fliegende teppiche
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PRESSEMAPPE 05/10/2011 FLIEGENDE TEPPICHE VO N M A R G R E T E I C H E R PRESSEMAPPE INHALT MARGRET EICHER KUNST ZIEHT BEI ARTE EIN KÜNSTLERISCHE ARBEITSWEISE TECHNIK WERKE DER AUSSTELLUNG BIOGRAFIE 01 02 04 05 11 1 PRESSEMAPPE Oben: ARTE-Zentrale Nebenstehend: L’Homme-girafe, Skultptur von Stephan Balkenhol, vor dem ARTE Gebäude KUNST ZIEHT BEI ARTE EIN ARTE, das Karlsruher Zentrum für Kunst und den Räumlichkeiten des Kultursenders ausgestellt. Um bei Medientechnologie (ZKM), der elsässische Regionalfond der Auswahl der Künstler eine größtmögliche Vielfalt zu für Moderne Kunst (FRAC) und das Europäische Zentrum gewährleisten, schloss sich ARTE mit Spezialisten für zeitgenössischer künstlerischer Aktionen (CEAAC) haben zeitgenössische Kunst zusammen. Die sich als Partner zusammengetan, um gemeinsam im Sitz Auswahlkommission besteht aus Vertretern von ZKM, des deutsch-französischen Kulturkanals Ausstellungen FRAC, CEAAC und ARTE. Nach dem Erfolg der bekannter europäischer Künstler auszurichten. Ausstellungen von Vladimir Škoda, Jakob Gautel, Daniel Firman, Axel Anklam, Jean-Michel Othoniel, Robotlab, ARTE öffnet seinen Straßburger Sitz der zeitgenössischen Michael Grudziecki und Ramona Poenaru empfangen wir Kunst und unterstützt diese. Zwei- bis dreimal pro Jahr die deutsche Künstlerin Margret Eicher bis zum 5. werden renommierte europäische Künstler, deren Werke Dezember 2011 in unserem Haus. den kulturellen Ambitionen des Senders entsprechen, in ARTE BEDANKT SICH HERZLICH BEI BERNHARD SEREXHE VOM ZKM, EVELYNE LOUX VOM CEAAC UND OLIVIER GRASSER VOM FRAC, DEREN ENGAGEMENT DIESE AUSSTELLUNG ERMÖGLICHT HAT. AUSSTELLUNGSPARTNER: DAS ZKM: ZENTRUM FÜR KUNST UND MEDIENTECHNOLOGIE KARLSRUHE DAS CEAAC: CENTRE EUROPÉEN D’ACTIONS ARTISTIQUES CONTEMPORAINES DER FRAC: FONDS RÉGIONAL D’ART CONTEMPORAIN D’ALSACE 2 MARGRET EICHER - KÜNSTLERISCHE ARBEITSWEISE PRESSEMAPPE Margret Eicher vor Nightmare, im Ludwig Forum für Internationale Kunst, im Rahmen des Double Wall Projects, 2004 MARGRET EICHER „DIE KUNSTGESCHICHTE STELLT EBEN AUCH EIN KOLLEKTIVES GEDÄCHTNIS DAR, GENAUSO WIE UNSERE HEUTIGEN MEDIENBILDER EIN KOLLEKTIVES GEDÄCHTNIS SIND. DIE SCHNELLLEBIGKEIT IST DAS, WAS WIR AN DER ÄUSSEREN OBERFLÄCHE WAHRNEHMEN. DIE RIESIGEN BILDARCHIVE, DIE ES IN AGENTUREN GIBT, SIND VERFÜGBAR, WIE ZUM BEISPIEL AUCH DIE DEPOTS VON MUSEEN TATSÄCHLICH EXISTIEREN. DAS IST EIN ENORMER BILDERFUNDUS – AUF BEIDEN SEITEN.“ Margret Eicher, Nothing is real, 2006 KÜNSTLERISCHE ARBEITSWEISE unerschöpflichsten Bilder mit der Stofflichkeit der Tapisserien und nutzt diesen Bilddatenbank, die es gibt: dem kollektiven Gedächtnis. Anachronismus ironisch. Sie markiert den zeitlichen Abstand Kunstwerke, die in den Kellergeschossen der Museen lagern, und überbrückt ihn zugleich. Ihre Werke zitieren Themen Presse- und Werbebilder, die großformatig das Stadtbild des kollektiven Gedächtnisses und stellen sie in einen neuen beherrschen – all das bildet das riesige und heterogene Zusammenhang, damit sie anders wahrgenommen und kollektive Gedächtnis, aus dem die Künstlerin ihre Bilder interpretiert werden können. Die Künstlerin leiht sich die zusammenträgt; jedes davon ist ein vergänglicher und Bilder nicht nur aus, sie eignet sie sich an, sie selbst spricht zugleich tiefgründiger Zeuge von dem, was Aktualität und gar von Diebstahl: Margret Eicher spielt mit der Philosophie einer Epoche war: „Indem ich zitiere, ‚stehle’ ich die fremden Bilder. Ich will nicht „Ich glaube nicht, dass die Definition, die in der Werbung ihnen gerecht werden, sondern ich verwende sie gemäß stattfindet, weniger meiner Aussageabsicht und ich frage in der Tat nicht, ob verbindlich ist als in der historischen Malerei. Das, was in das der ursprünglichen Konnotation entspricht. Es ist eine Renaissancebildnissen oder auch in Barockbildnissen über Aneignung zu hundert Prozent.“ schwächer oder vorläufiger oder zeitgenössische Menschen ausgesagt wird, das kann man entsprechend heutiger Werbung auch entnehmen, und zwar Auf diese Art und Weise entstaubt, finden die Tapisserien kaum flacher oder weniger relevant.“ zu ihrer ursprünglichen Funktion zurück und sind wieder Kommunikationsträger der Mächtigen, ein Instrument Unterschied zur Verherrlichung der Mächtigen – kurz, einem gewissen zwischen den alten Bildern der Kunstgeschichte und den Herrschaftsmodell dienend. Da drängt sich freilich der von den heutigen Medien verbreiteten Bildern. Ihre Art sie zu Vergleich mit den heutigen Massenmedien und den HD- verknüpfen, ist eher „eine Brücke über die Zeit“. Großbildschirme auf. Diese nicht weniger beeindruckenden Margret Eicher sieht keinen qualitativen und schillernden Emblemen einer nahezu feudalen Das Ziel ihres Werkes ist es, die traditionellen Tapisserien Kommunikationsgesellschaft, in der eigene Kräfteverhältnisse mit ihren mythologischen Darstellungen zu überdenken herrschen, die ihre prägenden Weltbilder verbreiten und von und auf diesem scheinbar überholten Bildträger moderne den modernen „Majestäten“ aus Politik, Show-Business und Ikonen der Massenmedien in Szene zu setzen. Margret Sport bevölkert sind. Eicher verbindet Durch die Immaterialität der digitalen MARGRET EICHER - KÜNSTLERISCHE ARBEITSWEISE PRESSEMAPPE 3 Margret Eicher neben Nach der Jagd, erstellt 2008 MARGRET EICHER „DASS DIE TAPISSERIE NICHT NUR BILD IST, SONDERN AUCH EINEN RAUM DEFINIERT, IST RICHTIG, UND DASS DAS IN HÖHEREM MASSE ALS ES BEI EINEM GEMALTEN BILD DER FALL IST“ Margret Eicher, Nothing is real, 2006 VON DER COPY-ART ZUR TAPISSERIE Zu Beginn der 1990er Jahre praktizierte Margret Eicher Vorgehensweise, sondern auch zu unseren heutigen die Copy-Art, doch vor etwa zehn Jahren gab sie die Massenmedien: die Definition eines Weltbildes mittels Arbeit mit dem anfälligen und vergänglichen Papier auf Motiven, Prototypen und Ikonen. und wandte sich der historischen und monumentalen Tapisserie sowie dem Jacquardgewebe zu. Das stellte Die Tapisserien gehörten zum beweglichen Inventar des zwar hinsichtlich des Materials eine Zäsur dar, aber Hofes, das sich leicht von Residenz zu Residenz inhaltlich ist sich die Künstlerin treu geblieben. Sie transportieren ließ. Die mythologischen, inszeniert und hinterfragt weiterhin das Motiv der gesellschaftlichen und politischen Darstellungen, die Herrschaft, das schon in ihren frühen Collagen im das Weltbild des Herrschers symbolisierten und in Mittelpunkt stand. gewisser Weise dessen Botschafter waren, wurden überall dort zur Schau gestellt, wo man Größe und Margret Eicher begegnete der Tapisseriekunst bei einer Macht zu zeigen wünschte. Die Tapisserie war also Reise zu den Loire-Schlössern. In den Wandteppichen keineswegs ein bloßes Dekorelement, sondern ein aus dem 16. und 17. Jahrhundert entdeckte sie nicht nur Kommunikationsträger und durchaus ein Medium im Parallelen zu ihrer eigenen künstlerischen modernen Sinn. MARGRET EICHER - TECHNICK PRESSEMAPPE 4 Nightmare im Ludwig Forum, 2004 MARGRET EICHER „ES HANDELT SICH ALSO NICHT UM ‚ECHTE‘ GOBELINS, SONDERN UM ZITATE DIESES HISTORISCHEN WERTKONNOTIERTEN MEDIUMS; INDUSTRIELLE‚ FÄLSCHUNGEN‘, HERGESTELLT IN BELGIEN, DEM URSPRUNGSLAND DER KLASSISCHEN TAPISSERIE UND HEUTIGER SOUVENIR-REPLIKEN..“ Margret Eicher, Nothing is real, 2006 TECHNIK Margret Eicher bedient sich des Scanners und eines klassischen Manufaktur-Tapisserie betrachtet. Bildbearbeitungsprogramms für digitalen Schnitt, um die heterogenen Bildelemente frei zusammenzufügen, Eichers erste Wandteppiche waren auf Jacquardgewebe so dass sich jede Frage nach Herkunft, Material und applizierte digitale Drucke, heute lässt sie ihre Tapisserien Kontext des Originals erübrigt. Eben das unterscheidet die von einem flämischen Weber herstellen, der anhand von Medientapisserien von anderen auf Schnitt beruhenden digitalen Dateien an einem computergesteuerter Webstuhl Kreationen: Das Bild lässt sich weder zeitlich, hierarchisch, arbeitet. Das Jacquardgewebe erwies sich als ideal, weil es noch auf seine Echtheit hin einordnen. eine gewisse Einheitlichkeit aufweist und am meisten der Struktur der traditionellen Tapisserien entspricht. Margret Eicher lässt ihre Wandteppiche in Flandern ZUM FILM wo heute die großen Lieferanten der Souvenir-Läden herstellen, die Wiege der traditionellen Tapisseriekunst Eichers Werke haben oft spektakuläre Ausmaße, wie produzieren. Sie sind Meister des Faksimile geworden und der Wandteppiche variiert je nach Ausstellungsort und imitieren die alten Motive in der hervorragenden Qualität Entwurfszweck, aber das Monumentale ist durchweg ein der historischen Manufakturen. Genau das sucht die wesentlicher Aspekt von Margret Eichers Kunst. Künstlerin, die ihre Werke als industrielle Imitationen der beispielsweise „Daydream & Nightmare“. Die Größe MARGRET EICHER - WERKE DER AUSSTELLUNG PRESSEMAPPE 5 Digitale Simulation : Nightmare im ZKM ausgestellt FLIEGENDE TEPPICHE VON MARGRET EICHER WERKE DER AUSSTELLUNG DER TRANK DER GÖTTER DAYDREAM & NIGHTMARE GENESIS, GENESIS 2, GÖTTLICHE LIEBE FAUNA UND DIE GAUKLER GROSSE SEESCHLACHT 06 07 08 09 10 MARGRET EICHER - WERKE DER AUSSTELLUNG PRESSEMAPPE 6 DER TRANK DER GÖTTER DIGITALMONTAGE/GEWEBE 300 X 400 CM 2002 In den Ecken des Mäander und der Ranke, die traditionell die […] Enden der Welt symbolisieren, sind Vögel und neben Trauben Das westliche bzw. amerikanische Getränk, das alle das Coca-Cola-Signet hinein komponiert, Sinnbilder für Trinkkulturen erobert hat, wird von der chinesischen Obrigkeit Freiheit und für ewiges Leben (Coca-Cola als die moderne bewusst wie viele andere westliche Kolonisationsformen der Form des Nektars bzw. des Tranks der Götter). […] Obwohl Kunst- und Alltagswelt (von der Mona Lisa bis McDonald’s) man auf die Seh-Gewohnheiten des deutschen Betrachters von der eigenen Kultur subsumiert und subversiv zu einem eingeht, und die Rezeption durch die Verbindung von Machtinstrument umgeschmiedet. Die „chinesische Cola“ vertrauten historischen und zeitgenössischen Bildmedien verspricht Freiheit und ewiges Leben im riesigen Reich des leicht gemacht wird […] beharren die Auftraggeber [die großen Vorsitzenden Mao(s) sowohl für Chinesen als auch für Volksrepublik China] – wenn auch zurückhaltend – auf der den Rest der Welt. Präsenz ihrer spezifischen Machtsymbole: Das von Raum und Für diese imperiale Transformation von Kulturgut ist die von Zeit gelöste Herrscherporträt des Vorsitzenden Mao sowie Margret Eicher entwickelte Bildstrategie der Collage und die einer seiner standardisierten Kernsätze, in dem zum fleißigen Verwendung der vereinheitlichenden Webstruktur kongenial Kampf für die kommunistische Revolution aufgerufen wird, – mit einer derartigen neuen Staatskunst kann sie als weiblicher abgerundet durch das traditionelle Symbol kosmischer Pionier den westlichen Künstlern der Markt China eröffnen…“ Ganzheit. Hans-Günter Golinski, Direktor des Museums Bochum MARGRET EICHER - WERKE DER AUSSTELLUNG PRESSEMAPPE 7 DAYDREAM & NIGHTMARE DIGITALMONTAGE/GEWEBE 1150 CM X 550 CM 2003 „Ausgehend von den gegenüberliegenden Flächen, die ein „Innerhalb dieser einzelnen Geschosse der Tapisserien spielen inhaltliches Spiel von These und Antithese nahelegen, sich dann verschiedene Szenen ab, die aufeinander bezogen orientiert sie sich an der antonymen Struktur von Himmel und sind. Man könnte fast sagen, wie ein Kurzfilm. Es sind disparate Hölle und durchwirkt mit diesem Vokabular des Jüngsten Abläufe, nicht kontinuierlich, inhaltlich aber aufeinander Gerichts das bildnerische Geschehen. Doch im Gegensatz zu bezogen. Da gibt es beispielsweise die Relationen von Paradies den religiös gebundenen Vorlagen früherer Freskomalereien und verlorenem Paradies in der Wechselbeziehung zwischen sind hier die Zuordnungen längst variabel geworden; Erlösung den beiden Tapisserien. Wenn man genau hinschaut, lässt sich und Verdammnis, Sündenfall und Auferstehung bilden entdecken, dass eine Architektur, die in der einen Tapisserie bekanntlich nicht mehr die handlungsrelevanten Fundamente zu sehen ist, in der anderen ruinös geworden ist, dass der gegenwärtigen Existenz und sind zur frei verfügbaren, gleichzeitig aber auch erkennbar ist, dass diese Architektur beliebig zitierbaren Form geworden. Deshalb sei auch betont, sich auf den Sümpfen des Paradieses erhebt. [...] dass es sich bei dieser Arbeit keineswegs um blasphemische Hybris etwa gegenüber den Werten des christlichen Glaubens Dieses Zitat von Jeff Koons1 ist eine kleine Spitzfindigkeit, die handelt, sondern um eine Montage höchst unterschiedlicher ich erst im Laufe der Arbeit erwogen und dann auch ausgeführt Versatzstücke, die in ihrer Gesamtheit das Albtraumhafte und habe. [...]Dieses Zitat von Jeff Koons und Ciccolina im Tagträumerische heutiger Medienwelten repräsentieren.“ Paradiesteil meiner Tapisserien ist eigentlich eine kleine Zugabe, die zwar inhaltlich sehr schön anschliesst, weil darin Harald Kunde, Professor für Kunstgeschichte der Rheinisch- eben die Fragwürdigkeit des Paradieses anklingt, so wie in Westfälische Technische Hochschule Aachen den beiden Tapisserien die Fragwürdigkeit der Erlösbarkeit des Menschen anklingt. Margret Eicher 1 Bezugnehmend auf die Skulptur von Jeff Koons, die zugleich im Ludwig Forum ausgestellt wurde. MARGRET EICHER - WERKE DER AUSSTELLUNG PRESSEMAPPE GENESIS DIGITALMONTAGE/GEWEBE 280 CM X 370 CM 2007 GENESIS 2 DIGITALMONTAGE/GEWEBE 280 CM X 370 CM 2008 GÖTTLICHE LIEBE DIGITALMONTAGE/GEWEBE 280 CM X 360 CM 2011 8 MARGRET EICHER - WERKE DER AUSSTELLUNG PRESSEMAPPE 9 FAUNA UND DIE GAUKLER DIGITALMONTAGE/GEWEBE 280 CM X 360 CM 2003 „Gerne lebte ich im Burgund des 15. Jahrhunderts, würde als Und so macht mich „Fauna und die Gauckler“ aus dem Jahr Philipp der Gute so famose Künstler wie Jan van Eyck 2003 besonders glücklich. Das Prêt-à-Porter der sechs beschäftigen und wäre in meinen Residenzen von Bildteppichen Schönheiten vor rotem Tuch - wer kann heute noch Tierfelle umgeben: Bereits gegen 1430 hätte ich zehn vollständige so kunstvoll arrangieren - ist allerliebst, und der Tiger verhält Zimmereinrichtungen mit 52 Behängen und 34 Einzelstücken. sich gewiss freundlich. Gerne möchte ich die Tapisserie lange Von Baudouin de Bailleul aus Arras würde ich mir noch betrachten, über den Stoff mit den Fingern streichen, oder zahlreiche weitere textile Bilder entwerfen lassen. Die gar selbst ein Teil des Bildes werden. Dafür wähle ich mir die Tapisserien verzieren die kahlen Wände und zeigen die Taten Figur, die so kunstvoll an den Rand platziert ist, zur Fruchtschale antiker Helden, Hannibal und Caesar, Alexander der Große, greift, und die Damen in Muße betrachten kann.“ Narziss und viele andere mehr. Die Personen sind in schwer fallende Brokatstoffe im Wechsel von delikaten Rottönen, Alexander Markschies, Professor am Institut für Kunstgeschichte Blau- und Grünfacetten sowie Goldgelb gewandet, ihre der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, mimetische Wirkung ist mehr als eindrucksvoll. 2006 MARGRET EICHER - WERKE DER AUSSTELLUNG PRESSEMAPPE 10 GROSSE SEESCHLACHT DIGITALMONTAGE/GEWEBE 280 CM X 404 CM 2004 „Das Thema Krieg ist selten in Margret Eichers Werk, doch Hinsichtlich des Blickwinkels auf diesen ikonologischen Topos auch hier war ein populäres Medienprodukt die Quelle der besteht dennoch weitergehender Gleichklang: Gezeigt, Inspiration: Das Motiv für die Tapisserie Große Seeschlacht inszeniert und dokumentiert wurden siegreiche Schlachten, entstammt fotografischen Apotheosen von Heerführern und Herrschern. […] Margret Kriegsberichterstattung, sondern einer Szene aus dem Film Eichers Tapisserie der G. S. führt die filmische Bildquelle in Pearl Harbor, einem amerikanischen Kriegsabenteuer mit ihrer kaum verbrämten Intention vor – als einen quasi unangenehmen patriotischen und heroischen Tönen, das vor absolutistischen Selbstapplaus für eine vermeintliche nationale wenigen Jahren in die Kinos kam. und kriegerische Moral. keiner echten Diese bereits ideologisch und medial gebrochene Historie greift die Künstlerin in einem irritierenden Panorama auf, das In der Tapisserie tauchen prähistorische Flugsaurier zwischen die für sie zentralen Fragen aufwirft: Wie wirklich ist unsere japanischen kriegsflugzeugen aus der Tiefe des Bildraums auf. Wahrnehmung und wie wird sie konditioniert? Wie verknüpfen Als Wesen, die wir nur aus Fantasy-Filmen kennen, sind sie sich individuelles und kollektives bzw. öffentliches Bewusstsein? die Boten einer zweiten medialen Wirklichkeit. Beide Welten sind eigentlich gleichmaßen unecht und künstlich, doch die Die Tradition der Schlachtenbilder in der europäischen psychologische Botschaft ist die gleiche, denn Flugsaurier wie Kunstgeschichte ist unüberschaubar, die Zahl feudaler Kampfflugzeuge drücken Bedrohung (von oben) aus.“ Tapisserien, die sich dieser Thematik widmen, immens. Ingrid Pfeiffer, Kuratorin an der Schirn Kunsthalle, Frankfurt. MARGRET EICHER - BIOGRAFIE PRESSEMAPPE BIOGRAFIE Margaret Eicher wurde 1955 in Viersen (Deutschland) geboren. Zwischen 1973 und 1979 studiert sie an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1991 wohnt und lebt sie in Ladenburg. 11 MARGRET EICHER - BIOGRAFIE PRESSEMAPPE 12 PROJEKTE, PERFORMANCES, EINZELAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL) 2011 Schau Lust, Gesellschaft der Freunde Junger Kunst Baden-Baden Die Manipulation als Retterin der Wahrheit (mit Johannes Brus), Erarta-Museum, Saint-Petersburg 2010 Falsche Fährte (mit Sabine Dehnel und Christian Hagemann), Museum Schloß Agathenburg, Stade 2009 The Good, the Bad and the Ugly, Galerie Bernhard Knaus, Frankfurt Once Upon a Time [In Mass Media], Galerie Caesar & Koba, Hamburg Iconic Icons, Galerie arteversum, Düsseldorf 2008 She, Galerie DAM Berlin 2007 Die Einschiffung nach Kythera, Filipp Rosbach Galerie, Leipzig Fun ist ein Stahlbad, Galerie Caesar & Koba, Hamburg Absolutely Constructive, Kunstverein Mannheim ; Museum Liner, Appenzell (CH) 2006 Nothing Is Real, Stadtgalerie Saarbrücken, Digital Art Museum (DAM), Galerie Sabine Salome Schwefel, Stuttgart Corporate Identity (mit Sabine Dehnel), Galerie T40, Düsseldorf Radically Constructive (mit Florian Merkel), Galerie Berhard Knaus Fine Art, Mannheim 2005 R:E:M rapid eye movement, Forum Kunst, Rottweil und Kunstverein Wolfenbüttel 2004 Daydream & Nightmare, Ludwigforum für Internationale Kunst, Aix-la-Chapelle -Katalog Neue Arbeiten, Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden Die gefälschte Göttin, Galerie Sabine Salome Schwefel, Stuttgart 2003 Freche Kopie!, Büro für Kunst, Dresden 2002 Freche Kopie!, Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden Society Dream (mit Simone Demandt), Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt; Galerie Monika Beck, Homburg 2000 Tussirecherche, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen und KunstHaus, Dresden Ideologie und Ideal, Galerie Claudia Böer, Hanover, Galerie Peters-Barenbrok, Berlin et Galerie Van Dedem & Tielkmeijer, Deventer (NL) Boygroup, Fotogalerie, Wien Sehen Sie! Sehen Sie? (mit Simone Demandt), Staatsgalerie Stuttgart 1999 SystemCode, Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden Boygroup, Museum der Stadt Waiblingen und Kunstverein Viernheim -Katalog SystemCode, Verein für Originalgrafik, München Ornamentale Ordnungen, Kunststiftung Baden-Württemberg, Stuttgart Herrschende Muster, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden; Galerie Ulrike Buschlinger, Wiesbaden; Kunstverein, Dortmund Konkretum-Abstraktum (mit M. Dietz), Rauminstallationen, Museum Bochum -Katalog- MARGRET EICHER - BIOGRAFIE PRESSEMAPPE 13 1998 SystemCode, Galerie LepanjePuntin Artecontemporanea, Trieste (I); Galerie Eugen Lendl, Graz (Autriche); Galerie Angelo Falzone, Mannheim -Katalog- 1997 Architectura Metaphysica, Galerie Monika Beck, Homburg Ruhe bitte!, Kunsthaus Dresden et Schloß Pillnitz, Dresden 1995 LOBLOB, Kunstraum Wuppertal -Katalog- Bel Etage (avec Jörg Czeschla), Forum Fotografie im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg 1994 Über den Gebrauch der Muster, Kunstverein Freiburg, Städtische Kunsthalle Mannheim Galerie Angelo Falzone, Mannheim -Katalog- Neue Arbeiten, Kunstverein Oldenburg 1993 Corporate Identity , Fotogalerie Wien -Katalog- Wabe, Neue Kunst im Hagenbucher, Heilbronn Die Latenz der ornamentalen Ordnung, Galerie am Luxemburgplatz, Wiesbaden 1992 Musée Trouvé (mit Jörg Czeschla), Kunstverein und Landesmuseum für Technik und Arbeit, Mannheim -K- Copy Collagen, Städtische Galerie Brückenturm, Mainz Corporate Identity, Galerie Angelo Falzone, Mannheim -Katalog- 1991 Raumkonzepte 1, Galerie am Luxemburgplatz, Wiesbaden Raumkonzepte 2, Pfalzgalerie Kaiserslautern -Katalog- 1989 Hirschmann und Vogelfrau, Pfalzgalerie Kaiserslautern und Badischer Kunstverein Karlsruhe Normale Dunkelheit am späten Vormittag, Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen GRUPPENAUSSTELLUNGEN (AUSWAHL) 2011 Wahlverwandtschaften (mit S. Demandt, F. Merkel, E. Teichmann und J. Ziegler), Stadtgalerie Mannheim 2010Peripher photographisch (mit Sabine Dehnel, Simone Demandt, Caro Suerkemper, Julia Ziegler); Galerie Eugen Lendl, Graz, Fotoforum West, Innsbruck 2008 Posing!, Kunsthalle Darmstadt Woher Kommen Wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?, Galerie arteversum, Düsseldorf Digitale Positionen, Galerie Caesar & Koba, Hamburg 2007 Fish’n Chips – Das maritime Motiv in der zeitgenössischen Kunst, Kunsthaus Hamburg 2006 Fazination Fußball, Pfalzgalerie Kaiserslautern Außerordentlich und obzön – Pop Kultur, Rhenania Kunsthaus und Pop Archiv, Köln 2004 Rückblick, Kunstverein Dortmund 2003 Jubiläumsausstellung Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen 2002 Genius Loci, Installationen im Park, Kunstprojekt Lahr 2000 Viral Rooms (avec Simone Demandt), Bureau TM, Davos (CH) ARTE G.E.I.E. 4 QUAI DU CHANOINE WINTERER 67080 STRASBOURG CEDEX MEHR INFOS UNTER: WWW.ARTEPRO.COM BILDRECHTE: BR KONTAKT: CAMILLE MICHEL [email protected] 03.88.14.21.48