Ausstellungskatalog - Kunsttage Dreieich
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Ausstellungskatalog - Kunsttage Dreieich
1 b e h a l t e 3 i m S i n n 13. K u n s t t a g e D r e i e i c h 2 0 0 3 S t ä d t i s c h e G a l e r i e D r e i e i c h Liebes kunstinteressiertes Publikum, im Rahmen der 13. Kunsttage ist Dreieich auch in diesem Jahr wieder Zentrum vielfältiger Kunstereignisse. Die Künstlerinnen und Künstler setzen sich diesmal mit dem Begriff der Kunst im Raum auseinander. Eine spannende Auseinandersetzung, denn der uns umgebende Raum ist Teil einer stets sich verändernden Wirklichkeit. Er muss ständig erobert, neu definiert und abgesteckt werden. Die Künstlerinnen und Künstler entwickeln eine Idee, verdichten sie, entnehmen der Umwelt Energien und Materialien und transformieren diese in den Raum. Neue Aspekte, ungewohnte Sichtweisen entstehen und der Blickwinkel des Publikums wird erweitert. Verschiedene Kunstwerke und Installationen erwarten Sie in der Städtischen Galerie an der Fichtestraße. Dreieich präsentiert sich auch 2003 als lebendige, mit der Welt vernetzte und kunstbegeisterte Stadt. Ich wünsche den Künstlerinnen und Künstlern viel Erfolg und den Besuchern der Ausstellung spannende Erlebnisse mit der Energie der Kunst. Herzliche Grüße Ihr Bürgermeister Berthold Olschewsky ... dass Engel niemals raumfüllend, sondern stets nur raumschaffend sein können ... B o t h o S t r a u ß Das eigentliche produktive Denken beginnt mit den Grundrechenarten. Sie sind eine gute Gelegenheit zur Übung. Rudolf Arnheim Das Denken ist ohne Vorstellungsbilder unmöglich. Mit der Formel „1 behalte 3 im Sinn“ bringen wir die Konzeption unserer Ausstellung auf einen Nenner. Man kann von außen den Körper eines Menschen sehen, nicht aber seinen Raum. Der Ausstellungsraum als Erfahrungsraum unserer Sinne verbindet kulturelles Gedächtnis mit persönlichen Erfahrungen. Unser Sehen setzt ein erinnerndes Sehen voraus und ist visuelles Begreifen in Raum und Zeit. Im Griechischen gibt es 6 verschiedene Oberbegriffe für Raum. Wir haben in dieser Ausstellung versucht, raum- und welterweiternde Kunstwerke choreographisch erlebbar zu machen und Wahrnehmung als Ausdruck einer Weltvorstellung zu zeigen: seitens der Künstlerinnen und Künstler sowie der Betrachterinnen und Betrachter. Machen wir die Probe. Waltraud Munz-Heiliger 03 hora – der Platz, Raum, Zwischenraum, Spielraum; Strecke, Abschnitt, Raum oder Platz haben, Raum geben oder Raum lassen Topos – Ort Peri echon – ( rings- ) fassen, umfassen, ergreifen, 04 umarmen, umzingeln, umstellen; überlegen sein diastema – ( räumliche Bestimmungen ) Zwischenraum, Entfernungen, Abstand, Intervall, Radius des Kreises Kenon – die Leere, der leere Raum, Vakuum, Lücke, Öffnung; Kenos – leer, inhaltsleer, leerer Raum, Vakuum Apeiron Apeiros – unbegrenzt, grenzenlos, das Endlose, Unendliche, Unermessliche Abb.: Hans-Peter Lübke, Atelier 2003 Foto: Lena Lübke Wir sollen zum Raum werden und uns in die Länge und Breite strecken. M e i s t e r E c k h a r t 006 Es ist ein Irrtum zu meinen, der Maler stehe vor einer weißen Oberfläche. Der Glaube ans Figurative rührt von diesem Irrtum her: Wenn nämlich der Maler vor einer weißen Fläche stünde, könnte er darauf ein äußeres Objekt reproduzieren, das als Modell fungiert. Dem ist aber nicht so. Der Maler hat viele Dinge im Kopf oder um sich oder im Atelier. Nun ist also das, was er im Kopf oder um sich hat, schon in der Leinwand, mehr oder weniger virtuell, mehr oder weniger aktuell, bevor er seine Arbeit beginnt. All das ist auf der Leinwand gegenwärtig, als aktuelle oder virtuelle Bilder. So dass der Maler keine weiße Fläche zu füllen hat, er müsste sie vielmehr leeren, räumen, reinigen. Er malt also nicht, um auf der Leinwand ein Objekt zu reproduzieren, das als Modell funGilles Deleuze: Francis Bacon „Logik der Sensation“ München 1995, S. 55 giert, er malt auf bereits vorhandene Bilder, um ein Gemälde zu produzieren, dessen Funktionsweise die Bezüge zwischen Modell und Kopie verkehren wird. J a n S c h m i d t Abb.: Maikäfer 2002, Video, 105 Min. Seit 1997 hat Jan Schmidt aus unterschiedlichsten Materialien verschiedenste Installationen realisiert. Seine formale Herangehensweise besteht aus einem analytischen Hinterfragen des Ortes und seiner Bedingungen. Bei der Realisierung spielen die große Anzahl der verwendeten Materialien, die seriell genutzt werden, ein performatives Element und ein direktes Reagieren auf den Raum eine wesentliche Rolle. .... Seine vermeintlich wissenschaftliche Ausgangsposition innerhalb seiner Installationen hat ihre Wurzel in seinem Studium. Über drei Jahre studierte er Biologie und Chemie und erlernte dabei die Fähigkeit, naturwissenschaftliches Denken, die dort verwendeten Materialien und Systeme wie deren Fragestellungen für seine Kunst zu nutzen. Das konventionelle wissenschaftliche Sammeln, Nummerieren und Katalogisieren greift er als Thema und Gegenstand auf, um durch seine künstlerische Rückgewinnung die Identität Peter Forster: „bis ans Ende der Welt“ 2003, Kunstverein Konstanz der Menschen und Tiere in, mit und durch die Natur zu sichern und kritisch zu hinterfragen. V o l l r a d K u t s c h e r Vor 30 Jahren begann ich mit der Theorie des Unperfekten ... dabei bleibt es. V o l l r a d K u t s c h e r , 2 0 0 3 Vollrad Kutscher ist einer dieser ingeniösen Lichtmaler, der nicht am fixierten Tafelbild, Abb.: Selbstportrait-Koffer 1986, Trafo, Miniatureisenbahn, bemalte Glühbirne mit Lichtprojektion 66 x 46 x 18 cm sondern an den flüchtigen und dynamischen Erscheinungen interessiert ist, dessen Werke sich um die Ursprünge der Projektion und Television drehen, um die Magie der Gerhard Auer: Suggestion und Imagination. Er zeigt uns Techniken, wie man Geister ruft und sie wie- „Vollrad Kutscher, der verschwinden lässt – doch die Enthüllung zerstört den Zauber nicht ... Nürnberg 2003 Künstler der Blauen Nacht“ Gegenwart als Mysterium. Man ist der Eingeweihte einer Passage, die man nicht überblickt. Man versteht alles um sich herum in etwas zu alten Begriffen. Gegenwart ist immer unentschiedene Totale, Meer. Nur die Vergangenheit lässt sich in Bahnen verfolgen, Flüssen. ... Wenn etwas Jetzt ist, dann trägt es ein ingefaltetes Abermals und ein Nie-Wieder, das Einst der Verheißung und das Einst der Erinnerung in verschlungener Doppelspirale in sich. Botho Strauss: „Beginnlosigkeit“, S. 79 Kurzum, die Räume haben sich vermehrt, geteilt und aufgelockert. Es gibt heute Räume in allen Größen und von allen Sorten, für jeden Gebrauch und für alle Funktionen. Leben heißt, von einem Raum zum anderen gehen und dabei soweit wie möglich zu versuchen, sich nicht zu stoßen. Georges Perec: „Träume von Räumen“ 1994, S. 10 M a r i o R e i s Mario Reis sammelt Spuren; nicht nur die behutsamen, natürlichen des Wassers, sondern auch die durch massive mechanische Einflüsse entstehenden wie die Linien- 09 stränge, die ein fahrender Zug auf einer Sperrholzplatte oder einem Tuch hinterlässt, oder die Zeichen, mit denen ein explodierender Knallfrosch eine bemalte Leinwand bedeckt. ... die Lenkung durch den Künstler ist auf ein äußerstes reduziert, dem Zufall wird breiter Raum gelassen. Luft, Feuer, Wasser, Erde – Bewegung in Form von Wind, Gisela Fiedler-Bender, 1986 Regen, Strömung, Flamme, Explosion, setzt sich um in Fläche und Linie, in Farbe und Form. Abb.: Zugspur 1982, Amphibolinfarbe auf Papier + Sperrholz 90 x 52 x 0,8 cm S u s a n n e W a d l e Doppelsinnig verkörpert „Vitrine“ sowohl den Lebensraum für phantastische Wesen als auch den einen Organismus, der nach eigenen Gesetzen lebt. Bezogen auf das Verhältnis Subjekt – Objekt versinnbildlicht der verglaste Kasten die Grenze zwischen Ich und Welt, Seele und Leib. Mit dieser und mit ihren anderen Arbeiten rückt Susanne Wadle den als ontologische Einheit vernachlässigten Körper ins Zentrum ihres bildnerischen Denkens. Sie scheint den Juliane Huber: Susanne Wadle „Mit Haut und Haaren“ 1999, S. 31 Graben zwischen Descartes´ res cogitans und res extensa ( dem Ich bzw. Geist und dem Körper ) überbrücken zu wollen ... 10 Abb.: Performance zu Vitrine, 45 Min. und Video der Performance 2001, 1 Vitrine, 50 Gebäckstücke ( Baisers ), 1 Papierschild, 1 Teller, 1 Pflanze Heidegger und Sartre haben ausführlich dargelegt, dass unser Dasein schon „weit draußen“ anfängt und nicht deckungsgleich mit unserem Körper ist. Unser Körper befindet sich in unserem Dasein und nicht umgekehrt. Und als dieses Dasein sind wir selbst räumlich und zeitlich. Und nur deshalb können wir uns durch den Raum bewegen, uns irgendwo einrichten und Zusammenhänge sinnlich wahrnehmen. Diese räumlich-zeitliche Verfassung, die wir selbst sind, ist unser größerer Leib. Nur weil wir also räumlich schon immer über unsere Körpergrenzen hinaus sind, können wir etw. in der Ferne sehen und hören. Und nur weil wir schon immer in der vollen Wirklichkeit drinstecken, können wir spüren, empfinden und uns – auch ohne Worte – mitteilen. Dabei sind wir jeweils bei den wahrgenommenen Sachen selbst. Von daher ist klar, dass unser Körper sowie unsere sogenannten „Sinnesorgane“ von dieser raum-zeitlichen Öffnung getragen werden. Die Öffnung als Offenständigkeit, Weltoffenheit oder „Weltkessel“ wie Franz Xaver Baier: „Zur Ästhetik des Lebensraumes“ Kunstforum Bd. 143, S. 130 Sloterdijk sagt, ist das unsichtbare Haus, in dem wir wohnen und das sich permanent verändert, das je nach unseren Lebensverhältnissen enger oder weiter wird, intensiver oder flacher. W a l t r a u d M u n z ... es gibt keinen Raum, keinen schönen Raum, keinen schönen Raum ringsum, keinen schönen Raum rings um uns herum – es gibt eine ganze Menge kleiner Raumzipfel, und einer dieser Raumzipfel ist ein Untergrundbahnschacht, und ein anderer ist eine Parkanlage; ein anderer ( ... ) von ursprünglich bescheidener Größe, hat kolossale Ausmaße angenommen und ist zu Paris geworden, während ein benachbarter Raum, der zu Anfang nicht weniger Talent besaß, sich damit begnügt hat, Pontoise zu bleiben. Und um wieder einen anderen, sehr viel größer und ungefähr sechseckig, ist eine dicke gestrichelte Linie gezogen worden ( ... ), und es ist beschlossen worden, dass alles, was sich innerhalb der gestrichelten Linie befand, violett koloriert werden und Frankreich Georges Perec: „Träume von Räumen“ 1994, S. 10 heißen sollte, während alles, was sich außerhalb der gestrichelten Linie befand, anders eingefärbt werden ( ... ) und einen anderen Namen tragen sollte ... Abb.: Impakt Vom Festen... Die Gewalt eines Meteoriteneinschlags und dessen geostatische Umwandlung in eine fruchtbare Landschaft zum Flüchtigen 2003, Rollrasen und Nördlinger Suevit 6mx6m H a n s - P e t e r L ü b k e Sein Interesse ist darauf gerichtet, grundsätzliche Ausdruckseigenschaften, auch Widersprüche, in seinen Objekten spannungsvoll und mehrdeutig zu verbinden. Die plastische Haut umspannt einen Raum – keine Masse. Die leichte, feingliedrige Konstruktion ist hinter optischer Schwere verborgen. Die Größe nimmt konkurrierend Maß an unserem Körper, doch sagen uns die Formen, so etwas wie Werkzeuge vor uns zu haben. Dinge, die man in die Hand nehmen, mit den Händen erproben sollte. Die 12 Assoziation „Werkzeug“ wirkt nachdrücklich, doch alle Objekte entziehen sich jedem noch so unkonventionellen Gebrauch; das probeweise Handeln mit den Objekten findet Klaus Bodemeyer in unserer Vorstellung statt, bleibt Denkmöglichkeit. Abb.: Behausung 2003 ( Detail ), Karton, Büttenpapier, Holzleim, Flüssigteer A x e l A r n d t ... Wieder völlig in der Balance sind die imaginären Architekturmodelle im thematischen Umkreis von „Kafkas Haus in Berlin“. Der Künstler hat in diesem Glücksfall die latente plastische Qualität eines von ihm oft beobachteten Bildobjektes ernst genommen und in die dritte Dimension übersetzt. Die traumhafte Erinnerung an das isolierte Haus vor der Stadt, am Kanal ist zu einem skulpturalen Monument geworden, das diesen Titel wie kein anderes verdienen würde. Offen und geschlossen zugleich, streng geometrisch aus schwarzem Karton und Tonerde geformt, abstrahiert dieses Miniaturbauwerk, vor Abb.: Kafkas Haus in Berlin 1992, Karton, Tonerde, Holz, Acrylglas 37 x 73 x 47 cm Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg dem ein einzelner Eisenbahnwaggon, eine makabre Reminiszenz auch an die Foto: Axel Arndt 1941 – 1998, Naziherrschaft, auf einem Schienenstück verharrt. Es abstrahiert die konkrete, in Axel Nachlass D. Bruck- Monumente und Bilder Arndts Berliner Wohnumfeld fixierte Situation des vorgeschobenen hohen Hauses. Bonn Wolfgang Rainer: der letzten Jahre, S. 23 Kreissparkasse Heilbronn in Zusammenarbeit mit den Städt. Museen Heibronn, 2001 Unausgesprochen ist „ Kafkas Haus“ auch sein Haus der Kindheit. Nur mit den Augen, von der Phantasie geleitet, dürfen wir die unmöblierten, menschenleeren Räume dieses fiktiven Environments betreten, in denen die Erinnerungen nisten. ... „Kafkas Haus in Berlin“ ist bis in die Details hinein die exakt durchkonstruierte Symbiose aus phantastischen und realistischen Bauteilen. Für Axel Arndt birgt das linke Ruinengebäude die genaue Grundrißdarstellung seines eigenen Geburtshauses in Berlin-Kreuzberg, das rechte Haus hat er sich in seiner Phantasie ausgedacht. Der Andreas Pfeiffer: Axel Arndt, Gemälde, Skulpturen 1963 – 1994, S. 21, Städt. Museen Heilbronn, 1994 Ruinenzustand soll bewußt den Blick in ein Kellergeschoß freigeben. Der hohe Gebäudeblock in der Mitte dagegen ist für den Künstler die Assoziation an das berühmte Schloß aus dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka und für Axel Arndt damit „eine skulpturale Geste der Bedrohung“. mann, VG BildKunst B e r n d V o s s m e r b ä u m e r Man muss alles sehen können, nichts sollte verborgen bleiben: Material, Konstruktion, Farbauftrag, Duktus – keine Geheimniskrämerei. Dann fängt das Geheimnis an. B e r n d Abb.: Polychrome Quadrate1997, Galerie IPC Köln V o s s m e r b ä u m e r ...Die Tafeln mit den Löchern sind als Form keine Erfindung von mir. Vor vielen Jahren fand ich ein Buch über einen japanischen Architekten, Tadao Ando. Die Proportionen der Wände seiner Gebäude basieren auf den Maßen von Tatamis. Das sind dicke Strohmatten in 2 standardisierten Größen, Rechtecke, etwa im Verhältnis 1 : 2. Eigentlich eine Abstraktion des menschlichen Körpers. Früher ergab eine bestimmte Anzahl dieser auf den Boden gelegten Matten den Grundriss eines Zimmers, bzw. des Hauses. Diese Grundrisse sind dann immer proportional zur menschlichen Selbstwahrnehmung, weil die einzelnen Elemente, aus denen sie zusammengesetzt sind, immer in etwa so groß sind, oder eine Tür, also eine übersetzte Körperform. Ando benutzt jetzt dieses Raster auch für die Wände seiner Räume. Die sind aus Beton, der zwischen Schal-Platten gegossen wird. Diese wiederum sind durch Stangen miteinander verbunden, damit sie stabil bleiben. Wenn der Beton abgebunden ist, werden die Platten weggenommen und die Stangen entfernt, so entstehen die Löcher. Auszug aus Gespräch Bernd Vossmerbäumer mit Isabel Eichenberger, 1992 F i o n a L é u s Ich meine in der Tat, dass jede Einstellung der Kamera, dass jeder Schnitt und jede Schnittfolge, jede Einstellung und jede Akzentuierung innerhalb einer Einstellung bedeutungsvoll oder bedeutungslos sein kann – dass es sich dabei um etwas handelt, das vom Film als Film und von dem spezifischen Kontext abhängt, innerhalb dessen die Schwenkung in einem bestimmten Film erfolgt. Diese Möglichkeit des physikalischen Stanley Cavell: Theorien der Kunst, „Welt durch die Kamera gesehen” 1992, S. 462 f Mediums Film möchte ich als seine Automatismen bezeichnen. Sie sind die Träger der Intention, die ein Film verfolgt – man könnte sie mit syntaktischen und lexikalischen Sprachelementen vergleichen. Doch anders als Redner können Filmemacher sozusagen nicht nur neue Sätze, sondern sogar neue Satzelemente konstruieren. Dabei sind Mensch und Raum unauflösbar miteinander verknüpft. Raum ist kein Franz Xaver Baier: „Zur Ästhetik des Lebensraumes“ Kunstforum Bd. 143, S. 130 Gegenüber für den Menschen. Er ist weder ein äußerer Gegenstand noch ein inneres Erlebnis. Es gibt nicht die Menschen und außerdem Raum. 015 Abb.: Daedalus’ Söhne und Töchter, Sequenz/Video C o r d e l i a H e y m a n n Wenn ich male, kann ich alles sein: vermummte Frau, gehetztes Tier, Kopf und Schädel, rot und blau. C o r d e l i a H e y m a n n Mein Interesse gilt der menschlichen Figur. Ihren – nein: meinen Ängsten. Ich beschwöre was ich fürchte. Finale in Rot. Wo ist mein Platz. Ich sehe die Stadt um mich. Form, Farbe, Rhythmus. Zugleich was ich selber bin und in den anderen wiederfinde. Begierden, Rausch, Angst, Ohnmacht. Und die Hoffnung einen Weg zu finden, der alles zu malen möglich macht. Cordelia Heymann, 1992 Abb.: o. T., Kohle + Acryl auf Holz 2002/2003 Gelebte Räume sind nicht deckungsgleich mit der Welt der Tatsachen und des rein Faktischen; wären sie das, würde der Mensch und mit ihm alles Leben erstarren. Lebensräume reichen durch uns, die Umgebung, die Dinge hindurch. In ihnen ist uns die allgemeine Wirklichkeit in jeweils unterschiedlichen Weisen erschlossen und sie machen so erst etwas zugänglich, betreffbar und als Lebenssituation lebbar. Lebensräume zeichnen Verhaltensweisen und Sichtweisen vor und sind unmittelbar mit der menschlichen Identität verknüpft. Dabei erweist sich der Raum der unverrückbaren Tatsachen als Niveauverlust einer lebendigeren Räumlichkeit und Daseinsmöglichkeit. ... Deshalb sind Angst und Freude nicht bloß subjektive Gefühle, sondern wirkliches Enger- und Weiterwerden, Dunkler-, Schwerer-, Dichter-, Heller-, Leichter-, und Klarerwerden unseres gesamten Lebensraumes. Detail Franz Xaver Baier: „Der Raum“ 1996, S. 8 K e r s t i n K r o n e B a y e r Er legte sich hinter den Grashalm, um den Himmel zu vergrößern. N o ë l B u r e a u Miniaturmodelle sind erst einmal nur maßstabsgerechte Nachbildungen, sehr präzise und winzig klein. In ihrer äußeren Form verbirgt sich aber mehr. Es geht darum das Verborgene sichtbar zu machen, es ist in den Figuren vorhanden. Es bedarf nur der Inszenierung, das Andere zeigt sich wie von selbst. Der Stein ist die Bühne, er definiert den dazu gehörigen Raum. Kerstin Krone Bayer Descartes ( Dioptrique ): Wer wird das in den Augen oder im Gehirn aufgezeichnete Bild sehen? Es muss doch schließlich ein Denken dieses Bildes geben – schon Descartes Maurice Merleau-Ponty: „Das Sichtbare und das Unsichtbare – Übergänge“ 1994, S. 268 Abb.: Weg 1995 Serie Spielsteine, Miniaturmodell, Basalt 9,5 x 9 x 5,5 cm Foto: Michael Frank stellte fest, dass wir immer einen kleinen Menschen in den Menschen hineinversetzen und dass die objektivierende Sicht unseres Körpers uns dazu nötigt, diesen sehenden Menschen, den wir vor Augen zu haben glaubten, immer weiter innen zu suchen. 017 H a n n a R u t N e i d h a r d t Das Bild als Doppel der Realität ist zweigeteilt und in seiner ikonischen Kraft gebrochen, in sich gespalten als das irreale des Wirklichen, in sich als Spiegel und das wahre Dasein des Gespiegelten ( ... ) Matrix des Bildlichen ( ... ). Gottfried Böhm: Zu einer Hermeneutik des Bildes Michael Wetzel, S.152 Der weiße Fleck geh voraus sagt jemand hinter 18 dir geh voraus dabei gehst du hinein in den raum wo der blick durch ein gitter versperrt ist die sicht ein raster aus kleinen quadraten die dritte dimension ein weißer fleck hinter dem raster kaum wahrnehmbar ein flaches relief hell mit gräulichen schatten hier darf hinein gedacht werden sagt jemand aus dem weißen fleck in die kästen den käfig tritt ein sagt der fleck und färbt sich kaum merklich rosé hier darf hinein gedacht werden tritt ein Abb.: Kalt 2000 Serie Vexierbilder, Monotypie, Chinapapier Hanne Juritz 25 x 34 cm M i c h a e l F r a n k Es kommt mir manchmal vor wie in einem Theater: was der „da oben“ so alles mit einem Scheinwerfer kann. Michael Frank Was er hier sah, war Chaos und Struktur... Er hatte einen nicht zufälligen Ausschnitt aus einer an sich beliebigen Wirklichkeit gemacht. Was dort am Himmel trieb, war diese eine, nie mehr dingfest zu machende Wolke, die langsam über die Landschaft gezogen war wie ein schwereloses Luftschiff, gesehen von Abb.: o. T., Namibia 2001, Barytabzug Menschen, die jetzt nicht mehr existierten. Durch dieses Foto jedoch war diese Wolke alle Wolken geworden, die namenlosen Gebilde aus Wasser, ... flüchtige Himmelskörper, die wir meist wahrnahmen, ohne sie zu sehen, bis ein Fotograf kam, der diesem vergänglichsten aller Phänomene eine paradoxe Beständigkeit verlieh, wodurch man gezwungen war, darüber nachzudenken, dass eine Welt ohne Wolken undenkbar ist und dass jede Wolke, wann oder wo auch immer, der Ausdruck aller Wolken ist, die wir nie gesehen haben und nie sehen werden. Cees Nooteboom: „Allerseelen“ 1999, S. 112 f D i e t z E i l b a c h e r ... Der Raum scheint entweder gezähmter oder harmloser zu sein als die Zeit: man begegnet überall Leuten, die Uhren haben, und sehr selten Leuten, die Kompasse haben. Man muss immer die Zeit wissen ( und wer kann sie noch nach dem Stand der Georges Perec: „Träume von Räumen“ S. 103 Sonne errechnen? ), doch man fragt sich nie, wo man ist. Man glaubt es zu wissen: man ist zu Hause, man ist in seinem Büro, man ist in der Metro, man ist auf der Straße. Der Raum der Skulptur ist die Dreidimensionalität. Darüber hinaus ist er eine, außerhalb jeglicher Trennung unserer Sinneswahrnehmung sichtbare, erlebbare und akustisch wahrnehmbare Konfiguration – so wie für den Seemann das im Sturm aufgewühlte Meer kein objektiver Raum ( auf der Landkarte ), sondern ein Aktionsfeld ist, ein Aktionsfeld, indem es gilt ein Ziel zu erreichen ( das Ende des Weges ), in dem er gegen sehr unterschiedliche Kräfte ankämpft ( die Strömungen, die ihn vom Weg abbringen, die Wellen, die ihn schaukeln, und die Winde, die ihn bewegen ). Die Höhe der Wellen ist für einen Kosme de Baranano: Über den Begriff des Raumes „Eduardo Chillida“ 1993, S. 25 Seemann keine Dimension, sondern eine Bedrohung, so wie für den Bildhauer die Dimension nicht eine geometrische Komponente, sondern etwas sehr Existentielles ist, etwas Visuelles und Greifbares. Abb.: Kähne 2001, Basaltlava 185 x 34 x 21 cm 101 x 19 x 20 cm U r s u l a H i l l m a n n Im öffentlichen Raum, auf Frankfurter U-Bahnstationen sind diese Fotografien entstanden. Geriffeltes Glas, auf dem Farbe, Schmutz, Putzspuren, Klebstoff und abgerissene Plakate zufällig zusammentreffen und sich zu Zeichen und Malerei verdichten. Eine künstliche Membran, das Glas, durch die Licht fällt, es bricht und diese Spuren sichtbar macht und leuchten läßt. Ursula Hillmann 021 Abb.: aus der Serie Zeichen und Licht 1997, Fotografie Die Bilder wuchern, sie lassen neue Bilder aus sich hervorheben, mit anderen Worten einer anderen mystischen Tradition, nämlich der Gnosis gesprochen, sie sind LichtEmanationen: Das Bild ist nicht mehr eine Aufgliederung schon vorhandener Jean-François Chevrier: Scheinformen im kleinen, es ist auch nicht ein Effekt des privaten Ausdrucks und nicht Die Abenteuer der Rest einer konzeptuellen Arbeit. Es trägt einen öffentlichen Ausdruck, es wirkt aus- der Geschichte der weitend; es ist Emanation, Überflutung oder, wie Coplans sagt, Konsumierung des Raumes. der Tableau-Form in Fotografie Michael Wetzel ebda., S. 220 f .... die Fotografie des verschwundenen Wesens berührt mich wie das Licht eines Sterns. Eine Art Nabelschnur verbindet den Körper des fotografierten Gegenstandes mit meinem Blick: Das Licht ist hier, obschon ungreifbar, doch ein körperliches Medium, eine Haut, die ich mit diesem oder jener teile, die einmal fotografiert worden sind. Roland Barthes A g n è s B a i l l o n Ma manière de militer est de créer des gens hors-normes. A g n è s B a i l l o n Die Transparenz im blick des gastes ist neugier pein geknebelte wut wie milchglas nebel pfütze haut wie bernstein honig folie polyester alabaster wie die transparenz des tastens greifens lachens erschreckens wie die erinnerung die transparenz visionären tötungsbegehrens im unbeweglichen gesicht Hanne Juritz Abb.: Un portrait silencieux 2001, Kunstharz, h 35 cm A n j a l i G ö b e l In seinen 1000 Honigwaben speichert der Raum verdichtete Zeit. Dazu ist der Raum da. G a s t o n B a c h e l a r d Der im Südwesten Nordamerikas lebende Eichelspecht (Melanerpes formicivorus) ernährt sich u.a. von Eicheln. Seinen Namen verdankt er seinem Umgang mit dieser Futterquelle. Die in großen Gruppen zusammenlebenden Spechte legen im Herbst tausende von Löchern in totem Holz, in Masten oder sogar an Gebäuden an, um ihre Eichelvorräte aufzubewahren. Diese Vorratslager bezeichnet man als Speicher. Mitglieder der Gruppe sind ständig damit beschäftigt, Eicheln zu rotieren und zu repositionieren. Das Umbetten ist nötig, da sowohl die Eichel als auch das Loch sich bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausdehnt oder zusammenzieht. Das Loch muss aber genau passen. Ist das Loch zu groß, fällt die Eichel heraus und ist leichte Beute für Nahrungskonkurrenten. Ist das Loch zu klein, platzt die Eichel und verrottet. Abb.: Speicher I 2003, Roteicheneicheln, Kreidegrund, Bahnschwelle 023 H o r s t G a n d e r Die Kunst, auf eine angenehme Art zu befremden, einen Gegenstand fremd zu machen und doch bekannt und anziehend, das ist die romantische Poetik. N o v a l i s Türen 24 Man schützt sich, man verbarrikadiert sich. Die Türen halten auf und trennen. Die Tür zerbricht den Raum, zerteilt ihn, blockiert die gegenseitige Durchdringung, erzwingt das Einziehen von Zwischenwänden: auf der einen Seite bin ich und mein zuhause, die Privatsphäre, das Häusliche ... auf der anderen Seite sind die andern, die Leute, die Öffentlichkeit, die Politik. Man kann nicht von einem zum anderen gehen, indem man sich gleiten lässt, man gelangt nicht vom einen zum anderen, weder in die eine Richtung noch in die andere Richtung: man braucht ein Losungswort, man muss die Georges Perec: ebda., S. 48 Schwelle überschreiten, man muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, man muss in Verbindung treten, so wie der Gefangene mit der Aussenwelt in Verbindung tritt. Der Raum, aber Ihr könnt nicht begreifen, dieses fürchterliche Drinnen-und-Draußen, das der wahre Raum ist. Henri Michaux Abb.: o. T. ( Anlehnung an ) 1999, Kunstharzfarbe auf Holz Jan Schmidt 1973 geboren in Wiesbaden 1993–1997 Studium der Biologie und Chemie an der TU-Darmstadt 1997–2002 Studium der Freien Bildenden Kunst bei Prof. Ansgar Nierhoff an der AfBK i. d. Johannes-Gutenberg-Universität Mainz 2000 Arbeitsaufenthalt in New York City, USA 2001–2003 Studium bei Prof. Ayse Erkmen an der Städelschule Frankfurt/M. 2002 Diplom, Meisterschüler von Prof. Ansgar Nierhoff 2000–2002 Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes A u s s t e l l u n g e n 26 (Mario Reis, Fortsetzung) 1978 – 79 Meisterschüler von Prof. Günther Uecker Preise und Auszeichnungen 1972 Förderstipendium der Stadt Gelsenkirchen 1976 –77 Paris-Stipendium, Cité International Des Arts 1978 Casa Baldi, Italien Stipendium des Landes NRW 1979 Förderpreis der Staatl. Kunstakademie Düsseldorf 1979–80 DAAD-Stipendium nach Paris 1981 Kunstpreis der Stadt Gelsenkirchen 2003 1982 Barkenhoff-Stipendium „Maikäfer“, Autostadt Wolfsburg „bis ans Ende der Welt“, Kunstverein Konstanz „old school“, Kunsthistorisches Institut, Bonn 1990 Silber-Preis der Osaka Triennale, Japan 2002 „poiesis“, Kreuzgang St. Stephan, Mainz 2001 „junger Westen“, Kunsthalle Recklinghausen 1995 Gelsenkirchen-Stiftung, Publikationsförderung 1996 Suntory Prize, Osaka Triennale, Japan Ausstellungen Vollrad Kutscher 1945 geboren in Braunschweig 1988 Vollrad Kutscher, Kunstmuseum Bern, CH 1998 Vollrad Kutscher, IMMER VORWÄRTS, Kestner Gesellschaft Hannover 2000 – 02 Vollrad Kutscher TOP REARDUARD, Museum Wiesbaden (Kunstverein Lingen, Stadtgalerie Saarbrücken, Kunsthalle Göppingen, Städtische Galerie Erlangen, Kunstsammlungen Chemnitz) 1982 –1992 Lehraufträge FH Würzburg, F+F Zürich, Universität Lüneburg, Gesamthochschule Kassel, Hochschule für Gestaltung Offenbach 1992 –1993 Gastprofessur Gesamthochschule Kassel 1999 –2000 Gastprofessur Universität Gießen Mario Reis 1991 Expositum Galeria, Mexico City, Mexiko 1991 Osaka Triennale, Mydome, Osaka, Japan 1991 Kita Museum, Nara, Japan 1996 Robischon Gallery, Denver, Colorado, USA 1998 Southern Alberta Art Gallery, Lethbridge, Kanada 1999 Museum of Art, University of Arizona, Tucson, Arizona, USA Susanne Wadle 1966 geboren 1986–94 Studium der Bildenden Kunst und Geographie an der JohannesGutenberg-Universität Mainz 1992 Ecole des Beaux Arts, Dijon (Diplom National Supérieur d’Expression Plastique) 1953 geboren in Weingarten, lebt in Düsseldorf und USA Studium 1994 – 98 Studium der Bildhauerei an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe 1973–78 Staatl. Kunstakademie Düsseldorf 1997– 98 Meisterschülerin (Susanne Wadle, Fortsetzung) Hans-Peter P r e i s e /S t i p e n d i e n 1960 Geboren in Windhoek/Namibia 1989 Salzburgstipendium der Stadt Mainz und des Kunstvereins Eisenturm 1992 Stipendium des deutsch-französischen Jugendwerks, Bad Honnef Kunststudium an der PH Weingarten 1994 Förderpreis Kunst am Taubengarten, Grünstadt atelier laubbach „Fragmente des Zim- Zum- Projekts“, mit M. Mansel 1995 Albert-Haueisen-Förderpreis Galerie in der Feste, Dilsberg/Heidelberg „toys and tools“ 1996 Stipendium Kloster Cismar, Schleswig-Holstein Kornhausgalerie Weingarten „contact“ mit Hermann Joseph Krug 1998 – 99 Asterstein-Stipendium des Ministeriums für Kultur, Jugend, Familie und Frauen, Rheinland-Pfalz Kreiskultur-Wanderausstellung „Künstler der Region“ Ausstellungen Kunst 2001 Landkreis Ravensburg, Orangerie Wolfegg 1999 Städt. Museen Heilbronn Lübke 1988–1991 Ausbildung zum Sonderschullehrer in Heidelberg Ausstellungen des Rhein-Neckar-Kreises Galerie in der Feste, Dilsberg/Heidelberg „RealitätKunstrealität“ Mittelrhein-Museum Koblenz 2003 Städt. Museen Heilbronn, Kunstverein Essenheim Kunstverein Landau Waltraud Axel Arndt Am 9. März 1941 in Berlin geboren Munz Dezember 1949 geboren in Schwäbisch Gmünd Studium an der Freien Kunstschule Stuttgart und an der Uni Stuttgart 1975 – 77 Staatl. Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe 1977 – 79 Hochschule für Bildende Künste Frankfurt/M.– Städelschule – Preise 1997 Welde Kunstpreis Schwetzingen 1999 1. Internat. Biennale Neues Aquarell, Kleinsassen 2000 The World Festival of Art on Paper Slovenia Ausstellungen 1998 Gouangdong Museum of Art (China) 1999 Rana Museum Mo I Rana (Norwegen) 2002 Bunkier Sztuki, Krakau (Polen) 2003 Galerie in der Feste Neckargemünd/Dilsberg Künstlerforum Bonn Vogelfrei TransitARTen, Darmstadt 1962– 63 Freie Kunstschule Stuttgart 1963–65 Staatl. Akademie der Bildenden Künste Stuttgart 1965–66 Hochschule für Bildende Künste Berlin 1967– 68 USA-Aufenthalt in Durango/Colorado und dann in Aspen/Colorado Preise 1973 – 74 Rom-Aufenthalt, Villa Massimo-Preis Lehrauftrag a. d. Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim Ausstellungen 1972 Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg 1982 Städtische Museen Heilbronn 1987 Galerie Valentien, Stuttgart 1990 Galerie Bayer, Bietigheim-Bissingen 1997 Galerie Bremer, Berlin 2001 Kreissparkasse Heilbronn in Zusammenarbeit mit den Städt. Museen in Heilbronn 1998 Axel Arndt stirbt am 4. Februar in Waiblingen 27 B e r n d Vo s s m e r b ä u m e r Cordelia Heymann 1950 geboren in Oldenburg 1955 geboren in Frankfurt am Main 1973 –1978 Studium der Malerei und Kunsttheorie an der Hochschule für Bildende Künste , Städelschule Frankfurt am Main 1974–78 Studium der Kunsterziehung an der Johann-Wolfgang-GoetheUniversität Frankfurt am Main Ausstellungen 1979–84 Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe 1988 Kunstverein Frankfurt, Einzelausstellung, „Tercio de Varas“ Preise 1992 Folkwangmuseum Essen, „DYPTIC“ 1992 Preis der Marielies-Hess-Stiftung, Frankfurt am Main 2002 APC Galerie Köln, Einzelausstellung, „JUST“ Malerei 2001 Budapest-Stipendium der Stadt Frankfurt am Main Ausstellungen Fiona Léus 1951 in Sheffield geboren, lebt und arbeitet in Mainz 1968 Grundstudium, Bournemouth Collage of Art 28 1984–1991 Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Städelschule Frankfurt am Main – Malerei, Film, Interdiziplinäre Kunst. Meisterschülerin 1987 Studienreise nach Ägypten 1990 Studienreise nach China 1991 Film „Between Mediums“ produziert für das Ballet „The Loss of Small Detail“ von William Forsythe 1999 Einladung zur Teilnahme am Interdisziplinären Symposium mit Aufführung auf dem Künstlerinnen-Hof „Die Höge “ mit MultiSuper 8 u.16 mm Film- und Videoprojektionen. A u s s t e l l u n g e n /A u f f ü h r u n g e n Film-Aufführungen (Super 8, 16 mm) – u.a. in Mainz, Frankfurt, Wien, London, New York, Miami Beach, Chicago, Amsterdam, Madrid, Tokyo, Osaka, Bologna Installationen 1997 „I remember H.E.R.“, Installation über meine Mutter, nach ihrem Tod 3 x klingeln, Mainz 1998 Evangelischer Regionalverband, Dominikanerkloster, Frankfurt am Main 2001 IG-Metall-Galerie, Frankfurt am Main 2003 Künstlerforum, Bonn Kerstin Krone geb. 1953 1973–78 Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main 1980– 89 Hochschule für Gestaltung, Offenbach 1984/85 Städelschule, Frankfurt am Main 1988/89 Studienreise nach Westafrika, Senegal 1989 Stipendium der Johann-Mosbachstiftung, Offenbach Ausstellungen 1996 „Roadstones“, Kultureller Förderkreis Buchschlag, Dreieich 2001 „Konnexion“/„Pfähle“, 3 x klingeln, Mainz 2002 „Ausblick auf 12 Monde“, Kunstraum Habernoll, Dreieich 1999 „ER - INNERT“ in Ausstellung „Erinnerung und Gegenwart“ zum Thema „Ingelheim erinnert sich an die Zeit des Nationalsozialismus“ Blickachse 02, Worms Malerei 1994/5/6 „Paperworks“, Mainz, Dijon, Brüssels, Louisville geb. 1946 2002 „Art Installation 7“,Andersen, Frankfurt am Main Bayer Hanna Rut Neidhardt 1986–91 Studium Städelschule Interdisziplinäre Kunst Dietz Eilbacher (Agnès Baillon, Fortsetzung) Geboren 1952 Ausstellungen 1975–81 Studium der Bildhauerei an der Städelschule Frankfurt am Main 2000 Galerie Lefon Openo, Paris Preise 2001 Galerie P. Marie Vitoux, Paris 1986 Villa Romana Preis, Florenz 1992 Förderpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München 2002 Galerie in der Feste, Neckargemünd 2003 Galerie Ekfrasi, Athen Ausstellungen 1987 Galerie Wetter, Stuttgart 1997/2001 Galerie Linde, Lübeck Ursula Hillmann 1938 geboren in Bonn 1971 Studium der Diplompädagogik an der Johann-Wolfgang-GoetheUniversität Frankfurt am Main Preise 1991 Fotopreis des Frauenreferates Frankfurt 1991 Elisabeth-Selbert-Preis des Landes Hessen für das „Frankfurter Frauenblatt“ 2002 Dr. Gabriele Strecker-Preis Ausstellungen 1998 Châteaux St. Jean de Libron, Béziers, Frankreich 1999 Galerie Alte Mühle, Bad Vilbel 2001 Galerie in der Schwarzschen Villa, Berlin Michael Frank 1957 geboren in Frankfurt am Main Studium der visuellen Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach Ausstellungen 2001 Willy-Brandt-Haus Berlin 2002 Design-Center Stuttgart 2003 GTZ- Haus Berlin Anjali Göbel 1958 geboren in Frankfurt am Main 1980 Schreinergesellenprüfung Längere Reiseaufenthalte in Indien und Australien Ausstellungen 2000 Kunsttage Dreieich 2001 Goethe Institut/Studio S, Pune, Indien 2003 Phönix, Rosbach 2002 Bunkier Stutzki, Krakau, Polen 2003 Galerie Schamretta, Frankfurt am Main Agnès Baillon Geboren 1963 in la Ferté Milon (Aisne) 1989 Diplom der Exole Supérieure des Beaux-Arts, Paris Preise 1999 Preis für Skulptur des Salon de Montrouge Horst Gander geb. 1956 1980 –88 Studium der Kunst an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Malerei 2001 „Farb-Form Konkret“, Schwarzenbeck 2002 „Das Glück liegt hinter der Ordnung“, Kunstverein Schwetzingen 2003 „10 x Zehn“, Forum für Konkrete Kunst, Erfurt 29 Michael Wetzel Katherine Stroczan 1952 geboren in Berlin geb. 1952 Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft, Linguistik und Erziehungswissenschaft an den Universitäten Bochum und Düsseldorf Psychoanalytikerin in Frankfurt am Main Publikationen Autonomie und Authentizität, Frankfurt am Main 1985. Referentin der Kunsttage Dreieich 2003 „Die Anatomiestunde Francis Bacons“ Dr. Katherine Stroczan, Psychoanalytikerin Armaturen der Sinne. Literarische und techn. Medien von 1870 bis 1920, hrsg. zus. m. J. Hörisch, München 1990. Die Enden des Buches und die Wiederkehr der Schrift. Von den literarischen zu den techn. Medien, Weinheim 1991. Ethik der Gabe, Denken nach Derrida, hrsg. zus. m. J.-M. Rabaté, Paris/Berlin 1993. Jens Kindling Buchhändler seit 1991 freier Mitarbeiter am Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main Der Entzug der Bilder, visuelle Realitäten, hrsg. zus. m. H. Wolf, München 1994. Die Wahrheit nach der Malerei, München 1997. Mignon, die Kindsbraut als Phantasma der Goethezeit, München Künstlergespräch/Moderation Gespräch mit den teilnehmenden Künstlern unter Moderation von Jens Kindling 1999. Der Autor-Künstler, Frankfurt am Main, vorauss. 2004 Referent der Kunsttage Dreieich 2003 30 „Die Materialität des Bildes“ Vom Wandel des Tafelbildes zur Videoinstallation, Hanne F. J u r i t z lebt als Schriftstellerin in Dreieich Prof. Dr. Michael Wetzel, Beiträge in diesem Katalog: Literaturwissenschaftler „Der weiße Fleck“, „Die Transparenz“ Raimer Jochims 1935 geboren in Kiel seit 1961 Arbeit an der Identitätskonzeption seit 1967–71 Lehrtätigkeit an den Kunsthochschulen Karlsruhe und München 1971–97 Professur an der Frankfurter Kunsthochschule – Städelschule – 1974–85 Rektor der Städelschule 1975 Publikationen: Visuelle Identität, Insel Verlag Frankfurt am Main Kunst und Identität, edition tertium, Ostfildern 1 1998 Farbe Sehen, Parerga-Verlag, Bonn-Düsseldorf, ausführl. Bio- und Bibliographie bis 1986 im Kat.: R.J. Bilder und Papierarbeiten 1974–86, Ritter-Verlag Klagenfurt 1987. Bis 1995 im Katalog R.J., Papierarbeiten, Malbücher, Zeichnungen 1975–95, Kunstverein Reutlingen 1995. Bis 2003 im Katalog Museum am Ostwall Dortmund 2003. Referent der Kunsttage Dreieich 2003 „Raum r-fahrung“ Raumerfahrungen bei Cézanne, Rothko, den Aborigines und einem japanischen Zengarten, Prof. Dr. Raimer Jochims, Kunsthistoriker, Maler und Bildhauer Inhalt Seite Berthold Olschewsky 02 Grußwort Waltraud Munz-Heiliger 03 Vorwort Jan Schmidt 07/26 Vollrad Kutscher 08/26 Mario Reis 09/26 Susanne Wadle 10/26/27 Waltraud Munz 11/27 Hans-Peter Lübke 12/05/27 Axel Arndt 13/27 Bernd Vossmerbäumer 14/28 Fiona Léus 15/28 Cordelia Heymann 16/28 Kerstin Krone Bayer 17/28 Hanna Rut Neidhardt 18/28 Michael Frank 19/29 Dietz Eilbacher 20/29 Ursula Hillmann 21/29 Agnès Baillon 22/29 Anjali Göbel 23/29 Horst Gander 24/25/29 Katherine Stroczan 30 Referentin Jens Kindling 30 Moderator Michael Wetzel 30 Referent Raimer Jochims 30 Referent Hanne Juritz 18/22 Impressum/Dank 32 31 Impressum Herausgeber Städtische Galerie/Bürgerhäuser Dreieich, 2003 Idee, Gesamtkonzeption, Organisation, Redaktion und Layout Waltraud Munz-Heiliger und Kerstin Krone Bayer Fotos und Texte, wenn nicht anders gekennzeichnet © Künstler und Autoren Foto S. 2 + 16, Waltraud Munz 32 Druckvorlagen- und Gesamtherstellung Bernd Brand, OF& B GmbH, Frankfurt am Main Dank für die freundliche Unterstützung durch den Magistrat der Stadt und die Bürgerhäuser Dreieich, Stadtwerke Dreieich, Sparkasse Langen-Seligenstadt, Fraport, Frankfurt Airport.