Die Inseln unseres Archipels, dort, am Meer Neapels, sind alle

Transcrição

Die Inseln unseres Archipels, dort, am Meer Neapels, sind alle
73
72
Die drei neapolitanischen Inseln, deren
Naturschönheiten und Attraktionen völlig
unterschiedlich sind, sollten von jedem Touristen
besucht werden: von der beeindruckenden Insel
Procida, zu den Thermen auf Ischia bis hin zu Capri
mit seinen reichhaltigen Zeugnissen altrömischer
Kultur, die eingebettet in ein einzigartiges
Naturschauspiel liegt; geschichtsträchtige Orte,
deren Faszination im Laufe der Zeit zunimmt.
Alle drei Inseln kann man von Neapel oder Pozzuoli
aus erreichen. Procida und Ischia, die sog.
„Phlegräischen Inseln“ liegen im Norden des Golfs
vor Pozzuoli. Capri dagegen liegt gegenüber der
Sorrentinischen Halbinsel.
i
Azienda di Cura Soggiorno
e Turismo Ischia e Procida
via A. Sogliuzzo 72
Ischia
tel. 081 5074211
www.infoischiaprocida.it
Azienda di Cura Soggiorno
e Turismo Capri
piazzetta Cerio 11
tel. 081 8375308
www.capritourism.com
Capri
Certosa di San Giacomo
via Certosa di S. Giacomo
tel. 081 8376218
Museo I. Cerio
piazzetta Cerio 5
tel. 081 8376681
Villa Jovis
via Tiberio
tel. 081 8374549
Villa San Michele
viale Axel Munthe
Anacapri
tel. 081 8371401
Blaue Grotte
Gruppo Motoscafisti
(Motorboote)
via Provinciale Marina Grande
Büro tel. 081 8377714
Hafen tel. 081 8375646
Ischia
Museo di Pithecusae
corso Angelo Rizzoli
Lacco Ameno
tel. 081 900356
fax 081 900183
www.pithecusae.it
Ischia. Castello
Aragonese
Berühmte Reisende
Die Inseln unseres Archipels, dort, am
Meer Neapels, sind alle schön.
Elsa Morante, 1957
Nicht versäumen
Procida
Terra Murata
Marina di Corricella
Ischia
Lacco Ameno
Forio d’Ischia
Sant’Angelo
Ischia Ponte
Capri
Blaue Grotte
Piazza Umberto I
(„la Piazzetta“)
Punta Tragara
und die Faraglioni
Villa San Michele (Anacapri)
Procida an einem Tag
Marina Grande
Terra Murata
Marina di Corricella
Marina di Chiaiolella
Ischia an einem Tag
Ischia Porto
Lacco Ameno
Forio d’Ischia
Sant’Angelo
Ischia Ponte
Capri an einem Tag
Blaue Grotte
Piazza Umberto I („la Piazzetta“)
Kartause von San Giacomo
Via Krupp
Marina Piccola
Punta Tragara und die Klippen
Marina Grande und Bäder
des Tiberius
Einkäufe
Procida
Limoncello
Spitzen und Stickereien
Ischia
Kunsthandwerkliche Keramik
Natürliche Kosmetikprodukte
Wein
Capri
Limoncello di Capri
Capreser Mode
Düfte von Capri
Capreser Sandalen
Wein
Mit Kindern unterwegs
Procida
Marina di Chiaiolella
Terra Murata
Ischia
Castello Aragonese
(Ischia Ponte)
Bauernmuseum auf Ischia
(Panza)
Museo del Mare
(Ischia Ponte)
Capri
Bagni di Tiberio
(Bäder des Tiberius)
Seilbahn zum Monte Solaro
Blaue Grotte
75
74
Veranstaltungen
Procida
April-Mai
_Procida Festival Chamber
Music Procida
Ischia
Juni
_Ischia Film Festival
Ischia
Juni-September
_Festival Musica Ischia
September
_Ischia Jazz Weekend
_Il Sacro e le Armonie
(Sakrales und Harmonien)
Konzerte
_Rassegna di musica
da camera
(Kammermusikfestival)
Forio d’Ischia
_September auf dem
Kirchplatz
Musikfestival
Ischia
September-Oktober
_Festival Visconti
Villa La Colombaia
Forio d’Ischia
Capri
Juni-August
_Konzerte bei
Sonnenuntergang
Fondazione Axel Munthe
Anacapri
Capri. Via Krupp
Kunst und Archäologie
Procida
Terra Murata
Ischia
Castello Aragonese
(Ischia Ponte)
Museo Archeologico von
Pithecusae (Lacco Ameno)
Ausgrabungen von Santa
Restituta (Lacco Ameno)
Wallfahrtskirche Madonna
del Soccorso (Forio)
Capri
Kartause von San Giacomo
Villa Jovis
Villa Malaparte
Villa San Michele (Anacapri)
Bäder des Tiberius
das Rote Haus (Anacapri)
Kirche Santo Stefano
Museo Archeologico
„E. Cerio“
Natur und Parks
Procida
Naturschutzgebiet Vivara
Für die jungen Leute
Procida
Marina di Chiaiolella
Gaumenfreuden
Procida
Zitronen von Procida
Ischia
Monte Epomeo
Garten La Mortella (Forio)
Ischia
‘Rive Droite’ in Ischia Porto
Sant’Angelo
Ischia
Kaninchen aus Ischia
Wein Ischia DOC
Capri
Monte Solaro (Anacapri)
Naturschutzgebiet Monte
Barbarossa (Anacapri)
Gärten des Augustus
Capri
Anacapri
La ‘Piazzetta’
Via Camerelle
Capri
Insalata caprese (Mozzarella
und Tomaten)
Zitronenlikör aus Capri
Capreser Ravioli
Torta caprese (Capreser Kuchen)
Wein Capri DOC
Thermen und Wellness
Ischia
Thermen und Thermalparks,
Beauty center der großen
Hotels
Capri
Beauty center der großen
Hotels
August
_International Folklore
Festival
Anacapri
Dezember
_Capri Film Festival
Capri
31. Dezember
_Fest mit Feuerwerk
Capri, piazzetta
Berühmte Reisende
Procida
Meine Insel hat kleine einsame Gässchen zwischen antiken Mauern, hinter denen sich
Obstgärten und Weinberge erstrecken, die wie kaiserliche Gärten erscheinen. Sie hat
Strände mit feinem, hellem Sand und andere, kleinere Strände mit Kieselsteinchen und
Muscheln, die zwischen den großen Felsen versteckt liegen.
Elsa Morante, 1957
77
76
Procida, die kleinste und am wenigsten bekannte der
Neapolitanischen Inseln hat seine mediterrane
Identität fast unberührt bewahrt. Eng verbunden mit
der Seemannstradition ist die Insel das ideale
Reiseziel zu jeder Jahreszeit für alle jene, die gern
fernab vom Massentourismus einen ruhigen Urlaub
genießen wollen. Geologisch gesehen gehört
Procida zum Phlegräischen Gebiet, das sich vom
Westen Neapels bis nach Cuma erstreckt. Der
tuffsteinhaltige Boden und die zerklüftete Küste
bestätigen den vulkanischen Ursprung dieser Insel.
Im Vergleich zu Ischia und Capri, den renommierten
Touristenzielen, ist Procida noch heute unter einigen
Aspekten zu entdecken: Die besondere Atmosphäre
seiner ruhigen Gässchen, die lebhaften Farben der
alten Gebäude, die Viertel, die traubenartig zum
Meer hin gebaut sind. Die reiche Vegetation, in der
die mediterrane Architektur eingebettet ist, das klare,
glänzende Meer und die wunderbaren Felsenküsten
bilden eindrucksvolle Landschaften.
Marina di Sancio Cattolico, auch Marina Grande
genannt, ist der Hafen für alle Fähren und Tragflügelboote,
die von Neapel oder Pozzuoli aus hier andocken. Die
bunten Häuser entlang der Meeresküste sind der erste
Eindruck, den die Besucher der Insel bekommen.
Über diesem Fischerviertel dominiert die Burg Terra
Murata an der Spitze der Steilküste am höchsten Punkt
und im Herzen der Insel. Dieses einzigartige Stadt-Viertel,
das aus mittelalterlichen Häuschen mit Höfen und Gärten,
Kirchen, Palästen und einer Festung besteht, ist 300 Jahre
lang nahezu unangetastet geblieben. In den kleinen Straßen
wird man vom Zauber der stehen gebliebenen Zeit entführt.
Das Belvedere bietet einen wunderbaren Ausblick. Sehr
charakteristisch ist der kleine Hafen von Marina di
Corricella mit den vielen kleinen ineinander gebauten und
verschachtelten Häuschen mit den typischen Treppen, auf
die die Fenster und Türen gehen und die wie eine
natürliche Bühne wirken.
Beliebtester Badeort ist Marina di Chiaiolella, ein
wunderschöner, halbrunder, vom Felsenvorsprung Santa
Margherita Vecchia abgeschlossener Küstenstrand. Die
Seepromenade ist der Spaziergang für die Touristen
schlechthin. Von der Chiaiolella durch eine kurze
Meereszunge abgetrennt liegt der Lido von Procida, das
vielbesuchte Strandbad.Eine lange Brücke verbindet die
Chiaiolella mit der kleinen Insel Vivara, einem
Naturschutzgebiet des WWF. Für die Besichtigung ist eine
Genehmigung durch die Gemeinde von Procida
erforderlich.
Procida.
Marina della Corricella
Terra Murata
Berühmte Reisende
Ich schrieb auf meinen Knien die Geschichte von Graziella, diese traurige und zugleich
schöne Vorahnung der Liebe, die ich in der Vergangenheit in diesem selben Golf
verspürt hatte, und ich schrieb sie gegenüber der Insel Procida, im Anblick der Trümmer
des kleinen Hauses zwischen den Weingärten und des Gartens zur Küste hin, der mir
seinen Schatten zu zeigen schien.
Alphonse de Lamartine, 1844
Procida in der Kunst
Der Franzose Alphonse de
Lamartine verewigte als
Erster die Faszination dieser
Insel in seinem Roman
Graziella (1852). In jüngerer
Zeit legte Elsa Morante den
Handlungsort ihres Romans
L’isola di Arturo (Arturos
Insel), dessen Hauptfigur
ein Junge von Procida ist,
auf dieser Insel an. Auch
viele Filme wurden dort
gedreht, wie z.B. Der
Postmann mit Massimo
Troisi und Philippe Noiret,
dessen Geschichte am
Italienaufenthalt Pablo
Nerudas inspiriert war.
Blick auf Vivara
Berühmte Reisende
Ischia
Man kann Ischia als weiten Weinberg betrachten; das
Obst dort ist ausgezeichnet und die Feigen wurden
schon von Horaz hoch gelobt…
Audot, 1834
79
78
Die größte Insel des Golfs von Neapel ist heute zu
allen Jahreszeiten dank seines besonders milden
Klimas sehr begehrtes Reiseziel des internationalen
Tourismus. Die zauberhafte Landschaft gab Ischia
den Beinamen „die grüne Insel“: Auf dem
fruchtbaren Grund wachsen ausgezeichnete
Rebsorten, aus denen berühmte Weine gekeltert
werden, sowie wunderbare Blumen.
Außer ob der landschaftlichen Attraktionen und als
Badeort wird Ischia seiner unwiderstehlichen
Thermen wegen mit der allgemein bekannten
Wasserqualität und den Thermalparks besonders
geschätzt. Die Insel verfügt über ein reichhaltiges
Thermalangebot: 29 Becken, hunderte von Quellen
und Fumarolen.
Die therapeutische Nutzung der ThermalMineralwasserquellen hat eine jahrtausendealte
Geschichte und trug dazu bei, den Ruf der Insel in
der ganzen Welt zu verbreiten und so die Reisenden
anzuziehen, die von der Idee fasziniert waren, sich
auf natürliche Weise in wunderschöner und
unberührter Landschaft heilen zu lassen. Neben den
Thermen hat die Insel vor allem an
Naturschönheiten viel zu bieten: Täler und Hügel,
Felsklippen und Strände, Wälder und Berge, die den
Blick jedes Betrachters bezaubern.
Das Hauptzentrum ist Ischia, das aus zwei Hafenkernen,
der Thermalstation und dem Badestrand sowie dem Ort
Ponte besteht, der vom Castello Aragonese überragt wird.
Ponte umfasst Gebäude aus verschiedenen Zeitepochen,
die von einer Stadtmauer umgeben sind.
Auch die Thermalorte Casamicciola Terme und Lacco
Ameno, die für die Heilkraft ihrer Thermalwasser berühmt
sind, sind bezaubernd.
In der Villa Arbusto ist das Archäologische Museum von
Pithecusae mit wertvollen Ausstellungsstücken
untergebracht. Ischia war eine der ersten griechischen
Siedlungen im tyrrhenischen Gebiet; seine Gründung mit
Spezialitäten von Land
und Meer
Unbedingt besuchen sollte
man die Straße des Weins
und der Gastronomie
Isola d’Ischia: Ein
Rundgang durch
Weinkellereien, Weinberge,
typische Restaurants,
Handwerksbetriebe, um
typische Produkte und
exzellente Weine zu verkosten,
nach denen die Römer die
Insel Aenaria nannten.
(www.sito.regione.campania
.it /agricoltura/home.htm).
Noch heute werden auf der
dem Namen Pithekousa (Insel der Pithekoi, „Affen“, oder
der Pithoi, „Tonvasen“) durch die Griechen geht auf das 8.
Jh. v. Chr. zurück. Aus dieser Zeit stammen einige der
wichtigsten Funde des Museums, darunter auch die
berühmte Coppa di Nestore (der sog. Nestorbecher). Von
der Krypta der nahe gelegenen Kirche Santa Restituta
gelangt man zu den Ausgrabungen einer frühchristlichen
Basilika und den Museumsfunden, die die Geschichte der
Insel von den Griechen bis zu den ersten Christen erzählen.
Forìo ist weniger vom Massentourismus besucht und
behielt die typischen Traditionen des Fischerorts bei. Auf
einem steilen Felsvorsprung hebt sich hier die weiße
Wallfahrtskirche Santa Maria del Soccorso ab, die sich
am lokalen architektonischen Stil inspiriert. Diese weißen
bei Sonnenuntergang rot gefärbten Wände sind ein
unvergessliches Bild, das man sich nicht entgehen lassen
sollte. Der Ort wird überragt von einem Turm aus dem 15.
Jh., der heute als Museum dient. Der berühmte Strand von
Citara ist der schönste der Insel.
In der Nähe von Forìo ist der Garten der Mortella, die Villa
des Musikers Sir William Walton, die vom
Landschaftsarchitekt Russel Page entworfen wurde,
besonders sehenswert. Auf der Südseite der Insel liegt das
malerische kleine Fischerdorf Sant’Angelo, das sich zu
einem eleganten Touristenzentrum entwickelt hat. Im
Inselinneren erwarten andere Sehenswürdigkeiten den
Besucher: Panza in seiner wunderbaren Lage, Serrara
Fontana, von wo aus man einen Ausflug zum Monte
Epomeo unternehmen sollte, Barano d’Ischia auf den
Hügeln, die zum weiten Strand der Maronti abfallen, der
mit Thermalquellen und Fumarolen übersät ist. Der Monte
Epomeo (788m) verleiht der Insel ihr unverwechselbares
Profil; er dominiert die darunter liegende Küste und schenkt
phantastische Ausblicke auf den Golf von Neapel. Am
Gipfel angekommen sollte man nicht den Besuch der
Einsiedelei San Nicola (XV. Jahdt.) versäumen, die
vollständig aus dem Tufffelsen gehauen ist. Dank des
angenehmen Klimas kann man fast zu jeder Jahreszeit die
zahlreichen wunderschönen Sandstrände Ischias genießen.
Die Feinschmecker hingegen können die Geheimnisse der
kulinarischen Traditionen und der hier sehr ausgesuchten
Weinpflege genießen.
Insel bekannte sowohl Rotwie Weißweine von örtlichen
Rebsorten hergestellt.
Unter den Weißweinen sind
der Biancolella und der
Forastera, unter den
Rotweinen der Pere ’e
palummo („Taubenfuß“
aufgrund seiner intensiv
roten Farbe)
erwähnenstwert, der auch
Piedirosso (Rotfuß) genannt
wird. Nicht nur für den
optimalen Fisch, den man
in den zahlreichen
Restaurants der Insel kosten
kann, ist Ischia bekannt,
sondern auch für die
traditionelle Küche, wie z.B.
Kaninchen und die
schmackhaften
Kirschtomaten.
Aussicht
vom Monte Epomeo
Der Nestorbecher
In Villa Arbusto, Sitz des
Archäologischen Museums
von Pithecusae, ist der
berühmte Nestorbecher (750 v.
Chr.) ausgestellt, der eine
der ältesten griechischen
Inschriften trägt und eine
Anspielung auf den Becher des
Königs Pilo ist, der in Homers
Ilias zitiert wird: „von Nestor
… der gute Trinkbecher,
aber wer aus diesem Becher
trinkt, wird sofort von dem
Wunsch nach Aphrodite mit
der schönen Krone erfüllt“.
Chiesa del Soccorso
in Forio d’Ischia
Berühmte Reisende
Capri
Capri ist ein Wunder. Ja, ein Wunder!… Ich war drei
Mal in Capri, jeweils für längere Zeit und ich sage
dir: der Eindruck bleibt mir bis zu meinem Tod.
Ivan Sergejevitsch Turgenjew, 1871
81
80
„Einer der Hauptanziehungspunkte des Universums.“
So beschrieb der Schriftsteller und Maler Alberto
Savinio Capri, eine der berühmtesten Inseln der
Welt. Ein wahres Wunder aufgrund der
Verschmelzung von Land, Meer und Licht, die die
Natur auf diesem Felsen geschaffen hat, der aus den
Meerestiefen aufsteigt. Die Meeresgrotten, die
Klippen mit ihren außergewöhnlichen Formen, die
Vegetation an den steilen Felswänden, der
unvergleichliche Ausblick, die gute Mischung aus
Natur, Kunst und Mondanität machen Capri zu
einem Traumziel und einer gefeierten Insel.
Capri hat im Laufe der Jahrhunderte Schriftsteller,
Dichter, Musiker und Maler verzaubert. Viele
Regisseure haben es als Hintergrund für ihre Filme
gewählt, und berühmte Persönlichkeiten haben die
Cafétischchen der bekannten Piazzetta bevölkert.
Einer der ersten Verehrer dieser Insel war der
römische Kaiser Tiberius, der hier die letzten Jahre
seines Lebens verbrachte. Aber endgültig zur
Trauminsel stieg Capri Mitte des 19. Jh auf, als es
Besucher aus aller Welt als Wohnsitz auserwählten
und eine kosmopolitische Siedlung gründeten, die
den Mythos von Capri und der Grotta Azzurra schuf.
Der wichtigste Ort auf der Insel ist Capri, das man
vom Hafen Marina Grande aus mit dem Bus, Taxi
oder der Drahtseilbahn erreichen kann.
Sonne, Meer
und… Shopping
Capri ist wirklich
bezaubernd und hat das
richtige Flair, um hier
genussvoll einzukaufen. Für
all jene, die das neueste
Markenkleidungsstück,
wertvollen Schmuck oder
feine Häkelartikel suchen,
sind die malerischen
Straßen von Capri
(insbesondere Via
Camerelle) und Anacapri
ideale Orte, um sich alle
Wünsche zu erfüllen. In
kleinen Boutiquen und
Mittelpunkt der Ortschaft, die durch Häuschen mit
Terrassen und Lauben geprägt ist, ist die sehr bekannte
Piazzetta, wie die winzig kleine Piazza Umberto I liebevoll
genannt wird, die wie ein Salon unter freiem Himmel das
Zentrum des touristischen und mondänen Lebens bildet.
Der Platz wird von der Kirche Santo Stefano mit ihren
arabisch anmutenden Kuppeln und dem wertvollen
römischen Fußboden aus der Villa Jovis dominiert. Auf der
rechten Seite des Platzes steht der Palazzo Arcucci
(Fondazione Cerio) aus dem Jahr 1372.
Eines der bemerkenswertesten Gebäude der Architektur von
Capri ist das Kartäuserkloster San Giacomo. Im 14. Jh.
erbaut und im 17. Jh. erweitert blickt sie direkt zu den
Faraglioni, auf die sie ein herrliches Panorama bietet.
Trotz der zahlreichen Restaurierungen sind der
ursprüngliche Aspekt vor allem des mittelalterlichen Teils,
der von den für Capri typischen Außengewölben
gekennzeichnet ist, erhalten geblieben.
Nicht weit entfernt liegen die Gärten des Augustus, von
denen aus man einen herrlichen Blick auf die Faraglioni
und Marina Piccola hat.
Der Park, durch den kleine Wege und Treppchen führen, ist
eine grüne Oase mit einem eindrucksvollen Belvedere. Von
diesen Gärten aus erreicht man Marina Piccola auf der Via
Krupp, eine kleinen kurvenreichen Gasse, die bis zum
Meer hinabführt. Bei diesem Spazierweg gibt es zahlreiche
Aussichtspunkte auf die Meerestiefen. Der bekannteste
Spazierweg führt zum Belvedere Tragara, einer schattigen
Piazzetta mit Blick auf die Faraglioni und Marina Piccola.
Unterhalb Tragara beginnt die Straße, die zu den Faraglioni,
den drei berühmten Felsen, hinabführt. Der erste Felsen,
Stella, ist mit der Küste verbunden und 109 Meter hoch,
der mittlere Faraglione misst 81 Meter, der dritte mit dem
Namen Scopolo ist 104 Meter hoch und auf ihm lebt die
seltene blaue Eidechse.
Atemberaubende Landschaften inmitten einer reichen
Vegetation bieten sich auch auf dem Weg von Anacapri zum
Arco Naturale, einem steilabfallenden Felsentor im Meer.
Über eine Treppe erreicht man die Matermania Grotte,
eine große natürliche Höhle, die vermutlich bereits zu
römischer Zeit dem Kult der Cibele, der Magna Mater der
Latiner, geweiht war. Eingebaut in die Felsenlandschaft bei
Punto Masullo liegt die Villa Malaparte. Ende der 30-er
Jahre vom Architekten Adalberto Libera erbaut, wirkt das
Haus des Schriftstellers Curzio Malaparte mit seinem
exzentrischem Projekt noch heute außerordentlich modern.
winzigen Handwerksateliers
kann der Besucher die
lokalen Erzeugnisse
bewundern und kaufen. Zu
besichtigen sind auch die
Ateliers, in denen
unvergessliche Parfums aus
Blumen der Insel hergestellt
werden, und die
Ausstellungssäle, wo alle
Qualitäten des erlesenen
Limoncello von Capri
ausgestellt werden.
Weltberühmt sind auch die
Sandalen con Capri.
Die Faraglioni
von Capri
Berühmte Reisende
Plötzlich fand ich mich in einer außerordentlichen Grotte wieder (der Grotta Azzurra) und
ich stieß einen ungewollten Schrei der Bewunderung aus. Vor mir, um mich, über mir,
hinter mir sah ich Dinge, die zu wunderbar sind, um sie beschreiben zu können. Stellt
euch eine völlig blaue Grotte vor, so als ob Gott sich damit vergnügt hätte, ein Zelt mit
einigen Teilen des Firmaments zu bauen.
Die Piazzetta von Capri
82
Auf dem nordöstlichen Teil der Insel steht die weitläufige
Villa Jovis, das wichtigste römische Zeugnis der Insel, die
Kaiser Tiberius erbauen ließ. Ein langer Weg geht dorthin
vom Wohngebiet von Capri aus, der an der kleinen Kirche
San Michele, am panoramareichen Park der Villa Astarita
vorbei zu den Ausgrabungsstätten führt.
Die prächtigen Ruinen beherrschen den herrlichen Blick zur
Sorrentiner Halbinsel bis hin zu einem Steilufer, das 330
Meter tief abfällt, dem sog. Salto di Tiberio, von wo, so
wird berichtet, der Kaiser seine Opfer hinabwerfen ließ.
Die Villa ist ein auf mehreren Ebenen angelegter
weitläufiger Palast mit vielen funktionellen Teilen
(Ankleideraum, Thermalbereich, Wohnbereich für die
Sklaven, Privatgemächer des Kaisers, Repräsentationssäle),
die um einen Kern angeordnet sind, der von vier riesigen
Zisternen eingenommen wird. In Anacapri erheben sich die
Ruinen einer anderen Kaiserresidenz, der Villa Damecuta.
Die andere Gemeinde der Insel heißt Aancapri und
ist etwas schlichter und ruhiger, mit reizenden
Gässchen, weißen Häusern mitten im Grünen und
ruhigen, eleganten Hotels.
Das bedeutendeste Bauwerk ist die Kirche San Michele
aus dem 18. Jh. nach Entwürfen von Domenico Antonio
Vaccaro, deren wunderbarer Majolikaboden besonders
beeindrucckt.
Hier befindet sich auch die bekannte Villa San Michele,
die von Axel Munthe, dem schwedischen Arzt und
Schriftsteller, der mehr als 50 Jahre auf der Insel gelebt hat,
auf römischen Resten erbaut wurde. Der Schriftsteller hatte
die Villa als Schauplatz für seinen Roman „Das Buch von
San Michele“ gewählt, womit er dazu beitrug, den Ruhm
von Capri in der Welt zu vergrößern.
Die elegante und originelle Villa ist mit Einrichtung aus
dem 18. Jh., Kunstschätzen und Resten aus der römischen
Zeit eingerichtet. Ein selten schöner Garten umgibt die
Villa.
Die Straße des Weins,
der Gastronomie
und der Traditionen
Die Insel Capri
Auf den sonnigen Hängen
Capris liegen die
Weinberge, in denen die
Rebsorten des Falanghina,
Biancolella, Greco und
Piedirosso angebaut
werden, aus denen die
DOC-Weine Capris
hergestellt werden. Ein
Spaziergang entlang der
Hänge des Monte Solaro
und zwischen den
Bauerngärten der Insel
bietet die Gelegenheit, die
Köstlichkeiten, die dieses
Von Anacapri aus führen ein Sessellift und ein Wanderweg
zum Gipfel des Monte Solaro (589 Meter), dem höchsten
Punkt der Insel, von wo aus man einen herrlichen Ausblick
genießen kann. Bei einem Urlaub auf Capri darf keinesfalls
ein Ausflug zur Blauen Grotte fehlen, deren Eingang
Besucher aus aller Herren Länder anzieht: Man erreicht sie
entweder auf dem Meerweg von Marina Grande oder vom
Land her von Anacapri: in beiden Fällen muss man in der
Nähe der Grotte in kleine Boote umsteigen, mit denen man
durch den engen Eingang in die Grotte gelangt.
Die Grotte, die bereits bei den Römern bekannt war und im
19. Jh. wiederentdeckt wurde, verdankt ihre faszinierende
Atmosphäre einem geologischen Phänomen, das eine
Absenkung von etwa 20 Metern verursacht hat, so dass der
Eingang fast unterhalb des Meeresspiegels liegt. Das Licht,
das vom Wasser gefiltert wird, schafft eine einzigartige
Nuance von intensivem Blau, das alles in der Grotte in
Silbertöne taucht. Die Grotte ist nicht sehr groß, 54 m lang,
14 m breit und 30 m hoch und geht durch die mit
zahlreichen Stalagtiten versehene sog. Galleria dei Pilastri,
der Säulengalerie, weit in das Berginnere.
Mit seinen zauberhaften Buchten und
Felsenvorsprüngen bietet Capri schöne, an die
Felsen geschmiegte Badeanstalten und einige vom
Meer her erreichbare Sandstrände. Badestrände an
der Felsküste gibt es bei den Faraglioni (zu Fuß von
Tragara aus mit einem schönen Spaziergang durch
einen Pinienhain erreichbar), und in Anacapri bei
der Blauen Grotte und am Leuchtturm. Sandstrände
dagegen gibt es in Marina Grande, Marina Piccola
und bei den Bagni des Tiberius. Um das Meer und
das unvergleichbare Szenarium der Felsenküste zu
genießen, sollte eine Inselrundfahrt mit dem Boot
eingeplant werden.
Land seit mehr als zwei
Jahrtausenden bietet, und
die Leckereien, die der
Mensch daraus herstellt, zu
probieren. Nicht versäumen
sollte man die berühmte
Torta Caprese (Capreser
Kuchen).
Alexandre Dumas, 1835
83
Die Blaue Grotte