstaltungen, Alumniaktivitäten, Marketing DAAD Tunesien veranstaltet regelmäßig Info-Tage zu „Studieren und Forschen in Deutschland“ an Hochschulen und Schulen, beteiligt sich an regionalen Bildungsmessen und bietet eigene Veranstaltungsformate wie das „Deutsch-Tunesische Forum zur Hochschulzusammenarbeit“ (2013), jährliche Projektnetzwerktreffen, Fortbildungsseminare zu Hochschulmanagement und Internationalisierung, Hochschul- und Deutschtage, Alumnitreffen etc. an. Im Februar 2016 wurde mit dem „German Research Day in Tunisia“ erstmals ein „Research in Germany“Informationsseminar für ca. 130 tunesische NachwuchswissenschaftlerInnen angeboten. Seit 2015 informiert und berät DAAD Tunis – wegen der Vakanz des Lektorats - Anfragen von Studieninteressierten und Stipendienbewerber aus Algerien. In Kooperation mit der Cairo Academy sollen ab Herbst 2016 Trainings- und Fortbildungsseminare im Projektmanagement und Proposal Writing für tunesische Projektpartner und Multiplikatoren angeboten werden. Maghreb-Sommerakademie, 2013-2015 Zur regionalen Vernetzung der Fachkontakte und der Germanistik wird seit 2013 jährlich eine „Maghreb-Sommerakademie“ mit Teilnehmenden aus Marokko, Algerien und Tunesien, vom DAAD-Büro in Tunis, Tunesien organisiert (gefördert aus Mittel der Deutsch-Arabischen Transformationspartnerschaft). Außerhalb des regulären Universitätsalltags bietet die Sommerakademie Raum und Möglichkeit für Begegnung, Sprachpraxis und innovative Arbeitsformen. Für Studierende und Dozenten aus den Maghrebländern ist dies ein wichtiger DAAD Seite 12 Austausch und eine gute interkulturelle Erfahrung: es werden Vorurteile abgebaut und regionale Fachnetzwerke aufgebaut. 2013-2015 wurden knapp 100 maghrebinische Teilnehmer/innen gefördert. Zusammenarbeit mit libyschen Hochschulpartnern DAAD Tunis bot im April 2016 ein Informations- und Netzwerkseminar für elf Funktionsträger für internationale Kooperationen/Austausch an libyschen Hochschulen in Sousse/Tunesien an. Ziel ist es, libysche Wissenschaftler in internationale Netzwerke und tunesische Projektaktivitäten einzubinden. Auf Wunsch der libyschen Partner wird DAAD Tunis in Kooperation mit der Cairo Academy 2016 ein Weiterbildungsseminar zu „Hochschularbeit in Krisen- und Konfliktländern“ organisieren. Treffen der DAAD- Alumni aus dem Maghreb in Rabat/Marokko zum Thema: Ökologie im Maghreb – Lebensräume schützen, Zukunft gestalten, 14.-16. November 2014 Mehr als 120 Alumni aus Algerien, Marokko und Tunesien, darunter 24 tunesische Ehemalige und das DAAD Büro Tunis, waren der Einladung gefolgt, gemeinsam über Sorgen, Probleme, aber auch Lösungsansätze für einen ökologischen Umgang und mehr Nachhaltigkeit für die Lebensräume im Maghreb zu diskutieren. Zu den größten Umweltproblemen der maghrebinischen Länder zählen die Verschmutzung der Küsten und Meere, die Abfallbeseitigungsproblematik und vor allem Quantität und Qualität der Wasserressourcen. In Vorträgen, Workshops und Paneldiskussion wurde auf der zweitägigen Tagung (14.-16.11.2014) erörtert, welchen Beitrag wissenschaftliche Zusammenarbeit zur Lösung der in der Agenda 21 genannten globalen Fragen leisten kann: welche Bedeutung haben Alumni? Wo kann und muss man Verantwortung übernehmen? Und wie gelingt eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsum in einer Region, die „Nachholbedarf“ hat? Neben den Alumni waren auch das DAAD Büro Tunis sowie die Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder, Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgen in die Veranstaltung eingebunden. Bildungsmessen und Marketing Das Interesse deutscher Hochschulen an Tunesien nimmt zu. Diese ist auch daran zu erkennen, dass seit Etablierung des DAAD-Informationszentrums in Tunis explizite Recherchen über den Bildungsmarkt Tunesien seitens der RWTH Aachen und der HS Fulda, sowie Anzeigen seitens der TU Berlin und der Hochschulen in Esslingen und Offenburg bei GATE-Germany in Auftrag gegeben, bzw. geschaltet wurden. • Karierremesse „Trained in GermanY“ Zur ersten deutsch-tunesischen Karrieremesse „Trained in GermanY“ im Januar 2016 in Tunis kamen mehr als 700 Besucher. Hochschulabsolventen und Deutschlandalumni konnten sich bei 19 Firmenaustellern aus der Automobil-, Textil-, IT-, Finanz- und Servicebranche, an Ständen deutscher Institutionen sowie am Ständen des Alumni-Portal Deutschlands und DAAD Tunesien informieren und Kontakte knüpfen. Praktika, Arbeiten und Karriere in deutschen Firmen in Tunesien und im Ausland stehen bei tunesischen Hochschulabsolventen hoch im Kurs. Seite 13 DAAD „Trained in GermanY“ ging im Juni 2016 virtuell in Tunis weiter. Über Austauschformate wie Foren, Blogs, Webinare wurden bei der virtuellen Messe insgesamt knapp 400 Besucher erreicht, am DAAD Stand wurden über 170 beraten. • ESTUDIANT - Les journées d'orientation et les études à l'étranger, 12/13.07.2016 in Tunis und am 14.7.2016 in Sousse Wie bereits in 2015 (24./25.04) wird IC Tunis auch 2016 an der Bildungsmesse von ESTUDIANT in Tunis und Sousse teilnehmen. Die „Tage der Orientierung“ richten sich an Schüler, Abiturienten und Studierende, die ein Auslandsstudium anstreben. Die Zahl der Studieninteressierten steigt, insbesondere Sprachkurse und ein Erststudium mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausrichtung sind nachgefragt. 2015 waren es 20 Aussteller für ca. 14.000 Besucher. Am DAAD-Stand allein informierten sich ca. 800 Schüler, Studierende und Eltern über Studienmöglichkeiten in Deutschland. • Salon Perspectives, 01.-03.03.2013 in Tunis sowie 13.-16.06.2013 in Tunis, Sousse und Sfax Das IC Tunis nahm erstmals an der Messe teil, die zum zweiten bzw. dritten Mal mit 37 Ausstellern und rund 1500 Besuchern in Tunis stattfand. An den beiden Terminen besuchten jeweils 600-800 Schulabgänger, Studierende und Absolventen den DAADStand, die über Studien- und Promotionsmöglichkeiten sowie Sprachkurse und Praktika in Deutschland informiert und beraten wurden. Forschungsmarketing Im Rahmen der Kampagne „Research in Germany“ fanden im Tunesien im Jahr 2016 zwei Veranstaltungen statt. Zum einem war „Research in Germany“ auf der virtuellen Messen „Trained in Germany Tunisia“, die vom Alumniportal Deutschland ausgerichtet wurde, vertreten. Zum anderen fand im Februar ein Informationsseminar für Nachwuchswissenschaftler über Forschungsmöglichkeiten in Deutschland statt. Mit den beiden Veranstaltungsformaten konnten insgesamt circa 240 Nachwuchswissenschaftler erreicht werden. Beide Formate zeigen das hohe Interesse von tunesischer Seite am Forschungsstandort Deutschland. Länderprofil Tunesien, Februar 2015 GATE-Germany, das gemeinsame Konsortium von DAAD und HRK, hat mit der ersten Länderprofile-Ausgabe des Jahres 2015 einen besonderen Fokus auf das Hochschulmarketing und die Zusammenarbeit mit Tunesien gelegt. Die Publikationsreihe, die sich dreimal jährlich unterschiedlichen Zielmärkten widmet, bietet deutschen Hochschulen wichtige Hintergrundinformationen für die Anwerbung internationaler Studierender, den Export von Bildungsangeboten und die Anbahnung von Kooperationen. Neben Hochschule und Forschung gibt das Länderprofil Tunesien auch einen Überblick über Wirtschaft, Politik und Gesellschaft des Landes. Seite 14 DAAD IV. Statistische Anlagen DAAD-Geförderte Tunesien, 2006-2015 1200 1000 800 Deutsche 600 Tunesier 400 Insgesamt 200 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Fächeraufteilung Geförderte Deutsche 2015 2013 2014 2015 Fächeraufteilung Geförderte Tunesier 2015 Sprach- und Kulturwissenschaften 3 31 57 29 Rechts-, Wirtschafts und Sozialwissenschaften 144 176 Mathematik und Naturwissenschaften 2 1 Humanmedizin 12 11 Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- und Ernähungswissenschaften, Ökologie Ingenieurwissenschaften 39 97 17 70 Kunst, Musik und Sportwissenschaften Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet Fächeraufteilung 2015 Tunesische Studierende in Deutschland, 2006-2015 3500 19 141 3000 243 2500 555 7 2000 1500 13 1000 82 500 2041 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 DAAD Quellen: Seite 15 Central Intelligence Agency, The World Factbook DAAD, Statistik DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik The World Bank, Data UNESCO, Institute for Statistics DAAD V. Seite 16 Kontakt DAAD-Ansprechpartner in Tunesien DAAD-Ansprechpartner in der Zentrale Informationszentrum in Tunis Beate Schindler-Kovats 14 rue du 18 janvier 1952 5iéme étage 1000 Tunis [email protected] www.daad.tn Felix Wagenfeld Referat Koordinierung Regionalwissen – S21 Afrika | Nahost DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 882-136 Fax: +49 (0)228 882-9136 [email protected] Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter: www.daad.de/laenderinformationen/tunesien